Medienmitteilung

Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Bundesamt für Statistik BFS
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Sperrfrist:
14
07.07.2015, 9:15
Gesundheit
Nr. 0350-1504-80
Todesursachen 2013
Jeder Zwanzigste stirbt an Lungenkrebs
Neuchâtel, 07.07.2015 (BFS) – Herzkreislaufkrankheiten, Krebs und Demenz sind die drei
häufigsten Todesursachen in der Schweiz. Über 3000 Menschen starben 2013 an Lungenkrebs.
46 Prozent der verstorbenen Männer und 67 Prozent der verstorbenen Frauen erreichten ein
Alter von 80 Jahren oder mehr. Dies sind die wichtigsten Resultate der Todesursachenstatistik
des Bundesamts für Statistik (BFS).
Im Jahr 2013 verzeichnete die Schweizer Wohnbevölkerung 64'961 Todesfälle. Im ersten Lebensjahr
starben 320 Säuglinge. Im Alter von 1 bis 19 Jahren gab es 204 Todesfälle. Diese Zahlen blieben in
den letzten Jahren konstant. Zwischen 20 und 39 starben 857 Personen. Nur noch 1,3 Prozent der
Todesfälle fallen in diese Altersgruppe. Im Alter von 40 bis 64 Jahren starben 7838 Personen,
zwischen 65- und 79 Jahren 16‘138 und im Alter von über 80 waren es 39‘604. Die
Sterbewahrscheinlichkeit nimmt bei den über 19-Jährigen seit Jahren deutlich ab.
Herzkreislaufkrankheiten an der Spitze
21‘512 respektive ein Drittel aller Todesfälle wurden durch Krankheiten des Herzkreislaufsystems
verursacht. Diese Todesursachengruppe ist seit Jahrzehnten die grösste, ihr Anteil reduziert sich aber
laufend: 1995 war ihr Anteil noch 41 Prozent, verringerte sich also um 8 Prozentpunkte. Die
Sterberate sank bei den Männern von 318 auf 164 Todesfälle pro 100'000 Einwohner, bei den Frauen
von 187 auf 109 pro 100‘000. Das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit zu sterben, hat sich also
in 18 Jahren fast halbiert.
Krebs als zweithäufigste Todesursache
An zweiter Stelle standen wie in den Vorjahren die Todesfälle aufgrund von Krebserkrankungen. Hier
wurden 2013 16'675 oder 26 Prozent aller Todesfälle verzeichnet. Der Anteil krebsbedingter
Todesfälle hat seit 1995 um 1,5 Prozentpunkte zugenommen. Unter Berücksichtigung des
Bevölkerungszuwachses und der Alterung der Wohnbevölkerung ist die Sterberate an
Krebskrankheiten dennoch gesunken, von 228 auf 167 Todesfälle pro 100'000 Einwohner bei den
Männern (-27%) und von 133 auf 107 pro 100‘000 bei den Frauen (-19%).
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CH-2010 Neuchâtel
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Lungenkrebs als häufigste Krebsart
Seit mehr als vierzig Jahren ist der Lungenkrebs von allen Krebsarten weitaus der tödlichste. Im Jahr
2013 starben fast 2000 Männer und gut 1200 Frauen daran (18% der Krebstodesfälle oder 5% aller
Todesfälle). Die Sterberate bei Lungenkrebs ist 37 pro 100‘000 Männer, bei Frauen beträgt sie 19 pro
100‘000. In den letzten 18 Jahren hat die Rate bei den Männern um 32 Prozent abgenommen, bei den
Frauen um 47 Prozent zugenommen.
Zunahme der Zahl der Todesfälle infolge Demenz
Infolge der Alterung der Bevölkerung nimmt die Anzahl der demenzbedingten Todesfälle weiterhin zu.
