Nr. 7/8, 2015

Mit eb
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Job
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07–08/2015 | CHF 14.30 / € 13,50
Rückblick: Tag
der Schweizer
Qualität
Das Magazin für integrierte Managementsysteme
4
Gerüchte als
Risikofaktor14
Change-Prozesse
mit BPMMethoden17
Herausforderung
Internet
der Dinge24
Unter Beobachtung:
Sicherheit von Know-how
S
NEUE
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M NAGEMENT»
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015
«RISIK ISO 9001: 2
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APROPOSINHALT
Liebe Leserinnen und Leser
FLASH
«Wer keine Visionen mehr hat...»4
Dank Wikileaks hat nun die ganze
Welt Kenntnis davon, was sie ohnehin
schon zu wissen glaubte: Der amerikanische Geheimdienst hörte nicht nur
das Telefon von Bundeskanzlerin
Angela Merkel ab, sondern spionierte
auch jenes der französischen Präsidenten aus. Gerücht oder Wahrheit?
Wie dem auch sei: Derartige Nachrichten lösen auf höchster politischer Ebene einen gewaltigen Aktionismus aus.
Die einen zitieren gleich den Botschafter, die anderen beschwichtigen und
dementieren. In jedem Fall: Kommuniziert wird wie wild, und am
Schluss stellt sich heraus, dass die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte liegt – ganz zu schweigen vom Reputationsverlust aller Involvierten.
Information – vor allem solche, die sich auf Hörensagen beruft – kann
denn auch durchaus zu einem Risikofaktor werden. Wohin Gerüchte
führen können, damit befasst sich unsere Autorin Lisa Bachofen in
dieser Ausgabe.
Spioniert wird aber nicht nur in bester James-Bond-Manier durch Geheimdienste. Auch Unternehmen sind zunehmend betroffen von Wirtschaftsspionage. Der daraus entstehende Schaden wächst von Jahr zu
Jahr. Das Internet, welches immer mehr dank Cloud Computing als
globaler Datenspeicher fungiert, eröffnet findigen Kriminellen neue
Möglichkeiten. Früher konnte man Dokumente, die niemanden etwas
angehen sollten, einfach in einen Safe einschliessen. Doch wie schützt
man elektronische Daten, die man übers Web hin- und herschickt, vor
unberechtigtem Zugriff? Da sind ausgeklügelte, hochverschlüsselbare
Systeme notwendig. Wie ein solches aussehen kann, beschreiben wir
ebenfalls in dieser Ausgabe.
Neue Technologien bergen neben vielen Chancen fast immer auch
neue Risiken. Das ist auch mit dem Internet der Dinge nicht anders:
Noch mehr Daten und noch mehr Informationen, die nicht nur genutzt werden können, sondern auch entsprechend geschützt werden
müssen. Aber momentan sprechen Experten lieber von den Chancen,
die das Internet der Dinge bietet. Und das ist auch gut so.
Von Thomas Berner und Michael Merz
50 JAHRE SAQ
Dem Wissens- und Erfahrungsaustausch verpflichtet6
Von Thomas Berner
BUSINESS EXCELLENCE
Mit Konzept und in der Tat: Energieeffizient
in die Zukunft9
Von Roland Glauser
Neue Steuerbelastungen für Schweizer KMU?12
Von Stefan Piller
Das Gerücht – ein multipler Risikofaktor14
Von Lisa Bachofen
SAQ/SAQ-QUALICON AG
Verbandsnachrichten
Veränderung wirksam umsetzen17
Von Rainer Feldbrügge
RISIKEN MANAGEN
Nützliches Risikomanagement für KMU:
Woran es scheitert20
Von Andreas Gitzi und Peter Tschudin
Know-how muss geschützt werden22
Von Thomas Berner
Prognosen, Chancen, Gefahren 24
Text und Interview von Michael Merz
QUALITÄT SICHERN
Mehr Intelligenz für das Internet der Dinge26
Von Frank Wenzel
KOLUMNE
Mehr Freunde dank Social Media 28
Stefan Häseli
Thomas Berner
Chefredaktor
RUBRIKEN
Titelbild: fotolia.com
MQ Management und Qualität 07–08/2015
Szene
Produktenews
Agenda/Impressum
MARKT-INFOS
8
19
30
Marketplace
Meetingpoint
Stellenanzeige
23
27
29
3
FLASH
Rückblick: Tag der Schweizer Qualität
«Wer keine Visionen
mehr hat ...»
Referent Stefan Hagen rät
zu mehr Mut zur Qualität.
Von Thomas Berner und Michael Merz
... kann sich einen Arzt bald nicht mehr leisten.»
Dies sagte Referent Stefan Hagen in Anlehnung an
das Zitat von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt:
«Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen.» Doch
nicht nur um Visionen ging es am Tag der Schweizer
Qualität vom 9. Juni 2015 in Bern, sondern auch
um die Frage, was es ganz konkret für die Qualität
braucht.
D
er Tag der Schweizer Qualität
stand unter dem Motto
«Qualität vermarkten». Dies
war auch der Aufhänger für die
einleitenden Worte der Moderatorin Andrea Lager, die darin
auch einen Bezug zur laufenden
FIFA-Affäre herstellte – als fragwürdiges Beispiel der Verknüpfung von Qualität mit Marketing:
Auf der einen Seite sei Fussball zu
vermarkten «wie ein Sechser im
Lotto, denn es geht um Emotionen». Anderseits gehöre aber
auch Compliance seitens eines
Sportverbandes dazu und nicht
nur ein bisschen davon.
Qualität wird erst erlebt,
wenn sie fehlt
Als erster Referent trat Stefan Hagen, Coach und Buchautor, auf. Er
stellte gleich zu Beginn eine unternehmerische Gretchenfrage: «Warum kommen Kunden zu uns?» Die
Antwort – nach längerer Überlegung – heisst dann oft: «Wegen der
Qualität unserer Produkte.» Mit
4
anderen Worten: Jedes Unternehmen glaubt, dass es Qualität bietet.
Doch was ist denn überhaupt
«Qualität»? Etwas resignierend
scheint die Antwort, welche Stefan
Hagen stellvertretend dazu gab:
«Qualität wird von den Kunden
erst dann erlebt, wenn sie nicht
mehr da ist.» Er empfiehlt deshalb,
den Begriff noch stärker aus Kundensicht zu betrachten und verwies auch darauf, dass die ISO9001-Revision dies nun auch stärker berücksichtigt. In Hinblick auf
die Schwierigkeit in vielen Unternehmen, wo die Geschäftsleitung
das Qualitätsmanagement nur ungenügend umsetzt, machte Hagen
auch deutlich, wie viel Energie notwendig ist, um Prozess- und Qualitätsdenken bei den einzelnen Mitarbeitenden überhaupt erst zu
verankern. Er riet denn auch zu
mehr Mut zur Qualität.
Eine Frage von Profil...
In zwei parallelen Sessions wurden anschliessend die Themen
«Qualität braucht Kultur» und
«Qualität braucht Profil» behandelt. Dort zeigte Prof. Dr. Hans
Lichtsteiner, Direktor für Weiterbildung an der Universität Fribourg, wie das Profil die Wahrnehmung – auch hinsichtlich zu
erwartender Qualität – beeinflussen kann. Umso wichtiger sei es
für Unternehmen, durch das
richtige Zusammenspiel von Corporate Design, Corporate Communication und Corporate Behaviour die eigene Corporate Identity zu gestalten. Denn erst über
die Identität entsteht ein Profil.
Einen Einblick in die Praxis vermittelte Ueli Steiner, Geschäftsführer von bio.inspecta AG, ein
Unternehmen, welches u.a. Bio-
Bauernbetriebe zertifiziert. Das
Bekenntnis zur Ökologie – und
auch dessen ökonomischer Wirkung – zeigt sich im Profil der Firma: Qualifizierte Aus- und Weiterbildung für die Mitarbeitenden, konsequente Nutzung des
Öffentlichen Verkehrs und Carsharing sind nur einige Elemente,
die Ueli Steiner aufzählt. Und:
«Kunden erwarten in Sachen Reputation mehr, als sie selber bieten.»
... oder von Kultur
In der Session II «Qualität braucht
Kultur» sprachen gleich zwei Experten bezüglich Qualitätsanforderungen im Personal- und
Governance-Bereich. Prof. Dr.
Podiumsdiskussion mit Stefan Eisenring, Marimée Montalbetti,
Alexander Jaggy und Daniel Wiener (v.l.n.r.). Rechts im Bild
Moderatorin Daniela Lager.
MQ Management und Qualität 07–08/2015
FLASH
Ueli Steiner erläuterte, weshalb
es nicht so leicht ist, einen
Bioapfel zu produzieren.
Jürg Meier – spezialisiert auf die
Ausbildung, Beratung, Führung
von Unternehmen – sprach nicht
nur davon, wie Qualität gemessen und dokumentiert werden
müsste, sondern auch von typischen «kulturellen Ritualen» respektive äusseren Faktoren, die jederzeit auf Unternehmensprozesse einwirken. Meier durchleuchtete die Rahmenbedingungen bei
Teamarbeiten, Verhältnisse zwischen Auftraggeber und Mitarbeitenden. Unter anderem lautete
eines seiner Credos an Führungsspitzen: «Tun, was man sagt.»
Der darauffolgende Referent,
Ruedi Josuran, war lange Moderator und Redaktor beim Schwei-
zer Radio («Fenster zum Sonntag» auf SRF 2). Heute ist er Kommunikationsverantwortlicher –
Career-, Gesundheits- und Life
Balance Coach – beim BGM Forum Schweiz. Der Experte lieferte
im Kursaal weiterführende Punkte für eine gut funktionierende
Personal Governance. Er plädiert
für einen «guten Umgang mit
sich selbst». Die Voraussetzungen
hierfür seien so grosse Worte wie
Selbstbestimmung, Selbstreflexion und Selbstregulation, «das Erkennen der eigenen Grenzen und
Potenziale». Speziell auf Seite der
Führungsebene sollten «energetische Tankstellen», quasi kleine,
persönliche Erholungseinheiten,
kein Tabu sein.
Das Hohelied der Bildung
Nach dem «Jubiläumsblock» (siehe Bericht auf S. 7) standen in vier
Kurzreferaten folgende Themen
im Vordergrund: Marimée Montalbetti vom SBFI sprach über
«Qualität in der Bildung» und verwies insbesondere auf das
Schweizer Duale Bildungssystem, für welches sich immer häufiger auch das Ausland interessiere. Auch Stefan Eisenring, Direktor der ibW Höhere Fachschule
Südostschweiz, schlug in diese
Kerbe, forderte aber, dass die Höhere Berufsbildung weiterhin
noch viel an Anerkennung gewinnen müsse. Ein visionäres
Projekt stellte darauf Daniel Wiener mit «Cargo Souterrain» vor:
Ein unterirdisches Transportsystem soll dereinst Post und andere
Güter entlang der Hauptverkehrsachsen transportieren – unbemannt und mit 30 km/h auf
Induktionsschienen. Das Projekt
– privat finanziert von Partnern
aus Detailhandel, der Post, der
SBB und anderen – durchläuft
derzeit noch eine Machbarkeitsstudie. Im besten Fall ist eine Inbetriebnahme ab 2028 möglich,
Schweizer Qualität hat
global an Vorsprung
verloren
die Nachfrage durch den Markt
sei in jedem Fall belegt, wie Wiener ausführte. Alexander Jaggy
schliesslich lieferte eine Art
Checkliste, wie eine Marke der
«Swissness» genügen kann: Ist eine Marke glaubwürdig? Ist sie relevant für den Markt und auch für
das Produkt? Hat die Swissness
einen Informationswert? Differenziert und aktiviert eine Marke?
Sind diese Punkte erfüllt, fällt der
«Verkauf einer Armbrust», dem
Symbol für Schweizer Qualität,
leichter. In der anschliessenden
Podiumsdiskussion wurden die
Themen noch etwas weiter ausgeführt.
tionismus und mehr Wettbewerb
zu finden. Insgesamt verwies die
Departementsvorsteherin aber
auf die Stärken unseres Landes:
Etwa die hohen Sicherheitsstandards oder auch die Chancengleichheit, die als Grundlage für
Qualität dienten. Sie vergass dabei auch nicht zu erwähnen, dass
das Erfolgsmodell Schweiz nicht
zuletzt auch auf Talenten aus dem
Ausland basiere – mit Verweis auf
die Firmengründer Nestlé, Brown,
Boveri oder Hayek. Die Chancengleichheit sei es letztlich, die die
Grundlage für Qualität liefere.
Und dass Qualität ihren Preis habe, war ebenfalls Gegenstand ihrer Ausführungen. Gerade die Ablehnung der 100-Franken-Autobahnvignette lasse die Frage aufkommen, wie viel Konsumenten
für Infrastrukturen zu bezahlen
bereit seien. Und was ist die grösste Herausforderung für die Verkehrsministerin? Es ist der digitale Wandel. «Die Schweiz muss
hier aufpassen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten», so die Warnung Doris Leuthards. Aber so
lange in der Schweiz Visionen wie
«Cargo Souterrain» zugelassen
sind, sollte ein guter Nährboden
für die Zukunftsentwicklung eigentlich vorhanden sein.
■
Bundesrätin Doris Leuthard:
«Nicht ins Hintertreffen
geraten»
Bundesrätin Doris Leuthard: «Chancengleichheit ist
die Grundlage für Qualität.»
MQ Management und Qualität 07–08/2015
Den Schlusspunkt setzte Bundesrätin Doris Leuthard, Vorsteherin
des Departements für Umwelt,
Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Sie führte an, dass
die Schweizer Qualität global an
Vorsprung verloren habe. Vor diesem Hintergrund sei es eine Herausforderung für die Politik, die
richtige Balance zwischen Protek5
50 JAHRE SAQ
Fachgruppen
tausch bestand. Dies führte zur
Gründung der Fachgruppe.
Dem Wissens- und Erfahrungsaustausch verpflichtet
Von Thomas Berner
Je nach Branche verfügt das Qualitätsmanagement
über verschieden hohe Ansprüche. Da ist viel
persönliches Know-how gefragt. Dem trägt
die SAQ durch verschiedene Fachgruppen Rechnung. Eine davon ist die «Fachgruppe Medizin­
produkte», die sehr aktiv den fachlichen Austausch
pflegt.
D
er gesamte Bereich «Gesundheit» – einschliesslich Pharma und Medizinprodukte –
ist als Branche innerhalb der SAQ
stark vertreten. Dies kommt nicht
von ungefähr: Allein die MedtechBranche zählt rund 750 Unternehmen, eine in Europa wohl einmalige Dichte, wie Peter Koemeter
von Früh Verpackungstechnik AG
feststellt. Er hatte gut fünf Jahre
lang den Vorsitz der Fachgruppe
Medizinprodukte inne, bevor er
vor einem halben Jahr den Stab an
Dr. Beat Sägesser von SAQ-QUALICON, übergab. Diese Fachgruppe besteht nunmehr seit zehn Jahren – ein kleines Jubiläum innerhalb der 50-Jahr-Feierlichkeiten
der SAQ. Speziell gefeiert wird das
Zehnjährige aber nicht, wie Sägesser im folgenden Interview verrät.
Zur Person: Beat Sägesser
«Damit die Medizintechnikbranche in der Schweiz
ihren hohen Stand an Know-how halten kann, ist ein
intensiver Austausch unter den Leistungsträgern essentiell. Mit der SAQ-Fachgruppe Medizinprodukte
wollen wir einen Beitrag leisten, dies zu ermöglichen.»
Dies sagt Dr. Beat Sägesser, Vorsitzender der Fachgruppe Medizinprodukte der SAQ. Er ist seit 2014
Dozent des SAQ-QUALICON-Bildungszentrums und
Senior Consultant ebenda. Ursprünglich als Lehrer
tätig, verschlug es Beat Sägesser nach einem Chemiestudium mit Promotion zum Dr. phil. nat. alsbald ins Qualitätsmanagement
eines Pharma-Unternehmens. Bis zu seiner Rückkehr ans Dozentenpult bekleidete er weitere QM-Funktionen in verschiedenen Schweizer Unternehmen der
Pharma- und Medtech-Branche.
6
Herr Sägesser, worin besteht
ganz allgemein der Zweck der
Fachgruppe Medizinprodukte?
Beat Sägesser: Im Vordergrund
steht der Austausch von Erfahrungen und Wissen zwischen Fachleuten. Dabei geht es vor allem um
Fragen rund um Regulatorien und
Qualitätsmanagement, natürlich
aber auch um Technologie.
Unsere Anlässe werden
von der Industrie
sehr geschätzt.
Wer ist denn Mitglied dieser
Fachgruppe?
Es sind alles Personen, die sich
persönlich für die Medtech-Branche interessieren. Die Unternehmenszugehörigkeit steht dabei
nicht im Vordergrund.
Gab es einen konkreten Anlass,
weshalb die Fachgruppe
überhaupt ins Leben gerufen
wurde?
Bei der Gründung selbst war ich
noch nicht dabei. Aber einen entscheidenden Auslöser gab es
nicht. Die Medtech-Branche ist
noch relativ jung. Man erkannte
aber schon bald, dass wegen der
immer stärkeren Regulierung und
der technologischen Entwicklung
Bedarf für einen fachlichen Aus-
Wie hat sich denn nun die
Fachgruppe entwickelt?
Was sind die wichtigsten
Meilensteine und Erfolgser­
lebnisse?
Erfolgserlebnisse gibt es eigentlich
mindestens vier pro Jahr, nämlich
die Veranstaltungen, die unser
Kernteam jeweils organisiert. Die
Anlässe sind alle für sich Highlights und werden von der Industrie sehr geschätzt. Ein grös­
serer
Umbruch – wenn Sie so wollen –
fand allerdings vor fünf Jahren
statt. Es kam zu vielen Wechseln
im Team, die Fachgruppe war eigentlich aufgelöst, um aber sofort
wieder gegründet zu werden. Einige der Gründer sind nach wie
vor im Team. Ein anderer Teil
schlug damals andere Wege ein.
Und heute: Mit welchen The­
men beschäftigen Sie sich mo­
mentan in der Fachgruppe?
Da gibt es immer wieder verschiedene Themen. Gegenwärtig passiert in Sachen Qualitätsmanagement und Regularien sehr viel.
Denn die Regulierungen werden
tendenziell immer stärker und
schärfer und wir müssen als Industrie die entsprechenden Massnahmen unter Berücksichtigung
der Wirtschaftlichkeit angehen.
Auch die Eurokrise, welche die Industrie beschäftigt, ist in den Gesprächen immer wieder ein Thema.
Können Sie da ein Beispiel
nennen?
Eine aktuelle Veranstaltung befasst sich mit dem Thema «Rückverfolgbarkeit von Medizinprodukten». Nehmen wir das Beispiel
eines künstlichen Hüftgelenks:
Diese sind auf eine lange Lebensdauer ausgelegt. Also muss auch
nach relativ langer Zeit noch
rückverfolgbar sein, woher das
Produkt stammt. Unter dieses
Thema fällt zudem auch die sog.
UDI, unique device identifica-
MQ Management und Qualität 07–08/2015
50 JAHRE SAQ
tion. In einem theoretischen Teil
erläutern wir am besagten Anlass
die Grundlagen. An einem Praxisbeispiel zeigen Referenten, wie
Gegenwärtig passiert in
Sachen Qualitäts­
management und
Regularien sehr viel.
ihr Unternehmen diese Herausforderung löst. So kommt dann
der Wissensaustausch zustande.
Inwiefern sind die immer
stärkeren Regulierungen Ihre
Hauptsorge?
Ja, die Regulierungen werden immer dichter. Dabei geht es darum,
dass es den Unternehmen gelingt,
neben der Erfüllung der neuen
Regularien gleichzeitig die Innovationskraft, die unternehmerische Freiheit und auch die Produktsicherheit bewahren können.
Wie reagiert man da?
Können Sie als Fachgruppe die
Entwicklungen hier irgendwie
beeinflussen?
Wir sind ja kein Branchenverband, sondern eine Fachgruppe.
Aber unsere Anlässe dienen dazu, dass sich Experten über Problemstellungen und mögliche
Lösungswege austauschen können.
Was sind die nächsten Ziele der
Fachgruppe Medizinprodukte?
Wir planen jeweils zwei bis drei
Jahre im Voraus und wollen unse-
re Linie fortsetzen, um weiterhin
interessante Veranstaltungen anbieten zu können.
Experten können
sich über Problem­
stellungen und
mögliche Lösungswege
austauschen.
Qualität der Anlässe fehlt, sondern am Bekanntheitsgrad.
Und Ihre persönliche
Motivation?
Mit meinem Engagement möchte
ich den fachlichen Austausch
weiter fördern und so einen Beitrag an den Produktionsstandort
Schweiz leisten.
■
Wie gross ist die Nachfrage
nach diesen Veranstaltungen?
Werden diese gut besucht?
In letzter Zeit verzeichneten wir
einen leichten Rückgang bei den
Teilnehmendenzahlen. Wir wollen künftig deshalb noch mehr
Leute ansprechen. Denn wir sind
überzeugt, dass es nicht an der
Feierstunde am Tag der Schweizer Qualität
Das 50-Jahr-Jubiläum der SAQ war
selbstverständlich auch am Tag der
Schweizer Qualität ein Thema. Es wurden fünf Nachwuchs-Berufsleute als
Qualitätsbotschafter ausgezeichnet
sowie der Seghezzi-Preis vergeben.
50 Jahre SAQ: Ist nun die Mission erfüllt? Dies fragte sich Präsident Ruedi
Lustenberger in seiner Ansprache und
gab die Antwort gleich selbst: «Nein,
beileibe nicht.» Heute funktioniere der
Wettbewerb nur – bei den hohen
Schweizer Preisen und Löhnen – über
die Qualität, so seine Botschaft. Lustenberger bedankte sich entsprechend bei
all jenen, die sich tagtäglich für die
Qualität einsetzen.
SAQ-Qualitätsbotschafter
Dass die Schweiz nach wie vor Qualität
liefern kann, zeigt sich am Beispiel der
Berufsbildung. An den Swiss Skills, den
Schweizer Berufsmeisterschaften, die
Ende 2014 stattfanden, konnte man
sich überzeugen, dass der berufliche
Nachwuchs regelmässig Spitzenleistungen erbringt. Die SAQ wollte dies auf
eigene Weise würdigen: Fünf Gewinner
und Gewinnerinnen in ihren jeweiligen
Berufsgattungen erhielten von Ruedi
MQ Management und Qualität 07–08/2015
Lustenberger CHF 1000.– als Sonderprämie. Damit wurden sie als SAQQualitätsbotschafter ausgezeichnet.
