Frauen unterstützen, Waisenkinder stärken!

Die Rumänieninitiativgruppe Bautzen
Im April 1990 machten sich 12 junge Leute aus der Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Petri in Bautzen auf den Weg nach Rumänien. Ziel war das
zweitgrößte Kinderheim Rumäniens in Cristuru Secuiesc. Ihr damaliger
Gemeindepädagoge hatte das Haus auf einer Reise eher zufällig besucht
und war auf erschreckende Zustände gestoßen. Was die Jugendlichen
vor Ort erlebten, hat sie zutiefst bewegt und allen war klar, dass hier
mehr als ein Hilfstransport nötig war. Was die Kinder brauchten, waren
liebevolle Zuwendung, Menschen, die mit ihnen spielten, mit ihnen
Lieder sangen, Späße machten oder sie trösteten.
So entstand die Idee, in der Bautzener Heimat Geld zu sammeln und
einen Freiwilligendienst aufzubauen. Zu deren Umsetzung wurde der
Verein „Rumänieninitiativgruppe Bautzen e.V.“ (RIG) gegründet. Im
Oktober 1991 begannen die ersten drei Jugendlichen ihren Freiwilligendienst als freizeitpädagogische Mitarbeiter in Rumänien. Insgesamt
entsendete die RIG bis heute 63 junge Menschen zumeist für zwei Jahre
nach Cristuru Secuiesc.
Als 2001 das Kinderheim aufgelöst wurde und die Kinder in Wohngruppen des Kinderschutzbundes unterkamen, änderte das an ihrer
Lage wenig. Sozial ausgegrenzt und ohne Förderung hatten sie wenig
Perspektive, ihr Leben einmal eigenständig zu gestalten. Die Arbeit des
Vereins konzentrierte sich daher stärker darauf, mit Freizeitangeboten
die Jugendlichen im Alltag zu stärken. Ob in der Holzwerkstatt, beim
Kochen, Singen und Musizieren – hier konnten die jungen Menschen ihre
Talente entdecken und weiterentwickeln. 2009 verwirklichte der Verein
gemeinsam mit dem inzwischen gegründeten Partnerverein Fehérlòfia
als Träger vor Ort einen großen Traum: Das Haus „Kerekudvar“ wurde
eingeweiht – ein eigenes Bildungs- und Begegnungszentrum für Menschen
aus allen Generationen und sozialen Schichten.
23. Aktion 2016 in Sachsen
chsen:
Spendenkonto Sa
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LKG Sa
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0190 0100 1004 4
IBAN: DE20 3506
KD
BIC: GENODED1D
Kontakt: Diakonisches Werk der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens e. V.
Ökumenische Diakonie
Obere Bergstraße 1 | 01445 Radebeul
Tel.: 0351 8315-129 | E-Mail: [email protected]
Texte: Marius Zippe (Diakonie Sachsen)
Christiane Thomas (Rumänieninitiativgruppe e.V.)
Fotos: Archiv Rumänieninitiativgruppe Bautzen e.V.
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Rumänieninitiativgruppe Bautzen e. V.
www.diakonie-sachsen.de
Liebe Spenderinnen und Spender,
die evangelische Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ lenkt den Blick auf einen Teil unseres Kontinents, der in den vergangenen
Jahren nur wenig Aufmerksamkeit erhalten
hat. Mit den gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Ukraine und der Fluchtroute
hunderttausender Menschen aus Syrien,
dem Irak und anderen Ländern über den
Balkan hat sich dies aber geändert. Viele Länder Ost- und Südosteuropas
fanden wieder stärkere Beachtung. Dabei wurde auch deutlich, unter
welchen prekären Umständen viele Menschen im Osten Europas leben
und dass es nur unzureichende soziale Sicherungsnetze gibt.
Die Spendensammlung „Hoffnung für Osteuropa“ wurde 1994 von den
evangelischen Kirchen ins Leben gerufen. Mit dem Verschwinden des
„Eisernen Vorhangs“ begann Anfang der 90er Jahre in den osteuropäischen Ländern ein tiefgreifender Wandel. Einerseits herrschte angesichts
neuer Möglichkeiten und Freiheiten eine Aufbruchsstimmung. Andererseits wurden vielerorts Betriebe und öffentliche Einrichtungen geschlossen und es kam zu großen sozialen Verwerfungen. Trotz der EU-Osterweiterung sind weite Regionen bis in die Gegenwart von Arbeitslosigkeit
und Armut geprägt und von jeglichem Wohlstand ausgeschlossen.
„Hoffnung für Osteuropa“ setzt sich seit der Gründung für mehr soziale
Gerechtigkeit ein. Die einstmals bundesweite Aktion wird in zahlreichen
Landeskirchen dezentral weitergeführt – so auch in Sachsen in Verantwortung des Diakonischen Werkes. Die Spenden kommen vor allem sozial benachteiligten Menschen zugute, die sonst kaum Fürsprecher haben.
2016 wird in der sächsischen Landeskirche Geld für das Begegnungszentrum „Kerekudvar“ im rumänischen Cristuru Secuiesc gesammelt, wo
die Bildungsarbeit ausgebaut werden soll. Das Haus wird maßgeblich
von der Rumänieninitiativgruppe Bautzen gefördert, die sich seit vielen
Jahren in Rumänien engagiert.
