Presseinformation: Kitas warnen vor Scheinlösung aus Düsseldorf Elterninitiativen in Münster sind trotz höherer Zuschüsse wegen ansteigender Personalkosten von Schließung bedroht Münster – Erzieher werden nach der Tarifeinigung in diesem Sommer endlich angemessener bezahlt. Die Elterninitiativen in Münster unterstützen diese Einigung ausdrücklich. Wie sie die höheren Gehälter finanzieren sollen, ist allerdings auch nach den neuen Signalen aus Düsseldorf völlig unklar. “Auch die im Raum stehende Erhöhung der Landeszuschüsse um 3 % statt 1,5 % ab August 2016 ist völlig unzureichend und würde die Existenznot vieler Kitas nicht beseitigen”, sagt Rainer Firgau, Leiter der Kita Rappelkiste. Mit der Initiative “Kitaplätze in Gefahr” wollen Münsters Elterninitiativen möglichst viele Unterstützer im Kampf um die Kitaplätze gewinnen. Während städtische Kitas ihren Erziehern die steigenden Personalkosten auszahlen können, haben Elterninitiativen kaum oder nicht genügend Budget dafür. Um ihren Erziehern die arbeitsvertraglich zugesicherte Tariferhöhung zahlen zu können, müssten sie auf ihre Rücklagen zurückgreifen, da steigende Personalkosten bei der Refinanzierung durch das Land nicht ausreichend eingerechnet worden sind. Es gibt auch viele Elterninitiativen wie die Kita Rappelkiste, die kaum Rücklagen vorweisen können. Auf Grund ihres Zwangsumzugs vor zwei Jahren hat die Kita Rappelkiste nahezu all ihre Ersparnisse aufgebraucht. Sie hat kein Geld, um die ca. 12.000,00 € Mehrkosten für 2015/2016 zahlen zu können. Die Eltern, Erzieher und Kinder der Rappelkiste fordern daher eine angemessene Erhöhung der Beiträge vom Land, um ihre Kita offen halten zu können. Die Landesregierung NRW will die Erhöhung des KiBiz noch im Dezember 2015 entscheiden. Allerdings würde die bisher geplante Erhöhung der Zuschüsse um 3 % ab August 2016 keinesfalls ausreichen, um die erhöhten Personalkosten decken zu können. Die strukturelle Unterfinanzierung der Kita Rappelkiste etwa würde sich bei unveränderten Zuschüssen auf fast 6 %t erhöhen - das sind bei einem Budget von etwas mehr als 200.000 Euro pro Jahr rund 12.000 Euro. “Das sind Dimensionen, die keine Kita durch Flohmärkte, Spendenläufe oder das Streichen von Ausflügen auch nur annähernd ausgleichen kann”, sagt Henning Brinkmann, dessen Tochter Jette die Rappelkiste besucht. Daher haben die Eltern die Facebook-Seite „Kitaplätze in Gefahr“ (www.facebook.com/kitaplaetzein-gefahr) ins Leben gerufen, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Sie möchten die Politiker des nordrhein-westfälischen Landtags warnen, weil ohne eine angemessene Erhöhung der Landeszuschüsse allein in Münster ca. 1.200 Kitaplätze in Gefahr sind. Aufgrund der immer noch steigenden Zahl der benötigten Kitaplätze, auch im Hinblick auf die jetzt benötigten Plätze für Flüchtlingskinder sollte die Landesregierung neue Kitaplätze schaffen und nicht deren Schließung in Kauf nehmen. Die münsteraner Stadtgesellschaft wird daher gebeten, die Facebook-Seite „Kitaplätze in Gefahr“ zu liken, zu teilen und zu unterstützen, um die Landesregierung mit einer hohen Anzahl von Unterstützern ansprechen zu können. Für Fragen stehen wir Ihnen gerne unter 0251-66 49 29 zur Verfügung. http://www.rappelkiste.org
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