jungen und mädchen. 27. Juni 2015 57 M Ä R C HEN - Q UI Z Wer kennt sich aus? liebe Kinder, Märchen sind wundersame Geschichten: Da gibt es Feen und Zauberer, die hübsche Mädchen in hässliche Kröten verwandeln. Fiese Herrscher stellen unlösbare Aufgaben, und hartherzige Eltern setzen ihre Kinder aus. Doch zum Glück siegt am Ende immer das Gute. Am bekanntesten sind bei uns wohl die Märchen der Brüder Grimm, wie zum Beispiel „Dornröschen“ oder „Hans im Glück“ oder „Die Sterntaler“. Allerdings haben die Brüder Grimm die vielen Märchen gar nicht selbst erfunden. Sie haben sie gesammelt und aufgeschrieben, damit sie nicht verlorengehen. Einerseits ist das prima, weil wir sie immer wieder nachlesen können. Aber andererseits geht dadurch auch etwas verloren. Denn Märchen entfalten ihren wahren Zauber erst, wenn sie erzählt werden. Wie wunderbar so etwas klingen kann, zeigt Ute Kleeberg mit ihren vielen CDs, auf denen die Geschichten gleich doppelt erzählt werden: mit Worten und mit genau dazu passender Musik. Ein echter Ohrenschmaus! Bestimmt habt ihr schon viele Märchen gelesen oder gehört. Dann sind die folgenden Fragen für euch garantiert ein Kinderspiel. 1. Welcher Gegenstand fällt der Prinzessin im „Froschkönig“ in den Brunnen? a) eine goldene Kugel b) ein goldenes Armband c) ein goldener Kamm 2. Was für ein Vogel ist „Das hässliche Entlein“ im gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen in Wirklichkeit? a) ein Storch b) eine Gans c) ein Schwan 3. Welches Tier gehört nicht zu den „Bremer Stadtmusikanten“? a) das Pferd b) die Katze c) der Hahn Wie der kleine Igel, der die Verlagsvorschau unten schmückt, sitzen auch Ute Kleeberg und Uwe Stoffel gern auf dem Holzsteg am Bodensee. Foto: Monika Höna Märchen mit Musik erzählen Ute Kleeberg macht das Wechselspiel von Sprache und Tönen zum Erlebnis Z UM LACHEN Wettstreit Drei Zwerge zanken sich, wer den kleinsten Vater hatte. Sagt der erste: „Meiner konnte glatt unter einem Tisch durchgehen, ohne sich den Kopf anzustoßen.“ – Sagt der zweite: „Meiner konnte glatt unter einem Stuhl durchgehen.“ – Sagt der dritte: „Meiner ist gestorben, als er beim Erdbeerpflücken von der Leiter fiel!“ Kompliment „Wir spielen in der Schule ,Die Schöne und das Biest’. Ich habe die Hauptrolle bekommen“, gibt Jutta vor ihrem Bruder an. – „So?“, meint der. „Und wer spielt die Schöne?“ AUFLÖS UNG Märchen und Geschichten zum Klingen bringen. Das schafft Ute Kleeberg seit nunmehr 20 Jahren. Auf traumhaft schönen Hör-CDs zeigt sie, wie wunderbar Worte und Töne gemeinsam erzählen können. MONIKA HÖNA Frau Kleeberg, jedes Kind kennt Märchen. Aber die werden normalerweise mit Worten erzählt. Wo kommt da Musik ins Spiel? UTE KLEEBERG: Auch Musik ist eine Art Sprache. Sie kann wunderbar erzählen, und zwar in kurzer Zeit ganz tief. Das erlebe ich selbst immer wieder, und das versuche ich, mit meinen Konzerten und CDs auch anderen zu zeigen. Wie muss man sich das vorstellen? UTE KLEEBERG: Unsere Produktionen funktionieren so: Ein Stückchen Text wird gelesen, dann folgt Musik, dann wieder Text und Musik und so weiter. Das Erzählen übernimmt ein besonders guter Schauspieler oder eine Schauspielerin, und die Musik wird von erstklassigen Musikern eingespielt. Sind für dieses Wechselspiel Märchen besonders gut geeignet? UTE KLEEBERG: Ja, zum einen weil sie kurz sind. Zum anderen liegen mir Märchen aber auch persönlich am Herzen. In vielen Märchen steckt unendlich viel Weisheit. Wenn zum Beispiel