-1- Jubiläumsfeier aus Anlass des 200jährigen Kreisbestehens am 21.01.2016 Begrüßung und Ehrung „Vorbild im Westmünsterland“ durch Herrn Landrat Dr. Kai Zwicker - Es gilt das gesprochene Wort Begrüßung: Sehr geehrte Damen und Herren, was haben wir doch Glück, ausgerechnet in diesem Jahr, ausgerechnet im Jahr 2016 unser Kreisjubiläum zu feiern. Zum einen können wir auf eine 200jährige Kreisgeschichte zurückblicken. Zum anderen läuft das Präsentationsjahr der „Regionale“ an – dabei werden uns viele interessante Projekte neue, innovative Wege in die Zukunft unseres Raumes zeigen. Der Zufall sorgt für diese erfreuliche Symbiose von historischem Gedenken und zukunftsweisenden Handeln. Mit unserer heutigen Jubiläumsfeier machen wir den Auftakt dazu. Ich freue mich daher sehr darüber, dass Sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind und heiße Sie alle herzlich im Borkener Kreishaus willkommen. Gestatten Sie mir, dass ich einige Gäste besonders begrüße: Besonders begrüßen möchte ich an dieser Stelle den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Herrn Bundestagsabgeordneten Spahn, Frau Bundesabgeordnete Schulte sowie die Herren Landtagsabgeordneten Busen, Schemmer und Wüst – schön, dass Sie gekommen sind. Die weiteren Abgeordneten können heute leider nicht teilnehmen und lassen sich entschuldigen. Auch die Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche im Kreisgebiet begrüße ich: Sehr geehrter Herr Weihbischof Dr. Hegge, sehr geehrter Herr Superintendent Anicker und sehr geehrter Herr Propst Leenders: Herzlich willkommen! Mein ebenso herzlicher Willkommensgruß gilt den Vertretern unserer niederländischen Nachbarn: Herrn Bürgermeister Kok aus Haaksbergen, Herrn Bürgermeister van Beem aus Winterswijk sowie Herrn Wethouder Seesing von der Gemeinde Bronckhorst. Uns verbindet eine lange, vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rahmen der EUREGIO, die seit wenigen Tagen den Status eines grenzüberschreitenden Zweckverbandes innehat. Die EUREGIO-Geschäftsführerin, Frau Dr. Schwenzow, möchte ich ebenfalls hier an ihrer „alten Wirkungsstätte“ willkommen heißen. Mein Gruß gilt Herrn stellvertretenden Landrat Ranft von unserem Partnerkreis Wesermarsch. Herr Ranft, Sie hatten die weiteste Anreise. Vielen Dank für dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben und gekommen sind – wir wissen das sehr zu schätzen. Ihnen allen, meine Damen und Herren, darf ich zudem die Glückwünsche unseres polnischen Partnerkreises Wroclaw/Breslau übermitteln. Herr Landrat Potocki lässt Sie herzlich grüßen. Er wäre gerne persönlich nach Borken gekommen. Zu seinem Bedauern hindern ihn aber zwingende Verpflichtungen aufgrund seiner Funktion als Vorsitzender des Konvents der Niederschlesischen Landkreise daran. Unsere Nachbarkreise werden heute vertreten durch Herrn Landrat Kethorn, Landkreis Grafschaft Bentheim, Herrn Landrat Dr. Schulze Pellengahr, Kreis Coesfeld, und Herrn Kreisdirektor Berensmeier, Kreis Wesel: Herzlich willkommen! Zudem ist eine Reihe von Vertretern der Regionale-Kommunen der Nachbarkreise heute zu uns gekommen. Auch das freut uns natürlich im Regionale-Präsentationsjahr 2016 sehr. Vielen Dank, dass Sie heute Abend dabei sind. -2- Begrüßen möchte ich die Vertreterinnen und Vertreter unserer 17 Städte und Gemeinden im Kreis Borken. Ihnen darf ich schon jetzt zurufen: Vielen Dank für