rONJA Furrer ist die neue Freundin von Rapper Stress – und ein

Glücklich
mit Stress
RONJA FURRER ist die neue Freundin
von Rapper Stress – und ein international
gefragtes Topmodel. Wie ihr Leben
­zwischen Lüterkofen SO und New York
abläuft, erzählt sie uns auf Mallorca.
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«hier IST MEINE HEIMAT»
Das Haus ihrer Mutter in Lüterkofen SO
ist Ronja Furrers Zuhause.
allorca, 23 Grad. Ronja
Furrer, 20, posiert
für Katalogfotos. Seit
Wo­chen arbeitet das
Model durch: Mode­
schau in Zürich, zwei Tage Shooting
in Karls­ruhe, gefolgt vom Auftrag auf
Mallorca. «In diesem Job bist du manch­
mal ganz schön einsam.» Ronja tippt
blindlings eine Nachricht auf der Handy­
tastatur. «Es verschlägt dich an die
schönsten Orte der Welt, die du dann
alleine g
­e­
niessen musst.» Wie beim
Shooting auf Mauritius, als Ronja in ei­
nem Sechssternehotel einen eigenen,
wunderschönen Bungalow hat. «Aber
wenn du reinkommst, ist einfach nie­
mand da, mit dem du das teilen kannst.»
In der Schweiz, ihrem Zuhause,
hat sie nun jemanden gefunden, mit dem
sie ihr Leben teilen kann. Ihr neuer
Freund ist Andres Andrekson, 35, besser
bekannt als Rapper Stress. Vor gut einer
Woche küssten sich die beiden in der
­Öffentlichkeit, bestätigten: «Ja, wir sind
ein Paar.» Seither klingelt Ronjas Black­
berry Sturm. Ronja schweigt, ihr Privat­
leben will sie nicht in den Medien. Sie ver­
rät einzig: «Ich bin sehr, sehr glücklich.»
Punkt. Am Set auf Mallorca hingegen ist
sie offener. Sie erzählt den Produktions­
mitarbeitern von Stress, mit dem sie die
Leidenschaft für Musik teilt. Seit Mai u
schweizer illustrierte 37
Fotos Nicole Bökhaus, David Biedert
Text Ramona Thommen
Wandelbar Ihr grösster
Stolz ist die Kampagne
für Ralph Lauren, deren
Aushängeschild sie ist.
Stress und
ich geniessen
die Zeit, die
wir zusammen
haben
Ronja furrer
freizügig
«Ich stehe zu
­meinem Körper»,
sagt Ronja. Oben
ohne zu posieren,
ist für sie kein
­Problem – «sofern
es nicht billig
wirkt».
38 schweizer illustrierte
Fotos Sandro Bäbler, HO (2), Christof Ammann / tilllate.com (2), Nicole Bökhaus, Privatbild / HO
u sind
Ronja und Andres ein Paar.
Damals wurden die beiden zusammen
am Konzert von Jay-Z und Kanye West
im Hallenstadion gesehen. «Wir geniessen die Zeit, die wir zusammen haben.»
Ihr Grossvater, mittlerweile ge­
stor­ben, legt vor sechs Jahren den Grund­
stein für Ronjas Karriere. Ein FerienSchnappschuss begeistert ihn so sehr,
dass er das Bild an die Modelagentur
­Option schickt. Deren Chefin Ursula
Knecht wird aufmerksam, nimmt Ronja
unter ihre Fittiche. Die Solothurnerin
wird Zweite beim Elite Model Look, obwohl sie kurz vor dem Finale zur Küchenschere greift. «Ich sah aus wie Ronja Räubertochter.» Sie schneidet sich die
langen, störrischen Haare ab. Radikal.
Kurz. Zottelig. Ursula Knecht ist schockiert. Ein Hairstylist muss her. «Plötzlich hat bei Ronja alles gestimmt: der
Look, die Masse, der Wille», sagt Knecht.
Ein Glücksfall. Am Weltfinale kommt sie
unter die ersten 15, Ursula Knecht hat
recht be­halten. Buchungsanfragen folgen postwendend, Ronja stellt sich statt
für eine Lehr­stelle bei Modelagenturen
vor. Damit sie nicht alleine nach Übersee
muss, begleitet ihr Vater Jean-Louis, 46,
sie nach New York. Er ist es auch, der
Ronja das Gehen auf High Heels
beibringt: Einen Nachmittag lang steigt
sie damit eine Treppe rauf und runter.
2012 landet Ronja ihren grössten
Coup: als Model für die internationale