5900 Personen starben wegen einer Demenz als Grundkrankheit. 1995, im ersten Jahr, in welchem
die Diagnose registriert wurde, verzeichnete man 2100 Fälle. Die Sterberate liegt bei 28,5 pro 100'000
Männer und 34,5 von 100‘000 Frauen. Sie nimmt in den letzten Jahren nicht mehr so stark zu: Seit
dem Vorjahr nahm die Rate bei den Frauen nur noch um 0,6 pro 100‘000 zu, bei den Männern blieb
sie auf Vorjahresniveau.
Unfälle bei Frauen nehmen zu
Männer erleiden generell mehr Unfälle und sterben häufiger einen Unfalltod als Frauen. Doch diese
Zahlen beginnen sich anzugleichen. Im Jahr 2013 starben 1312 Männer (4,2% der Todesfälle) und
1285 Frauen (3,8% der Todesfälle) an Unfallfolgen. Bei den Männern ist die Zahl der Unfallopfer
praktisch gleich wie 1995, die Zahl der verunfallten Frauen hat in der gleichen Zeitspanne um 434
oder 51 Prozent zugenommen. Diese Zunahme der weiblichen Unfallopfer insgesamt ist auf Stürze im
Alter zurückzuführen, die oft zu Schenkelhalsbruch, Bettlägerigkeit und Lungenentzündung führen.
Erfreulich ist die Entwicklung beim Verkehr: Die Todesfälle im Strassenverkehr sind seit 1995 bei
Männern von 480 auf 194 zurückgegangen, bei Frauen haben sie um 100 auf 84 abgenommen.
Suizide gehen zurück…
Im Jahr 2013 wurden 1070 Suizide registriert, 786 Männer und 284 Frauen. Die Zahl der Suizide ist
seit etwa 2009 konstant, gegenüber 1995 nahm sie um 350 oder 25 Prozent ab. Die Rate der Suizide
nahm seit 1995 bei den Männern von 28,1 auf 16,9 pro 100‘000 Einwohner ab, bei den Frauen von
10,1 auf 6,0 pro 100‘000. Allerdings sind in den Zahlen von 1995 noch assistierte Suizide mitgezählt,
die damals aber noch viel seltener waren als heute.
…assistierte Suizide nehmen zu
Im Jahr 2013 wurden 587 Sterbehilfefälle registriert, 249 Männer und 338 Frauen. Die Zahl der
assistierten Suizide nimmt damit weiterhin zu. Gegenüber dem Vorjahr werden 79 zusätzliche Fälle
gezählt.
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle
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Begriffserklärungen
Standardisierte Sterberate: Da die Anzahl der Todesfälle von der Grösse und der Altersstruktur der
Bevölkerung abhängig ist, kann sie nicht direkt mit einer Anzahl aus früheren Jahren (oder aus
andern Bevölkerungen) verglichen werden. Um die standardisierte Sterberate zu erhalten, werden
für jede einzelne Altersgruppe separate Sterberaten berechnet. Diese werden auf eine vordefinierte
Bevölkerungsstruktur (hier die europäische Standardbevölkerung 1976 der
Weltgesundheitsorganisation WHO) angewendet und beziehen sich auf 100'000 Personen. Dadurch
lässt sich die Sterblichkeit verschiedener Bevölkerungen direkt miteinander vergleichen.
Todesursachenstatistik: Grundlagen der Erhebung
Die Todesursachenstatistik beruht auf den obligatorischen Meldungen der Ärztinnen und Ärzte,
welche jeden Todesfall in der Schweiz bescheinigen. Als eine der ältesten Bundesstatistiken wird sie
seit 1876 erstellt. Die Klassifikation der Diagnosen erfolgt nach Regeln der WHO. Die hier
publizierten Zahlen enthalten nur Todesfälle von Personen mit Wohnsitz in der Schweiz.
Auskunft:
Christoph Junker, BFS, Sektion Gesundheit, Tel.: +41 58 463 68 30,
E-Mail: [email protected]
Pressestelle BFS, Tel.: +41 58 463 60 13, E-Mail: [email protected]
Online-Angebot:
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des BFS www.statistik.admin.ch > Themen > 14 - Gesundheit
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