„Gespräche zwischen Tür und Angel …“ Das zielorientierte Kurzgespräch in der Schule Britta Möhring Schulpfarrerin der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck Lehrtrainerin der Arbeitsgemeinschaft Kurzgespräch 1 Was ist ein zielorientiertes Kurzgespräch? Das Kurzgespräch will kurz und bündig auf die Anfrage einer ratsuchenden Person eingehen und deren Selbstorganisation so aktivieren, dass ihr ein eigenständiges Handeln (wieder) möglich wird. Ziel des Kurzgesprächs • • • • • • • Die ratsuchende Person aktivieren Heraus aus dem Problemkarussell Ein mögliches Ziel formulieren Einen ersten konkreten Schritt darauf zu planen Ressourcen dafür erkunden und mobilisieren Hoffnung stärken Neue Möglichkeiten erkunden statt mehr vom Gleichen Die günstige Gelegenheit Jede so zustande gekommene Gesprächssituation ist charakterisiert durch drei spezifische Entscheidungen der ratsuchenden Person: hier – und nicht woanders! jetzt – und nicht später! du – und kein anderer! Folie von Christian Klein Ein aktivierendes Gespräch durch Symmetrische Kommunikation Zwei unsymmetrische Achsen bestimmen (und behindern) oft das Gespräch und sollen überwunden werden: B R (Zeichnung von Andrea Ebel) Ein aktivierendes Gespräch durch Symmetrische Kommunikation Asymmetrische Kommunikation • Down (R) - Up (B): R kommt mit der Haltung: Ich brauche Hilfe (down). – B geht in die Haltung: Ich helfe dir (up). – Problem: R kann passiv bleiben; geht nicht selbst den 1. Schritt – Ziel (symmetrisch.-solidarische Komm.): R besinnt sich (mit Hilfe erkundender Fragen von B) auf seine Ressourcen. • In (R) – Out (B): R kommt mit der Haltung: Ich muss dich erst über alle Einzelheiten informieren (in). – B verstärkt diese Haltung mit der Aufforderung: Erzähl doch mal ( ... oder ähnlich) (out). – Problem: Problemkarussell; langes Gespräch; kein 1. Schritt – Ziel (symmetrisch-solidarische Komm.): R erkennt (unter Ausschließen des Hundertsten und Tausendsten – mit Hilfe von B) eine eindeutige Problemlage, die sie/er konkret angehen will. Ein aktivierendes Gespräch durch Symmetrische Kommunikation • Eine Symmetrisch-Solidarische Kommunikation anstreben. ⇒ Ziel: dass R (wieder) aktiv wird. • • • Wahrnehmen, dass in vielen Gesprächen zwei Asymmetrien bestehen, die das Gespräch bestimmen (und behindern): • • • symmetrisch: Arbeitsregel: „Wir arbeiten beide“ solidarisch: „Ich (B) achte Dich (R), nehme Dich ernst.“ Up – Down - Asymmetrie In – Out – Asymmetrie Diese verstärken sich oft im Lauf des Gesprächs und führen in ein Kreisen: • • Je mehr B „up“ geht, desto mehr verstärkt R ihr „down“. Je mehr B versucht, „in“ zu werden, um so mehr wird R Details anführen, um zu zeigen, dass B immer noch „out“ ist. Fallbeispiel Lea und Kira Berufsschule. Lea und Kira fallen in der ersten Reihe links von Anfang des Schuljahrs an durch Unaufmerksamkeit, permanentes SMSen, betont zur Schau gestelltes Desinteresse – kurz absolut nervendes Verhalten auf. Eines Tages trifft ihr Lehrer sie heulend auf dem Flur ... L: So nun mal sachte, was ist denn los? S (verheult, mit durch verlaufene Schminke abenteuerlich gefärbtem Gesicht): Ich geh da nicht mehr hin... L: In den Betrieb..? S: Genau, mein Chef will mich gegen die Wand klatschen. L: Das hat er so gesagt...? S: Ja, wenn er mich noch einmal mit dem Handy erwischt, dann nimmt er mir das ab und schmeißt’s in die Ecke, hat er gesagt...und dann soll ich nicht immer unfreundlich zu den Kunden sein, die hätten sich schon beschwert, dabei bin ich doch ganz