Die bilateralen Beziehungen zwischen Schweiz

Institut für Politikwissenschaft
Lehrstuhl für Internationale Beziehungen
und Politische Ökonomie
Spezialisierung Internationale Beziehungen
Die bilateralen Beziehungen zwischen Schweiz und EU
Seminarleitung
Ort und Zeit
Prof. Dr. Stefanie Walter ([email protected])
Ruth Beckmann ([email protected])
Tobias Rommel ([email protected])
Mittwoch, 10:15-12:00 Uhr
Raum: AFL-E-020
Herbstsemester 2015
Bitte wenden Sie sich bei organisatorischen Fragen an Herrn Rommel.
Kursinhalt
Dieses Seminar untersucht die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU aus der
Perspektive der Internationalen Beziehungen. Im Blickfeld stehen dabei die historische Entwicklung (vom EWR-Nein 1992 bis heute), die Ausgestaltung der bilateralen Beziehungen sowie die
Interaktion von schweizerischen und europäischen Akteuren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt
auf der Analyse der aktuellen Herausforderungen für das bilaterale Verhältnis. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die verschiedenen Dimensionen dieser Thematik zu schaffen. Durch
die Lektüre und Diskussion von Forschungsarbeiten aus dem Bereich werden zudem die analytischen und forschungspraktischen Kompetenzen der Studierenden geschult. Im Kontext des Seminars erarbeiten die Studierenden ein Forschungsdesign zur Analyse eines Aspekts der bilateralen Beziehungen, auf dessen Grundlage sie im Frühjahrssemester eine eigene empirische Forschungsarbeit (BA-Arbeit) durchführen können.
Lernziele
Ziel ist es, den Studierenden ein vertieftes Verständnis über das bilaterale Verhältnis Schweiz-EU
zu vermitteln. Dabei sollen die Studierenden lernen, wie mithilfe politikwissenschaftlicher und
politökonomischer Analysetools sowie qualitativer und quantitativer Methoden konkrete Fragestellungen untersucht werden können. Besonderer Schwerpunkt liegt auf der kritischen Reflexion
von theoretischen Argumenten, empirischen Forschungsdesigns und Forschungsergebnissen
sowie deren Anwendung. Am Ende des Herbstsemesters sollen die Studierenden in der Lage
sein, selbstständig eine Fragestellung zu entwickeln, welche sie im anschliessenden Frühjahrssemester im Kontext ihrer BA-Arbeit empirische untersuchen.
OLAT
Für die Veranstaltung besteht ein OLAT-Campuskurs, in den Sie mit der Modulbuchung automatisch eingeschrieben werden. Auf der entsprechenden OLAT-Seite finden Sie das Kursprogramm, die Seminarfolien, Artikel und Buchkapitel aus der Literaturliste sowie allfällige weitere
Unterlagen und Informationen. Zudem können sie sich auf OLAT für ihre Referatsthemen einschreiben und die Präsentationsfoliensets sowie die schriftliche Arbeit einreichen. Ebenso teilen
wir Ihnen dort Ihre Noten für die einzelnen Leistungsnachweise mit.
1
Leistungsnachweise
Der Leistungsnachweis im Kurs setzt sich aus einem schriftlichen (80%) und einem mündlichen
Teil (20%) zusammen.
1. Schriftlicher Teil (80% der Endnote)
Der schriftliche Teil des Leistungsnachweises besteht aus drei Präsentationsfoliensets und einer
Ideenskizze für die im Frühjahrssemester anzufertigende BA-Arbeit.
a) Drei Präsentationsfoliensets (je 20% der Endnote)
Im Laufe des Semesters erstellen Sie drei Präsentationsfoliensets über drei verschiedene Forschungsartikel der Pflichtliteratur. Die Verteilung der Texte erfolgt zwischen Mittwoch, den
16.09.15 um 12:00 Uhr und Sonntag, den 20.09.15 um 24:00 Uhr über OLAT. Schreiben Sie sich
dort bitte bei drei Texten in die jeweilige Themenvergabe ein. Die Texte können Sie unter folgenden Restriktionen frei wählen: a) Es können keine Texte der Pflichtliteratur gewählt werden,
die mit einem Asterisk (*) versehen sind.1 b) Pro Sitzung kann nur ein Forschungsartikel gewählt
werden. c) Pro Forschungsartikel können sich maximal fünf Studierende einschreiben.2
Ziel der Präsentation ist es, Argument, Forschungsdesign und Ergebnisse des jeweiligen Artikels
kurz zusammenzufassen. Jede Präsentation setzt sich aus folgenden sechs Folien zusammen und
bildet die Grundlage für die mündliche Leistung Einzelreferat (siehe unten).
