UnterfarbenTransfer Deutscher Henning & Susanne Bohnsack [email protected] Verband www.bridge-verband.de www.bbo-germany.de © HeBo 2015 FD +15 6+er-Länge in Treff oder Karo, wenn schwach (0 - 9 FL) Häufigstes Motiv, Transfer für die Unterfarbe(n) anzuwenden, ist ein schwacher Einfärber. Mangels Punkten gelingt es nicht die Länge hochzuspielen, bzw. zu erreichen, falls das Entwickeln der Länge geklappt haben sollte. Als Trumpffarbe erklärt, bringt diese Länge dennoch Stiche. Fazit: „Raus aus 1SA in den Trumpfkontrakt!“ – Und zwar nach diesem Rezept: Bitte spaltenweise von oben nach unten lesen. Antworter hat …und Länge in bietet Treff 1SA-Eröffner muss darauf 2 …woraufhin 3 Passe Karo 3 3 …bieten, Ergebnis der Bemühungen ist, dass die Länge des schwachen Antwortblattes zu Trumpf erklärt wird. und: 1SA-Eröffner wird gleichzeitig zum Alleinspieler gemacht. ..die Reizung beendet. 6+er-Länge in Treff / Karo ohne ein Singleton, wenn stark (ab 10 FL) (und ohne 4er-Oberfarbe, mit der immer die Stayman-Konvention in Anwendung käme) 3 SA – direkt. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es das beste Vollspiel. 6+er-Länge in Treff / Karo mit einem Singleton, wenn stark (ab 10 FL) (und ohne 4er-Oberfarbe, mit der immer die Stayman-Konvention in Anwendung käme) Die erste Vollspiel-Adresse ist 3 SA; aber: Mit Singleton oder gar Chicane im Blatt, hat der Antwortende berechtigte Zweifel darüber anzumelden. Gegenüber solch extremer Kürze im Antwortblatt müsste der SA-Eröffner einen sehr soliden Stopper haben. Selbst mit dem (leeren) Ass gegenüber dieser Kürze wären 5 Treff, bzw. 5 Karo vorzuziehen. Die zu machenden Mitteilungen werden auf zwei Bietrunden verteilt: I. Bietrunde Antworters …zeigt Länge in er mit Treff Karo 2 3 II. Bietrunde Eröffner Singlemuss darauf Antworters ton in 3 3 …bieten. 3 SA = / 3 = 3 = zeigt nun Ergebnis der Mühen ist, dass die mögliche Trumpffarbe vom Eröffner geboten und ihm sodann der handfeste Grund nachgeliefert wird, die Unterfarb-Partie anstelle von 3 SA nahe zu legen. – 1SA-Eröffner wird in jedem Fall Alleinspieler. Er hat die Wahl! Eselsbrücke: 3SA zeigt das Singleton in der ‚anderen’ Unterfarbe (klar: in die Unterfarb- L ä n g e ist ja transferiert worden) Ein Oberfarbgebot zeigt (analog) das Single in der anderen Oberfarbe. Zwei 5+er-Längen in Treff und Karo, wenn stark (ab 10 FL) Mit solch starkem Unterfarb-Zweifärber bestehen dieselben Bedenken über das beste Vollspiel in allerdings ausgeprägterer Form. Sie bedürfen dieses Mitteilungsschemas: Antworters Längen in bietet er via darauf muss SA-Eröffner Treff & Karo 2 3 bieten, … …woraufhin Antworter mit 3 …den starken UF-Zweifärber zeigt. Ergebnis der Mühen ist, dass dem Eröffner sämtliche Kontrakt-Alternativen auf passender Bietstufe vorgelegt werden. Er darf sogar noch bezüglich des 3SA-Kontraktes nachhaken: Indem Eröffner seine solide gestoppte Oberfarbe reizt, zeigt er die andere so gestellt, dass er mit Doubleton beim Antworter doch 3SA den Vorzug geben würde. Um sich ohne Rücksprache für 3 SA zu entscheiden, bräuchte der SA-Eröffner solide Stopper in beiden Oberfarben; ansonsten wäre 5 Treff oder 5 Karo anzusteuern: Sobald Sans Atout Eröffner sich für das Unterfarbspiel entscheidet Im Vorfeld gab es Mitteilungen bezüglich der möglichen Trumpffarbe(n) und die dem 3 SA-Kontrakt entgegenstehenden Bedenken seitens des Antwortenden. Diese Bietfolgen, das sei der Vollständigkeit halber angemerkt, sind bereits alle zum Vollspiel forcierend! Die Furcht, für eine Partie in Unterfarbe die benötigten ca. 30 FV nicht aufbringen zu können, ist in so fern zu beruhigen, als dass immerhin in der extrem kurzen Farbe des Antwortblattes kaum unbrauchbare Figurenwerte vorliegen, was eine Aufwertung des Singletons um einen Verteilungspunkt zur Folge hat. Der Blattwert gegenüber steigt, für kleine Karten, die getrumpft werden wollen, ebenfalls um einen bis zwei Verteilungspunkte. Gute, d.h. für ein hohes Trumpfspiel optimale, Eigenschaften hat ein Blatt mit vielen Assen und Königen. Aus Italien stammt die Zählung von (Kontroll-) Punkten für den Besitz dieser besonders hohen, Kontrolle innehabenden Karten: Das Ass zählt zwei, der König eine „Römische Kontrolle(n)“. Ein 1SA-Eröffnerblatt stuft sich ab sechs Römischen Kontrollen als maximal ein. Hat es weniger als sechs Römische Kontrollen, gilt es als minimal. 1 SA-Eröffner bietet mit Maximum 4/ Minimum 5/ und lässt so Platz für Kontrollansagen und die Assefrage und lässt keinen Platz für weitere Unterhaltungen Falls Antworters Blatt nach der Zusage zu einem Trumpfspiel doch leicht Schlemmverdächtig scheint, lässt Eröffner also, mit ab sechs Kontrollen, Platz für einen eventuell folgenden Gedankenaustausch im Hinblick auf den Schlemm.
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