Kompetenzorientiertes Prüfen im Fernstudium: Perspektive Studierende, Perspektive Prüfende Ulrich Iberer Beitrag an der Jahrestagung 2015 AG-F in der DGWF Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 1 Intro Fernstudienanbieter arbeiten per se kompetenzorientiert. (erster Gedanke) „Kompetenzen prüfen im Fernstudium – geht denn das?“ (Reaktion im Kollegium) „Prüfungen - ein Problem, zu dem die Hochschuldidaktik manches sagen, aber wenig tun kann?“ (L. Huber 2008) Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 2 Kompetenzorientiertes Prüfen im Fernstudium: Perspektive Studierende, Perspektive Prüfende Übersicht 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung 2. Perspektive Studierende: Kompetenzerwerb durch Prüfungen? 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten 4. Conclusio: Prüfungen zwischen Kreativität und Konsolidieren Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 3 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung Theorie der Prüfung Impulse „Kompetenzen“ prüfen? Prämissen Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 4 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung Theorie der Prüfung - Semantik Prüfen („Prouven“) als probare • etwas auf seine Echtheit und Güte untersuchen, Wesenheiten erkennen, einen Wert zusprechen – Was ist da? (vgl. Grimm/Grimm 1889) • Rolle des Prüfenden: „Kritiker“, Koexistenz Prüfen (institutionalisiert) als examinare • etwas heraustreiben, ausfragen – Was kommt heraus? • Beziehungsstruktur zwischen Prüfling und Prüfer geprägt von Hierarchie und Unfreiwilligkeit → Konnotationen provozieren interessensgeleitete Interpretationen auf verschiedenen Ebenen (Individuum, Didaktik, Institution, Gesellschaft) Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 5 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung Theorie der Prüfung - Definition Charakter des dauernden Versuchs Als Prüfung sei – unabhängig von Art und Güte – jeder Vorgang bezeichnet, dessen Ziel es ist eine wahre Aussage über Persönlichkeitsmerkmale zu treffen. Maßgeblich ist dabei nicht das Gelingen einer wahren Aussage, sondern dass implizit oder explizit eine wahre Aussage als Ziel genannt wird. (nach Krope 1984, S. 10) Funktionalitäten • Diagnose über den Lernerfolg, auch als Motivation und Rückmeldung an die Lernenden • Prognose, auch um Informationen zur Steuerung von Lehraktivitäten zu gewinnen • Qualifizierung, Selektion: Grundlage zum Erwerb eines Abschlusses (Zertifikat) • Legitimation: als Baustein in der Evaluation von Lehrgängen und Curricula 6 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung Theorie der Prüfung – Praktische Evidenz Dilemmata formative Bewertung summative Beurteilung Validität Messgenauigkeit Motivation Selektion Prüfungsalltag an deutschen Universitäten • weniger integrierte, weitaus mehr additive Prüfungen (dauernder Prüfungszeitraum) • hohe Effizienzanforderungen aufgrund Studierendenmenge (Planungs-, Durchführungs-, Bewertungskosten) • rechtliche Unsicherheiten gegenüber individualisierten Prüfungen Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 7 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung Impulse: Erwachsenenbildung Prüfung wird als Sondersituation empfunden und in didaktischer Diskussion weitgehend ausgeblendet, wohlmöglich indiziert durch Selbstverständnis: • Teilnehmerorientierung, Lebensweltorientierung („Ermöglichungsdidaktik“) (vgl. Arnold/Schüßler 2003) • Lehrende und Lernende begegnen sich auf Augenhöhe; gemeinsamer Aushandlungsprozess bestimmt Inhalte Wertschätzende Prüfungskultur: Transparenz von Abläufen und Kriterien, Vorbereitung und Üben, Gestaltung der äußeren Rahmenbedingungen (vgl. Schlieb/Müller 2013) Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 9 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung Impulse: Spezifika im Fernstudium Tradition der Präsenzprüfung • v.a. in Format schriftlicher Prüfungen an zentralen/dezentralen Prüfungsorten; zunehmend auch Online-Varianten • etablierte Kultur der Prüfungsvorbereitung durch Selbstkontroll- und Einsendeaufgaben Flexibilität für die Studierenden, Standardisierung bei Prüfungsabläufen • weitgehende Wahlmöglichkeiten bei Prüfungsterminen, individueller Prüfungsrhythmus • große Zahl von Studierenden steht relativ kleine Zahl von Lehrenden (Prüfpersonen) gegenüber Instrument zur Qualitätssicherung • Hohe Bedeutung für Fernstudienanbieter, zentral für die Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 Gewährleistung von Qualitätsversprechen (vgl. Laaser 