Das Haus der Mörder

Das Haus der Mörder
-Leseprobe-
Andrea Lederer, Das Haus der Mörder (Leseprobe - theaterbörse GmbH)
Der vorliegende Text ist ein Ausschnitt des vollständigen Theaterstückes. Wir schicken Ihnen
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Das Haus der Mörder
von Andrea Lederer
Tragikomödie/Krimi
frei nach dem Buch Haus der 13 Mörder (art & words – Verlag, Nürnberg, Nürnberg-Krimi)
Inhalt:
Siegfried Krötz, Hausmeister in einem Hochhaus am Nürnberger Wöhrder See, scheint ein ausgesprochenes Ekelpaket zu sein, mit schief sitzendem Toupet, Blaumann und immer einem blöden
Spruch auf den Lippen.
Er kann Menschen offensichtlich nicht leiden und Hausbewohner schon gleich gar nicht. Nicht einmal
vor der alleinerziehenden Mutter mit ihren drei Jungs macht er halt. Das Lehrerehepaar hat es ihm
besonders angetan und der italienische Clown Andrea wird von Krötz ob seines weiblichen Vornamens aufgezogen. Die beiden alten Damen bestiehlt er sogar und gegen Schwule hat er sowieso etwas.
Und der Außerirdische da oben – das geht ja gar nicht! Er hat es ja schon immer gewusst! Die Studentin geht einem anderen Gewerbe nach und wenn schon einer Hartz IV bezieht – sehr suspekt.
Und dann schleicht noch einer durchs Haus. Was will der bloß?
Wenn er es wenigstens bei Verbalattacken belassen würde! Nein, weit gefehlt: Mal setzt er den Fahrstuhl außer Betrieb und dreht auch gerne mal die Treppenhausbeleuchtung ab. Ein äußerst unangenehmer Zeitgenosse, gegen den jeder der (13) Hausbewohner Mordgelüste hegt.
Eines Tages liegt Krötz tatsächlich tot in seinem Werkzeugkeller. Eigentlich ein klarer Fall von
Lynchjustiz. Doch nichts ist so, wie es scheint, im Haus der (13) Mörder …
Personen:
Siegfried Krötz:
Leni:
Edith:
Anja:
Bastian:
Chris Claussen:
Peter Lohnert:
Hausmeister mit Toupet, Blaumann und weißen Socken
Schwester von Edith
Schwester von Leni, mit Gehwagen unterwegs
allein erziehende Mutter von drei Buben
ältester Sohn von Anja
Mann von Peter
Mann von Chris
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Britta Meier:
Uwe Meier:
Manfred:
Julia Steiner:
Andrea:
Theodor:
Philipp Marlein:
Marie:
Lehrerin, Ehefrau von Uwe
Lehrer, Ehemann von Britta
gehbehindert, lebt von Hartz IV
Studentin, Doppelrolle Marie
italienischer Clown
Professor
Privatdetektiv,
Doppelrolle: Klempner, Marktforscher, fremder Mann
Bekannte von Chris, evtl. Doppelrolle
Länge: ca. 80 Minuten
Bühnenbild:
Die Bühne ist durch eine Zwischenwand geteilt.
Die linke Seite ist das Treppenhaus. Rechts sind die wechselnden Wohnungen der Mieter. Tisch mit
Stühlen, Sofa und Küchenzeile (evtl. gemalt) rechts eine Tür zum Bad.
Prolog:
Hausmeister Krötz tritt auf die Bühne, blickt für einige Sekunden nachdenklich ins Publikum kratzt
sich am Toupet, zieht die Nase hoch und beginnt zu erzählen:
Nichts ist, wie es scheint. Keiner ist nur gut oder nur böse. Weiß oder schwarz. Ich
weiß schon, was ich tu! Und es macht ja auch einen Heidenspaß die Leut a bissl zu ärgern. Vor allen Dingen, wie manche reagieren. Es hat natürlich einen Grund, warum
ich so bin, wie ich bin. Nichts ist so, wie es aussieht. Ich will nicht, dass die Leut wissen, wie es in meinem Innersten ausschaut.
Manchmal denke ich, mein Leben ist wie ein Film, ein unwirklicher, einer, über den
ich die Kontrolle verloren habe. In dem ich reagiere statt zu agieren. Dann wieder
übernehme ich die Regie, lasse andere nach meinen Regeln handeln, zwinge ihnen
Rollen auf, die ich für sie vorgesehen habe. Sie merken nicht, dass sie meine Schauspieler sind, meine Geschöpfe, die das machen, was ich will. Es macht mich traurig
und glücklich zugleich. Obwohl - kann man das überhaupt? Trauern und freuen in einem?...
seufzt: Es ist wirklich nichts, wie es scheint. Nicht nur schwarz und weiß, nur gut und
böse.
