Aus dem Unterricht G10b – süßer Unterricht Als Gegenbeispiel zur kleinräumlichen, zum Teil äußerst primitiven Landwirtschaft in Indien, stand für die Mädchen der 10b im Rahmen ihres Geographie-Unterrichts eine Exkursion in die moderne, global agierende Zuckerfabrik in Plattling auf dem Programm. Nach Erledigung aller Formalitäten am Eingangstor führte Frau Koller unsere Gruppe über und durch das weitläufige Werksgelände. Während der etwa vier Monate dauernden Rüben-Kampagne (von September bis Dezember/Januar) herrscht in der Anlage 24-Stunden Betrieb. Pro Tag werden ca. 16 000 Tonnen Rüben nach einem ausgeklügelten, GPS-gesteuerten Anliefersystem ohne Wartezeiten verarbeitet. Etwa 3000 Landwirte liefern die Zuckerrüben, die 2014 von besonders guter Qualität waren, d.h. einen hohen Zuckergehalt aufwiesen. Nach entsprechender Verarbeitung wird zunächst der Dicksaft erzeugt, von dem etwa zwei Drittel sofort zu Aus dem Unterricht Zucker weiterverarbeitet werden; der Rest wird im Mai und Juni des darauffolgenden Jahres entsprechend weiterverarbeitet. Pro Jahr produziert das Plattlinger Werk bis zu 320 000 Tonnen dieses süßen Lebensmittels und ist damit eines der größten Werke der Südzucker AG. Durch Fusionen, Beteiligungen, Übernahmen und weiteren Firmengründungen entwickelte sich Südzucker vom einst regionalen, lokalen Zuckerproduzenten zu einem der führenden europäischen, global agierenden Zucker- und Lebensmittelunternehmen mit 18.500 Mitarbeitern und einem Gesamtumsatz von 7,7 Milliarden Euro. Beeindruckt von so viel Fachwissen und der faszinierende High-Tech-Produktion bekamen alle nach der fast dreistündigen, äußerst beeindruckenden Führung eine Brotzeit in der werkseigenen Kantine serviert sowie neben interessanten InfoMaterialien auch noch ein Päckchen Glückszucker. M. W. Niedernburg ist Partnerschule der Wissenswerkstatt Als Partnerschule der Wissenswerkstatt Passau sind jetzt die Niedernburger Gisela-Schule ausgezeichnet worden. Zwanzig Mal bereits waren verschiedene Klassen mit mehreren Lehrkräften und insgesamt 190 Schülerinnen am Bahnhofsgelände zu Gast. Bei den Mädchen soll dadurch das Interesse für Technik und Wissenschaft der Wissenswerkstatt. Seitens der Schule legt man Wert darauf, dass die Mädchen im Lauf ihres Schullebens auch einmal mit Technik und handwerklichen Tätigkeiten in Berührung kommen. Dies diene auch einer allgemeinen Lebenstüchtigkeit, sagt Schulleiter Rudolf Nerl. Einer jungen Frau könne es nicht schaden, auch einmal Beim Besuch der 8. Klassen der Realschule in dieser Woche überreicht Wissenswerkstatt-Leiter Ralf Grützner (3.v.r.) das Partnerzertifikat an Fachlehrerin Sigrid Haas. geweckt und gleichzeitig eine Hilfestellung für die anstehende Berufswahl gegeben werden. „Die Niedernburger Schulen haben es in unserer hausinternen Hitliste bereits auf den 2. Platz geschafft“, lobt Ralf Grützner, Leiter 96 selbst einen Nagel in die Wand schlagen zu können. Die Besuche in der Wissenswerkstatt laufen im Rahmen des stark nachgefragten Wahlfaches „Betriebserkundung“ ab. H. P. 97 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Der Morgenkreis eröffnet jetzt jede Schulwoche Neues pädagogisches Konzept in Niedernburg – menschliche Begegnung erhält höheren Stellenwert Alte Mauern, neue Wege. Seit 1836, dem Einzug der MariaWard-Schwestern in die altehrwürdigen Klostermauern, werden in Niedernburg Mädchen unterrichtet. Jetzt orientiert sich die Schule pädagogisch neu. In Anlehnung an den „Marchtaler Plan“ soll die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen stärker akzentuiert werden. Ein erster Schritt ist der so genannte „Morgenkreis“. Jeden Montagmorgen starten alle Klassen damit in die Schulwoche und stellen die menschliche Begegnung der schulischen Arbeit voran. Die Klasse 5b der Realschule mit Klassenleiterin Alexandra Hammer (hinten) hat für den Morgenkreis aus Tüllstoff einen kleinen See mit vielen Fischlein gestaltet, um damit das Gemeinschaftsleben in der Klasse zu thematisieren. Zwei Jahre intensiver Vorbereitung gingen diesem Schritt voraus. Ein vierköpfiges Lehrerteam (MPT) aus Gymnasium und Realschule wird teils überregional auf Fortbildungen des Katholischen Schulwerks in Bayern geschult, teils auch direkt in Obermarchtal in der Diözese Rottenburg/ Stuttgart, dem eigentlichen Mutterkloster des Konzepts. Informationen und Erkenntnisse werden dann zunächst mit der Schulleitung besprochen und anschließend ans Kollegium herangetragen, das sich wiederum über den regelmäßigen Gedankenaustausch und die Erarbeitung eines Materialpools auf die neue Aufgabe vorbereitet. „Eine Schule ist wegen des rasenden gesellschaftlichen Wandels in steigendem Maße gefordert. Sie soll den jun98 gen Menschen Orientierung und Halt und die notwendige individuelle Zuwendung geben“, erläutert Schulleiter Rudolf Nerl die