Die Nationale Klimaschutzinitiative. Daten. Fakten. Erfolge. 2015

Die Nationale
Klimaschutzinitiative
Daten | Fakten | Erfolge | 2015
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DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Impressum
Herausgeber
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Referat Öffentlichkeitsarbeit · 11055 Berlin
E-Mail: [email protected] · Internet: www.bmub.bund.de · www.klimaschutz.de
Redaktion
BMUB, Referat KI I 2
Text
Fairkehr GmbH: Rosa Rausch, Valeska Zepp
Tinkerbelle GmbH: Oliver Oest
Gestaltung
Tinkerbelle GmbH, Berlin
Druck
Bonifatius GmbH, Paderborn
Bildnachweise
Titelseite: shutterstock
Seite 4: Bundesregierung/Harald Franzen
Stand
Juni 2015
1. Auflage
5.000 Exemplare
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Hinweis
Diese Publikation ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Gedruckt auf Recyclingpapier.
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Seite 4
Die Nationale Klimaschutzinitiative
Seite 6/7
Der Hebeleffekt – kleiner Anschub, große Wirkung
Seite 8/9
Kommunen bringen den Klimaschutz nach vorn
Seite 10/11/12
Klimaschutzmanagement wirkt vor Ort
Seite 13/14/15
Wirtschaft – Netzwerken für den Klimaschutz
Seite 16/17/18
Förderprogramme der Nationalen Klimaschutzinitiative
auf einen Blick
Seite 19
3
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DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
Klimaschutz braucht Initiative. Mit der Nationalen
Klimaschutzinitiative fördert und initiiert das Bundesumweltministerium Klimaschutzprojekte in ganz
Deutschland. Und das nicht ohne Grund. Klimaschutz
ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe. Die Bundesregierung hat sich deshalb ambitionierte Ziele gesteckt:
Bis 2050 sollen die Treibhausgasemissionen in Deutschland um 80 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990
reduziert werden. Um dies zu erreichen, bedarf es der
Mitwirkung und Einbeziehung aller.
Die Nationale Klimaschutzinitiative wurde 2008 ins
Leben gerufen, um gemeinsam mit Bürgerinnen und
Bürgern sowie Akteuren aus Gesellschaft, Wirtschaft
und Wissenschaft innovative Ansätze und Konzepte zu
entwickeln und aktiv umzusetzen. Ihre Programme
und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: von der Entwicklung langfristiger
Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und
investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant
für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative
trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort
bei; sie macht den Klimaschutz erlebbar und schafft
zahlreiche Beispiele zur Nachahmung. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie
Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen. Rund 19.000 Projekte wurden seit dem Start der
Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
Ergebnisse und Erfolge dieser Arbeit sind in dieser
Broschüre für Sie gesammelt und aufbereitet: Sie
können sich hier einen Überblick verschaffen, wie die
Nationale Klimaschutzinitiative bei ihrer Arbeit gezielt
informiert, motiviert und investiert und welche
Wirkungen sie dabei erzielt. Dabei wird deutlich: Alle
Projekte und Konzepte bringen uns den Klimaschutzzielen näher. Die Beispiele motivieren zu weiterem
Engagement. An dieser Stelle bedanke ich mich bei
allen, die sich im Klimaschutz aktiv einbringen: den
engagierten Bürgerinnen und Bürgern, den Kommunen, den Unternehmen, den Unterstützern aus Medien,
Wissenschaft und Politik. Sie zeigen Initiative und
tragen so zu einem erfolgreichen Klimaschutz bei.
Dr. Barbara Hendricks,
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz,
Bau und Reaktorsicherheit
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
In dieser Broschüre
Broschüre sind
sind die
die bisherigen
bisherigen Ergebnisse
Ergebnisse und
und Erfolge
Erfolgesowie
beispielhafte
Projekte
der Nationalen
Klimaschutzinitiative
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Projekte
der Nationalen
Klimaschutzinitiative
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Die Datengrundlage
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2008
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Die Datengrundlage
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2008 bis 2014.
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Strukturen
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die Initiative informiert, motiviert und fördert. Außerdem
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schnellen über
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Wirkung
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und informiert
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Potenziale.
verschiedener
Maß-nahmen
informiert
über weitere Potenziale.
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DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Die Nationale Klimaschutzinitiative
Der Schutz des Klimas geht uns alle an. Jeder Mensch kann hierzu einen
Beitrag leisten und Chancen nutzen, die sich hierdurch ergeben.