die ausgezeichnete Zusammenarbeit im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger. Wir ziehen erkennbar an einem Strang. Andernorts ist das beileibe nicht immer selbstverständlich. Ich weiß das daher sehr zu schätzen. Stellvertretend für die Bürgermeister im Kreis heiße ich Herrn Bürgermeister Dr. Holtwisch aus Vreden als Sprecher der hiesigen „AG der Bürgermeister und Beigeordneten“ willkommen. Herr Dr. Holtwisch wird gleich im Anschluss das Grußwort für die kreisangehörigen Kommunen sprechen. Ebenso gilt mein Gruß dem Träger des Ehrenringes des Kreises Borken, Herrn Oberkreisdirektor a. D. Pingel. Begrüßen möchte ich natürlich auch die Träger der Ehrenplakette des Kreises Borken, Herrn Bickmann, Herrn Dr. Terhalle und Herrn Wegener, sowie meinen Vorgänger im Amt des Landrats, Herrn Wiesmann. Ein herzliches Willkommen sage ich den Vertretern der Wirtschaft. Es freut mich sehr, dass Sie gekommen sind. Stellvertretend begrüße ich den Vizepräsidenten der IHK Nord Westfalen, Herrn Weber, und den Hauptgeschäftsführer Herrn Schulte-Uebbing, den Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Münster, Herrn Eiling), ebenso den Kreishandwerksmeister Herrn Kremer, den Kreislandwirt Herrn Emming und den Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes Region Münsterland Herrn Hannemann. Ein besonderes Willkommen gilt der Geschäftsführerin der REGIONALE-Agentur, Frau Schneider. Darüber hinaus begrüße ich ganz herzlich den Kanzler der Westfälischen Hochschule, Herrn Dr. Geruschkat, als Vertreter der Hochschullandschaft sowie die Vertreter der Verbände und Institutionen im Kreis Borken, unter ihnen die Vertreter der Hilfsorganisationen und von sozialen Einrichtungen im Kreis, zudem Frau Olbing vom Kreisflüchtlingsrat. Ihnen und natürlich den Mitgliedern des Borkener Kreistages, die ja hier im Saale regelmäßig tagen, sowie den Repräsentanten der heimischen Verlage und den Mitarbeitern der Medien: Herzlich willkommen! Mit dabei sind auch die Vorsitzenden vieler Heimatvereine im Kreis Borken. Seien Sie ebenfalls herzlich willkommen – 200 Jahre Kreisgeschichte wird für Sie, für Ihre Vereine in diesem Jahr sicherlich ein bedeutendes Thema sein. Meine Damen und Herren, als ich Mitte des vergangenen Jahres überlegte, wer denn wohl als Festredner unsere Jubiläumsfeier gleichermaßen mit Empathie wie Esprit bereichern könnte, kam ich schnell auf Dr. Wolfgang Kirsch. Warum? Weil er wie kaum ein anderer Kenntnisse und Erfahrungen aus genau dem Themenfeld mitbringt, das heute Abend im Fokus steht: Herr Dr. Kirsch ist exzellenter Verwaltungsfachmann und kennt als ehemaliger Oberkreisdirektor sowie hauptamtlicher Landrat des Kreises Warendorf die Belange der Kreise bestens aus eigenem Erleben. Von 2006 bis 2014 war er dann Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und zeitgleich Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes. Damit hat er gleichzeitig den Blick aus übergeordneter und aus historischer Warte. „Der WestmünsterlandKreis Borken im Wandel“ lautet sein Vortrag. Wie ich Herrn Dr. Kirsch kenne, wird er sich nicht nur mit der Vergangenheit befassen, sondern auch einen Ausblick auf die Zukunft unseres Raumes wagen. Lieber Wolfgang Kirsch, herzlich willkommen bei uns in Borken. Wir freuen uns auf deinen Vortrag. Inzwischen „Elder Statesman“ geworden, wirst du uns sicherlich auch deutliche Denkanstöße