Beweggründe. Jedes Kind verdiene höchste Achtung und großen Respekt. Wolle eine Schule ihrer Verantwortung gerecht werden und die Mädchen in einer ganz wichtigen Entwicklungsphase gut begleiten, müsse man dies auch im Schulalltag institutionell verankern. Ein erster Schritt auf diesem Weg ist der Morgenkreis. Er hat in Niedernburg seit Beginn dieses Schuljahres in der ersten Wochenstunde am Montagmorgen seinen Platz und wird vom Klassenleiter gestaltet. Der wiederum orientiert sich an den Bedürfnissen der Schülerinnen. Der Morgenkreis kann zeitlich variieren, weil der Klas- senleiter die Klasse nach Stundenplan auch in der zweiten Stunde unterrichtet. „Die Mädchen kommen mit ganz unterschiedlichen Erlebnissen und Erfahrungen aus dem Wochenende. Manchmal sind sie emotional stark belastet oder durchleben gar eine schwere Krise. Alle sollen sich abgeholt und angenommen fühlen“, erläutert Realschullehrer Thomas Mader vom Niedernburger MPT. Der Morgenkreis könne als Meditation, als Spiel zur Stärkung der Gemeinschaft, als Ideenreise, die zum Nachdenken über die eigene Zukunft animiert, als Bewusstmachung der eigenen Gefühlswelt oder einfach als Diskussion über aktuelle Probleme in der Klasse gestaltet werden. „Der Phantasie aller Beteiligten sind keine Grenzen gesetzt“, ergänzt Heidi Dominik-Jetzlsperger vom MPT. Auch habe man bereits eine Menge Anregungen und Vorlagen erarbeitet und ein eigenes „MorgenkreisZimmer“ eingerichtet, um die Kollegen mit der neuen Aufgabe nicht alleine zu lassen. Dort finden sie nach Jahrgangsstufen und bestimmten Schwerpunkten geordnete Materialien und geeignete Literatur. Zudem inspirieren die klasseneigenen, selbst gestalteten Morgenkreis-Bücher. Das Echo auf diesen Neuanfang ist überwiegend positiv, wie bei den ersten Elternabenden ermittelt wurde. Auch der Elternbeirat steht hinter dem Konzept. „Wir sind überzeugt, dass das soziale Miteinander und die Persönlichkeiten unserer Töchter durch die optimale Nutzung der unterrichtsfreien Morgenkreisstunde ganz positiv entwickelt werden“, sagt der Vorsit- zende Jürgen Drexler, der auch den Dank an den Schulträger, die Diözese Passau, nicht vergisst. Denn der trage schließlich die zusätzlichen Kosten. Aus der Mitte der Schülerinnen gab es neben Zustimmung auch Kritik am Morgenkreis, zumal an der zusätzlichen Stunde. Der persönliche Gewinn, den jede einzelne Schülerin aus dieser Stunde ziehen könne, rechtfertige aber diesen Schritt, begründet der Schulleiter. Außerdem sei der Morgenkreis Teil eines Gesamtplans, um Pädagogik und Schulkultur im Sinne der christlichen Grundausrichtung der Gisela-Schulen zeitgemäß weiterzuentwickeln. Denn beim Morgenkreis will man in Niedernburg nicht stehen bleiben. „Es wird mit der fest im Stundenplan verankerten freien Stillarbeit bereits ein weiterer Schritt vorbereitet“, erläutert Nerl. Die Schülerinnen können aus vorbereiteten Materialien auswählen, um bestimmte Inhalte selbstständig zu erarbeiten. Die Lehrkraft fungiere nur als Helfer und Moderator. So gewinne sie Zeit für die persönliche Betreuung und die Analyse der Lernfortschritte. Angedacht sei auch bereits der dritte Schritt, der so genannte „Vernetzte Unterricht“. Vereinzelt hebt er die Fächergrenzen auf, um wichtige Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Allerdings will man in Niedernburg auch nichts überstürzen. „Ein solcher Eingriff in den konventionellen Schulbetrieb muss behutsam angegangen werden“, meint der Schulleiter. Als Zeitrahmen für die Umsetzung fasse man die nächsten drei bis vier Schuljahre ins Auge. H. P. 99 Aus dem Unterricht Besuch des Archäologen Am Donnerstag, den 18. Dezember 2014, besuchte der Archäologe Herr Geisberger die 6. Klassen der GiselaRealschule. Unsere Klasse, die R 6a, war in der 5. und 6. Stunde an der Reihe. Im Klassenzimmer der R 6b bauten wir ein Schwirrgerät. Zuerst zeigte uns Herr Geisberger Bilder von Ausgrabungen aus der Stein- Aus dem Unterricht zeit. So konnten wir uns schon vorstellen, wie unser Projekt aussehen würde. Danach durfte meine Mitschülerin Patricia Birkenpech im Feuer schmelzen und damit ein „echtes“ Steinzeitmesser bauen. Nun bekamen alle ein Steinzeitmesser und ein ovales Holzstück. Zuerst fingen wir an, das Birkenholz am Rand zu schleifen. Im nächsten Arbeitsschritt ritzten wir Muster ins Holz. Am Schluss gab uns der Archäologe ein Stück Schnur, das wir durch unser Holzstückfädelten. Später probierte ich mein fertiges Schwirrgerät im Gang aus und es funktionierte tadellos. Das Projekt brachte uns neue Erkenntnisse über die Vergangenheit und bescherte uns zwei lustige und spannende Schulstunden. Laura Kornexl, R6a „Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt!“ Diese Meinung teilt so manche Niedernburgerin der Klassen G9a/b, seit sie sich in Wirtschaft-Recht mit dem Thema auseinandersetzt. Damit Theorie und Praxis miteinander verknüpft werden, besuchten die Schülerinnen die Sparkasse Passau, um etwas hinter die Kulissen der Bank zu blicken und deren berufliche Möglichkeiten kennen zu lernen. W. L. 100 1000 Fragen an den Abgeordneten Taubeneder MdL Walter Taubeneder stellte sich der Diskussion mit 75 Schülerinnen der 10. Klassen des Gisela-Gymnasiums Niedernburg. Die drei zehnten Klassen des GiselaGymnasiums Niedernburg waren bestens präpariert, als sich MdL Walter Taubeneder im Refektorium der Schule den Fragen der Schülerinnen stellte. Bildungspolitik, Europapolitik, Freihandelsabkommen, aber auch bayerische Landespolitik – nichts blieb unerwähnt, kein drängendes aktuelles Problem wurde ausgespart. Der MdL machte es den Mädchen aber auch leicht, selbst knifflige Fragen ohne Scheu zu stellen. Souverän und ruhig blieb er keine Antwort schuldig und spielte seine langjährige politische Erfahrung aus, dank der er zu jedem Thema Substanzielles zu sagen hatte. Knapp zwei Stunden lang dauerte der Diskurs. Die Schüle- rinnen hatten zuvor im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts die niederbayerischen Landtags- und Bundestagsabgeordneten angeschrieben und ihnen Fragen zu ihrem Werdegang und zu ihren Erlebnissen in der Politik gestellt. Walter Taubeneder war einer der wenigen, die geantwortet hatten. Damit nicht genug, hatte er auch einen Besuch in der Schule angeboten. Von Beginn an ermunterte der Abgeordnete die Mädchen, durchaus auch persönliche Fragen zu stellen, zeigte sich offen für jede Diskussion und erläuterte Arbeitsweise und Chancen seiner Ausschuss- und Gremiumstätigkeit. T. F. 101 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Ugandischer Trommelwirbel am Gisela-Gymnasium Storyteller Jane McDaniel in Niedernburg zen Priester und dem fremden Land. „Was essen und trinken die Menschen in Uganda?“, wollten die Schülerinnen beispielsweise wissen. „Wie oft wird dort Gottesdienst gefeiert? Wo Pfarrer Josef wohnt, wie man in Uganda heiratet und ob der Priester bei der Messe ebenfalls Wein trinkt“, waren einige der zahlreichen Fragen. Ganz in seinem Element war Pfarrer Josef Namukangula aus Dabei war der uganUganda, als er den Mädchen der 6b des Gisela-Gymnasiums eine dische Priester ganz Kostprobe ugandischer Trommelrhythmen gab. Links daneben der in seinem Element, Hauzenberger Pfarrer Alfons Eiber. erzählte von der vielfältigen Zubereitung der Bananen, bis Ungewöhnlichen Besuch erhielten die hin zum Bananen-Bier, vom riesigen Mädchen der 6. Klassen des GiselaViktoria-See, der Trocken- und RegenGymnasiums im Religionsunterricht. zeit als einzigen beiden Jahreszeiten, Pfarrer Josef Namukangula aus der den 5000 Meter hohen Bergen und knapp 72 000 Einwohner zählenden den Trommeln, die sozusagen als GloStadt Masaka im Süden Ugandas, am cken-Ersatz zum Gottesdienst rufen, Viktoria-See gelegen, erzählte aus seibei der heiligen Wandlung ebenso in ner Heimat. „Uganda-Sepp“, wie er von einem bestimmten Rhythmus geschladen Niederbayern liebevoll genannt gen werden wie bei der Ladung vor wird, weilt gerade zu einem knapp dem Gottesdienst oder bei der Ankünzweimonatigen Studienaufenthalt in digung von Hochzeiten. Und natürlich Passau und Hauzenberg beim dortigab‘s zum Abschluss auch eine Tromgen Pfarrer Eiber. Beide Geistlichen mel-Kostprobe echt ugandisch-kirchlihatten sich vor 35 Jahren beim Studicher Trommelklänge – ist Pfarrer Josef um in Regensburg kennen gelernt und in seiner Diözese Masaka doch auch besuchen sich seither in regelmäßigen Abständen gegenseitig. Chef der Kirchenmusik und hat einige der Trommellieder selbst komponiert. Groß war das Interesse der 11- und H. P. 12-jährigen Mädchen an dem schwar- „Mise Jane“ heißt auf Irisch „Ich bin Jane”. So begrüßte Jane McDaniel, eine Geschichtenerzählerin aus Irland, die Schülerinnen der 5. und 6. Klassen der Gisela-Schulen in Niedernburg. Gespannt lauschten diese ihren Geschichten. Aufgewachsen in der Nähe von Limerick , studierte Jane McDaniel in Deutschland und lebt jetzt in den USA. Warum sie mit vielen Preisen im Storytelling ausgezeichnet wurde, hat sie den Niedernburger Mädchen eindrucksvoll bewiesen. Uralte Geschichten aus dem Gälischen erzählte sie den Mädchen auf Englisch, wie zum Beispiel die Geschichte der beiden Prinzessinnen, die einen Edelmann kennenlernten („The Knight and the Two Princesses“), der sich aber in die 102 falsche verliebte, woraufhin ein Mord geschah. Auf wundersame Weise wird dieser dann aufgeklärt. Oder die Geschichte der beiden Riesen, einer furchterregender als der andere. Aber man muss diese Storys selbst hören und erleben. Die Mädchen jedenfalls waren überrascht, wie viel sie schon auf Englisch verstehen können und hingen Jane McDaniel bis zum Schluss an den Lippen. „Dia is Muire dhuit“ – „Grüß Gott und Maria“. Mit diesem traditionellen irischen