Darauf baut die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums und trägt dazu bei, dass Deutschland seine nationalen
Klimaschutzziele erreicht: bis zum Jahr 2020 die Treibhausgasemissionen
in Deutschland um mindestens 40 Prozent zu senken – und bis 2050
sogar um 80 bis 95 Prozent – gegenüber 1990.
Information, Motivation, Investition
Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg
Die Nationale Klimaschutzinitiative fördert Projekte
zur Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, unterstützt Investitionen in Klimaschutztechnologien und motiviert zum Mitmachen:
Von 2008 bis 2014 wurden rund 19.000 Projekte mit
über 555 Millionen Euro gefördert. Bürgerinnen und
Bürger profitieren ebenso wie Kommunen, Unternehmen oder Bildungseinrichtungen von ihren Förderprogrammen (Kommunalrichtlinie, Kälteanlagen, MiniKraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (Mini-KWK),
Hybridbusse). Unterstützt werden aber auch eigene
Projektideen (innovative Einzelprojekte). Die drei
Schwerpunkte der Nationalen Klimaschutzinitiative
heißen: Informieren, Motivieren, Investieren. So
werden beispielsweise durch die Kommunalrichtlinie
sogenannte Fifty-fifty-Projekte in Schulen und Kitas
gefördert: Kinder und Pädagogen entwickeln hier
gemeinsam mit Klimaschutzmanagerinnen und
-managern Energiesparmaßnahmen und setzen sie um.
Die Hälfte der eingesparten Energiekosten bekommen
die Einrichtungen für neue Klimaschutzprojekte.
Es gibt viele gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt dazu bei, dass diese in die Tat umgesetzt werden. Zum Beispiel bekommen Hauseigentümer im Rhein-Neckar-Gebiet über das Projekt
„Energiekarawane“ eine kostenfreie EnergieeffizienzBeratung. Durch Wärmedämmung, moderne
Fenster, effiziente Heizsysteme sowie richtiges
Heizen und Lüften können 75 bis 80 Prozent der
Energiekosten eingespart werden. Die Förderung im
Rahmen der Kommunalrichtlinie unterstützt
Kommunen bei ihrem Engagement im Klimaschutz.
So können Kommunen zum Beispiel Klimaschutzkonzepte aufstellen und Stellen für Klimaschutzmanagement schaffen. Die Mittel der Nationalen
Klimaschutzinitiative stammen sowohl aus dem
Bundeshaushalt als auch aus dem Energie- und
Klimafonds. Die erste begleitende Evaluierung
bescheinigte eine positive Wirkung: In den Jahren
2008 bis 2011 wurden 1,4 Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden.
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
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Ziel
Aktivitäten ...
bis 2020 bis 2030 bis 2050
-40%
-55%
-80%
-95%
Alle Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum 2008 bis 2014.
Quelle/Grafik: Bundesumweltministerium
... stärken Bewusstsein
für Klima- und
Umweltschutz
... regen Austausch zum
Thema an und vernetzen
die Beteiligten untereinander
weniger
TreibhausgasEmissionen
... verankern
den Klimaschutz
vor Ort
Nationale
Klimaschutzinitiative
investieren
motivieren
beraten
Service- und
Kompetenzzentrum:
Kommunaler
Klimaschutz
(SK:KK)
555 Mio.
Euro
Zielgruppen
ausgezahlte
Fördermittel
2008-2014
Kommunen
Wirtschaft
Verbraucher
nachhaltige
Förderung
zum Beispiel durch:
VDI
Zentrum für
Ressourceneffizienz
(VDI ZRE)
Bildung
Umweltbewusstsein fördern
Förderprogramme
Kommunalrichtlinie
Über 7.000 Klimaschutzprojekte in
rund 3.000 Kommunen wurden
bisher unterstützt,
z.B. um umfangreich Energie zu
sparen.
Innovative
Einzelprojekte
Rund 110 Projekte
in sieben Jahren
sorgen mit Beratung,
Information,
Vernetzung und
Qualifizierung für
CO2-Einsparungen.
Gewerbliche
Kälteanlagen
Bis zu 35 %
geringerer Energieverbrauch z.B. von
Supermarkt-Kälteanlagen. Und über
40 % geringere
Treibhausgasemissionen.
Mini-KWKAnlagen
Neue effiziente
Mini-KWK-Anlagen
statt alter Heizung:
Über 10.000 MiniWärme-KopplungAnlagen wurden bis
2014 gefördert.