•
Folie 1: Titelfolie
Literaturangabe des jeweiligen Artikels (Autor, Titel, Veröffentlichungsjahr und -ort)
Name des/der Studierenden, Datum, Thema der jeweiligen Sitzung
•
Folie 2: Forschungsfrage
Gibt die (Haupt-)Forschungsfrage des Artikels in einem Satz wieder.
•
Folie 3: Argument
Stellt das zentrale Argument des Artikels auf einer Folie graphisch dar, indem sie die unabhängige(n) Variable(n) und die abhängige Variable identifiziert und den Kausalmechanismus
zwischen beiden Variablen aufzeigt (Wie und auf welche Weise beeinflusst die unabhängige
Variable die abhängige Variable?). Konzentrieren Sie sich dabei auf das Wesentliche!
•
Folie 4: Forschungsdesign
Enthält Informationen zu folgenden Punkten:
− Art des Forschungsdesigns und Methode
− Fallauswahl und Begründung
− Operationalisierung der unabhängigen und abhängigen Variablen
− Allfällige weitere relevante Informationen
•
Folie 5: Ergebnisse
Fasst die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen und diskutiert kurz, ob das theoretische Argument bestätigt wird.
Dies sollte Sie jedoch nicht davon abhalten, die Texte zu lesen, da Sie deren Inhalte in Gruppenarbeiten besprechen
werden.
2 Diese Anzahl wird bei Bedarf angepasst werden.
1
2
•
Folie 6: Mögliche Anwendung
Macht einen Vorschlag, wie die Idee, das Argument oder die Untersuchungsmethode für eine
eigene (neue) Analyse der bilateralen Beziehungen Schweiz-EU genutzt werden könnte.
Bitte erstellen Sie Ihre Folien in Powerpoint oder einer anderen Präsentationssoftware und laden
Sie die fertigen Präsentationen als .pdf-Datei bis zu dem der Sitzung vorangehenden Montag um
08:00 Uhr auf OLAT hoch. Nicht oder verspätet eingereichte Präsentationen werden mit der
Note 1 (nicht bestanden) bewertet.
b) Ideenskizze (20% der Endnote)
Die Ideenskizze soll die von Ihnen für das FS 2014 geplante Bachelorarbeit skizzieren. Diese
kann zu einem Thema der Wahl im Themengebiet „Bilaterale Beziehungen zwischen Schweiz
und EU“ geschrieben werden. Die Ideenskizze soll folgende Bestandteile haben (Details zur
Aufgabenstellung folgen im Laufe der Veranstaltung):
• Motivation und Forschungsfrage
• Einbettung in die Literatur
• Theoretisches Argument: Kausalmechanismus und Hypothese(n)
• Skizze eines Forschungsdesigns für die empirische Überprüfung der Hypothese(n)
• Erwartete Ergebnisse (Was müssten Sie entsprechend Ihres Forschungsdesigns empirisch
beobachten, damit Ihr Argument unterstützt wird?)
Die Ideenskizze dient dazu, dass Sie sich frühzeitig mit Ihrer Bachelorarbeit beschäftigen, Ihren
Fokus auf eine bestimmte Fragestellung legen und ein erstes Feedback zu Ihren Plänen erhalten.
Sie soll 5-7 Seiten Text umfassen (Schriftgrösse 12, 1.5-zeilig, exklusive Deckblatt, Inhalts- und
Literaturverzeichnis). Abgabetermin für die Abgabe via OLAT ist der 02. Dezember 2015 um
08:00 Uhr!3 Eine Verlängerung des Abgabetermins ist (ausser in zwingenden und begründeten
Fällen) nicht möglich.
Die einzelnen Ideenskizzen werden in der letzten Sitzung des Semesters am 16. Dezember 2015
besprochen. Ihre Anwesenheit in diese Sitzung ist daher unbedingt erforderlich. Zudem erhält
jede/r Studierende individuelles schriftliches Feedback, auf dessen Grundlage die Ideenskizze bis
zum Beginn des neuen Semesters gründlich überarbeitet werden muss. Bitte beachten Sie, dass
Sie bereits zu Beginn der zweiten Woche des Frühjahrssemesters ein Kurzpapier mit der überarbeiteten Forschungsfrage und einem ausgebauten Literaturüberblick einreichen werden müssen,
so dass sich eine intensive Auseinandersetzung mit der Bachelorarbeit bereits in den Semesterferien lohnt.
