AZ 5630 Muri AG 152. Jahrgang Einzelverkaufspreis: Fr. 1.60 Erscheint dienstags und freitags Nr. Normalauflage: 3691 Exemplare Grossauflage: 14 500 Exemplare 73 www.derfreiaemter.ch Redaktion: Inserate: Abonnemente: Dienstag, 15. September 2015 [email protected] [email protected] [email protected] Heller Media AG · Verlag «Der Freiämter» Seetalstrasse 7 · 5630 Muri www.hellermedia.ch · [email protected] Telefon 056 675 10 50 · Telefax 056 675 10 55 Amtliches Publikationsorgan der Gemeinde Muri Die Regionalzeitung für das Freiamt und angrenzende Gebiete 3 11 Muri 12 Sport Letzte Das Gitarrenquartett Handballer Jan Häusi Die Neuzuzüger von Auw Los Romeros wurde Muris wurden vom Gemeinderat begeisterte das Publikum Best Player des Tages willkommen geheissen Sonderbare Blüten im Pflegigarten Muri Paranatur-Garten der Künstlerin Andrina Jörg Caspar Wolf: der vorstossende Rhonegletscher in der Talsohle oberhalb von Gletsch Bild: jst Caspar Wolf Bilder sind für die Gletscherforschung wichtig red An den 4. Murikulturtagen referierten zwei renommierte Wissenschaftler der Uni Bern und Zürich. Prof. Dr. Heinz Zumbühl und Dr. Samuel Nussbaumer eröffneten in ihrem Vortrag einen Blick auf die dramatischen Veränderungen der Schweizer Gletscherlandschaften, vor allem am Beispiel des Unteren Grindelwaldgletschers, und berichteten von ihren aktuellen Forschungsreisen auf der Nord- und Südhalbkugel. Prof. Dr. Heinz Zumbühl, Geograph und Kunsthistoriker, befasst sich seit über 40 Jahren intensiv mit den Schweizer Gletschern. Für das 18. Jahrhundert ist der Maler Caspar Wolf aus Muri einer seiner wichtigsten Bildzeugen. Samuel Nussbaumer widmet sich vor allem der Erforschung der Gletscher. Seite 5 Der überaus heisse Sommer hat im Pflegigarten in Muri, also im ehemaligen Küchengarten des Benediktinerklosters, seltsame Blüten und Pflanzen hervorgebracht. Sie sind eine ganz eigene Spezies und nennen sich Parablüten. Kreiert wurden diese Blumen und Pflanzen von der Badener Künstlerin Andrina Jörg. Bettina Leemann Manchmal ganz unscheinbar und völlig verschmolzen mit der echten Natur präsentieren sich aktuell im ehemaligen Küchengarten des Benediktinerklosters seltsame Blüten und Pflanzen, die der Inspiration der Künstlerin Andrina Jörg entsprungen sind. Sie hat auf Anfrage von Thomas Wernli, CEO Pflegi Muri, den Pro-Specie-Rara-Garten etwas umgewandelt. Wernli kannte die Installationen der Künstlerin bereits von seinem früheren Arbeitsort. Andrina Jörg hat sich den Küchengarten als Inspirationsquelle genommen. Angelehnt an diese alten Sorten sind so seit Juni ganz neue Pflanzen gewachsen, die zur Para-Natur gehören und klingende Namen wie «schwingender Belz», «feuerroter Bundspangel“ oder «Mundmandelblüte» tragen. Gegenstände des Alltags in neuem Kontext Sandro Streuli zog im Mittelfeld die Fäden Bild: ws Der FC Muri holt in Wangen b.O. einen verdienten Sieg red Der FC Muri zeigte sich in Wangen b.O. äusserst kämpferisch. Belohnt wurde er dafür mit drei wichtigen Punkten. Für Spektakel sorgten Michael Koch mit einem Treffer aus über 50 Metern und Torhüter Ferenc Gazsi mit legendären Flugeinlagen. Der FC Muri siegte verdient mit 2:3. Trainer Beat Hubeli hat auf das lustlose Gekicke gegen Aarau vom vergangenen Mittwoch reagiert und spielte mit einer unkonventionellen Aufstellung. Seite 11 Dabei handelt es sich um Gegenstände des Alltags, die Jörg in die Natur platziert und dabei den Effekt der Täuschung, aber auch der Verschmelzung mit der Natur erreicht. Dabei ist das Ganze immer leicht übertrieben. Man kann diese Kunstwerke auch als eine Art Persiflage lesen. «Mit den Alltagsgegenständen inmitten der Pflanzen löse ich Irritationen aus und rege die Phantasie an. Genau dieses Spiel mit dem Versteckten, mit der absoluten Verschmelzung macht mir grossen Spass», hält die Künstlerin fest. Genau genommen hatte Jörg die Idee für solche paranatürliche Installationen vor rund zehn Jahren. Seither hat sich ihre Arbeit stets weiter entwickelt und verändert. Sie betont denn auch im Gespräch, dass sie sich in Muri auf den Garten und die örtlichen Gegebenheiten einlassen musste. «Ich musste mir überlegen und mich auch beim Gärtner informieren, wie sich die einzelnen Gartenbeete und Pflanzen während der Vegetationszeit entwickeln», fasst die Künstlerin die Hintergründe ihrer Arbeit zusammen. Die Installationen spielen genau mit diesen Veränderungen. Die Künstlerin nimmt sich sogar die Freiheit, ihre Installationen im- Die Künstlerin Andrina Jörg liess im Pflegigarten ganz besondere Blüten spriessen Bild: bl mer mal wieder zu verändern und den natürlichen Begebenheiten anzupassen. So musste sie in Muri vor allem bei der grossen Rabatte beim Höfli-Eingang etwas eingreifen, weil man sonst ihre Installationen gar nicht mehr wahrgenommen hätte. Verwunderung und ein Augenzwinkern Betrachtet man die Leute, die aktuell durch den Park flanieren, dann stellt man immer mal wieder fest, dass der eine oder andere verwundert und schmunzelnd vor dem einen oder anderen Objekt stehen bleibt. Solch ein Objekt inmitten der Pflanzen kann sich als Nuggi, Federball oder WCBürste entpuppen. Pflegileiter Thomas Wernli hat an den Reaktionen der Garten-Besucher durchaus seine Freude. An der offiziellen Führung am vergangenen Samstag, welche die Bewohnerinnen und die Bewohner der Pflegi, aber auch Besucherinnen und Besucher auf die Installationen aufmerksam machen wollte, stellte sich Wernli dann selbst die kritische Frage, ob denn ein Pflegeheim solche Blüten treiben dürfe. Diese Frage beantwortete er mit einem ganz klaren ja: «Wir wollen hier niemanden auf den Arm nehmen oder absichtlich täuschen und verwirren. Aber wir wollen den Menschen hier einmal mehr ein Fenster in eine andere Welt öffnen und sie dazu anregen, sich damit auseinanderzusetzen», betonte Wernli in seiner kurzen Ansprache. Die Arbeit von Andrina Jörg habe durchaus etwas Leichtes und Humorvolles, und die Zusammenarbeit mit Künstlern sei gerade in seinem Berufsfeld immer wieder bereichernd, liess der Pflegidirektor in einem persönlichen Gespräch verlauten. Bei der öffentlichen Führung machten dann die «Para-Botanike- rin» Regina Wurster, ihres Zeichens eigentlich Theaterpädagogin, und der Saxophonist Rafael Baier die Anwesenden mit Wort und Musik auf die seltenen Blüten im Pflegigarten aufmerksam. I N S E R AT G ROSS AUFLAG E 18.. September 2015
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