Kampagne von Ralph Lauren. «Es gibt
nur wenige Mädchen wie Ronja, die sich
in diesem Geschäft lange beweisen und
durchschlagen können», so Knecht.
Ab kommendem November ver­
zichtet Ronja wieder auf ihren geliebten
McDonald’s-Fastfood. Mindestens vier
Kilo muss sie abnehmen, wenn sie an der
New York Fashion Week laufen will. Ein
Hüftumfang kleiner als 90 Zentimeter ist
gefragt, der von Ronja bewegt sich meist
zwischen 91 und 92 – sie ist 181 Zentimeter gross. «Will ich Jobs ergattern, muss
ich mich an diese Masse halten, sonst
habe ich keine Chance.» Ein Personal
Trainer hilft ihr dabei. Er sei eine u
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Ihre Stute mus
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Ronja verkau
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wegen Zei
Nahe Mit ihrem Mami bespricht Ronja
alles. «Wir verstehen uns blind.»
Naturkind Mit der Familienhündin
Jaya tobt sich Ronja draussen aus.
Furrer-Quartett Araia,
Cindy, Ronja und Fiona
(v. l.) halten zusammen.
«Es ist cool, wenn wir zu
viert sind», sagt Ronja.
schweizer illustrierte 39
Investition in ihren Job. «Mein Körper
ist mein Kapital. Stimmt mit ihm etwas
nicht, kann ich nicht arbeiten.»
Wie viel sie mit all den Aufträgen
verdient, will Ronja nicht verraten. «Mir
ist nicht wichtig, auf wie viele Covers
ich es schaffe.» Es gehe ihr darum, mit
dem Modeln so lange wie möglich Geld
zu verdienen und es zu sparen. «Um mir
später meine Träume zu verwirklichen.»
Und wovon träumt Ronja Furrer?
Sie will zum Beispiel mit behinderten
Menschen arbeiten, wie das ihre Mutter
tut. Pia Furrer, 54, Behindertenpflegerin, ist Ronjas Vorbild und «die wichtigste Person in meinem Leben. Wenn es
meine Mutter einmal nicht mehr gibt,
gibt es mich auch nicht mehr.» Ja, sie
leide unter Verlustängsten. Weshalb,
das könne sie sich nicht wirklich
er­klären. Zwar hätten sich ihre Eltern
getrennt, als sie acht Jahre alt war.
«Aber ich kann mich nicht erinnern,
u
dass mich das richtig traurig gemacht
hat.» Ronja und ihre Geschwister­
Fiona, 22, Araia, 19, und Cindy, 14, wachsen bei der Mutter auf. «Weil wir uns
so ähnlich sind, ist Ronja für mich wie
eine gute Freundin», sagt Mutter Pia.
Bis heute überlegt sich Ronja
­genau, wofür sie ihr Geld ausgibt.
Ihre Agenda ist ein 90-Rappen-Ringbüchlein aus der Migros. Darin ver­
waltet sie all ihre Termine. Ab und an,
eben zu speziellen Anlässen, leistet sie
sich e
­ twas zum Anziehen von ihren
Lieblingslabels Isabel Marant oder
Akris. Oder sie schenkt ihrer Mutter ein
verlängertes Wochenende in Barcelona
oder eine Reise nach New York. «Mami
weiss, dass sie es annehmen muss, weil
sie es verdient hat.»
Sie modle gerne, sagt Ronja. Aber
an dem Tag, an dem sie beschliesse,
aufzuhören – da ist sie sich sicher –,
werde sie froh sein. 
Ronjas
Welt
Make-up «Das besitze ich nicht, weil
ich mich nicht schminken kann. Ich mag
es natürlich, trage höchstens Mascara.»
High Heels «Privat verzichte ich auf
hohe Absätze. Damit fühle ich mich
­unwohl, weil ich dann alle überrage.»
Vorname
«Ich heisse so wegen Astrid

Lindgrens Buch ‹Ronja Räubertochter›.
Uns verbindet die Liebe zur Natur und
die Abneigung gegen Haarbürsten.»
Handy-Rechnung
«Sie beläuft sich

monatlich auf 800 bis 1000 Franken.
Der Betrag ist es mir wert. Ich möchte
von überall auf der Welt mit meinen
Liebsten in Kontakt sein können.»
Chanel-Handtasche «Sie ist das
­Teuerste, was ich mir je gekauft habe.
Als Abschluss für die Zeit in Paris.»