Gott sei dank 1Thess 5:18 A. Einleitung Wir bedanken uns, ist das Höflichkeit oder haben wir einen Lebensstil der Dankbarkeit? Dankbarkeit ist wie ein Stück Brot. Liegt jeden Tag auf unserem Teller, wir meinen es zu kennen, selten nehmen wir uns Zeit, es genau zu betrachten. Je mehr wir uns mit etwas beschäftigen, desto mehr entdecken wir, wie viel wir darüber noch lernen können. Ich dachte, ich bin ein dankbarer Mensch, in der Vorbereitung habe ich weitere Ebenen der Dankbarkeit entdeckt und wie sie meine Beziehung zu Gott und zu Menschen radikal verändern kann. Ich glaube, wenn wir heute innehalten, und die nächsten 20 Minuten über Dankbarkeit nachdenken, dann wird Gott dir neue Facetten und eine tiefere Ebene der Dankbarkeit zeigen. Seid ihr bereit? 1. Thess. 5,18: Sagt in allem Dank, denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. Wir sollen dankbar sein, es ist Gottes Wille. Vater unser: Dein Wille geschehe. Sein Wille ist unter anderem, dass du in allem Dank sagst. Warum sagt Paulus das, warum ermahnt er uns dazu. In allem. Manchmal stecken wir in Situationen, da vergeht uns die Dankbarkeit, was mögen das für Situationen ein? Was kann unsere Dankbarkeit gefährden? B. Hauptteil 1. Alltägliche Routine. Gute Dinge, die ständig passieren. Wann bist du am dankbarsten für deine Waschmaschine, dein Auto, deinen Geschirrspüler? Natürlich, wenn sie zwei Wochen kaputt waren und endlich wieder funktionieren! Ich gewöhne mich an einen Standard. Ich vergesse, wie gut ich es habe. Wir WISSEN, dass wir mehr haben, als die Mehrheit der Weltbevölkerung, aber hat das auch Auswirkungen auf unser verhalten, auf unsere Einstellung, auf unsere Großzügigkeit? Das gilt auch für unsere Beziehungen: Oft fällt mir gar nicht auf, wie viel ich meinem Mitmenschen verdanke. Meinen Freunden, Kollegen, die meine Akten mitbearbeiten. Stell dir vor: Du stehst auf und bist dankbar. Wegen Selbstverständlichkeiten. Du nimmst die Dinge bewusst wahr. Du bist aufmerksam, wofür man danken kann. Wer so lebt, der wird sich nicht so aufregen, wenn etwas nicht 100% klappt. Ich will mich nicht daran gewöhnen, einen Mann, kinder, eine Gemeinde und Freunde, Gesundheit zu haben. Es sind wertvolle Geschenke, für die ich Gott danken möchte. Geschichte: Frau beschwert sich nach einem Seminar über Kommunikation: Ich habe ein Problem. Mein Mann lässt sich über-haupt nichts von mir sagen. Er kann absolut keine Kritik ertragen, sondern reagiert furchtbar empfindlich. Wan kann man denn da machen? Spontan fragt die Referentin zurück: Ja, loben sie ihn auch gelegentlich? Die Frau schaut entgeistert und entgegnete mit allem Nachdruck, den sie in ihre leidende stimme legen konnte. „Da gibt’s nichts zu loben!!!“ Wir leben in einer Gesellschaft, die dem Ausdrücken von Kritik und Unzufriedenheit wesentlich mehr Raum und Bedeutung beimisst, als dem Mitteilen von Dankbarkeit oder Zufriedenheit. Deshalb braucht es ein bewusstes Nachdenken. Was man hat, schätzt man erst, wenn man es verloren hat. Das muss nicht so sein. Wie wäre es, wenn wir uns das Gefühl des besonderen bewahren. Wie wäre es, wenn es für 04.10.2015-‐hw 1 Gott sei Dank uns im positiven Sinne ungewöhnlich bleibt, dass wir in Deutschland leben, in einem Bett schlafen, uns schön und warm anziehen dürfen. Das Positive, das wir von anderen empfangen ist nicht selbstverständlich. ð Danken ist verwandt mit Denken. Nachdenken löst ein neues