TASTING & SEMINAR EGERS GENTLEMAN`S GUIDE

EGERS
GENTLEMAN‘S GUIDE
GIN TONIC
TASTING & SEMINAR
EGERS
GENTLEMAN‘S
GUIDE
Herbst. Die Tage werden kürzer. Dafür die Nächte länger. Wir finden das eigentlich gar nicht so
schlecht. Wird die Nacht länger, haben wir mehr Zeit zur Entfaltung. Ist es früher dunkel, schleicht sich
das unangenehme Gefühl früher zur Türe hinaus, welches entsteht, wenn man von der sonne beleuchtet sich einer Sprituose zuwendet. Und so wenden wir uns, eingehüllt in den herbstlichen Mantel der
frühen Dunkelheit, eingehend unserer erklärten Lieblingsspirituose zu. Dem Gin.
GIN
GIN TONIC TASTING UND SEMINAR
TEIL I - BASICS
1O. NOVEMBER 2015
SCHWEPPES INDIAN TONIC WATER
Betont bitter. Erfrischend. Prickelnd.
Das erste trockene Tonic Water von Schweppes erlaubt es leichten,
floralen Gins ihr Aroma perfekt zu entfalten. Durch weniger Süße
und eine intensivere Chinin-Note ist es, abgerundet mit natürlichen Aromen von Zitrone, Orange und Grapefruit, pur oder auch
als Longdrink ein einzigartig prickelnder Genuss.
FEVER TREE MEDITERRANEAN TONIC
Edelster Thymian und Rosmarin verbinden sich mit handgepresstem Zitrusöl zu einem ganz eigenen Charakter, kräftig im
Geruch und vielschichtig im Geschmack. Mediterranean Tonic
Water wird aus reinstem Quellwasser hergestellt und prickelt
so fein wie Champagner. Die Nase nimmt frische Zitrus- und
Thymiannoten auf. Die Zunge schließlich erlebt ein vollkommen
neues TonicWater: vielschichtig und mit sanftem Kräuteraroma.
THOMAS HENRY TONIC WATER
Sein besonders hoher Chiningehalt und leicht florale Citrusaromen schaffen ein erfrischendes Geschmackserlebnis. Erwachsen,
einzigartig, ein purer Genuss. Für den feinen Unterschied im
Klassiker Gin & Tonic und vielen weiteren Longdrinks. Anspruch
verpflichtet!
1724 TONIC WATER
Die Idee für das exklusive 1724 Tonic Water stammt von den
Vätern des Gin Mare aus Barcelona. Für einen erstklassigen Gin
Tonic braucht es erstklassige Komponenten, so der naheliegende
Grundgedanke. Also kreierten die Gin Spezialisten ein Tonic
Water das optimal zu Gin Mare passt und mit frischem Tymian
ein echtes Longdrink-Highlight darstellt.
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TONIC WATER
FEVER TREE INDIAN TONIC WATER
Eine raffinierte Mischung pflanzlicher Aromen aus seltenen Zutaten wie handgepresstem Bitterorangenöl aus Tansania, Quellwasser und hochwertigstem Chinin. Fever-Tree Tonic ist köstlich und
natürlich, mit einem einzigartig erfrischenden Geschmack.
Für den perfekten Gin & Tonic braucht man nicht nur einen hochwertigen Gin, sondern das passende
Tonic Water. Darum haben wir die stetig wachsende Anzahl verschieder Tonics nach Ihren
Geschmacksprofilen durchsucht und eine passende Auswahl zusammengestellt. Zu jedem Tonic Water
gibt es Hintergrundinfos, Details zum Geschmacksprofil und natürlich Empfehlungen für den passenden
Gin. Jedoch ist es jedem selbst überlassen, seine ganz persönliche Kombination herrauszufinden. Cheers!
THOMAS HENRY ELDERFLOWER TONIC
Die Kombination aus zarten Aromen von Holunderblüten und
der weichen Bitterkeit des Chinis ergeben die einzigartige Komposition des Thomas Henry Elderflower. Nur beste und natürliche
Zutaten, wie Holunderblüten von einem kleinen Bauernhof in
England, sorgen für das unverwechselbare Geschmackserlebnis
von Thomas Henry Elderflower Tonic.
