FGJK - Spielzeugschachtel

Kriegsspielzeug – warum denn nicht?
Fernsehen
Kriegsspielzeug, das sind Nachbildungen von Tötungsgeräten aller
Art, aber auch elektronische Spiele, die die Vernichtung des Gegners
zum (einzigen) Ziel haben.
Aus dem Fernsehen nehmen Kindern viele
ungeordnete Eindrücke auf. Gewalt ist immer mit dabei. Oft fühlen Kinder sich mächtiger, wenn sie sich mit den Tätern im TV identifizieren: Denn dort scheint Gewalt erlaubt zu sein.
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Durch Spielzeugwaffen
und Modelle wird Begeisterung für Waffentechnik geweckt. Es wird aber nicht erklärt, was der Gebrauch von
Waffen anrichten kann.
Kriegsspielzeuge erwecken den Eindruck,
als gäbe es im Leben nur Krieg und Kampf. Besonders Buben spielen die Helden – und Helden
dürfen keine Schwächen zeigen. So wird Feinfühligkeit durch einen seelischen Panzer zugedeckt.
Action-Man, Dragonball & Star Wars
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Kinder beschäftigen sich mit „gut“ und „böse“.
Sie spüren auch, dass sie beides in sich haben.
Actionfiguren machen diesen Widerspruch sichtbar, begreifbar. Kinder können so beides spielerisch ausprobieren. Die Figuren helfen ihnen aber nicht dabei, einen
inneren Zwiespalt positiv aufzulösen.
Ó
Mit angreifbaren Monsterfiguren können Kinder immerhin
das, wovor sie Angst haben, in die
Hand nehmen und so auch ihre Angst ein
Stück weit kontrollieren. Monster im Fernsehen
bleiben hingegen ‚unantastbar’ und sind somit
bedrohlicher.
Wo es nur strahlende Helden und abgrundtief
böse Widersacher gibt, entsteht ein zu einfaches
Freund-Feind-Bild, ein Schwarz-Weiß-Denken,
das so nicht stimmt. Außerdem scheint das
Recht des Stärkeren als das einzig gültige.
F
Fernsehen ist viel einfacher, als sich selbst etwas
ausdenken: Es nimmt Zeit und Energie für eigene Erfahrungen und den Kontakt mit Menschen.
G
Die Welt im Fernsehen ist eine unwirkliche. Verletzungen (z. B. im Comic) machen scheinbar gar nichts
aus. Die wirklichen Folgen – Leid, Not,
Trauer – werden oft nicht gezeigt.
Kleine Kinder (bis 7 Jahre) brauchen jemanden
zum Fernsehen. Größere Kinder sollten lernen,
sich einige Sendungen auszuwählen, statt wahllos zu konsumieren.
Videos und Spiele
J
In Gewalt- und Horrorvideos wird gequält
und getötet. Gefühle wie Mitleid spielen
keine Rolle. Nur der Grausame, Kaltblütige
überlebt. Gewalttätige Problemlösungen
scheinen ganz normal. Solche Ansichten können
sich bei Kindern verfestigen.
Aber auch Schlaflosigkeit und Angststörungen können die Folge sein.
K
Natürlich existiert Gewalt in der Welt.
Das sollen Kinder auch mitbekommen. Jedes Kind muss aber lernen,
was daran falsch ist und warum, und
wie man mit Gewalt umgehen kann –
bei sich und anderen.
Dabei helfen – mehr als Verbote: gute Filme, die
z. B. auch Versöhnung zeigen, Videospiele, mit
denen man kreativ sein kann. Noch besser sind
echte Aktivitäten, die die Kinder reizen: Bewegung aller Art, Neues entdecken, Geschicklichkeitsspiele etc.
Allen Kindern hilft es, darüber zu sprechen, was
sie gespielt und im Fernsehen gesehen haben,
denn dann können sie ihre Eindrücke besser
ordnen. Nehmen Sie sich Zeit dafür!
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Kinder und Gewaltspielzeug
Kinder brauchen Spiele!
Altersempfehlungen
Jede nicht verkaufte „Spielzeugwaffe“ ist ein Gewinn für eine
Gesellschaft, in der Gewalt keinen Platz hat. Dieser Folder gibt
Empfehlungen für den Umgang mit Kinderwünschen nach
„Spielzeug“ dieser Art.
Vieles in der Erwachsenenwelt ist
für Kinder schwer zu begreifen.
Im Spiel erklären Kinder Unverständliches auf ihre Art, übersetzen es in ihre eigene Sprache.
1. Lebensjahr:
Rassel, Beißring, Mobile, Kuscheltier,
Schwimmtiere, Kugelketten etc.
2. Lebensjahr:
Nachziehspielzeug, Sand- und Steckspielzeuge, Bilderbücher, Steine, Blätter, Gras, leere Schachteln etc.
