Handreichung für Lehrkräfte und Pädagog/innen

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GEDENKSTÄTTE
KÖPENICKER
BLUTWOCHE
Handreichung für Lehrkräfte und Pädagog/innen
über die Köpenicker Blutwoche 1933 und ihre Folgen
Ein Projekt der Gedenkstätte
Köpenicker Blutwoche
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Inhalt
Einleitung
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Historische Einführung
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Ausstellung
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Pädagogisches Konzept & Durchführung der Projekttage
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Übungen zur Vor- und Nachbereitung
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Zum Nachlesen
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Impressum
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Einleitung
Das 2013 begangene Themenjahr „Zerstörte Vielfalt 1933 – 1938
– 1945“ brachte in Berlin eine erhöhte Aufmerksamkeit für die
Phase der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933.
Auch die Gedenkstätte „Köpenicker Blutwoche“ reagierte auf
das gewachsene Interesse und konnte der Öffentlichkeit eine
neue Dauerausstellung zugänglich machen.
Die „Köpenicker Blutwoche“ Ende Juni 1933 stellte einen
Höhepunkt des frühen SA-Terrors in Berlin dar. Am 21. Juni 1933
begann die SA in Köpenick, politische Gegner und Juden zu verhaften. Mehrere hundert SA-Männer verschleppten und folterten
bis zu 500 Menschen, mindestens 23 von ihnen starben.
Anlass für die gezielten Verhaftungen boten das reichsweite
Verbot des „Deutschnationalen Kampfrings“ und der SPD.
Im Verlauf der Terroraktion schoss das SPD-Mitglied Anton
Schmaus in Notwehr drei SA-Männer nieder, worauf die Gewalt
eskalierte. Joseph Goebbels, der als Berliner Gauleiter den
Terror in der Reichshauptstadt maßgeblich mitgestaltet hatte,
schlachtete den Tod der Parteisoldaten propagandistisch aus
und stilisierte sie zu „Blutzeugen“ der NS-Bewegung. Schmaus
selbst wurde von SA-Männern niedergeschossen und starb am
16. Januar 1934.
Heute ist die Gedenkstätte fester Bestandteil der Erinnerungskultur im Bezirk Treptow-Köpenick und darüber hinaus.
Doch sie muss sich erst noch als Ort historischen Lernens
etablieren. In Berlin existiert ein breites pädagogisches
Angebot zur Geschichte des Nationalsozialismus. Das (lokalgeschichtliche) Angebot im Bezirk Treptow-Köpenick allerdings ist
begrenzt. Hier liegt die große Herausforderung, aber auch die
Chance für die Gedenkstätte „Köpenicker Blutwoche“.
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Familie Schmaus
Historische Einführung
Unmittelbar nach der Machtübernahme begann das NS-Regime
mit der „Ausschaltung“ des politischen Gegners und machte sich
an die erbarmungslose Verfolgung von Jüdinnen und Juden. In
der ersten Jahreshälfte 1933 funktionierte die Sturmabteilung
(SA) als perfektes Instrument der Herrschaftsetablierung.
Keineswegs einmalig in dieser Phase der Konsolidierung der
Macht – im Nazi-Jargon als „nationale Revolution“ verbrämt –,
erreichte der Terror im Juni im Berliner Bezirk Köpenick einen
regionalen Höhepunkt. Innerhalb weniger Tage wurden hunderte
Menschen vom SA-Sturmbann 15 unter Leitung von Herbert
Gehrke sowie von weiteren SA-Einheiten, wie die des berüchtigten Charlottenburger „Mördersturms 33“, festgenommen,
entführt und gefoltert; mindestens 23 von ihnen mussten ihr
Familie Kilian
und seine beiden Söhne Hans und Anton festzunehmen, schoss Anton in Notwehr drei SA-Männer nieder
und flüchtete. Die Nachricht von der Schießerei
verbreitete sich rasend schnell und löste bei den
SA-Männern enorme Rachegefühle aus.