Denn die fünf jungen Männer und Frauen werden die Schweiz an den Berufswelt- bzw. Europameisterschaften vertreten und auch dort unter Beweis stellen, dass die Schweizer Berufsbildung
international eine führende Position
einnimmt. Für den festlichen Rahmen
sorgte die Junge Sinfonie Bern, bestehend aus musikbegeisterten jungen
Leuten und Musikstudenten.
Seghezzi­-Preis 2015 für zwei
Studierende des BSc
Wenn Qualität in die Praxis führt: Ilona
Bürklin und Carole Fankhauser haben
mit ihrer Bachelor-­
These «Vorzeitiger
spontaner Blasensprung am Termin –
Hospitalisation oder ambulantes Management?» den Seghezzi­-Preis 2015
gewonnen.
Um die Qualität zu messen, braucht es
vermehrt objektive Parameter. Wie geneigte MQ-Leser wissen, setzt sich Prof.
Dr. H.D. Seghezzi seit Jahrzehnten für
Qualitätsförderung ein. Prof. Dr. H.D.
Seghezzi etablierte bereits «Qualität»
seit seiner Emeritierung, indem er die
Die fünf jungen Berufsleute und
frischgebackenen SAQ-Qualitätsbotschafter, flankiert von SAQ-Präsident
Ruedi Lustenberger (links) und
Moderatorin Daniela Lager.
Preisübergabe anlässlich des
Tages der Schweizer Qualität mit
Ilona Bürklin, Carole Fankhauser
und Prof. Dr. H.D. Seghezzi.
Schweizerische Stiftung für Forschung
und Ausbildung (SFAQ) 1998 ins Leben rief. Diese Stiftung verleiht alle zwei
Jahre den Seghezzi-Preis, welcher aktuell noch mit 8000 Schweizer Franken
dotiert ist (2017 soll es eine Erhöhung
des Preises geben).
dem Gesundheitswesen, sprich Hebammen, auszuzeichnen. Mit ihrer
Bachelor­-These und der Erhebung aussagekräftiger Daten in Deutschschweizer Geburtsinstitutionen zum ambulanten Management bei vorzeitigem Blasensprung nehmen die beiden Hebammen ein relevantes und aktuelles Thema von Geburtsinstitutionen auf und
zeigen unter anderem, wie die Qualitätskontrolle der Behandlung bei vorzeitigem Blasensprung zukünftig aussehen könnte. Ilona Bürklin und Carole
Fankhauser gewannen 2014 bereits
den «Bübchen Wissenschaftspreis für
Hebammen 2014».
(tb/mm)
Besonders jüngere Menschen, die sich
für Qualitätsförderung engagieren, sollen vom Seghezzi-Preis profitieren. Für
Professor Seghezzi, der 2015 zum letzten Mal den Vorsitz der Jury innehatte,
war es am Tag der Schweizer Qualität
vom 9. Juni 2015 eine grosse und besondere Freude, zwei Studentinnen aus
7
SZENE
Präsident der EFQM
beim SWISS EXCELLENCE FORUM
Foto: Swiss Excellence Forum
Dr. Andreas Wendt
rungen dieser drei doch unterschiedlichen Manager.
Aus Anlass des 35-jährigen Bestehens der IDEE-SUISSE (Schweizerische Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement)
fand am 22. Juni im Zürcher Technopark ein hochkarätiger Innovationsgipfel statt. Durch die visionäre, aber auch praxisnahe Veranstaltung führte Dr. Olaf J. Böhme, Verbandspräsident. Er verlieh im
Namen einer Jury des Zentralvorstandes bereits den 26. Schweizer
Innovationspreis zur Förderung der wirtschaftlichen Zukunftschancen. Der Preis ging an die 1994 gegründete Heer Systeme AG
in Altendorf/SZ. Ferner zeichnete IDEE-SUISSE vier Jungunternehmen mit dem Golden Idea Award 2015 aus. Ein Preisträger
heisst Gomes Design & Technic, Bennau/SZ. Die Firma hat einen
Pflanzenteppich für die Wand entwickelt, bei dem flexible Textilbänder auf einem patentierten Erdersatzgewebe mit Kapillarwirkung verflochten werden. Des Weiteren erhielt das kürzlich aus der
Universität St.Gallen und der ETH Zürich hervorgegangene Spinoff namens Comfylight AG eine Auszeichnung für die Entwicklung
einer Glühbirne, die in der Wohnung und im Büro sowie in Geschäfträumen für präventive Sicherheit sorgt. Auch die als Spin-off
des Schweizer Technologieunternehmens Coresystems 2013 gegründete Mila AG, Zürich und Berlin, gehört zu den Ausgezeichneten. Aus dem Technopark Zürich erhält das Jungunternehmen Vanamco AG den Award für die Entwicklung einer Halterung für mobile Endgeräte, um damit zeit- und kostensparende Prozesse durch
eine Synchronisierungs-Software ausführen zu können.
8
__Infos: www.iosb.fraunhofer.de
__Infos:
www.swiss-excellence-forum.ch
Schweizer Innovationsgipfel 2015
__Infos: www.idee-suisse.ch
Das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB), ein führendes Unternehmen im Bereich Digital Business, und Atos haben einen Kooperationsvertrag über
gemeinsame MES-Beratungsleistungen für Industrie 4.0 geschlossen. Das Ziel ist die durchgängige Verfügbarkeit aller relevanten Daten über sämtliche Design- und Produktionsschritte
hinweg, zur Optimierung der Arbeitsprozesse und Entwicklung
neuer Services. Unternehmen können so von Praxiserfahrungen
und dem Engagement beider Partner in Industrie-4.0-Gremien
profitieren. Die Kooperation unterstützt Kunden, gerade auch
im Mittelstand, um mit individuell zugeschnittenen Konzepten
ihre Produktionskosten zu reduzieren sowie Lieferleistung und
Produktqualität zu verbessern.
Swisscom und Xonion
für digitale Patientenakte
Foto: Swisscom
Das SWISS EXCELLENCE FORUM lädt regelmässig Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik zum Gespräch.
Am Excellence-Talk am 10. Juni
diskutierte Werner von Allmen,
Geschäftsleiter des Forums, mit
Dr. Andreas Wendt, Chairman
der EFQM und Werkleiter BMW
Group Werk Regensburg, Ralph
Müller, CEO Schurter Gruppe,
und Philipp Berner, CEO RUAG
Aviation zum Thema «Excellence
als Strategie». Die anschliessende Podiumsdiskussion gab den
über 120 Teilnehmenden einen
spannenden Einblick in die unternehmerischen Herausforde-
Fraunhofer-Institut und Atos
In Zusammenarbeit mit Xonion
möchte Swisscom eine digitale
Patientenakte entwickeln, die es
Ärzten erlaubt, system- und
ortsunabhängig auf die Dossiers
ihrer Patienten zuzugreifen. Verfügbar werden soll die Applikation (sowohl für Smartphones wie
auch Tablets geeignet) 2016. Die
digitale Patientenakte könnte primär mehr Datenqualität und Effizienz in der Spitalarbeit schaffen.
Des Weiteren wird die App, die
unter dem Namen Swisscom Medical Record App kursiert, mit einem Formulardesigner ausgestattet und die Text­
eingabe durch
Spracherkennung optimieren. Zu
einem späteren Zeitpunkt sollen
Kombinationen mit dem Patientendossier Evita und der Datenaustauschplattform von Swisscom kombiniert werden. Um die
Anwendung in die Praxis zu führen, werden Swisscom und Xonion bis zur App-Lancierung mit
Fachspezialisten aus verschiedenen Spitälern zusammenarbeiten.
Die bisherige Grundlösung ist
aber erst mit iOS kompatibel. Die
Kunden bezahlen jeweils pro User
(und Monat).
__Infos: www.swisscom.ch
MQ Management und Qualität 07–08/2015
BUSINESS EXCELLENCE
Wie SQS-zertifizierte Unternehmen an der Nachhaltigkeit arbeiten, Teil 2
Mit Konzept und in der Tat:
Energieeffizient in die Zukunft
Von Roland Glauser
Verantwortungsvolle, aber auch verantwortbare
Führung (Good Corporate Governance) entspricht
der Forderung unserer Zeit. Besonders die
interessierten Anspruchsgruppen einer
Organisation erwarten heute Transparenz über
deren Haltung und Handeln. Zum Beispiel in
Energiefragen.
D
ilemma-Management nennt
man Entscheidungslagen,
die auf sich widersprechenden Zielen gründen. In einer solch
verzwickten Situation befinden
sich heute sowohl die staatliche
Energiepolitik wie das unterneh-
merische Energiemanagement.
Eindeutige Wahlmöglichkeiten
sind nicht gegeben. Trotzdem
muss jede Körperschaft hier förderliche Entscheide fällen, nicht
die maximal richtigen, sondern
die optimalen Lösungen finden.
Roland Glauser
ist CEO der SQS. Der dipl. Ingenieur
FH verfügt über langjährige Führungserfahrung in der Industrie. Aufgrund dieser Praxis hat er bis heute
über 1000 Audits in Schweizer
Unternehmen durchgeführt. Die
Schweizerische Vereinigung für
Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) ist die führende Organisation ihrer Art in der Schweiz.
1983 durch die Industrie gegründet, zertifiziert sie Organisationen
und unterstützt gleichzeitig mit der
Aufdeckung von Verbesserungspotenzial. Bisher hat die SQS über
17 100 Zertifikate ausgestellt. Laut
ihrem Unternehmensbericht sind Glaubwürdigkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit seit der Gründung ihre Werthaltungen.
www.sqs.ch
MQ Management und Qualität 07–08/2015
Energie gehört zu den Nachhaltigkeitsthemen der anspruchsvollen Art. Energiefragen sind eigentlich ein Trilemma. So komplex sie auch sind, sie lassen sich
vereinfacht im bekannten «magischen Dreieck» abbilden. Im
Dreieck der Energiepolitik schafft
jeder der Eckpunkte für sich völlige Klarheit: Es geht um die Versorgungssicherheit, es geht um
die Umweltverträglichkeit, und
es geht um die Wirtschaftlichkeit.
Im Verbund können die drei sich
widersprechenden Forderungen
aber nicht maximiert, sondern
nur optimiert werden. Das Ergebnis, die Energiepolitik, ist sozusagen ein schwebender Zustand. Und weil sich die Energielandschaft national und international laufend verändert (Märkte,
Technologien, Regulierungen),
muss die optimale «Energiepolitik» von Zeit zu Zeit überprüft
und angepasst werden.
Klar ist: Im Zentrum nachhaltiger Zukunftsgestaltung steht die
Steigerung der Energie-Effizienz.
Nicht genug: Damit uns das gelingt, brauchen wir zusätzlich
Innovation, Weitsicht und Bedacht – viel gedankliche für weniger physische Energie also.
Zahlreiche Unternehmen sind
mit Projekten freiwillig auf dem
Weg dahin unterwegs. Die folgenden drei Praxisfälle sind beispielhaft:
Starling Geneva Hotel:
Business, Wellness, Fitness
– aber nachhaltig!
«Think green, act green». Dieser
Leitsatz setzt sich vermehrt auch
im Hotel-Business fest. Weil viele
Gäste das erwarten, aber auch
aus wirtschaftlichen Gründen.
Starling Geneva Hotel, das grösste Hotel der Schweiz, gehört zu
den Vorreitern der Branche. Mit
der SQS-Zertifizierung nach ISO
50001 setzte es sogar eine Benchmark. Dazu Generaldirektor
Christian Marich: «Die Energiekosten für Hotels bewegen sich
gemäss Erhebungen von hotelleriesuisse zwischen 2 und 4,5 %
vom Umsatz. Gemäss einer Studie besteht hier, je nach Typ und
Grösse des Hotels, ein Sparpotenzial von bis zu 50 %. Umsichtig
geführte Häuser investieren da
gezielt in Optimierungsmassnahmen. Das Starling Geneva Hotel,
SQS-zertifiziert nach ISO 9001,
ISO 14001 und ISO 50001, setzt
konsequent auf Nachhaltigkeit.»
Die Herausforderung
Das Hotel gehört gemäss Energiegesetz des Kantons Genf zu
den Grossverbrauchern. Klimatisierung und Heizung sind unsere
grössten «Energiefresser». Hier
liegt denn auch das entscheidende Sparpotenzial. Unerlässlich
für Hotel und Gelände in unmittelbarer Nähe zum Flughafen ist
die Sicherheit. Dafür sorgen u.a.
132 Überwachungskameras.
Sparpotenzial auf Kurs
Kern unseres Bemühens ist seit
2009 unsere Haltung gegenüber
Nachhaltigkeit
ist eine «Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu
gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen».
9
Alle Bilder: zVg
BUSINESS EXCELLENCE
Blick ins Konferenzzentrum von Starling Geneva Hotel.
Umweltaspekten. Im selben Jahr
haben wir unsere erste SQS-Zertifizierung nach ISO 14001 erlangt.
Um das Potenzial in diesem weiten Feld «abzuholen», haben wir
als erstes Unternehmen bei der
SIG (Service Industriel de Genève)
im Jahre 2012 ein umfassendes
Energiesparprojekt gestartet, um
gemeinsame energetische und finanzielle Zielsetzungen zu erreichen. Konkret wurden in diesem
Vertrag insgesamt 32 mögliche
Sauter AG liefert «grüne
Konzepte» für die
Gebäudeautomation.
Sparmassnahmen ausgelotet und
danach deren 12 priorisiert. Gemäss Berechnungen der SIG sollten diese 12 Massnahmen eine
Rückzahlung der durch die SIG
vorfinanzierten Investitionen von
500 000 Franken innerhalb von 5
Jahren möglich machen. Alle Zwischenergebnisse deuten darauf
hin, dass wir den Payback aus
dem Vertrag sogar schon am Ende
des dritten Jahres, also Ende 2015,
erreicht haben werden.
Technische Massnahmen
Die Massnahmen sind abgestimmt auf unsere Ausrichtung
als Business- und Kongress-Hotel
nahe Flughafen und Palexpo mit
einer grossen Wellnesszone, 3 Restaurants, Kongressen und Banketten mit bis zu 1000 Personen.
Alles das führt zu Spitzenauslastungen, welche mit dem Normalbetrieb in Balance gehalten werden müssen, auch energiemässig.
So wurde einerseits in technische
Anlagen investiert (Umstellung auf
LED, Anwesenheitsmelder, Dämmerungslichtsensoren u.a.m.),
andererseits auch in Software für
die Systemsteuerung.
Mitarbeitende am Hebel
Um das ambitiöse Sparziel im
Rahmen unseres integrierten
Managementsystems zu erreichen, haben wir hausintern ein
«Komitee für Umwelt und Energie» geschaffen, in dem jedes Hoteldepartement eine Vertretung
delegiert hat. In diesem Gremium
von 10 Personen legen wir die
Ziele fest und kontrollieren periodisch den Erreichungsgrad. Das
funktioniert gut. Ein Beispiel: Wir
begannen mit einer RecyclingQuote von 56 %, heute haben wir
bereits eine solche von 70 % erreicht.
Fr. Sauter AG, Basel: Erst
der Blick aufs Ganze zählt
Das Unternehmen macht es, der
Markt verlangt es, Zertifikate bestätigen es: Nachhaltigkeit ist das
Kerngeschäft des weltweit agierenden Familienunternehmens
für Gebäudeautomation in Green
Buildings. Dazu Dr. Walter Reit10
hofer, Executive VP Technology
und Dr. Dirk Bongert, Head of
Quality Management: «Die Gesamtbetrachtung über die Lebensdauer eines Gebäudes wird
zunehmend wichtiger. Es lohnt
sich, nicht nur die Erstellungskosten, sondern vor allem die
künftigen Betriebskosten eines
Gebäudes zu evaluieren. Mit intelligenter Automatisierung lassen sich diese massiv senken.
Kommt hinzu: Gesamtlösungen
in der heutigen Gebäudeautomation verlagern sich immer mehr
von der Hardware zur Software
und zum Service. Daher bringt
Sauter ständig neue, innovative
Softwareprodukte wie zum Beispiel das Sauter Vision Center auf
den Markt. Es handelt sich dabei
um eine zu 100 % web-basierte
Lösung mit höchstem Anwendungskomfort zur Überwachung,
«Energie ist die erste
und einzige Tugend
des Menschen»
Wilhelm von Humboldt
Visualisierung und Bedienung
der Gebäudeanlagen. Flexible
Funktionen und intuitive Bedienung – in der Cloud oder lokal –
erlauben die Abbildung komplexer Prozesse.»
Smart im eigenen Haus
Als Produzent von Regel-, Steuerund Gebäudemanagement-Systemen engagiert sich Sauter seit
Jahrzehnten für einen energieef-
MQ Management und Qualität 07–08/2015
BUSINESS EXCELLENCE
fizienten Betrieb von Gebäuden,
auch im eigenen Haus. Der Neubau von 2010 ist hoch wärmeeffizient. 30 % der Gesamtenergie
konnten eingespart werden. Die
Nähe zum Rhein liefert Grundwasser, das im Sommer (rund 16
Grad) zur Kühlung benutzt wird.
Wärmepumpen sind installiert.
Überdies existiert eine optimierte Verschattung mit entsprechenden Automatismen der Storen. Dadurch lässt sich die Temperatur mit minimalem Energieaufwand im gewünschten Komfortfenster halten. Der Schlüssel
zur Energieeffizienz ist die intelligente Automatisierung. Gemäss
einer Nutzungs-Simulation weist
das Sauter Head Office mit Produktion und Lagerhalle flächenbezogene Primärenergiebedarfswerte auf, die mit ca. 32 kWh/m2
pro Jahr weit unter dem Grenzwert für hocheffiziente Nichtwohngebäude mit 100 kWh/m2
pro Jahr liegen.
Smart in Kunden-Projekten
Der Roche-Tower in Basel, das
höchste Gebäude der Schweiz,
ist ein spektakuläres KundenProjekt. Es eröffnet neue Dimensionen bezüglich Arbeitsplatzgestaltung, Energieeffizienz und Bedienungskomfort.
Dafür war die Weiterentwicklung des Raumbediengeräts mit
EnOcean-Technologie notwendig. Dank Solarzellen ist dieses
energieautark, seine Kommunikation mit dem Raumregler erfolgt drahtlos per Funk, was die
Raumgestaltung für den Nutzer
sehr flexibel macht.
Total in Nachhaltigkeit investiert
Sauter investiert viel in seine Mission «energieeffiziente Lösungen
für Lebensräume mit Zukunft».
Auf dieses Ziel hin werden alle
Produkte entwickelt und abgestimmt. Der Vorreiter investiert
auch in die Öko-Bilanzierung der
Produkte, mit der die Auswirkungen aller relevanten Stoff- und
Energieströme auf die Umwelt
MQ Management und Qualität 07–08/2015
über den gesamten Lebensweg
erfasst werden. Erst das macht
Produkte mit gleichem Nutzen
nach ökologischen Kriterien vergleichbar. Das Unternehmen ist
SQS-zertifiziert nach ISO 9001,
ISO 14001 und OHSAS 18001.
Beck Glatz Confiseur AG:
Nachhaltiges Handeln
transparent gemacht
Unternehmer Glatz kommuniziert sein Denken und Handeln
nach innen und aussen. Glanzpunkt ist sein Nachhaltigkeitsbericht. Aufgemacht im leichtfüssigen Facebook-Stil, steht dort alles
drin, was man über seine Philosophie wissen soll.
Nachhaltigkeitsbericht nach
den Richtlinien GRI G4
Wesentlichkeitsanalyse, Stakeholder-Dialog und Transparenz:
Das sind die drei Kernthemen
des Nachhaltigkeitsberichts. Beck
Mitarbeiter scheuen,
ja hassen die
Auseinandersetzung
mit unzu­friedenen
Kunden.
Glatz ist der erste Beck und Confiseur im Netzwerk mit einem solchen Dokument. Sein Engagement gibt ihm recht. Die Bereiche
Umweltschutz und Energiesparmassnahmen sind zentrale Bestandteile des Erfolgs. Seit der Einführung der Nachhaltigkeitsbemühungen hat sich die Kundenzufriedenheit kontinuierlich gesteigert,
das Angebot wurde vielseitiger und
attraktiver, und die Kosten konnten deutlich gesenkt werden. Die
folgenden Passagen aus dem
Nachhaltigkeitsbericht belegen
Glatz’ Handeln eindrücklich:
Qualitätsstandards
Gesunde Produkte werden umweltfreundlich und mit sozialem
Mitarbeitende von Glatz Confiseur AG in Bern.
Engagement produziert. Neben
dem Qualitätsmanagement (ISO
9001), der Arbeitssicherheit und
dem Gesundheitsschutz (ISO
18001) werden insbesondere
Massnahmen zum Umwelt- und
Klimaschutz (ISO 14001) aufgegleist. Beispielsweise möglichst
regionale, biologisch produzierte
und nicht tiefgekühlte Produkte
verarbeitet. Damit werden erhebliche Mengen Produktions- und
Transportenergie, sogenannte
«graue Energie», eingespart.
gen wird auf kompostierbares
Material wie PLA oder Bambus
geachtet sowie konsequent auf
Plastiktüten verzichtet.
Ökonomie mit Ökologie
Wirtschaftlicher Erfolg kann
durchaus mit Engagement im
Umweltschutz und der Übernahme sozialer Verantwortung einhergehen. Durch die geringen
Emissionen dank Fernwärme und
Elektromobilität ist die Klimaneutralität eine logische und sinnvolle
Ergänzung.
Umweltstrategie konsequent
umgesetzt
Thomas Glatz setzt seine Mission
fort. Er sagt: «Mit der Strategie,
Umweltmassnahmen konsequent
umzusetzen, wollen wir zeigen,
dass unser Betrieb gerade deshalb
wirtschaftlich gesund bleibt, weil
wir uns in weiten Bereichen nach
den Kriterien des Umweltschutzes
ausrichten.»
■
Produkte wahr deklariert
Die Rückverfolgbarkeit der Lebensmittel im Sortiment als auch
die transparente Deklaration
spielen eine wichtige Rolle. Die
entsprechenden Deklarationen
werden aus diesem Grund in den
Läden aufgelegt oder direkt auf
der Verpackung angebracht.
Hoher Energiebedarf
«pusht» die Kreativität
Im Bäckerei- und Konditoreigewerbe ist der Energiebedarf sehr
hoch. Der Stromverbrauch wird
deshalb kontinuierlich optimiert
und ist in den letzten Jahren markant gesunken. Im Jahr 2013 wurde erstmals in der 150-jährigen
Unternehmensgeschichte trotz
höherem Umsatz weniger Strom
und Fernwärme bezogen. Um die
CO2-Emissionen tief zu halten,
bezieht Glatz seit 2008 Energie
aus Wasserkraftwerken. Die Firmenflotte besteht auch aus Fahrzeugen mit Elektro- und Biogasantrieben. Und bei Verpackun11
BUSINESS EXCELLENCE
Unternehmenssteuerreform III
Neue Steuerbelastungen
für Schweizer KMU?