Gruß (der wohl über die iroschottischen Missionare in unseren Sprachraum gelangte) verabschiedete sie sich nach einer kurzweiligen Stunde. M. P. 103 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Eine Stippvisite bei den musikalischen Profis Was ist los mit Griechenland? Diese Frage beschäftigte die Schülerinnen der Q12-Wirtschaftskurse. Die dabei aus dem Unterricht bereits in Ansätzen vorhandenen Kenntnisse wurden durch den Leiter der BundesbankFiliale Regensburg, Reinhard Pfaffel, vertieft. In einem sehr eindrucksvollen Vortrag, in den die Schülerinnen stets mit einbezogen waren, wurde als Ursache für die Problematik ein Dreiklang aus Staatsschulden-, Banken- und (Real-)Wirtschaftskrise ausgemacht. Die Nationalstaaten betreiben weitgehend unabhängige Fiskal-, Sozial- und Lohnpolitik, die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank gilt jedoch für den gesamten Euroraum einheitlich. Verschiedene Länder der EU (nicht nur Griechenland) haben deshalb Probleme mit der Schuldentragfähigkeit, der Schuldenbewältigung, der Inflationsra- Am 15. April durften die Schülerinnen der Klassen R5a, R6a, G6b sowie die beiden Bläserklassen unter der Begleitung der Musiklehrerinnen Sigrid Paraquin, Jutta Diekmann-Dostthaler und Mihaela Paulus eine Orchesterprobe im Stadttheater Passau besuchen. Unter der Leitung von Olivier Tardy probte das Orchester der Bayrischen Philharmonie folgende Stücke: J. Duda: Inbetween op.82/2; P. Lawrence: Concertino; I. Strawinsky: Pulcinella-Suite Das Stück „Inbetween“ stellte sogar eine Uraufführung dar und unsere Schülerinnen waren das erste Publikum, das dieses zu hören bekam. Sie waren sichtlich beeindruckt vom Klang eines Profi-Orchesters und lauschten 104 te und vor allem mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Der Bundesbankdirektor wies ausdrücklich darauf hin, dass die Eurostaaten nicht haftbar sind für die in der Krise befindlichen Länder. Um den aktuell deflationären Tendenzen entgegenzuwirken, öffnet die EZB seit einiger Zeit die Geldschleusen. Den Staatsanleihen-Ankauf der EZB sieht der Vertreter der Deutschen Bundesbank in diesem Zusammenhang überaus kritisch. Herrn Pfaffel sei somit auch auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön dafür ausgesprochen, dass er den Schülerinnen einen so wertvollen Einblick in ein hochkomplexes Thema verschafft hat. W. L. aufmerksam, um verschiedene Aufgaben des Dirigenten erkennen zu können und Solo-Instrumente zu entdecken. Nach der Rückkehr in die Schule stellten die Schülerinnen unzählige Fragen zum Alltag eines Profi-Musikers. Sie erzählten noch lange von dieser schönen und wertvollen musikalischen Erfahrung. M. P. 105 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Post aus Berlin Auszug aus dem Brief Liebe Schülerinnen, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat mich gebeten, Euch für Euren Brief herzlich zu danken. Gerne hätte sie Euch selbst geschrieben, aber sie ist derzeit mit vorrangigen politischen Aufgaben so stark belastet, dass sie mich gebeten hat, Euch zu antworten. Ihr habt einige Fragen an die Bundeskanzlerin gerichtet. Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht zu allen Fragen ausführlich antworten kann.[...] Einen Brief müssen wir schreiben? Noch dazu einen sachlichen? So oder so ähnlich waren wohl die Gedanken der Mädchen in der R6a, als sie mit dem Thema „Sachliche Schreiben verfassen“ konfrontiert wurden. Schnell war klar, dass die Klasse einen „echten“ Brief schreiben wollte. Schwieriger wurde die Suche nach einem geeigneten Adressaten. Nach einigem Hin und Her kam der Vorschlag einer Schülerin, an die Bundeskanzlerin zu schreiben. Die Mitschülerinnen waren leicht dafür zu begeistern, denn schließlich hatte jede eine Menge Fragen an die Kanzlerin. So entstand ein Gemeinschaftsbrief, dem ein Fragenkatalog beigelegt wurde. Dann begann das Warten und Hoffen auf eine Antwort. Diese war nach den Pfingstferien da: Post aus dem Bundeskanzleramt. Für jede Schülerin gab es eine Autogrammkarte. Das Schönste war jedoch der Brief, der alle unsere Fragen beantwortete. K. G. 106 Liebe Schülerinnen, Ihr möchtet wiessen, was die Bundeskanzlerin in ihrer Freizeit macht. Sie hat angesichts ihres Arbeitspensums meistens nur sehr wenig Freizeit, in der sie dann gerne wandert, klassische Musik hört oder liest. Passau, 06.05.2015 Bundeskanzleramt Bundeskanzlerin Angela Merkel Willy-Brandt-Straße 1 10557 Berlin Arbeit als Bundeskanzlerin Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, wir sind die Klasse R 6 a der Gisela-Realschule in Passau. Im Unterricht haben wir uns über interessante Personen unterhalten. Wir finden es zum Beispiel faszinierend, dass Sie Physik studiert haben, aber auch, dass Sie zu den mächtigsten Frauen der Welt gezählt werden. Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass wir nicht genau wissen, wie Ihre Arbeit konkret aussieht oder ob Sie genug Zeit für Hobbys haben. Deshalb kam der Entschluss zustande, Ihnen zu schreiben und unsere vielen Fragen zu stellen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie unseren Brief beantworten würden. Besonders würden wir uns über eine Autogrammkarte für jede von uns (wir sind 26 Mädchen) freuen. Mit freundlichen Grüßen Klassensprecherinnen der R 6 a Anlage Fragenkatalog Die Begleitung der Bundeskanzlerin durch „Bodyguards“ (Sicherheitspersonal) ist notwendig, auch beim Einkaufen. Sie hat sich daran gewöhnt. Die Bundeskanzlerin spricht Englisch und Russisch.[...] Ihr fragt: „ Warum dürfen Kinder und Jugendliche nicht wählen?“ Die Regelung des Wahlalters in unserer Verfassung ist vernünftig, folgerichtig und hat sich bewährt, denn vor Erreichung des bezeichneten Alters ist nicht zu erwarten, dass der Minderjährige die Reife besitzt, um seine Angelegenheiten mit genügender Umsicht selbständig zu besorgen. [...] Es ist kein vernünftiger Grund dafür ersichtlich, warum diese Reife oder Einsichtsfähigkeit in politischen Dingen früher gegeben sein sollte als in anderen Angelegen mit erheblichem Bezug zur Allgemeinheit, so z.B. zur Erlangung der Fahrerlaubnis; dass Wählen weniger wichtig oder weniger gemeinschaftsrelevant ist als Autofahren, wird niemand behaupten wollen. [...] Die Bundeskanzlerin hat sich über Euer Interesse an diesen Themen sehr gefreut und wünscht Euch für die weitere Schulzeit viel Erfolg sowie persönlich alles Gute. Gerne lege ich diesem Schreiben ein Foto der Bundekanzlerin mit ihrem Namenszug für jede von Euch bei und wünsche Euch für die Zukunft alles Gute. Mit freundlichen Grüßen Klosterwinkel 1 94032 Passau Telefon (0851) 9885930 Telefax (0851) 98859377 Homepage: www.gisela-schulen.de E-Mail: [email protected] Alexandra Teetz 107 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Videoclub - Ein Schuljahr voller Kreativität Tür wurden mehr als 120 Erinnerungsfotos von derzeitigen und zukünftigen Schülerinnen geschossen. Das Hintergrundmotiv „Niedernburg“ war dabei deutlich erfolgreicher als das Motiv „Kanzlerin Merkel“. Über die Website der Gisela-Schulen werden die Filme des Videoclub zahlreich aufgerufen. Spitzenreiter ist der Videoclub-Film „Die Gisela-Schulen stellen sich vor“, der innerhalb eines Jahres mehr als 2000 Mal angesehen wurde. Zum Abschluss des diesjährigen Videoclub-Programms haben sich die Teilnehmerinnen die Erstellung eines Filmtrailers ausgewählt: Unter dem Titel „Reasons of Fear“ entsteht ein spannungsgeladener Videoclip, der ebenfalls demnächst unter der Rubrik Videoclub auf der Homepage der Gisela-Schulen zu sehen sein wird. R. H. „Workshop im Museum Moderner Kunst“ Der Videoclub wurde im Schuljahr 2014/2015 zum zweiten Mal als Wahlfach angeboten. Neun Schülerinnen aus den Klassenstufen 7 bis 11 der Gisela-Schulen haben Drehbücher entwickelt, Filmaufnahmen gemacht und sie am Computer geschnitten, montiert und optimiert, haben vertont und Spezialeffekte eingebaut, haben DVDs gebrannt und fertige Videos auf youtube hochgeladen: Mehr Kreativität geht nicht. Nach einer kurzen Einarbeitung in die Verwendung von Camcorder und Schnittprogramm am Computer haben die Videocluberinnen in diesem Jahr zunächst das Filmmaterial vom Sommersportfest zu vier unterhaltsamen Kurzfilmen verarbeitet. Es sind vier ganz unterschiedliche Filme entstan108 den, mal eher dokumentarisch, mal eher schrill. Über einen längeren Zeitraum wurde in diesem Jahr ein Theater-Kooperationsprojekt des Gisela-Gymnasiums mit der GMS- und der K-Schule Salzweg begleitet. Als Ergebnis halten wir eine Videoclub-DVD in Händen, die die Entstehung und die Aufführung zweier Aufführungsvariationen von Schillers „Handschuh“ dokumentiert. Seit Kurzem verfügt der Videoclub über eine kleine Beleuchtungsanlage und ein Ministudio, sodass auch die Verwendung dieser Einrichtungen geübt werden kann. Macher und Teilnehmerinnen des Videoclub freuen sich über das Interesse der Schulfamilie am Videoclub und seinen Erzeugnissen: Am Tag der offenen Die Schülerinnen der 11. Klassen nahmen im März 2015 im Fach KUNST an einer Führung durch die Ausstellung MERET OPPENHEIM teil, und erstellten im Anschluss daran selbst eigene surrealistische Objekte. Einige Schülerinnen stellen dem MMK ihre Kunstwerke für die Kunstnacht zur Verfügung. Die Objekte sind am 17. Juli bis 24 Uhr im Museum zu bestaunen. U. Z. 109 Aus dem Unterricht Neue Wege im Sport - Reitunterricht an der Schule Alexander der Große hatte Bucephalos, Napoleon seinen Schimmel Marengo. Als mit dem Pferd noch Kriege gewonnen wurden, war es ein Männertier. Auch bei der Feldarbeit hatten Männer den engsten Kontakt zu ihm. Heute gibt es nur noch im Spitzensport viele reitende Männer. In den Ställen sieht man meist Frauen und in