Hybridbusse
Effizienzsteigerung bei Hybridbussen gegenüber
bisherigen Bussen:
circa 30 %.
2008 bis 2011 konnten durch die Projekte im Rahmen der Nationalen
Klimaschutzinitiative 1,4 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.
Das entspricht dem Pro-Kopf-Aufkommen von 127.000 Privatpersonen
in einem Jahr.
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DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Der Hebeleffekt – kleiner Anschub, große Wirkung
Die Programme der Nationalen Klimaschutzinitiative sind Hebel
für den Klimaschutz. Die eingesetzten Fördermittel ziehen ein Vielfaches an Investitionen für den Klimaschutz nach sich. Sie sind ein
Anreiz und geben Anstoß mitzumachen. Die Förderprogramme der
Nationalen Klimaschutzinitiative unterstützen Kommunen, Unternehmen und Verbraucher dabei, in Klimaschutztechnologien zu investieren und so einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Mehr Hebel fürs Klima
Euro haben Unternehmen mehr als 453 Millionen Euro
zusätzlich investiert. Insgesamt wurden seit dem Start
des Programms im Jahr 2009 bereits über 975 Anlagen
gefördert. Die Kältetechnik verursacht etwa 16 Prozent
des Stromverbrauchs in Deutschland. Die geförderten
Anlagen verbrauchen circa 35 Prozent weniger Strom.
Bei Stromprojekten im Rahmen der Kommunalrichtlinie (zum Beispiel Sanierung der Innen- und Hallenbeleuchtung, Nachrüstung von Lüftungsanlagen) liegt der
Hebeleffekt bei 3,6. Der Hebeleffekt beschreibt das
Verhältnis der Gesamtinvestition zum Förderbeitrag.
Durch die Kommunen wurden somit zusätzliche
Investitionen in Höhe von 513 Millionen Euro getätigt.
Bei einer Fördersumme von 197,8 Millionen Euro
wurden mehr als 4.800 Stromprojekte im Rahmen der
Kommunalrichtlinie gefördert. Durch den Einsatz von
Licht-emittierenden Dioden (LED-Beleuchtung)
werden Stromeinsparungen von mindestens
50 Prozent erreicht, häufig sogar deutlich übertroffen.
Fast auf gleicher Höhe liegt der Erfolg der Richtlinie für
Mini-KWK-Anlagen, mit einem Hebeleffekt von 5,1.
Das bisherige Fördervolumen lag bei über 46 Millionen
Euro, damit wurden mehr als 10.000 Anlagen gefördert.
Hierdurch wurden zusätzliche Investitionen von rund
190 Millionen Euro ausgelöst. Blockheizkraftwerke
können bis zu 100 Prozent des Wärme- und 80 Prozent
des Strombedarfs abdecken.
Die Richtlinie für gewerbliche Kälteanlagen hat mit
dem Faktor 5,8 den höchsten Hebeleffekt erreicht.
Durch Fördermittel in Höhe von rund 94 Millionen
Etwa 40 Prozent der derzeit durch Strom- und Wärmeerzeugung emittierten Treibhausgase (THG) können
so vermieden werden.
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Nationale
Klimaschutzinitiative
fördert
Alle Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum 2008 bis 2014.
Quelle/Grafik: Bundesumweltministerium
Fördermittel
338,9 Mio.
Kommunalrichtlinie
Stromprojekte
Richtlinie gewerbliche
Kälteanlagen
513 Mio.
Richtlinie
Mini-KWK-Anlagen
189,3 Mio.
453,1 Mio.
197,8 Mio.*
94,4 Mio.
46,5 Mio.
x 3,6
x 5,8
investieren
Kommunen
Wirtschaft
Investition
aus Eigenmitteln
1.155,4 Mio.
Verbraucher
*Hier: bewilligte Vorhaben
Bis Ende 2014 ausgezahlt: 141,5 Mio. Euro
Ein erheblicher und
positiver Hebeleffekt
entsteht durch die Förderung der
Nationalen Klimaschutzinitiative,
die Investitionen von Kommunen, Unternehmen und Verbrauchern nach sich zieht.
x 5,1
9
10
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Kommunen bringen den
Klimaschutz nach vorn
Deutschlandweit zeigen viele
Beispiele, wie der Klimaschutz vor
Ort gelingen kann und welche
Vorteile die Region davon hat.
