Randomized Controlled Trial of Exercise and Manipulative Therapy for Cervicogenic Headache Jull G. Trott P, Potter, H, et al. Spine. 2002;17:1835-1843. Zusammenfassung durch: Pieter Westerhuis in Manuelle Therapie 6 (2002) 195-196 © Georg Thieme Verlag Stuttgart . • Einführung Dysfunktionen der HWS sind eine relativ häufige Ursache von Kopfschmerzen. Obwohl zur Behandlung häufig Physiotherapie verschrieben wird, existieren kaum gute Studien, die eine langfristige therapeutische Verbesserung beweisen. In dieser randomisierten Studie wurden in 5 größeren Behandlungszentren 200 Patienten von 25 erfahrenen Physiotherapeuten untersucht und behandelt. Die Studie ist eine der ersten mit einer 12-monatigen Follow-up-Untersuchung nach Beendigung der Therapie. • - - - - Methoden Die Einschlusskriterien waren (Sjaastad et al. 1998): Unilateraler oder unilateral dominanter Kopfschmerz, der nicht die Seite wechselt. Die Häufigkeit der Kopfschmerzen betrug minimal l-mal pro Woche während der letzten 2 Monate. Der Kopfschmerz ist mit zervikalen Schmerzen verbunden. Der Kopfschmerz wird durch zervikale Bewegungen und/ oder Positionen verstärkt. Bei der manuellen Untersuchung treten in minimal l der oberen 3 zervikalen Segmente vergleichbare Gelenkzeichen auf. Die Patienten wurde in folgende 4 Gruppen eingeteilt: Kontrollgruppe: Die Patienten erhielten keine Therapie. Manuelle-Therapie-Gruppe (MT): Die Behandlung erfolgte in Form von Mobilisationen und/oder Manipulationen nach Maitland et al. (2000). Dabei war dem Therapeuten überlassen, welche Segmente er mit welcher Technik behandelte. Spezifische Übungsgruppe: Diese Patienten führten spezifische Übungen durch, wobei vor allem auf selektive Aktivierung der tiefen Nackenflexoren und der skapulathorakalen Muskulatur geachtet wurde (Jull et al. 1999). Kombinationsgruppe: Die Behandlung setzte sich sowohl aus Manueller Therapie als auch spezifischen Übungen zusammen. Alle Patienten wurden 6 Wochen lang 8-12-mal behandelt. Jede Behandlung dauerte maximal 30 Minuten. Dies galt auch für die Kombinationsgruppe. • - Ergebnisse 12 Monate nach der Behandlung erhielten 24% der Patienten zusätzliche und/oder alternative Behandlungen: 12% der Kombinationsgruppe; 9% der Übungsgruppe; 21 % der MT-Gruppe; 46% der Kontrollgruppe. In den Behandlungsgruppen nahm der Gebrauch von Medikamenten um 93-100% ab, wohingegen er in der Kontrollgruppe um 33% zunahm. In allen 3 Behandlungsgruppen verringerten sich im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant die: Häufigkeit der Kopfschmerzen; Intensität der Kopfschmerzen; Nackenschmerzen. Die Patienten der Kombinationsgruppe wiesen eine um 10% höhere Verbesserung gegenüber denjenigen der Einzeltherapien auf, was klinisch gesehen relevant ist Dennoch sind die Autoren erstaunt darüber, dass die Kombinationstherapie keine größere statistisch signifikante Verbesserung zeigte als die Einzeltherapien. Die unmittelbar nach der Behandlung erreichte Verbesserung bleibt auch während des 12-monatigen Follow-ups erhalten. • Schlussfolgerungen Die Studie beweist die Effektivität von Manueller Therapie und spezifischen Übungen bei Patienten mit chronisch mittelstarken zervikalen Kopfschmerzen. Obwohl das Ergebnis keine statistische Signifikanz besitzt, zeigt die Kombination beider Therapien ein für die Klinik relevantes besseres Ergebnis. Literatur 1. Jull GA. The management of cervicogenic headache. Manual Therapy. 1997:2:182-1 90. 2. Jull G, Barrett C, Magee R, et al. Further characterisation of muscle dysfunction in cervical headache. Cephalgia. th 3. Maitland GD, Hengeveld E, Banks K, et al. Maitland s vertebral manipulation. 6 ed. London: Butterworth; 2000. 4. Sjaastad 0, Fredriksen TA, Pfaffenrath V. Cervicogenic headiche: Diagnostic criteria. Headache. 1998:38:442-425. 1999:19:179-185.
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