normal... L: Na, als besonders freundlich kenne ich Sie auch nicht grade , und das dauernde Gespiele mit dem Handy geht mir auch schon lange auf den Wecker, das wissen Sie ... Hat Ihr Chef da wirklich so unrecht? S: Wieso, die anderen machen das doch auch. L: Was? S: Na, mit dem Handy telefonieren. L: Und haben die auch alle Stress? S: Nee, nur immer ich. Zweite Schülerin: Ja, der hat die Lea auf’m Kieker… der macht die immer fertig, auch vor den Kunden. S: Darum will ich da nicht mehr hin, ich kann schon gar nicht mehr schlafen. Sie haben doch gesagt, dass Sie einem helfen, wenn es Probleme gibt. Können Sie mit dem nicht mal reden, dass er mich in Ruhe lässt...? L: Hab ich ja schon. Aber ich mach mich auch nicht zum Hampelmann. Erst mal müssen Sie selbst überprüfen, ob Ihr Verhalten so richtig ist, oder ob Sie nicht selbst was dazu beitragen können, dass sich die Situation für Sie verbessert …Können Sie gleich hier im Unterricht ausprobieren. So, und jetzt machen wir hier mal erst die Stunden zu Ende und dann sehen wir weiter, ich muss jetzt rein. Kommen Sie mit? (Die Schülerinnen kommen mit.) Das Erreichen der symmetrisch-solidarischen Achse im Kurzgespräch Das Verlassen der Asymmetrien im Kurzgespräch Akzeptieren der INPosition (R ist „Experte“) bringt „sich selbst zur Welt“. ratsuchende Person besinnt sich auf ihren „Arbeitsanteil“. Verlassen der DOWN-Position Folie von Timm Lohse, leicht verändert Verlassen der UP-Position bietet beidseitiges „Arbeiten“ an. beratende Person fragt gezielt mäeutisch. Akzeptieren der OUT-Position Fragen • Wie wirken Fragen? – geschlossene Fragen (ja – nein) – Informationsfragen (Erweiterung des Problems) – Fragen zu Ursache und Wirkung (Vertiefung des Problems) – Die Kunst: so zu fragen, dass die ratsuchende Person ins Nachdenken kommt (mäeutisches Fragen) Mäeutisch fragen (Mäeutik – die Hebammenkunst) • Sich so „erkundigen“, dass die ratsuchende Person beginnt, sich selbst „zu erkunden“, in sich geht und die eigene Vielfalt und die eigenen Kraftquellen (wieder)entdeckt und Neues „gebiert“. • Zukunftsorientiert • Langsam sprechen, mit Pausen; Stimme senkt sich am Ende des Satzes.↓ Paraverbaler Ausdruck Der paraverbale (tonale) Ausdruck (Stimmlage, Tonfall, Pausen) ist von Mutterleib an wichtig. B arbeitet bewusst damit: – Langsam, konzentriert, ruhig sprechen. – Pausen machen. – Schweigen, abwarten. – Bewusst betonen. – Stimme am Ende einer Frage senken. Mäeutische Fragen Mäeutische Fragen • werden mit denselben Fragepartikeln wie Informationsfragen eingeleitet: wer, was, wessen, wem, wen (personal); wann, bis/seit wann, wie lange (temporal); wo, woher, wohin (lokal); wodurch, womit (instrumental); wozu (final); wie, wie viel, wie oft (modal) eingeleitet • jedoch nicht mit: wieso, weshalb, warum (da Fragen nach Ursache und Wirkung). Tim (T), 3. Klasse, war zum Schulleiter (SL) geschickt worden, um eine Auseinandersetzung, die sich an diesem Vormittag in der Schule abgespielt hatte, zu klären. Nach der Aussprache wird T vom SL ermahnt und die Beiden verabschieden sich. SL will sich wieder seinen Papieren zuwenden, aber T geht noch nicht, sondern ergreift die „günstige Gelegenheit“ und sagt: T: „Kann ich Ihnen noch etwas erzählen?“ SL: „Hm…“ (ist gedanklich bei seinen Papieren). T: … SL: (merkt jetzt, dass T auf etwas wartet und wendet sich ihm mit voller Aufmerksamkeit zu) „Was willst du mir erzählen.“ T: … (setzt sich) „Ich weiß ja, dass ich Scheiße gemacht habe.“ SL: (wartet ab) T: „Ich hab aber auch nie Ruhe.