Handfeste Vorteile für Kommunen
Klimaschutz ist für Kommunen nicht nur eine
Herausforderung, sondern bietet auch Chancen:
Kommunen, die heute in Klimaschutz investieren,
senken beispielsweise dauerhaft ihre Energiekosten in
Schulen, Sporthallen oder Rathäusern und entlasten
so langfristig ihren Finanzhaushalt.
Die Nationale Klimaschutzinitiative unterstützt mit
der Kommunalrichtlinie Städte, Gemeinden und
Landkreise bei der Erarbeitung lokaler Klimaschutzstrategien. Die wichtigsten Ziele sind: Kompetenz und
Wissen im Klimaschutz aufzubauen und zu verbessern,
den Erfahrungsaustausch der Kommunen untereinander zu fördern und den Klimaschutz auf kommunaler
Ebene zu verankern. Seit 2008 hat die Nationale
Klimaschutzinitiative mit einem Fördervolumen von
345 Millionen Euro mehr als 7.000 Klimaschutzprojekte
in rund 3.000 Kommunen unterstützt.
Die Kommunalrichtlinie bietet den Kommunen
handfeste Vorteile. Sie fördert sowohl Beratungsleistungen als auch konkrete Investitionen. Kommunen,
die am Anfang ihrer Klimaschutzaktivitäten stehen,
können Unterstützung bei der Beratung durch Experten beantragen. Damit soll ihnen ein systematischer
Einstieg in den Klimaschutz ermöglicht werden. Im
Rahmen einer Einstiegsberatung wird mit Hilfe von
Experten eine Analyse von klimaschutzrelevanten
Aktivitäten und Strukturen durchgeführt. Optimierungspotenziale werden diskutiert und zusammen
mit der Kommune ein Zeitplan entwickelt, wie der
Klimaschutz kurz- und mittelfristig vor Ort verankert
werden kann.
Analyse und
Planung
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Kommunen
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Handlungsfelder
Gebäude und
Grundstücke
Flächenmanagement
Schulen
und Kitas
Klimaschutzin
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io
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Kommunalrichtlinie
Beratung und
Unterstützung
Anträge
Förderung
Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler
Klimaschutz (SK:KK)
Projektträger Jülich (PtJ)
über
in rund
345
Kommunen
Mio. Euro
Fördervolumen
7.000 3.000
Klimaschutzprojekte
Kommune
Klimaschutzmanagerinnen
und -manager
Investitionen und
Umsetzung
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des Klimaschutzmanagements
private
Haushalte
Unternehmen
Mobilität
Abwasser
Abfall
Beleuchtung
Alle Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum 2008 bis 2014.
Quelle/Grafik: Bundesumweltministerium
11
12
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Aber nicht nur die Einstiegsberatung, auch die konkrete Konzepterstellung wird gefördert. Neben Klimaschutzkonzepten, die eine integrierte Betrachtung der
Kommunen vornehmen, ist auch die Förderung von
Klimaschutzkonzepten möglich, die sich mit einem
Teilbereich befassen. Zur Umsetzung dieser Konzepte
besteht für Kommunen die Möglichkeit, eine Förderung für eine Klimaschutzmanagementstelle zu
erhalten. Weitere Informationen hierzu auf Seite 13.
Nachhaltige Mobilität und
Klimaschutztechnik
Durch die Kommunalrichtlinie werden auch investive
Klimaschutzmaßnahmen gefördert. Dazu gehört die
Sanierung und Nachrüstung von Lüftungsanlagen oder
der Einbau hocheffizienter LED-Beleuchtungstechnik
im Innenbereich. Dimmfähige LED-Leuchten und
Lichtmanagementsysteme reduzieren den Strombedarf
und Treibhausgasemissonen deutlich. Sensoren
erfassen den natürlichen Lichteintrag, die Beleuchtung
passt sich automatisch an. Ebenso werden Investitionen in nachhaltige Mobilität wie den klimaneutralen
Radverkehr gefördert, beispielsweise für verkehrsmittelübergreifende Mobilitätsstationen am Bahnhof oder
die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur.
Sie wollen mehr wissen?
Fragen rund um die Kommunalrichtlinie beantwortet
das Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler
Klimaschutz (SK:KK). Das Zentrum betreibt eine
bundesweite Hotline, die Kommunen zu Förderprogrammen informiert und berät. Auch im Internet stellt
es alle relevanten Informationen zur Verfügung, wie
Merkblätter zur Kommunalrichtlinie, Praxisbeispiele
und Veranstaltungshinweise. Konkrete Fragen zu
einzelnen Anträgen beantwortet auch der Projektträger
Jülich (PtJ), der im Rahmen der Kommunalrichtlinie
für die Antragsprüfung und -bewilligung zuständig ist.