Übrigens – habe ich mich schon vorgestellt? Mein Name ist Krötz. Siegfried Krötz.
Ich bin Hausmeister in einem Haus am Wöhrder See. Meine Arbeit hier liebe ich, obwohl mir wahrscheinlich keiner der Mieter das glauben wird, wahrscheinlich das Gegenteil behauptet. Aber es stimmt – irgendwie.
Ja, die Mieter… geht ab.
1. Szene
Leni, Edith
Leni und Edith kommen gerade von einem Arztbesuch nach Hause. Edith mit einem Gehwagen und
Leni mit Handtasche.
Edith:
stellt die Gehhilfe neben der Wohnungstür ab: Ich bin jetzt richtig geschafft. So lange haben wir doch noch nie im Wartezimmer gesessen. Die Zeitschriften habe ich alle
schon gekannt. Und das Wasser war auch schon abgestanden. Ich glaube, wir müssen
uns einen neuen Arzt suchen.
Leni:
Das bringt doch auch nichts. Oder willst du im Minutentakt abgefertigt werden. Aber
du hast Recht. Die olle Obermeierin war auf dem Heft gesessen und hat die „Frau im
Alltagsleben“ einfach nicht rausgerückt.
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Edith:
Hast ja Recht. Jedes Ding hat zwei Seiten. seufzt Hoffentlich stellt der Krötz den Wagen nicht wieder in den Keller!
Leni:
Damit müssen wir immer rechnen, Edith. Er hat es auf uns abgesehen. Der mag so alte
Spinatwachteln wie uns nicht. So einem wünsche ich dicke Pickeln an den Hintern,
das ihm alles weh tut. Vielleicht begreift er es dann endlich.
Edith
winkt ab:
Bis dahin sind wir gestorben. Da haben wir dann auch nichts mehr
davon.
Leni
will mit dem Schlüssel die Tür öffnen: Stimmt auch wieder! ... Nanu? Hatte ich nicht
abgeschlossen? stellt die Taschen ab, schüttelt den Kopf und murmelt : Alzheimer
lässt grüßen.
Edith:
Keine Ahnung! Ich muss mich jetzt auf jeden Fall ausruhen! drückt sich an Leni vorbei, humpelt ins Zimmer und lässt sich aufs Sofa plumpsen
Leni
setzt sich mit Mantel, Hut und den Tüten auf den Stuhl: Ja, ja, für dich ist Baldrian ein
Aufputschmittel
Edith:
Machst du uns trotzdem einen Tee?
Leni:
Gleich, ich zieht mich erst aus und leere die Tüten - leert sie aus und geht an die Küchenzeile. Sie holt den Tee aus dem Schrank, da fällt ihr auf, dass etwas fehlt. Sag mal
Edith, hast du die Teedose nicht richtig zugemacht?
Edith:
Wieso sollte ich? Was ist denn damit?
Leni:
Ach nix! Ich werde immer vergesslicher überbrüht den Tee und stellt alles aufs Tablett. Stellt es auf den Tisch und verteilt das Geschirr.
Edith:
wirft ein Zuckerstück in die Tasse und rührt um:
Eigentlich müssten wir jetzt
Trauer tragen.
Leni:
Wieso denn das?
Edith:
Der Zucker ist im Tee ersoffen. beide kichern albern Was war denn jetzt mit der Dose?
Leni:
Ich weiß nicht. Irgendwie stand sie anders als normal. Sie war nicht richtig zu. Das ist
wirklich seltsam, oder? Ich vergesse doch sonst nichts.
Edith:
kichert:
Nichts Genaues weiß man nicht. Man kann ja vieles behaupten, aber
du und vergesslich? überlegt Na ja, höchstens wenn du dich mal sehr beeilen musst.
Leni
nippt am Tee: Du, ich habe den Verdacht, dass jemand hier war.
Edith:
Du spinnst doch! Wer sollte das gewesen sein? Niemand hat einen Schlüssel.
Leni:
Doch, der Krötz! Ich stelle ihn gleich zur Rede! steht auf
Edith:
Bleib da! Was willst du ihm denn sagen?
Leni
setzt sich wieder hin: Hast ja Recht. Wir wollen ihn nicht falsch beschuldigen. Aber
irgendwas sollten wir machen.