Von Stefan Piller
Die in den Medien viel diskutierte Unternehmenssteuerreform III (UStR III) nimmt langsam Form an.
Als KMU stellt sich die Frage, ob und wann steuerplanerische Massnahmen anzusetzen sind.
D
as hiesige Unternehmenssteuerrecht hat viel zur Standortattraktivität der Schweiz
beigetragen und einige, teilweise
auch prominente Unternehmen
zum Umzug in die Schweiz bewogen. Seit mehreren Jahren steht
aber genau dieses Zugpferd des
Standortes Schweiz unter enormem internationalem Druck. Insbesondere die EU und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) drängen die Schweiz dazu, die internationalen Standards
zu übernehmen.
Im Mittelpunkt der Diskussionen
stehen hauptsächlich die kantonalen Steuerprivilegien für Holding-, Domizil- und gemischte
Gesellschaften, welche teilweise
in- und ausländische Erträge ungleich behandeln und so attraktive steuerliche Bedingungen für
multinationale Unternehmen
schaffen. Auf politischer Ebene
und bei Wirtschaftsverbänden
Stefan Piller ist dipl. Steuerexperte
und Teamleiter bei der BDO AG in Zürich.
Kontakt: [email protected].
12
wird seit Längerem über mögliche und notwendige Anpassungen des Unternehmenssteuerrechts diskutiert, damit die Attraktivität des Steuerstandortes
Schweiz erhalten, international
akzeptiert und gleichzeitig gestärkt wird. Am 5. Juni 2015 hat
der Bundesrat die Botschaft zur
UStR III verabschiedet, womit die
Reform bereit für die parlamentarische Beratung ist.
Inhalt der Unternehmens­
steuerreform III
Die UStR III setzt ihren Fokus auf
drei Hauptziele: Gewährleistung
einer weiterhin kompetitiven
Unternehmenssteuerbelastung,
Wiederherstellung der internationalen Akzeptanz sowie die Sicherung der finanziellen Ergiebigkeit der Gewinnsteuern für
Bund, Kantone und Gemeinden.
Um diese Ziele zu erreichen,
schlägt der Bundesrat verschiedene Massnahmen vor. Einerseits sollen die kantonalen Sonderregelungen für Holding-, Domizil- und gemischte Gesellschaften abgeschafft, und andererseits neue attraktive Regelungen für mobile Erträge eingeführt
werden. Zusätzlich sind kanto­
nale Gewinnsteuersatzsenkungen
sowie verschiedene Massnahmen
zur Verbesserung der Systematik
des Unternehmenssteuerrechts
vorgesehen. Im nachfolgenden
werden die drei Elemente der
UStR III kurz zusammengefasst
und erläutert.
Patentbox und Förderung
von Forschung &
Entwicklung (F&E)
Für forschungsintensive Unternehmen soll auf kantonaler Ebene
eine Patentbox eingeführt werden. Zudem soll es den Kantonen
ermöglicht werden, erhöhte Abzüge für F&E-Aufwendungen vorzusehen. Das Grundkonzept der
Patentbox sieht vor, dass juristische Personen bis zu 90 Prozent
ihrer Ergebnisse aus Patenten,
welche im Eigentum oder zur
Nicht in die Botschaft
zur UStR III geschafft
hat es die zinsbereinigte
Gewinnsteuer.
Nutzniessung gehalten werden,
auf kantonaler Ebene steuerlich in
Abzug bringen können. Dadurch
kann, je nach Kanton, ein effektiver Gesamtsteuersatz auf solchen
Einkünften von ca. 10 Prozent er-
reicht werden. Leider sieht der
momentane Gesetzesentwurf eine relativ enge Auslegung des Begriffs «Patente» vor. Vorgesehen
ist, dass lediglich Erträge aus angemeldeten Patenten qualifizieren. Andere Immaterialgüter wie
zum Beispiel Markenrechte, Handelsnamen oder nicht angemeldete Erfindungen sind von der
steuerlichen Privilegierung ausgenommen. Neben der Patentbox
soll den Kantonen die Möglichkeit
eingeräumt werden, auf Kantons­
ebene einen erhöhten Abzug für
F&E-Aufwendungen einzuführen.
Die Eckwerte eines solchen erweiterten F&E-Abzuges werden den
Kantonen überlassen, wobei die
Förderung ausschliesslich auf im
Inland betriebene F&E-Tätigkeiten beschränkt ist.
Gewinnsteuersatzsenkungen
Die kantonalen Gewinnsteuersatzsenkungen sind formell nicht
Teil der Reform, da diese in den
Kompetenzbereich der Kantone
fallen. Das Reformpaket der UStR
III sieht jedoch vor, dass der Bund
den Kantonen durch vertikale Ausgleichsmassnahmen finanzpolitischen Handlungsspielraum verschaffen soll, damit die Kantone in
der Lage sind, die ordentlichen
Gewinnsteuersätze auf durchschnittlich 16 Prozent zu senken
und so den Wegfall der kantonalen
Steuerprivilegien auszugleichen.
Verbesserung der
Systematik des
Unternehmenssteuerrechts
Das dritte Element der Reform
dient vor allem der Vereinheitlichung bestehender Regeln und
zielt auf eine ausgewogene Steuerbelastung im Bereich der Kapitaleinkünfte.
– Einführung einer einheitlichen
Regelung zur Aufdeckung
stiller Reserven
Neu soll eine Aufdeckung von
stillen Reserven nicht nur bei
Wegzug oder Wegfall der Steuerpflicht, sondern auch bei Zu-
MQ Management und Qualität 07–08/2015
Foto: fotolia.com
BUSINESS EXCELLENCE
Mehr oder weniger? Die
Unternehmenssteuerreform III
bringt KMU einerseits
Entlastung, anderseits aber
auch Mehrbelastung.
zug bzw. Beginn der Schweizer
Steuerpflicht stattfinden. Damit können stille Reserven (inkl. selbst geschaffenem Mehrwert/Goodwill)
unabhängig
von der handelsrechtlichen Aktivierungsfähigkeit bei Beginn
der Steuerpflicht in der Steuerbilanz aufgedeckt werden. Die
steuerlich aufgewerteten Aktien
sind dabei gemäss den üblichen Abschreibungssätzen abzuschreiben, wobei die Abschreibungsdauer bei einem
Goodwill nicht länger als zehn
Jahre dauern darf.
Ein Augenmerk ist auf die neue
explizite Erwähnung zu richten,
dass bei Wegfall der Schweizer
Steuerpflicht auch ein bestehender Mehrwert (zum Beispiel bei
Verlagerung von Verkaufs- oder
Dienstleistungsfunktionen ins
Ausland) besteuert wird. Für
Unternehmen, welche vom
Wegfall eines kantonalen Steuerprivilegs betroffen sind, werden entsprechende Erleichterungen geschaffen. Die im Zeitpunkt
des Wegfalls eines solchen Steuerprivilegs bestehenden stillen
Reserven können während fünf
Jahren, sofern realisiert, gesondert und reduziert besteuert
werden. Die anzuwendenden
Steuersätze werden dabei durch
die Kantone festgelegt.
– Abschaffung der Emissions­
abgabe auf Eigenkapital
– Anpassungen beim Teil­
besteuerungsverfahren
Die privilegierte Besteuerung
von Dividendeneinkünften soll
kantonal vereinheitlicht werden.
Einerseits wird die Entlastung
nur noch über die Bemessungsgrundlage möglich sein (TeilbeMQ Management und Qualität 07–08/2015
steuerungsverfahren) und andererseits wird die Entlastung auf
einheitlich 30 Prozent beschränkt. Die minimale Beteiligungshöhe für die Geltendmachung der privilegierten Dividendenbesteuerung wurde bei
10 Prozent belassen, nachdem in
der Vernehmlassungsvorlage
noch eine Ausweitung auf alle
Beteiligungen vorgesehen war.
– Anpassungen bei der
­pauschalen Steueranrechnung
(Motion Pelli)
Schweizerische Betriebsstätten
ausländischer Unternehmen,
welche ordentlich besteuert
werden, sollen für mit ausländischen Steuern belastete Erträgnisse, unter bestimmten
Voraussetzungen, die pauschale Steueranrechnung beanspruchen können.
Im Vorfeld viel diskutiert, aber
schliesslich nicht in die Botschaft
zur UStR III geschafft haben es
die zinsbereinigte Gewinnsteuer,
die geplanten Anpassungen bei
der Kapitalsteuer sowie die Tonnage Tax, welche die Hochseeschifffahrt steuerlich fördern sollte. Hinsichtlich der Tonnage Tax
wurde angemerkt, dass diese
nicht verfassungskonform sei, da
keine explizite verfassungsrechtliche Grundlage zur Förderung
der Hochseeschifffahrt bestehe.
Weiter blieben die Anpassungen
beim Beteiligungsabzug (Änderung von der indirekten zur direkten Freistellung) sowie bei der
Verlustverrechnung unberücksichtigt. Besonders erfreulich ist,
dass die Einführung einer Kapi-
Die Einführung einer
Kapitalgewinnsteuer
fand im Vernehm­
lassungsverfahren
keinen Anklang.
talgewinnsteuer im Vernehmlassungsverfahren keinen Anklang
fand und ebenfalls ersatzlos gestrichen wurde.
Auswirkungen
für Schweizer KMU
Die Abschaffung der kantonalen
Steuerprivilegien wird nicht nur
multinationale Konzerne, sondern auch zahlreiche Schweizer
KMUs mit Schweizer Holdingstrukturen betreffen. Wenn der
Holdingstatus erfüllt ist, dann
wird auf kantonaler Ebene der
Gewinn nicht besteuert. Damit
sind nicht nur die Dividendenerträge, sondern auch Zins- und Lizenzerträge, Entschädigungen für
Managementfunktionen
etc.
steuerbefreit. Durch die Abschaffung der Privilegien wird auch die
steuerliche Privilegierung auf diesen Nicht-Dividendenerträgen
aufgehoben. Planungsbedarf besteht somit insbesondere für Holdingstrukturen, welche heute die
reduzierte Besteuerung von übrigen (Nicht-Dividenden-)Erträgen
in Anspruch nehmen können.
Die reinen Dividendenerträge
werden auch künftig durch den
Beteiligungsabzug entlastet.
Alles in allem wird die UStR III für
ausschliesslich national tätige
KMUs keine signifikanten Auswirkungen haben. Die gewichtigsten Effekte werden die Senkung der Gewinnsteuersätze sowie die Verschlechterung bei der
privilegierten Dividendenbesteuerung mit sich bringen. Nicht zu
übersehen ist jedenfalls, dass die
UStR III mittels Patentbox und erhöhten F&E-Aufwendungen insbesondere die Investitionstätigkeit in der Schweiz fördern will.
Wann und in welcher Form die
UStR III schlussendlich eingeführt wird, ist heute noch ungewiss. Dennoch sollten sich
Schweizer KMUs auf die Veränderungen vorbereiten und auf einen Steuerberater vertrauen können, welcher sie durch diesen
steuerlichen Wandel führt.
■
13
BUSINESS EXCELLENCE
Krank durch gezielte Fehlinformationen?
rücht zu glauben und weiterzuerzählen. Ein ängstlicher oder verunsicherter Zuhörer wird das Gerücht zu 94 % glauben.
Das Gerücht – ein multipler
Risikofaktor
Gerüchte als Teil der
informellen internen
Kommunikation
Von Lisa Bachofen
M
üller-Milch ist ein bekanntes deutsches Unternehmen der Milchbranche mit
21 000 Mitarbeitern weltweit. Es
wurde dem CEO Theo Müller unterstellt, er stünde einer rechtsextremen Partei nahe. Obwohl unabhängige Quellen die Vorwürfe
widerlegt haben, gingen die Gerüchte so weit, dass Müller-Milch
in Wikipedia darauf Bezug nehmen musste. Als Ursprung der
Gerüchte gilt eine Aktion des
Münchner Magazins Wiener aus
dem Jahr 1989, als der Firmenchef auf eine getürkte rechtsradikale Anfrage hereingefallen ist. In
einem anderen Fall der 90iger
Jahren tauchten Gerüchte auf,
dass der Besitzer der Warsteiner
Brauerei Mitglied der Scientolo-
Lisa Bachofen ist Organisations- und Kulturentwicklerin, Coach und Supervisorin.
www.bb-com.ch Die Autorin bietet Organisationen
Hilfe an, ihre Gerüchtekultur zu analysieren
und mit entsprechenden Massnahmen in
Richtung Vertrauenskultur zu entwickeln.
14
gen sei. Die Brauerei versuchte,
den Effekt zu vertuschen und
wurde in den Klatschspalten erst
richtig durchgehechelt.
Gerüchten wird geglaubt
Eine Untersuchung mit Studenten vom Biologen Ralf Sommerfeld zeigt, dass Menschen übermässig stark von Klatsch beeinflusst werden. Die Teilnehmer
durften Geld verteilen und wurden mit erfundenen Gerüchten
dabei beeinflusst. Obwohl man
die Teilnehmer später darauf aufmerksam machte, dass die Wirklichkeit anders sei, wurde weiterhin so entschieden, als sei das
Gerücht wahr gewesen. Schon
der Psychologe Allport sagte: «Ein
Stereotyp kann sich verbreiten,
auch wenn es genau das Gegenteil der Wahrheit behauptet».1
Warum wird ihnen geglaubt?
Menschen können grundsätzlich
schlecht mit Irritationen und
unverständlichen oder wider-
sprüchlichen Wahrnehmungen
umgehen. Wenn ein Empfänger
ein Gerücht glauben will, weil es
seinen eigenen Vorstellungen
und Wünschen entspricht, so
wird er das Gerücht keiner kritischen Prüfung unterziehen. Das
kann völlig unbewusst ablaufen,
wenn z. B. jemand nicht wahrhaben will, dass diese Person das
alles kann. Man sucht nach Fehlern und bauscht diese auf. Die
tüchtige Person wird verunsichert und achtet selbst mehr auf
Fehler, mit dem Resultat, dass sie
tatsächlich mehr Fehler macht.
Ein Self-Fulfilling-Zirkel beginnt
und kann bis zum Mobbing führen. Je ängstlicher und unsicherer
der Empfänger eines Gerüchts
ist, umso eher ist er bereit, ein Ge-
Vorgesetzte sind davon nicht ausgenommen. Sie haben dann besonders Mühe, Gerüchte abzulehnen, wenn diese einen Mitarbeiter betreffen, der schwer einschätzbar oder noch neu ist. Sie
beginnen, sich herumzuhören,
statt direkt das Gespräch zu suchen. Sie realisieren nicht, dass
sie eine Vertrauensbasis verhindern und dem neuen Mitarbeiter
Foto: fotolia.com
Eine der ältesten und schnellsten Kommunikationsformen erweist sich als hochriskant. Was keine
andere Kommunikationsform erreicht, schafft das
Gerücht; es wird geglaubt – und es wirkt. Nicht nur
Image oder Laufbahn, sondern das Fortbestehen
eines Unternehmens kann damit gefährdet werden.
Noch schwer einschätzbar ist die Zahl von Krankheitsfällen als Folge von Gerüchten.
Deutsche Mitarbeiter erfahren
nicht einmal die Hälfte der wichtigen Ereignisse im Unternehmen von ihren Vorgesetzten, sondern durch Hörensagen. In
Grossbritannien und Frankreich
liegt dieser Anteil noch höher, in
Skandinavien deutlich niedriger.
Einerseits scheinen Unternehmen zu erwarten, dass Mitarbeitende informell zu Informationen gelangen, die sie benötigen,
andererseits scheint es unwichtig
zu sein, ob diese wahr sind oder
nicht. Und dafür werden durchschnittlich zwei Stunden täglich
in Schweizer Unternehmen verbraucht.
«Hast du schon gehört…?» In Umlauf gebrachte Halb- und
Unwahrheiten lösen Stressreaktionen aus.
MQ Management und Qualität 07–08/2015
BUSINESS EXCELLENCE
Nährboden für Gerüchte
– Menschen können Ambiguitäten und ungewisse Situationen schlecht ertragen
– Wird eine existenzielle Bedrohung gefühlt, braucht ein Mensch Informationen oder schlüssige Botschaften als Ausgleich.
– Wenn eine Botschaft persönliche Betroffenheit auslöst, wird sie schneller
geglaubt und weiter verbreitet, egal ob sie stimmt oder nicht.
– Wer durch irgendeinen Umstand verunsichert ist, wird empfänglich für Gerüchte
– Die Gerüchte stammen oft von gut sozialisierten Menschen, die selbst im
Mittelpunkt stehen möchten.
– Ein Informationsvakuum führt fast immer zur Gerüchtebildung.
– Die physische und psychische Nähe zu einem Menschen macht anfälliger,
Gerüchte über ihn zu hören oder zu verbreiten.
– Männer sind genauso anfällig für Gerüchte und Klatsch wie Frauen.
den Start erschweren. Zudem ist
dies eine Aufforderung an die übrigen Mitarbeiter, möglichst viele
Gerüchte dem Management zu
unterbreiten.
Wie das Management
Gerüchte produziert
Dass Informationsdefizite zu Gerüchten in Organisationen führen, ist hinlänglich bekannt. Gerüchte entstehen jedoch trotz Informationen, wenn diese nicht
glaubwürdig vermittelt werden.
Kommen die Informationen allzu
wohlklingend und verschleiernd
daher, fördern sie das Misstrauen
der Mitarbeitenden und erreichen das Gegenteil.
Wie soll ein Management seine
eigene Unsicherheit mitteilen,
wenn damit befürchtet wird, das
ganze Unternehmen in Unruhe
zu versetzen? Gerüchte sind wesentlich schädlicher als die Wahrheit. Kommunikation braucht eine Menge Mut. Das Management
muss in solchen Fällen zeigen,
dass es komplexe, unklare Situationen so erklären kann, dass Angestellte den Veränderungsprozess mittragen.
Taten sprechen oft lauter als Worte. Plötzliche Entlassungen erschüttern die Betriebskultur mehr
als jeder Versuch einer gemeinsamen Lösungsfindung. Trifft dann
die Krise nach einer gemeinsamen Lösungssuche nicht ein, so
MQ Management und Qualität 07–08/2015
fühlt sich das einbezogene Personal ernst genommen und ist stolz
auf die abgewendete Krise. Die
Loyalität ist gestiegen.
Das Management als Opfer
In anderen Fällen verlässt sich
das Management auf die Geschichten derer, die sich bei ihnen einschmeicheln wollen, und
merkt es nicht. Chefs schenken
ihnen ihr Ohr, ohne jemals selbst
auf die Betroffenen zuzugehen
und deren Argumente zu hören.
Grosse Unternehmen und Verwaltungen sind hier besonders
gefährdet.
Viele Vorgesetzte kennen die Momente, in denen sie eine grosse
Portion Vertrauen in Mitarbeiter
benötigen. Sie hoffen, dass nichts
Schlimmes passiert und beispielsweise der Projektleiter sein
Projekt im Griff hat. Können sie
das nicht erkennen oder erhalten
zu wenig Information, werden sie
nervös und misstrauisch. Wenn
sie dann verpassen, ein klärendes
Gespräch anzusetzen, werden sie
mit grosser Wahrscheinlichkeit
Gerüchten aufsitzen, die unter
Umständen ein Problem erst
schaffen, das vorher noch gar
nicht da war.
Mobbing, Burn-out
und andere Folgen
Obwohl die unproduktive Arbeitszeit mit informellen Gesprächen wesentlich höher ist als Ab-
senzen, befasst sich kaum ein
Krisenmanagement mit diesen
Faktoren. Es existiert eine seltsame Hilflosigkeit beim Thema Gerüchte und Kultur. Lieber glaubt
man den Studien, die behaupten,
dass der tägliche Tratsch wichtig
ist, damit Mitarbeiter fit und produktionsfähig bleiben. Der Preis
scheint ziemlich hoch für diffuse
Informationen, die etliche Opfer
produzieren. Der mögliche Imageschaden eines Unternehmens,
der Schaden durch «Arbeit nach
Vorschrift», durch häufige Krankheitsausfälle und Personalwechsel kommt noch dazu. Durchhalten scheint auch keine Lösung zu
sein, denn der Verlust des eigenen Selbstwerts, Depressionen,
Angstreaktionen und Burn-out
sind häufige Folgen mit allen
volkswirtschaftlichen Kosten des
Arbeitsplatzverlusts und Re-Integration.
Lösungsversuche
Krankenkassen, Kantone und Organisationen müssten im Eigeninteresse Kulturentwicklung und
Gerüchteprävention als Schwerpunktthema finanzieren. Denn
es ist im Interesse aller, die häufigen Absenzen vom Arbeitsplatz
und Folgekrankheiten der Betroffenen zu verhindern. Viele dieser
Betroffenen können niemals wegen Mobbing klagen, denn dafür
braucht es Beweise – und die sind
im Gerüchtebereich nicht vorhanden. Wer die Gerüchtekultur
mit Vertrauen und Dialog ersetzen kann, fördert wirklich das
Image eines Unternehmens –
mindestens als Arbeitgeber.
Es gibt auch andere Lösungsversuche, wie beispielsweise SocialNetwork-Plattformen im Unternehmen zu schaffen. Alcatel verspricht, dass die unproduktive
Zeit damit um 75 % gesenkt werden könnte. Eine Befragung der
«Zeit» 2014 zeigt jedoch, dass 42 %
der Beschäftigten durch die interne, digitale Kommunikation zwar
mehr Informationen hätten, je-
doch der persönliche Austausch
mit den Chefs als wesentlich zielgerichteter und effizienter eingestuft wird. Das ist nachvollziehbar, denn im persönlichen Gespräch können Fragen und Gründe direkt und zeitgleich geklärt
werden; die Körpersprache kann
zurechtrücken, was im Mail oder
online nicht gesagt werden kann.
Die Botschaft ist weniger anfällig
für Missverständnisse und Fehlinterpretationen.
Aus diesem Grund hat Ruth Cohn
eine lapidare Regel verfasst, nämlich nicht über Abwesende zu
sprechen. «Halte dich mit Interpretationen von anderen so lange
wie möglich zurück. Sprich stattdessen deine persönlichen Reaktionen aus».2 Zu ergänzen ist:
«Suche das direkte, klärende Gespräch.» ■
Literatur
– Allport, Gordon W. Die Natur des
Vorurteils. Köln: Kiepenheuer &
Witsch, 1971, S. 198
– Kapferer, Jean-N. Gerüchte. Das
älteste Massenmedium der Welt.
Leipzig: Kiepenheuer, 1996.
