Jenseits von Belehrung und Bekehrung Wie kann Kommunikation über Ethik im Naturschutz gelingen? Einladung zum internationalen Expertenworkshop am 08./09.Oktober 2015 in Stuttgart-Hohenheim Gefördert vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des BMUB im Rahmen des F+E-Vorhabens „Analyse und Entwicklung von Kommunikationsmaßnahmen zu ethischen Fragen im Umwelt- und Naturschutz“ (FKZ 3514 17 0100) Von moralischer Kommunikation zur Kommunikation über Moral Die Umwelt- und Nachhaltigkeitskommunikation tut sich mit ethischen Themen schwer. „Ethik“ gilt häufig als rein subjektive und nicht weiter begründbare Angelegenheit. Viele Kommunikationsstrategien fürchten den "moralischen Zeigefinger" und heben aus Gründen der Zielgruppenorientierung vor allem auf individuelle Vorteile der Adressaten ab. Gleichzeitig ist bei den Akteuren der Natur- und Umweltbildung die Intuition weit verbreitet, dass Naturschutz und Nachhaltigkeit auch etwas mit Ethik zu tun haben. Die Beschränkung der Argumentation auf Fragen der Nützlichkeit wird daher als unbefriedigend empfunden. Das Vorhaben will Wege erarbeiten, ethische Fragen zum Gegenstand der Naturschutz- und Nachhaltigkeitskommunikation zu machen, ohne zu moralisieren. Neben Fragen instrumenteller Klugheit und ökologischer Gerechtigkeit rückt es auch Fragen sozialer und globaler Gerechtigkeit und die Frage nach dem Guten Leben in den Blick der Naturschutzethik. Im Rahmen eines interdisziplinären Expertenworkshops wollen wir philosophische, pädagogische, psychologische, soziologische und praktische Perspektiven auf dieses Thema ins Gespräch bringen, um Wege einer ethisch fundierten, glaubwürdigen und überzeugenden Naturschutzkommunikation zu finden. Organisation Büro für Umweltethik, Aixer Str. 74, 72072 Tübingen, Tel: 07071 / 97969-30, Fax: 07071 / 97969-28 Auskunft erteilt: Dr. Uta Eser, E-Mail: [email protected] Tagungsort Tagungszentrum Hohenheim, Paracelsusstr. 91, 70599 Stuttgart, Tel. 0711 / 451 034-600 Anreise: http://www.akademie-rs.de/hohenheim-anreise.html Kosten Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Abendessen wird vom Veranstalter gestellt. Kosten für Unterkunft (70 €) und eine Mahlzeit (16 €) sind von den Teilnehmern zu tragen und werden nach Anmeldung in Rechnung gestellt. Anmeldung Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Schriftliche Anmeldung (per Post oder Fax) mit dem beigefügten Anmeldeformular beim Büro für Umweltethik, Tübingen. Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Anmeldeschluss ist der 15. Juli 2015. Programm Jenseits von Belehrung und Bekehrung: Wie kann Kommunikation über Ethik im Naturschutz gelingen? Donnerstag, 8. Oktober 2015 14:00 Begrüßung und Vorstellung: Thema und Teilnehmer(innen) Dr. Uta Eser, Büro für Umweltethik 14:30– 16:00 Glaubwürdig argumentieren: Ethische Grundlagen der Naturschutzkommunikation Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des BfN Zur Bedeutung moralischer Gefühle für die Bewältigung von Umweltkonflikten Prof. Dr. Elisabeth Kals, Kath. Universität Eichstätt Kaffeepause 16:30– 18:00 Zur gesellschaftlichen Verankerung von Natur- und Moralbewusstsein. Dr. Fritz Reusswig, Potsdam Institut für Klimaforschung Von Besserwissern, Moralaposteln und Tugendwächtern: Woran kann Kommunikation über Ethik scheitern? PD Dr. Maik Adomßent, Leuphana Universität Lüneburg Pause 18:15– 19:00 BNE als Politische Bildung: Das Überwältigungsverbot und die Ethik 19:00– 20:00 Abendessen 20:0021:00 Ethik und Politik: Warum individuelle Tugend den Globus nicht rettet Prof. Dr. Bernd Overwien, Universität Kassel PD Dr. Uta von Winterfeld, Wuppertal Institut Freitag, 9. Oktober 2015 8:00 Frühstück 9:00 – 10:30 Zielgruppenorientierung: Kommunikation zwischen Sozialtechnik und Deliberation Prof. Dr. Albrecht Müller Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Naturbeziehung und Naturreflexion: Der Ansatz der Alltagsphantasien Prof. Dr. Ulrich Gebhard, Universität Hamburg Vitamin-Kaffeepause 11:0012:00 Naturschutzkommunikation und Ethik: Wie erreichen wir unser Gegenüber und bleiben glaubwürdig? Zusammenführung der Perspektiven: Abschlussdiskussion im Plenum 12:00 Ergebnissicherung und Ausblick Dr. Uta Eser, Büro für Umweltethik 12:30 Mittagbüffet, anschl. Abreise
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