3. Lebensjahr:
Dreirad, Wachsmalfarben, Holzwerkzeug, Knetmaterial, Fingerfarben etc.
3 – 6 Jahre:
Puppenkleider, Buntpapier, Kreiden
und Tafel, Bastelwerkzeug, Figuren,
Häuser,
Memory,
Holzeiesenbahn,
Puzzles, Roller, alte Kleider, Hüte etc.
6 -– 10 Jahre
Fahrrad, Inline-Skates, Bastel-, Bauund Werkmaterial, schwierige Gesellschaftsspiele, Brett- Würfel-, Quartettspiele, Deckfarben, Bücher, Fußball etc.
Welches Spiel, ist nicht egal!
10 – 13 Jahre:
Was im Spiel gilt, das gilt auch im Leben: Über
das Spielen kommen Kinder zu einer Meinung
davon, wie die Welt funktioniert – was froh
macht, was traurig, aber auch z. B. wie man
sich erfolgreich durchsetzt. In vielen Spielen erscheint jedoch Gewalt als die beste Lösung.
Modellbaukasten, Skateboard, Experimentier- und Zauberkasten, Computer,
Sportgerät, Fotoapparat etc.
Herausgeber:
LH-Stv. Mag. Gabi Burgstaller
Jugendreferentin des Landes
Üblicherweise verlieren Kinder das Interesse an Spielzeugwaffen rasch. Kinder nützen diese oft als Abwehr innerer Ängste.
Eltern sollten darauf achten, das Kinder auch Gegenstände zum
Liebhaben gerne benützen.
Dr. Manfred Biebl
Leiter der Jugendpsychiatrie
an der Christian -Doppler-Klinik
Was fasziniert Kinder an Waffen?
Menschen, die Waffen tragen (Polizisten, Jäger, Soldaten), haben
offensichtlich etwas Anziehendes für Kinder. Kinder ahmen
sie auch nach – als Waffe genügt oft nur ein einfacher
Holzstecken.
Im Fernsehen und anderen
Medien sehen Kinder häufig
Krieg, Überfall und Mord.
Oft
machen
ihnen
die
schrecklichen Bilder Angst.
Diese (und andere) Ängste versuchen sie zu verarbeiten, z. B. im
Spiel, wo sie Ablauf und Ausgang
selbst bestimmen können.
Außerdem fühlen Kinder sich in der Welt der
Erwachsenen manchmal klein und unterlegen.
Eine Möglichkeit, um Stärke zu zeigen – oft auch
anderen Kindern gegenüber – ist das Benutzen
von Spielzeugwaffen.
Eine besondere Situation liegt vor, wenn Kinder
selbst Gewalt oder Misshandlung erlebt haben.
Dann kann es für sie hilfreich sein, im Spiel ihre Rachegefühle auszudrücken, aber auch die
Gefühle des Opfers noch einmal zu durchleben.
Kinder müssen viele Regeln der
Erwachsenen befolgen. Dass sie im Spiel alles
selbst bestimmen können, entlastet sie davon
ein wenig.
Spiele bringen Spannung ins Leben, nicht nur für Kinder. Die
Kinder versuchen aber auch, im
Spielen Probleme zu bewältigen,
z. B. seelische Belastungen auszudrücken und zu klären.
Gewalt im Fernsehen, in Videos
oder Comics, aber auch Lärm und
Verkehr auf der Straße oder enge
Wohnungen – davor können wir
Kinder nicht abschirmen. Aber wir
können verhindern, dass sie solchen bedrückenden Einflüssen hilflos ausgesetzt sind.
Es ist nicht egal, womit Kinder spielen: Wo es
nur um Angriff und Verteidigung geht, dort fehlt
etwas Wichtiges: Das gute Gefühl, wenn man gemeinsam etwas gebaut, gemalt oder eine Aufgabe bewältigt hat; wenn man zufrieden mit einer
Einigung und froh über eine Versöhnung ist.
Akzente Salzburg und
Landesjugendreferat
Glockengasse 4c und 4d
5020 Salzburg
0662/84 92 91
[email protected]
www.akzente.net
Initiativen für
junge Leute!
in Zusammenarbeit mit:
Katholische Jungschar
5020 Salzburg, Kaigasse 26
0662/8047-7580
www.kirchen.net/ka/jungschar
[email protected]
Kinderfreunde Salzburg
5020 Salzburg, Landsturmstraße 3b
0662/455 488
www.kinderfreunde.at/sbg
Friedensbüro Salzburg
5020 Salzburg, Steingasse 47/2
0662/873931
www.friedensbuero-salzburg.at
Zugrunde liegt die Broschüre „Augen auf beim Spielzeugkauf“ des Instituts
für Friedenspädagogik Tübingen, bestellbar beim Friedensbüro Salzburg.
Unterstützt von:
Ideen für positive Spiele finden sich in den folgenden Altersempfehlungen.
LANDESJUGENDREFERAT
SPIELZEUG
SCHACHTEL