mit auf den Weg geben. Für die musikalische Umrahmung – ein erstes Stück konnten wir gerade schon hören – sorgt das „Kreisorchester Borken“ unter Leitung von André Baumeister. Das „Kreisorchester -3- Borken“ wurde als Auswahlorchester im Jahr 2007 gegründet. Diesem schon mehrfach preisgekrönten Klangkörper gehören rund 60 Musikerinnen und Musiker – junge Talente genauso wie erfahrene Instrumentalisten - aus den zahlreichen Blasorchestern der ganzen Region an. Das Kreisorchester ist damit allerdings personell leider zu groß für unseren Sitzungssaal. Heute Abend ist daher immer „nur“ der Auftritt von „Teil-Ensembles“ möglich. Es gibt aber am 8. Oktober hier im Vennehof die Möglichkeit, das Kreisorchester Borken in großer Besetzung zu hören. Sehr geehrter Herr Dr. Holtwisch, nach dem nächsten Musikstück – „Benediction“ von John Stevens – haben Sie das Wort. -4- Nach dem Vortrag von Herrn Dr. Kirsch Lieber Wolfgang Kirsch, ganz herzlichen Dank für deinen Festvortrag. Auf eindrucksvolle Weise hast du die 200jährige Kreisgeschichte Revue passieren lassen – eine Geschichte, in die – wie du geschildert hast – auch die Familie Salm-Salm zu Beginn des 19. Jahrhunderts stark involviert war. Ein Nachfahre dieser Familie, die mit unserem Raum weiterhin eng verbunden ist, Carl Philipp Fürst zu Salm-Salm, ist heute unter unseren Gästen. Ihm rufe ich noch nachträglich ein herzliches Willkommen zu. Die 200jährige Geschichte des Kreises ist eine Geschichte, auf die das Geschehen in der Welt von Anfang an direkten Einfluss genommen hat. Mehr noch: Das weltgeschichtliche Geschehen – der „Wiener Kongress“ mit seiner europäischen Neuordnung – war letztlich sogar Ursache für die kurze Zeit später erfolgte Gründung der Kreise in Westfalen und damit auch unserer beiden Altkreise Ahaus und Borken. Du hast heute nicht nur die Höhen der Kreisentwicklung dargestellt. So ganz viele waren es zugegebenermaßen in den ersten – sagen wir mal – 150 Jahren schließlich gar nicht. Im Gegenteil, es gab viel Not und Elend in unserer Region, die ohnehin als „Armenhaus“ galt. Not und Elend vor allem hervorgerufen durch schlimme weltgeschichtliche Ereignisse, wie den 1. und 2. Weltkrieg und deren verheerende Folgen. Die Wiederaufbauleistung und das Wirtschaftswunder Mitte des vergangenen Jahrhunderts waren dann wahrhaft beeindruckend. Später hat vor allem die kommunale Neugliederung Ende der 60er und Mitte der 70er Jahre außerordentlich starke neue Impulse für unseren Raum gegeben, ja für regelrechten Auftrieb gesorgt. Gerade auch Bocholt, das damals seine über 50 Jahre währende Kreisfreiheit verloren hatte, konnte davon profitieren – ich nenne nur das Stichwort „Industriepark“ in Mussum. Wichtig zudem: Endlich konnte das Westmünsterland gegenüber „höheren Orts“, also gegenüber Bezirksregierung und Land, mit einer Stimme sprechen: „Sprachrohr“ war und ist „der Kreis“. Protagonisten der damaligen Zeit – ich nenne hier stellvertretend für viele Mitstreiter aus Politik, Wirtschaft, Institutionen und Verwaltungen Herrn Oberkreisdirektor a. D. Pingel und Herrn Landrat a. D. Wiesmann – gelang es so mit schier unerschöpflichem Engagement und eigener Tatkraft, aus unserem Kreis eine Vorzeigeregion zu machen. Lieber Wolfgang, ausdrücklich betont hast du in deinem Vortrag über die Kreisgeschichte, ich zitiere – „dass es in der Vergangenheit gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche gab, es gab geschichtliche Katastrophen, Herausforderungen, die weit größer waren als die heutigen, weil sie viel existenziellere Auswirkungen hatten.