Erstaunen und Freude aus, das hilft uns trotz alltäglicher Routine dankbar zu sein. ð Wir wollen uns nicht daran gewöhnen, dass wir einfach zu Gott beten dürfen, dass er uns vergibt, dass er für uns gestorben ist, dass er jederzeit da ist. 5. Buch Mose: Nichts stört Gott anscheinend mehr als wenn wir ihn einfach vergessen. In der Gefahr stehe ich. So wie die Israeliten. Gott hatte Gewaltiges für sie getan. Befreiung aus Ägypten, übernatürliche Rettung am Roten Meer, Versorgung in der Wüste, Schutz vor Feinden. Und doch: Immer wieder haben sie ihn vergessen. Und an der Grenze zum verheißenen Land hält Mose eine leidenschaftliche Rede an das Volk. Und sein Kerngedanke ist: Erinnert euch! An Gottes große Taten. Er ahnte, sie würden beschäftigt sein, mit ihren Familien, ihren Häusern, ihrer Arbeit, ihren Smartphones, ihren Sorgen, ihren Hobbies, ihren Freunden. Es gäbe soviel zu tun, aber ihr sollt euch erinnern. Deshalb richtet Gedenksteine auf, bindet das Gesetz an eure Stirn und an eure Hände, ja Mose hat sie sogar ein Lied gelehrt, das sie an Gottes große Taten erinnern sollte. Was hilft uns, uns an Gott und sein Liebe zu uns zu erinnern: Zeiten des Nachdenkens, persönlich zu Hause, Gottes Wirken aufschreiben. Gottesdienst, Lobpreis, Predigt, Abendmahl. Erinnere dich an das, was er dir gutes getan hat. Alltägliche Routine – was kann unsere Dankbarkeit noch gefährden? 2. Unerfüllte Wünsche. Gute Dinge, die nicht passieren. Wünsche bleiben unerhört und unerfüllt. Hier geht es um Situationen und Menschen, die du mit einer gewissen Erwartung, mit Wünschen verbindest, aber diese gehen nicht in Erfüllung. Dankbarkeit heißt das sehen, was schon da ist. Was ist deine Lebenseinstellung: Ist das Glas halb leer oder halb voll Wenn wir „hätten“ und „könnten“ begraben würden, dann würde Dankbarkeit auferstehen. Meckern richtet unseren Bick auf das Schlechte, das Unvollkommene, danken auf das Gute, auf das, was schon da ist. Manipulation. Es gibt noch eine Möglichkeit, dass sich doch einige Erwartungen an andere erfüllen, indem wir den anderen verändern, möglichst so, dass er es nicht merkt. Manipuliere ich Menschen? Nein, oder doch? Wünsche ich mir manchmal etwas und es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass sich diese Wünsche nicht erfüllen? Versuche ich dann etwas nach zu helfen, weil es ja auch für den anderen gut wäre? - Erwartungen von mir bleiben unerfüllt, aber ich bin dankbar für das, was ich habe. Mir fällt auf: Auch andere wünschen sich etwas von mir, dass ich nicht erfülle. Jeder Mensch braucht kritische Rückmeldungen, um sich zu entwickeln. Aber er braucht noch wesentlich mehr Anerkennung und Wertschätzung. Ja, wir sind nicht perfekt und erfüllen nicht alle Erwartungen, aber jeder möchte so geliebt werden wie er ist. Wo haderst du damit, dass der andere mehr sein sollte wie du? Wo bist du unzufrieden? ð Nein zu Manipulation, Ja zu Dankbarkeit. ð Hätte und könnte begraben ð Hätte und könntet du... Manchmal hadern wir mit Gott. Wünschen, er würde anders sein, anders handeln. Wir verstehen ihn nicht, ja wir denken sogar, es wäre gut für Gott, wenn er anders wäre. Er hätte doch eingreifen können, dann wäre es auch einfacher, an ihn zu glauben. Kann ich einem Gott vertrauen, obwohl Wünsche offen bleiben? Das führt uns zu der dritten Gefahr für Dankbarkeit. 