Aus dem Unterricht - Gisela

Aus dem Unterricht
G10b – süßer Unterricht
Als Gegenbeispiel zur kleinräumlichen, zum Teil äußerst primitiven
Landwirtschaft in Indien, stand für die
Mädchen der 10b im Rahmen ihres
Geographie-Unterrichts eine Exkursion in die moderne, global agierende
Zuckerfabrik in Plattling auf dem Programm. Nach Erledigung aller Formalitäten am Eingangstor führte Frau
Koller unsere Gruppe über und durch
das weitläufige Werksgelände. Während der etwa vier Monate dauernden
Rüben-Kampagne (von September bis
Dezember/Januar) herrscht in der Anlage 24-Stunden Betrieb. Pro Tag werden ca. 16 000 Tonnen Rüben nach
einem ausgeklügelten, GPS-gesteuerten Anliefersystem ohne Wartezeiten verarbeitet. Etwa 3000 Landwirte
liefern die Zuckerrüben, die 2014 von
besonders guter Qualität waren, d.h.
einen hohen Zuckergehalt aufwiesen.
Nach entsprechender Verarbeitung
wird zunächst der Dicksaft erzeugt,
von dem etwa zwei Drittel sofort zu
Aus dem Unterricht
Zucker weiterverarbeitet werden; der
Rest wird im Mai und Juni des darauffolgenden Jahres entsprechend
weiterverarbeitet. Pro Jahr produziert
das Plattlinger Werk bis zu 320 000
Tonnen dieses süßen Lebensmittels
und ist damit eines der größten Werke
der Südzucker AG. Durch Fusionen,
Beteiligungen, Übernahmen und weiteren Firmengründungen entwickelte
sich Südzucker vom einst regionalen,
lokalen Zuckerproduzenten zu einem
der führenden europäischen, global
agierenden Zucker- und Lebensmittelunternehmen mit 18.500 Mitarbeitern
und einem Gesamtumsatz von 7,7
Milliarden Euro. Beeindruckt von so
viel Fachwissen und der faszinierende
High-Tech-Produktion bekamen alle
nach der fast dreistündigen, äußerst
beeindruckenden Führung eine Brotzeit in der werkseigenen Kantine serviert sowie neben interessanten InfoMaterialien auch noch ein Päckchen
Glückszucker.
M. W.
Niedernburg ist Partnerschule der Wissenswerkstatt
Als Partnerschule der Wissenswerkstatt Passau sind jetzt die Niedernburger Gisela-Schule ausgezeichnet
worden. Zwanzig Mal bereits waren
verschiedene Klassen mit mehreren
Lehrkräften und insgesamt 190 Schülerinnen am Bahnhofsgelände zu Gast.
Bei den Mädchen soll dadurch das Interesse für Technik und Wissenschaft
der Wissenswerkstatt. Seitens der
Schule legt man Wert darauf, dass die
Mädchen im Lauf ihres Schullebens
auch einmal mit Technik und handwerklichen Tätigkeiten in Berührung
kommen. Dies diene auch einer allgemeinen Lebenstüchtigkeit, sagt Schulleiter Rudolf Nerl. Einer jungen Frau
könne es nicht schaden, auch einmal
Beim Besuch der 8. Klassen der Realschule in dieser Woche überreicht Wissenswerkstatt-Leiter Ralf Grützner (3.v.r.) das Partnerzertifikat an Fachlehrerin Sigrid Haas.
geweckt und gleichzeitig eine Hilfestellung für die anstehende Berufswahl
gegeben werden. „Die Niedernburger
Schulen haben es in unserer hausinternen Hitliste bereits auf den 2. Platz
geschafft“, lobt Ralf Grützner, Leiter
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selbst einen Nagel in die Wand schlagen zu können. Die Besuche in der
Wissenswerkstatt laufen im Rahmen
des stark nachgefragten Wahlfaches
„Betriebserkundung“ ab.
H. P.
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Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Der Morgenkreis eröffnet jetzt jede Schulwoche
Neues pädagogisches Konzept in Niedernburg – menschliche Begegnung
erhält höheren Stellenwert
Alte Mauern, neue Wege. Seit
1836, dem Einzug der MariaWard-Schwestern in die altehrwürdigen Klostermauern, werden in Niedernburg Mädchen
unterrichtet. Jetzt orientiert sich
die Schule pädagogisch neu. In
Anlehnung an den „Marchtaler
Plan“ soll die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen
stärker akzentuiert werden. Ein
erster Schritt ist der so genannte „Morgenkreis“. Jeden Montagmorgen starten alle Klassen damit in die Schulwoche und stellen
die menschliche Begegnung der
schulischen Arbeit voran.
Die Klasse 5b der Realschule mit Klassenleiterin Alexandra
Hammer (hinten) hat für den Morgenkreis aus Tüllstoff einen kleinen See mit vielen Fischlein gestaltet, um damit das
Gemeinschaftsleben in der Klasse zu thematisieren.
Zwei Jahre intensiver Vorbereitung
gingen diesem Schritt voraus. Ein
vierköpfiges Lehrerteam (MPT) aus
Gymnasium und Realschule wird teils
überregional auf Fortbildungen des
Katholischen Schulwerks in Bayern
geschult, teils auch direkt in Obermarchtal in der Diözese Rottenburg/
Stuttgart, dem eigentlichen Mutterkloster des Konzepts. Informationen und
Erkenntnisse werden dann zunächst
mit der Schulleitung besprochen und
anschließend ans Kollegium herangetragen, das sich wiederum über den regelmäßigen Gedankenaustausch und
die Erarbeitung eines Materialpools
auf die neue Aufgabe vorbereitet.