“ Ich halte es für außerordentlich wichtig, dass wir uns heute dessen bewusst werden. Dass wir uns dessen bewusst sind, wenn wir über die aktuelle Situation in Europa, in Deutschland und hier bei uns im Westmünsterland sprechen. Die vergangenen Monate haben uns vor Augen geführt, wie das Geschehen in der Welt erneut mit Wucht das Leben in unserem Kreis, in unseren Kommunen, in unseren Nachbarschaften beeinflusst. Die Zahl der zu uns flüchtenden Menschen ist seit dem Spätsommer des vergangenen Jahres dramatisch angestiegen und sie steigt weiter von Woche zu Woche. Einen wahren Kraftakt bewältigen derzeit die Städte und Gemeinden, die diese Menschen unterbringen und verpflegen. Und es berührt mich zu sehen, mit welcher Selbstverständlichkeit, Empathie und Wärme sich neben den sozialen Institutionen und Organisationen so viele unserer Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich den Flüchtlingen zur Seite stehen. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist groß und für dieses freiwillige Engagement bin ich außerordentlich dankbar. Gleichzeitig besorgt mich die aktuelle Entwicklung auch bei uns im Westmünsterland: Es hat Farbschmierereien und Transparente mit rechtsextremen Inhalten in der Nähe von Flüchtlingsunterkünften gegeben. Es gab Drohmails, es gab Steinwürfe und jüngst sogar -5- Brandanschläge. Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Ich verurteile diese abscheuliche Taten auf bei uns Schutz suchende Menschen auf das Schärfste. Es gibt dafür absolut keine Rechtfertigung oder Erklärungsversuche. Ich bin erleichtert darüber, dass es dabei zu keiner körperlichen Verletzung von Personen gekommen ist. In unserer demokratischen Gesellschaft dürfen und müssen selbstverständlich kontroverse Diskussionen geführt werden – das gilt gerade auch in der Flüchtlingsfrage. Das rechtfertigt aber keineswegs Gewalt gegen Sachen oder gar Menschen, die doch gerade vor Krieg und Terror geflohen sind! Nach der jetzt vordringlichen Unterkunfts- und Versorgungsgewährung in den nächsten Jahren und vielleicht auch Jahrzehnten noch eine gewaltige Aufgabe vor uns steht: die Integration der Flüchtlinge, die eine Bleibeperspektive haben. Hieran werden wir alle – nicht nur Verwaltungen und soziale Einrichtungen und Initiativen, sondern alle gesellschaftlichen Gruppen – mitarbeiten müssen. Und die zu uns geflüchteten Menschen selbstverständlich auch. Gleichzeitig mahnen wir schon seit Monaten Lösungen an, um den weiteren Zustrom von Flüchtlingen zu begrenzen und zu ordnen. Schöne Worte und immer wieder Vertröstungen helfen leider überhaupt nicht. Meine Damen und Herren, angesichts dieser neuen großen Herausforderungen gerät zwangsläufig mehr und mehr aus dem Blick, welche enormen Anstrengungen erst kürzlich bei uns im Kreisgebiet unternommen wurden, um den vielen ankommenden Flüchtlingen überhaupt erst einmal ein Dach über dem Kopf zu verschaffen. Mir ist wichtig, genau dieses beispielgebende Engagement von Kommunalverwaltungen, sozialen Institutionen und Organisationen und vielen Freiwilligen am heutigen Tage in Erinnerung zu rufen. Als uns, den Kreis und seine Kommunen, im Spätsommer die ersten Hilferufe des Landes NRW erreichten, sozusagen