12 Kultur Nummer 153 · Dienstag, 7. Juli 2015 Ausstellungen SCHWÄBISCH GMÜND � Dauerausstellung zur Stadtgeschichte und Präsentation der nachgebildeten Reichskleinodien, Museum im Prediger, 3. OG, geöffnet 14 bis 17 Uhr � Kirchenschätze: Kirchliche Schätze, Kirchensilber, Skulpturen und Gemälde, Museum im Prediger, 3. OG, geöffnet 14 bis 17 Uhr � „Reinhold Nägele. Wanderer zwischen den Welten“, Museum im Prediger, geöffnet 14 bis 17 Uhr � „Flowers and Seeds“, Steinskulpturen aus schwarzem Granit und weißem Marmor von Masayuki Koorida, Galerie im Prediger, geöffnet 14 bis 17 Uhr � Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik, Milchgässle 10, geöffnet 14 bis 17 Uhr (Sonderausstellung: „Schmuckträume“, 80 Arbeiten von Ebbe Weiss-Weingart) � „Schnittstelle“, Roben-Objekte von Patricia Thoma, Galerie des Gmünder Kunstvereins, Kornhaus, geöffnet 14 bis 17 Uhr � „HeGaJo – 3 Welten“, Bilder von Hermann Briem, Gabriele Ziegler, Josef Mandl, Seniorenzentrum St. Anna, Katharinenstraße 34, geöffnet 14 bis 17 Uhr � „Fläche – Raum und Metall“, Werke von Don Cutter und Klaus Ripper, Technische Akademie, Lorcher Straße 119, geöffnet 6 bis 20 Uhr � „Kontraste“ – Collagen, Bilder und Objekte von Ursula Siller, Foyer des Bezirksamts Großdeinbach, geöffnet 8 bis 12 Uhr � Villa Seiz – Bildhauergarten, Nepperberg 4, geöffnet 15 bis 18 Uhr � „Wo Enten hausen . . .“, Comics, Figuren und mehr von Don Rosa, Stadtbibliothek, geöffnet 10 bis 18 Uhr � „Der Mensch in der Bildenden Kunst“, Werke von Fachlehreranwärterinnen und -anwärter des Prüfungslehrgangs 50, Pädagogisches Fachseminar, Oberbettringer Straße 162 (LEL), Erdgeschoss, zu sehen während der Öffnungszeiten des LEL � „Lichtblick – Der Gmünder Fotoclub“, fotografische Arbeiten von acht Mitgliedern, VHS, Münsterplatz, Foyer, zu sehen während der Öffnungszeiten der VHS � „Menschen, Geschichten, Landschaften“, Werke von Gerty Groß, Helena Hägele, Ingeborg Seeber, Galerie Spitalmühle, geöffnet 10 bis 17 Uhr ESCHACH � Schwäbisches Bauern- und Technikmuseum Seifertshofen, geöffnet 10 bis 18 Uhr HEUBACH � „Die Geschichte des Mieders vom 19. Jh. bis heute“, Miedermuseum im Schloss, geöffnet 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18.30 Uhr � „Heimspiel“, Skulpturen aus Stahl von Sibylle Rettenmaier, Schloss, geöffnet 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr LORCH � Klosteranlage, Dauerausstellung und Staufer-Rundbild, Kloster Lorch, geöffnet 10 bis 18 Uhr � „Kunst – Quer – Blick“, Werke von Lorcher Hobbykünstlern, Seniorenzentrum „Alexander-Stift“, Haldenbergstraße 10, Eingangsbereich, zu sehen während der Öffnungszeiten des Seniorenzentrums MUTLANGEN � „Medizin und Kunst“, Werke von Angelika Hartmann, Stauferklinikum, Wetzgauer Straße 85, 2. OG, zu sehen während der Öffnungszeiten des Stauferklinikums � „Fröhliche Farben und erdige Töne“, Bilder und Objekte von Angelika Hartmann, Rathaus, zu sehen während der Öffnungszeiten des Rathauses Fünf junge Musiker aus München, darunter die aus Heubach stammende Marlene Pschorr, spielen im Blechbläserquintett „Blechbetrieb“ – so vielseitig wie virtuos. Foto: awa Energico, ritmico, brillante Das Münchner Blechbläserquintett „Blechbetrieb“ in der Heubacher Silberwarenfabrik Am vielleicht kühlsten Ort Heubachs, in der klimatisierten Silberwarenfabrik, waren am heißen Sonntag alle 150 Stühle besetzt. Das freute KulturnetzMacher Martin Pschorr und auch die Musiker des Blechbläserquintetts „Blechbetrieb“ aus München. KONZERT (brd). Freude pur gab es dann beim Programm von Barock bis Jazz natürlich auch auf Seiten der Zuhörer. Sie durften fünf junge Musiker erleben, die scheinbar mühelos ihre anspruchsvolle Werkauswahl zu Gehör brachten. Man genoss zum Auftakt die festliche Interpretation von Händels Ouvertüre aus sei- ner Feuerwerksmusik und auch die virtuose Sonate „Saint Mark“ seines Zeitgenossen Tomaso