Warnung vor gefährlichen Mails

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Warnung vor gefährlichen Mails
Auch Frankenthaler von Problemen mit T-Online-Adressen betroffen
Mit Spam-E-Mails, die unter T-Online-Adressen versandt werden, versuchen bislang Unbekannte
zurzeit, Schadsoftware zu verbreiten. Auch Frankenthaler Nutzer sind betroffen. Die Telekom rät
zur Vorsicht.
Werner Essig, Leiter der Schützenabteilung des SV Studernheim, hat gestern die Notbremse
gezogen. „Mir wurde mein E-Mail-Account geknackt. Unter meinem Namen werden Spam-Mails
versandt.“ Mit dieser Warn-Mail wandte er sich an alle Bekannten.Am Sonntag sei er das erste
Mal angesprochen worden, berichtete Essig gestern auf Nachfrage. Bei Bekannten sei eine
merkwürdige Mail eingelaufen, die als Absender seine T-Online-Adresse zeigte – und das,
obwohl er den Empfängern selbst nichts gemailt habe. Weitere solche Nachrichten folgten. „Try it
out“ („probiere es aus“) lautet eine typische Betreff-Zeile einer solchen Mail. Wer dem englischen
Text folgt, wird aufgefordert, auf einen Link zu klicken.
Das aber sollte man nicht tun, warnen Telekom und andere Branchenfachleute: Denn dann
könnte man sich Schadsoftware einfangen, die dazu führt, dass Fremde den eigenen Rechner
zum Beispiel für den Versand weiterer Mails nutzen könnten.
Die Telekom geht davon aus, dass „vermutlich sämtliche Mail-Anbieter“ von dem Problem mit
„gefälschten Absenderadressen“ betroffen sein könnten. Bisherige Meldungen deuten aber
darauf hin, dass der Schwerpunkt eindeutig bei T-Online liegt und daneben auch Hotmail-Konten
betroffen sind.
„Der Mailservice der Telekom wurde nach unseren Erkenntnissen nicht gehackt“, heißt es in einer
am Mittwoch veröffentlichten Erklärung des Unternehmens. Dem stehen allerdings Aussagen von
Nutzern wie Werner Essig gegenüber, die zum Mailen den Webbrowser benutzen und Adressen
auf ihrem T-Online-Konto gespeichert haben. Auf Nachfrage beharrte die Telekom gestern
darauf: „Uns liegen keinerlei Anzeichen vor, dass unsere Mailserver kompromittiert wurden und
damit unser Dienst gehackt wurde.“ Es gebe auch viele andere Möglichkeiten, an Adressen zu
kommen.
Kunden, die glauben, von dem Angriff betroffen zu sein, rät die Telekom, einen Virenscanner
einzusetzen, „um potenzielle Schadsoftware zu neutralisieren“. In einem zweiten Schritt sollte
dann das Passwort geändert werden.
Radikaler ist der Ratschlag, den Werner Essig nach eigenen Angaben vom telefonischen Service
des Unternehmens erhielt: Er solle das Betriebssystem seines PC „neu aufsetzen“. Dem will er
im Zweifel auch folgen. (spi)
Quelle
Ausgabe
Die Rheinpfalz - Frankenthaler Zeitung - Nr. 193
Datum
Freitag, den 21. August 2015
Seite
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