2. Mündlicher Teil (20% der Endnote)
Basierend auf den drei vorbereiteten Präsentationsfoliensets zur Pflichtlektüre des Kurses (siehe
oben) wird im Seminar jeder Artikel von drei Studierenden, die den jeweiligen Text vorbereitet
haben, vorgestellt. Dabei stellt eine Person Forschungsfrage und Argument (Folien 2 und 3), eine
Person das Forschungsdesign und Ergebnisse (Folien 4 und 5) und eine Person die Anwendung
des Papiers auf das Verhältnis Schweiz-EU (Folie 6) vor. Jeder/m Studierenden stehen für die
Präsentation 5 Minuten zur Verfügung. Das bedeutet, dass Sie sich auf die wesentlichen Punkte
3
Planen Sie bei der Abgabe etwas Puffer für allfällige technische Probleme beim Hochladen ein.
3
konzentrieren müssen. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Vortrags im Vorhinein zu proben und ihn
allenfalls so anzupassen, dass Sie nicht länger als 5 Minuten sprechen. In der anschliessenden
Diskussion werden je nach Bedarf auch weitere eingereichte Folien gezeigt und diskutiert. Die
Note für das Einzelreferat basiert auf der Qualität des jeweiligen Vortrags (Inhalt und Vortragstechnik) und der Beiträge zu der jeweils an die Präsentationen anschliessenden Diskussion.
Können Sie aus krankheitsbedingten Gründen ein Teilreferat nicht halten, setzen Sie sich bitte
unverzüglich mit Tobias Rommel in Verbindung. In diesen Fällen werden wir Ihnen in der Regel
einen neuen Text zu einem späteren Termin zuteilen.
Bitte beachten Sie noch folgende weitere Informationen
•
•
Informieren Sie sich zur Vorbereitung auf Ihre BA-Arbeit über die formalen und inhaltlichen
Anforderungen. Die Richtlinien können Sie folgendem Merkblatt entnehmen:
http://www.ipz.uzh.ch/studium/bachelor/BAreglemente/IPZ_Richtlinien_BA_Arbeit.pdf.
Die Spezialisierung und die BA-Arbeit sind zwei aufeinander aufbauende Module. Dennoch
bildet die BA-Arbeit ein eigenes Modul und muss im Frühjahrssemester separat gebucht werden. Sie sind somit nach Absolvieren der Spezialisierung nicht automatisch für die BA-Arbeit
eingeschrieben.
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Mittwoch, 16. September 2015
Sitzung 1:
Einführung
*Sciarini, Pascal, Simon Lanz und Allesandro Nai. 2015. Till Immigration Do us Part? Public
Opinion and the Dilemma between Immigration Control and Bilateral Agreements. Swiss
Political Science Review 21/2: 271-286.
TEIL I: SONDERFALL SCHWEIZ
Mittwoch, 23. September 2015
Sitzung 2:
Die Beziehungen Schweiz-EU im Jahr 2015
*Jenni, Sabine. 2014. Europeanization of Swiss Law-Making: Empirics and Rhetoric are Drifting
Apart. Swiss Political Science Review 20/2: 208-215.
*Lavenex, Sandra. 2009. Switzerland’s Flexible Integration in the EU: A Conceptual Framework.
Swiss Political Science Review 15/4: 547-575.
Mittwoch, 30. September 2015
Sitzung 3:
Wieso ist die Schweiz kein EU-Mitglied?
Dupont, Cédric und Pascal Sciarini. 2001. Switzerland and the European Integration Process:
Engagement without Marriage. West European Politics 24/2: 211-232.
Gstöhl, Sieglinde. 2005. Scandinavia and Switzerland: Small, Successful and Stubborn towards the
EU. Journal of European Public Policy 9/4: 529-549.
Optional:
Dupont, Cedric, Pascal Sciarini und Derek Lutterbeck. 1999. Catching the EU Train: Austria and
Switzerland in Comparative Perspective. European Journal of International Relations 5/2: 189224.
Mittwoch, 07. Oktober 2015
Sitzung 4:
Euroskeptizismus in der Schweiz – damals und heute
Milic, Thomas. 2015. For They Knew What They Did – What Swiss Voters Did (Not) Know
about the Mass Immigration Initiative. Swiss Political Science Review 21/1: 48-62.
Sciarini, Pascal und Ola Listhaug. 1997. Single Cases or a Unique Pair? The Swiss and Norwegian
“NO” to Europe. Journal of Common Market Studies 35/3: 407-438.
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Mittwoch, 14. Oktober 2015
Sitzung 5:
EU Integration und Sonderfall Schweiz
Schimmelfennig, Frank, Dirk Leuffen und Berthold Rittberger. 2015. The European Union as a
System of Differentiated Integration: Interdependence, Politicization and differentiation.
Journal of European Public Policy 22/6: 764-782.