Edith:
Da gab es vor Kurzem diesen Film. Erinnerst du dich? Einer klemmte ein Haar in die
Tür, als er wegging. Und als er wieder kam und das Haar noch steckte, wusste er, dass
niemand sein Zimmer betreten hatte.
Leni nickt:
Stimmt! Jetzt erinnere ich mich wieder. Die Idee ist gut.
Die rechte Seite der Bühne fällt in Dunkelheit
2. Szene
Krötz
Krötz erscheint im Treppenhaus mit einem Schild in der Hand. Er schaut es sich noch mal genau an.
Krötz
liest laut:
Abstellen von Gegenständen im Treppenhaus verboten. nickt zufrieden, zeigt auf die Wohnungstür von Leni und Edith Die beiden Schreckschrauben können murren, soviel sie wollen. Der Gehwagen hat hier im Treppenhaus nichts zu suchen. Warum nehmen die ihn nicht mit in die Wohnung! er rückt sein Toupet zurecht
Und wie sieht denn das aus, wenn mitten im Treppenhaus so ein AOK-Shopper rum
steht! er schiebt die Hände in den Blaumann und spielt mit dem Generalschlüssel. Bestimmt ist bei den alten Weibern was zu holen. Solche Frauen verstecken doch sicher
Bargeld in irgendwelchen Küchenschubläden oder in Keksdosen. Als ich das letzte
Mal in der Wohnung war, hab ich zwar nichts gefunden. Aber wenn die mal wieder
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mit dem Bus in die Altstadt fahren, hätte ich mehr Zeit, mich in der Küche gründlicher
umzuschauen. blickt auf seine Uhr Jetzt ist erst mal Mittagspause. geht ab
3. Szene
Leni, Edith
Der Scheinwerfer fällt auf die rechte Bühnenseite. Leni und Edith stehen vor der Wohnungstür.
Leni
sucht nach dem eingeklemmten Haar: Es ist weg!
Edith
steigt von einem Bein auf das andere: Was ist weg? Sag schon, ich muss nämlich
mal!
Leni:
Das eingeklemmte Haar. Was das wohl zu bedeuten hat?
Edith
macht eine abwehrende Handbewegung:
Schließ jetzt endlich auf!
Leni schließt auf und beide gehen in die Wohnung, Leni setzt sich aufs Sofa. Edith verschwindet im
Bad.
Leni
atmet schwer: Ich kann es nicht fassen. Ich habe mich so auf den Nachmittag gefreut.
Shoppen, über die alten Weiber lästern und jetzt das… Stiehlt dieser Idiot unseren
Ring und verhökert ihn im Leihhaus. Wenn wir das nicht zufällig mitbekommen hätten, wäre der Ring für immer verschwunden.
Edith
kommt aus dem Bad und setzt sich dazu:
Wir haben ihn quasi auf frischer Tat
ertappt. Ich hab ihm ja alles zugetraut, dem Krötz. Aber das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht. Oma würde sich im Grab umdrehen, wenn sie das wüsste.
Leni:
Aber wie ist der nur zu dem Ring gekommen? Der spioniert uns doch tatsächlich aus!
Edith:
Beweisen können wir es nicht. Aber wenn er uns was aus der Wohnung stiehlt, können wir uns auf noch mehr gefasst machen.
Leni:
Wir zeigen ihn einfach an. Alle Menschen sind klug. Die einen vorher, die anderen
nachher. Dann ist er schon mal eingeschüchtert.
Edith
Ja Krötz, es klatscht gleich – aber keinen Beifall!
Dann greift sie nach dem Reiseprospekt auf dem Tisch: Jetzt beruhige dich mal. Bevor
wir uns weiter über den Widerling aufregen, lass uns noch was Schönes machen. Sie
nimmt die bereits akkurat herausgetrennten Aufnahmen eines Kreuzfahrtschiffes und
eines Palmenstrandes heraus. Wenn du gleich diese zwei Bilder an die Wand hängst,
dann ist das die perfekte Motivationshilfe zum Sparen für unsere Kreuzfahrt.
Leni:
Du hast ja Recht. Wir sollten uns besser freuen als ärgern. Und die Vorfreude ist dabei
noch die schönste. holt eine kleine Werkzeugkiste unterm Sofa hervor und zwei Rahmen, in die sie die Bilder hinein schiebt. Leni klatscht in die Hände und ruft:
Ich
freu mich auf Mallorca. Hast du die Bilder aus dem Italienkatalog raus geschnitten?