„Eine Schule ist wegen des rasenden
gesellschaftlichen Wandels in steigendem Maße gefordert. Sie soll den jun98
gen Menschen Orientierung und Halt
und die notwendige individuelle Zuwendung geben“, erläutert Schulleiter
Rudolf Nerl die Beweggründe. Jedes
Kind verdiene höchste Achtung und
großen Respekt. Wolle eine Schule
ihrer Verantwortung gerecht werden
und die Mädchen in einer ganz wichtigen Entwicklungsphase gut begleiten,
müsse man dies auch im Schulalltag
institutionell verankern.
Ein erster Schritt auf diesem Weg ist
der Morgenkreis. Er hat in Niedernburg seit Beginn dieses Schuljahres
in der ersten Wochenstunde am Montagmorgen seinen Platz und wird vom
Klassenleiter gestaltet. Der wiederum
orientiert sich an den Bedürfnissen
der Schülerinnen. Der Morgenkreis
kann zeitlich variieren, weil der Klas-
senleiter die Klasse nach Stundenplan
auch in der zweiten Stunde unterrichtet. „Die Mädchen kommen mit ganz
unterschiedlichen Erlebnissen und
Erfahrungen aus dem Wochenende.
Manchmal sind sie emotional stark belastet oder durchleben gar eine schwere Krise. Alle sollen sich abgeholt
und angenommen fühlen“, erläutert
Realschullehrer Thomas Mader vom
Niedernburger MPT. Der Morgenkreis
könne als Meditation, als Spiel zur
Stärkung der Gemeinschaft, als Ideenreise, die zum Nachdenken über die
eigene Zukunft animiert, als Bewusstmachung der eigenen Gefühlswelt
oder einfach als Diskussion über aktuelle Probleme in der Klasse gestaltet werden. „Der Phantasie aller Beteiligten sind keine Grenzen gesetzt“,
ergänzt Heidi Dominik-Jetzlsperger
vom MPT. Auch habe man bereits eine
Menge Anregungen und Vorlagen erarbeitet und ein eigenes „MorgenkreisZimmer“ eingerichtet, um die Kollegen
mit der neuen Aufgabe nicht alleine
zu lassen. Dort finden sie nach Jahrgangsstufen und bestimmten Schwerpunkten geordnete Materialien und
geeignete Literatur. Zudem inspirieren
die klasseneigenen, selbst gestalteten
Morgenkreis-Bücher.
Das Echo auf diesen Neuanfang ist
überwiegend positiv, wie bei den ersten Elternabenden ermittelt wurde.
Auch der Elternbeirat steht hinter dem
Konzept. „Wir sind überzeugt, dass
das soziale Miteinander und die Persönlichkeiten unserer Töchter durch
die optimale Nutzung der unterrichtsfreien Morgenkreisstunde ganz positiv
entwickelt werden“, sagt der Vorsit-
zende Jürgen Drexler, der auch den
Dank an den Schulträger, die Diözese
Passau, nicht vergisst. Denn der trage
schließlich die zusätzlichen Kosten.
Aus der Mitte der Schülerinnen gab
es neben Zustimmung auch Kritik am
Morgenkreis, zumal an der zusätzlichen Stunde. Der persönliche Gewinn,
den jede einzelne Schülerin aus dieser
Stunde ziehen könne, rechtfertige aber
diesen Schritt, begründet der Schulleiter. Außerdem sei der Morgenkreis Teil
eines Gesamtplans, um Pädagogik und
Schulkultur im Sinne der christlichen
Grundausrichtung der Gisela-Schulen
zeitgemäß weiterzuentwickeln.
Denn beim Morgenkreis will man in
Niedernburg nicht stehen bleiben. „Es
wird mit der fest im Stundenplan verankerten freien Stillarbeit bereits ein
weiterer Schritt vorbereitet“, erläutert
Nerl. Die Schülerinnen können aus
vorbereiteten Materialien auswählen,
um bestimmte Inhalte selbstständig zu
erarbeiten. Die Lehrkraft fungiere nur
als Helfer und Moderator. So gewinne
sie Zeit für die persönliche Betreuung
und die Analyse der Lernfortschritte.
Angedacht sei auch bereits der dritte
Schritt, der so genannte „Vernetzte
Unterricht“. Vereinzelt hebt er die Fächergrenzen auf, um wichtige Fragen
aus verschiedenen Blickwinkeln zu
beleuchten. Allerdings will man in Niedernburg auch nichts überstürzen. „Ein
solcher Eingriff in den konventionellen
Schulbetrieb muss behutsam angegangen werden“, meint der Schulleiter. Als Zeitrahmen für die Umsetzung
fasse man die nächsten drei bis vier
Schuljahre ins Auge.
H. P.
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Aus dem Unterricht
Besuch des Archäologen
Am Donnerstag, den 18. Dezember
2014, besuchte der Archäologe Herr
Geisberger die 6. Klassen der GiselaRealschule. Unsere Klasse, die R 6a,
war in der 5. und 6. Stunde an der Reihe. Im Klassenzimmer der R 6b bauten
wir ein Schwirrgerät.
Zuerst zeigte uns Herr Geisberger Bilder von Ausgrabungen aus der Stein-
Aus dem Unterricht
zeit. So konnten wir uns schon vorstellen, wie unser Projekt aussehen
würde. Danach durfte meine Mitschülerin Patricia Birkenpech im Feuer schmelzen und damit ein „echtes“
Steinzeitmesser bauen. Nun
bekamen alle ein Steinzeitmesser und ein ovales Holzstück. Zuerst fingen wir an,
das Birkenholz am Rand zu
schleifen. Im nächsten Arbeitsschritt ritzten wir Muster
ins Holz. Am Schluss gab
uns der Archäologe ein Stück Schnur,
das wir durch unser Holzstückfädelten. Später probierte ich mein fertiges
Schwirrgerät im Gang aus und es funktionierte tadellos.
Das Projekt brachte uns neue Erkenntnisse über die Vergangenheit und bescherte uns zwei lustige und spannende Schulstunden. Laura Kornexl, R6a
„Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt!“
Diese Meinung teilt so manche Niedernburgerin der
Klassen G9a/b, seit sie sich
in Wirtschaft-Recht mit dem
Thema
auseinandersetzt.