Ein Inhaftierter zitierte später die SA-Männer auf
dem Heuboden des Sturmlokals „Demuth“ in der
Köpenicker Dorotheenstraße folgendermaßen:
„Sie sagten dann ‚ihr Hunde, ihr seid schuld,
dass man drei von unseren Leuten erschossen
hat, für jeden einen SA-Mann müssen 3 von
Euch dran glauben, nicht nur drei von Euch,
sondern alle müsst Ihr ran‘.“ Besonders brutal
waren die Misshandlungen im Betsaal des ehemaligen Amtsgerichtsgefängnisses und im Sturmlokal „Demuth“.
Leben lassen. Sie wurden erschossen, zu Tode geprügelt, in die
Dahme geworfen oder starben an den Folgen ihrer Verletzungen.
Im öffentlichen Gedächtnis sind diese schmerzvollen Tage als
„Köpenicker Blutwoche“ bekannt.
Vier Uhr in der Frühe am 21. Juni 1933: Nachdem sich in der
Nacht die Führer der etwa 15 Köpenicker SA-Stürme zu einer
Adjutantenbesprechung einfanden, löste Sturmbannführer
Herbert Gehrke die Alarmstufe III aus, woraufhin sich alle
SA-Männer in ihren Sturmlokalen zum Dienst zu melden hatten.
Die Ereignisse in Köpenick, von den Nationalsozialisten als
dezentrale Maßnahme dargestellt, besaßen in Wirklichkeit eine
überregionale Bedeutung und müssen in Zusammenhang mit
dem reichsweiten SPD-Verbot am 22. Juni und der Selbstauflösung des nationalkonservativen Koalitionspartners DNVP am
27. Juni 1933 gesehen werden. Der SA-Terror in Köpenick im
Juni 1933 war Teil der berlin- und reichsweit gesteuerten
Maßnahmen zur nationalsozialistischen Machtsicherung.
Gleichzeitig muss auf den lokalen Aspekt der Köpenicker
Ereignisse hingewiesen werden. Denn Täter und Opfer kannten
sich, waren Schulkameraden, Nachbarn, Arbeitskollegen.
Das Schema der Festnahmen war meist ähnlich: Kleine Gruppen
von SA-Männern drangen in die Wohnungen bekannter Opposi­
tioneller ein, durchsuchten alles nach politischem Schriftgut,
einschlägiger Literatur und Waffen.
Ob etwas gefunden wurde, spielte nur eine untergeordnete Rolle,
da die Betroffenen zunächst sowieso festgenommen wurden.
Zu Fuß, im Lastkraftwagen oder auch per Straßenbahn brachte
man sie zunächst in eines der örtlichen Sturmlokale.
Im Amtsgerichtsgefängnis sollte ein Teil der Häftlinge konzen­
triert werden, weswegen man sie aus den Sturmlokalen durch die
Straßen Köpenicks trieb. Das alte Gefängnis war mit mehr als
200 Inhaftierten bald völlig überfüllt.
Innerhalb weniger Stunden wurden so offenbar hunderte
Menschen verschleppt. Hier nun passierte in manchen Fällen
lange Zeit gar nichts; andere Opfer schildern, sofort mit
Schlägen und Tritten traktiert worden zu sein.
Inhaftierte wurden in einem Raum „vernommen“, das heißt man
protokollierte zunächst ihre Personalien: Name, Geburtsdatum,
Geburtsort, Religion sowie Zugehörigkeit zu einer Partei, um
dann Namen und Aufenthalt weiterer Personen zu erfragen.
Waren die Antworten nicht befriedigend oder schwiegen die
Befragten, setzten die Misshandlungen ein. Einige der Verhafteten aus Köpenick wurden in die Innenstadt, ins „Angriffshaus“
in die Hedemannstraße oder andere Haftorte, gebracht.
Als am späten Abend des 21. Juni eine Gruppe SA-Männer in der
Alten Dahlwitzer Straße in das Haus mit der Nummer 2 eindrang,
um den sozialdemokratischen Gewerkschafter Johann Schmaus
Währenddessen begann eine Hetzjagd auf den jungen Anton
Schmaus, der sich der Polizei stellte. Zwei Beamte sollten ihn
nun in das Polizeipräsidium am Alexanderplatz einliefern, doch
gestaltete sich der Transport äußerst schwierig, da dutzende
SA-Angehörige versuchten, das Fahrzeug mit ihm aufzuhalten.