Edith
freudig:
Die kannst du gleich aufhängen. Mallorca liegt aber in Spanien.
Leni
fummelt in der Werkzeugkiste herum: Ach, ich verwechsele das immer mit Gran
Canaria. Hier ist der Hammer, aber Nägel finde ich leider nicht.
Edith:
Die Insel gehört aber auch zu Spanien. Egal. Das machen wir später. Jetzt hol unsere
Spardose und wir zählen mal, wie viel wir schon haben. Vielleicht klappt es ja doch
schneller als gedacht.
Leni:
Die Spanier müssen sich aber auch alles einheimsen.
Leni holt die Keramikdose aus dem Schrank.
Edith
jauchzt:
Und jetzt mach auf!
Leni
ruft: Tatatata hebt den Deckel
Beide starren in die leere Dose.
Edith
jammert:
Oh nein, die schöne Kreuzfahrt!
Leni:
Der Ring hat dem Monstrum Krötz wohl nicht gereicht. Ich habe es langsam satt…
springt auf und schnappt sich den Hammer
Edith:
Leni, was hast du vor?
Leni:
Was zu viel ist, ist zu viel. sie schwingt den Hammer über ihrem Kopf, rennt ins Treppenhaus und schreit Ich bringe ihn um! hinten ab
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4. Szene
Krötz, Anja, Bastian (Alleinerziehende Mutter mit Sohn)
Anja mit Krötz unter ihrer Wohnungstür.
Krötz:
Ihr Früchtchen von einem Sohn hat Glück, dass die Scheibe noch ganz ist. Wenn Sie
Ihren Bastard nicht endlich in den Griff bekommen, zeig ich ihn an und Sie sind auch
fällig!
Anja blickt ihn wütend an und knallt ihm die Tür vor der Nase zu. Dabei fällt das Namensschild herunter und zerbricht.
Anja
öffnet erschrocken die Tür und ruft verärgert: Krötz ist gegangen. Oh, nein! Bückt
sich und liest die Scherben auf.
Bastian
kommt aus dem Bad: War das der Krötz?
Anja
blickt zu ihm hoch:
Wer sonst! Er hat sich über Max beschwert. Der spielt nun
mal, wie jeder Junge, gerne Fußball.
Bastian:
Vielleicht kann er sich nicht mehr daran erinnern, als er noch ein Junge war und an die
Kellerfenster geballert hat. So alt, wie der ausschaut.
Anja
schmunzelt:
Stimmt! Eigentlich kann er uns leid tun.
Beide gehen in die Wohnung. Bastian holt sich eine Cola aus dem Kühlschrank und lässt sich aufs
Sofa fallen. Anja entsorgt die Scherben in den Mülleimer und setzt sich an den Tisch.
Anja
seufzt und fährt sich mit der Hand durchs Haar:
Was habt ihr drei heute eigentlich so getrieben?
Bastian
überlegt:
Ich hab für die Kleinen Toasts gemacht. Ich glaub, die waren ganz
lecker! Jedenfalls haben sich Max und Tim nicht beschwert. blickt auf den Mülleimer.
Das muss uns der Krötz aber ersetzen!
Anja
abwesend:
Ja, das muss er. dreht sich zu Bastian um. Weißt du noch, wie wir vor
drei Jahren hierher gezogen sind? Da war der Hausmeister noch total freundlich.
Bastian
nickt: Genau! Scheißfreundlich nennt man so was. Dem hab ich das damals schon
angesehen, dass der ne Macke hat.
Anja
ungläubig:
Da weiß ich ja gar nichts davon.
Bastian:
Kann schon sein. Aber ich hab es halt gespürt, dass mit dem Kerl was nicht stimmt.
Anja
steht auf und schenkt sich ein Glas Wasser ein: Hätte ich das mal vorher gewusst.
Vielleicht war es wirklich verkehrt, hier einzuziehen. Aber ich will jetzt auch nicht
klein beigeben. Außerdem, wer nimmt schon eine Mutter mit drei lebhaften Jungs.
Bastian
grinst: Klingt wie'n Vorwurf. Aber der Krötz wird's schon überleben.
Anja seufzt:
Na ja, ihr seid schon in Ordnung. Der Krötz hat mir aber schon mit dem Jugendamt
gedroht.
Bastian:
Er hat gar nichts in der Hand. Die Miete zahlst du doch auch pünktlich, oder? Krötz ist
einfach doof, der bringt es fertig und versucht, Schuhe mit Klettverschlüssen zuzubinden.