Damit Theorie und Praxis
miteinander verknüpft werden, besuchten die Schülerinnen die Sparkasse Passau, um etwas hinter die
Kulissen der Bank zu blicken
und deren berufliche Möglichkeiten kennen zu lernen.
W. L.
100
1000 Fragen an den Abgeordneten Taubeneder
MdL Walter Taubeneder stellte sich der Diskussion mit 75 Schülerinnen der 10. Klassen des
Gisela-Gymnasiums Niedernburg.
Die drei zehnten Klassen des GiselaGymnasiums Niedernburg waren bestens präpariert, als sich MdL Walter
Taubeneder im Refektorium der Schule den Fragen der Schülerinnen stellte.
Bildungspolitik, Europapolitik, Freihandelsabkommen, aber auch bayerische
Landespolitik – nichts blieb unerwähnt,
kein drängendes aktuelles Problem
wurde ausgespart. Der MdL machte es
den Mädchen aber auch leicht, selbst
knifflige Fragen ohne Scheu zu stellen.
Souverän und ruhig blieb er keine Antwort schuldig und spielte seine langjährige politische Erfahrung aus, dank
der er zu jedem Thema Substanzielles
zu sagen hatte. Knapp zwei Stunden
lang dauerte der Diskurs. Die Schüle-
rinnen hatten zuvor im Rahmen des
Sozialkunde-Unterrichts die niederbayerischen Landtags- und Bundestagsabgeordneten angeschrieben und
ihnen Fragen zu ihrem Werdegang
und zu ihren Erlebnissen in der Politik
gestellt. Walter Taubeneder war einer
der wenigen, die geantwortet hatten.
Damit nicht genug, hatte er auch einen
Besuch in der Schule angeboten. Von
Beginn an ermunterte der Abgeordnete die Mädchen, durchaus auch persönliche Fragen zu stellen, zeigte sich
offen für jede Diskussion und erläuterte Arbeitsweise und Chancen seiner
Ausschuss- und Gremiumstätigkeit.
T. F.
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Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Ugandischer Trommelwirbel am Gisela-Gymnasium
Storyteller Jane McDaniel in Niedernburg
zen Priester und
dem fremden Land.
„Was essen und trinken die Menschen in
Uganda?“,
wollten
die Schülerinnen beispielsweise wissen.
„Wie oft wird dort
Gottesdienst gefeiert? Wo Pfarrer Josef wohnt, wie man
in Uganda heiratet
und ob der Priester
bei der Messe ebenfalls Wein trinkt“, waren einige der zahlreichen Fragen.
Ganz in seinem Element war Pfarrer Josef Namukangula aus Dabei war der uganUganda, als er den Mädchen der 6b des Gisela-Gymnasiums eine dische Priester ganz
Kostprobe ugandischer Trommelrhythmen gab. Links daneben der in seinem Element,
Hauzenberger Pfarrer Alfons Eiber.
erzählte von der vielfältigen Zubereitung der Bananen, bis
Ungewöhnlichen Besuch erhielten die
hin zum Bananen-Bier, vom riesigen
Mädchen der 6. Klassen des GiselaViktoria-See, der Trocken- und RegenGymnasiums im Religionsunterricht.
zeit als einzigen beiden Jahreszeiten,
Pfarrer Josef Namukangula aus der
den 5000 Meter hohen Bergen und
knapp 72 000 Einwohner zählenden
den Trommeln, die sozusagen als GloStadt Masaka im Süden Ugandas, am
cken-Ersatz zum Gottesdienst rufen,
Viktoria-See gelegen, erzählte aus seibei der heiligen Wandlung ebenso in
ner Heimat. „Uganda-Sepp“, wie er von
einem bestimmten Rhythmus geschladen Niederbayern liebevoll genannt
gen werden wie bei der Ladung vor
wird, weilt gerade zu einem knapp
dem Gottesdienst oder bei der Ankünzweimonatigen Studienaufenthalt in
digung von Hochzeiten. Und natürlich
Passau und Hauzenberg beim dortigab‘s zum Abschluss auch eine Tromgen Pfarrer Eiber. Beide Geistlichen
mel-Kostprobe echt ugandisch-kirchlihatten sich vor 35 Jahren beim Studicher Trommelklänge – ist Pfarrer Josef
um in Regensburg kennen gelernt und
in seiner Diözese Masaka doch auch
besuchen sich seither in regelmäßigen
Abständen gegenseitig.
Chef der Kirchenmusik und hat einige
der Trommellieder selbst komponiert.
Groß war das Interesse der 11- und
H. P.
12-jährigen Mädchen an dem schwar-
„Mise Jane“ heißt auf Irisch „Ich bin
Jane”. So begrüßte Jane McDaniel,
eine Geschichtenerzählerin aus Irland,
die Schülerinnen der 5. und 6. Klassen
der Gisela-Schulen in Niedernburg.
Gespannt lauschten diese ihren Geschichten. Aufgewachsen in der Nähe
von Limerick , studierte Jane McDaniel in Deutschland und lebt jetzt in den
USA. Warum sie mit vielen Preisen im
Storytelling ausgezeichnet wurde, hat
sie den Niedernburger Mädchen eindrucksvoll bewiesen. Uralte Geschichten aus dem Gälischen erzählte sie
den Mädchen auf Englisch, wie zum
Beispiel die Geschichte der beiden
Prinzessinnen, die einen Edelmann
kennenlernten („The Knight and the
Two Princesses“), der sich aber in die
102
falsche verliebte, woraufhin ein Mord
geschah. Auf wundersame Weise
wird dieser dann aufgeklärt. Oder die
Geschichte der beiden Riesen, einer
furchterregender als der andere. Aber
man muss diese Storys selbst hören
und erleben.