Kommunalrichtlinie – Anzahl bewilligter Projekte nach Art (2008 - 2014)
2.284
Masterplan 100 % Klimaschutz
Investitionen in Klimaschutztechnologien
Infrastrukturelle Investitionen
Beratungsleistungen Anfängerkommunen
Stromtechnologien
Schulprojekte
Konzeptumsetzung
Klimaschutzkonzepte
1.439
1.382
1.199
621
44
2008
10
1
3
30
240
8
20
353
2009
Quelle: Bundesumweltministerium
263
2010
1
769
26
75
328
76
8
23
156
2011
19
943
32
90
298
2012
1
6
46
27
910
30
179
240
6
33
38
1.880
20
68
239
2013
2014
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Klimaschutzmanagement wirkt vor Ort
Klimaschutzmanagerinnen und -manager sind wahre Allroundtalente: Sie koordinieren die Klimaschutzaktivitäten in der Kommune und sorgen dafür, dass aus Ideen und Konzepten konkrete sichtbare Projekte in der Kommune entstehen. Bisher wurden im Rahmen der Kommunalrichtlinie etwa 450 Stellen gefördert.
Das typische Profil
Klimaschutzmanagerinnen und -manager tragen dazu
bei, Klimaschutz in den Kommunen als eigenes
Aktionsfeld zu verankern. Als zentrale Anlaufstelle für
den Klimaschutz bündeln sie Informationen und
zeigen Klimaschutz- und Energieeinsparpotenziale auf.
Sie bringen Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung und
Unternehmen an einen Tisch und koordinieren die
Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Mit
gezielter Öffentlichkeitsarbeit werben sie für ihr
Thema und motivieren in der Kommune zum
Mitmachen. In vielen Fällen zahlt sich ihr Einsatz
doppelt aus: Die Reduktion von Treibhausgasemissionen durch Reduzierung des Energieverbrauchs ist in
der Regel nicht nur gut für das Klima, sondern auch
für den Finanzhaushalt der Kommune.
Praxisbeispiel
Drei Beispiele aus der Stadt Dessau-Roßlau zeigen,
wie viele Einsparungen durch kommunale Klimaschutzprojekte erreicht werden konnten:
LED-Beleuchtung
Dessau-Roßlau hat heute rund 12.800 Leuchtstellen,
allein 3.600 davon sind innerhalb der letzten
15 Monate entstanden – der Energieverbrauch pro
Lichtpunkt (LP) sank: 1998 waren es 436 Kilowattstunden pro Lichtpunkt (kWh/LP), 2010 nur noch
311 kWh/LP.
Die LED-Umrüstungsprojekte führten damit zu
Einsparungen in Summe von 50 Tonnen Kohlendioxid
(CO2), 77.000 kWh und 15.000 Euro pro Jahr.
Mobilität – Einführung Bio-Erdgas
In Partnerschaft mit den kommunalen Stadtwerken
wurde Bio-Erdgas für 20 Busse des öffentlichen
Personennahverkehrs (ÖPNV) eingeführt; DessauRoßlau ist eine der ersten Kommunen, die hier 100
Prozent Bio-Erdgas nutzen. Durch die 97-prozentige
CO2-Reduzierung ist der Effekt ein nahezu klimaneutraler Bus-ÖPNV. Jährliche Einsparung: 713 Tonnen CO2 und 61.000 Euro.
Energiesparberatungen
Ein Stromspar-Check mit verschiedenen Akteuren
wurde ins Leben gerufen. Persönliche Berater erklären
einkommensschwachen Familien, wie sie Stromverbrauch und Heizkosten reduzieren können. Ein
Unterstützungsnetzwerk wurde aufgebaut, um
beispielsweise energiesparende Haushaltsgeräte
anzuschaffen. Einsparpotenzial pro Familie pro Jahr:
0,8 Tonnen CO2, 1.250 kWh, 100 bis 150 Euro.