1996) 10 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung „Kompetenzen“ prüfen? Was ist wirklich neu? • Wurden nicht schon immer Kompetenzen geprüft? • Kompetenz-Performanz-Problematik Was wäre, wenn wir keine Prüfung hätten? • Nicht wenige Lernprozesse (auch an Hochschulen) prägen und verändern Studierende nachhaltig ohne jede Prüfung (vgl. BAK 2009/1970) • Könnten nicht auch andere Lernprozesse so gestaltet werden, dass sich eine Prüfung erübrigt? (vgl. Reinmann 2012) Wie valide kann eine kompetenzbasierte Prüfung sein? unzureichender Zusammenhang von in formellen Lernprozessen erbrachten Lernergebnissen und tatsächlich vorhandenen Kompetenzen Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 11 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung Prämissen Kompetenzorientiertes Prüfen ist … … problemorientiert: • Kognitive Dissonanzen: Diskrepanz zwischen Umwelt und kognitiven Konstrukt, die nicht mehr mit vertrauten Routinen gelöst werden kann (Assimilation), sondern kreative Lösungen (Akkommodation) erfordert • Lernzieltaxonomien (z.B. Bloom): höhere Leistungsanforderungen durch Anwenden, Analysieren, Gestalten, Beurteilen; abhängig von den Lernvoraussetzungen, dem Lehrprozess und der angestrebten Kompetenzstufe • nach Informations- und Sicherheitsgrad: Kompetenzprüfungen sollten Probleme enthalten und nicht nur Aufgaben (Interpolationsprobleme, Entdeckungs-/Strukturierungsprobleme, dialektische Probleme) (vgl. Walzik 2012, S. 34) Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 16 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung Prämissen Kompetenzorientiertes Prüfen ist … … handlungsorientiert: Quelle: Hanft/Müskens 2003 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 17 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung Prämissen Kompetenzorientiertes Prüfen ist … … forschungsorientiert: Quelle: Reinmann 2015b Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 18 1. Kompetenzorientiertes Prüfen: Versuch einer Systematisierung Zwischenfazit Versuch einer Systematisierung kompetenzorientierten Prüfens im Fernstudium • Kompetenzorientierte Prüfungen sind ein Ideal, dem man sich nur nähern kann (vgl. Reinmann 2015a) • Notwendig sind komplexe Prüfungen, die Kompetenzen mit reflektiertem Anspruch erfassen Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 19 2. Perspektive Studierende: Kompetenzerwerb durch Prüfungen? Fallstudie Fokus Analysen Thesen Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 20 2. Perspektive Studierende: Kompetenzerwerb durch Prüfungen? Eine kleine Fallstudie Masterstudiengang Bildungsmanagement • 4 Semester berufsbegleitend, Fernstudien-/Präsenzphasen, E-Learning- und Praxiselemente • Prüfungsformen (Häufigkeit fallend): Modulprüfungen als schriftliche Hausarbeit (auch kooperativ), Projektarbeit, Team-Coaching, Präsenzklausur, Präsentation, Selbstreflexion (Lerntagebuch); mündliche Prüfung, Masterarbeit • Kohorten-Prinzip, ca. 25 Absolventen pro Jahrgang Methode und Datengrundlage • Sonderanalyse ausgewählter Daten von Absolventen-Evaluationen der letzten fünf Jahrgänge (2010 bis 2014) • Zufriedenheitsmessung (subjektive Wahrnehmung) • Online-Erhebung 3 Monate nach Studienende; Rücklauf ca. 65 %, d.h. N = 81 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 21 2. Perspektive Studierende: Kompetenzerwerb durch Prüfungen? Fokus - Fragen Zufriedenheit mit Prüfungen insgesamt • Wie beurteilen Sie die Prüfungsformen (Teilprüfung und Endprüfung) im Studiengang? • Offene Fragen: ◦ ◦ ◦ Welche Aspekte haben Ihnen besonders gefallen? Wo sehen Sie noch Änderungsbedarf? Wie beurteilen Sie die Rückmeldung zu den Prüfungen? Selbsteinschätzung des Kompetenzzuwachs • Durch die Teilnahme am Studiengang hat sich meine soziale / methodische / fachliche /personale Kompetenz verbessert. • Es war mir möglich, im Studium erworbenes Wissen in meiner beruflichen Praxis umzusetzen. Urteil zum Studium insgesamt Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 22 2. Perspektive Studierende: Kompetenzerwerb durch Prüfungen? Quantitative Analysen: Häufigkeitsverteilungen M SD N Zufriedenheit Prüfungen 3,80 (1 sehr negativ; 2 negativ; 3 neutral; 4 positiv; 5 sehr positiv) (min 3,36; max 4,21) ,84 74 Soziale Kompetenz verbessert 3,31 (1 überhaupt nicht; 2 weitgehend nicht; 3 teils,teils; (min 2,86; max 3,75) 4 weitgehend; 5 vollständig) 1,05 71 Methodische Kompetenz verbessert 3,81 (1 überhaupt nicht; 2 weitgehend nicht; 3 teils,teils; (min 3,64; max 4,00) 4 weitgehend; 5 vollständig) ,81 73 