Die Mädchen jedenfalls waren überrascht, wie viel sie schon auf Englisch
verstehen können und hingen Jane
McDaniel bis zum Schluss an den Lippen. „Dia is Muire dhuit“ – „Grüß Gott
und Maria“. Mit diesem traditionellen
irischen Gruß (der wohl über die iroschottischen Missionare in unseren
Sprachraum gelangte) verabschiedete
sie sich nach einer kurzweiligen Stunde.
M. P.
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Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Eine Stippvisite bei den musikalischen Profis
Was ist los mit Griechenland?
Diese Frage beschäftigte die Schülerinnen der Q12-Wirtschaftskurse. Die
dabei aus dem Unterricht bereits in Ansätzen vorhandenen Kenntnisse wurden durch den Leiter der BundesbankFiliale Regensburg, Reinhard Pfaffel,
vertieft. In einem sehr eindrucksvollen
Vortrag, in den die Schülerinnen stets
mit einbezogen waren, wurde als Ursache für die Problematik ein Dreiklang
aus Staatsschulden-, Banken- und
(Real-)Wirtschaftskrise ausgemacht.
Die Nationalstaaten betreiben weitgehend unabhängige Fiskal-, Sozial- und
Lohnpolitik, die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank gilt jedoch für den
gesamten Euroraum einheitlich. Verschiedene Länder der EU (nicht nur
Griechenland) haben deshalb Probleme mit der Schuldentragfähigkeit, der
Schuldenbewältigung, der Inflationsra-
Am 15. April durften die Schülerinnen
der Klassen R5a, R6a, G6b sowie die
beiden Bläserklassen unter der Begleitung der Musiklehrerinnen Sigrid Paraquin, Jutta Diekmann-Dostthaler und
Mihaela Paulus eine Orchesterprobe
im Stadttheater Passau besuchen. Unter der Leitung von Olivier Tardy probte
das Orchester der Bayrischen Philharmonie folgende Stücke: J. Duda: Inbetween op.82/2; P. Lawrence: Concertino; I. Strawinsky: Pulcinella-Suite
Das Stück „Inbetween“ stellte sogar
eine Uraufführung dar und unsere
Schülerinnen waren das erste Publikum, das dieses zu hören bekam. Sie
waren sichtlich beeindruckt vom Klang
eines Profi-Orchesters und lauschten
104
te und vor allem mit der internationalen
Wettbewerbsfähigkeit. Der Bundesbankdirektor wies ausdrücklich darauf
hin, dass die Eurostaaten nicht haftbar
sind für die in der Krise befindlichen
Länder.
Um den aktuell deflationären Tendenzen entgegenzuwirken, öffnet die EZB
seit einiger Zeit die Geldschleusen.
Den Staatsanleihen-Ankauf der EZB
sieht der Vertreter der Deutschen Bundesbank in diesem Zusammenhang
überaus kritisch.
Herrn Pfaffel sei somit auch auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön
dafür ausgesprochen, dass er den
Schülerinnen einen so wertvollen Einblick in ein hochkomplexes Thema verschafft hat.
W. L.
aufmerksam, um verschiedene Aufgaben des Dirigenten erkennen zu
können und Solo-Instrumente zu entdecken.
Nach der Rückkehr in die Schule stellten die Schülerinnen unzählige Fragen
zum Alltag eines Profi-Musikers. Sie
erzählten noch lange von dieser schönen und wertvollen musikalischen Erfahrung.
M. P.
105
Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Post aus Berlin
Auszug aus dem Brief
Liebe Schülerinnen,
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat mich gebeten, Euch für Euren Brief
herzlich zu danken. Gerne hätte sie Euch selbst geschrieben, aber sie ist derzeit mit
vorrangigen politischen Aufgaben so stark belastet, dass sie mich gebeten hat, Euch
zu antworten.
Ihr habt einige Fragen an die Bundeskanzlerin gerichtet. Ich bitte um Verständnis,
dass ich nicht zu allen Fragen ausführlich antworten kann.[...]
Einen Brief müssen wir schreiben?
Noch dazu einen sachlichen? So oder
so ähnlich waren wohl die Gedanken
der Mädchen in der R6a, als sie mit
dem Thema „Sachliche Schreiben verfassen“ konfrontiert wurden. Schnell
war klar, dass die Klasse einen „echten“ Brief schreiben wollte. Schwieriger
wurde die Suche nach einem geeigneten Adressaten. Nach einigem Hin und
Her kam der Vorschlag einer Schülerin,
an die Bundeskanzlerin zu schreiben.
Die Mitschülerinnen waren leicht dafür
zu begeistern, denn schließlich hatte
jede eine Menge Fragen an die Kanzlerin. So entstand ein Gemeinschaftsbrief, dem ein Fragenkatalog beigelegt wurde. Dann begann das Warten
und Hoffen auf eine Antwort. Diese
war nach den Pfingstferien da: Post
aus dem Bundeskanzleramt. Für jede
Schülerin gab es eine Autogrammkarte. Das Schönste war jedoch der Brief,
der alle unsere Fragen beantwortete.
K. G.
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Liebe Schülerinnen, Ihr möchtet wiessen, was die Bundeskanzlerin in ihrer Freizeit
macht. Sie hat angesichts ihres Arbeitspensums meistens nur sehr wenig Freizeit, in
der sie dann gerne wandert, klassische Musik hört oder liest.
Passau, 06.05.2015
Bundeskanzleramt
Bundeskanzlerin
Angela Merkel
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin
Arbeit als Bundeskanzlerin
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
wir sind die Klasse R 6 a der Gisela-Realschule in Passau. Im Unterricht haben wir uns über
interessante Personen unterhalten. Wir finden es zum Beispiel faszinierend, dass Sie Physik studiert
haben, aber auch, dass Sie zu den mächtigsten Frauen der Welt gezählt werden. Gleichzeitig haben
wir festgestellt, dass wir nicht genau wissen, wie Ihre Arbeit konkret aussieht oder ob Sie genug
Zeit für Hobbys haben.