– Piwinger, Manfred. Der Umgang mit
Gerüchten im Unternehmensumfeld – ausgewählte Praxiserfahrungen. Wuppertal, 20.11.2004, http://www.piwinger.de/aktuell/geruechte.html 23.2.2015
– Sommerfeld, Ralf (Max PlanckInstitut) im US-Fachmagazin
«Proceedings of the National Academy of Sciences» in AFP/OC ©
WeltN24 GmbH 2015 http://
www.welt.de/wissenschaft/article1270786/Menschen-glaubeneher-Geruechten-als-Fakten.html
Fussnoten
Allport, Gordon W. Die Natur des
Vorurteils. Köln: Kiepenheuer &
Witsch, 1971, S. 198
2
Cohn, Ruth in Löhmer Cornelia,
Standhardt, Rüdiger (Hg.) Pädagogischtherapeutische Gruppenarbeit nach Ruth C. Cohn. 1995,
3. Erw. Aufl., S. 7
1
15
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Swiss Association for Quality
>> 9. Juni 2015
SAQ-Generalversammlung
>> Auch dieses Jahr fand die ordentliche Generalversammlung
der SAQ vor dem Tag der Schweizer Qualität statt.
Nach der Begrüssung der Ehrenmitglieder Prof. Hans Dieter
Seghezzi und Dr. Jürg Saxer
eröffnete der Präsident Ruedi
Lustenberger die 49. ordentliche
Generalversammlung. Nach der
Genehmigung des Protokolls
der letzten GV folgte die Vorlage des Jahresberichtes. Mit
CHF 90’000 ist der Unternehmensgewinn besser als budgetiert jedoch unter dem des Vorjahres.
Die Umsatzeinbussen waren
erwartungsgemäss bei den Personenzertifikaten und im Bereich Business Excellence zu
verzeichnen. Diese wurden
durch Kosteneinsparungen bei
den
Personalaufwendungen,
der Informatik und bei den
übrigen Kosten der Geschäftsstelle sowie dem Rückgang bei
der Bildung von Rückstellungen
etwas aufgefangen.
Nach Präsentation der Bilanz und dem Bericht der Revi-
sionsstelle, leitete der Präsident
über zum Bericht über das laufende Geschäftsjahr. Hervorgehoben wurde der 50-jährige Geburtstag des Verbandes, wobei
Ruedi Lustenberger unter anderem auf die Jubiläumsbroschüre
und den Jahresbericht verwies.
Nach einem kurzen Exkurs in
der unter anderem auf die Evaluation neuer Geschäftsfelder
liegt. Danach präsentierte er das
Budget 2015. Sämtliche Traktanden wurden einstimmig genehmigt.
Unter dem Traktandum
Wahlen, folgte die Wiederwahl
für eine weitere Amtsdauer von
drei Jahren der Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Martina Zölch
sowie Josef Keller, Sven Krause
>> Prof. Dr. Martina Zölch
und Claudio Libotte. Sie wurden
in corpore wiedergewählt. Bestätigt wurde auch die Revisionsstelle, Gewerbetreuhand AG,
Bern, für ein weiteres Jahr.
>> Die wiedergewählten SAQ-Vorstandsmitglieder
die Geschichte der SAQ folgte
der Bericht des Geschäftsführers Peter Bieri. Dieser informierte über den Fokus der Geschäftsstelle im laufenden Jahr,
Business Excellence
Auf dem Weg
der Excellence
>> Die SAQ gratuliert den folgenden Unternehmen für die
erfolgreiche Teilnahme am EFQM Anerkennungsprogramm:
EFQM Verpflichtung zu
Excellence (C2E) 1 Stern
EFQM Anerkennung für
EXcellence (R4E) 3 Stern
– santémed Gesundheitszentren AG
– SBB Centre Loewenberg
Murten
>> Sven Krause und Claudio Libotte (v.l.n.r.)
MQ Management und Qualität 07-08/2015
I
Tagg der Schweizer Qualität
Q
Ein kleiner Rückblick auf
die Veranstaltung vom 9. Juni
Bilder: René Bettschen
II
MQ Management und Qualität 07-08/2015
Swiss Association for Quality
MQ Management und Qualität 07-08/2015
III
Sektion
Aargau/Solothurn
Section
Nord-Romande
NLA-Analyse: Potenzialanalyse als Er folgsfaktor
La révision 2
ISO 9001 et
>> Mitarbeitende sind der grösste Kostenfaktor, bergen aber
auch das grösste Erfolgspotenzial. Mit einer DNLA-Analyse
können verborgene Fähigkeiten herauskristallisiert, gefördert
und genutzt werden.
>> Pour marquer la révision des norm
de la qualité (ISO 9001) et de l’envir
Nord-Romande de la SAQ a accueilli
le campus d’HE-Arc (La Haute École
conférence ont été fixés méticuleuse
de Patrick Rossi (président de la sec
allocution, il a invité l’auditoire à déc
les nouvelles exigences, la manière
dans la version 2015.
>> Regula Buob
Das Referat von Regula Buob
war interaktiv, beinhaltete Firmen- und Fallbeispiele sowie
Live-Sequenzen eines strukturierten Interviews. Regula
Buob ist Trainerin, Laufbahnberaterin und DNLA-Beraterin. Im
Publikum sassen Teilnehmende
aus verschiedensten Branchen,
HR-Verantwortliche wie auch
Linienvorgesetze.
Bedeutung von DNLA
DNLA ist die Abkürzung für
«Discovery of Natural Latent
Abilities» oder zu Deutsch «Entdecken von natürlichen, verborgenen Fähigkeiten». Bei der
DNLA-Analyse handelt es sich
nicht um eine Typologie oder
einen Persönlichkeitstest. Am
Anfang stand die Frage: «Welche
Eigenschaften braucht man, um
beruflich erfolgreich zu sein?»
Am Max-Planck-Institut MünIV
chen wurde nach umfangreicher
Grundlagenforschung ein wissenschaftlich abgesichertes Modell entwickelt, das alle wesentlichen Faktoren im Bereich
sozialer Kompetenz, die den
Berufserfolg beeinflussen, beinhaltet. Ein Team von Psychologen, erfahrenen Personalfachleuten, Trainern, Beratern und
IT-Spezialisten entwickelte auf
Grundlage dieser Erkenntnisse
das DNLA-Expertensystem.
Stärken stärken,
Schwächen anerkennen
Woran liegt es, wenn beispielsweise ein Sportler im Training
super ist, aber im Spiel einfach
seine Leistung nicht bringt? Ist
der Athlet unsicher, ängstlich,
faul oder überheblich? Wenn
er unsicher ist, dann braucht
er Unterstützung – ist er aber
überheblich und arrogant, dann
muss er seine Grenzen aufgezeigt bekommen und braucht
mehr Druck. Die richtige Lösung sieht also bei jedem unterschiedlich aus. Die Aufgabe
eines Coaches ist es, seine Spieler individuell weiterzuentwickeln und sie zu einer insgesamt optimal funktionierenden Mannschaft zusammenzuführen. Dies kann er nur dann
effektiv tun, wenn er genau
weiss, wie es in einem Spieler
aussieht, was diesen gerade beschäftigt, antreibt und umtreibt.
Und genauso ist es mit guter
Führung: Die wichtigste Aufgabe jeder Führungskraft ist es,
die eigenen Mitarbeiter weiterzuentwickeln, sie besser und
stärker zu machen und sie zu
einem bestmöglich funktionierenden Team zusammenzubringen.
Alle Menschen sind anders
und alle haben Potenzial (Reserven). Eine DNLA-Analyse hilft,
dieses Potenzial zu erkennen
und zu nutzen, für das Individuum, das Team und das Unternehmen.
Der DNLA-Prozess entspricht in allen Punkten der
DIN 33430. Diese DIN-Norm
beschreibt «Anforderungen an
Verfahren und deren Einsatz
bei berufsbezogenen Eignungsbeurteilungen» und wurde vom
Deutschen Normenzentrum für
Organisations- und Prozessdiagnostik e.V. auditiert und dokumentiert.
Weitere Infos unter www.
dnla.de.
Text und Bild:
Esther Salzmann
Ultérieurement, Didier Folzer
(responsable de la qualité et des
relations internationales chez
HE-Arc) a présenté La HE-Arc,
en soulignant qu’elle est un
«acteur reconnu et un partenaire
privilégié des mondes industriel, politique, académique et
institutionnel en Suisse».
HLS (High Level Structure)
À son tour, Raphaël Granges,
directeur de l’ARIAQ (Institut de
formation et de conseil en systèmes de management de la
performance pour la Suisse
romande) décrit la manière dont
une norme ISO est élaborée par
un groupe d’experts au sein
d’un comité technique et explique comment la révision de
ce modèle d’exigences représenté par les normes ISO,
vise en 2015, l’harmonisation et
ensuite la création de HLS (High
Level Structure).
Impacts sur
les organisations
D’après Raphaël Granges, «ISO
évolue vers un référentiel de
gestion d’organisation proche de
l’opérationnel». C’est bien pour
cette raison qu’il s’impose un
alignement sur la stratégie de
l’organisation, une interaction
des processus (dans la même
structure), une meilleure gestion
MQ Management und Qualität 07-08/2015
Agenda
g
2015 des normes
t ISO 14001
mes internationales de management
ronnement (ISO 14001), la Section
son public à Neuchâtel, dans
Arc). Les cadres généraux de la
ement par le discours d’ouverture
ction Nord-Romande). Dans son
chiffrer les changements majeurs,
dont les normes sont concrétisées
des changements et des
risques et aussi une implication
plus forte des collaborateurs de
l’organisation. Par conséquent
ISO veut pousser les organisations vers plus de performance
en se rapprochant du modèle
d’Excellence EFQM.
La nouvelle vision ISO
L’ISO (Organisation internationale pour la normalisation) est
une organisation non gouvernementale, sans but lucratif, avec
son siège à Genève (Suisse) qui
établit et publie les normes
internationales et qui fournit
l’organisation, l’infrastructure,
les directives, les processus et la
structure opérationnelle pour
les travaux de révision des normes.
«Modernisées, définies en
fonction des risques et axées sur
l’efficacité: telles sont les nouvelles exigences ISO pour les
systèmes de management de la
qualité», précise Pascal Arnaudo, Lead Auditor SQS (Associa-
tion suisse pour systèmes de
qualité et de management).
ISO 9001:2015
Le SMQ a pour but la qualité liée
aux services, l’orientation client
et l’amélioration continue. Par
conséquent, un organisme doit
répondre aux exigences clients –
produits – services et à ses
propres exigences qualité. Les
principaux changements d’ISO
9001:2015 permettent à l’organisme d’optimiser ses performances.
Swiss Association for Quality
>> Anmeldung und weitere Infos unter www.saq.ch
>> Sektion Aargau/Solothurn
Thema
Mobbing – ein Modebegriff
Datum
17. September 2015
Ort
Swissprinters AG, Zofingen
>> Sektion Basel
Thema
Wirksam kommunizieren – die tägliche
Herausforderung im QM
Datum
2. September 2015
Ort
Alterszentrum Wesley Haus, Base
>> Sektion Bern
Thema
Mediation & Motivation
Datum
1. September 2015
Ort
Bildungszentrum Wald, Lyss
>> Sektion Ostschweiz
Thema
Fachkräftemangel
Datum
26. August 2015
Ort
NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs
>> Section Vaud
ISO 14001:2015
Sujet
Révision de la norme ISO 9001
Le SME a pour but de réduire
l’impact environnemental et
d’améliorer continuellement la
performance environnementale. Parmi les changements majeurs de la norme ISO 14001:
2015 on remarque: l’utilisation
de la nouvelle structure HLS,
l’amélioration du management
des aspects environnementaux
significatifs, les exigences renforcées liées à la responsabilité
de la direction et une meilleure
prise en compte du contexte
organisationnel, moins d’exigences descriptives et une accentuation de la communication
externe.
Date
24 septembre 2015
Lieu
Cave Cidis
>> Sektion Wallis
Thema
Excellence im Dienstleistungsbereich entwickeln:
zwei Perspektiven auf den Reifeprozess
Datum
27. August 2015
Ort
Pädagogische Hochschule Wallis, Brig
>> Sektion Zürich
Thema
Q. Wiki – eine zeitgemässe Lösung zur kollaborativen
Unternehmensorganisation
Datum
7. September 2015
Ort
Stiftung zum Glockenhaus, Zürich
>> Sektion Zentralschweiz
Thema
Juristische Auslegungen zur Sorgfaltspflicht
Datum
25. September 2015
Ort
Siemens Schweiz AG, Building Technologies Group, Zug
>> Fachgruppe Medizinprodukte
Texte et photo:
Claudiu Badescu
Thema
Rückverfolgbarkeit bei Medizinprodukten
Datum
17. September 2015
Ort
Hotel Arte Olten
>> Impressum
Rina Pitari, Redaktion, [email protected]
SAQ Swiss Association for Quality, Stauffacherstrasse 65/42, CH-3014 Bern
T +41 (0)31 330 99 00, [email protected], www.saq.ch
MQ Management und Qualität 07-08/2015
V
News
>> Teamentwicklung als Qualitätsmerkmal
tion hineinzugehen, dieses
aber auch verlassen zu können.
Fazit: Das Team als Ganzes verlässt für den Entwicklungsprozess den «geschützten Raum».
Ohne Los-lassen
keine Zukunft
>> Teamdynamik ist für eine erfolgreiche Teamentwicklung
ein Muss. Dazu gehören Selbstreflexion, zukunftsorientiertes
Denken und Handeln sowie die Bereitschaft, kollektive
Mitarbeit über Einzelgängermentalität zu stellen.
Wer hat nicht schon eine moderierte Teamentwicklung über
sich ergehen lassen müssen –
oder diese selbst als Führungskraft oder Qualitätsmanager
moderieren dürfen?
Die nachfolgenden Betrachtungen geben einen kleinen
Eindruck, wie ein dynamischer
Entwicklungsprozess aus unterschiedlichen Perspektiven vorteilhaft gestaltet, moderiert und
erlebt werden kann. In seinen
einzelnen Phasen und Fragestellungen wurde dieser Prozess mehrmals in Industrie,
Dienstleistungs- und Verwaltungsorganisationen erfolgreich
durchlaufen.
Oft wird bei Unsicherheit ein
Prozess ausgelöst. Dieser erfordert das Sich-Ein-lassen auf
Unbekanntes und nutzt vorhandene Teampotenziale für Kreativität und Lösungsansätze. Insbesondere gilt gerade für Teamentwicklungsprozesse der Leitsatz: «Nicht die Absicht, sondern
die Wirkung zählt», Qualität
statt Quantität.
Gehen wir beispielsweise
davon aus, dass sich nicht nur
eine Führungskraft, sondern
auch das Team als System dazu
durchgerungen hat, sich auf
einen Entwicklungs- beziehungsweise Veränderungsprozess einzulassen und dass die
dafür notwendige Energie vorhanden ist. Zudem muss die
Führung die Absicht transpaVI
rent darlegen, Entscheide auf
organisatorischer wie auch personeller Ebene wertschätzend
vorzunehmen und konsequent
umzusetzen.
Phase 1: Spielregeln
Welche Spielregeln, die mehr
oder weniger Flexibilität beinhalten, will sich das Team selber
geben? Am besten bewährt hat
sich die Form einfacher Notizen
und Visualisierungen:
– Ich verstehe mich als Teil
des Team-Systems.
– Fair Play – woran ich mich
halten will.
– Ich bin bereit, andere Perspektiven einzunehmen.
– Ich lege auch meine persönlichen Interessen auf den
Tisch.
– Mein Spielraum der Veränderbarkeit gibt dem Team neue
Lösungsmöglichkeiten.
– Los-lassen kommt vor individuellem «Bewahren».
– Wie hoch schätze ich meine
gegenwärtige Zufriedenheit
ein?
– Welche Rolle nehme ich
aktuell im Team ein und
besitze ich die Bereitschaft,
Neues zu wagen?
– Gibt es für mich auch sogenannte No-Gos? Bin ich allenfalls bereit, bei einer von
meinen Vorstellungen abweichenden Lösungsentwicklung
die entsprechenden Konsequenzen zu tragen?
– Ich bin mir meiner Entscheidung bewusst, in das gegenwärtige System der Organisa-
Phase 3: Kurzinput
zum Grundverständnis
von Teams als Systeme
Jedes Individuum ist ein Teammitglied und hat sich nebst der
fachlichen Leistungserbringung
immer wieder vor Augen zu
führen:
– Freude am Dienen: Wie ist
meine innere Einstellung? Wie
können meine Teamkollegen
von aussen wahrnehmen, dass
sich mein Verhalten von einer
Selbstprofilierung abgrenzt?
– Zur Selbstreflexion brauche
ich ein offenes und kritisches
Feedback, das ich aktiv
einholen muss. Eine solche
Phase 2: Einladung
zur Selbstreflexion
Im Zentrum stehen Fragen, die
jedes Teammitglied individuell
beantworten und in geeigneter
Form transparent festhalten
muss:
– Was ist mir für die Zukunft
wirklich wichtig?
– Was ist meine innere Absicht,
deren Wirkung im Team und
für die zu erbringende Leistung?
>> Bild 1 und 2: Individuum und Team als symbolhaftes Fass mit
drei Sektoren dargestellt.
MQ Management und Qualität 07-08/2015
Zusammenarbeitskultur ist
leider nicht immer selbstverständlich.
– Fokus auf Kunde: Grundsätzlich sind alle Abnehmer der
von mir erstellten Leistung
meine direkten Kunden.
Ich habe eine Dienstleistung
zu erbringen, welche die
Kundenanforderungen mit
einem wirtschaftlich vertretbaren Ressourcenbedarf erfüllt. Alle meine Leistungen
sind in einen Gesamtzusammenhang der ganzen
Prozesskette zu stellen.
– Fokus auf Zukunft bedeutet
Fokus auf das Dynamische:
Dies ist einer der wesentlichen
und zugleich problematischen
Aspekte. Alles, was eher in
der Vergangenheit oder in der
Gegenwart erarbeitet wurde
beziehungsweise wird ist
bekannt und ist somit einfach
zu beherrschen. Ich kann auf
Erfahrungen zurückgreifen,
entsprechend argumentieren
und sachlich belegen. Was
hingegen für morgen notwendig sein wird, sind Spekulationen, strategische Überlegungen usw., ohne konkrete
Beweise. Also wehre ich mich
gegen das Nicht-Bekannte.
Formen der Zusammenarbeit
im Team müssen jedoch dynamisch und flexibel sein, um
den Anpassungsbedürfnissen
von Markt und Kunden
gerecht zu werden.
– Entwicklungen sind nicht
linear, sondern zirkulär und
spiralförmig: Will ich als Mitglied in Zukunft eine grösstmögliche Chance mit meinem
Team haben, so muss ich
den von aussen gesteuerten
Kreislauf nicht nur intellektuell verstehen, sondern
ihn mit meiner Sozial- und
Verhaltenskompetenz
proaktiv reflektieren und
mitgestalten.
MQ Management und Qualität 07-08/2015
>> Bild 3: Zuteilung von Punkten an spezifische Sektoren mithilfe
von Pin-Karten.
– Ich bewege mich auf einer
sich dauernd drehenden
Spirale mit vier Stationen.
– Vom Kunden mit seinen Bedürfnissen, Anforderungen
und Erwartungen hin zum
Leistungsangebot und weiter
zur Leistungserbringung im
Team, mit mir als Individuum
sowie bewusst handelndem
Team-Mitglied.
Besteht
keine
ausgeprägte
Selbstkompetenz, diese Spirale
zu akzeptieren und sich als Teil
des Systems zu betrachten, so
wird die für ein Team optimale
Leistungskapazität spürbar reduziert. Dadurch habe ich mir
laufend die selbstkritische Frage
zu stellen: Inwiefern sind meine
Beiträge ein Hindernis für das
Team und eher selbstprofilierend?
Zusammengefasst
lassen
sich folgende Themen als sogenannte Team-Wegweiser formulieren:
Kommunikation besteht darin, den Mitarbeitenden Zeit,
Aufmerksamkeit und Achtsamkeit zu schenken. Im Team bedeutet dies, miteinander zu
sprechen und gemeinsam zu
handeln. Dazu gehört auch die
Information. Denn informieren
bedeutet: Übereinander schreiben, lesen, interpretieren und
allenfalls retrospektiv klären
und richtigstellen. Wer nun et-
was feststellt und bewusst ignoriert, hat eine Chance des gemeinsamen
Weiterkommens
verpasst. Umso mehr, da die
Optimierung der Mit-Verantwortung für den Entwicklungsstand des Teams eine wichtige
Rolle spielt für eine dynamische
Zukunft.
Teamdynamik und
Verhaltensmuster
Die Teamdynamik wird von drei
Verhaltensdimensionen geprägt.
Diese umfassen erstens adaptives, zweitens aktives und
drittens antizipatives Verhalten.
Das adaptive Verhalten beruht
auf Abwarten und Passivität,
während aktives Verhalten gegenwartorientiertes
Bewusstsein und Mitgestaltung verlangt.
Das antizipative Verhalten setzt
Entdeckungsfreude sowie kreatives, zukunftsorientiertes Engagement und Dynamik voraus.
Auch die Schaffung von
Quellen und Ressourcen ist eine
wichtige Voraussetzung für Änderungen und Kreativität im
Team. Sie lässt sich mit einer
effizienten Veranschaulichung,
welche Individuum und Team
als symbolhaftes Fass mit drei
Sektoren darstellt, umsetzen
(Bild 1 und 2).
Sektor 1 (grün) stellt äussere
Einflüsse auf Individuum und
Team und deren Integration in
die Teamleistung dar. In Sektor 2
(blau) werden Optimierungsmöglichkeiten der Teamprozesse und -leistungen für die Schaffung freier Ressourcen skizziert.
Sektor 3 (rot) schlussendlich besteht aus einer von Sektor 1 und
2 abgeleiteten Hypothese. Die
Arbeit mit Hypothesen ermöglicht das Steigern von Effizienz
und den Verzicht auf Überflüssiges.
Fazit: Nur Optimierung ist ungenügend. Ein Los-lassen ist
zwingend und unabdingbar. Regelmässige Revisionen und Verbesserungen sind für einen uneingeschränkten und flexiblen
Handlungsraum unverzichtbar.
Erfolgreiche
Teamentwicklung
Um eine fortschrittliche Teamentwicklung zu fördern, kann
eine unkomplizierte Moderationsmethodik mithilfe von PinKarten hilfreich sein. Diese Karten werden inhaltlichen Sektoren zugeteilt und mittels Punktevergabe priorisiert. Dazu ein
Beispiel in Bild 3.