ad hoc vor Ort Notunterkünfte herzurichten, weil sonst vieltausendfache Obdachlosigkeit drohte, duckte sich niemand weg. Ich erinnere mich an die damaligen Krisensitzungen, an die Besprechungen mit allen Akteuren. Aus dem Stand heraus ist es seinerzeit gelungen, entsprechende Strukturen aufzubauen. An strategisches Planen war dabei aber nicht zu denken, da sich die Lage Tag auf Tag verschärfte und das Land immer drängender immer neue Notunterkünfte anforderte. Improvisieren war folglich angesagt und es galt der Grundsatz: Not kennt kein Gebot. Heute können wir sagen: Ohne die kommunale Familie, ohne die Hilfsorganisationen und vor allem ohne die vielen Ehrenamtlichen hätten Bund und Land die Notunterkünfte nicht schaffen können. Heute sage ich aber auch: Das gezeigte Miteinander, das Einstehen füreinander in schwieriger Zeit macht unsere Wertegemeinschaft erst wirklich aus. Es ist mir ein Herzensanliegen, allen Beteiligten dafür öffentlich Dank und Anerkennung auszusprechen! Mir ist es ebenso Herzensanliegen, das beispielgebende Engagement der an der Bereitstellung der Notunterkünfte maßgeblich beteiligten Hilfsorganisationen und Institutionen zu würdigen. Jede dieser Hilfsorganisationen und Institutionen ist ein „Vorbild im Westmünsterland“. Vorbildlich gehandelt haben bei Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge in den quasi aus dem Nichts geschaffenen Notunterkünften das Deutsche Rotes Kreuz im Kreis Borken die Chance - Gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft der Stadt Gronau die EWIBO - Entwicklungs- u. Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt der Kreisfeuerwehrverband stellvertretend für die beteiligten Wehren der Maltester Hilfsdienst – Kreisgliederung Borken -6- Vorbildlich gehandelt haben überdies die Akademie Klausenhof in Rhede und die Schönstätter Marienschwestern in Borken, die Räumlichkeiten für die Notunterkünfte zur Verfügung stellten. Ich darf Vertreterinnen bzw. Vertreter der genannten Organisationen und Institutionen nach vorne bitten. Herrn Eiting für das DRK, Frau von Borczyskowski für die Chance, Herrn KleinSchmeink für die EWIBO, Herrn Thesing für den Kreisfeuerwehrverband, Herrn Frenzel für die Malteser, Herrn Paus-Burkard für die Akademie Klausenhof sowie Schwester Marisa Spickers, (Provinzoberin) und Schwester M. Antonja Schomberg für die Schönstätter Marienschwestern in Borken. Mit entsprechenden Urkunden möchte ich ihnen für diesen Einsatz danken. Meine Damen und Herren, ich möchte heute Abend noch zwei weitere Auszeichnungen vornehmen. Ich möchte zwei Personen auszeichnen, die sich insbesondere in der von mir beschriebenen außerordentlich schwierigen Lage um die Schaffung und den Betrieb der Notunterkünfte verdient gemacht haben. Es liegt mir dabei fern, die Leistungen anderer zurückzusetzen, etwa die der Damen und Herren Bürgermeister, die vor Ort Hervorragendes geleistet haben und leisten. Aber diese beiden Personen, die ich meine, haben sich unter Zurückstellung persönlicher Belange ohne Rücksicht auf Uhrzeit, Wochentag oder Ferienzeit weit über das beruflich erforderliche Maß hinaus erfolgreich dafür eingesetzt, dass die akut drohende Obdachlosigkeit vieler Flüchtlinge vermieden werden konnte. Ohne diesen, ihren persönlichen Einsatz hätte das alles nicht funktioniert. Ich bitte daher Herrn Ludger Triphaus, Kämmerer der Stadt Bocholt, und