Deshalb kam der Entschluss zustande, Ihnen zu schreiben und unsere vielen Fragen zu stellen. Wir
würden uns sehr freuen, wenn Sie unseren Brief beantworten würden. Besonders würden wir uns
über eine Autogrammkarte für jede von uns (wir sind 26 Mädchen) freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Klassensprecherinnen der R 6 a
Anlage
Fragenkatalog
Die Begleitung der Bundeskanzlerin durch „Bodyguards“ (Sicherheitspersonal) ist
notwendig, auch beim Einkaufen. Sie hat sich daran gewöhnt.
Die Bundeskanzlerin spricht Englisch und Russisch.[...]
Ihr fragt: „ Warum dürfen Kinder und Jugendliche nicht wählen?“
Die Regelung des Wahlalters in unserer Verfassung ist vernünftig, folgerichtig und
hat sich bewährt, denn vor Erreichung des bezeichneten Alters ist nicht zu erwarten,
dass der Minderjährige die Reife besitzt, um seine Angelegenheiten mit genügender
Umsicht selbständig zu besorgen. [...] Es ist kein vernünftiger Grund dafür ersichtlich, warum diese Reife oder Einsichtsfähigkeit in politischen Dingen früher gegeben
sein sollte als in anderen Angelegen mit erheblichem Bezug zur Allgemeinheit, so
z.B. zur Erlangung der Fahrerlaubnis; dass Wählen weniger wichtig oder weniger
gemeinschaftsrelevant ist als Autofahren, wird niemand behaupten wollen. [...]
Die Bundeskanzlerin hat sich über Euer Interesse an diesen Themen sehr gefreut
und wünscht Euch für die weitere Schulzeit viel Erfolg sowie persönlich alles Gute.
Gerne lege ich diesem Schreiben ein Foto der Bundekanzlerin mit ihrem Namenszug
für jede von Euch bei und wünsche Euch für die Zukunft alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Klosterwinkel 1  94032 Passau  Telefon (0851) 9885930  Telefax (0851) 98859377
Homepage: www.gisela-schulen.de  E-Mail: [email protected]
Alexandra Teetz
107
Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Videoclub - Ein Schuljahr voller Kreativität
Tür wurden mehr als 120 Erinnerungsfotos von derzeitigen und zukünftigen
Schülerinnen geschossen. Das Hintergrundmotiv „Niedernburg“ war dabei
deutlich erfolgreicher als das Motiv
„Kanzlerin Merkel“. Über die Website
der Gisela-Schulen werden die Filme
des Videoclub zahlreich aufgerufen.
Spitzenreiter ist der Videoclub-Film
„Die Gisela-Schulen stellen sich vor“,
der innerhalb eines Jahres mehr als
2000 Mal angesehen wurde.
Zum Abschluss des diesjährigen Videoclub-Programms haben sich die
Teilnehmerinnen die Erstellung eines
Filmtrailers ausgewählt: Unter dem
Titel „Reasons of Fear“ entsteht ein
spannungsgeladener Videoclip, der
ebenfalls demnächst unter der Rubrik
Videoclub auf der Homepage der Gisela-Schulen zu sehen sein wird.
R. H.
„Workshop im Museum Moderner Kunst“
Der Videoclub wurde im Schuljahr
2014/2015 zum zweiten Mal als Wahlfach angeboten. Neun Schülerinnen
aus den Klassenstufen 7 bis 11 der
Gisela-Schulen haben Drehbücher
entwickelt, Filmaufnahmen gemacht
und sie am Computer geschnitten,
montiert und optimiert, haben vertont
und Spezialeffekte eingebaut, haben
DVDs gebrannt und fertige Videos auf
youtube hochgeladen: Mehr Kreativität
geht nicht.
Nach einer kurzen Einarbeitung in
die Verwendung von Camcorder und
Schnittprogramm am Computer haben
die Videocluberinnen in diesem Jahr
zunächst das Filmmaterial vom Sommersportfest zu vier unterhaltsamen
Kurzfilmen verarbeitet. Es sind vier
ganz unterschiedliche Filme entstan108
den, mal eher dokumentarisch, mal
eher schrill.
Über einen längeren Zeitraum wurde
in diesem Jahr ein Theater-Kooperationsprojekt des Gisela-Gymnasiums
mit der GMS- und der K-Schule Salzweg begleitet. Als Ergebnis halten wir
eine Videoclub-DVD in Händen, die die
Entstehung und die Aufführung zweier
Aufführungsvariationen von Schillers
„Handschuh“ dokumentiert.
Seit Kurzem verfügt der Videoclub
über eine kleine Beleuchtungsanlage
und ein Ministudio, sodass auch die
Verwendung dieser Einrichtungen geübt werden kann.
Macher und Teilnehmerinnen des Videoclub freuen sich über das Interesse
der Schulfamilie am Videoclub und seinen Erzeugnissen: Am Tag der offenen
Die Schülerinnen der 11. Klassen nahmen im März 2015 im Fach KUNST an
einer Führung durch die Ausstellung
MERET OPPENHEIM teil, und erstellten im Anschluss daran selbst eigene
surrealistische Objekte.
Einige Schülerinnen stellen dem MMK
ihre Kunstwerke für die Kunstnacht zur
Verfügung. Die Objekte sind am 17.
Juli bis 24 Uhr im Museum zu bestaunen.
U. Z.
109
Aus dem Unterricht
Neue Wege im Sport
- Reitunterricht an der Schule
Alexander der Große hatte Bucephalos, Napoleon seinen Schimmel Marengo. Als mit dem Pferd noch Kriege
gewonnen wurden, war es ein Männertier. Auch bei der Feldarbeit hatten
Männer den engsten Kontakt zu ihm.