Fachliche Kompetenz verbessert 4,29 (1 überhaupt nicht; 2 weitgehend nicht; 3 teils,teils; (min 3,86; max 4,67) 4 weitgehend; 5 vollständig) ,68 73 Personale Kompetenz verbessert 3,88 (1 überhaupt nicht; 2 weitgehend nicht; 3 teils,teils; (min 3,64; max 4,25) 4 weitgehend; 5 vollständig) ,85 73 Wissenstransfer in Praxis 3,86 (1 überhaupt nicht; 2 weitgehend nicht; 3 teils,teils; (min 3,71; max 4,00) 4 weitgehend; 5 vollständig) ,80 71 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 23 2. Perspektive Studierende: Kompetenzerwerb durch Prüfungen? Quantitative Analysen: Mittelwertvergleiche Prüfungsformen Zufriedenheit mit Prüfungen N Soziale Kompetenz Methodische Kompetenz Fachliche Kompetenz Personale Kompetenz Wissen in Praxis umsetzen M SD DIFF. 0,352 >= 4 47 3,45 ,996 <4 21 3,10 1,091 >= 4 47 3,85 ,807 <4 23 3,78 ,850 >= 4 47 4,28 ,682 <4 23 4,30 ,703 >= 4 47 4,04 ,721 <4 23 3,70 ,876 >= 4 47 3,83 ,842 <4 23 3,91 ,733 p-Wert (T-Test) 0,068 -0,028 0,347 (,08) -0,083 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 24 2. Perspektive Studierende: Kompetenzerwerb durch Prüfungen? Qualitative Analysen Welche Aspekte haben Ihnen besonders gefallen? (Angaben paraphrasiert; Häufigkeit fallend) • Prüfungsform Hausarbeit; dadurch kontinuierliches Lernen von Modul zu Modul, verfestigt die Inhalte und regt zum Austausch mit Kommilitonen an • Möglichkeit der Gruppenprüfung • Auswahlmöglichkeiten innerhalb von Prüfungen, freie Themenwahl • Hohes Maß an individueller Gestaltung ermöglichte intensiven Bezug zur eigenen beruflichen Praxis und Aufbau einer „Prüfungslinie“ • • • • • • Prüfungsform „Projektprüfung“ Noten mit Begründungen; Differenzierte Beurteilungen durch Gutachten Prüfungsform „mündliches Kolloquium“; lediglich eine klassische Klausur „Hineinbohren“ bei der Masterarbeit Online-Assessments (v.a. Blog bei Praktikum und Projekt) Betreuung während der Prüfungsphasen Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 26 2. Perspektive Studierende: Kompetenzerwerb durch Prüfungen? Qualitative Analysen Wo sehen Sie noch Änderungsbedarf? (Angaben paraphrasiert; Häufigkeit fallend) • Prüfungsform Klausur führt zu Bulemie-Lernen • z.T. kamen Rückmeldungen zu spät, so man diese auf die nächste Prüfung nicht mehr berücksichtigen konnte • größere Variation bei Prüfungsformen; mehr kompetenzorientierte, formative Prüfungen (Portfolio, Aufgaben, Präsentationen, Anerkennung von Arbeitsergebnissen aus Präsenzarbeit) • zeitliche Taktung der Module und Prüfungen optimieren • vereinzelt Inkonsistenzen bei Anforderungen und Kriterien zwischen verschiedenen Lehrenden; einheitliche Standards bei Hausarbeiten • • • • mehr anonyme Bewertung (Abgabe nur mit Matrikelnummer) mehr Rückmeldung zur Masterarbeit Probeklausuren für Klausurprüfungen Auffrischung zum wissenschaftlichen Schreiben Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 27 2. Perspektive Studierende: Kompetenzerwerb durch Prüfungen? Qualitative Analysen Wie beurteilen Sie die Rückmeldung zu den Prüfungsleistungen? (Notenbekanntgabe, Feedback) (Angaben paraphrasiert; Häufigkeit fallend) • Notenbekanntgabe insgesamt gut; teilweise etwas lange Wartezeiten • Gutachten sehr positiv und sehr gut, da ausführlich und individuell • Individuelles Gutachten sehr wichtig, damit kommt Wertschätzung rüber, wichtige Qualität, hilfreich für Studienverlauf • Rückmeldungen inhaltlich vereinzelt uneinheitlich und widersprüchlich • Absprachen wurden nicht immer eingehalten • Feedback sehr verständlich formuliert; bisweilen unklare Relevanzen (Tippfehler, kleine Formalfehler) Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 28 Kompetenzerwerb durch Prüfungen? Thesen Die Einstellung gegenüber Prüfungen ist geprägt von (Ehr-)Furcht gegenüber klassischen Prüfungsformen und Souveränität durch Arbeits- bzw. Lebenssozialisation. Weiterbildend Studierende fordern ein erhöhtes Maß an Flexibilität, Praxisnähe einerseits, fachliche Vertiefung und Aktualität in den Prüfungen andererseits. Weiterbildend Studierende verfügen über erhöhte „Kompetenz-Kompetenz“. Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 29 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten ExpertenBefragung Fragen Analysen Thesen Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 30 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Empirische Erhebung Thesen Expertenbefragung • Online-Befragung vom 22.05. bis 12.06.2015 Sample • Phase 1: Bekannte Kolleginnen und Kollegen, die in weiterbildenden Studiengängen und an (Fern-)Hochschulen koordinierend tätig sind. • Phase 2: Anfragen an Gatekeeper-Personen eben solcher Expertenkreise • Erreicht: 107; Response=70; Verteilung: 1 ausschließlich in Fernstudiengängen bzw. berufsbegleitenden Studiengängen (29) 2 überwiegend in Fernstudiengänge bzw. berufsbegleitenden Studiengängen (14) 3 überwiegend in Präsenz-/Vollzeitstudiengängen, vereinzelt Fernstudiengängen bzw. berufsbegleitenden Studiengängen (18) 4 ausschließlich in Präsenz-/Vollzeitstudiengängen (9) Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 31 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Fokus Fragen: 1. Welche Prüfungsformen setzen Sie in Ihren Studiengängen ein? 2. Wie wichtig sind für Sie Prüfungen hinsichtlich folgender Ziele? 3. Welche Spezifika für "Prüfungen" sehen Sie im besonderen Kontext von Fernstudium bzw. berufsbegleitendes Studium? 4. Wer bewertet in Ihrer Bildungsorganisation die Prüfungsleistungen der Studierenden? 5. Welche Kriterien sind für Sie hinsichtlich der Bewertung einer Prüfungsleistung maßgebend? 6. Welche Rückmeldung geben Sie den Studierenden zu ihrer Prüfungsleistung? Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 32 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Deskriptive Statistik Thesen Welche Prüfungsformen setzen Sie in Ihren Studiengängen ein? (4) überwiegend (3) häufig (2) vereinzelt (1) gar nicht (Sortierung nach Mittelwert absteigend) schriftliche Klausur (Präsenz) M 2,98 SD 0,98 gültige N 63 schriftliche Hausarbeit 2,82 0,86 62 mündliche Prüfung (Präsenz) 2,31 0,75 59 Projektprüfung (Durchführung, Dokumentation, Reflexion) 2,25 0,79 56 Portfolio (Erstellen und Sammeln von Einzelarbeiten) 1,84 0,92 55 Arbeitsprobe, Fallstudie, Assessment-Center 1,74 0,84 53 schriftliche Online-Prüfung (als E-Test, E-Klausur o.ä.) 1,44 0,73 50 Lerntagebuch 1,36 0,68 53 mündliche Online-Prüfung (via virtuelles Klassenzimmer, Skype o.ä.) 1,30 0,51 50 Spiele, Wettbewerb (z.B. Quiz) 1,24 0,51 51 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 33 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen - Deskriptive Statistik Thesen Welche Prüfungsformen setzen Sie in Ihren Studiengängen ein? Weitere Nennungen: (paraphrasiert, Häufigkeit fallend) • Präsentationen • Literaturrecherchen • Formlose, kleine Aufgaben/Testat; Teamaufgaben • Referate (mit Ausarbeitung) • Forschungsprojekt, Praxis-Echt-Projekte (Labor), Werkstätten • Praktikumsdokumentation Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 34 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Deskriptive Statistik Thesen Wie wichtig sind für Sie Prüfungen hinsichtlich folgender Ziele? (4) sehr wichtig (3) durchaus bedeutsam (2) weniger wichtig (1) irrelevant (Sortierung nach Mittelwert absteigend) M 3,33 SD 0,75 gültige N 60 um Informationen zur individuellen Kompetenzentwicklung von Studierenden zu erhalten 3,18 0,68 60 zur Bewertung von Arbeits-/Lernleistungen über längeren Zeitraum 2,98 0,62 60 um Studierenden eine Möglichkeit zu geben, wo sie ihre Talente bzw. Stärken ausbringen können 2,83 0,72 60 zur (extrinsischen) Motivation der Studierenden im Studienverlauf 2,56 0,79 59 als ein Baustein zur Evaluation von Lehrveranstaltungen 2,30 0,72 60 als Voraussetzung/Eingangstest vor einem Studiengang/Modul 1,95 0,95 60 um Erfolgskennzahlen für die Bildungseinrichtung zu generieren 1,90 0,63 60 um für Lernziel- bzw. Leistungskontrolle objektive Daten zu erheben Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 35 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen - Deskriptive Statistik Thesen Wie wichtig sind für Sie Prüfungen hinsichtlich folgender Ziele? Weitere Nennungen: (paraphrasiert, Häufigkeit fallend) • Erfüllung von übergeordneten Vorgaben (z.B. Akkreditierung, Bologna, Prüfungsordnung, Modulkatalog), „notwendiges Übel“ • Bildungsziele: mündlicher/schriftlicher Ausdruck, analytische Fähigkeiten, eigenständige Arbeit, kritische Reflexion • Um Noten zu generieren • Entwicklung eines Kompetenzprofils; Vorbereitung auf berufliche Situationen Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 36 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Deskriptive Statistik Thesen Welche Spezifika für "Prüfungen" sehen Sie im besonderen Kontext von Fernstudium bzw. berufsbegleitendes Studium? (4) stimme voll zu (3) stimme überwiegend zu (2) stimme etwas zu (1) stimme gar nicht zu (Sortierung nach Mittelwert absteigend) M SD gültige N Der Fokus liegt mehr auf dem Transfer in die Anwendung, weniger auf dem Wiedergeben von reinem Wissen. 