Tipp: Alle Fässer auf Charts
zeichnen, die Aktivitätenkarten
aufkleben und dann an einem
sichtbaren Ort, etwa im Kaffeeraum, aufhängen. So ist mittels
einfacher Kennzeichnung (Farben, Punkte, Smileys usw.) die
Veränderung immer sichtbar.
IT-Systeme sind für diesen
Zweck wenig geeignet.
Zusätzlich kann als wertvoller roter Faden bei der Moderationsgrundlage ein Mindmap
sehr hilfreich sein. Abschliessend wird deutlich, dass eine
engagierte Teamdynamik der
Grundstein einer positiven
Teamentwicklung ist – und somit wesentlich zur Qualität und
Zukunftsorientierung beiträgt.
Text und Bilder:
Stefan Hünig, SAQ-QUALICON
VII
Weiterbildungsangebote
g
g
Lehr- und Studiengänge
Nächste Termine
Dauer
Qualitäts- // Prozessmanagement
Qualitäts- und Prozessmanager
Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF
MAS Quality Leadership
> CAS General Management
> CAS Business Excellence
> CAS Integrated Systems & Compliance
> CAS Consulting & Communication
> CAS Continuous Improvement
> CAS Quality Assurance
17 Tage
15 Monate
2 Jahre
2.10.2015 bis 23.1.2016 15 Tage
26.2. bis 21.5.2016
12 Tage
2.10.2015 bis 9.1.2016 12 Tage
9.10.2015 bis 16.1.2016 12 Tage
10.6. bis 10.9.2016
12 Tage
2.10.2015 bis 8.1.2016 12 Tage
26.10. bis 17.11.2015
4 Tage
Qualitätssicherung
CAS Quality Assurance
Selbstprüfer
Qualitätsprüfer
Qualitätstechniker
2.10.2015 bis 8.1.2016 12 Tage
29.9. bis 1.10.2015
3 Tage
19.8. bis 7.10.2015
6 Tage
7.9. bis 3.12.2015
13 Tage
Qualitätsentwicklung bei Lieferanten
Supplier Quality Management
24.9. bis 8.12.2015
26.2. bis 21.5.2016
12 Tage
14. und 15.9.2015
2 Tage
22. und 23.9.2015
2 Tage
31.8. bis 2.9.2016
3 Tage
23.10. und 18.11.2015 2 Tage
Risikomanagement // Sicherheit
NEU Safety Manager
Business Continuity Management
Risikomanager
Betrieblicher Datenschutzverantwortlicher
11.4. bis 16.5.2016
12. bis 16.10.2015
8.10. bis 12.11.2015
31.8. bis 4.9.2015
6
5
4
5
Tage
Tage
Tage
Tage
Umwelt- // Energiemanagement
Umweltmanager
Energiemanager
7.9. bis 4.11.2015
1.9. bis 1.10.2015
11 Tage
5 Tage
14.10. bis 10.11.2015
24.8. bis 4.11.2015
6 Tage
12 Tage
Six Sigma // Kaizen
Lean Six Sigma Green Belt
Lean Six Sigma Black Belt
Nächste Termine
15 Tage
7 Tage
8 Tage
Dauer
Qualitäts- // Prozessmanagement
Basiswissen Qualitätsmanagement
Strategie und Prozessmanagement
Prozessausrichtung und -gestaltung
Prozessverbesserung – Methoden zur
Leistungssteigerung
Messung, Kennzahlen, Steuerung
Einführung in das Beschwerdemanagement
Qualitätsmanager als Coach
Intervision QM Coach
QM in der Automobilindustrie –
Einführung in ISO/TS 16949
NEU Service-Qualität
NEU Qualitätsmanagement als Partner
des Vertriebs
NEU Das Qualitätsmanagementsystem
optimieren
NEU Ergebnisorientierung und
Prozessmanagement
VIII
30.10.2015
8.9.2015
22.10. bis 4.11.2015
1 Tag
1 Tag
4 Tage
8.10.2015
3.9.2015
31.8. bis 2.9.2015
8. bis 10.6.2016
10.2. bis 11.3.2016
3. und 4.11.2015
1
1
3
3
3
2
Tag
Tag
Tage
Tage
Tage
Tage
20.8.2015
17. und 18.8.2015
2. und 3.9.2015
5. und 6.10.2015
16. und 17.9.2015
31.8. und 1.9.2015
1
2
2
2
2
2
Tag
Tage
Tage
Tage
Tage
Tage
3
2
1
2
1
Tage
Tage
Tag
Tage
Tag
10.9.2015
27.8.2015
18.9.2015
28. und 29.10.2015
1
1
1
2
Tag
Tag
Tag
Tage
11. und 12.11.2015
11.9.2015
2 Tage
1 Tag
25. und 26.11.2015
1.10.2015
18.1.2016
2 Tage
1 Tag
1 Tag
17. und 18.3.2016
26.8.2015
2 Tage
1 Tag
Qualitätssicherung
Grundlagen der Qualitätsprüfung
Prüfmittelqualifikation
Statistik Grundlagen
Statistische Prozesslenkung
Statistische Prüfmethoden
Stichprobenprüfung nach AQL
Lieferantenaudit
Lieferantenauswahl und QSV
Bedarfsanalyse zur Lieferantenentwicklung
Partnerschaftliche Lieferantenentwicklung
Reklamationsmanagement
in der Beschaffung
10.2. bis 11.3.2016
7. und 8.10.2015
24.9.2015
7. und 8.12.2015
19.11.2015
Qualitätsmanagement in der Medizintechnik
Abweichungen und Verbesserungen
Design Control
Dokumentation und Rückverfolgbarkeit
Voraussetzungen für das Inverkehrbringen
von Medizinprodukten
Herstellung Medizinprodukte
Lieferantenmanagement
und Lieferantenaudit
Marktüberwachung Medizinprodukte
Qualifizierung und Validierung
Qualitätsmanagement für
Medizinprodukte nach ISO 13485
Regulatorische Grundlagen
Risikomanagement für Medizinprodukte
Einführung ISO 27001/27002
27.10.2015
Vertiefung ISO 27001/27002
19. und 20.10.2015
OHSAS 18001 – Arbeitssicherheit mit System 21. und 22.4.2016
1 Tag
2 Tage
2 Tage
Umwelt- // Energiemanagement
Qualitätsmanagement in der Medizintechnik
Qualitätsmanager Medizintechnik
19.8. bis 26.11.2015
Managementsysteme in der Medizintechnik 19.8. bis 1.10.2015
Regulatory Affairs
14.10. bis 26.11.2015
NEU Risiken und Chancen managen
NEU Wissenstransfer erfolgreich managen
NEU Prozessoptimierung mit
statistischen Auswerteverfahren
Erfahrungsworkshop – Masterklasse
Erfahrungsworkshop für interne Auditoren
Interner Auditor
Interner Auditor in der Automobilindustrie
Lieferantenaudit
Interner Umweltauditor
Risikomanagement // Sicherheit
Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen
CAS FH Qualitätsentwicklung
ab 9.9.2015
10 Monate
im Gesundheitswesen
Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen 9.9.2015 bis 15.6.2016 20 Tage
Seminare
Dauer
Qualitätsentwicklung bei Lieferanten
9 Tage
Business Excellence
CAS Business Excellence
Journey to Excellence
Leaders for Excellence
EFQM Excellence Assessor
Interner Excellence Assessor
Nächste Termine
Audits
18.1. bis 12.5.2016
ab 16.10.2015
Audits
Externer Auditor
Seminare
9. und 10.9.2015
22. und 23.9.2015
5. und 6.10.2015
23. und 24.11.2015
2
2
2
2
Tage
Tage
Tage
Tage
31.8.2015
29.9.2015
17.9. bis 13.11.2015
6.6.2016
9. und 10.9.2015
1
1
4
1
2
Tag
Tag
Tage
Tage
Tage
17. und 18.11.2015
30.9. und 1.10.2015
2 Tage
2 Tage
16.9.2015
1 Tag
8.10.2015
1 Tag
Energiemanagement mit ISO 50001
Energietechnik – Grundlagen
Energiemanagement in der Praxis
Umweltmanagement: Systemaufbau
Umweltmanagement: Vertiefung
Umweltgrundlagen:
Umweltauswirkungen des Unternehmens
NEU Das UM-System optimieren
Interner Umweltauditor
1.9.2015
14. und 15.9.2015
24. und 25.9.2015
7. bis 23.9.2015
21. und 22.10.2015
5. bis 7.10.2015
1
2
2
4
2
3
Tag
Tage
Tage
Tage
Tage
Tage
7.10.2015
3. und 4.11.2015
1 Tag
2 Tage
Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen
Qualitätsverantwortliche/r in
Gesundheitsorganisationen
Patientensicherheit
Medizincontrolling und Kennzahlen
Einführung in die EN 15224
NEU Certified Medical Center – Basisschulung
NEU Certified Medical Center –
Reifegradbestimmung
auf Anfrage
19. und 20.10.2015
23. und 24.11.2015
13.10.2015
10.9.2015
30.11.2015
6 Tage
2
2
0,5
0,5
0,5
Tage
Tage
Tage
Tage
Tage
Six Sigma // Kaizen
Kaizen Basics
28. und 29.9.2015
2 Tage
>> Die Lehrgänge/Seminare werden auch bedarfsorientiert als
InHouse-Veranstaltungen durchgeführt.
MQ Management und Qualität 07-08/2015
BUSINESS EXCELLENCE
BPM-Methoden sorgen für gelingende Change-Prozesse
Veränderung wirksam
umsetzen
Von Rainer Feldbrügge
Das kennen alle Prozessmanager: Die Prozesse
wurden mit viel Aufwand modelliert, überarbeitet
und freigegeben, aber im Alltag gibt es überall
Abweichungen. «Die Prozesse werden nicht gelebt»,
lautet die häufigste Klage von BPM-Teams.
O
ft fühlen Prozessmanager sich
vom Management im Stich
gelassen, weil einzelne Führungskräfte für ihre Abteilungen
immer wieder «damit durchkommen», vereinbarte Prozesse zu umgehen. Nach der anfänglichen Euphorie schläft die Aufmerksamkeit
der Führungsebene für ProzessManagement-Projekte häufig ein.
Sind die Modelle erst einmal fertig,
passiert nichts mehr. Im Folgenden
geht es darum, wie Prozessmanager dafür sorgen, dass BPM-Projekte im Unternehmensalltag bestehen und alle Beteiligten bei Veränderungsprozessen im Boot bleiben.
Worum es bei BPMProjekten geht
Wenn BPM-Projekte scheitern,
liegt das häufig an unklaren Er-
Dr. Rainer Feldbrügge ist promovierter
Historiker und Wirtschaftswissenschaftler.
Mit seinem Unternehmen Feldbrügge
Personal- und Organisationsberatung in
Nürnberg unterstützt er Unternehmen und
Einzelpersonen bei Veränderungsprozessen.
Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der
systemischen Prozessberatung.
www.feldbruegge.com.
MQ Management und Qualität 07–08/2015
wartungen.
Prozessmanagement-Projekte werden oft mit
dem Auftrag ausgestattet «Prozessmanagement einzuführen».
Prozessmanagement ist aber
kein Ziel, sondern ein Set von
Methoden; ohne ein Ziel wird es
jedoch schwierig, die nötige
«Management Attention» für das
BPM-Projekt zu mobilisieren.
Natürlich ist es sinnvoll, professionelle Management-Methoden
im Unternehmen zu nutzen.
Und selbstverständlich ist es am
Anfang mit einem höheren Aufwand verbunden, das Know-how
und die Grundlagen der Methoden im Unternehmen zu verankern. Darum erscheint es einem
auch so, als ginge es bei einem
BPM-Projekt um die Einführung
von BPM. Aber der Scheint trügt.
Es geht um die Lösung konkreter
Organisationsprobleme: Die Abschlussquote bei der Kreditvergabe ist zu gering, der Ausschuss
bei der Produktion zu hoch, eine
neue Software soll eingeführt
werden und so weiter. Häufig
existieren für die Lösung dieser
Probleme eigene Projektgruppen
parallel zum BPM-Projekt –
schlimmstenfalls sogar in Konkurrenz dazu.
Warum BPM-Projekte
scheitern
Häufig müssen BPM-Projekte mit
wachsweichen Zielen leben: «Wir
wollen lernen, in Prozessen zu
denken», heisst es. «Schaffen Sie
Prozessbewusstsein», lautet die
Forderung. Oft wird auch das Prozessmodell als organisatorisches
Ziel verkauft – so als würde das
Modell selbst schon irgendeine
Wirkung entfalten. Wer mit solchen Zielen arbeiten muss, fährt
von Anfang an auf der Verliererstrasse. Wenn dagegen die Lösung
eines spezifischen Problems im
Auftrag steht, bekommt das Projekt Rückenwind.
Fehler Nummer zwei ist der Irrglaube, mit modellierten Prozessen die Wirklichkeit verändern zu
können. Nur weil ein Prozessmodell freigegeben ist, halten sich
die Leute noch lange nicht daran.
Auch wenn in Führungstrainings
das Hohelied der klaren Anweisung und der konsequenten
Sanktionierung geprobt wird, lassen sich veränderte Prozesse
nicht «verordnen». Besonders tückisch ist der Irrglaube dann,
wenn Prozessveränderungen in
Software gegossen werden. Wenn
die Software nur noch die «richtigen» Felder und Entscheidungsmöglichkeiten vorgibt, dann
bleibt den Leuten ja nichts anderes übrig als den Prozess «richtig»
zu bedienen. Selbst die beste
Software bleibt «im Roll-out» stecken, wenn die User nicht wollen.
Prozessmanager verringern ihr
Frustrationsrisiko, wenn sie sich
frühzeitig von ein paar Illusionen
verabschieden, die sich in der
BPM-Literatur breitgemacht haben. Illusion Nummer eins: «Prozesse lassen sich managen – man
muss es nur richtig machen.» In
Wirklichkeit sind Prozesse soziale
Systeme (wie alle Organisationen),
und die lassen sich im Unterschied
zu mechanischen Systemen nicht
steuern. Man kann eben nicht wie
bei einer Maschine den «Fehler»
diagnostizieren und per Anweisung beheben. Wer also erlebt, wie
verabschiedete Prozessmodelle
zur Makulatur verkommen, kann
sich trösten, damit in bester Gesellschaft zu sein (ein zugegeben
schwacher Trost).
Zweitens sind fest gekoppelte Aktionen nicht selbstverständlich.
Wenn eine Person denselben Arbeitsablauf zweimal ausführt,
wird sie es wahrscheinlich nicht
genau gleich tun. Führen zwei
Personen dieselbe Arbeit aus, ist
die Wahrscheinlichkeit noch geringer. Dass in einer Organisation
ein Ablauf immer wieder dem
gleichen festgelegten Muster
folgt, ist also per se nicht zu erwarten – das Gegenteil wäre normal. Und nur weil es ein Prozessmodell gibt, ist diese Tendenz
nicht einfach umgekehrt.
Not als Motor für
Veränderungsprozesse
Kann man also Prozesse gar nicht
bewegen? Doch, kann man schon.
Aber wir müssen die Regeln verstehen, nach denen das möglich
ist. Und die haben mit der Lernfähigkeit von Organisationen zu tun.
Organisationen lernen, wenn sie
(bisher) funktionierende Kommunikationsstrukturen und Prozesse
durch andere ersetzen. Das tun sie
17
BUSINESS EXCELLENCE
Foto: fotolia.com
sinnvoll, zunächst ein «logisches
Prozessmodell» aufzuzeichnen,
in dem nur die theoretisch notwendigen Schritte und Meilensteine vom Start bis zum Ende
aufgeführt werden. Dieses Modell
ist ein hervorragender «Träger» für
allerhand analoge Information.
Kommunikative
Prozessmodellierung
ohne Denkverbote
Prozessmanagement ist kein Ziel, sondern ein Set von Methoden.
(wie einzelne Menschen auch) nur
aus Not. Nämlich dann, wenn sie
nicht mehr bekommen, was sie eigentlich brauchen: zum Beispiel,
wenn die Kunden nicht mehr bereit sind, den geforderten Preis zu
zahlen, wenn die Öffentlichkeit
Anforderungen an Emissionen
oder Sozialstandards stellt, wenn
die Eigentümer andere Renditeerwartungen formulieren, wenn die
Konzernzentrale den Einsatz einer
anderen Software vorschreibt und
so weiter. Steht keine Not im
Raum, passiert auch nichts.
Das ist der Knackpunkt im ChangeManagement: Prozessverantwortliche müssen die Not zur Anpassung in geeigneter Form in den
Raum bringen – sodass alle relevanten Personen sie verstehen und
in den wichtigen Gremien darüber
gesprochen wird. Daran hat sich
schon manche Unternehmensleitung verhoben: Grosse Mitarbeiterversammlung, Powerpoint-Präsentationen mit vielen Charts und
viel Business-Sprech, den keiner
versteht.
Unterschiedliche
Wahrnehmungen von
Prozessen zulassen
So können Prozessmanager helfen, die wichtigen Themen in die
Kommunikation zu bringen: Sie
machen die Prozesse und ihre
Umwelt sichtbar – also die «Kunden» des Prozesses und ihre Erwartungen. Sie zeigen, wie unterschiedlich oder einheitlich ein
18
Prozess in der Organisation aussieht. Wenn Menschen den Prozess unterschiedlich erleben, wird
das deutlich. Das Ziel ist nicht,
möglichst schnell einen syntaktisch korrekten und einheitlichen
«Ist-Prozess» zu modellieren. Vielmehr geht es darum, das echte
Leben unzensiert zur Sprache zu
bringen. Und zwar so improvisiert und uneinheitlich, wie es
nun mal ist. Improvisation und
Varianten sind nicht per se
schlecht – viele Prozesse funktionieren nur dank dieser subtilen
Strukturen. Wenn demgegenüber
die Erwartungen und Anforderungen der Umwelt diskutiert
werden, ist der Anpassungsbedarf
auf dem Tisch. Jetzt – und erst
jetzt – kann man über Veränderung sprechen. Aber wie will man
einen solchen Prozess modellieren? Überall Varianten, WennDanns und Details, die einzelnen
Beteiligten wichtig erscheinen,
aber für den Prozessmanager auf
viel zu niedriger «Flughöhe» stattfinden. Die Kunst besteht darin,
diese Informationen wahrzunehmen, sie zu würdigen, ihnen im
Modell einen Platz zu geben – ohne sie zu modellieren! Damit es
nicht zu Missverständnissen
kommt: Es geht nicht darum, Informationen aufzunehmen und
sie irgendwohin zu schreiben, nur
damit die Leute Ruhe geben. Es
geht um die Reflektion. Das eigentliche Prozessmodell kann
nur der groben Gliederung all dieser Informationen dienen. Es ist
Diese Form der Prozessmodellierung ist ein kreativer und kommunikativer Prozess. Ein Modellierungsprogramm an der Beamer-Leinwand würde diese Kreativität abwürgen. Besser ist ein
breiter Tisch mit einer abwischbaren Folie und BPMN-Elemente
zum Legen und Verschieben. Sequenz- und Nachrichtenlinien
können jederzeit ausradiert und
neu gezogen werden, die vielen
analogen Informationen werden
einfach auf den Tisch geschrieben. Für die Kommunikation
über den Prozess darf es keine
Hemmschwellen geben! Der Moderator benötigt zudem ein Smartphone und einen Selfie-Maker.
Damit kann man zwischendurch
den aktuellen Stand der Diskussion auf dem Tisch einfrieren. Den
Selfie-Maker braucht man, um die
Kamera hoch genug über dem
Tisch zu positionieren. So bekommt man den ganzen Prozess
aufs Bild, ohne mehrere Fotos zusammensetzen zu müssen.
Formaler Rahmen für
analoges Prozesswissen
Trotz dieser analogen Moderationsform macht es Sinn, für die
Modellierung den feststehenden
Standard Business Process Model
and Notation (BPMN) zu nutzen.
Das BPMN-Modell strukturiert die
vielen analogen Zusatzinformationen. Zudem nutzen wir die besondere Stärke dieses Standards: Hier
ist es möglich, die Beziehung zwischen einem Prozess und seiner
Umwelt zu modellieren. Keine andere Modellierungssprache unterscheidet zwischen «eingetrete-
nen» Ereignissen (wir warten darauf, dass «da draussen» etwas passiert) und «ausgelösten» Ereignissen (wir geben der Welt etwas). Die
Pools im Modell zeigen, welche
Prozesse wie miteinander kommunizieren – die Nachrichtenlinien zwischen den Pools bezeichnen
die gegenseitigen Erwartungen.
Wer in dem Standard gut zu Hause
ist, nutzt ausserdem den EreignisTeilprozess, um Eventualitäten
und Sonderfälle im Prozessmodell
zu fassen, ohne dass das Modell
gleich alle Rahmen sprengt.
Anerkennende Würdigung
ermöglicht Veränderung
Das Ergebnis dieser Modellierung
ist ein grobes Prozessmodell mit
sehr vielen Annotationen und Zusatzinformationen. Korrekte Syntax für BPMN-Puristen ist dabei
Nebensache. Vielleicht gibt es sogar mehrere verschiedene Modelle, weil unterschiedliche Beteiligte
den Prozess ganz anders sehen. Es
geht nicht ums Modell, es geht
ums Modellieren. Dieses Modell
spiegelt den eigentlichen «Ist»Prozess wider: Seine Uneinheitlichkeit, seine Brüche, die unerfüllten Erwartungen, die Ineffizienz,
aber bei aller Improvisation auch
seine verblüffende Funktionalität
– und die gilt es zu würdigen: Es ist
die enorme Leistung des Prozesses
und aller Beteiligten, dass es trotz
aller Uneinheitlichkeit irgend­
wie funktioniert. Die klassische
«Ist-Prozess-Modellierung» mit
«Schwachstellenanalyse» erstickt
die Veränderungsbereitschaft der
Beteiligten. Die anerkennende
Würdigung eines Prozesses ist der
Schlüssel dazu, dass sich die Menschen mit den Baustellen auseinandersetzen und gemeinsam konstruktiv nach einem Prozess – einem «Sollprozess» suchen. Die
wirkliche Herausforderung für das
Change Management besteht also
nicht darin, den besseren Prozess
zu entwickeln. Worum es wirklich
geht, ist die Bereitschaft aller Beteiligten, sich gemeinsam auf die
Suche danach zu machen.