Anja:
grinst Ich brauch mir wirklich nichts vorwerfen.
5. Szene
Anja, Krötz, Bastian
Anja kommt von der Arbeit nach Hause. Sie will gerade die Wohnungstür aufschließen, da kommt
Krötz aufgeregt auf sie zu.
Krötz:
Sie! … Ihre Bälger zeig ich jetzt an!
Anja
genervt:
Was ist denn jetzt schon wieder!
Krötz:
Das kann ich Ihnen gleich sagen. Ihre Brut hat Scheiße verteilt.
Anja zuckt zusammen. Ihr fehlen die Worte.
Krötz:
Ich war im Keller in meiner Werkstatt und hab gearbeitet. Als ich raus kam und nach
links in den Gang abbiegen wollte, bin ich ausgerutscht und hingefallen. Gott sei Dank
oder besser gesagt, glücklicherweise, habe ich mir nichts gebrochen. Denn für den
Haufen sind ja wohl Ihre Bälger verantwortlich. Ich hab Ihren Jüngsten gerade noch
um die Ecke flitzen sehen.
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Anja lässt ihn kopfschüttelnd stehen und geht in die Wohnung. Dort sitzt Bastian auf dem Sofa und
spielt mit seinem Handy.
Anja
geladen:
Was sollte das im Keller?
Bastian blickt sie ernst an. Doch dann kann er sich nicht mehr beherrschen und bekommt einen Lachanfall.
Anja
ungeduldig:
Sag schon, was war los?
Bastian:
Also, die Idee haben wir aus dem Fernsehen. Das waren … seufzt bedauernd unsere
alten Osterhasen. Wir haben Schokolade geschmolzen. Lacht wieder
Anja
schmunzelt:
Da habt ihr euch aber was ausgedacht. Krötz schäumt vor Wut. Und
ich kann das wieder ausbaden.
Bastian:
Der Alte vergisst das doch wieder.
Anja:
Da täuscht du dich. Er hat schon wieder mit der Polizei gedroht. Bei der nächsten Gelegenheit bekommen wir eine Anzeige.
Plötzlich klingelt es an der Tür.
Anja
erschrickt:
Hoffentlich ist er das nicht schon wieder.
Bastian
steht auf:
Lass mich aufmachen. Ich sage, dass du gerade nicht kannst.
Anja zögert erst, doch dann verschwindet sie im Bad. Bastian öffnet die Tür, da steht ein Mann vor
ihm.
Mann
lächelt süß:
Guten Tag, mein Junge! Ist deine Mutter zu sprechen?
Bastian:
Wenn Sie vom Jugendamt sind, bestimmt nicht. Sie hat ihre Kinder ordentlich erzogen.
Mann:
Woher willst du denn das wissen?
Bastian:
Ich bin das beste Beispiel. Wir halten zusammen und das ist doch das Wichtigste in
einer Familie, oder?
Mann
grinst: Das hört sich nicht schlecht an. Ich bin aber von der Marktforschung und muss
mich mit einer volljährigen Person unterhalten.
Bastian:
Dann kommen Sie bitte später noch mal, wenn meine Mutter wieder hier ist. schließt
die Tür und verschwindet im Bad.
Anja
sitzt am Tisch, ins Publikum: Eine Zeit lang hatten wir Ruhe vor dem Hausmeister,
bis er wieder damit anfing, mir aufzulauern. Er roch fast immer nach Alkohol und kam
mir mit seinem übel riechenden Atem viel zu nahe. Eines Tages kam ich aus der
Nachtschicht. Ein Patient ist gestorben und ich war fertig mit den Nerven. Als ich die
Tür aufschließen wollte, stand Krötz plötzlich hinter mir. Ich spürte seinen Atem in
meinem Nacken. Als ich mich umdrehte, fuhr er sich mit der Zunge über dem Mund.
Sein Blick sprach Bände. Ich flüchtete in die Wohnung und blieb minutenlang regungslos stehen. Und dann, ohne weiter nachzudenken, zog ich ein Messer aus dem
Messerblock. Ich hörte nur noch Bastian rufen: Mama, nicht! Ich rannte aus der Wohnung und schrie: Jetzt habe ich genug! Jetzt bringe ich dich um …
6. Szene
Krötz, Chris
Chris steht vor seiner Wohnungstür. Da kommt Krötz dazu.
Krötz:
Hören Sie mal! Ihr Vogel muss jetzt endgültig weg und die zwei stinkenden Katzenviecher dazu! durch die Tür hört man den Papagei schreien. Das haben Sie doch dem
Vogel extra beigebracht. Ich werde dafür sorgen, dass der Vermieter die Haltung der
ganzen Viecher verbietet.