Im Präsidium wurde Anton Schmaus von dutzenden SA-Männern
umringt und schließlich durch einen Schuß niedergestreckt.
Er erlag am 16. Januar 1934 der Verletzung und weiteren
Misshandlungen durch die SA. Zu den weiteren Todesopfern der
„Köpenicker Blutwoche“ gehören der ehemalige Ministerpräsident von Mecklenburg-Schwerin und Reichstagsabgeordnete
Johannes Stelling (SPD) und der Unternehmer Georg Eppenstein, der jüdischer Herkunft war. Die Nazis hatten getestet,
wie weit sie gehen konnten – ohne Gegenwehr, ohne rechtsstaatliche Verfolgung. Halbherzig geführte polizeiliche und
juristische Ermittlungen wurden konsequent von SA und Gestapo
torpediert und verliefen im Sande.
Die „Köpenicker Blutwoche“ fand als einer der bekanntesten
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Siedlung Elsengrund
links: Walter Päsler Mai 1933,
rechts: Walter Päsler kahlgeschoren
Verbrechen der Machtsicherungsphase Eingang in die historische
Forschung zum Nationalsozialismus.
In Abhandlungen zur Machtübernahme und dem frühen NaziTerror in Berlin nehmen die Köpenicker Ereignisse vom Juni 1933
einen zentralen Platz ein. In der DDR wurde die Erinnerung an
die Opfer der „Köpenicker Blutwoche“ selbstverständlicher
Bestandteil der Gedenkkultur. Bis heute ist die Erinnerung an
den Juni 1933 im lokalen Gedenkkalender integriert.
Die SPD des Landes Mecklenburg-Vorpommern verleiht alljährlich
einen nach Johannes Stelling benannten Preis an Menschen, die
sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus engagieren.
Das Wissen um die Verbrechen der „Köpenicker Blutwoche“ fußt
maßgeblich auf der juristischen Aufarbeitung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) beziehungsweise in der DDR nach
1945. So wurden zwischen 1947 und 1951 allein acht Gerichtsverfahren gegen die an den Gräueltaten beteiligten Köpenicker
SA-Männer angestrengt. Herausragende Bedeutung kam dabei
dem Prozess gegen „Plönzke und andere – Köpenicker Blutwoche“ vor der 4. Großen Strafkammer des Landgerichts Berlin zu,
in dessen Verlauf 56 der 61 Angeklagten zu Todes- oder Zucht-
hausstrafen verurteilt wurden. Das Gericht verhandelte vom 5.
Juni bis 19. Juli 1950 schließlich gegen 32 anwesende und 24
abwesende Personen, die sich zum größten Teil in den westlichen Besatzungszonen bzw. in der Bundesrepublik Deutschland
aufhielten, deren Behörden sämtliche Auslieferungsersuchen
ablehnten; manche Angeklagte blieben nicht auffindbar.
Annähernd 300 Zeugen waren geladen und sagten aus.
Das Tribunal verurteilte 15 Angeklagte zum Tode, 13 zu lebenslanger Haft und die übrigen Beschuldigten zu Haftstrafen
zwischen fünf und 25 Jahren. Der ehemalige SA-Scharführer
Gustav Erpel, der maßgeblich an den Folterungen von Georg
Eppenstein beteiligt gewesen war, wurde am 20. Februar 1951 in
Frankfurt/Oder durch das Fallbeil hingerichtet.
Der Plönzke-Prozess fand in der DDR große Aufmerksamkeit.
Die ostdeutsche Berichterstattung wurde nicht müde zu
betonen, dass in Westdeutschland die Strafverfolgung von NSVerbrechern zumeist ausblieb. Rudolf Hirsch berichtete in der
Reportage „Aus dem Gerichtssaal“ in der „Täglichen Rundschau“,
die von 1945 bis 1955 von der Sowjetischen Besatzungsmacht
herausgegeben wurde, fast jeden Tag über den Prozess.
Der 1907 in Krefeld
geborene Rudolf Hirsch musste als
Jude und Kommunist 1933 nach Holland und
Belgien fliehen. Ende 1934 kehrte er in das nationalsozialistische Deutschland zurück und war für die Gruppe “Neu Beginnen”
im antifaschistischen Widerstand aktiv. 1937 schließlich fand er
Zuflucht in Palästina. Nach 1945 gestattete die britische
Besatzungsmacht Rudolf Hirsch nicht, in seine Heimatstadt
Krefeld zurückzukehren. Ende 1949 konnte er sich dank der Hilfe
von Arnold Zweig in Berlin niederlassen.
