Kurs 2: Importieren und digitalisieren von A/V

Kurs 2:
Importieren und digitalisieren von A/V- Material
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2. Importieren von A/V Material
Grundsätzlich lassen sich (je nach Hardwarekonfiguration) beliebige Daten (Audio, Video, Animations- Clips, Grafiken, ...) importieren, sowohl von analogen ,
als auch digitalen Quellen.
Je nach Leistungsfähigkeit des Rechners kann während der gesamten Session zwischen ON- und OFF- Line Bearbeitung ausgewählt werden.
ONLINE Bearbeitung :
OFFLINE Bearbeitung :
Aufnahme und Bearbeitung des AV-Materials in „Master Qualität“ (Ursprungs- und Endmaterial besitzen die gleiche Qualität)
Aufnahme und Bearbeitung von AV-Material mit niedriger Qualität. Erst in der Endversion werden die Clips durch „hochwertige
Materialien“ ersetzt. Diese Bearbeitung ist vorteilhaft wenn man viele Clips bearbeitet, da auf Grund geringerer Datenmengen
eine schnelle Bearbeitung möglich ist. Das Austauschen der niedrig aufgelösten Dateien durch höher aufgelöste Dateien kann mit
Premiere weitestgehend automatisiert werden.
2.1. Anschluss der DV – Videoquelle
Der Zuspieler (digitale Kamera) ist über die „Fire/Wire Schnittstelle“ mit dem Rechner zu verbinden. Um Komplikationen zu vermeiden, sollte die Kamera immer
im Netzbetrieb laufen.
2.2 Aufnahme von digitalem Ausgangsmaterial (DV)
1. Timecode:
Um mit Premiere zeitsparend arbeiten zu können, empfiehlt es sich beim Aufzeichnen von Videosequenzen auf Band, vorher
einen „durchgängigen“ Timcode auf das Videoband zu generieren.
2. maximale Datenmenge:
Es können maximal drei Stunden AV-Material in einer Session bearbeitet werden. (!?!)
3. Vorbereitung der Aufnahme: Einstellen der Videobearbeitungsparameter (Æ Kapitel 1),
Einstellen der Wiedergabeparameter (Æ im Dialogfeld „Allgemeine Projekteinstellungen“)
Überprüfen der Kameraansteuerung : Bearbeiten Æ Voreinstellungen ÆScratch Disks und Gerätesteuerung
DV-Gerätesteuerungs-OptionenÆ Status prüfen Æ ONLINE !
Æ Videostandard Æ PAL
Æ Gerätemarke Æ (SONY)
Æ Gerätemodell Æ (DCR VX 1000E)
Æ Timecode - Format Æ None Drop Frame
Falls im Kontrollkästchen auf OFFLINE steht müssen alle Anschlüsse (Fire/Wire) nochmals überprüft werden.
Festlegen der „Scratch Disk“
Digitales Videoediting mit Premiere 6.0
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4. Aufnahme von DV Material: Öffnen des Aufnahmefensters : Datei Æ Aufnehmen Æ Filmaufnahme
Das Fenster „Filmaufnahme“ dient zur Aufnahme von digitalen und analogen AV-Material. In diesem Fenster werden die
momentan aufgenommenen Sequenzen angezeigt. Weiterhin lassen sich mit den vorhandenen Steuerelementen die
angeschlossenen externen Geräte (Kamera) direkt ansteuern.
Mittels Option „Aufnahmeeinstellung“ werden die zu bearbeiteten Komponenten referenziert, bzw. verändert.
Filmaufnahmefenster
Aufnahme von
Bild und Ton
Steuerbuttons zur Aufnahme
Ansteuerung der Videokamera
4.1. Aufnahme mittels Setzen von IN/OUT Points:
Mittels Steuerbuttons auf Stelle des Aufnahmestarts spulen Æ Setzen des „IN POINTS“ ( { ) ( I )
Mittels Steuerbuttons auf Stelle des Aufnahmeendes spulen Æ Setzen des „OUT POINTS“ ( } ) (O)
Sichten des Aufnahmebereichs:
Alt + { Æ Kamera spult automatisch zum IN POINT
Aufnahme des I/O Bereichs:
4.2. direkte Aufnahme:
Alt + } Æ Kamera spult automatisch zum OUT POINT
Alt + Record Button
während des Abspielens des Videobands kann auch direkt durch Betätigen des Record Buttons aufgenommen werden
4.3. Aufnahme durch Erstellen von „Batch Listen“:
Durch das Erstellen von Timecode abhängigen Listen kann der Vorgang zur Aufnahme von Videosequenzen automatisiert
werden. Das heißt, die durch Vorsichtung ausgewählten Bereiche werden durch Angabe des Timecodes in eine Art Liste
geschrieben und anschließend automatisch eingelesen.