den Reitschulen gibt es schon seit Jahren kaum noch männlichen Nachwuchs. Fast 90 Prozent der Pferdefreunde sind weiblich (vgl. Internetseite Planet Wissen). Auch im Unterricht spüren wir die engen Verbindungen unserer Mädchen 110 Aus dem Unterricht zu den Pferden. In jedem Schuljahr beschäftigen sich zahlreiche Referate mit den Themen Reitsport, Pferde usw. In diesem Schuljahr haben wir uns deshalb entschlossen, in Zusammenarbeit mit dem Reitclub Passau eine neue Sport AG zu gründen. Für die 5. und 6. Klassen gibt es zu sehr günstigen Preisen von Montag bis Freitag die Möglichkeit, ab 14.00 Uhr Reitunterricht zu nehmen. Wen wundert es, dass viele Mädchen mit Begeisterung das Angebot angenommen haben? W. R. „Bildung ist das beste Mittel gegen Armut“ Davon ist Schwester Mary Stella Fernando aus Karachi überzeugt. Im Oktober 2014, dem Monat der Weltmission, war die Missionarin aus Pakistan zu Besuch in Passau. Sie informierte auch Schülerinnen in Niedernburg (auf Englisch) über die schwierige Situation der Christen in Pakistan, einem Land in dem 96% der Menschen Muslime sind. Die Schülerinnen zeigten sich beeindruckt von ihren Schilderungen von sozialer Ungerechtigkeit, religiöser Diskriminierung, fehlenden Bildungsmöglichkeiten und der alltäglichen Angst vor Terroranschlägen. Schwester Mary Stella berichtete aber Elena Chilars, G7b ebenso von der Freude der dortigen Christen an ihrem Glauben und ihrem festen Willen, aus ihrer Heimat ein besseres Land zu machen. A. Sp. 111 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Betriebe erkunden – Berufschancen verbessern Um den Schülerinnen möglichst frühzeitig einen Einblick in die Arbeitswelt zu gewähren, war es in diesem Schuljahr wieder ab der 8. Klasse möglich, an dem Wahlfach Betriebserkundung teilzunehmen. Dieses Angebot nahmen sie mit überwältigendem Erfolg an, sodass statt der einen geplanten Gruppe, drei gebildet werden konnten. Die Mädels besuchten das Klinikum, um sich über die Ausbildung zur Krankenschwester zu informieren. Dabei wird besonderer Wert auf die sozialen Kompetenzen der potenziellen Mitarbeiterinnen gelegt. Um den Schülerinnen technisches Wissen zu vermitteln, ging es in die Wissenswerkstatt. Hier konnten sie eine Seifenblasenmaschine und einen sogenannten heißen Draht bauen. Ihre weitere Reise führte in die Zahnradfabrik Passau mit deren Ausbildungsbetrieb. 112 Dem Immobilienbüro Resch wurde ebenfalls ein Besuch abgestattet. Dort wurde für das leibliche Wohl gesorgt. Selbstverständlich erfuhren die Teilnehmerinnen etwas über die Ausbildung zur Maklerin und konnten so die Sendung „Mieten, Kaufen, Wohnen“ mit der Realität vergleichen. Da die finanziellen Belange derzeit in aller Munde sind, wurde die Sparkasse Passau auch besucht. Neben einer Brotzeit wurden die Schüler über die Ausbildung zur Bankkauffrau informiert. Die Polizei durfte natürlich dieses Jahr auch nicht fehlen. Das Augenmerk wurde auf Drogenprävention, Aufklärung und natürlich die Ausbildung zur Polizistin gelegt. Um auch über eventuelle Konsequenzen von Rechtsverletzungen unterrichtet zu sein, besuchten unsere Schülerinnen noch im Gericht. Dort konnten sie einer Verhandlung beiwohnen. Die Teilnehmerinnen waren bei jeder Station ihrer abwechslungsreichen Reise sehr motiviert und die Beteiligung war vorbildlich. Wir freuen uns schon auf die Gruppen im nächsten Schuljahr. Mögen sie doch bitte auch so zahlreich wie dieses Schuljahr sein. S. H. Gemeinsam singen! Seit dem Schuljahr 2012/2013 wird im Gisela-Gymnasium Niedernburg unter Leitung von Frau Carina du Toit-Harttmann die Möglichkeit angeboten, den Musikunterricht der 5. und 6. Klassen als „Chorklasse“ zu erleben. Dabei werden die theoretischen Inhalte des Lehrplanes im Fach Musik dieser Jahrgangsstufen anhand der praktischen Anwendung beim Erlernen der Lieder in zwei Wochenstunden erarbeitet. Diese Form des Musikunterrichts findet Anklang: im Schuljahr 2014/2015 nahmen 20 Schülerinnen der 5. Klassen und 19 der 6. Klassen teil. Die Freude der Chorklassen am Singen war im Weihnachtskonzert, im Frühjahrskonzert und am Tag der Offenen Tür zu erleben, als die Chorklassen G5 und G6 einzeln, gemeinsam und auch zusammen mit Marimba-Gruppen mit geistlichen Liedern, aber auch mit aktueller Chartsmusik zu hören waren. C. T. H. 113 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Mittlere Reife – Was dann? Für die Realschülerinnen gibt es viele Möglichkeiten, wie es nach der Mittleren Reife weitergehen kann. Zum einen können sie eine Ausbildung beginnen und zum anderen weiter die Schulbank drücken. Über die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten konnten sich die Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe am Berufsinformationstag (03.11.2014) einen Überblick verschaffen. Neben Vertretern der Sparkasse, des Landratsamtes, der ZF