Chris:
Du liebe Güte, Hausmeisterchen, vielleicht sollten Sie mal auf ein Stößchen Prosecco
vorbeikommen. Ich kann Ihnen versichern, das entspannt ungemein. führt die Hand
zum Mund, als würde er ein Glas halten, wobei er geziert den kleinen Finger abspreizt. Mit den Hüften wackelnd geht er zu seiner Wohnungstür, wirft Krötz über die
Schulter einen lasziven Blick zu und lässt den sprachlosen Hausmeister stehen.
Krötz geht kopfschüttelnd ab.
7
Andrea Lederer, Das Haus der Mörder (Leseprobe - theaterbörse GmbH)
7. Szene
Chris, Peter
Peter kommt nach Hause. Er ist stinksauer. Chris steht ungläubig vor ihm.
Chris:
Was hast du denn, mein Schatz?
Peter:
Der Hausmeister hat mich wieder mit seinen Problemen belästigt, die er angeblich mit
dir hat. Mein Gott, Chris, kannst du denn nicht ein einziges Mal einfach die Klappe
halten, wenn der Typ dich blöd anmacht? Kannst du da nicht drüber stehen und ihn
ignorieren? Musst du auch noch deine Show abziehen, damit er sich noch mehr aufregt und wie ein HB-Männchen an die Decke geht? Du bist doch klüger als der, also
gib nach und lass ihn stehen. Ich will meine Freizeit nicht mit diesem Kinderkram
verplempern.
Chris
ist jetzt auch sauer:
Ja, ja. Der Klügere gibt nach, bis die Dummen die Welt beherrschen. Soll ich mir von dem Kerl etwa alles gefallen lassen? Wenn ich den ignoriere, denkt er, ich bin ein Weichei und dann ärgert er uns noch mehr. Ich habe keine
Angst vor dem aufgeblasenen Gnom und das zeige ich ihm auch. Plötzlich hört man
den Papagei Gnom, Gnom rufen.
Peter
wütend:
Verdammt! Was ist denn das hier für ein Affenzirkus. Geht rechts ab
Chris
blickt ihm ärgerlich nach:
Jetzt setzt er sich wieder für ein paar Stunden mit drei
Flaschen Bier in die Badewanne und verschwindet dann schweigend ins Bett. Und das
alles wegen diesem blöden Krötz. Vorhang fällt.
8. Szene
Peter, Chris, Klempner
Die beiden sitzen am Tisch beim Frühstück. Sie stoßen gerade mit einem Glas Sekt an und schauen
sich verliebt in die Augen.
Chris:
Das Schönste an einem Streit ist immer die Versöhnung hinterher.
Peter:
Der Hausmeister darf nie mehr in unser Leben so eingreifen.
Chris:
Genau! ... lächelt Peter an Schatz! Kannst du dich noch an unsere Hochzeitsfeier erinnern?
Peter
lächelt zurück: Klar! Ich werde die nie vergessen. Alle freuten sich, dass endlich auch
Homosexuelle ein offizielles Paar werden konnten.
Chris:
verächtlich
Und wir haben ja auch alle Hausbewohner eingeladen. Sogar Krötz.
Nur der freute sich nicht!
Peter winkt ab:
Der hatte Sodom und Gomorra in seinem Haus prophezeit und sich über die
widernatürlichen Schwuchteln ausgelassen.
Im Hintergrund gackert der Papagei: Sodom und Gomorra, Schwuchtel
Chris:
spöttisch
Deren Treiben seiner Meinung nach verboten gehöre.
Peter
kopfschüttelnd: Und wie der geschrien hat!
Chris:
Gott sei Dank hat er die Party verlassen, bevor ich ihn vielleicht noch geohrfeigt hätte.
Peter
ungläubig:
Hättest du das wirklich gemacht?
Chris
blickt Peter wieder verliebt in die Augen:
Warum denn nicht. Für dich würde
ich doch fast alles tun. Auch wenn du schwitzt.
Peter
ernst: Nein, meine Haarwurzeln weinen. Sie weinen, weil nichts mehr nachkommt.
Chris:
Und du ordnest die Bleistifte immer der Größe nach. Und hängst die Heftklammern
aneinander. Und du googelst alles.
Beide kichern los
Peter:
Trotzdem! Er schikaniert uns doch seitdem, wo es nur geht.