Giovanni Albinoni. Musikalisches Neuland galt es danach mit einer Komposition des 1947 verstorbenen Dänen Axel Jörgensen zu entdecken. Es wurde dabei dankbar angenommen, dass Trompeter Aljoscha Zierow mit seinen Wortbeiträgen den Abend fast zu einem kleinen Erzählkonzert werden ließ. So ließ er die Zuhörer teilnehmen an seinen lyrisch verarbeiteten Gefühlen, die er als 16-Jähriger bei einer Fahrradtour ganz im Zauber der hellen Nächte und des Hier und Jetzt niedergeschrieben hatte. So vorbereitet fielen die spätromantischen, eigens für ein Bläserquintett geschriebenen Klänge auf phantasieoffenen Boden. „Cantabile“, melancholisch, überraschend in den Rhythmen und damit sehr anspruchsvoll – eine wunderschöne Bläser-Reise durch die Welt der Trolle und des geheimnisvollen Lichts. Eine ganz andere Reise durfte man nach der Pause antreten. Mit der Komposition des 1939 geborenen Amerikaners John Cheetham ging es durch einen Tierpark in New York. Auch dieses Werk gehört zu den seltenen, speziell für ein Bläserquintett geschrieben Kompositionen. Dank Erzähler Aljoscha Zierow konnte man ganz Ohr sein für jegliches Getier wie Affen, Nilpferde und Schwäne. Es war fast ein bisschen wie bei Prokofievs „Peter und der Wolf“. Ob in Bigbandversion, großem Orchester oder eben als Blä- Sommerliches Chorkonzert Der Altmeister auf dem Tenorsaxophon TARTM fühlt sich dem Sound von Sonny Rollins verpflichtet Streifzug durch die Jahrhunderte mit dem Kammerchor Mutlangen JAZZ. Mit einer Band, deren Musiker in der Jazz Mission Schwäbisch Gmünd zu Hause sind, endet das Halbjahresprogramm im Schorndorfer Jazzclub. Die Musik von Sonny Rollins, der auch heute noch im Alter von über 80 Jahren seine Zuhörer auf Improvisations-Reisen mitnimmt, animierte die vier Musiker zu diesem Projekt. Maximale harmonische Freiheit bei gleichzeitigem Fokus auf den rhythmischen Ausdruck ist das Hauptmerkmal dieses Quartetts. Viele der Kompositionen von Sonny Rollins wie beispielsweise „St.Thomas“ oder „Oleo“ sind praktisch sofort nach den ersten Aufnahmen zu Jazz-Standards geworden. Daneben gibt es noch viele weitere Kompositionen, oft mit einem karibischen Einfluss, die es zu entdecken gilt. Am 10. Juli darf man sich auf folgende Besetzung freuen: Reinhold Uhl: Tenor-Sax, Thorsten Meinhardt: Bass, Alois Geiger: Schlagzeug, Thilo Schimmele: Gitarre. Foto: pr KONZERT. Der Kammerchor Mutlangen, unter der Leitung von Ralf Löwe lädt ein zu einem sommerlichen Chorkonzert. Am Sonntag, 12. Juli, um 19 Uhr, bietet der Chor in der Rotunde der Grundschule Mutlangen, Hornbergstraße 23, einen Streifzug durch acht Jahrhunderte Chormusik. Das älteste Werk aus dem 13. Jahrhundert gab dem Konzert den Titel: „Sumer is icumen in“ - der Sommer ist gekommen. Der internationale Gang reicht bis ins 20. Jahrhundert zu Gershwins „Summertime“. Das Publikum ist zum Mitsingen einiger Lieder eingeladen und es erlebt, wie der Sommer etwa in Schweden oder den USA klingt, und wie die Liebe musikalisch im Sommer Einzug hält oder just zu dieser Zeit zerbricht. Seit Beginn des Jahres wird der Chor von Ralf Löwe dirigiert. Er ist Musiklehrer am Franziskus-Gymnasium. Als Schul- und Kirchenmusiker hat er mit dem Chor ein breites Programm erarbeitet. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei. val und auch ein gelungenes Beispiel für Inklusion. Sowie das ganze Allstyle Summer Festival sowohl Menschen mit und ohne Behinderung verbindet, ob beim Aufbau gemeinsam mitangepackt wird, die Kasse gemacht oder Bands betreut werden oder einfach miteinander getanzt und gelacht wird. Das vorurteilslose Zusammensein steht an erster Stelle. Ebenfalls zu erwähnen wäre die leckere Pizza, welche den ganzen Abend zusätzlich zu den Erfrischungen an der Bar angeboten wurde. Man freut sich auf nächstes Jahr. � TARTM - The Music of Sonny Rollins, Freitag, 10. Juli, 20.30 Uhr, Jazzclub Session 