In der DDR war er als populärer Gerichtsreporter tätig und
arbeitete für die Zeitungen „Wochenpost“ und „Tägliche
Rundschau“. Viele seiner Gerichtsreportagen wurden in Büchern
veröffentlicht. Auch seine Berichte über den Plönzke-Prozess von
1950 beschreiben nicht nur eindrücklich die Verbrechen der
Nationalsozialisten in Köpenick während der Machtsicherungsphase 1933/34. Sie sind auch Zeugnisse des Umgangs der
DDR-Nachkriegsgesellschaft mit der nazistischen Vergangenheit.
Gewiß müssen gerade die
Anklageschrift und das Urteil
des Gerichtsverfahrens von 1950
quellenkritisch gesehen werden:
im Kontext des aufkeimenden
Kalten Kriegs nutzten die Verantwortlichen jede sich bietende
Möglichkeit, die nachlässige Strafverfolgung von NS-Tätern
und NS-Täterinnen in der Bundesrepublik zu brandmarken und
demgegenüber die eigene antifaschistische Gesinnung herauszustellen. Wenn auch nach heutigem Forschungsstand in Einzelfragen Ungenauigkeiten in den Ermittlungsergebnissen zu konstatieren sind - an der Schuld der Täter besteht kein Zweifel.
Deshalb musste der Versuch einer Angehörigen des verurteilten
Kriminalkommissars Otto Busdorf, das Urteil gegen diesen zu
kassieren, 1992 vor dem Berliner Kammergericht scheitern.
Auch der Sohn des zum Tode verurteilten Scharführers Gustav
Erpel konnte die Rehabilitationskammer des Landgerichts Berlin
1996 nicht von der behaupteten Rechtswidrigkeit des DDR-Verfahrens überzeugen.
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Ausstellung
Im ehemaligen Amtsgerichtsgefängnis, das die SA 1933 für
Inhaftierungen nutzte, befindet sich auf zwei Etagen eine umfassende Dauerausstellung. Die Ausstellung am historischen Ort
zeigt die Ereignisse im überregionalen Kontext der NS-Macht­
eroberung 1933. Die Bedeutung der „Köpenicker Blutwoche“
liegt insbesondere im totalen Versagen der Zivilgesellschaft.
Die neue Ausstellung fokussiert verschiedene Dimensionen,
die bisher zu wenig Beachtung gefunden haben:
1. bettet die Ausstellung die „Köpenicker Blutwoche“ in einen
überregionalen Kontext ein.
2. zeigt die Ausstellung das Zusammenwirken von Staat und
Partei auf und veranschaulicht die massive öffentliche Gewalt
der „Köpenicker Blutwoche“ als Experimentierfeld des jungen
NS-Staates.
Im 2013 durchgeführten Themenjahr „Zerstörte Vielfalt 1933-1938-1945“
hat eine Infosäule auf die Gedenkstätte hingewiesen.
3. wird in der Ausstellung auf die unterschiedlichen
Funktion(en) der Gewalt eingegangen.
4. hebt die Ausstellung die nachbarschaftliche Dimension der
Ereignisse in Köpenick hervor.
5. setzt sich die Ausstellung mit den weit reichenden Folgen der
„Köpenicker Blutwoche“ für die Betroffenen, ihren physischen
und psychischen Leiden sowie ihrem langjährigen Kampf um
rechtliche Anerkennung, auseinander.
6. richtet die Ausstellung den Blick auf die Rezeption in In- und
Ausland:, insbesondere die Reaktionen der deutschen Exilpresse.
Der Blick in den Zellengang vermittelt einen Eindruck
von der einstigen Funktion des Gebäudes als Gefängnis.
Der Ausstellungsraum im sog. Betsaal ist den Opfergruppen und den Folgen der Gewalttaten gewidmet, während sich die Ausstellungsmodule in den ehemaligen Zellen
mit der Nachgeschichte der Köpenicker Ereignisse beschäftigen.