Herrn Jürgen Rave, zuständiger Geschäftsbereichsleiter des DRK-Kreisverbandes Borken, nach vorne. Ludger Triphaus hat sich schon sehr frühzeitig in der Flüchtlingskrise für die Schaffung von Notunterkünften in Bocholt stark gemacht – aus innerster Überzeugung und seine Devise lautete: „Als größte Stadt im Kreisgebiet müssen wir helfen und können auch helfen“. Seine pragmatischen Ideen und Vorstellungen fanden sicherlich auch gegen manche Bedenken, Widerstände und Anfeindungen schnell Zustimmung, so dass genauso schnell diese Einrichtungen geschaffen werden konnten. Jürgen Rave bezeichnen die hiesigen Medien zu Recht als „Manager der Hilfe“. Als Kreis Borken konnten wir uns stets nicht nur auf das DRK als Institution, sondern auch auf ihn persönlich verlassen. Quasi Tag und Nacht war er im Einsatz, um die Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge an vielen Orten im Kreis zu organisieren. Aus eigenem Erleben in so manchen Besprechungen kann ich sagen: Dieser „Rund-um-die-Uhr-Einsatz“ hatte bei ihm durchaus Spuren, mehr noch sprichwörtliche Ringe unter den Augen hinterlassen. Das Telefon stand in dieser Zeit bei Herrn Rave nicht still, sei es, weil kurzfristig Betten aus Frankreich organisiert, der Busfahrer mit ankommenden Flüchtlingen kontaktiert oder die medizinische Erstversorgung umdisponiert werden musste. Sehr geehrter Herr Triphaus, sehr geehrter Herr Rave, ganz herzlich danke ich Ihnen für Ihr vorbildliches Engagement, aber auch für die Hartnäckigkeit, die guten Nerven und das Durchhaltevermögen, das uns allen wegen der häufigen Unvorhersehbarkeiten, Planungsabweichungen und Unzulänglichkeiten abverlangt wurde. Ohne Ihre Hilfe, sehr geehrter Herr Triphaus, sehr geehrter Herr Rave, wäre es nicht zu schaffen gewesen! -7- Gleichzeitig haben Sie sich frühzeitig mit Nachdruck dafür stark gemacht, die eingesetzten Kräfte und Ressourcen überörtlich zu vernetzen, abzustimmen und zu koordinieren. Es folgt die „Ouvertüre“ zur Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi -8- Schlusswort: Bevor ich Sie zum Imbiss einlade, möchte ich es nicht versäumen, Herrn Bürgermeister Dr. Holtwisch für das Grußwort der kreisangehörigen Kommunen und Herrn Dr. Kirsch für dessen außerordentlich interessanten Vortrag zu danken. Das Gehörte nehmen wir gerne auf: Ich verspreche Ihnen: 2016 werden wir – Kreispolitik und Kreisverwaltung –weiterhin nach Kräften daran arbeiten, gute Bedingungen für alle Bürgerinnen und Bürger im Westmünsterland zu erhalten und zu schaffen. Dank sage ich schließlich auch dem Kreisorchester Borken unter Leitung von André Baumeister. Gerade haben die Musiker zu meiner Freude auch die Ouvertüre zur Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi gespielt. Ich freue mich nun im Foyer auf interessante Begegnungen und Gespräche mit Ihnen bei Speis‘ und Trank. Sie sind herzlich dazu eingeladen. Ich lade Sie zudem jetzt schon zu Konzerten ein, die im Sommer an Herrensitzen früherer Landräte im Rahmen unserer Musikreihe „Trompetenbaum & Geigenfeige“ stattfinden, außerdem zu der Ausstellung über die Geschichte der Kreise, die wir nach den Sommerferien im Kreishaus zeigen werden. Ihnen allen und Ihren Familien wünsche ich für 2016 – unserem Jubiläumsjahr, das gleichzeitig Präsentationsjahr der Regionale ist – Gesundheit, Glück und Erfolg!
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