“ SL: (ruhig und mit Pausen) „Wozu hast du nie Ruhe.“ T: „Alle zerren immer an mir herum.“ SL: „Wer zerrt immer an dir herum.“ T: „Mama und Papa. Die streiten sich immer. Ich stehe immer dazwischen. Und Papa glaubt immer nur seiner Freundin. Neulich hat sie Wasser in mein Bett gekippt und gesagt, ich hätte ins Bett gemacht. Und dann hat sie meinen Nintendo weggenommen. Den will ich wieder haben.“ SL: Wo möchtest du in Ruhe steh‘n. T: „Ich möchte in Ruhe mit Papa sein.“ SL: „... in Ruhe mit Papa... wann ist das.“ T: „Weiß nicht. (…) Papas Freundin ist ja immer da. – Außer mittwochs vielleicht. Da muss sie länger arbeiten. Aber mittwochs bin ich bei Mama.“ SL.: „Mittwochs zu Papa. Ohne die Freundin. Endlich Ruhe haben. Mit wem musst du darüber reden. T: „Mit Mama. Und mit Papa.“ SL: „Mit wem redest du zuerst.“ T: „Mit Mama.“ SL: „Was erzählst du deiner Mama.“ T: „Dass ich nicht mehr bei Papa übernachten will. Und dass ich nur in Ruhe mit ihm alleine sein will. Und dass das nur mittwochs geht.“ Wenige Tage später kommt T erneut und berichtet SL, dass seine Mutter sich auf eine Neuregelung der Besuchszeit eingelassen hat. In einem zweiten Gespräch wird das Gespräch mit dem Vater vorbereitet. Methodik des Kurzgesprächs a. Zukunftsorientiert … b. Ressourcenorientiert … c. Sprachorientiert: Die Sprache als Schlüssel Jeder Mensch ist von frühester Kindheit in seiner Sprache geprägt. R nutzt die Sprache, die ihr zur Verfügung steht. Was R sagt bzw. wie R sich äußert, ist wie die Spitze eines Eisberges (das Zehntel, das man sieht). Was „oben auf“ liegt, was sichtbar wird, ist nicht zufällig, sondern ist oft weiterführend, und eröffnet R auch den Zugang in die eigene Tiefe. Die Sprache ist der Schlüssel, das „Sesam öffne Dich.“ Die Sprache repräsentiert einen inneren Dialog, den R führt, geführt hat, lange bevor er/sie B angesprochen hat. Vieles von dem inneren Erleben wird dabei weggelassen. Dieser „innere Dialog“ geht auch während des Gesprächs weiter (ohne dass B ihn hört). B nimmt die Sprache von R auf, und hilft R so, sich selbst zu erkunden. Sprache • Der Mensch will zur Sprache bringen, was ihn innerlich / geistig / seelisch bewegt. • Die innere Sprache (der innere Dialog oder Monolog) sagt mir etwas, worauf ich mit meinem inneren Ohr höre. Diese innere „Sage“bringt den Menschen zum Sprechen. „Die Sage ist es, die uns, insofern wir auf sie hören, zum Sprechen der Sprache gelangen lässt.“ (Heidegger, Der Weg zur Sprache, 1959, S.105) Sprache für das KG • Allerdings: Wir machen auch die (schmerzliche) Erfahrung, dass die „Sage“ der erlernten / uns verfügbaren Sprache nicht deckungsgleich mit unserer inneren „Sage“ ist. Wir finden nicht die richtigen Worte, können uns nicht verständlich machen, können nicht in Worte fassen, was uns bewegt. • Gespräch: B als „Geburtshelfer/in“, die R ermutigt, eine Sprache für die innere Wirklichkeit zu finden, mit der R sich wieder selbst versteht und auch sich verständlich machen kann - und so R zu aktivieren. Methode: Sprachlich andocken • R nutzt die Sprache, die ihr zur Verfügung steht. • B darf R nicht mit der eigenen Sprache verwirren; deshalb nutzt B die Sprache von R; was dabei herauskommt, weiß B vorher nicht. • Ziel: R soll sprachfähiger werden im eigenen inneren Dialog: – sich wieder besser selbst verstehen („mit sich selbst stimmig werden“) – sich anderen verständlich machen können. – Dieses Selbst-Verstehen wird für R die Situation verändern und ihn/sie aktivieren. Sprachlich andocken - Beispiele Sprachlich andocken - nicht problemorientiert, nicht problemvertiefend oder problemerweiternd! R: „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Meine Tochter hat schon wieder .... (Schilderung des Problems)“ Was musst Du wissen, um anfangen zu können.