Nicht geeignet in den Breichen 00:00:00:00 .... 00:00:30:00 sowie 00:59:30:00 .... 01:00:00:00
Digitales Videoediting mit Premiere 6.0
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Batchliste
neue Sequenz hinzufügen
Stausleiste
Häkchen
Raute
x
Æ Clip wurde auf Platte aufgezeichnet
Æ Clip muss noch aufgenommen werden
Æ Fehler bei Clipaufnahme
1. Öffnen des Aufnahmefensters:
2. Eingabe von:
3. Auswahl Aufnahme-Startpunkt:
4. Auswahl Aufnahme-Endpunkt:
5. Bestätigung der Sequenz:
Record Button
Clips nach IN Point sortieren
Datei Æ Aufnehmen Æ Filmaufnahme Æ Aufzeichnungsvorgang
Bandname, Dateiname, ggf. Kommentar
In-Point setzen ( Alt + { ) oder I
Out-Point setzen ( Alt + } ) oder O
In/Out aufzeichnen , Clip wird in die Batchliste eingefügt
Schritte 1-5 so lange wiederholen, bis alle Clips ausgewählt sind
6. Anzeigen der Batchliste:
7. Speichern der Liste:
8. Öffnen der gespeicherten Liste:
Datei Æ Aufnehmen Æ Batchliste ; momentan aktuelle Liste wird angezeigt
Datei Æ Speichern unter Æ ( Angabe von Name, Ort, ... )
Datei Æ Öffnen Æ ( Angabe von Ort, Name, ... )
In der Batchliste können Clips auch direkt „manuell“ hinzugefügt bzw. gelöscht werden. An Hand der aufgezeichneten
Timecodes des Storyboards werden alle IN/OUT Points unter Angabe des Dateinamens in die Liste eingefügt.
1.Öffnen der Batchliste:
2. Neue Sequenz hinzufügen:
3. Speichern der Liste:
Datei Æ Aufnehmen Æ Batchliste
Eingabe der IN/OUT Points + Dateidaten (Name,...)
Datei Æ Speichern unter Æ ( Angabe von Name, Ort, ... )
Die Aufnahme der in der Batchliste ausgewählten Clips auf die Festplatte erfolgt mit nachfolgenden Schritten:
1. Öffnen der Batchliste:
2. Auswahl der Clips:
3. Aufnahme:
4. Abbruch der Aufnahme:
Datei Æ Öffnen Æ ( Angabe von Ort, Name, ... )
Markieren der Clips durch Setzen der „Raute“
Betätigen des Record Buttons
ESC Taste drücken (erst möglich bei Aufnahme eines Clips)
Digitales Videoediting mit Premiere 6.0
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Die Batchlisten können auf verschiedene Art und Weise verwaltet und editiert werden. Unter anderem ist einen Bearbeitung als
Textdatei möglich, d.h. es können Schnittslisten mit Texteditor erzeugt und anschließend in eine Batchliste importiert werden.
Innerhalb eines Projekts kann man verschiedene Batchlisten erstellen und Clips untereinander hinzufügen oder löschen. Es
besteht die Möglichkeit, in anderen Videoschnittprogrammen mit diesen Listen zu arbeiten.
2.3. Importieren von A/V Clips
Es besteht die Möglichkeit sowohl einzelne Clips, als auch gesamte Clip-Ordner in das Projektfenster von Premiere zu importieren. Die Clips können eine
maximale Größe von 4000 x 4000 Pixel besitzen. Das Seitenverhältnis der importierten Clips wird automatisch an die in der Projektvoreinstellung vorgenommen
Parameter angepasst.
Folgende Formate können in Premiere importiert werden:
Videoformate:
AVI Typ2, MOV, Open DML
Standbild (Sequenzen):
AI und AI- Sequenz, PSD und PSD- Sequenz, GIF und GIF- Animation, Filmstreifen, JPEG, PICT und PICT- Sequenz,
TGA und TGA- Sequenz, TIFF und TIFF- Sequenz, PCX, FLC/FLI, BMP und BMP- Sequenz
Audioformate:
AVI, MOV, AIFF, WAV
1. Import von Clips:
Datei Æ Importieren Æ Datei (Ordner)
2. Import von Standbildern:
Datei Æ Importieren Æ Datei (Auswahl des Standbildes)
Die Länge des Standbildes kann dabei im voraus oder direkt in der Vorschau geändert werden (Standbilder werden als Sequenz
eines Bildes mit einer bestimmten Länge eingeladen.)