Optional:
Mach, André, Silja Häusermann und Yannis Papadopoulos. 2003. Economic Regulatory Reforms
in Switzerland: Adjustment without European Integration, or How Rigidities Become Flexible. Journal of European Public Policy 10/2: 301-318.
Mittwoch, 21. Oktober 2015
Sitzung 6:
Forschungsdesign und Informationen zur Ideenskizze
Bernauer, Thomas, Detlef Jahn, Patrick Kuhn und Stefanie Walter. 2012. Einführung in die Politikwissenschaft. Baden-Baden. Nomos: Kapitel 2 und 3.
Optional:
Kellstedt, Paul und Paul Whitten. 2009. The Fundamentals of Political Science Research. Cambridge.
Cambridge University Press: Kapitel 1, 2, 4 und 5.
TEIL II: INTERNATIONALE VERHANDLUNGEN
Mittwoch, 28. Oktober 2015
Sitzung 7:
Entscheidungsfindung in der EU
Bailer, Stefanie und Gerald Schneider. 2006. Nash versus Schelling? The Importance of Constraints in Legislative Bargaining. In Robert Thomson, Frans Stockman, Christopher
Achen und Thomas König (Hrsg.). The European Union Decides. Cambridge. Cambridge
University Press: 153-177.
Moravcsik, Andrew. 1993. Preferences and Power in the European Community: a Liberal Intergovernmentalist Approach. Journal of Common Market Studies 31/4: 473-524.
Mittwoch, 04. November 2015
Sitzung 8:
EU-Verhandlungspositionen
Bailer, Stefanie, Mikko Mattila und Gerald Schneider. 2014. Money Makes the EU Go Round:
The Objective Foundations of Conflict in the Council of Ministers. Journal of Common Market Studies 53/3: 437-456.
Ellinas, Antonis und Ezra Suleiman. 2011. Supranationalism in a Transnational Bureaucracy: The
Case of the European Commission. Journal of Common Market Studies 49/5: 923-947.
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Mittwoch, 11. November 2015
Sitzung 9:
Verhandlungstheorie und Diskussion Forschungsfragen
Keine Pflichtlektüre
Mittwoch, 18. November 2015
Sitzung 10: Heterogenität von Verhandlungspositionen
Thomas, Daniel. 2012. Still Punching Below its Weight? Coherence and Effectiveness in European Union Foreign Policy. Journal of Common Market Studies 50/3: 457-474.
Wasserfallen, Fabio. 2014. Political and Economic Integration in the EU: the Case of Failed Tax
Harmonization. Journal of Common Market Studies 52/2: 420-435.
Mittwoch, 25. November 2015
Sitzung 11: Verhandlungsmacht in internationalen Verhandlungen
Panke, Diana. 2012. Negotiation Effectiveness: Why Some States are Better than Others in Making their Voices Count in EU Negotiations. Comparative European Politics 10/1: 111-132.
Slapin, Jonathan. 2006. Who Is Powerful? Examining Preferences and Testing Sources of Bargaining Strength at European Intergovernmental Conferences European Union Politics 7/1:
51-76.
Optional:
Dür, Andreas und Gemma Matteo. 2010. Bargaining Power and Negotiation Tactics: The Negotiations on the EU’s Financial Perspective, 2007-13. Journal of Common Market Studies 48/3:
557-578.
TEIL III: VERHANDLUNGSSPIELRAUM
Mittwoch, 02. Dezember 2015
Sitzung 12: Verhandlungsspielraum in den Beziehungen Schweiz-EU I
Fischer, Manuel und Pascal Sciarini. 2013. Europeanization and the Inclusive Strategies of Executive Actors. Journal of European Public Policy 20/10: 1482-1498.
Taggart, Paul und Aleks Szczerbiak. 2013. Coming in from the Cold? Euroscepticism, Government Participation and Party Positions on Europe. Journal of Common Market Studies 51/1:
17-37.
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Mittwoch, 9. Dezember 2015
Sitzung 13: Verhandlungsspielraum in den Beziehungen Schweiz-EU II
*Carrera, Sergio, Elspeth Guild und Katharina Eisele. 2015. No Move without Free Movement.
The EU-Swiss Controversy over Quotas for Free Movement of Persons. CEPS Policy Brief
331: 1-10.
Leuffen, Dirk, Thomas Malang und Sebastian Werle. 2014. Structure, Capacity or Power? Explaining Salience in EU Decision-Making. Journal of Common Market Studies 52/3: 616-631.
Reslow, Nastasja und Maarten Vink. 2015. Three-Level Games in EU External Migration Policy:
Negotiating Mobility Partnerships in West Africa. Journal of Common Market Studies 53/4:
857-874
Mittwoch, 16. Dezember 2015
Sitzung 14: Besprechung Ideenskizze
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