Heute gibt es nur noch im Spitzensport
viele reitende Männer. In den Ställen
sieht man meist Frauen und in den
Reitschulen gibt es schon seit Jahren
kaum noch männlichen Nachwuchs.
Fast 90 Prozent der Pferdefreunde
sind weiblich (vgl. Internetseite Planet
Wissen).
Auch im Unterricht spüren wir die engen Verbindungen unserer Mädchen
110
Aus dem Unterricht
zu den Pferden. In jedem Schuljahr
beschäftigen sich zahlreiche Referate
mit den Themen Reitsport, Pferde usw.
In diesem Schuljahr haben wir uns
deshalb entschlossen, in Zusammenarbeit mit dem Reitclub Passau eine
neue Sport AG zu gründen. Für die 5.
und 6. Klassen gibt es zu sehr günstigen Preisen von Montag bis Freitag
die Möglichkeit, ab 14.00 Uhr Reitunterricht zu nehmen. Wen wundert es,
dass viele Mädchen mit Begeisterung
das Angebot angenommen haben?
W. R.
„Bildung ist das beste Mittel gegen Armut“
Davon ist Schwester Mary Stella Fernando aus Karachi überzeugt. Im Oktober 2014, dem
Monat der Weltmission, war die
Missionarin aus Pakistan zu Besuch in Passau. Sie informierte
auch Schülerinnen in Niedernburg (auf Englisch) über die
schwierige Situation der Christen in Pakistan, einem Land in
dem 96% der Menschen Muslime sind.
Die Schülerinnen zeigten sich
beeindruckt von ihren Schilderungen von sozialer Ungerechtigkeit,
religiöser Diskriminierung, fehlenden
Bildungsmöglichkeiten und der alltäglichen Angst vor Terroranschlägen.
Schwester Mary Stella berichtete aber
Elena Chilars, G7b
ebenso von der Freude der dortigen
Christen an ihrem Glauben und ihrem
festen Willen, aus ihrer Heimat ein
besseres Land zu machen.
A. Sp.
111
Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Betriebe erkunden – Berufschancen verbessern
Um den Schülerinnen möglichst frühzeitig einen Einblick in die Arbeitswelt
zu gewähren, war es in diesem Schuljahr wieder ab der 8. Klasse möglich,
an dem Wahlfach Betriebserkundung
teilzunehmen. Dieses Angebot nahmen sie mit überwältigendem Erfolg
an, sodass statt der einen geplanten
Gruppe, drei gebildet werden konnten.
Die Mädels besuchten das Klinikum,
um sich über die Ausbildung zur Krankenschwester zu informieren. Dabei
wird besonderer Wert auf die sozialen
Kompetenzen der potenziellen Mitarbeiterinnen gelegt.
Um den Schülerinnen technisches
Wissen zu vermitteln, ging es in die
Wissenswerkstatt. Hier konnten sie
eine Seifenblasenmaschine und einen
sogenannten heißen Draht bauen. Ihre
weitere Reise führte in die Zahnradfabrik Passau mit deren Ausbildungsbetrieb.
112
Dem
Immobilienbüro Resch wurde
ebenfalls ein Besuch
abgestattet.
Dort wurde für das
leibliche Wohl gesorgt.
Selbstverständlich erfuhren
die Teilnehmerinnen
etwas über die Ausbildung zur Maklerin
und konnten so die
Sendung „Mieten,
Kaufen,
Wohnen“
mit der Realität vergleichen.
Da die finanziellen Belange derzeit in
aller Munde sind, wurde die Sparkasse Passau auch besucht. Neben einer
Brotzeit wurden die Schüler über die
Ausbildung zur Bankkauffrau informiert.
Die Polizei durfte natürlich dieses Jahr
auch nicht fehlen. Das Augenmerk
wurde auf Drogenprävention, Aufklärung und natürlich die Ausbildung zur
Polizistin gelegt.
Um auch über eventuelle Konsequenzen von Rechtsverletzungen unterrichtet zu sein, besuchten unsere Schülerinnen noch im Gericht. Dort konnten
sie einer Verhandlung beiwohnen.
Die Teilnehmerinnen waren bei jeder
Station ihrer abwechslungsreichen
Reise sehr motiviert und die Beteiligung war vorbildlich. Wir freuen uns
schon auf die Gruppen im nächsten
Schuljahr. Mögen sie doch bitte auch
so zahlreich wie dieses Schuljahr sein.
S. H.
Gemeinsam singen!
Seit dem Schuljahr 2012/2013 wird im
Gisela-Gymnasium Niedernburg unter
Leitung von Frau Carina du Toit-Harttmann die Möglichkeit angeboten, den
Musikunterricht der 5. und 6. Klassen
als „Chorklasse“ zu erleben. Dabei
werden die theoretischen Inhalte des
Lehrplanes im Fach Musik dieser Jahrgangsstufen anhand der praktischen
Anwendung beim Erlernen der Lieder
in zwei Wochenstunden erarbeitet.
Diese Form des Musikunterrichts findet Anklang: im Schuljahr 2014/2015
nahmen 20 Schülerinnen der 5. Klassen und 19 der 6. Klassen teil. Die
Freude der Chorklassen am Singen
war im Weihnachtskonzert, im Frühjahrskonzert und am Tag der Offenen
Tür zu erleben, als die Chorklassen G5
und G6 einzeln, gemeinsam und auch
zusammen mit Marimba-Gruppen mit
geistlichen Liedern, aber auch mit aktueller Chartsmusik zu hören waren.
C. T. H.
113
Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Mittlere Reife – Was dann?
Für die Realschülerinnen gibt es viele
Möglichkeiten, wie es nach der Mittleren Reife weitergehen kann. Zum
einen können sie eine Ausbildung beginnen und zum anderen weiter die
Schulbank drücken.