■
MQ Management und Qualität 07–08/2015
PRODUKTENEWS
Drei-Achs-Positioniersystem
Neues flammen- und feuerresistentes Lagensystem
Leantechnik hat ein neues Positioniersystem entwickelt, das Abstände zwischen Aufnahmepunkten von Bauteilen automatisch
anpasst. Insbesondere in der Automobil­
industrie ermöglicht die flexible und architekturfreie Bodenspanntechnik die Produktion von Derivaten innerhalb einer Linienfertigung. Das neue Positioniersystem kann sich
mit den auf der X-, der Y- und der Z-Achse
realisierbaren Hüben problemlos an unterschiedliche Produktmasse und -geometrien anpassen. An der Z-Achse können
Bauteile aufgenommen und festgespannt werden, die Anordnung der Getriebe
auf verschiedenen Achsen ermöglicht flexible Bewegungen im Raum (Servo­
getriebemotoren). Die Getriebe arbeiten mit einer hohen Positioniergenauigkeit
selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Sie sind in der Lage, hohe Prozess- und
Querkräfte aufzunehmen.
Ein neues Lagensystem von Polartec entspricht den Schutz-Standards NFPA
2112 für Stichflammen und NFPA 70E für Störlichtbögen. Solche Texturen
respektive Lagensysteme dienen sowohl Militärs als auch Schutzfachkräften.
Zum Beispiel können die Stoffe mit High-Vis-Warnfarben versehen werden.
Zur neuen Polartec-FR-Kollektion gehört auch ein Polartec® Power Dry® FR
Baselayer-Stoff, der um 25 Prozent leichter ist als die bisherige Version und
den NFPA 70E HRC2 und NFPA 2112 Schutz-Standards entspricht. Polartec
ist gerade dabei, diesen fortschrittlichen Stoff mit dem ISO-Standard für Industriewäschereien zertifizieren zu lassen. Ausserdem ist Polartec in den letzten Entwicklungsschritten eines Polartec® Power Shield® FR-Gewebes und
von weiteren Softshell-Stoffen, die alle auf der gleichen, zum Patent angemeldeten Technologie basieren.
__Infos: www.leantechnik.com
Gesundheit und Arbeitsschutz
Den grössten Teil ihres Berufslebens verbringen viele Beschäftigte aus Industrie
und Handwerk sitzend. Gerade, wenn
schwere oder sich ständig wiederholende Arbeiten zu verrichten sind, sollte der
Arbeitsstuhl sich an die jeweilige Situation anpassen können, dabei sowohl
Unterstützung als auch genügend Bewegungsfreiheit bieten. Speziell für den
Reinraumbereich wurden zudem Materialien ausgewählt, die höchste Funktions- und Hygieneanforderungen erfüllen.
Die Werksitz GmbH W. Milewski stellt deshalb bei der nach neuesten ergonomischen Erkenntnissen gestalteten Klimastar-Serie, die sich dank durchgängig perforierter Sitz- und Lehnflächen durch ein angenehmes Mikroklima auszeichnet, einen hohen Sitzkomfort in den Mittelpunkt. Für die Arbeit mit elektrostatisch gefährdeten Bauelementen ist der Klimastar auch in einer elek­
trisch-leitfähigen Ausführung zur Ableitung der statischen Ladung nach
EN 61340-5-1 erhältlich.
__Infos: www.werksitz.de
__Infos: www.projects-hamburg.de
SKF präsentiert Sensor samt App
Mit SKF Enlight kombiniert SKF einen Bluetooth-Sensor und eine App. SKF Enlight erlaubt die Erfassung von Schwingungs- und
Temperaturwerten mit herkömmlicher Mobilfunktechnik. Durch die einfach zu bedienende Lösung kann der Anwender spielerisch
profitieren. Die App «Data Collect» macht
aus einem normalen Smartphone oder Tablet ein Datenerfassungsgerät. Die Messdaten können direkt an die SKF Cloud gesendet und dort zum Beispiel von Experten aus
dem internationalen Netzwerk des SKF Remote Diagnostic Centre ausgewertet werden. Die zweite Kernkomponente ist der
SKF Wireless Machine Condition Detector (WMCD), ein Schwingungs- und Temperatursensor. Er überträgt die Messdaten via Bluetooth an Data Collect. Bei der
dritten Komponente handelt es sich um ein spezielles Tablet oder Smart­phone,
das für den Betrieb in ATEX-Zone 1 zugelassen ist. Es erlaubt die Datenerfassung
in Gefahrenbereichen.
__Infos: www.skf.de
Motorisch angetriebener Inkrementalfeintaster
Rasant wachsende Datenmengen zwingen Verwaltungen und Behörden dazu,
ihre IT-Landschaft besser zu strukturieren. Dass hier noch Entwicklungspotenzial liegt, begründen die IT-Experten der Berliner Protected Networks GmbH
nicht mit veralteten IT-Systemen, sondern mit dem fast schon gängigen Wildwuchs an unstrukturierten Daten auf vielen Servern. Dank fehlender IT-Strukturen gehen interne Informationen, beispielsweise über Bauplätze oder zu neu
gewonnenen Erkenntnissen in der Kriminalitätsbekämpfung, im Datendurch­
einander verloren. Oder sie werden schlimmstenfalls von Nicht-Berechtigten
gelesen, manipuliert und entwendet. Mit der Berechtigungsmanagement-Technologie 8MAN (www.8man.com) bringt Protected Networks wieder Ordnung
auf die Server. Sie stellt aber auch sicher, dass ein IT-System allen anderen
Nutzern mit anderen Motiven den Zugriff auf sensible Daten verwehrt.
Der inkrementale Feintaster IKF 100 ist flexibel
im Messraum und in der Fertigung zum Prüfen
und Kalibrieren von Fertigungsnormalen, Prüfstiften, Endmassen, Lehrdornen und sonstigen
Werkstücken einsetzbar. Die Bewegung des
Messtasters über den Messbereich übernimmt
eine zugehörige IKF Control-Steuerbox. Mit ihr
ist es möglich, den Feintaster per Tastendruck zu
verfahren respektive ein Objekt mit definierter
Kraft anzutasten. Durch die motorische Betätigung des Messbolzens ist eine hohe Wiederholgenauigkeit garantiert. Die Messkraft beträgt
standardmässig 1,2 N, kann aber auf Wunsch
bis 1,8 N erhöht werden. Messergebnisse können optional auf der einkanaligen
Anzeigeeinheit PU 11 für inkrementale, optoelektronische Längenmesssysteme
visualisiert und mit FMS-View im PC weiterverarbeitet werden. Zur Anzeigeeinheit können auch rotatorische Messsysteme angefügt werden.
__Infos: www.protected-networks.com
__Infos: www.feinmess-suhl.de
Datensicherung für Institutionen
Q Management und Qualität 07–08/2015
MQ
19
RISIKEN MANAGEN
Weshalb Risk Management bei vielen KMU noch nicht Standard ist
Nützliches Risikomanagement
für KMU: Woran es scheitert
Von Andreas Gitzi und Peter Tschudin
Weshalb betreiben viele KMU noch kein Risikomanagement, welches über die gesetzlichen Anforderungen
der reinen Finanzabsicherung hinaus Nutzen bringen
würde? Der folgende Artikel geht den Gründen nach.
R
isiko Management ist ein
Thema, mit dem sich Verwaltungsräte und Geschäftsleitungsmitglieder zwingend aus­
einandersetzen müssen. In vielen
Firmen wird Risiko Management
nur als notwendige, aber letztlich
unnütze Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen gesehen.
Aber spätestens seit auch am WEF
in Davos Risiken diskutiert werden, die die Weltwirtschaft bedrohen, setzen sich die Manager und
die Medien mehr oder weniger
intensiv damit auseinander. Dabei handelt es sich um ein komplex verknüpftes Netzwerk von
Gefahren und Bedrohungen wie
Fachkräftemangel, Demografische
Veränderungen, Kapitalungleichgewicht, Finanzvolatilität, Energie-
Andreas Gitzi ist beratender Risikomanager,
Risiko Manager MAS, Sicherheitsingenieur
EiV, EKAS. mit langjähriger Erfahrung im
Aufbau von Risiko-, BC- und Emergency
Management-Systemen.
Kontakt: [email protected],
www.TeRiskCo.ch
Peter Tschudin ist Berater für Organisationsentwicklung, Innovation und Strategie, Coaching
und Training, mit langjähriger Erfahrung im
Krisen- und Innovations-Management.
Kontakt: [email protected]
20
wende, Energieknappheit, Wasserknappheit, Erderwärmung und
Migration [1, 2], um nur einige zu
nennen. Es ist verständlich, dass
Manager wissen wollen, inwiefern
diese Tendenzen ihre unternehmerischen Aktivitäten beeinflussen.
Gesetzliche und branchen­
verbindliche Vorschriften
Das Gesetz schreibt vor (Art. 961
OR), dass für bestimmte juristische Formen (börsenkotierte AG)
ab einer gewissen Unternehmensgrösse (40 Mio. CHF Umsatz/> 250 Mitarbeiter) ein Risikomanagement vorhanden sein
muss. [3] Die Existenz und das
Funktionieren muss neu im Lagebericht des Jahresberichtes bestätigt werden. Mehrere branchenspezifische Regelwerke werden
als anerkannte Standards zur
Rechnungslegung
bezeichnet
(IFRS for SMEs/Swiss GAAP FER/
IPSAS), aber auch Empfehlungen
für Corporate Gouvernance geben vor, wie das Reporting zu erfolgen hat.
pflichtet, ein funktionierendes
Risikomanagement zu implementieren und nachzuweisen.
Die Umsetzung geschieht in der
Regel durch Implementieren eines allgemein anerkannten Risikomanagement-Standards (COSO ERM, ISO 31 000, ONR 49 000ff)
und den entsprechenden Prozessen. Diese Prozesse werden anschliessend 1-mal jährlich von einer Revisionsgesellschaft überprüft und die Existenz dieser Prozesse im Revisionsbericht bestätigt. Im Rahmen dieser Prozesse
erhalten das Risiko-Komitee des
Verwaltungsrates und die Ge-
Alle sprechen von
Risikomanagement …
Diverse weltweite und gross angelegte Studien der Big 4, unter
anderem der Deloitte [4] und PwC
[5], aber auch von Versicherungen
[6], zeigen, dass eine deutliche
Mehrheit der befragten Manager
Risikomanagement als wichtig
bezeichnen. Zudem wollen fast
alle zukünftig in die Optimierung
des Risikomanagements investieren. Interessanterweise beziehen
jedoch nur noch etwa ein Drittel
der Manager konkrete Informatio­
nen des Risikomanagements in
ihre Entscheide ein. Sie entscheiden nach wie vor aus dem Bauch
heraus.
…aber nur wenige nutzen es!
Was sind denn nun die hauptsächlichen Probleme, die ein
KMU davon abhalten, ein Risikomanagement optimal zu nutzen.
Sicher stehen drei wesentliche
Gründe im Zentrum [7]:
1.Zu wenig Ressourcen («unsere
Arbeitskräfte sind anderswo
wichtiger»)
Zusammenfassende Darstellung der generellen Problematik
eines Risiko-Managements für KMU.
Generelle Problema,k eines RM für KMU‘s
Funktionen/
Silos
Zu viele… Experten
Führung
Standards
Opera,on
Prozesse
Support
Tools
Fehlende Leadership Strategie
Personal
abweichende Interessen/Ziele
Governance/ Compliance
Risiko
Management
Controlling/ IKS
Einkauf/ Energie
Finanzen
Logis9k/ Verteilung
Qualität
Produk9on
F&E
IT/EDV/ Daten
Facility/ GSU/HSE
Property
Ungenügende Koordina9on Kontroll-­‐
wahn Prozess-­‐ gläubigkeit
Marke9ng/
Verkauf
Abhängigkeit Finanzen/Personen …resul,ert in:  hohem Aufwand für Dokumenta9on, Rappor9erung und Kontrolle  grossen Informa9ons-­‐ -­‐ und Datenmengen  begrenzter Übersicht 


Der Verwaltungsrat ist also unter
Umständen auch gesetzlich ver-
schäftsleitung in der Regel 1 bis
maximal 4-mal pro Jahr einen Bericht mit den grössten unternehmensrelevanten Risiken.

falschen Prioritäten qualita9v schlechteren Entscheidungen Hemmnis von Innova9on und Weiterentwicklung MQ Management und Qualität 07–08/2015
RISIKEN MANAGEN
Risikomanagement
Fachgebiete im Risikomanagement
Finanz Risiko Management: Liquidität – Kredit/Bonität – Markt – Devisen;
IKS – Controlling – Basel II – Solvay II; Rechnungslegung – Bericht – Revision
Ereignis und Krisen Management: Kommunikation in Krisen – Produkterückruf – Ereignisbewältigung; B&D-Versicherung
Business Continuity Management: IT/EDV – Produktion – Supplier – Distribution – Entsorger
Compliance: Datenschutz – Produktehaftpflicht – Maschinenzertifizierung;
Umweltschutz – Arbeitsnehmerschutz – REACH – Transport
Property Loss: Brand- und Explosionsschutz – Maschinenbruch – Schutz vor
Naturkatastrophen – Hochwasser – Erdbebensicherheit
Brachenspezifische Spezialisten: Pharmaceutical – Medical Devises – Nahrungsmittel – Verpackung
Funktionen mit unterschiedlichen Ansprüchen ans Risikomanagement
Gouvernance – Strategie – Produktion – Logistik – R&D – Finanz –
Compliance – Qualität – IT/EDV – Facility – Health – Safety – Environment
Einige Standards und Vorschriften
Corporate Gouvernance: z.B. Basel III – Solvency II – KonTraG –
Sarbanes Oxley – IFRS 7, ERM – BC: z.B. ISO 31000 – ONR 49000ff –
COSO ERM – ISO 22300ff - BS 25999
(unvollständige Aufzählungen)
2.Zu wenig Wissen («Risikomanagement bedarf Spezialisten»)
3.Zu wenig Nutzenerwartung
(«Es ändert sich nichts, wenn
ich die Risiken kenne»)
Unserer Ansicht nach führen nun
genau die üblicherweise angewendeten Ansätze zur Lösung dieser
drei akuten Probleme zu vielen
kleineren Problemen, die dann einer optimalen Lösung für ein KMU
im Wege stehen. Auf die erkannten
wichtigsten Problemfelder wird im
Folgenden kurz eingegangen. Sie
umfassen (siehe dazu auch nebenstehende, Darstellung der generellen Problematik für KMU):
– Zu viele Experten: Auf dem
Markt gibt es viele Spezialisten,
jeder für sich ein Genie in seinem Fachgebiet. Aber Fachgebiete im Risikomanagement
gibt es zuhauf (siehe Kasten).
Da nun oft die finanziellen
Ressourcen begrenzt sind und
akute Problemstellungen eine
schnelle, fachkompetente Lösung erfordern, setz man falsche Prioritäten.
MQ Management und Qualität 07–08/2015
–Eigensinniges Silodenken: Innerhalb der Organisation gibt
es viele Bereiche, Abteilungen
und Funktionen. Jede für sich
hat unterschiedliche, indivi­
duelle Ansprüche an ein Risikomanagement. Bei fehlender Koordination setzt sich der Stärkere durch [8] (siehe Kasten).
– Zu viele Standards: Es gibt
viele Standards, welche nur in
einzelnen Teilbereichen des
Risikomanagements Anwendung finden und von den entsprechenden Experten eingesetzt werden. Zudem gibt es
Standards und Regelwerke, die
in den organisatorischen Bereichen vorgeschrieben oder
üblich sind und deshalb bevorzugt werden (siehe Kasten).
Die Unkenntnis von deren
Notwendigkeit oder von übergeordneten Regelwerken und
alternativen
Möglichkeiten
führt zu einer Verzettelung der
verfügbaren Ressourcen. Zudem fehlt vor deren Umsetzung allzu häufig eine KostenNutzen-Abschätzung.
– Zu viele Prozesse: Getrieben
durch die Bedürfnisse der einzelnen Funktionen und Bereiche sowie durch die Verwendung sehr spezialisierter Standards durch die zu Hilfe gerufenen Experten werden mehrere
unabhängige, parallel laufende
Risikomanagement Prozesse
eingeführt, notabene für gleiche oder sehr ähnliche Abläufe.
Dies führt zwangsläufig zu einem hohen Dokumentationsaufwand und bindet so Ressourcen. Ein zusätzlicher, negativer Aspekt ist, dass dadurch
auch Innovationen massiv gehemmt werden können.
– Zu viele Tools: Es gibt mittlerweile eine unübersichtlich grosse Anzahl an Risikomanagementtools,
von
einfachen
Checklisten bis zur spezifischen
Software. Diese generieren wiederum diverse Berichtsformen.
Die Experten einerseits empfehlen und implementieren oft
pfannenfertige Methoden, die
sie gut kennen und überall einsetzen. Die Funktionen und Bereiche andererseits kennen in
der Regel nur die in ihrem Spezialgebiet gängigen Tools; diese
decken dann auch vor allem deren unmittelbare Bedürfnisse
ab. Dieser Umstand führt zu ei-
ner grossen Flut an Informationen und ist somit verantwortlich für eine stark begrenzte
Übersicht. Die heute gängigen
Risikomanagementtools erfüllen zwar die jeweiligen Anforderungen für jenes Spezial­gebiet,
für das sie entwickelt wurden,
vorzüglich, ob sie jedoch für ein
effizientes Unternehmensrisikomanagement optimal genutzt werden können, ist oftmals fraglich. Sie erfüllen häufig
die Kriterien der Effizienz, der
Vielfältigkeit und auch der Kommunikation nicht in dem Masse,
wie es für ein KMU erforderlich
wäre. [8]
Eine unbefriedigende
Situation
Diese vielen sich überschneidenden und trotz allem voneinander
abhängigen Problemfelder führen
erfahrungsgemäss dazu, dass Risikomanagement zwar mit grossem
Aufwand betrieben, aber als nicht
nutzbringend bewertet wird. Damit werden die eigentlichen Vorteile nicht genutzt, welche sich
aus einem angemessenen, effi­
zienten und integralen Risiko­
management ergeben würden [9].
Was aber durchaus im Sinne eines
KMU mit gutem Corporate Go­
vernance sein sollte.
■
Quellenverzeichnis
1. WEF – Global Risks 2014, 9 th Edition. World Economic Forum. Genf.
Link: http://www.weforum.org /issues/global-risks
2. Business Pulse – Exploring dual perspectives on the top 10 risks and
opportunities in 2013 and beyond. Ernst & Young Global Ltd., UK.
3. Eidg. Revisionsaufsichtsbehörde RAB Veröffentlichung 6. November 2013
4. Aftershock – Adjusting to the new world of risk management. Global
Survey 2012. Deloitte Development LLC. Forbes Insight.
5. Fit for the future. Capitalising on global trends. 17 th Annual Global CEO
Survey 2014. PwC. UK.
6. Emerging Risk Barometer. ACE European Briefing 2013. AEC European
Group. London. UK.
7. Chancen-Risiko-Radar 2013. RiskNET GmbH – The Risk Management
Network. Brannenburg. DE.
Link: http://www.risknet.de
8. Gitzi, A. (2009): Optimierung der internen Risikokommunikation.
Masterarbeit. Hochschule Luzern.
9. Webinar. 16.10.2014. Integrales Risikomanagement für KMUs.
HSLu und Thomson & Reuters.
21
RISIKEN MANAGEN
Gegen Wirtschaftsspionage
Unternehmen setzen auf
Cloud Computing
Know-how muss
geschützt werden
Cloud Computing findet – wie
eingangs erwähnt – immer stärkere Verbreitung. Entsprechend
steigen die Ansprüche an eine
«sichere» Cloud. Inzwischen haben sich einige Dienstleister darauf spezialisiert, Dokumentenmanagement-Systeme anzubieten, wo die Datenhoheit einzig
beim Unternehmen liegt. «Firmen können sich bezüglich
mangelnder Sicherheit keine
Fehltritte mehr leisten. Der Verdrängungswettbewerb ist hart,
wer sein Wissen nicht genügend
schützt, ist sehr schnell weg vom
Fenster.» So äussert sich Hansjörg Gruber. Er verantwortet bei
der österrei­
chischen Fabasoft
strategische Planung und operative Umsetzung der Fabasoft
Cloud für Business-to-Business
Collaboration.
Von Thomas Berner
Wirtschaftsspionage findet auch im Kleinen
statt und betrifft nicht nur Grossunternehmen.
Fatalerweise sind es gerade die kleinen ZulieferUnternehmen, welche Wirtschaftsspionen als
Eintrittspforten dienen. Doch auch Kleinunter­
nehmen können sich wirksam gegen solche
Machenschaften schützen.
W
enn es um die Aufbewahrung und das Verschicken
von Daten geht, handeln
immer noch zu viele Unternehmen fahrlässig: Unterwegs zu einer VR- oder GL-Sitzung müssen
noch schnell ein paar Unternehmens-Kennzahlen zusammengetragen oder ein Vertrag mit einem
Schlüsselkunden nochmals redi-
giert werden. Die betreffenden
Dateien gehen an alle Teilnehmer.
Häufig der einfachste Weg: Auf
Dropbox hochladen und den Link
verschicken, womöglich noch mit
einer offensichtlichen Betreffzeile
versehen, damit auch alle gleich
wissen, worum es geht. «Alle», das
sind im schlechtesten Fall auch
ungebetene Mitleser.
Immenser wirtschaftlicher
Schaden
Cloud-Dienstleistungen wie Dropbox, Wetransfer.com und ähnliche
sind zwar bequem, oft sogar kostenlos und einfach zu bedienen,
doch für die Kommunikation sensibler Daten denkbar ungeeignet.
Denn gerade solche Plattformen
Hansjörg Gruber verantwortet
bei Fabasoft die strategische
Planung und operative
Umsetzung zur Positionierung
der Fabasoft Cloud für Businessto-Business Collaboration
«made in Europe».
22
werden oft genug zu Zielen von
Hacker-Angriffen mit dem Ziel,
auf diesem Weg zu unter Umständen wertvollen Unternehmensinformationen zu kommen. Eine
Studie des deutschen Digitalverbands BITKOM kommt zu einem
dramatischen Befund: Jedes zweite deutsche Unternehmen sei
schon mal von Wirtschaftsspionage, Datendiebstahl oder Sabotage
betroffen gewesen. Bei jedem dritten Unternehmen mit über 500
Mitarbeitenden war mit 30 Prozent der F & E-Bereich primäres
Angriffsziel. BITKOM schätzt den
wirtschaftlichen Schaden auf
rund 51 Mrd. Euro pro Jahr.
Für die Schweiz fehlen entsprechende Zahlen. Einiges deutet
aber darauf hin, dass Schweizer
Unternehmen keineswegs weniger gefeit sind vor Angriffen. Ja,
es scheint trotz einiger dokumentierter Fälle von Datenklau
bei Banken vielerorts noch eine
gewisse Nonchalance zu herrschen, was die Sicherheit von Informationen anbelangt. Und da
geht es vielfach nicht nur um blosse Adressdaten, sondern um das
eigentliche geistige Eigentum
von Firmen. IT-Security-Experten weisen immer wieder darauf
hin, dass Internetkriminelle die
kleinen Zulieferfirmen mit vergleichbar geringem Schutz für
ihre Angriffe auf Grosskonzerne
missbrauchen.