3,37 0,74 52 Prüfungen sollen die Studierenden eher zu Selbstreflexion anregen, weniger kontrollieren. 2,94 0,92 52 Studierende erwarten mehr inhaltliche Rückmeldungen, weniger formale Begutachtungen. Studierende erarbeiten Prüfungen eher selbstverantwortet von zu Hause (oder am Arbeitsplatz), weniger in vorgegebenen Settings an der Hochschule. 2,88 0,83 52 2,69 0,97 51 Prüfungen sollen primär den Lernprozess beobachten, weniger das Lernergebnis bewerten. 2,51 0,86 51 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 37 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen - Deskriptive Statistik Thesen Welche Spezifika für "Prüfungen" sehen Sie im besonderen Kontext von Fernstudium bzw. berufsbegleitendes Studium? Weitere Nennungen: (paraphrasiert, Häufigkeit fallend) • Prüfungsleistungen sollen Kommilitonen zur Verfügung gestellt werden • Prüfungen sind für die meisten Studenten der Motor, um sich überhaupt mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen • Prüfungen können Struktur geben • Orts- und zeitunabhängige Prüfungen • Prüfungsleistungen werden Bestandteil eines ePortfolio und dokumentieren individuelle Leistungen, Kenntnisse, Fähigkeiten • Nicht nur Präsenz-, auch Fernstudieninhalte werden geprüft • Prüfungsformen sollen mit Arbeitsformen korrespondieren • keine Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 38 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Deskriptive Statistik Thesen Wer bewertet in Ihrer Bildungsorganisation die Prüfungsleistungen der Studierenden? (4) trifft (nahezu) immer zu (3) trifft häufig zu (2) trifft vereinzelt zu (1) trifft gar nicht zu (Sortierung nach Mittelwert absteigend) Lehrende Studiengangs- oder Modulverantwortliche (nicht lehrend) andere, bekannte Personen (Kollegen, Vorgesetzte, Projektpartner usw.) andere, fremde Experten (Autoren v. Studientexten, Fachexperten usw.) Mitstudierende Studierende selbst M 3,90 1,66 1,43 SD 0,35 0,88 0,54 gültige N 61 56 54 1,41 0,66 54 1,22 1,15 0,42 0,36 55 53 Weitere Nennungen: (paraphrasiert, Häufigkeit fallend) • Alumni • (Fach-)Kollegen (z.B. als Beisitzer, Zweitkorrektor im Konfliktfall) Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 39 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Deskriptive Statistik Thesen Welche Kriterien sind für Sie hinsichtlich der Bewertung einer Prüfungsleistung maßgebend? (5) zwingend (4) ausschlaggebend (3) gewichtig (2) vereinzelt (1) irrelevant (Sortierung nach Mittelwert absteigend) M SD gültige N 60 fachliches bzw. fachwissenschaftliches (Anspruchs-)Niveau der Leistung 4,02 0,81 Wissen entsprechend der formalen Studiengangsziele oder Modulanforderungen 4,00 0,86 60 Orientierung an wissenschaftliche Standards, sprachliche Fertigkeit, methodische Exaktheit 3,86 0,82 59 Reflexivität im Vorgehen, selbstkritische Einordnung der erarbeiteten Erkenntnisse erkennbar 3,73 0,99 Umfang/Qualität in der Recherche/Aufarbeitung wissenschaftlicher Erkenntnisse 3,47 0,89 evidenter (sichtbarer) Kompetenzzuwachs der/des Studierenden 3,19 0,97 60 60 59 Praxisrelevanz von Fragestellung, Vorgehensweise und Arbeitsergebnis 3,17 0,87 60 Transfererfolg im Anwendungskontext bzw. Berufsfeld bzw. Unternehmen 3,17 0,99 Vergleichbarkeit/Gerechtigkeit innerhalb Kohorte (Gruppe, Jahrgang o.ä.) 2,92 1,08 Grad der Innovation und Kreativität in der Prüfungsleistung 2,80 0,82 58 60 60 Grad der Mitwirkung der/des Studierenden durch informelle Aktivitäten (Online-Aktivitäten, 2,23 1,05 Engagement in der Gruppe usw.) 60 personenspezifische Faktoren (z.B. Prüfungsleistung in Nicht-Muttersprache, besondere 2,02 0,75 Lebenssituation usw.) Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 60 40 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen - Deskriptive Statistik Thesen Welche Kriterien sind für Sie hinsichtlich der Bewertung einer Prüfungsleistung maßgebend? Weitere Nennungen: (paraphrasiert, Häufigkeit fallend) • (unterschiedliche Kriterien je nach Prüfungsform) • Originalität der Prüfungsleistung; Herausragende Prüfungsleistungen • Adressatenbezogenheit • Vergleichbarkeit aus prüfungsrechtlichen Anforderungen Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 41 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Deskriptive Statistik Thesen Welche Rückmeldung geben Sie den Studierenden zu ihrer Prüfungsleistung? (4) trifft voll zu (3) trifft häufig zu (2) trifft vereinzelt zu (1) trifft gar nicht zu (Sortierung nach Mittelwert absteigend) Bewertung differenziert nach standardisierten Kriterien Ausschließlich Gesamtpunktzahl