04.10.2015-‐hw 2 Gott sei Dank 3. Bitteres Leid. Schlimme Dinge, die passieren. Je älter du bist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass du großes Leid erfahren hast. Das Leid droht alle Dankbarkeit zu ersticken. Dann dafür danken? Problem des christlichen Glaubens ist, dass wir Jesus wie ein Produkt anbieten. Komm zu Jesus und er hilft dir. Das stimmt auch. Es ist auch nicht verkehrt, wenn wir am Anfang zu Jesus kommen, weil er etwas für uns tun kann. Das Problem ist nur, dass wir oft über dieses Anfangsstadium nicht hinaus kommen. Was ist, wenn er dich nicht heilt, Gebete nicht erhört, dich nicht vor Schmerz und Kummer bewahrt, du noch nicht den richtigen Partner gefunden hast, den richtigen Job? Was ist dann? Dann haben wir keinen Grund zu danken! Die Frage ist: Wirst du Gott weiterhin vertrauen, ihm weiter glauben? Hiob. Ein Mann der gerecht vor Gott lebte, aber dann unsagbares Leid erfuhr. Sein Besitz wurde vernichtet, gestohlen, sein Haus brannte nieder, alle 10 Kinder kamen dabei um, er bekam furchtbare Geschwüre, seine Freunde machten ihm Vorwürfe und seine Frau nörgelte an ihm herum. Allen Grund zu sagen: Warum? Warum trifft mich dieses Leid? Aber weil die Bibel uns einen Blick hinter die Kulissen werfen lässt, verstehen wir, dass es hier gar nicht um die Frage nach dem Leid, sondern um Glauben geht. Wird Hiob auch dann an Gott glauben, wenn ihm alles genommen wird? Es geht um Satans Anschuldigung, dass Hiob ihn nur liebt, weil Gott ihn beschenkt. Menschen lieben Gott wie ein Bauer seine Kühe liebt, wegen der Butter und den Käse, den sie produziert. Genauso könnte man sagen, es ist klar dass die Menschen dir danken, wenn du sie mit Gutem beschenkst, aber was werden sie tun, wenn ihnen Schlechtes wiederfährt? Werden sie dann auch dir vertrauen? - Hiob hielt an Gott fest. Ich möchte jemand sein, die sagt: Egal was du mir gibst, egal was du mir nimmst - Du bist und bleibst mein Gott. Und wisst ihr was mir dabei hilft? - IN allem zu danken: - Für Gottes Gegenwart. Du bist nicht allein. Das macht einen großen Unterschied. Wir lieben Menschen letzten Endes nicht deswegen, weil sie bestimmte Leistungen für uns erbringen, sondern wir lieben sie, weil sie mit ihrem Dasein und ihrem Sosein unser Leben bereichern. Doch genau dies danken wir ihnen nicht. Oder So gut wie nie. Oder viel zu selten. Oder viel zu indirekt. Was ich an deiner Art so schätze... es ist einfach schön, dich zu kennen. Danke, dass du mein Leben bereicherst. Es ist gut, wenn Menschen an unserer Seite sind, aber in manchen Situationen da ist kein Mensch, der uns trösten kann. Da fühlen wir uns von Menschen verlassen. Hört hier irgendjemand mein Schreien, bin ich für irgendjemanden wichtig? Wenn ich die Bibel lese, entdecke ich eine Antwort auf diese Frage: Ja! Für Gott, er kam und zeigt uns in Jesus sein Gesicht und es ist tränenüberströmt. Gott leidet mit, er weinte um seinen gestorbenen Freund, er wendet sich einer trauernden Witwe zu, er berührt die Verachteten. Er hat die Frage nach dem Leid nicht gelöst, aber er gibt uns eine Antwort auf die Frage: Kümmert sich Gott um uns? Wenn ich Leid und Schmerz erfahre, dann hilft es mir in Jesus das tiefe Mitgefühl eines Gottes zu sehen, der nur zu genau weiß, was Trauer und Schmerz bedeutet. Dieser Jesus erlitt Ablehnung, Hass, Trennung, Nicht verstanden werden, Einsamkeit, Angst, Versuchung, Enttäuschung, Verrat, Folter und Tod. Gott rettet uns nicht immer aus allem Schmerz, aber er versteht uns wie kein