13
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
limaschutzi
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Kommunalrichtlinie
450
Klimaschutzmanagerinnen
und -manager
in den Kommunen
Profil
Aufgaben
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Umsetzung
der Klimaschutzkonzepte
Initiierung
investiver
Maßnahmen
Kooperation
mit relevanten
Akteuren
Betreuung
des kommunalen
Energiemanagements
Erfassung
und Auswertung
relevanter Daten
Steigerung
des Einsatzes
erneuerbarer
Energien
KLIMASCHUTZ IN DER KOMMUNE
Öffentlichkeitsarbeit
Alle Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum 2008 bis 2014 . Quelle/Grafik: Bundesumweltministerium
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DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Förderbedingungen
Kommunen können für die Einrichtung einer
Klimaschutzmanagementstelle Förderung beantragen, zum Beispiel für bis zu 65 Prozent der Sach- und
Personalkosten. Voraussetzung für die Förderung ist
ein von der Kommune beschlossenes Klimaschutzkonzept. Die Konzepte beziehen sich entweder auf alle
typischen Handlungsfelder des kommunalen Klimaschutzes („integriertes Klimaschutzkonzept“) oder als
Teilkonzepte auf einzelne Aspekte. Integrierte
Klimaschutzkonzepte, für die ein Klimaschutzmanagement beantragt werden kann, umfassen in
der Regel die folgenden Bereiche: das kommunale
Flächenmanagement, die eigenen Liegenschaften,
Straßenbeleuchtung, private Haushalte und Unternehmen sowie die Bereiche Mobilität, Abwasser
und Abfall.
Teilkonzepte, für die ein Klimaschutzmanagement
beantragt werden kann, sind zum Beispiel Klimaschutz in eigenen Liegenschaften, klimafreundliche
Mobilität und Industrie- und Gewerbegebiete. Das
Klimaschutzmanagement für ein integriertes
Klimaschutzkonzept wird über drei Jahre gefördert,
dazu kommt eine mögliche Anschlussförderung von
zwei Jahren. Für das Klimaschutzmanagement zur
Umsetzung von Teilkonzepten beträgt der Förderzeitraum zwei Jahre plus gegebenenfalls ein Jahr
Anschlussförderung.
Kommunalrichtlinie – Anzahl bewilligter Projekte nach Bundesländern (2008 - 2014)
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenbg.-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
1.410
1.046
50
141
23
18
524
103
1.193
1.258
625
103
60
71
Quelle: Bundesumweltministerium
521
85
15
16
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Wirtschaft – Netzwerken für den Klimaschutz
Die Wirtschaft ist ein zentraler Partner im Klimaschutz. Sie hat
einen nennenswerten Anteil an der Klimabilanz. Industrie, Gewerbe,
Handel und Dienstleistungen verursachen etwa 24 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig sind es Unternehmen,
gerade auch in Mittelstand und Handwerk, die mit ihrer Innovationskraft neue, effizientere Techniken, Produkte und Verfahren
für den Klimaschutz voranbringen.
Unternehmen machen mit
Die Nationale Klimaschutzinitiative fördert Projekte,
die Unternehmen beraten, informieren und konkret
dabei unterstützen, wie sie Energie sparen, das Klima
schonen und so wirtschaftlich erfolgreich sein können.
Mit speziell auf bestimmte Branchen und Unternehmen ausgerichteten Projekten werden maßgeschneiderte Lösungen entwickelt, die als Blaupause zur
Nachahmung für Unternehmen dienen können.
Netzwerke fördern
Ein wichtiger Ansatz ist die Förderung von Energieeffizienz-Netzwerken. Unternehmen schließen sich zu
regionalen Netzwerken zusammen, in denen sie sich
über Einsparerfolge und Erfahrungen austauschen.
Unterstützt werden die Unternehmen durch professionelle Berater, die gemeinsam mit den Unternehmen
wirtschaftliche Energiesparmaßnahmen identifizieren
und anschließend bei ihrer Realisierung unterstützen.
Mit Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative
wurden die 30-Pilot-Netzwerke aufgebaut. In diesen
haben sich jeweils 10 bis 15 große Unternehmen
(ab 500.000 Euro Energiekosten im Jahr) zusammengeschlossen. Insgesamt wurden so rund 370 Betriebe
erreicht. Die Unternehmen nutzen dabei das NetzwerkManagement-System LEEN (Lernende Energieeffizienz-Netzwerke). Mit dem Projekt „LEEN 100 plus“ wird
die Förderung der Netzwerke fortgeführt.
Dank professioneller Netzwerkarbeit können die
teilnehmenden Unternehmen ihre Energiekosten
doppelt so schnell senken wie andere Industriebetriebe.