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Pädagogisches Konzept &
Durchführung der Projekttage
Auf Nachfrage werden mehrstündige Projekttage für Schulklassen (Sekundarstufen I und II) und Jugendgruppen angeboten.
Diese umfassen 4-5 Stunden und finden in der Gedenkstätte
„Köpenicker Blutwoche“ statt. Ein Projekttag, der unter
pädagogischer Anleitung stattfindet, dient folgenden Zielen:
• Erkundung des Gebäudes bzw. des Geländes
• Erarbeitung der Ausstellungsinhalte
• Erfassen des historisches Kontextes
• selbständiges Herausarbeiten einzelner Themenschwerpunkte
in Kleingruppen anhand von Arbeitsblättern
• Vorstellung der Ergebnisse der Kleingruppenarbeit im Plenum
Die Inhalte der Arbeitsblätter sollen die Vielschichtigkeit des
Komplexes „Köpenicker Blutwoche“ anhand einzelner Dokumente
und Fotografien aufzeigen. Wir haben es mit Opfergeschichten und Fragen von Täterschaft zu tun. Es geht zudem um die
Perspektive, dass die Geschichte der Phase der NS-Machtkonsolidierung im Allgemeinen und der „Köpenicker Blutwoche“ im
Speziellen auch eine Geschichte von Akteuren in der sich formierenden NS-Gesellschaft ist. So weisen die Arbeitsmaterialien auf
Zustimmende, Zuschauende, Protestierende hin. Der Workshop
soll ein Bewusstsein schaffen über Absichten und Motive der
Täter, über ihre Entschlussbildung und Befehlsgebung, über
kollektive Ausführung und individuelles Handeln, aber ebenso
über Auswirkungen und Folgen, über Protest, Delinquenz oder
bloßes Dabeisein.
Zur Vor- und Nachbereitung eines Projekttages können die
Arbeitsblätter von Lehrkräften und Pädagog/innen bezogen
und weiter genutzt werden. Außerdem befinden sich im Anhang
dieser Handreichung Fragebögen zur Vor- und Nachbereitung
des Projekttages (siehe S. 12-13). Diese können zur Abfrage des
Wissensstandes, zur Einbindung in den Unterricht sowie zur weiteren Beschäftigung mit dem Themenkomplex genutzt werden.
Der Eintritt und das pädagogische Angebot sind für
Bildungs­einrichtungen kostenfrei.
Führungen
Auf Nachfrage werden einstündige Ausstellungsbegleitungen
für Erwachsenen- und Jugendgruppen sowie Schulklassen
angeboten. Der Eintritt und die Führungen sind für Bildungs­
einrichtungen kostenfrei.
Die Materialienmappe enthält beidseitig bedruckte Arbeitsblätter
mit einem kurzen Einführungstext und dazugehörigen Fragestellungen sowie ein ausgewähltes Dokument oder eine Fotografie.
Eigenbezeichnungen (z. B. von NS-Organisationen) werden in
einem eigenen Kasten kurz erläutert.
Die Arbeitsblätter sind in vier thematische Schwerpunkte
eingeteilt:
A | Opfer
B | Täter
C | Protest
D | Folgen
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Übungen zur Vor- und Nachbereitung
13
Wo kann man noch Informationen bekommen oder hingehen,
wenn man im Internet nichts darüber findet?
Fragenbogen (danach)
Was geht uns diese Geschichte heute deiner Meinung nach
noch an?
Welche Erkenntnisse hattest du in der Ausstellung?
Was hast du gelernt?
Fragebogen (vorher)
Welche Orte in deiner Umgebung fallen dir ein, die mit der Zeit
des Nationalsozialismus zu tun haben? Nenne Gebäude,
Denkmäler, Gedenkorte, Museen, Straßennamen usw.
Was interessiert dich an dem Thema Nationalsozialismus
besonders?
Welche Möglichkeiten kennst du, wenn du etwas über einen
historischen Ort oder eine historische Person herausfinden
möchtest?
Was würdest du gerne Menschen fragen, die damals gelebt
haben? Wen würdest du gerne befragen?
Wie wirkte dieser Ort auf dich?
14
Zum Nachlesen
15
italienischen Squadrismus und in der deutschen SA, 2. durchgesehene
und um ein Nachwort ergänzte Aufl., Köln/Weimar/Wien 2009.