Gerade im Zusammenhang mit
dieser digitalisierten Kommunikation glauben sicher zwei Drittel
der Unternehmen an Cloud Computing. Gefordert sind die KMU:
Sie müssen nun definitiv Schritte
zur Digitalisierung von Prozessen
einleiten, sofern sie dies nicht
schon tun. Und dabei ist in den
Augen von Hansjörg Gruber eines
wichtig: «Sicherheit. Gerade im
Vertrieb muss es darum gehen,
das Unternehmenswissen sicher
zu bewahren. Dafür sind innerhalb der Cloud speziell geschützte Bereiche notwendig.» Mit anderen Worten: Statt einer «public
cloud» eben eine «private cloud».
Das Produkt von Fabasoft nennt
sich Fabasoft Private Cloud und
ist gemäss Angaben des Unternehmens eine nahtlos integrierte
Hard- und Software für sichere
Kooperation mit Kunden, Geschäftspartnern und Kollegen –
und dies plattformunabhängig.
Sie bietet die Möglichkeit, die
Daten nicht in einer fremden
Public Cloud, sondern direkt im
unternehmenseigenen Rechenzentrum zu speichern.
MQ Management und Qualität 07–08/2015
QUALITÄT SICHERN
RISIKEN MANAGEN
hungen zur Verbesserung der Pro-
Daten
im laut Egger wohl auch
zesse haben
«Hochsicherheitstrakt»
deshalb nicht gegriffen, weil mit
«Letztlich
handelt
es sich um eidem verfolgten
«Top-down»-Ansatz
ne
virtuelle
Abbildung
des EbeUnhauptsächlich die strategische
ternehmens
in
der
Cloud»,
erne adressiert wurde, die Grundlagen
läutert
Hansjörg
Gruber.
Über
für die systematische Darstellung
ein
Workflow-Tool
lassen Ebesich
der Prozesse
auf der operativen
die
Geschäftsprozesse
ne aber
fehlten. Das sollteabbilden.
sich nun
Abgesehen
das Proändern: Mit davon
einem ist
«Bottom-up»dukt
– bestehend
ausder
einem
SerAnsatz,
dem Einsatz
Axon.ivyverpaar
dergleichzeitige
von Fabasoft
Lösungenund
und der
Inteentwickelten
Monitoring-Softgration der QM-Datenbank
wolle
ware
–
sofort
einsetzbar
nach
man deshalb einen grossen Schritt
dem
Prinzip Plug
& Play. «Es ist
weiterkommen,
so Egger.
also kein eigenes IT-Projekt dazu
notwendig»,
so Gruber
weiter.
Beginn in einem
Bereich
Und
wer seine Daten in der
mit Potenzial
Cloud
noch
besser schützen
will,
Die neu
geschaffene
Geschäftseinfür
bietet
Fabasoft
das Proheit den
für das
Business
Process
Madukt
«Secomo».
Dieses
nagement
(BPM) wurde
im verfügt
Bereich
über
eine End-to-End-VerGroup Aftersales
angesiedelt, weil
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somit sind
auch
hier ein «Massengeschäft»
betrieben
keine
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mehr
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Die Secomo
Appliance
erder ganzen
Unternehmung
akzenfüllt
darüber
hinaus
die
Anfordetuiert sich im Bereich Aftersales, hier
rungen
der Zertifizierung
FIPS
werden täglich
rund 20 000 Positi140-2
Level
4 für
physikalische
onen an
unsere
Partner
ausgelieSicherheit
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Mögfert», sagt Egger.
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wir
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Optimierung
der
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Kombination
mit
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und In
Transparenz
schaffen
der Fabasoft
Private
Cloud
sind
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Schon früh
im Projekt
fanden
somit
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sich
Verbündete
in «on
den Bereichen
gespeichert
und
vor
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tigtem
Zugriff
2013
bereits
fürgeschützt.
die QM-Ablösung
das neue System installiert und cusBeispielwurde,
Hunkeler
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die Methodik
«Anytime
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anywhere»
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Ein Unternehmen,
welches
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abgeschlossen
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von Fabasoft
tigsten
Voraussetzungen
gegeben,
setzt,
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AG in Widie
Aufnahme
und Neumodelliekon (Kanton
Luzern, Schweiz).
rung
der unternehmenskritischen
Seit Juni 2012 nutzt
das
UnterGeschäftsprozesse
in der
Breite
annehmen
die
Fabasoft
Cloud
zur
zugehen. In einem ersten Schritt
wurden zwölf Mitarbeitende motiviert, an der BPMN-Ausbildung teilzunehmen,
wovon
vier PerGerade
imderzeit
Vertrieb
sonen als «wirklich aktive Modelliemuss es darum
rer» bezeichnet werden können.
gehen,trifft
das
Dieses Kernteam
sich einmal
monatlich
für
einen
ErfahrungsUnternehmen­swissen
nachmittag, an welchem sich die
sicher zu bewahren.
BPMN-Spezialisten aktiv untereinander austauschen können.
Bereitstellung von
multimedia«Gelungenes
Projekt»
lenallen
Verkaufsunterlagen.
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Belangen
verkaufsleiter
desPractices
Spezialisten
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der
immer
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Die Fabasoft
Cloud
überden
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einfach
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individuell
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chronisierungsfunktion
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zugreifen, kommt man(beinun
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Axon.ivy-Lösungen
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bei AMAG
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allem
gesichert.
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Die sogenannzeitliche
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Umsetzung
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Teamrooms
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Verangeht. In Zukunft werden
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kaufsunterlagen
waren
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Geschäftsprozesse
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mobilität spezialisierte
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eine
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Lösung,
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AMAG
terbar,
effizient,
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und ihresicher
über 5400
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verfügbar
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sorgen
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Die AMAG
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landesweit
mit
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bestens positionierte Mobilitätsanbie– zuerst mit Dropbox, dann mit
terin. Sie verkauft hochwertige AutoBox.
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und haben
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Betrieb
in allen
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Cloud-Lösung
einfaSituationen
sicher. Rund mit
30 Prozent
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dem
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gesucht,
AMAG-Markenportfolio.
Auch
die
über
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Stefan
Ritter diesicherzuBewegWirtschaft
und Gesellschaft
gründe
für
den
Wechsel.
Er
suchstellen. Gemessen an ihrem Umsatz
AMAG Anbieter
zu den 50 grössten
tegehört
nachdieeinem
mit DaSchweizer
Unternehmen.
ten-,
Zugriffs-,
Rechts- und Verwww.amag.ch
sorgungssicherheit sowie
zertifizierten
Mindestqualitätsstandards – einem Cloud-Dienst mit
europäischer
Prägung.Ressourcen
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der Prozesse
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weitebinden.
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den
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dem
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Globally»
garantiert
zukommen lassen und damit dem
die Leben
Fabasoft
Cloud, dass die
BPM
einhauchen.»
■
Cloud, dass die Daten sicher in
Europa gespeichert werden und
ermöglicht gleichzeitig die grenzenlose Zusammenarbeit mit
Geschäftspartnern weltweit –
ohne das Risiko, dass Know-how
unbeabsichtigt die Firma verlässt.
■
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MQ Management und Qualität 12/2014
29
MQ Management und Qualität 07–08/2015
23
RISIKEN MANAGEN
«Internet der Dinge»
Bezüglich IoT zeichnet sich schon
jetzt ein grösserer Kontrast zwischen den eigentlichen Geräten
und den daraus entspringenden
Daten ab. Diese zwei Bereiche
überschneiden sich. Heutige Geschäftsmodelle bewegen sich genau in dieser Peripherie. Wir von
der HWZ kümmern uns deshalb
weniger um Normen und Gesetze, aber um den wirtschaftlichen
Impact und die Ethik von Social
Media beispielsweise.
Prognosen, Chancen,
Gefahren
Text und Interview von Michael Merz
Wo und wie könnten erste Standards respektive
Qualitätsmassstäbe bezüglich dem «Internet der
Dinge» (Engl. Internet of Things; IoT) angesetzt
werden? Manuel P. Nappo, Leiter des Centers for
Digital Business an der Hochschule für Wirtschaft,
HWZ, über die aktuelle und künftige Relevanz
der Informations- und Sensorentechnik.
O
b das «Internet der Dinge»
(IoT) die Unternehmenswelt
revolutionieren wird, darin
sind sich die meisten Experten einig: Die Informations- und Sensorentechnik entwickelt sich sehr
exponentiell. Mensch und Maschine fusionieren über Geräte
und Apps, die systematisch verlinkt werden und jegliche Lebensbereiche analysieren. Manuel P.
Nappo, Leiter des Centers for Digital Business und des MAS Digital Business, generell Social Media- Experte, meint:
«IoT berücksichtigt in erster Linie
die Bedeutung und Anwendung
von selbstständig agierenden Devices. Hierbei wird der Mensch
Manuel P. Nappo ist Leiter des Centers for
Digital Business und Studiengangsleiter
des MAS Digital Business an der HWZ
Hochschule für Wirtschaft Zürich. Für seinen
Beitrag zur digitalen Aus- und Weiterbildung
wurde Nappo 2013 von der IAB Switzerland
mit dem Titel «Digital Pioneer of the Year»
ausgezeichnet.
24
selbst per definitionem noch nicht
eingeschlossen.» Allerdings nutzen schon heute viele Schweizer
und Schweizerinnen modernste
Informationstechnik wie zum Beispiel GPS auf vielen Ebenen.
Die Forscher von IDC Schweiz
rechnen damit, dass sich dadurch
in weniger als drei Jahren das weltweite Datenvolumen verzehnfachen wird – von derzeit 4,4 (2012)
auf 44 Zettabyte (2017).
Ob vernetzte Städte, Fabriken,
Wohnungen, Transporter: Kleinste Computer bestimmen den
«Pulse of Time», aber in welchen
Unternehmensbereichen sollten
IoT-Systeme wirklich kursieren
und effizient genutzt werden?
Vielleicht in Bereichen wie der
Arbeitszeiterfassung? Vielleicht in
einer allgemeinen Informations­
koordinierung?
Möglicherweise überholten so
manche Apps den Menschen
demnächst? Überhaupt, sollten
jegliche Daten gleich auf jeden
Rechner übertragen und synchronisiert werden? Manuel P. Nappo
relativiert quintessenzielle Fragen
über IoT.
Herr Nappo, was könnte die
Schweizer Unternehmenswelt in
Sachen digitale Kommunikation
und IoT in fünf oder in zehn
Jahren bewegen?
Ich erlaube mir diese Frage mit
einem wegweisenden Ereignis in
der westlichen Zivilisation zu beantworten: Waren doch nur etwa
acht Prozent der Weltbevölke-
Bezüglich IoT zeichnet
sich schon jetzt ein
grösserer Kontrast
zwischen den eigentlichen
Geräten und den
daraus entspringenden
Daten ab.
rung bei 9/11, am 11. September,
online, tummeln sich heute
schon täglich gleich viel Menschen auf Social-Media-Plattformen wie Facebook. Soweit sich
diese Tendenz auf andere digitale Angebote übersetzen lässt, gehe ich von kürzeren Wegen respektive Geschäftsmodellen zwischen Produkten und Menschen
aus.
Fehlt es in der Schweiz vielleicht
an einer Kompetenzgruppe für
die IoT-Entwicklung?
Wie Sie eingangs zu diesem Interview erwähnten, gibt es nun
in Deutschland die eco-Kompetenzgruppe, die sich kritisch mit
Herausforderungen der smarten
Umwelt beschäftigt. Nach den
Angaben von eco geht es auch in
Deutschland um veränderte Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen, um die Etablierung
industrieübergreifender
Standards (um Sicherheits- und
Privacy-Aspekte), M2M-Anwendungen, Open-Source-Quellen
und Interoperabilität.
Allerdings, zurzeit fehlt es in der
Schweiz an einem definierten
Kreis von Experten, wenn auch
immer mehr Politiker «Privacy»
im Kontext von Big-Data-Handel
unterstreichen. Ich würde sagen,
es fehlt in der Schweiz noch an
der Erarbeitung von Positions­
papieren über Fragestellungen zu
intelligenten Arbeits- und Lebensräumen und deren Vernetzung.
Wie, würden Sie sagen, gehen
Schweizer Hochschulen mit
modernen Kommunikations­
mitteln und Sicherheitstechno­
logien um?
Unser MAS Digital Business inte­
griert Schwerpunkte zur digitalen
Kommunikation in Geschäfts­
bereichen. Unser neuster Studiengang «Disruptive Technologies»
thematisiert IoT definitiv. Sonst,
MQ Management und Qualität 07–08/2015
RISIKEN MANAGEN
würde ich sagen, ist IoT weit­
gehend noch ein technisches Thema. Höchstens Spezialisten interessieren sich zum Beispiel für sensorische Analysen eines Wasserkraftwerks. In der Hochschule für
Wirtschaft findet allerdings die
Diskussion statt, wo die digitalen
Zusammenhänge in der Geschäftswelt liegen.
Möglicherweise setzen sich die
Kollegen von der ETH oder von
Fachhochschulen wie der ZHAW
oder die NTB, Interstaatliche
Hochschule für Technik, vertiefender mit Standards und Normen auseinander.
Welche Missbrauchsrisiken
sehen Sie als Digital-BusinessExperte in der Schnittstelle von
Unternehmenskommunikation
und Social Media?
Ich möchte darauf hinweisen,
dass in vielen Geschäfts­
bereichen ein sogenanntes Silodenken dominiert. Verkauf heisst
bei vielen Unternehmen nicht
unbedingt Marketing oder Kommunikation etc. Allerdings ist das
«Netz» viel komplizierter. Einzelne Bereiche gehen da ineinander; so machen wir von der HWZ
keine Trennung mehr zwischen
Kommunikation und Social Media. Wenn wir von Social Media
sprechen, sprechen wir von Milliarden Usern, die immer modernere Geräte nutzen.
konsum vor der Markteinführung
forciert, in Zukunft eine Schlüsselposition einnehmen.
Mit den produzierten, veröffentlichten Daten gilt es jedenfalls verantwortungsbewusst umzu­gehen.
Welche potenziellen Risiken und
Kontrollmechanismen sehen
Sie bezüglich digitaler Payment
Systeme?
Stellen Sie sich vor, dass Ihnen bei
Bestellungsprozessen zusätzliche
Angebote unterbreitet werden.
Solche Angebote könnten zusätzliche Speicher- oder sogar Strompakete sein. Sie bestellen diese Art
Abo-artigen Einheiten auf unbestimmte Zeit; diese Kapazitäten
sind jedoch mit Zahlungen im Micro-Bereich verknüpft. Im ersten
Augenblick scheinen Ihnen die
Kosten für Speicherpakete nicht so
hoch, aber möglicherweise gibt es
schon wieder ein neues Angebot
ein paar Bruch­teile später.
Es fehlt noch an
unternehmerischen
Pfaden und Regeln, was
die Datentransformation
zwischen ersten Tech
Players wie Google &
Co. und Anwendern
anbetrifft.
In welchen Geschäftsbereichen
könnten sich IoT-Modelle
etablieren?
Wie erwähnt, fehlt es noch an unternehmerischen Pfaden und Regeln, was die Datentransformation zwischen ersten Tech Players
wie Google & Co. und Anwendern
anbetrifft. Wenn jedoch Produzenten wie zum Beispiel V-Zug,
Miele, Swisscom, Geberit anfangen, in weitere gute Services im
Zusammenhang mit Sensortechnik zu diversifizieren, verspreche
ich mir Aufwind in der jetzigen
global beherrschten IT-Szene.
Wir von der HWZ glauben, dass
Schweizer Firmen wie V-Zug oder
Schindler, aber auch IT-Security
Anbieter in den Smart-Home-Bereich vorrücken.
Ebenso könnte das NEST-Projekt
von der Empa in Dübendorf, die
mit seinen vernetzten Demons­
trationsversuchen reale Bedingungen für den Strom- und Wasser-
Manuel P. Nappo, Leiter des
Centers for Digital Business und
Studiengangsleiter des MAS
Digital Business an der HWZ,
Hochschule für Wirtschaft
Zürich.
MQ Management und Qualität 07–08/2015
in den meisten Schweizer
Unternehmen und in deren
IT-Architekturen?
Wenn smarte Dinge miteinander
kommunizieren, sich identifizieren und organisieren, so sollte
dies möglichst verantwortungsbewusst, effizient und unabhängig erfolgen. Dementsprechend
könnten Frameworks und Entwicklertools zum Bauen von
M2M-Anwendungen im Sinne
von Open Source quelloffen entwickelt werden. Letztlich existieren in der Schweiz auch viele
KMU. Es wäre für den Standort
Schweiz evident, dass sich Plattformen und kleinere Unternehmen autonom, unabhängig von
Google & Co. entwickeln. ■
Dementsprechend glaube ich,
dass sich auch neue Konsumentenplattformen zu bereits eta­
blierten Seiten wie Comparis entwickeln werden.
In vielen Geschäfts­
bereichen dominiert
ein sogenanntes
Silodenken.
Digitales, kontaktloses Payment
wird ein immer relevanteres Thema. Diverse Schweizer Konzerne
versuchen sich bereits in diesem
Gebiet. – Ein Zukunftsszenario:
Vielleicht können wir demnächst
ohne Notengeld und papierne
Dokumente reisen. Sollte jemand
vielleicht eine invalide Kreditkarte nutzen, mit dieser von A nach B
reisen wollen, erhält er möglicherweise die Busse eines RoadPrice-Ticketing-Anbieters gleich
auf seinen E-Banking Account
geschickt.
Rinnt die Zeit bezüglich der sich
entwickelnden Digitalität nicht
Michael Merz, ist Redaktor bei
Management & Qualität und
weiteren Special Interest Fachmedien der galledia verlag ag.
25
QUALITÄT SICHERN
BI und Internet of Things (IoT)
Mehr Intelligenz für das
Internet der Dinge
Von Frank Wenzel
Das Internet der Dinge verwandelt unseren Planeten
bildlich gesprochen in ein grosses Informationssystem:
Die Anzahl der sogenannten Smart Devices wird
laut Schätzungen von Gartner in den kommenden
Jahren auf 200 Milliarden ansteigen – und mit ihr
die gesamte Kommunikation zwischen den Geräten.
W
as vor zwei Jahren mit einer
stillen Revolution im Bereich der Sensor- und Mikroprozessorentechnik begann, ist
mittlerweile ein digitaler Trend,
der sich in den verschiedensten
Lebensbereichen seinen Weg
bahnt: ob im eigenen Haus, bei der
Vernetzung von Kühlschrank und
Handy (Smart Home) oder in der
Produktion, wo intelligente Maschinen, die Herstellung von Waren automatisieren (Industrie 4.0).
Big Data und IoT
Mit der wachsenden Anzahl der
vernetzten Geräte steigt natürlich
auch die Menge der auszuwertenden Daten, die bei der Maschinenkommunikation
entstehen
(Stichwort: Big Data). Um aus diesen Daten Informationen zu gewinnen, müssen sie allerdings
nicht nur gesammelt, sondern
auch gepflegt und vor allem analysiert werden. Je automatisierter
Frank Wenzel ist Sales Director bei TIBCO
Analytics. www.tibco.de
26
die Kommunikation zwischen
Maschinen vonstatten geht, desto
wichtiger wird dabei auch ein reibungsloser Austausch von Informationen. Das Internet der Dinge
fordert daher eine Lösung für das
Big-Data-Problem und stellt Unternehmen vor noch grössere
Her­ausforderungen als bisher. Für
IT-Systemadministratoren steigt
zugleich die Arbeitsbelastung, da
jedes einzelne Gerät im Internet
der Dinge überwacht und deren
Zustand getrackt werden muss.
Eine der grossen Herausforderungen bei der Umsetzung eines intelligenten Maschinennetzwerks
ist es daher, ein Informationssystem zu schaffen, das durch intelligente Datenverarbeitungsprozesse jederzeit kontrollierbar ist.
Mehr Business Intelligence
für die Industrie 4.0
Um die Kontrolle über das Internet
der Dinge zu behalten, bedarf es
verschiedener
Business-Intelligence-Lösungen, die für eine reibungslose Datenverarbeitung sorgen können und damit Geschäfts-
prozesse um ein Vielfaches vereinfachen. Nicht nur die Menge der
Daten, auch deren unterschiedlichen Quellen müssen dabei bedacht werden. Ebenso spielt die
Echtzeitanalyse der Daten eine
wichtige Rolle, denn viele der Informationen, die Maschinen miteinander austauschen, sind zeitkritisch. Bei einem drohenden
Ausfall einer Maschine muss sofort reagiert werden können. Eine
kompakte BI-Lösung, die alle diese Kriterien erfüllt, eignet sich daher am besten für die Überwachung des IoT.
Mit Data-Analytics-Methoden können historische Daten extrahiert
und auf bestimmte Muster überprüft werden, um daraus Regeln
abzuleiten. Die Echtzeitdatenanalyse hat hierbei den Vorteil, dass sie
besonders schnell und effizient ist.
Mit einer Predictive-Analytics-Lösung können Ereignisse vorausgesagt werden, bevor sie tatsächlich
eintreten. Der Stillstand einer Anlage kommt somit gar nicht erst
vor, da das System rechtzeitig gewarnt wird, dass ein möglicher
Ausfall bevorsteht. Mit der entsprechenden Reporting-Oberfläche können die analysierten Daten übersichtlich in einen Bericht
übertragen werden, der sich anhand von visuellen Dashboards
und druckfähigen Berichten auch
mit der obersten Abteilung des
Managements teilen lässt.
Brian Gentile, Manager der
Tibco Analytics Gruppe: «Das
Internet der Dinge ist die grösste
Revolution, mit der wir es zu
tun haben.»
Anwendung im
Energiesektor
Ein Beispiel für den Einsatz von
Data Analytics und Reporting im
Internet of Things findet sich im
Energiesektor. In den USA kommt
die Technologie besonders bei der
Förderung von Öl zum Einsatz.
Tibco Analytics wird hier beispielweise dafür genutzt, die Daten der
sensorgestützten Pumpen auszuwerten. Nur leichte Temperaturschwankungen oder Druckunterschiede im Boden können dafür
sorgen, dass die Pumpen im
Ölfeld funktionsunfähig werden.
Durch die Einspeisung historischer Daten in die Data-AnalyticsLösung kann die Software Muster
erkennen und aus ihnen lernen.