Chris:
Du, ich habe eine Idee. Unsere Freundin Marie hat doch erzählt, dass sie und ihre Mädels gerne mal ein kleines magisches Ritual veranstalten, um Feinde aus ihrem Leben
zu vertreiben. Wir könnten sie doch bitten, das mit uns zu machen. Wenn es nichts
nützt, hätten wir wenigstens einen spaßigen Abend. Marie meint, es würde immer
wirken.
8
Andrea Lederer, Das Haus der Mörder (Leseprobe - theaterbörse GmbH)
Peter
lacht: Klar, Magie! Was für ein Quatsch! Aber wenn du das willst. An mir soll es
nicht liegen. Am besten am Wochenende, ich koche uns auch was Feines.
Plötzlich klingelt es an der Tür. Chris öffnet. Da steht ein Klempner mit Eimer und Werkzeug.
Klempner:
Kann ich bei Ihnen mal in die Küche? In der darunter liegenden Wohnung gibt es ein
Problem. Geht zur Küchenzeile und packt verschiedene Werkzeuge aus seiner Tasche.
Fummelt an der Spüle herum.
Chris
zwinkert Peter zu, flüstert:
Ha, meine kleine Einlage gestern war erfolgreich.
Krötz traut sich nicht mehr zu uns rein.
Peter:
Kann schon sein. Du, mir ist eben eingefallen, was ich kochen könnte.
Chris
strahlt: Weil der Herr Klempner so ein nettes Hinterteil hat? Erzähl schon!
Peter:
Sagen Sie mal, Herr Klempner, alles in Ordnung? Soll ich die Anleitung zu unserer
Spüle holen?
Klempner:
Nö, ich lese keine Anleitungen, ich drücke Knöpfe bis es klappt.
Peter:
Dann eben nicht. Schaut seinen Freund an. Was hältst du von Lachs mit Rosensenf,
Roastbeef mit Rosenkruste, Salat mit Rosenblüten und Rosenmascarpone. Dazu gibt
es Rosensekt und Likör.
Chris:
Das hört sich nicht nur lecker an, sondern verdreht die Augen auch sehr verführerisch.
Klempner
packt seine Sachen ein: Die Lage ist hoffnungslos aber nicht ernst. Rosensenf? Wer's
mag! Alles wieder in Ordnung! Geht aus der Tür und hinten ab.
Peter
verdutzt:
Das ging aber schnell.
Chris:
Umso besser. Ich rufe jetzt gleich Marie an.
9. Szene
Chris, Peter, Marie
Das Essen, ein Zeremonienkelch und eine Sektflasche stehen auf dem Tisch, ein paar Rosenblätter
liegen im Raum verteilt. Unter dem Tisch ein Terrakotta Blumentopf, Blumenerde, eine Figur aus
Knetmasse, schwarze Kerzen, Ulmenblätter
Marie
begeistert:
Super! Diese Rosen sind der perfekte Schutzzauber für mich, die Hexe
und euch, meine Adepten.
Chris und Peter
gleichzeitig:
Deppen?
Marie
kichert:
Nicht Deppen. Adepten! Jungs, das heißt Schüler. Ihr lernt das schon
noch. Mit den vielen Rosen kann nichts Böses auf uns zurückfallen. Du hast wirklich
keine Ahnung von Magie, Peter? Du hast das ganz intuitiv so gemacht?
Peter:
Also, wenn du mich so fragst, wundere ich mich jetzt auch.
Marie:
Einfach genial! Schenkt den Sekt ein und alle drei trinken. Dieser Zauber passt gut für
euren Zweck. Er ist mächtig und alles, was ihr wünscht, geht in Erfüllung. Glaubt es
mir. Kein Hass, keine Flüche, keine Verwünschungen. Das ist gefährlich! Sie zieht einen Terrakotta- Blumentopf und Erde unterm Tisch hervor, eine Figur aus Knetmasse
und ein paar schwarze Kerzen. Hier, verteilt mal die Kerzen.
Peter:
Schwarze Kerzen?
Chris:
Marie weiß schon, was sie tut. zieht ein Blatt Papier aus der Hose. Hier ist Krötz.
Marie
nimmt die Zeichnung entgegen: Perfekt! Der Hausmeister, wie er leibt und lebt. Sogar
die Kniestrümpfe mit den Sandalen hast du nicht vergessen. Schneidet die Figur aus
und legt sie auf die Puppe aus Knetmasse.