Einstellung der Bildlänge im voraus:
Bearbeiten Æ Voreinstellungen Æ Allgemein und Standbild Æ Standarddauer
Einstellung der Bildlänge in der Vorschau:
Bild öffnen Æ Dauer... Æ Eingabe der Länge als Timecode
Import von AI- Dateien:
Beim Einladen werden die vektororientierten AI- Dateien automatisch in pixelorientierte „Premiere“ Dateien umgewandelt
(„Rastern“). Es erfolgt eine automatische „Kantenglättung“. Leere Bereiche werden in Abhängigkeit der gewählten „Alpha
Maske“ transparent dargestellt.
Import von PSD- Dateien
Es können PSD- Dateien ab Version 3 mit Ebenen importiert werden. Falls Schwierigkeiten auftreten sollten die Ebenen reduziert
(u.U. zusammengefasst) werden.
3. Import von Sequenzen:
Für Bildsequenzen wird jedem Einzelbild ein Frame zugeordnet. Die Einzelbilder der Bildsequenz müssen den gleichen Suffix
aufweisen und fortlaufend nummeriert sein. (Bildname000.suffix, Bildname001.suffix, Bildname002.suffix, ... )
Datei Æ Importieren Æ Datei Æ ........ Nummerierte Standbilder on
Digitales Videoediting mit Premiere 6.0
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4. Import von Audiodateien:
Es empfiehlt sich analog aufgenommene Audiodateien vorher mit Audio- Edit- Programmen bspw. „Sound Forge“ zu bearbeiten.
Die anschließend digital vorhandene Datei lässt sich problemlos importieren. Das gilt auch für Audio CDs, da Premiere keine
CDA- Dateien importieren kann.
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Datei Æ Importieren Æ Datei
2.4. Bestimmung der Pixel- Seitenverhältnisse
Neben den Frame- Seitenverhältnissen werden in Premiere außerdem die jeweiligen Pixel- Seitenverhältnisse berücksichtigt. Das Frame- SV beschreibt Breite
mal Höhe eines Frames, das Pixel- SV die Dimension der Pixel.
Frame- Seitenverhältnis
Pixel- Seitenverhältnis
A – Quadratpixel im SV von 4:3
B – Rechteckpixel im SV von 4:3
C – auf einem Quadratpixel- Monitor dargestellte Rechteckpixel Æ Verzerrung!
Das heißt, nicht nur die richtige Abgleichung der Frame- SV ist von Bedeutung, auch die Anzeige bzw. Einstellung der Pixel- SV, sowie auf welcher Art Monitor
die Bilder angezeigt werden. Aufnahmen mit unterschiedlichen Verhältnissen können innerhalb eines Projektes kombiniert und „korrekt“ wiedergegeben werden.
Beim Start von Premiere (siehe Kapitel 1 ) werden in den Allgemeinen Einstellungen diese Verhältnisse eingestellt. Währende der Bearbeitung sollten diese
Einstellungen beibehalten werden.
Das Pixel- SV der AV- Dateien muss auf das ursprüngliche (Aufnahme-) Verhältnis eingestellt sein. Für die Arbeit mit der digitalen Kamera wird folgende
Einstellung benötigt:
D1 / DV PAL mit Pixel- SV von 1,0666 bei einer Framegröße von 720 x 576. ( Frame: SV 4 : 3 )
Diese Einstellungen werden besonders akut, wenn verschiedene Quellen benutzt werden (bspw. digitale Kamera -> Rechteckpixel, 3D Computeranimation
-> Quadratpixel, ...).
Digitales Videoediting mit Premiere 6.0
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Um die Pixel- SV von importierten Clips ( bspw. eine 3D Computeranimation) zu ändern, geht man wie folgt vor:
Auswahl der Datei im Projektfenster Æ Clip Æ Erweiterte Option Æ Pixel-Seitenverhältnis Æ Eingabe i.A. der Projekteinstellung
Nach der Veränderung werden aus den Quadratpixel Rechteckpixel.
Es ist von Vorteil, die Framegröße der importierten Clips größer als die Framgröße des Projekts zu gestalten. Premiere führt dann ein sogenanntes
„Downsampling“ durch.
Digitales Videoediting mit Premiere 6.0