bzw. Endnote erweiterteres, individuelles Gutachten persönliches, vertrauliches Gespräch zusammenfassende Analyse an alle Studierenden M 2,60 2,54 2,36 2,32 1,81 SD 0,94 1,12 0,85 0,99 0,83 gültige N 58 59 59 56 58 Weitere Nennungen: (paraphrasiert, Häufigkeit fallend) • Klausureinsicht mit individuellen Gesprächen • Konkrete Rückmeldung auf Nachfrage • Allgemeines Feedback bei Bekanntgabe der Noten über Online-Plattform • Individuelle und kohortenbezogene Rückmeldung in Online-Diskussionsforen bzw. Online-Arbeitsgruppen Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 42 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Gruppenvergleiche Thesen Fernstudium versus Präsenzstudium Prüfungsform mündliche Online-Prüfung (via virtuelles Klassenzimmer, Skype o.ä.) Portfolio (Erstellen und Sammeln von Einzelarbeiten) Ziel von Prüfung um für eine Lernziel- bzw. Leistungskontrolle objektive Daten zu erheben Gruppe Fernstudium-Orientierte Präsenzstudium-Orientierte Fernstudium-Orientierte Präsenzstudium-Orientierte N 32 18 33 22 p-Wert bei M SD DIFF T-/U-Test 1,47 0,57 (,001/ 0,47 1,00 0,00 ,001**) 1,70 0,98 -0,35 2,05 0,79 Gruppe N M SD Fernstudium-Orientierte 34 3,47 0,71 Präsenzstudium-Orientierte 26 3,15 0,78 p-Wert bei DIFF T-/U-Test 0,32 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 43 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Gruppenvergleiche Thesen Spezifika von Prüfung im Fernstudium Studierende erarbeiten Prüfungen eher selbstverantwortet von zu Hause (oder am Arbeitsplatz), weniger in vorgegebenen Settings Studierende erwarten mehr inhaltliche Rückmeldungen, weniger formale Begutachtungen. M Gruppe N Fernstudium-Orientierte Präsenzstudium-Orientierte 34 2,53 0,96 -0,47 17 3,00 0,93 Fernstudium-Orientierte 35 3,11 0,79 Präsenzstudium-Orientierte 17 2,41 0,71 M SD p-Wert bei DIFF T-/U-Test SD 0,70 p-Wert bei DIFF T-/U-Test Wer bewertet Gruppe N andere, fremde Experten (Autoren von Studientexten, Fachexperten usw.) Fernstudium-Orientierte Präsenzstudium-Orientierte 31 1,65 0,75 0,56 23 1,09 0,28 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 ,003/ ,005** (,001/ ,001**) 44 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Gruppenvergleiche Thesen Bewertungskriterien fachliches bzw. fachwissenschaftliches (Anspruchs-)Niveau der Prüfungsleistung evidenter (sichtbarer) Kompetenzzuwachs der/des Studierenden Orientierung an wissenschaftlichen Standards, sprachliche Fertigkeit, methodische Exaktheit Praxisrelevanz von Fragestellung, Vorgehensweise und Arbeitsergebnis Transfererfolg im Anwendungskontext bzw. Berufsfeld bzw. Unternehmen Gruppe N Fernstudium-Orientierte Präsenzstudium-Orientierte Fernstudium-Orientierte Präsenzstudium-Orientierte 34 26 33 26 p-Wert bei M SD DIFF T-/U-Test ,074/ 3,85 0,85 -0,38 ,090 4,23 0,71 3,33 0,95 0,33 3,00 0,98 Fernstudium-Orientierte Präsenzstudium-Orientierte Fernstudium-Orientierte Präsenzstudium-Orientierte 34 25 34 26 3,74 4,04 3,47 2,77 0,79 -0,30 0,84 0,74 0,70 0,86 ,001/ ,003** Fernstudium-Orientierte 33 3,30 0,88 0,30 Präsenzstudium-Orientierte 25 3,00 1,11 Grad der Mitwirkung der/des Studierenden durch Fernstudium-Orientierte 34 2,41 1,10 informelle Aktivitäten (Online-Aktivitäten, usw.) Präsenzstudium-Orientierte 26 2,00 0,93 0,41 p-Wert bei Rückmeldung Gruppe N M SD DIFF T-/U-Test ausschließlich die Gesamtpunkzahl bzw. Endnote Fernstudium-Orientierte 33 2,82 1,15 ,032/ 0,63 Präsenzstudium-Orientierte 26 2,19 0,98 ,030* Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 45 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Gruppenvergleiche Thesen stark kompetenzorientiert versus weniger kompetenzorientiert Prüfungsform schriftliche Hausarbeit Projektprüfung (Durchführung, Dokumentation, Reflexion) Spezifika von Prüfung im Fernstudium Der Fokus liegt mehr auf dem Transfer in die Anwendung, weniger auf dem Wiedergeben von reinem Wissen. Studierende erwarten mehr inhaltliche Rückmeldungen, weniger formale Begutachtungen. p-Wert bei Gruppe N M SD DIFF T-/U-Test stark kompetenzorientiert 20 3,05 0,69 0,34 weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 42 2,71 0,92 stark kompetenzorientiert 17 2,47 0,80 0,32 weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 39 2,15 0,78 p-Wert bei SD DIFF T-/U-Test Gruppe N M stark kompetenzorientiert 17 3,59 0,62 0,33 weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 35 3,26 0,78 stark kompetenzorientiert 17 3,12 0,78 0,35 weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 35 2,77 0,84 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 46 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Analysen – Gruppenvergleiche Thesen Bewertungskriterien evidenter (sichtbarer) Kompetenzzuwachs der/des Studierenden Reflexivität im Vorgehen, selbstkritische Einordnung der erarbeiteten Erkenntnisse erkennbar Grad der Innovation und Kreativität in der Prüfungsleistung Transfererfolg im Anwendungskontext bzw. Berufsfeld bzw. Unternehmen Vergleichbarkeit und Gerechtigkeit innerhalb einer Prüfungskohorte (bzw. Studiengruppe, Jahrgang o.