Friedrichshafen und der Polizei standen auch Ansprechpartner verschiedener Berufsfachschulen (BAP, Fachakademie, Tourismus, DiätAssistenten, Gesundheits- und Krankenpflege) und der FOS den Schülerinnen für Gespräche zur Verfügung. Ein wesentlicher Bestandteil der Berufsorientierung war selbstverständlich auch wieder das verpflichtende Betriebspraktikum. S. B. Schülerinnen im Gespräch mit Herrn Eberle von der Tourismusschule in Grafenau. Herr Samböck informiert über die Einstellungsvoraussetzungen bei der Polizei. Keller bis sie schließlich für die Käufer in den Regalen stehen. Zum Abschluss konnte jede Schülerin noch einen Blick auf das kleinste Buch der Welt werfen, von dem die Buchhandlung ein Exemplar besitzt und das nur mit einer starken Lupe entziffert werden kann. Passend zum Welttag des Buches gab es für jede Schülerin ein Exemplar des diesjährigen Buches „Die Krokodilbande in geheimer Mission“ als Geschenk. Angesteckt von so vielen Erkenntnissen über Bücher verblieb sogar noch etwas Zeit in den Regalen zu stöbern und nach der nächsten eigenen Lektüre in den Regalen zu suchen. H. D.-J. Ich schenk Dir eine Geschichte - Welttag des Buches Literatur wird lebendig – die G5 besucht die Staatliche Bibliothek Welcher Ort eignet sich besser dafür, um eine Geschichte zu verschenken, als derjenige, an dem unzählige Geschichten zu finden sind? Anlässlich des Welttags des Buches besuchten die Klassen G5a und G5b im Mai bzw. Juni 2015 die Buchhandlung Pustet. Dort erwartete die stellvertretende Filialleiterin bereits die Schülerinnen und Ein Buch über Bücher? Das soll spannend sein? Und wie! Das beweist die Lektüre „Bibbi Bokkens magische Bibliothek“ von Jostein Gaarder. In diesem Jugendbuch wird nicht nur ein vielschichtiger Kriminalfall gelöst, selbst ein Buch geschrieben und zwischen Norwegen und Italien hin- und hergereist, sondern ganz nebenbei er- 114 lud sie ein, es sich in der Kinder- und Jugendbuchabteilung auf bequemen Sitzsäcken gemütlich zu machen. Zunächst erfuhren sie viel Wissenswertes über die Geschichte der Buchhandlung, deren Gründer der Passauer Friedrich Pustet war. Schließlich folgten die Mädchen „den Spuren“ der Bücher der Buchhandlung von der Anlieferung im fährt der Leser auch eine Menge über die Entstehung von Büchern, was einige von ihnen so besonders macht und welche Bedeutung Bibliotheken haben. Was für einen besseren Anlass konnte es also geben, im Dezember eine tolle Bibliothek in Niedernburgs Nachbarschaft zu besuchen: die Staatliche 115 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Abgetaucht! Mit der G5 geht es abwärts! Fast schon Niedernburger Tradition ist das Angebot mit der G5 an der ARDRadionacht teilzunehmen. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Frau Finnemann und Frau Dominik machten sich 14 Schülerinnen dieses Mal am 28. November 2014 auf, um nach dem Motto „Flossen hoch“ bis in die Nacht in unbekannte Unterwasserwelten abzutauchen. Dabei lauschten sie einer spannenden Fortsetzungsgeschichte rund um illegalen Tierfang in den Tiefen der Meere und erfuhren in Interviews Spannendes über seltene Wasserbewohner. In den Hörpausen gestalteten zwei Gruppen ganz besonders kreative Bibliothek. Dort hatte sich Mitarbeiter Hubert Lang auf unseren Besuch gut vorbereitet. Er präsentierte uns einige besondere Schätze aus den Beständen der Bibliothek. Darunter auch eine Inkunabel, solche finden in Gaarders Roman mehrfach Erwähnung. Daneben zeigte er den faszinierten Schülerinnen Faksimile-Drucke von prachtvollen Werken der mittelalterlichen Literatur, einen Abdruck der Gutenberg-Bibel, aber auch ein originales Buch der Frühen Neuzeit aus dem Passauer Raum. 116 Kunstwerke. So wurden mithilfe kräftiger Farben, mit glitzernden Pailletten und bunten Steinen aus Küchenrollen und Papptellern seltene Meeresbewohner gebastelt. Die andere Gruppe malte ein rund ein Quadratmeter großes Plakat, das ein U-Boot im Zentrum hatte und durch dessen Bullauge jede Schülerin schauen konnte, sodass lustige Erinnerungsfotos entstanden. Daneben bot dieser Abend den Schülerinnen die Gelegenheit, sich besser kennen zu lernen. Als die Niedernburger Radionacht um 23 Uhr endete, gingen die Mädchen mit vielen Eindrücken müde nach Hause. H. D.-J. So erfuhren die Schülerinnen ganz nebenbei vieles über die Herstellung und Bedeutung von Büchern in einer Zeit, in der nur wenige Menschen lesen und schreiben konnten. Ohne Handy, Computer und Internet können wir heute unser Leben kaum vorstellen, doch hat keine Schülerin diese technische Errungenschaft in dieser besonderen Deutschstunde vermisst. H. D.-J. 117 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Herzliche Grüße von der ZARTbitter für die Neuanfängerinnen „Wo muss ich hin?“, „Wie ist wohl meine neue Klassenlehrerin?“, „Ob meine Tutorinnen nett sind?