Ausfälle der Pumpen werden somit vorhergesagt, und die IT-Abteilung wird rechtzeitig informiert,
bevor ein Ausfall eintritt. Insgesamt kann so mehr und kontinuierlicher Öl gefördert werden. In
Deutschland wird Tibco Analytics
für das Betreiben von Windanlagen genutzt, um anhand der gewonnenen Daten besser kalibrieren zu können, wie viele Anlagen
in einer bestimmten Region gebraucht werden, um die entsprechende Versorgung zu gewährleisten, oder wie lange die Anlagen an einem Tag laufen müssen,
um die benötigte Menge an Ener-
MQ Management und Qualität 07–08/2015
QUALITÄT SICHERN
gie zu erzeugen. Dies spart Konstruktionskosten und senkt den
Energieverbrauch.
«Im Energie- und Umweltsektor
kommt der transformative Charakter des Internet of Things besonders gut zum Tragen, denn
hier hat die Kombination aus Sensortechnik und Software Auswirkungen auf die gesamte Umwelt.
In der Energiegewinnung wird es
beispielsweise die Suche nach alternativen Ressourcen ankurbeln
und die Art verändern, wie wir
Energien entwickeln und vertei-
len werden», prognostiziert Brian
Gentile, Manager der Tibco-Analytics-Gruppe, dem Anbieter der
erwähnten Software. Die weltweit
tätige Gruppe mit Hauptsitz in
den USA entwickelt Software­
lösungen für Infrastrukturen und
Business Intelligence.
Ein Blick in die Zukunft –
Entwicklungen und Trends
«Das Internet der Dinge ist die
grösste Revolution, mit der wir es
zu tun haben – nicht nur auf technologischer Ebene, sondern auch
auf industrieller. Dank des Inter-
net der Dinge entstehen völlig
neue Arbeitsplätze, und Unternehmen mit neuen Geschäftskonzepten werden gegründet.
Der grösste Nutzen im Internet of
Things liegt meiner Ansicht nach
nicht unbedingt im ConsumerBereich wie beispielsweise Smart
Home, sondern viel eher in der
Neuausrichtung der Wirtschaft»,
ist Gentile überzeugt. «Jedes Unternehmen wird davon profitieren können, in Zukunft mehr und
mehr seine Geschäftsprozesse
mit intelligenten Sensoren auszustatten und sie mit der richtigen
Datenanalysesoftware zu verknüpfen. Nicht nur die grossen
Konzerne werden das Internet der
Dinge bestimmen, auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Denn worum es eigentlich geht, ist, kreative Ideen
zu haben und seine Daten clever
zu nutzen. Solche Initiativen sehe
ich sehr oft besonders in kleinen
Unternehmen, die den Markt prägen. Deutschland ist dabei weltweit sicherlich ein grosses Vorbild
für die Ankurbelung der Wirtschaft durch die Industrie 4.0», so
Brian Gentile. ■
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27
KOLUMNE
Hannes managt
Mehr Freunde dank
Social Media
E
ndlich hat sich auch das Unternehmen von Hannes zur
Personalbeurteilung auf das
360-Grad-Feedback eingeschworen. Das soziale Verhalten gegenüber Untergebenen, Kollegen
und Kunden erhält mehr Gewicht. Hannes ist überzeugt,
dort dank seiner einfühlsamen
Art zu punkten. Meint er. Doch
schon beim ersten Vergleich
muss er hinten anstehen. Eine
persönliche, inoffizielle VorMarktanalyse von Hannes zeigt,
dass er noch Potenzial hat. Um
seine Werte im 360-Grad-Rating
abzutasten, zählte er klammheimlich wie viele E-Mail-Ausdrucke seine Geschäftsleitungskollegen am Whiteboard unter
der Rubrik «positive Rückmeldungen von Kunden und Mitarbeitern» hängen haben. Von den
fünf Kollegen auf der gleichen
Führungsstufe belegt er Rang 5.
Er geht dieses Ergebnis strategisch an und bespricht sich mit
seinem Coach. Die Blitzanalyse
ergibt: Hannes hat zu wenig Kollegen und/oder Freunde. Eine
klaffende Lücke öffnet sich, als
ihn der Coach auf «Soziale Medien» anspricht. «Wie viele Freunde
Stefan Häseli regt als ehemaliger Kabarettist und gefragter Infotainer täglich dazu an,
wirkungsvolle Kommunikation mit Spass zu
erleben. Als Coach und Trainer für Führungs-,
Verkaufs- und Kommunikationsthemen
begleitet er seit vielen Jahren Führungskräfte
in grösseren Organisationseinheiten.
www.atelier-ct.ch und www.stefanhaeseli.ch.
28
haben Sie auf Facebook?», «wie
viele Kontakte zweiten Grades haben Sie auf XING gelistet?», «wieviele Verfolger haben Sie auf twitter und «wie gefällt Ihnen das Album auf Google+»? Hannes versteht nichts.
Er braucht eine Fortbildung zum
Thema Social Media. Im Unternehmensforum in der nahen Stadt
findet ein Vortrag dazu statt. Hannes hört zu, schreibt mit. Als
pflichtbewusster Manager stürmt
Hannes anschliessend ins Büro
und eröffnet Accounts bei XING,
Twitter und Facebook. Doch selbst
als geübter, PC-affiner Mensch
kriegt sein Elan einen Knick: Profil
verwalten, auf Informationen bearbeiten, Beziehungsstatus und
‹über dich› einsetzen, Zugriffsberechtigungen in Kategorien festlegen, politische und religiöse Ansichten nur engen Freunden sichtbar machen, ehemalige Wohnorte
und Aktivitätenprofil komplettieren ... Nach vier Stunden ist alles
solide und korrekt hinterlegt. Hofft
Hannes.
Am nächsten Morgen im Büro gestaltet er sein «Start-to-work-Ritual» neu. Zuerst öffnet er alle
Plattformen und schaut, was sich
in der Nacht getan hat. Spannend,
was er alles entdeckt. «Ach – Kollege Hubert ist auch auf XING».
Der war letztes Jahr drei Monate
«auf Suche» und ist jetzt «Chief
Distribution of the Division outgoings». Wie früher, er hat auch
damals die Post gemacht. «Den
klicke ich an», meint Hannes, und
freut sich, einen neuen Kontakt zu
haben.
Auf Facebook erfährt er, wer der
Typ ist, der ständig bei seiner
Nachbarin, unterdessen auch
eine Facebook-Freundin, sitzt.
«Danke für die schöne Nacht»,
schreibt der Typ im Pinnwandeintrag 1. Pinnwandeintrag 2: «Ja
Schatz, war super», beschreibt sie
die nächtliche Aktivität. Ein Vorteil, dass gleich alle Freunde Bescheid wissen ...
Hannes erkennt den Nutzen. Als
wieder einmal die Vorbereitung
für ein Meeting zäh ist, weil ihm
die Ideen fehlen, kann er das mitteilen. Zusammen leidet es sich
einfacher. Auf der Pinnwand von
Facebook teilt er seinen unterdessen 237 Freunden mit: «Sch…
Meeting. Ich komm nicht weiter.
Die wollen hier immer alles genau
haben, um es dann doch zu zer­
reden. Da fällt einem ja nichts ein
dazu. Langweilig!» Interaktiv
schalten für «Kommentar abgeben» oder «gefällt mir» anzu­
klicken. Kurz darauf sieht er das
Resultat: 16 seiner 237 Friends finden es gut, dass ihm nichts einfällt. Dazu der Kommentar seines
Chefs: «Ich werde mir was überlegen, dass Ihnen nie mehr langweilig ist!»
Hoppla! Jetzt hat Hannes ein Problem. Der Chef ist einer seiner 237
Freunde. Kurz bevor er der Facebook-Gruppe «Kann-mir-jemandsagen-warum-alle-Chefs-doofsind» beitritt, durchzuckt ihn ein
Gedanke: Was, wenn auch meine
Mitarbeiter in dieser Gruppe sind?
Hannes begreift, dass Soziale Medien begriffen werden müssen.
Wer sieht, was er schreibt, und warum erhält er alle von ihm verfassten Twitter-Infos selbst, aber nie
jemand anders? Die IT muss her.
Sie soll eine kleine Applikation
entwickeln, mit der man Einträge
in alle Sozialen Medien verwalten
kann. Nur ein einziges Tool für alle Plattformen! SOMEKO (SozialeMedien-Koordination)-Software.
Freunde soll man nicht nur haben, sondern sie auch verwalten
können. Das Weltbild von Hannes
gerät allmählich wieder in geordnete Bahnen.
Das feiert er für sich ganz persönlich in der Betriebskantine bei einer Tasse Kaffee. Bis er merkt,
dass ein Mitarbeiter davon einen
40-Sekunden-Film macht und
ihn bereits auf You Tube gestellt
hat, als er wieder im Büro ist. Nobody is perfect ...
■
Unter dem Titel «Hannes managt»
veröffentlichen wir hier in loser Folge kleine Geschichten, die mittels
feinsinniger Satire die Eigenheiten
der Management-Etagen aufs Korn
nehmen.
MQ Management und Qualität 07–08/2015
Stellenanzeigen
Wir kümmern uns um Ihre Sicherheit.
Tyco Integrated Fire & Security (Schweiz) AG ist ein internationales Systemhaus für sämtliche Sicherheits- und Kommunikationsbedürfnisse im Gebäude.
Wir gehören zu Tyco International Ltd., dem grössten Sicherheitskonzern der
Welt. Eine der wichtigsten Visionen von Tyco ist es, seinen Kunden Produkte
und Dienstleistungen zu liefern, von denen Zero Harm – keine Gefährdungen
für Menschen und Umwelt – ausgehen.
Technik- und Qualitätsleiter (m/w)
Schindler steht für Mobilität.
Mobilität braucht Profis.
Verstärken Sie unser Team in Bern.
Der 1874 gegründete Schindler Konzern ist einer der weltweit
führenden Anbieter von Aufzügen und Fahrtreppen und damit
einhergehenden Dienstleistungen. Täglich bewegt Schindler mit
seinen Mobilitätslösungen eine Milliarde Menschen auf der ganzen
Welt. Hinter diesem Erfolg stehen über 54 000 Mitarbeitende in
über 100 Ländern.
Mobilität ist das Ziel
Als Technik- und Qualitätsleiter sind Sie Mitglied des Management
Teams der Geschäftsstelle Schindler Bern und sind mitverantwortlich
für die bereichsübergreifende Zusammenarbeit in der Geschäftsstelle.
In dieser vielseitigen und anspruchsvollen Kaderposition übernehmen Sie die
fachliche und personelle direkte Führung von 7 Mitarbeitenden sowie die Leitung von auftragsbezogenen Projektteams und 8 Mitarbeitenden in indirekter
Führung. Zu Ihren Aufgaben gehören:
– Planung und Organisation der Einsätze von Abnahmetechnikern in Absprache mit dem Bereich Montage
– Permanente Qualitätsüberwachung der erbrachten Leistungen unserer Feldmitarbeitenden
– Sicherstellung des Wissenstransfers und des regelmässigen Austausch der
Feldtechnik Mitarbeitenden
– Sicherstellung einer nachhaltigen Analyse sowie Behebung von Störungen
– Sicherstellung aller erforderlichen Qualitätsaudits in der eigenen aber auch in
anderen Regionen
– Erarbeitung und Realisierung geeigneter Konzepte und Massnahmen mit
internen Partnern zur kontinuierlichen Qualitäts- und Leistungsverbesserung
– Unterstützung des Verkaufs bei technisch komplexen Lösungen
– Mitarbeit im Führungskader sowie in Projekten von strategischer Bedeutung
und Entwicklung
Mobilität braucht Sie
Als flexible und belastbare Führungspersönlichkeit mit hoher Sozialkompetenz,
Durchsetzungsvermögen sowie Organisationsgeschick bewegen Sie mit uns die
Aufzugswelt von morgen. Sie verfügen idealerweise über:
– Höhere technische Ausbildung mit betriebswirtschaftlicher Weiterbildung
– Mehrjährige Berufs- und Führungserfahrung
– Erfahrung mit Matrix-Organisationen
– Erfahrung im Bereich Qualitätsmanagement
– Ausgeprägte analytische und organisatorische Fähigkeiten
– Sehr gute Deutschkenntnisse, Englischkenntnisse von Vorteil
Interessiert? Dann bewerben Sie sich mit Ihren vollständigen Unterlagen.
Bitte bewerben Sie sich ausschliesslich über
unser Online Portal. Bei Fragen steht Ihnen
Frau Katja Müller, Tel. 041 369 82 45,
gerne zur Verfügung.
www.schindler.ch
Tyco sieht es als seine Pflicht, bei der Produktion ebenso wie beim Erbringen
von Kunden-Dienstleistungen in sicherer und verantwortungsvoller Weise
vorzugehen und dabei Rücksicht auf die Gesundheit und Sicherheit unserer
Mitarbeitenden und Kunden sowie auf unsere Umwelt und unsere Gemeinden, in denen wir tätig sind, zu nehmen.
Für die Sicherstellung, Weiterentwicklung und Überprüfung der Prozesse für
die Absicherung unserer zentralen Unternehmenswerte im Bereich Umwelt,
Gesundheit und Sicherheit (EHS) suchen wir an unserem Hauptsitz ab Juli
2015 in Pfäffikon Sie als
Qualitäts-Manager/in EHS (100 %)
In dieser Position tragen Sie Verantwortung für folgende spannende und
anspruchsvolle Aufgaben:
– Einhaltung, Umsetzung und Standardisierung der EHS-Prozesse und
-Richtlinien unter Berücksichtigung der aktuellen Gesetzgebung und den
Vorgaben von Tyco
– Betreuung und Auditierung des EHS-Systems nach den TycoEHS-Standards, SUVA-Vorgaben und dem Schweizer Gesetz betreffend
Arbeitssicherheit (EKAS)
– Erstellen und Durchführen von Schulungen für alle praxisbezogenen
EHS-Aspekte für alle Führungskräfte und Mitarbeitenden
– Pflege und Weiterentwicklung des QM-Handbuchs der Tyco CH
– Sicherstellung der Compliance mit den EHS-Standards des Konzerns
– Fachliche Unterstützung und Beratung der lokalen Führungsteams und
Sicherheitskoordinatoren in Bezug auf die Tyco-EHS-Vorgaben in allen
drei Sprachregionen der Schweiz
Aufbauend auf einem technischen Background (Elektro, Elektronik) sowie
einer fachspezifischen Zusatzausbildung im Bereich Arbeitssicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz, verfügen Sie bereits über einige Jahre Berufserfahrung in der Einführung und Weiterentwicklung von Arbeitssicherheits- und
Gesundheitsschutzprogrammen wie auch im Umweltmanagement und im
betrieblichen Umweltschutz. Sehr gute Sprachkenntnisse in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch runden Ihr Profil optimal ab.
An unserem neuen Standort in Pfäffikon SZ bieten wir einer kommunikativ
starken Persönlichkeit die Vorzüge einer dynamischen Unternehmung in
einem technologisch anspruchsvollen Markt mit vielen selbstständigen Gestaltungs- und Einflussmöglichkeiten.
Falls wir Sie motiviert haben, Ihre Fähigkeiten bei einem Marktleader mit
grossem Wachstumspotenzial und internationaler Verbindung einzusetzen,
senden Sie bitte Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen im PDF-Format
via E-Mail an: [email protected], HR Manager Switzerland.
AGENDA/VORSCHAU
IMPRESSUM
Vorträge/Tagungen/Seminare
Erstellen normgerechter
Technischer Zeichnungen
Wesentliche Änderungen der neuen Normen
kennen und richtig umsetzen
27.–28. Juli 2015, Kloten
Auskunft: www.snv.ch/de/ausbildung-seminare
Selbst- und Zeitmanagement
für Führungskräfte
Sich selbst erfolgreich und optimal organisieren
18. August 2015, Zürich
Auskunft: www.praxisseminare.ch
SuisseEMEX 2015
TÜV-Seminare
65+, kennen, überzeugen
Generation 65+ – um dieses riesige
Marktpotenzial nicht zu verpassen, braucht
es adäquate Marketingbotschaften und
einfühlsames Kommunikationsgeschick.
11. September 2015 (Dauer: 4 Tage)
Auskunft: www.sawi.com
4. Swiss Energy
and Climate Summit
führende Energie- und Klimakonferenz
der Schweiz
16./17. September 2015, Bern
Auskunft: www.swissecs.ch
SuisseEMEX + topsoft: Grösste Schweizer
Fachmesse für Kommunikation, Promotion,
Event/LiveCommunication, CRM,
E-Commerce und Business Software
25./26. August 2015, Messe Zürich
Auskunft: www.suisse-emex.ch
Excellence-Talk
Swiss Practice: Besuch bei
Supercomputing Systems AG:
«Digital Customers
im Digital Age»
Wie Strategie, Struktur und Kultur
projektbezogene Unternehmenserfolge
beeinflussen und praktisch in aktuellen
Entwicklungsprojekten umgesetzt werden.
26. August 2015, Zürich
Auskunft: http://swiss-practice.ch
Das Mitarbeitergespräch
Wirksam führen durch professionelle
Kommunikation
1. September 2015, Zürich
Auskunft: www.praxisseminare.ch
Fachtagung
Produktionsmesstechnik
Präzision für die Praxis
3. September 2015, Buchs SG
Auskunft: www.ntb.ch/pwo/fachtagung
Sciforum
5th World Sustainability Forum
7. bis 9. September 2015, Basel
www.sciforum.net
Führen ohne
Vorgesetztenfunktion
Dritte motivieren und mit natürlicher
Autorität führen
9. September, Zürich
Auskunft: www.praxisseminare.ch
Einführung ins Auditing
nach ISO 19011
Umfassende Grundlagen für die
praktische Durchführung von Audits
10. September 2015, Sursee
Auskunft: www.infosec.ch
Anreizsysteme und Kultur
Themenabend der Schweizerischen
Gesellschaft für Organisation SGO
10. September 2015, Zürich
Auskunft: www.sgo.ch
30
Die Talkrunde für Unternehmer und
Führungskräfte
17. September 2015, Bern
Auskunft: www.swiss-excellence-forum.ch
Und die Versicherungen? Digital enough?
Mit Antimo Perretta, CEO, Axa Winterthur.
22. September 2015, Winterthur
Auskunft: www.sml.zhaw.ch
Nord
Rechtliche Aspekte im Qualitätsmanagement
Qualitätssicherungsvereinbarungen (QSV),
Vertrags- und Produkthaftungsrecht
14. September, Frankfurt
Qualitätsauditor – Fortbildung
Auditgespräche typgerecht führen
14. Sept., Bielefeld/23. Okt., Köln
Rhein
Qualitätsbeauftragter (TÜV) Industrie – Modul 1
21. bis 24. September, Leipzig
21. bis 24. September, Nürnberg
Qualitätsbeauftragter (TÜV) Industrie – Modul 2
5. bis 8. Oktober, Leipzig
5. bis 8. Oktober, Nürnberg
Die Wirksamkeit von QM-Systemen
20. Oktober, Köln
Saar
Update für Auditoren nach DIN ISO 19011
und ISO/TS 16949
Refresherkurs und Erfahrungsaustausch
7. September, Hamburg
15. Oktober, Nürnberg
16. Oktober, Sulzbach
Jahrhundertherausforderung ENERGIE
16. November 2015, Luzern
Auskunft: www.europa-forum-luzern.ch
Grossrevision der DIN EN ISO 9001:2015
Auswirkungen auf bestehende QM-Systeme
16. September, Sulzbach
18. September, München
23. Oktober, Hattingen
Anlässe im Ausland
Thüringen
Europa Forum Luzern
sphinx open Forum 2015
Management Systeme für die Industrie 4.0
14. Juli 2015, Konstanz
Auskunft: www.sphinx-open.de
Weiterbildung per Fernstudium
SIX SIGMA und LEAN MANAGEMENT mit den
zugehörigen Methoden
9. und 10. September, Bad Liebenstein
Produkthaftung – Gesetz und vorbeugende
Massnahmen
29. September, Erfurt
Qualitätsbeauftragter TÜV, Qualitätsmanager
TÜV, Qualitätsauditor TÜV
Beginn jederzeit
Auskunft: www.fernschule-Weber.de
Reklamationsmanagement in der Auto­
mobilindustrie und Schadteilanalysen
15. Oktober, Fulda
QM-Ausbildung
Die neue ISO 9001:2015 im Detail
1. bis 3. September, Regensburg
2. bis 4. September, Hamburg
2. bis 4. September, Karlsruhe
7. bis 9. September, Leipzig
9. bis 11. September, Augsburg
14. bis 16. September, Stuttgart
15. bis 17. September, Frankfurt
21. bis 23. September, München
23. bis 25. September, Bayreuth
28. bis 30. September, Dresden
Qualitätsbeauftragter, Qualitätsmanager
Beginn: monatlich
Auskunft: www.cqa.de
Six Sigma Green Belt
Weiterbildung
2. bis 4. September 2015, RWTH Aachen
Auskunft: www.academy.rwth-aachen.de/de/
kurs/six-sigma-green-belt
19. Business Forum Qualität
Thema: Informationsqualität, Datensicherheit
und Wissensschutz – die Risikoprävention im
Mittelpunkt der ISO-Revision
17./18. September 2015, Aachen
http://www.bfq-aachen.de
SÜD
WZL-Forum
Process Excellence – Effiziente und effektive
Prozesse produzierender Unternehmen
15. September, Aachen
9. Technologiemanagementtagung
16. und 17. September, Aachen
Management-Circle
Richtlinien im Unternehmen managen
Transparenz – Aktualität – Verständlichkeit
28. und 29. September, Frankfurt/Main
Das Magazin für integrierte
Managementsysteme
45. Jahrgang
erscheint 10x jährlich
Schweiz: ISSN 1422-6634
Deutschland: ISSN 1862-2623
Ausgezeichnet mit dem
Gütesiegel «Q-Publikation»
der Fach- und Spezialpresse.
Herausgeber
SAQ/galledia verlag ag
Verlagsleitung: Karen Heidl
Druckauflage
6970 Ex.
Verkaufte Auflage 2620 Ex.
(wemf-beglaubigt)
Redaktion
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Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil
T 058 344 93 61, F 058 344 93 62
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Produktion
galledia ag, CH-9230 Flawil
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Verlag
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Deutschland, Österreich
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Geschäftsführung: Gabriele Landes
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Gudrun Karafiol
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T 0221 806-3520, F -3510
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Die Kündigung des Abonnements ist mit
einer Frist von 6 Wochen zum 31. Dezember
möglich und schriftlich an den Verlag TÜV
Media GmbH zu richten.
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck,
auch auszugsweise, nur mit schrift­licher
Genehmigung des Verlages.
Weitere Titel der galledia:
Marketing & Kommunikation, ORGANISATOR,
Immobilien Business, TIR transNews, KMT
kommunalTechnik, Moto Sport Schweiz,
Moto Sport Suisse, UmweltPerspektiven,
Carrossier
Klimaneutral gedruckt
Nr.: OAK-ER-11936-01635
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