ä.) p-Wert bei Gruppe N M SD DIFF T-/U-Test stark kompetenzorientiert 20 3,45 0,76 weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 39 3,05 1,05 0,40 stark kompetenzorientiert 20 4,00 0,80 weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 40 3,60 1,06 0,40 stark kompetenzorientiert 20 3,15 0,81 weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 40 2,63 0,77 0,52 stark kompetenzorientiert 20 3,55 0,89 weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 38 2,97 1,00 0,58 stark kompetenzorientiert ,018 016 ,035 ,037 20 2,60 1,10 weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 40 3,08 1,05 -0,48 p-Wert bei Rückmeldung Gruppe N M SD DIFF T-/U-Test stark kompetenzorientiert 19 3,05 0,91 Bewertung differenziert nach ,009 0,67 standardisierten Kriterien weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 39 2,38 0,88 ,011 stark kompetenzorientiert 18 2,78 0,88 erweitertertes, individuelles Gutachten weniger bzw. nicht kompetenzorientiert 41 2,17 0,77 0,61 47 Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 3. Perspektive Prüfende: Selbstansprüche und Realitäten Selbstansprüche und Realitäten Thesen These: Kompetenzorientierte Prüfungen werden weniger in bestimmten Formen oder unter bestimmten Zielsetzungen gestaltet, sondern mehr in der kompetenzorientierten Art und Weise der inhaltlichen Gestaltung und Bewertung. Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 48 Kompetenzorientiertes Prüfen im Fernstudium: Perspektive Studierende, Perspektive Prüfende 4. Conclusio: Prüfungen zwischen Kreativität und Konsolidieren Die Bandbreite kompetenzorientierter Prüfungen in Fernstudiengängen wächst, es dominieren allerdings weiterhin konventionelle (schriftliche) Präsenzprüfungen. Interdependenzen zwischen Präsenz- und Fernstudiengängen? Anschlussfragen • Wo liegen möglicherweise fachspezifische und/oder hochschulspezifische Varianten? • Was hindert Lehrende und Studiengangsverantwortliche, kompetenzorientierte Prüfungen zu praktizieren? Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 49 Vielen Dank! Ulrich Iberer Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Institut für Bildungsmanagement [email protected] http://www.bildungsmanagement.ph-ludwigsburg.de Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 50 Kompetenzorientiertes Prüfen im Fernstudium: Perspektive Studierende, Perspektive Prüfende Quellen Arnold, Rolf; Schüßler, Ingeborg (2003, Hrsg.): Ermöglichungsdidaktik. Erwachsenenpädagogische Grundlagen und Erfahrungen. Baltmannsweiler: Schneider-Verlag. Bachmann, Heinz (2011): Formulieren von Lernergebnissen - learning outcomes. In: Bachmann, Heinz (Hrsg.): Kompetenzorientierte Hochschullehre. Die Notwendigkeit von Kohärenz zwischen Lernzielen, Prüfungsformen und LehrLern-Methoden. Bern: hep, S. 30-43. Biggs, John (1999): Teaching for quality learning at university. Glasgow: MacGraw Hill. Biggs, John; Tang, Catherine (2011): Teaching for quality learning at university. Glasgow: MacGraw Hill. Bretschneider, Markus; Gutschow, Katrin; Lorig, Barbara (2014): Kompetenzorientiert prüfen - Prüfungspraxis und weiterer Entwicklungsbedarf. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis, 43 (2014) 3, S. 26-29. Bundesassistentenkonferenz (BAK) (2009/1970): Forschendes Lernen – Wissenschaftliches Prüfen. Bielefeld: UniversitätsVerlabWebler. Glathe, Annette; Schabel, Samuel (2014): Prüfungsinstrumentarium für Projekte. In: Berendt, Brigitte; Fleischmann, Andreas; Wildt, Johannes; Schaper, Niclas; Szczyrba, Birgit (Hrsg.): Neues Handbuch Hochschullehre. 65. Ergänzungslieferung. Stuttgart: Raabe, Systemstelle H3.6. Hanft, Anke; Müskens, Wolfgang (2003): Prüfungs- und Dokumentationsmethoden als Instrumente der kompetenzorientierten Erfolgskontrolle internetgestützten Lernens. Ergebnisse des Projekts “Lernerfolgskontrolle und Zertifizierung des Lernens im Netz und mit Multimedia unter dem Aspekt der Lernkulturveränderung und Kompetenzentwicklung”. In: Lernen im Netz und mit Multimedia. (QUEM-Report, 80). Berlin: Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung, S. 177-254. Online: http://www.abwf.de/content/main/publik/report/2003/Report-80.pdf Huber, Ludwig (2007): Prüfungen – ein Problem, zu dem die Hochschuldidaktik manches sagen, aber wenig tun kann? In: Merkt, Marianne; Mayrberger, Kerstin (Hrsg.): Die Qualität akademischer Lehre. Zur Interdependenz von Hochschuldidaktik und Hochschulentwicklung. Innsbruck: Studienverlag, S. 73-88. Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 51 Kompetenzorientiertes Prüfen im Fernstudium: Perspektive Studierende, Perspektive Prüfende Quellen Huber, Ludwig (2008): 'Kompetenzen' prüfen? In: Dany, Sigrid; Szczyrba, Birgit; Wildt, Johannes (Hrsg.): Prüfungen auf die Agenda! Hochschuldidaktische Perspektiven auf Reformen im Prüfungswesen. Bielefeld: W. Bertelsmann, S. 12-26. Krope, Peter (1984): Dialogische Prüfungsforschung. Bern: Peter Lang. Laaser, Wolfram (1996): Prüfungen im Fernstudium. Eine didaktische und organisatorische Herausforderung. In: Beiträge zur Hochschulforschung 4/1996, S. 331-342. Online: http://www.bzh.bayern.de/uploads/media/4-1996-laaser.pdf Reinmann, Gabi (2012): Was wäre, wenn es keine Prüfungen mit Rechtsfolgen mehr gäbe? Ein Gedankenexperiment. In: Csanyi, Gottfried; Reichl, Franz; Steiner, Andreas (Hrsg.): Digitale Medien - Werkzeuge für exzellente Forschung und Lehre. Münster: Waxmann, S. 29-40. Online: http://www.pedocs.de/volltexte/2013/8297/pdf/Digitale_Medien_2012_Reinmann_Was_waere_wenn.pdf Reinmann, Gabi (2015a): Kompetenzorientierung und Prüfungspraxis an Universitäten: Ziele heute und früher, Problemanalyse und ein unzeitgemäßer Vorschlag. In: Lin-Klitzing, S., Di Fuccia, D., Hartung, R. (Hrsg.): Leistungsstandards und Leistungsmessung am Gymnasium und an der Universität. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Online: http://gabi-reinmann.de/wp-content/uploads/2014/10/Artikel_Berlin_Okt_14.pdf Reinmann, Gabi (2015b): Prüfungen und Forschendes Lernen. In: Mieg, H. A.; Lehmann, J. (Hrsg.): Forschendes Lernen: Programmatik und Praxis. Frankfurt am Main: Campus. Online: http://gabi-reinmann.de/wpcontent/uploads/2014/12/Artikel_Pruefungen2_ForschendesLernen_Dez14_Preprint.pdf Schaper, Niclas; Hilkenmeier, Frederic (2013): Umsetzungshilfen für kompetenzorientiertes Prüfen. HRK-Zusatzgutachten. Hochschulrektorenkonferenz. Hochschulrektorenkonferenz Projekt nexus. Online: http://www.hrk-nexus.de/fileadmin/redaktion/hrk-nexus/07-Downloads/07-03-Material/zusatzgutachten.pdf Schaper, Niclas (2012). Fachgutachten zur Kompetenzorientierung in Studium und Lehre. Hochschulrektorenkonferenz. Online: http://www.hrk-nexus.de/fileadmin/redaktion/hrk-nexus. Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 52 Kompetenzorientiertes Prüfen im Fernstudium: Perspektive Studierende, Perspektive Prüfende Quellen Schlieb, Claudia; Müller, Ulrich (2013): Prüfung. In: Müller, Ulrich; Alsheimer, Martin; Iberer, Ulrich; Papenkort, Ulrich (Hrsg.): methoden-kartothek.de. Spielend Seminare plane für Weiterbildung, Training und Schule. Erste Nachlieferung 2013. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag. Waffenschmidt, Eberhard (2013): Kompetenzorientierte schriftliche Prüfungen. In: Berendt, Brigitte; Fleischmann, Andreas; Wildt, Johannes; Schaper, Niclas; Szczyrba, Birgit (Hrsg.): Neues Handbuch Hochschullehre. 62. Ergänzungslieferung. Stuttgart: Raabe, Systemstelle H5.2. Walzik, Sebastian (2012): Kompetenzorientiert prüfen. Leistungsbewertung an der Hochschule in Theorie und Praxis. Opladen: Verlag Barbara Budrich. Wildt, Johannes Wildt; Wildt, Beatrix (2011): Lernprozessorientiertes Prüfen im "Constructive Alignment". Ein Beitrag zur Förderung der Qualität von Hochschulbildung durch eine Weiterentwicklung des Prüfungssystems. In: Berendt, Brigitte; Fleischmann, Andreas; Wildt, Johannes; Schaper, Niclas; Szczyrba, Birgit (Hrsg.): Neues Handbuch Hochschullehre. 51. Ergänzungslieferung. Stuttgart: Raabe, Systemstelle H6.1. Wippermann, Martina; Müller, Ulrich (2008): Innovativ lehren - konventionell prüfen? Zur Gestaltung von Studienleistungen und Prüfungen. In: Müller, Ulrich; Wippermann, Sven; Schweizer, Gerd (Hrsg.): Visionen entwickeln - Bildungsprozesse wirksam steuern - Führung professionell gestalten. Dokumentation zum Masterstudiengang Bildungsmanagement der Landesstiftung Baden-Württemberg. Bielefeld, W. Bertelsmann: S. 195-208. DOI: 10.3278/6001921w. Michael Krüger, „Die Lernende Bildungsorganisation“, Wintersemester 2010/11 53
© Copyright 2024 ExpyDoc