in „Des Kaisers neue Kleider“ ein Kind als erstes ausspricht, dass der Kaiser nackt durch die Gegend läuft, erst dann fangen auch die Erwachsenen an, darüber nachzudenken. Solche Märchen erzählen uns ganz viel über das menschliche Zusammenleben. Es wäre wirklich jammerschade, sie zu verlieren und zu vergessen. Sie wählen dafür klassische Musikstücke aus. Wieso? UTE KLEEBERG: Um zu zeigen, wie gut Worte und Töne zusammenpassen. Oft weiß man später nicht mehr, ob etwas von der Sprache oder von der Musik erzählt worden ist. Musik kann unsere Gefühle berühren, egal, ob wir Popmusik oder Klassik hören. Nur leider trauen sich viele Menschen nicht an Klassik ran, weil sie denken, da müsste man Bescheid wissen: Wer hat das Stück komponiert? Wann ist es entstanden? Das ist aber gar nicht so wichtig; lieber einfach zuhören und auf sich wirken lassen. Wo sucht und findet man solche märchenhafte Musik? UTE KLEEBERG: Für unseren kleinen Verlag kommt nur Kammermusik für wenige Instrumente in Frage. Da ist mein Mann Uwe Stoffel eine große Hilfe, weil er selbst in einem Orchester spielt und sich gut auskennt. Manchmal stöbern wir auch uralte Noten irgendwo auf, die sich Viele Auszeichnungen für die Edition See-Igel Es ist eine ganze Schatzkiste voller Kostbarkeiten, was sich im Verlagsprogramm der Edition See-Igel im Lauf von 20 Jahren angesammelt hat: Geschichten, Gedichte und vor allem Märchen, teilweise behutsam bearbeitet oder vervollständigt von Ute Kleeberg. Mit sicherem Gespür für Stimmungen und Töne findet sie klassische Musikstü- cke, die eine gelungene Verbindung mit den Texten eingehen und jede CD zu einem besonderen Hörerlebnis machen. Die vielfach ausgezeichneten Produktionen, die der kleine Igel mit dem rot-weißen Schwimmring schmückt, berühren die Herzen von kleinen und großen Hörern. Alle Titel, Konzerte, Besprechungen unter www.see-igel.de Rätselecke 1. Frau Holle, 2. Hänsel und Gretel, 3. Die Gänsemagd, 4. Sterntaler, 5. Schneewittchen und die sieben Zwerge, 6. Der Wolf und die sieben Geißlein, 7. Aschenputtel, 8. Der Froschkönig, 9. Schneeweißchen und Rosenrot, 10. Rotkäppchen. Märchen-Quiz 1a, 2c, 3a, 4b, 5c, 6c, 7b. Die verflixte zwölfte Pille Wer nach elf Tagen wieder gesund ist, braucht keine Medizin mehr Seit Wochen war die Prinzessin schon krank. Sie lag mit hohem Fieber im Bett, und weder Aspirin noch Essigsocken nützten etwas. hoppla schluckte sie die zwölfte Pille hinunter. Da verdunkelte sich der Himmel über dem Schloss, im ganzen Königreich stürzten die Kirchenglocken FRANZ HOHLER Die Ärzte kratzten sich in den Haaren, der König und die Königin gingen seufzend durchs Schloss. Da kam eine gute Fee und brachte der Prinzessin ein Schächtelchen mit zwölf Pillen. „Wenn du jeden Tag eine davon nimmst, bist du in elf Tagen wieder gesund“, sagte die Fee. „Hüte dich aber, die zwölfte Pille zu schlucken, es würde dir Unglück bringen.“ Die Prinzessin nahm jeden Tag eine Pille, und jeden Tag ging das Fieber etwas zurück. Nach zehn Tagen hatte sie nur noch 37,1, und nach der elften Pille war die Prinzessin wieder ganz gesund. Als sie am nächsten Tag das Schächtelchen wegwerfen wollte, klapperte die letzte Pille so fröhlich darin herum, dass die Prinzessin plötzlich eine unerklärliche Lust verspürte, diese auch einzunehmen. „Ach was“, dachte sie, „die Fee ist ja schon lang nicht mehr da“, und Was kann schon passieren, wenn ich die letzte Pille auch noch schlucke? von den Türmen, die Schafe fielen tot um, und die