Innerhalb von fünf Jahren steigern sie ihre Energieeffizienz so sehr, dass sie im Schnitt zehn Prozent ihrer
Energiekosten und rund 1.000 Tonnen CO2 pro Jahr
und Betrieb einsparen. Energieeffizienz-Netzwerke
stärken auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Industrie durch Energiekostensenkung und Innovationen bei energieeffizienter Produktion. Das Erreichen
der Klimaschutzziele ist somit mit zusätzlichen
Gewinnen in der Wirtschaft verbunden.
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
24 %
Alle Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum 2008 bis 2014.
* Prognose
Quelle/Grafik: Bundesumweltministerium
912 Mio. t THG
Deutschland
2014*
Nationale
Klimaschutzinitiative
vernetzt
initiiert
der Treibhausgase (THG) werden von
Industrie und Gewerbe,
Handel, und Dienstleistungen ausgestoßen
fördert
Netzwerke
Partnerschaften
investive Maßnahmen
innovative Ideen
ǛGroße Unternehmen:
LEEN 100 plus
ǛKleine und mittlere
Unternehmen: Mari:e
ǛMittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz
ǛKlimaschutz-Unternehmen
ǛLED-Leitmarktinitiative
ǛRichtlinie gewerbliche
Kälteanlagen
ǛRichtlinie Mini-KWKAnlagen
ǛEinzelprojekte
im Rahmen der
Förderinformation
Potenziale …
… im Mittelstand
1 Mio. t CO2
Einsparung pro Jahr
... in großen Unternehmen
durchschnittlich
1.000 t CO2
Einsparung pro Jahr
pro Betrieb
hebt
Klimaschutzpotenziale
Vorteile für die
Wirtschaft
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DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Netzwerkbildung im
Mittelstand voranbringen
Energie sparen
beim Kühlen
Kleine und mittelständische Unternehmen werden im
Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gezielt
mit dem Netzwerksystem „Mach’s richtig: energieeffizient“ (Mari:e) unterstützt. Das Projekt richtet sich an
kleine und mittelgroße Unternehmen mit Jahresenergiekosten zwischen 30.000 und 500.000 Euro. Die
Unternehmen schließen sich zu regionalen Netzwerken zusammen und tauschen sich über ihre Einsparerfolge und Erfahrungen aus. Professionelle Berater
identifizieren gemeinsam mit den Unternehmen
wirtschaftliche Energiesparmaßnahmen und unterstützen auch bei der Umsetzung. Gut eine Million
Tonnen CO2 könnten so pro Jahr eingespart werden.
Die Energieeffizienzpotenziale im Mittelstand sind
beachtlich. Eine Studie im Auftrag des Bundesumweltministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass eine kluge
Energieeffizienzpolitik die Energiekosten mittelständischer Unternehmen in den nächsten Jahren um eine
Milliarde Euro pro Jahr vermindern könnte.
Ob Tiefkühlkette von Lebensmitteln, Klimaanlagen in
Autos oder Kältetechnik im Gewerbe oder in der
industriellen Produktion – überall benötigen wir
Energie zum Kühlen oder Klimatisieren. In Deutschland verbrauchen circa 120 Millionen Kälte- und
Klimaanlagenmaschinen rund 16 Prozent des gesamten Stroms – Tendenz steigend. Durch den Einsatz
hoch-effizienter Systeme in Industrie und Gewerbe
können 35 bis 75 Prozent Energie eingespart werden.
Um diese Potenziale zu erschließen und einem
steigenden Energieverbrauch entgegenzusteuern, hat
die Nationale Klimaschutzinitative bereits 2008 das
Förderprogramm für gewerbliche Kälteanlagen
aufgelegt. Unternehmen mit Kälteanlagen, deren
elektrische Leistungsaufnahme zwischen 5 und 150
Kilowatt (kW) liegt, bekommen Zuschüsse für Beratung
und Investitionen in effiziente Kältetechnik. Außerdem
gibt es Zuschüsse für thermisch angetriebene Kälteanlagen mit einer maximalen Leistung von 500 kW sowie
für die Nutzung von Abwärme, zum Beispiel für die
Warmwasserbereitung mittels Wärmepumpen. Ziele
sind ein geringerer Energieverbrauch und damit
weniger CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung
sowie der Einsatz von Kältemitteln mit geringer
Treibhauswirksamkeit. Eine Supermarkt-Kälteanlage
kann beispielsweise durch Energieeffizienz-Sanierung
mindestens 70.000 kWh Strom sparen, das entspricht
circa 10.500 Euro und etwa 44 Tonnen CO2 pro Jahr.