“ Alles Fragen, die für unsere Neu-Niedernburgerinnen von größter Bedeutung sind. Um ihnen ein besonderes Willkommen zu bereiten und viele dieser Fragen vorab zu beantworten, liegt am ersten Schultag für sie schon die Willkommensausgabe der Schülerzeitung „ZARTbitter“ im Klassenzimmer bereit. In diesem Schuljahr begrüßten die Tutorinnen auf dem Cover die Fünftklässlerinnen und stellten auch gleich ein paar Ideen für das gemeinsame Schuljahr vor. Im Mittelteil gab es kurze Porträts der Klassenleiterinnen und der Verbindungslehrerinnen. Aber auch das „Herz“ der Schule mit 118 unseren kompetenten Sekretärinnen hatte seinen Platz in dieser Ausgabe. Schließlich sind diese die erste Anlaufstelle, wenn „es brennt“. Nicht nur an unsere Neuanfängerinnen, sondern auch an ihre Eltern richtete sich ein kleiner Überblicksplan von den vielen Gebäuden, auf dem die wichtigsten Räume eingezeichnet sind. Die Rückseite war schließlich den „Köpfen“ Niedernburgs gewidmet. So fanden sich hier nicht nur die Schulleiter mit ihren wichtigsten Aufgaben, sondern auch Infos zu unserer Namensgeberin, der Seligen Gisela, und Bischof Oster, der als Chef der Diözese auch Niedernburgs Chef ist. H. D.-J. und K. G. Zeitreise in das Wien der Jahrhundertwende Zu einer Zeitreise in das Wien der Jahrhundertwende lud die Q12 bei einem literarischen Nachmittag im Dezember ein. Stilecht wurde die Aula von einer Gruppe von Schülerinnen in ein Wiener Kaffeehaus verwandelt. Neben zierlichen Mokka-Geschirr und opulenten silbernen Kerzenleuchtern gab es sogar eine Zeitungssonderausgabe zum 1. Januar 1900 mit der kaiserlichen Neujahrsansprache. So wurden die Gäste, die Q11 mit ihren Kursleitern, sofort in die richtige Stimmung versetzt, um an der Zeitreise in die Vergangenheit teilzunehmen. Vielfältig waren die Darbietungen mit einem lebenden Zeitstrahl, szenischen Darbietungen aus „Lieutenant Gustl“, „Jedermann“ und einem literaturgeschichtlichen Haberfeldtreiben. Aber auch Einblicke in das vielschichtige Zeitgeschehen und Rilkes Gedankenwelt wurden auf die Bühne gebracht. Schließlich bildete eine sehr aufwändige Quizshow, bei der das Publikum einbezogen wurde, einen heiteren Abschluss, sodass die Zuschauer testen konnten, was ihnen nach knapp zwei Stunden im Gedächtnis geblieben war. Voller Kreativität und Freude am Detail schafften es die Schülerinnen einen kurzweiligen Nachmittag zu gestalten, der alle Beteiligten bereicherte. H. D.-J. 119 Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht Leseclub auf Geistersuche in Niedernburg Ein ganz besonderes Projekt hatte sich der Leseclub der Gisela-Realschule vorgenommen. In diesem Jahr wollten die Schülerinnen nicht nur viel lesen, sondern auch selbst Autorinnen werden. Gemeinsam planten die Mädchen eine Geschichte zu verfassen, die in Niedernburg handeln sollte. Dazu holten sie sich professionelle Unterstützung in Gestalt der Kinderund Jugendbuchautorin Ursula Muhr. Bekannte Titel der Schriftstellerin sind zum Beispiel „Abschied von Oma“ oder 120 „Das Geheimnis der Grasmücke“. Die Mädchen erkundeten das gesamte Schulhaus auf der Suche nach spannenden Handlungsorten bevor sie das romantische Turmzimmer und die schaurigen Kellergewölbe ausgewählten. Als Frau Muhr schließlich anreiste, erzählte sie den Mitgliedern des Leseclubs viel über das Leben einer Schriftstellerin und erklärte, wie ein Roman entsteht. Im Turmzimmer zeigte sie den Mädchen, wie man einen Handlungsort „erfühlt“. Sofort begannen die Ideen zu sprudeln und der rote Faden der Geschichte kristallisierte sich ebenso heraus wie die Hauptpersonen. In den folgenden Wochen verfassten die Schülerinnen die Erzählung zusammen mit Frau Muhr in einem „Storymailing – Projekt“, das heißt jeweils abwechselnd schrieben die Mädchen und Frau Muhr einzelne Episoden der Geschichte und tauschten sie per EMail aus. Die Schriftstellerin war begeistert von der Motivation und Kreativität der Mädchen und gab ihnen viele wertvolle Tipps. In der Geschichte geht es um den Geist einer jungen Novizin, die nur von zwei Freundinnen erlöst werden kann. Ob dies wirklich gelingt, wird hier aber noch nicht verraten. A. H. Akrobatik und Konzentration in Vollendung Im zweiten Semester dieses Schuljahres entschied sich der Sportkurs von Frau Lade-Krinner für das Thema Yoga und Step. Nach ein paar Monaten selbstständiger Vorbereitung und Übung waren viele verchiedene Choreografien das Ergebnis. Auf den Bildern sind Figuren aus der Abfolge von Sarina Schlittmeier und Julia Vorlaufer zu sehen. Erste Vorkenntnisse der beiden Schülerinnen im Bereich Yoga bzw. Turnen schadeten bei den teilweise akrobatischen Elementen nicht und trugen positiv zur Notengebung bei. Zudem halfen die Yoga-Übungen dem gesamten Kurs bei der Entspannung in vielen stressigen Klausurwochen. Sarina Schlittmeier, Q11 121
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