anderer, er weint mit uns, er tröstet uns, er bleibt an unserer Seit, er gibt uns die Kraft und die Hoffnung, nicht auf zu geben. Ich bin nicht allein, deshalb kann ich IN allem danken. - Für das, was er für mich tat. Gott sandte seinen Sohn, Jesus. Jesus erniedrigte sich selbst. Nicht wirklich nachvollziehbar, was es für Jesus bedeutete, aus dem Himmel auf die Erde. Jesus kam zu uns, er war sich nicht zu schade, er scheute nicht die Erniedrigung, er verzichtete für uns auf seine göttliche Allmacht, Allwissenheit... dafür lebte er mit den Menschen und wurde verachtet, erniedrigt, abgelehnt. Und er gab sein Leben für uns. Gott vergibt uns. Er gibt uns eine zweite Chance, immer wieder! Seine Güte ist grenzenlos. Wenn wir darüber nachdenken, was Gott bereits für uns tat, dann 04.10.2015-‐hw 3 Gott sei Dank entsteht eine grundsätzliche dankbare Haltung. Und gerade im Leid hilft es, uns das vor Augen zu malen. Ich verstehe Gott nicht in allem, was gerade in meinem Leben los ist, aber das, was er für mich bisher getan hat, das ist für mich Grund genug ihm auch im Leid zu vertrauen. Dabei entdecke ich, dass Gott weit mehr für uns sein will als ein Wunscherfüller, bei dem wir uns höflich bedanken, sondern ein Gott, mit dem wir eine Beziehung, eine tiefe Freundschaft haben. Eine Freundschaft die nicht davon abhängig ist, ob ich einen Nutzen daraus ziehe. Ich weiß, dass mein Erlöser lebt ruft Hiob in seinem Leid aus! Ja, Gott ist würdig angebetet zu werden, auch wenn er unsere Gebete mit einem Nein oder Warte beantwortet, ja selbst wenn er scheinbar schweigt und wir uns alleine Fühlen. Mit dem Wissen, dass ich nicht alleine bin und mit dem Blick auf Gottes gute Taten in der Vergangenheit kann ich Gott in jeder Situation danken. C. Zusammenfassung und Appell Gott sei Dank! Wenn du dies das nächste Mal sagst, dann wünsche ich dir, dass du wahre und tiefe Dankbarkeit verspürst. Kennst du auch alltägliche Routine, unerfüllte Wünsche, und bitteres Leid? Droht dadurch deine Dankbarkeit zu schwinden? Hat sich stattdessen Unzufriedenheit, Ärger, Bitterkeit breit gemacht? A. Gute Dinge, die täglich passieren Du kannst heute beginnen, dich bewusst an das Gute, dass du von Menschen und von Gott empfangen hast zu erinnern. Was wäre, wenn du feste Zeiten des bewussten Nachdenkens in deinem Leben etablierst? Zeiten in denen du dich erinnerst? Ich bin mir sicher, du würdest dein Leben dankbarer, fröhlicher, zuversichtlicher führen. B. Gute Dinge, die nicht passieren. Was wäre, wenn du Menschen mehr so annehmen würdest, wie sie sind. Mit ihren Schwächen und ihren Stärken? Du würdest dir weniger Sorgen machen, du würdest weniger Stress empfinden, du würdest Menschen helfen, ihr volles Potential zu entwickeln. C. Schlechte Dinge, die passieren. Was wäre, wenn du dich mitten im Leid entscheiden würdest, Gott dennoch zu danken. Einfach weil er da ist. Weil er seinen einzigen Sohn für dich hergab. Weil er dich täglich mit Gutem beschenkt. Dann wirst du eine neue tiefe in eurer Beziehung erleben, du würdest entdecken, dass Gott weit mehr für dich sein möchte als einer, der deine Wünsche erfüllt – ein echter Freund. Fragen: 1. Was will dir die Dankbarkeit rauben? 2. Was würde sich bei dir ändern, wenn du mehr Dankbarkeit ausdrücken würdest? 3. Was würde dir helfen, eine Kultur der Dankbarkeit zu leben? 04.10.2015-‐hw 4 Gott sei Dank
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