Stefan Hördler (Hg.): SA-Terror als Herrschaftssicherung. „Köpenicker
Blutwoche“ und öffentliche Gewalt im Nationalsozialismus, Berlin 2013.
Hans-Rainer Sandvoß: Die „andere“ Reichshauptstadt. Widerstand aus
der Arbeiterbewegung in Berlin von 1933 bis 1945, Berlin 2007.
André König: Köpenick unter dem Hakenkreuz. Die Geschichte des
Nationalsozialismus in Berlin-Köpenick. Ausstellungskatalog der
Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche Juni 1933, Mahlow 2004.
Claus-Dieter Sprink: Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche Juni 1933.
Eine Dokumentation, hg. vom Bezirksamt Köpenick von Berlin,
Abteilung Kultur, Sport und Bildung, Berlin 1997.
David Koser: Das Ende der Weimarer Demokratie. Ereignisse und
Schauplätze in Berlin 1929 bis 1933, Berlin 2013.
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Köpenick e.V. (Hg.): Rudolf Hirsch.
Die Blutwoche von Köpenick. Aus dem Gerichtssaal. Berichte über den
„Prozess gegen Plönzke und andere in der Täglichen Rundschau vom 6.
Juni – 20. Juni 1950, 5. überarbeitete Aufl., [Berlin] 2014.
Peter Longerich: Die braunen Bataillone. Geschichte der SA, 2. Aufl.,
München 2003.
Gerd Lüdersdorf: Es war ihr Zuhause. Juden in Köpenick, Berlin [1998].
Irene Mayer-von Götz: Frühe Konzentrationslager in Berlin 1933/34 –
1937:Terror im Zentrum der Macht, Geschichte der Konzentrationslager
1933 – 1945, Bd. 9, Berlin 2008.
Yves Müller, Reiner Zilkenat (Hg.): Bürgerkriegsarmee. Forschungen zur
nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA), Frankfurt am Main 2013.
Sven Reichardt: Faschistische Kampfbünde. Gewalt und Gemeinschaft im
Michael Wildt, Christoph Kreutzmüller(Hg.): Berlin 1933 – 1945, Berlin
2013.
Andreas Wirsching (Hg.): Das Jahr 1933. Die nationalsozialistische
Machteroberung und die deutsche Gesellschaft, Dachauer Symposien
zur Zeitgeschichte, Bd. 9, Göttingen 2009.
Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow. Band
9 der Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945,
hg. von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 2. Aufl., Berlin 2013.
Impressum
Herausgeber
Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin,
Amt für Weiterbildung und Kultur,
Fachbereich Kultur und Museum
Projektleitung
Annette Indetzki, Amtsleiterin Weiterbildung und Kultur,
Fachbereichsleiterin Kultur und Museum
Barbara Zibler, wissenschaftliche Mitarbeiterin
Konzept und Texte
Yves Müller
Unter Mitarbeit von
Matthias Wiedebusch
Stefan Zollhauser, Berliner Spurensuche
Gestaltung
Luise Bofinger
Bildnachweis:
Titelseite, S. 3, 8, 9, 15: Yves Müller
S. 4, 7: Privatbesitz Fam. Kilian
S. 5, 6: Landesarchiv Berlin
© 2015 Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin
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Die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche ist eine
Einrichtung des Fachbereichs Kultur und Museum im
Amt für Weiterbildung und Kultur beim Bezirksamt
Treptow-Köpenick von Berlin.
Die Ausstellung wurde gefördert aus Mitteln
des Hauptstadtkulturfonds.
GEDENKSTÄTTE
KÖPENICKER
BLUTWOCHE
Ort
Puchanstraße 12, 12555 Berlin
Öffnungszeiten
Anfahrt
Do 10-18 Uhr
sowie nach Vereinbarung
S-Bahnhof Köpenick, Ausgang Elcknerplatz/Borgmannstraße;
Tram: 60, 61; Bus: X69
Kontakt
Tel: 030 | 90297 -3350/ -3351
Fax: 030 | 90297 3352
Email: [email protected]
www.gedenkstaette-koepenicker-blutwoche.org
Gelände und Gedenkstätte sind nicht barrierefrei.