Über die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten konnten sich die Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe am Berufsinformationstag (03.11.2014) einen
Überblick verschaffen. Neben Vertretern der Sparkasse, des Landratsamtes, der ZF Friedrichshafen und der
Polizei standen auch Ansprechpartner verschiedener Berufsfachschulen
(BAP, Fachakademie, Tourismus, DiätAssistenten, Gesundheits- und Krankenpflege) und der FOS den Schülerinnen für Gespräche zur Verfügung.
Ein wesentlicher Bestandteil der Berufsorientierung war selbstverständlich
auch wieder das verpflichtende Betriebspraktikum.
S. B.
Schülerinnen im Gespräch mit Herrn Eberle
von der Tourismusschule in Grafenau.
Herr Samböck informiert über die Einstellungsvoraussetzungen bei der Polizei.
Keller bis sie schließlich für die Käufer
in den Regalen stehen. Zum Abschluss
konnte jede Schülerin noch einen Blick
auf das kleinste Buch der Welt werfen,
von dem die Buchhandlung ein Exemplar besitzt und das nur mit einer starken Lupe entziffert werden kann.
Passend zum Welttag des Buches gab
es für jede Schülerin ein Exemplar des
diesjährigen Buches „Die Krokodilbande in geheimer Mission“ als Geschenk.
Angesteckt von so vielen Erkenntnissen über Bücher verblieb sogar noch
etwas Zeit in den Regalen zu stöbern
und nach der nächsten eigenen Lektüre in den Regalen zu suchen.
H. D.-J.
Ich schenk Dir eine Geschichte - Welttag des Buches
Literatur wird lebendig – die G5 besucht die Staatliche Bibliothek
Welcher Ort eignet sich besser dafür,
um eine Geschichte zu verschenken,
als derjenige, an dem unzählige Geschichten zu finden sind? Anlässlich
des Welttags des Buches besuchten
die Klassen G5a und G5b im Mai bzw.
Juni 2015 die Buchhandlung Pustet.
Dort erwartete die stellvertretende Filialleiterin bereits die Schülerinnen und
Ein Buch über Bücher? Das soll spannend sein? Und wie! Das beweist die
Lektüre „Bibbi Bokkens magische
Bibliothek“ von Jostein Gaarder. In
diesem Jugendbuch wird nicht nur
ein vielschichtiger Kriminalfall gelöst,
selbst ein Buch geschrieben und zwischen Norwegen und Italien hin- und
hergereist, sondern ganz nebenbei er-
114
lud sie ein, es sich in der Kinder- und
Jugendbuchabteilung auf bequemen
Sitzsäcken gemütlich zu machen. Zunächst erfuhren sie viel Wissenswertes
über die Geschichte der Buchhandlung,
deren Gründer der Passauer Friedrich Pustet war. Schließlich folgten die
Mädchen „den Spuren“ der Bücher der
Buchhandlung von der Anlieferung im
fährt der Leser auch eine Menge über
die Entstehung von Büchern, was einige von ihnen so besonders macht
und welche Bedeutung Bibliotheken
haben.
Was für einen besseren Anlass konnte es also geben, im Dezember eine
tolle Bibliothek in Niedernburgs Nachbarschaft zu besuchen: die Staatliche
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Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Abgetaucht! Mit der G5 geht es abwärts!
Fast schon Niedernburger Tradition ist
das Angebot mit der G5 an der ARDRadionacht teilzunehmen. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Frau Finnemann und Frau Dominik machten
sich 14 Schülerinnen dieses Mal am
28. November 2014 auf, um nach dem
Motto „Flossen hoch“ bis in die Nacht
in unbekannte Unterwasserwelten abzutauchen. Dabei lauschten sie einer
spannenden Fortsetzungsgeschichte
rund um illegalen Tierfang in den Tiefen der Meere und erfuhren in Interviews Spannendes über seltene Wasserbewohner.
In den Hörpausen gestalteten zwei
Gruppen ganz besonders kreative
Bibliothek. Dort hatte sich Mitarbeiter
Hubert Lang auf unseren Besuch gut
vorbereitet. Er präsentierte uns einige
besondere Schätze aus den Beständen der Bibliothek. Darunter auch eine
Inkunabel, solche finden in Gaarders
Roman mehrfach Erwähnung.
Daneben zeigte er den faszinierten
Schülerinnen Faksimile-Drucke von
prachtvollen Werken der mittelalterlichen Literatur, einen Abdruck der Gutenberg-Bibel, aber auch ein originales
Buch der Frühen Neuzeit aus dem
Passauer Raum.
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Kunstwerke. So wurden mithilfe kräftiger Farben, mit glitzernden Pailletten
und bunten Steinen aus Küchenrollen
und Papptellern seltene Meeresbewohner gebastelt. Die andere Gruppe
malte ein rund ein Quadratmeter großes Plakat, das ein U-Boot im Zentrum
hatte und durch dessen Bullauge jede
Schülerin schauen konnte, sodass lustige Erinnerungsfotos entstanden.
Daneben bot dieser Abend den Schülerinnen die Gelegenheit, sich besser
kennen zu lernen. Als die Niedernburger Radionacht um 23 Uhr endete,
gingen die Mädchen mit vielen Eindrücken müde nach Hause.
H. D.-J.
So erfuhren die Schülerinnen ganz nebenbei vieles über die Herstellung und
Bedeutung von Büchern in einer Zeit,
in der nur wenige Menschen lesen und
schreiben konnten.
Ohne Handy, Computer und Internet
können wir heute unser Leben kaum
vorstellen, doch hat keine Schülerin
diese technische Errungenschaft in
dieser besonderen Deutschstunde
vermisst.
H. D.-J.
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Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Herzliche Grüße von der ZARTbitter für die Neuanfängerinnen
„Wo muss ich hin?“, „Wie ist wohl meine neue Klassenlehrerin?“, „Ob meine
Tutorinnen nett sind?“ Alles Fragen,
die für unsere Neu-Niedernburgerinnen von größter Bedeutung sind.