88, Schorndorf serquintett: George Gershwins Klänge sind unvergleichlich. Vom Zoo direkt auf seinen musikalischen Broadway, welch wunderbarer Spaziergang, bei dem ganz besonders die imposante Tuba viel zum Swingcharakter beisteuern konnte. Zum Abschluss groovte es dann richtig. Jive, Funk und Rock, jazzig arrangiert von Paul Nagel, glich einem spritzigen Sommercocktail. Erst nach zwei Zugaben ließen die begeisterten Zuhörer die Musiker ziehen. Florian Rast, Trompete, Jakob Rumpf, Posaune, Jutta Keeß, Tuba, Aljoscha Zierow, Trompete und natürlich die mit vielen Preisen ausgezeichnete Lokalmatadorin Marlene Pschorr, Horn, hatten sich jetzt eine Erfrischung an der Theke wahrhaft verdient. Nach den Vornamens-Initialen der Musiker benannt: TARTM. Unverkrampft und ohne Vorurteile Allstyle Festival im Haus Lindenhof mit der Hausband Staubstumm und weiteren Bands Frank Fairfield macht sich die Hillbilly-Musik zu eigen. Foto: pr Hillbillylieder und Wanderpredigerstücke FOLK. Frank Fairfield spielt am heutigen Dienstag, 7. Juli, im Garten der Manufaktur in Schorndorf ab 20.30 Uhr mit beängstigender Intensität Hillbillylieder, Murderballads und Wanderpredigerstücke. Dieser Mann lebt und atmet was er tut, man sieht ihn kaum ohne sein Banjo oder seine Fiddle und er scheint ein fast endloses Repertoire an Songs zu haben. Und wenn er nicht spielt sucht er nach alten Schellackplatten in Secondhand-Läden. Fairfield singt Hillbillylieder, geheimnisvolle Wanderpredigerstücke, Murder Ballads und stampft mit den Beinen laut den Takt dazu. Seine Musik erinnert an Charlie Poole oder Fiddlin John Carson - allerdings absolut phänomenal und radikal modern. Sein Handwerk lernte er von der Pike auf in Los Angeles als Straßenmusiker. Die Fleet Foxes haben ihn auf ihrer 2008-Tour als ‘Vorband’ spielen lassen. Ein Erlebnis: Man meint auf einem Fiddlin-Contest 1927 in Chapel Hill, North Carolina zu sein. ROCK. Das Allstyle Summer Festival im Haus Lindenhof war ein voller Erfolg. Den musikalisch schwungvollen Start legte die Band Staubstumm hin, eine Inklusionsband des Hauses, mit einer großen Vielfalt an Instrumenten. Als zweites luden die rockigen Klänge von Wrong Attitude zum Headbangen ein. Darauf hin lockten die fetzigen Rhythmen von Between Owls auf die Tanzfläche, manche wurden einige Male von Bewohnern zum Tanzen aufgefordert und mussten sich bald eingestehen, dass sie den Tanzpartnern sowohl im Rhythmusgefühl als auch in Unverkrampftheit um einiges unterlegen war. Als darauf hin die Beach Bums auftraten füllte sich das Festzelt, der SkaSound riss einen mit – es wurde mitgewippt, gesungen und geschnipst. Anschließend folgten die Defenders of the Universe, eine Streetpunk-Rap-Band, deren Mitglieder allesamt beim Mitveranstalter, dem Esperanza und der Jugendkulturinitiative, aktiv sind. Einen Song spielten die Defenders gemeinsam mit dem Sänger von Gipsy Mafia, eine serbische Hiphop Band, die nun für einige Wochen durch Europa touren wird. Für einen gelungenen Abschluss sorgten On delirious, die für den Abend ein ganz besonderes Mitglied hatten: Lars, ein Mitglied von Staubstumm. Hinter der Bühne bekam dieser Wind davon, dass sich der Drummer von On Delirious möglicherweise verspäten würde und bot sofort an einzuspringen. Als dieser dann aber pünktlich kam, wurden seine Bongos trotzdem zusätzlich zum Schlagzeug, auf die Bühne geholt. Man staunte nicht schlecht, als der gut gelaunte junge Mann mit Downsyndrom alle Songs mittrommelte mit einem Rhythmusgefühl, das sich manche Musiker nur wünschen können. Diese Showeinlage war der perfekte Abschluss für das Allstyle Summer Festi- „Tolles Feschd, tolle Bands, super organisiert und vor allem: ein super geiles Publikum! Danke euch allen, es hat total Spaß gemacht!“, so der Tenor der Bands nach dem Allstyle Summer Festival. Foto: edk
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