Der richtige Ton im guten Film

Der richtige Ton im guten Film
„Für eine Hand voll Dollar“ - was wäre dieser Streifen ohne
Ennio Moricones Film-Musik? Der Ton im Film ist ein ganz
besonderes Genre - weckt Emotionen, generiert Gefühle,
erzeugt Stimmung, kündet an oder untermalt.
Der Österreichische Komponistenbund (ÖKB) lud zur bereits siebenten Ausgabe der „Film Composers’ Lounge“ in
den Wiener Jazzclub Porgy & Bess. Die exklusive Lounge
präsentiert Filmmusikschaffen aus Österreich auf einmalige Art und Weise: Soundtracks aktueller heimischer
Filmproduktionen werden hier erlebbar gemacht, indem
Musikerinnen und Musiker die Filmmusik live zu den auf
Leinwand projizierten Filmausschnitten spielen. Sechs
ausgewählte Acts gaben einen Einblick in die Vielfalt des
zeitgenössischen Filmmusikschaffens.
Am Programm standen verschiedene Filmausschnitte - der
Ton dazu wurde live von Effi/Granada, August Schram,
Matthias Fletzberger und dem Ensemble Reconsil unter
der Leitung von Roland Freisitzer. interpretiert.
Verleihung des Wiener
Filmmusik-Preises 2016
an Andreas Rautner
Veronika Franz in Echtzeit: Man sieht in
den Fotos, welchen Spaß sie bei ihren
Aussagen zum Ton im Film hatte - sie
muss es ja wissen - und ich darf auf meine Ex-Kollegin aus Kurierzeiten ein wenig
stolz sein! Rechts, von oben nach unten:
Alexander Kukelka, Präsident des ÖKB
und Komponist als Moderator, GR Sybille
Straubinger überreicht den FilmmusikPreis 2016 an den Niederösterreicher Andreas Rauter. Alle Bilder © Gerhard Sokol
Für den eigentlichen Award waren aus ganz Österreich
junge Filmkomponistinnen und -komponisten eingeladen,
eine fünfminütige Szene des vielfach preisgekrönten Films
„Ich seh, ich seh“ (Regie Veronika Franz und Severin Fiala;
Ulrich Seidl Film, Ö, 2015) neu zu vertonen. Eine international besetzte Fachjury wählte sechs Finalisten, unter denen dann die Gewinner ermittelt wurden.
Den ersten Platz konnte Andreas Rautner mit seiner TonVersion der angegebenen Filmsequenz erringen. „Mit
seiner suspense-artigen, subtilen Spannung überzeugte
Rautner musikalisch gleich von Beginn an. Sein gefühlvolles Klavierthema über das gesungene Kinderlied wie
auch die Thrillermusik am Ende des Filmeausschnittes
zeigten zudem eindrucksvoll das dramaturgisch fundierte
Handwerk des Komponisten“, begründet Marcel Barsotti,
Schweizer Komponist und Juryvorsitzender, die Entscheidung der Jury.
Der Sieger, gebürtige Rumäne, wuchs in Korneuburg auf,
ist Autodidakt und hat bereits im Volksschulalter Klavier
und Keyboard für sich entdeckt. Er komponiert seit seinem
fünfzehnten Lebensjahr Soundtrack- und Medienmusik.
Neben Einreichungen bei Wettbewerben für Soundtracks
schrieb
Andreas
Rautner
Musik für
private
und auch
kleinere,
kommerzielle Projekte. Mit dem
g ewo n n e nen Hauptpreis, dotiert
mit
Euro 7.000.- und vom Filmfonds der
Stadt Wien gestiftet wird die Arbeit
Andreas Rautners entsprechend gewürdigt.
Auf dem geteilten zweiten Platz landeten Adam Liptak und Adam Lukas, zwei junge Komponisten, die
schon durch ihre Vielfalt auffielen.
Auf Platz drei konnte sich Vig Zartman gegen weitere rund einhundert
Einreichunger durchsetzen.
Alexander Kukelka: „Die vielen eingesandten Neukompositionen zeigen eindrucksvoll, wie lebendig die
Österreichische
Filmmusikszene
tatsächlich ist. Die siebente Lounge
ist wieder sehr erfolgreich!“
84/7