Die wichtigsten Lerntheorien

Die wichtigsten Lerntheorien
Klassische Konditionierung
Hier wird ein reflexauslösender (unbedingter) Reiz wird mit einem
neutralen Reiz gekoppelt. Letzterer wird dadurch zum bedingten
(konditionierten) Reiz und löst nun eigenständig die Reflexantwort aus.
Bedingung: Die erwünschte Reaktion muß eine Reflexhandlung bzw.
unwillkürliche Reaktion sein Besonderheit: Es ist keine Belohnung
erforderlich, um das Verhalten zu konditionieren.
Diese Form der Konditionierung können Sie bei der Erziehung zur
Stubenreinheit nutzen. Klassische Konditionierung wenden Sie an, wenn
Sie dem Hund die Bedeutung eines sekundären Verstärkers
verdeutlichen wollen. Achten Sie darauf, daß auch Angstverhalten der
klassischen Konditionierung folgt.
Instrumentelle, operante Konditionierung
Es wird eine willkürliche Reaktion gezeigt, um ein bestimmtes Ziel zu
erreichen. Die Wahrscheinlichkeit, mit der eine Handlung in Zukunft
gezeigt wird, kann durch positive oder negative Verstärkung beeinflußt
werden. Ein positives Ereignis, das unmittelbar nach einer Handlung
stattfindet, führt zur Erhöhung der Wahrscheinlichkeit, ein negatives
Ereignis zur Verminderung.
Bedingung: Folgende drei Faktoren müssen zusammentreffen: ein Reiz
(in einer Trainingssituation ein Befehl oder Signal) die Reaktion (im
Idealfall das Ausführen der erwünschten Handlung) die Verstärkung (z.B.
ein Belohnungsleckerchen) Besonderheiten: Die Verstärkung ist die
Triebfeder der instrumentellen Konditionierung. Sie muß erwähnt während oder binnen einer Sekunde nach der Reaktion erfolgen, sonst
kann der Hund Verknüpfung zwischen dem Reiz seiner Handlung und
der Verstärkung herstellen.
Die instrumentelle Konditionierung wendet man beim Hundetraining am
meisten an. Man möchte damit erreichen, daß der Hund erwünschte
Handlungen häufiger zeigt und unerwünschte immer seltener. Achten
Sie beim Üben auf die Bedingungen von Lob und Strafe, um den Hund
nicht durch Verstöße gegen die "Hundelogik" zu verwirren und zu
frustrieren.
Motivation
Den Hund motivieren zu können, ist der Schlüssel der erfolgreichen
Hundeerziehung. Genau wie auch Menschen tun Hunde nichts "einfach
so". Sie brauchen einen Anreiz, um eine Handlung auszuführen und
werden um so eher geneigt sein, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen, je
größer die Motivation ist.
Hunde sind oftmals besonders leicht über Futter zu motivieren,
zumindest wenn keine weitere Ablenkung vorhanden ist und der Hund
sich nicht gerade zuvor sattgefressen hat. Viele Hunde kann man
ebenfalls sehr gut über Spielzeug oder ein Spiel an sich, über verbales
Lob und über Streicheleinheiten motivieren, etwas zu tun.
Man sollte sich aber darüber im klaren sein, daß z.B. ein wildes, lustiges
Spiel mit Artgenossen eine so starke Motivation darstellt, daß wir dem
kaum etwas entgegensetzen können, um unseren Hund dazu zu
bewegen, sich nach unseren Befehlen (z.B. dem Befehl HIER) zu
richten. Um schließlich doch zu erreichen, daß unser Hund lernt, auf
unsere Signale zu achten, sollten wir uns folgendes Tricks bedienen:
Neben den oben aufgeführten Dingen sind auch Bewegung, Späße und
Spannung für de, Hund eine große Motivation, etwas zu tun.
Wir sollten täglich mehrmals üben, den Hund aus einer Spielsituation
abzurufen, ihn kurz auf uns konzentrieren und ihm dann die größte
Belohnung zuteil werden lassen, die er sich in dieser vorstellen kann,
nämlich weiter spielen zu dürfen. Am leichtesten erreichen wir dies,
indem wir ihn in einem Moment rufen, in dem er gerade guckt, wo wir
sind und dann selbst ein Stückchen rennen, um einen größeren Anreiz
für den Hund darzustellen. Sobald er kommt, loben wir ihn
überschwenglich, lassen ihn kurz eine leichte Übung machen z.B. SITZ
und schicken ihn dann wieder mit LAUF los damit er weitertoben kann.
Beim Hund prägt sich auf diese Weise folgende Verknüpfung ein: ich
werde gerufen und bekomme Lob wenn ich komme, dann werde ich für
eine Übung belohnt, die mir leicht fällt und Spaß macht.
Das Weiterspielen stellt für ihn das eigentliche Lob dar. Auf diese Weise
bekommt die ganze Übung einen positiven Charakter, und nach einigem
Üben wird der Hund auch kommen, wenn wir es eilig haben und sein
Spiel tatsächlich beenden müssen.