U-Bahnen sprangen aus ihren Geleisen. Dann sank das ganze Land in einen tiefen Schlaf, der elf Jahre dauerte. Im zwölften Jahr kam ein Prinz aus dem Nachbarland, der die Verkehrsprobleme des Königreichs studieren wollte. Er schlug sich mit dem Schwert einen Zugang durch die spitzen Dornen zur U-Bahn-Station, küsste einen umgestürzten Wagen, und sogleich sprangen die Züge wieder in die Schienen, die Schafe standen auf und weideten weiter, die Glocken flogen wieder in die Kirchtürme und begannen zu läuten, und die Prinzessin rieb sich erstaunt die Augen und fragte: „Ist es schon Morgen?“ Leider war der Prinz schon verheiratet, und es kam nicht zur erwarteten Hochzeit. Die Prinzessin aber machte ein Studium als Apothekerin und übernahm später die Schloss-Apotheke. Sie war begeistert von ihrem Beruf und genoss das Vertrauen der Kundschaft und der Krankenkassen. Das einzige, was ihr etwas Mühe bereitete, war das Entfernen der letzten Pille aus den Zwölferpackungen. Aber das machte sie immer selbst, unter allen Umständen. „Es war einmal . . .“ Wenn ihr diesen Satz lest oder hört, wisst ihr wahrscheinlich sofort, dass ein Märchen erzählt wird. Auch im nebenstehenden Bild geht es um Märchen, aber nicht nur um eines, sondern um zehn. Aus jedem einzelnen dieser Märchen ist eine Person oder ein Gegenstand oder ein Tier abgebildet, das euch einen Hinweis gibt, um welche Geschichte es sich dabei handelt. Probiert einmal, ob ihr alle zehn Märchentitel findet. Mit dieser Aufgabe könnt ihr auch eure Eltern oder Großeltern auf die Probe stellen, denn all diese Märchen gibt es schon seit vielen, vielen Jahren. als richtige Schätze entpuppen und wie gemacht sind für ein bestimmtes Märchen oder eine Geschichte. 4. Womit wird die faule Stiefschwester der fleißigen Marie nach ihrem Abschied von „Frau Holle“ überschüttet? a) mit Asche b) mit Pech c) mit Schlamm 5. Wie schrie das „Rumpelstilzchen“ nachts im Wald? „Heute back ich, morgen . . . „ a) koch ich b) ess ich c) brau ich Das klingt ganz einfach. Ist es das? UTE KLEEBERG: Nein, wir überlegen uns schon sehr genau, welche Musik und welche Instrumente es sein sollen. Und natürlich muss der Klang berühren. Wenn ein Musiker eine Schnarchnase ist und die Noten bloß runterspielt, passiert gar nichts. Aber wenn er ein Gespür für das Stück hat und das auch den Zuhörern vermitteln kann, dann wird die Musik lebendig und berührt. Woher wissen Sie, ob es gelingt? UTE KLEEBERG: Wir haben vor 25 Jahren in Reutlingen mit unseren Konzerten begonnen. Die Tatsache, dass jetzt die Kinder von damals mit ihren Kindern kommen, zeigt uns, dass es ankommt. Genau wie der Junge, der nach einer Aufführung unbedingt auf die Bühne musste, weil er vom Fagott so angetan war; er hat später dieses Instrument selbst gespielt und uns erzählt, dass das Konzert der Auslöser dafür war. Wie feiern Sie das Jubiläum? UTE KLEEBERG: Wir haben eine Jubiläums-CD zum Thema Glück gemacht, auf der allerlei Kostbarkeiten zu hören sind, die sich im Lauf der Jahre angesammelt haben. Und im Herbst erscheint wieder ein Märchen: „Pechvogel und Glückskind“. „. . . übermorgen hol ich der Frau Königin ihr Kind.“ 6. Welches Zauberwort spielt im Märchen „Kalif Storch“ von Wilhelm Hauff eine wichtige Rolle? a) Abrakadabra b) Expelliarmus c) Mutabor 7. In welches Tier verwandelt sich der Bruder im Märchen „Brüderchen und Schwesterchen“? a) in einen Wolf b) in ein Reh c) in einen Bären
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