↓ R: „Das mit meinem Mann geht so nicht weiter. ... “ - Wie soll es dann für Dich weitergehen.↓ (nicht: Möchtest Du mal mit mir drüber reden?) R: „Ich verstehe die Welt nicht mehr. Einmal sagt der Chef dies, beim nächsten Mal genau das Gegenteil ... “ - Was genau von der Chef-Welt möchtest Du verstehen.↓ (nicht: Was ist passiert? Erzähl doch mal.) Methodik: Sprache Ich kann nicht mehr sagt: “Ich kann nicht hört: Ich kann nicht mehr mehr …” … Über die Oberfläche der Sprache Inneres R Folie von Timm Lohse wird aus dem Inneren von R eine Information an B gegeben, deren Mitteilung B aus ihrem Inneren (eigene Erfahrungen, eigene Geschichte)heraus zu verstehen versucht. Inneres B Schlüsselwörter schließen auf („Sesam öffne Dich“) • Schlüsselwörter erkennen – oft gleich am Anfang – oft am Schluss der Problemschilderung, wie ein Schlusskommentar – auffällige Worte, oft Bilder – tauchen oft mehrmals auf („weißer Elefant“) • Schlüsselwörter wörtlich (und kreativ) aufnehmen Nominalisierungen auflösen Hinter einem Nomen (Verdinglichungen / feste Begriffe) steht meist eine Geschichte. Deshalb Nomina auflösen in Verben und / oder Adjektive, da näher an der eigenen Geschichte, lebendiger und mit mehr Bewegung. • Wir haben immer Streit: was genau ist strittig zwischen Ihnen↓ – worüber genau streitet ihr Euch↓ • Ich bin an allem Schuld: wie werden Sie schuldig↓ – wem schuldest Du was↓ • Mich quält die Angst: was genau macht Dich ängstlich↓ – wovor ängstigst du dich↓ Vom Konjunktiv zum Indikativ Vom Virtuellen zum Realen R: Das hätte ich von meinem Mann nicht erwartet. B: (nicht: Was würden Sie von ihrem Mann erwarten?) Was erwarten sie von ihrem Mann.↓ R: Ich bräuchte einfach mehr Zeit für mein Kind. B: (nicht: Wie viel Zeit würden Sie denn gerne mit Ihrem Kind haben?) Wie viel Zeit können Sie sich (tatsächlich) für Ihr Kind nehmen.↓ R: Ich hab so getan, als wenn ich nichts gehört hätte. B: (nicht: Was wäre denn, wenn Du nicht so getan hättest?) Wenn du beim nächsten Mal zeigst, dass du etwas gehört hast, was dann ...↓ Oder: Was möchtest Du beim nächsten Mal anders tun.↓ Das Gespräch als Ganzes • Entschleunigen (v.a. im 1. Teil des KGs) – – – – – Mäeutisch fragen / sprachlich anknüpfen Innere Haltung: „ich weiß nicht, worum es geht“ Ruhe, Aufmerksamkeit und Konzentration, Pausen Mut zur Tiefe Es entsteht eine „vage Idee“, in welche Richtung es gehen kann • Beschleunigen (v.a. im 2. Teil des KGs) – Zielorientiert: Arbeit am 1. Schritt – im Zusammenhang mit Ressourcen – Im Blick behalten: wird eine unrealistische Lösung (erster Ordnung) gesucht? – „Prüfen“: mit „Prüffragen“ (Haltung: „Ich möchte, dass dieser Schritt gelingt, darum frage ich so genau nach.“) – Hier kann B auch stärker als zu Anfang etwas „einbringen“ („das halte ich nicht für realistisch …“; „kennst du die Arbeit der Beratungsstellen …?“ „Hier an der Schule gibt es eine Sozialarbeiterin, …“) – Beschränkung auf das Anliegen – Feedforward („und dann…“) Zukunftsorientierung Überblick Die zukunftsorientierte Vorgehensweise im Kurzgespräch umfasst drei Aspekte, die eng zusammen hängen: – Ziele formen (ein Ziel kann nur mit Blick auf die Ressourcen gefunden werden) – Ressourcen erschließen – Lösungen ermöglichen / den Rahmen verlassen Ziele formen • • • Ein Ziel kann nur im Zusammenhang der Möglichkeiten / Ressourcen von R gefunden werden. Ein (kleines oder großes) Ziel muss kleinschrittig angegangen werden (Suche nach dem ersten Schritt). B begleitet R bei der Suche nach einer umsetzbaren Form. B erkundigt sich präzise (gibt keine eigenen Ziele vor). Der erste Schritt muss für R sein: – Positiv • R: Niemand bringt mich dazu, mich zu entschuldigen. B: Was wirst du stattdessen tun.