Bitte unterstützen Sie die Arbeit mit einer Spende, damit eine bessere
Zukunft gelingt!
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Bautzener Initiative fördert Bildungsprojekt für Kinder
und Frauen in einer der ärmsten Regionen von Rumänien
Der Kreis Harghita gehört zu den ärmsten Landstrichen in Rumänien. Die
Arbeitslosigkeit ist hoch und wer dennoch einen Job gefunden hat, kann
vom kargen Verdienst kaum leben. Von existenzieller Bedeutung sind daher
sowohl kleine Nebenverdienste als auch die Haltung von Tieren und der
Anbau von Obst und Gemüse für die eigene Versorgung. Häufig sind die
Familien zerrissen. Um über die Runden zu kommen, arbeiten viele Frauen
und Männer im Ausland und schicken Geld nach Hause. Angesichts der
Perspektivlosigkeit und der prekären Lebensverhältnisse ist zudem der
Alkoholismus weit verbreitet.
Engagierte Bildungsarbeit im „Kerekudvar“
Seit über zwei Jahrzehnten engagiert sich die Rumänieninitiativgruppe
Bautzen in der Region Harghita, die in der Mitte Rumäniens innerhalb des
Karpatenbogens liegt. Mit maßgeblicher Unterstützung des sächsischen
Vereins öffnete 2009 in dem Städtchen Cristuru Secuiesc, in dem überwiegend Angehörige der ungarischen Minderheit wohnen, das Bildungs- und
Begegnungszentrum „Kerekudvar“. Es ist Anlaufzentrum für Waisenkinder.
Zudem kommen Frauen, die oft die Hauptlast des Familienalltags tragen
und auf der Suche nach sozialen Kontakten und Entfaltungsmöglichkeiten
sind. Geleitet wird das Haus von Hajnalka Mateffy, die an der Evangelischen
Hochschule in Dresden Soziale Arbeit studiert hat. Mit den Spenden der
23. Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ möchte die Leiterin die dringend
notwendige Bildungsarbeit für Kinder und Frauen ausbauen und bittet
um Unterstützung! „Wir würden gern mit dieser Hilfe drei neue Projekte
starten, die der Arbeit im Haus neue Perspektiven schenken“, sagt sie.
Das Engagement im „Kerekudvar“ galt von Anfang an elternlosen Kindern
und Jugendlichen. Für sie gibt es spezielle Programme, um Defizite in
der Entwicklung aufzuholen. Sie erhalten Förderung in Sprache, Musik
und Bewegung, Gesundheitserziehung, Begleitung in der Pubertät oder
Vermittlung in Ausbildung.
Mit allen guten Wünschen
Christian Schönfeld
Oberkirchenrat
Vorstandsvorsitzender
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für Kirche und Dia
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BIC: GENODED1D
Erfreulicherweise hat sich in den vergangenen Jahren eine konstruktive
Zusammenarbeit mit der Kinderaufsichtsbehörde entwickelt, die das
Engagement im „Kerekudvar“ sehr schätzt. Leider hat dies nicht zur
Folge, dass die Arbeit auch finanziell vom Staat unterstützt wird. Die
Rumänieninitiativgruppe Bautzen muss fast 100 Prozent der Personal-,
Sach- und Betriebskosten tragen. Für die Arbeit mit den Kindern engagieren sich ehrenamtlich auch Frauen aus Cristuru Secuiesc. Es stellte
sich heraus, dass viele von ihnen selber einen Ort suchten, um über ihre
Situation zu sprechen. Oft werden sie in der nach wie vor von Männern
dominierten Gesellschaft an den Rand gedrängt. Täglich besuchen
40 bis 50 Kinder und Frauen das Begegnungshaus.
Der Weg zu einem selbstständigen Leben
Mit Hilfe der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ will das „Kerekudvar“drei
neue Schwerpunkte in der Bildungsarbeit setzen. So soll Waisenkindern
weiteres Alltagswissen vermittelt werden, damit sie später ein selbständiges Leben führen können. Ehrenamtliche Helferinnen zeigen ihnen,
wie Obst und Gemüse eingekocht oder aus Kräutern Tee hergestellt
wird. Die Kinder lernen in einem Handwerksprojekt, wie zum Beispiel
Möbel bemalt werden.
Die Frauen ihrerseits, die sich freiwillig für die Kinder engagieren, erhalten
eine Weiterbildung für die Leitung von Kinderprojekten, der Gestaltung
von Festen oder wie sie Selbstbewusstsein und Motivation von Kindern
wecken können. Außerdem soll die Bildungsarbeit für Frauen insgesamt
ausgebaut werden. Geplant sind Vorträge, Workshops und Seminare
zu Psychologie, Selbsterkenntnis und Familie. „Nach einer Laufzeit des
Projekts von zwei Jahren erhoffen wir uns eine gestärkte, gefestigte
und von verbindlicherem Engagement geprägte Gemeinschaft“, sagt
„Kerekudvar“-Leiterin Hajnalka Mateffy.