Um ihnen ein besonderes Willkommen
zu bereiten und viele dieser Fragen
vorab zu beantworten, liegt am ersten Schultag für sie schon die Willkommensausgabe der Schülerzeitung
„ZARTbitter“ im Klassenzimmer bereit.
In diesem Schuljahr begrüßten die
Tutorinnen auf dem Cover die Fünftklässlerinnen und stellten auch gleich
ein paar Ideen für das gemeinsame
Schuljahr vor. Im Mittelteil gab es kurze Porträts der Klassenleiterinnen und
der Verbindungslehrerinnen.
Aber auch das „Herz“ der Schule mit
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unseren kompetenten Sekretärinnen
hatte seinen Platz in dieser Ausgabe.
Schließlich sind diese die erste Anlaufstelle, wenn „es brennt“.
Nicht nur an unsere Neuanfängerinnen, sondern auch an ihre Eltern richtete sich ein kleiner Überblicksplan
von den vielen Gebäuden, auf dem
die wichtigsten Räume eingezeichnet
sind.
Die Rückseite war schließlich den
„Köpfen“ Niedernburgs gewidmet. So
fanden sich hier nicht nur die Schulleiter mit ihren wichtigsten Aufgaben,
sondern auch Infos zu unserer Namensgeberin, der Seligen Gisela, und
Bischof Oster, der als Chef der Diözese auch Niedernburgs Chef ist.
H. D.-J. und K. G.
Zeitreise in das Wien der Jahrhundertwende
Zu einer Zeitreise in das Wien der
Jahrhundertwende lud die Q12 bei einem literarischen Nachmittag im Dezember ein.
Stilecht wurde die Aula von einer
Gruppe von Schülerinnen in ein Wiener Kaffeehaus verwandelt. Neben
zierlichen Mokka-Geschirr und opulenten silbernen Kerzenleuchtern gab es
sogar eine Zeitungssonderausgabe zum
1. Januar 1900 mit
der kaiserlichen Neujahrsansprache.
So wurden die Gäste, die Q11 mit ihren
Kursleitern, sofort in
die richtige Stimmung
versetzt, um an der
Zeitreise in die Vergangenheit teilzunehmen.
Vielfältig waren die
Darbietungen mit einem lebenden Zeitstrahl,
szenischen
Darbietungen aus „Lieutenant Gustl“, „Jedermann“ und einem literaturgeschichtlichen
Haberfeldtreiben.
Aber auch Einblicke
in das vielschichtige
Zeitgeschehen
und
Rilkes Gedankenwelt
wurden auf die Bühne
gebracht. Schließlich
bildete eine sehr aufwändige
Quizshow,
bei der das Publikum
einbezogen wurde, einen heiteren Abschluss, sodass die Zuschauer testen
konnten, was ihnen nach knapp zwei
Stunden im Gedächtnis geblieben war.
Voller Kreativität und Freude am Detail
schafften es die Schülerinnen einen
kurzweiligen Nachmittag zu gestalten,
der alle Beteiligten bereicherte.
H. D.-J.
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Aus dem Unterricht
Aus dem Unterricht
Leseclub auf Geistersuche in Niedernburg
Ein ganz besonderes Projekt hatte
sich der Leseclub der Gisela-Realschule vorgenommen. In diesem Jahr
wollten die Schülerinnen nicht nur viel
lesen, sondern auch selbst Autorinnen werden. Gemeinsam planten die
Mädchen eine Geschichte zu verfassen, die in Niedernburg handeln sollte. Dazu holten sie sich professionelle
Unterstützung in Gestalt der Kinderund Jugendbuchautorin Ursula Muhr.
Bekannte Titel der Schriftstellerin sind
zum Beispiel „Abschied von Oma“ oder
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„Das Geheimnis der Grasmücke“.
Die Mädchen erkundeten
das gesamte Schulhaus auf
der Suche nach spannenden
Handlungsorten bevor sie das
romantische Turmzimmer und
die schaurigen Kellergewölbe
ausgewählten. Als Frau Muhr
schließlich anreiste, erzählte
sie den Mitgliedern des Leseclubs viel über das Leben einer Schriftstellerin und erklärte, wie ein Roman entsteht.
Im Turmzimmer zeigte sie
den Mädchen, wie man einen
Handlungsort „erfühlt“. Sofort
begannen die Ideen zu sprudeln und der rote Faden der
Geschichte kristallisierte sich
ebenso heraus wie die Hauptpersonen.
In den folgenden Wochen verfassten die Schülerinnen die
Erzählung zusammen mit Frau
Muhr in einem „Storymailing
– Projekt“, das heißt jeweils
abwechselnd schrieben die Mädchen
und Frau Muhr einzelne Episoden der
Geschichte und tauschten sie per EMail aus. Die Schriftstellerin war begeistert von der Motivation und Kreativität der Mädchen und gab ihnen viele
wertvolle Tipps.
In der Geschichte geht es um den
Geist einer jungen Novizin, die nur von
zwei Freundinnen erlöst werden kann.
Ob dies wirklich gelingt, wird hier aber
noch nicht verraten.
A. H.
Akrobatik und Konzentration in Vollendung
Im zweiten Semester dieses Schuljahres entschied sich der Sportkurs
von Frau Lade-Krinner für das Thema
Yoga und Step. Nach ein paar Monaten selbstständiger Vorbereitung und
Übung waren viele verchiedene Choreografien das Ergebnis. Auf den Bildern sind Figuren aus der Abfolge von
Sarina Schlittmeier und Julia Vorlaufer zu sehen. Erste Vorkenntnisse der
beiden Schülerinnen im Bereich Yoga
bzw. Turnen schadeten bei den teilweise akrobatischen Elementen nicht und
trugen positiv zur Notengebung bei.
Zudem halfen die Yoga-Übungen dem
gesamten Kurs bei der Entspannung in
vielen stressigen Klausurwochen.
Sarina Schlittmeier, Q11
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