↓ • R: Ich will nicht mehr in die Schule gehen. B: Wohin wirst du dann gehen.↓ – Realistisch • B: Wie realistisch ist das, was du dir vornimmst.↓ – Klein (der erste Schritt) – Ermutigung zur Geduld • B: Wie sieht der erste Schritt auf dieses große Ziel hin aus.↓ – Konkret • B: Was genau. ↓ Wann genau. ↓ Wo genau.↓ Mit wem genau.↓ – Überprüfbar • B: Was soll bei dem Gespräch herauskommen. ↓ (Ist das realistisch. ↓) • B: Wer wird es merken.↓ Wie wird es gemerkt.↓ Was wird gemerkt.↓ – Attraktiv / motivierend • (ähnlich) smart: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert Ressourcen o o o o o o o o o o o o Soziale Finanzielle Emotionale Mentale Kognitive Kreative Spirituelle Religiöse Kommunikative Selbstorganisatorische Körperliche Sonstige …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. …………………………………………. ............................................... Ressourcen erschließen Anregen zum Suchen und Neugier auf sich selbst • Gaben herauslocken – Was hat dir in einer ähnlichen Situation geholfen. ↓ – Wie hast Du es in einer ähnlichen Situation geschafft. ↓ – Was steckt noch in Ihnen drin. ↓ … und noch ↓ … und noch ↓ – Welche Ihrer Fähigkeiten bietet sich auch noch an.↓ • Zugang erschließen, Wert einschätzen, Ausnutzung planen. Lösungen ermöglichen / den Rahmen verlassen • Helfen bei der Suche nach Lösungen 2. Ordnung • Statt Fixierung auf eine (unmögliche) Lösung: Veränderung des Lösungsverhaltens – durch Veränderung des Lösungsansatzes – durch Veränderung des bisherigen Lösungsrahmens. (z.B. durch Finden einer Ausnahme oder veränderte Sichtweise auf das Problem) • Das Formen von Zielen und Erschließen von Ressourcen ermöglicht das Loslassen des bisherigen Lösungsansatzes und das Verlassen des bisherigen Lösungsrahmens. • Kein problemorientiertes Lösungsverhalten Nicht „mehr desselben“, sondern „andere Lösungen“ ermöglichen • B hilft R (mit Hilfe mäeutischer Fragen), sich selbst die Unwirksamkeit ihres bisherigen Lösungsverhalten einzugestehen (Lösungen 1.Ordnung). • B hilft R nach einer Lösung 2.Ordnung Ausschau zu halten – durch – „nordfriesische Schweineschwanzmethode“ (Lohse): Je entschiedener B betont, dass offensichtlich keine Lösungsaussicht besteht, desto wahrscheinlicher wird R mit einem „Sprung nach vorne“ ganz woanders zu einer Lösung ansetzen – Symbolische Lösungen Das bündige Ende • Es gibt keine besondere Technik für das Ende: wenn das Gespräch gut läuft, hat sich etwas ergeben („Ergebnis“), und R beendet das Gespräch. • sich bescheiden (Verzicht auf Vollständigkeit, auf Großartigkeit, auf Heilung). • sich synchron zu R verhalten; nicht durch eigene Aktivität die wachsende Autonomie von R stören; auch auf das Nonverbale achten: wenn R aufsteht, steht B auch auf ... • Sich verbünden mit den neu entfachten Lebensimpulsen (verbal, nonverbal, rituell, symbolisch) - keine Floskeln. Literatur: Timm H. Lohse: Das Kurzgespräch in Beratung und Seelsorge, 4. Aufl., Göttingen 2013. Kontakt: [email protected] Weitere Informationen siehe: www.kurzgespraech.de
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