Zusammenarbeit mit den Kammern:
DIHK und ZDH
Für Handwerk und Industrie eröffnet die Energiewende Chancen, indem sie auf Energieeffizienz setzen, die
eigene Wettbewerbsfähigkeit steigern und neue Märkte
erschließen. Die Mittelstandsinitiative Energiewende
und Klimaschutz unterstützt sie dabei und gibt durch
maßgeschneiderte Qualifizierungs- und Netzwerkprojekte konkrete Hilfestellung für unterschiedliche
Branchen und Ausgangssituationen von kleinen und
mittelständischen Unternehmen aus Handwerk und
Industrie. Die Mittelstandsinitiative Energiewende und
Klimaschutz ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), des
Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), des
Bundeswirtschaftsministeriums und des Bundesumweltministeriums.
Richtlinien für gewerbliche Kälteanlagen –
ausgezahlte Fördersumme nach Anlagentyp
(2009 - 2014)
29 % Industrieanlagen
11 % Kaltwassersätze
5 % Gewerbeanlagen
5 % Kühlhäuser
3 % Klimaanlagen
3 % Absorptionskälteanlagen
1 % Sonstige
43 % Supermarktanlagen
Quelle: Bundesumweltministerium
DIE NATIONALE KLIMASCHUTZINITIATIVE: DATEN, FAKTEN, ERFOLGE, 2015
Förderprogramme der Nationalen Klimaschutzinitiative auf einen Blick
Fördermittel in Zahlen
Mit dem Förderprogramm der Kommunalrichtilinie
unterstützt die Nationale Klimaschutzinitiative
Projekte auf kommunaler Ebene, wie beispielsweise
den Aufbau einer Energieversorgung durch erneuerbare Energien oder die Umrüstung der Innenbeleuchtung
auf energieeffiziente LED-Beleuchtung. Die Förderung
von innovativen Klimaschutzprojekten zielt auf
einzelne innovative Klimaschutzmaßnahmen, die von
Unternehmen, Verbänden, Kommunen oder Bildungsträgern an die Nationale Klimaschutzinitiative herangetragen werden. Diese Maßnahmen werden auch
Einzelprojekte genannt. Das Förderprogramm für
Mini-KWK-Anlagen fördert schon seit 2008 den Einbau
von hocheffizienten kleinen KWK-Anlagen in Wohngebäuden, öffentlichen Einrichtungen sowie in Handel
und Gewerbe. Ein Förderprogramm für Klimaschutzmaßnahmen an gewerblichen Kälteanlagen bezuschusst die Anschaffung gewerblicher Kälte- und
Klimaanlagen, wie sie beispielsweise in Supermärkten
zur Kühlung von Lebensmitteln eingesetzt werden.
Durch die Förderung der Anschaffung von Hybrid- und
Plug-in-Hybridbussen im öffentlichen Nahverkehr
werden Verkehrsbetriebe bei der Einführung von
Fahrzeugen mit kombiniertem Verbrennungs- und
Elektromotor unterstützt.
Einzelprojekte – Mittelabfluss nach Bereichen
(Gesamt 2008 - 2014)
92,07 Mio. € Verbraucher
51,35 Mio. € Wirtschaft
17,81 Mio. € Kommunen
10,24 Mio. € Bildung
Quelle: Bundesumweltministerium
Auszahlungen je Förderinstrument nach Jahren (2008 - 2014)
Fördermittel in Mio. €:
120
30,8
Gesamtauszahlung:
554,15 Mio. €
100
Einzelprojekte (Bereiche Wirtschaft,
Kommune, Verbraucher, Bildung)
Kommunalrichtlinie
80
60,5
Förderprogramm dieselelektrische
Hybridbusse
Förderprogramm Mini-KWK-Anlagen
60
1,2
4,5
40
30,9
20
Förderprogramm gewerbliche Kälteanlagen
Förderprogramm Landwirtschaft und
Gartenbau (BMEL)
Modellprojekte Gebäude
1,4
3,1
0
2008
2009
2010
2011
Quelle: Bundesumweltministerium
2012
2013
2014
Beträge unter 0,5 Mio. € sind aus darstellungstechnischen Gründen nicht mit aufgeführt.
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