Marie
zu Peter:
Steche jetzt bitte ein Loch in den Mund und fülle ihn mit den Ulmenblättern. Wichtig ist, dass du ausschließlich daran denkst, dass der Hausmeister nicht
mehr über dich sprechen soll. Weder gut noch böse.
Peter nickt und stopft die Blätter in die Mundöffnung. Alle drei trinken nacheinander aus dem Zeremonienkelch. Danach füllt Marie den Topf mit Erde.
Marie:
Jetzt begrabt bitte gemeinsam die Figur.
Die beiden tun, wie ihnen geheißen und alle drei nehmen wieder einen Schluck aus dem Zeremonienkelch.
Marie:
Geister der Erde, dieser Mann soll in Frieden ziehen. Sein Mund sei verschlossen. Ab
jetzt und für immerdar! ... und jetzt du, Peter!
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Andrea Lederer, Das Haus der Mörder (Leseprobe - theaterbörse GmbH)
Peter:
Marie:
Chris
Marie:
Chris:
Marie
Chris
Geister der Erde, dieser Mann soll in Frieden ziehen. Sein Mund sei verschlossen. Ab
jetzt und für immerdar!
Und jetzt du, Chris!
nimmt noch einen großen Schluck aus dem Zeremonienkelch. Blickt beide angetrunken
an und beginnt zu lallen:
Geischter der Erde, dieser Mann soll in Frieden…ups!
Du hast schwei verschiedene Schocken an.
Lass den Unsinn! Du musst fehlerfrei sprechen. Versuchs noch mal!
nimmt noch einen kleinen Schluck aus dem Becher
Geischter der Erde, dieser
Mann soll in Frieden … Ach was! anschwellende Stimme Geischter der Erde, ich
wünschte, dieses Schwein wäre tot! ...
entsetzt:
Das geht so nicht!
schnappt sich den mit Erde gefüllten Blumentopf und springt auf:
Ich hab die
Schnauze voll. Kommt! Wir bringen ihn um … reißt die Tür auf und eilt nach hinten
ab.
10. Szene
Britta, Uwe
Britta kommt zur Tür herein und knallt die Schultasche in die Ecke. Uwe sitzt am Tisch und korrigiert
Hefte.
Uwe:
Und, was hat Krötz diesmal gemacht?
Britta
aufgebracht: Stell dir das mal vor! Obwohl er gesehen hat, wie ich mich mit meiner
Tasche und den Schulheften abmühe und gleichzeitig versuche die Tür aufzusperren,
steht dieser Typ einfach da, lacht blöd, anstatt mir die Tür zu öffnen und zu helfen.
Uwe
schüttelt den Kopf:
Das ist doch wieder typisch für ihn. Kennst ihn doch.
Britta
ungehalten:
Und dann sagt er auch noch: Nur der dumme Esel schleppt sich auf
einmal tot. So ein Kotzbrocken!
Uwe
murmelt:
Ein Benehmen ist das. Wie bei uns an der Schule. Da glaubt der
Hausmeister auch, dass er der Wichtigste ist. Aber mit anpacken, wenn mal etwas außer der Reihe zu erledigen ist, das geht gegen seine Ehre! Er habe schließlich eine genau definierte Arbeitsplatzbeschreibung, hat er neulich erst zu einem Kollegen gesagt.
Hier endet der Probetext. Es handelt sich um ca. 40 % des Gesamttextes
Der vorliegende Text ist ein Ausschnitt des vollständigen Theaterstückes. Wir schicken Ihnen
den Ausschnitt, damit Sie sich einen ersten Eindruck von dem Theaterstück machen können.
Die Erstellung von Vervielfältigungen für Aufführungen, Unterrichtszwecke usw. verstößt
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Die endgültigen Rollensätze sind weiter gesetzt, um das Spielen zu erleichtern.
Wir möchten Sie aus Fairness gegenüber den Autoren bitten, diesen Text nur als Leseprobe zu verwenden. Sie können es selbstverständlich an Interessierte weitergeben.
Wir arbeiten mit Autoren, die wie Sie mit Gruppen arbeiten und in diesem Zusammenhang ihre Stücke entwickelt haben. Zuwiderhandlungen werden rechtlich verfolgt.
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Andrea Lederer, Das Haus der Mörder (Leseprobe - theaterbörse GmbH)
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Wir freuen uns auf Zusendungen und Anregungen.
NEU
DA S MA G A ZI N: ww w. t h e a t e r b o e r s e . de / m ag a zi n
- wi r ve r öf f e nt l i c h e n I hr e A uf f ü hr u ng s t er m i n e i n u n s er e m K al e n d e r
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