FENTIMANS TONIC WATER
KLASSISCHE / NEUTRALE TONIC WATER
Klassische Tonic Water zeichnen sich durch verschiedene Kriterien aus: Deutliche bittere Noten spielen eine wichtige Rolle. Ausbalanciert werden diese mit
feinen Zitrusaromen. Auch daher kommt eine gewisse Frische, die durch den entsprechenden Kohlensäureanteil äußert. Im Gin & Tonic lassen neutrale
Tonics dem Gin oft Raum zur Entfaltung. Bei anderen Gins können die deutlichen Aromen aber auch zu stark sein und die eigenen Aromen des Gins
übertönen.
FEVER TREE INDIAN TONIC WATER • THOMAS HENRY TONIC WATER • SCHWEPPES INDIAN TONIC WATER
Fermentiertes Tonic Water mit Pflanzenextrakt. Prickelnd,
erfrischend, zugleich mit einer feinen Zitrusfrische und erlesenen
Kräuterauszügen. Diese besitzen eine gewisse Grundschärfe und
Herbe und sind nicht vordergründig süß, sondern akzentuiert
fruchtig und teils mit kräftiger Säure.
FLORALE / FRUCHTIGE TONIC WATER
Ein Tonic Water muss nicht nur ein klassisches Spiel aus bitteren Noten und feinen Zitrusaromen sein. Mittlerweile existieren zahlreiche Varianten und
Interpretationen, was man aus einem Tonic Water ebenfalls machen kann. Fruchtige Tonics betonen vor allem frische Noten der verwendeten Botanicals.
Florale Tonics geben dem Gin & Tonic eine blumige Richtung und ein weiches Gefühl am Gaumen. Dieser Kategorie auch gemeinsam ist, dass die bittere
Noten deutlich im Hintergrund stehen und das Tonic Water häufig die geschmackliche Führung im G & T übernimmt.
1724 TONIC WATER • THOMAS HENRY ELDERFLOWER TONIC
WÜRZIGE / HERBE TONIC WATER
Ein Gin & Tonic hat nicht fruchtig und floral zu sein? Dann sind herbe Tonic Water eine willkommene Alternative zum klassischen Tonic. Diese Tonic
Water bringen leichte würzige Noten mit und unterstützen so die ursprünglichen Bestandteile eines klassischen Gins. Damit einher gehen reduzierte bittere
Noten, ohne aber den charakteristischen Geschmack zu verlieren. Genauso rücken Zitrusaromen etwas in den Hintergrund, um die herben Noten besser
herausarbeiten zu können. Diese Tonics lassen auch leichteren Gins den nötigen Raum und bereichern auch einfachere Gins.
FEVER TREE MEDITERRANEAN TONIC
DRY & LEICHTE TONIC WATER
Eine klare Gegenbewegung zu sehr fruchtigen und floralen Tonics, die im Gin & Tonic dominieren. In einem Dry Tonic Water steht zurückhaltung auf dem
Programm. Die bittere Noten eines klassischen Tonics sind vorhanden, aber oft deutlich reduziert und weniger bitter. Die verschiedenen Zitrusaromen und
leicht-süßlichen Noten werden gespart und die Frische kommt aus der Kohlensäure. Ein Tonic Water ideal für Gins, die schon sehr viel Aroma mit ins Glas
bringen, das nur mit geringer Bitterkeit zu einem schönen Gin & Tonic kombiniert werden muss.
FENTIMANS LIGHT TONIC WATER
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LONDON DRY GIN
LONDON DRY GIN
London Dry Gin ist keine bestimmte Marke und auch keine Herkunftsbezeichnung, sondern eine Kategorie Gin mit
bestimmten Regeln für Destillation und Zutaten. Festgelegt, was als London Dry Gin bezeichnet werden darf, wurde in
einer EU-Verordnung zu Spirituosen im Jahr 2008. Danach ist es unerheblich, ob die Sorte tatsächlich aus der Londoner
Hauptstadt stammt oder irgendwo anders destilliert wird. Wichtig ist neben der Mehrfach-Destillierung aus reinem
Ethylalkohol und pflanzlich-landschaftlichen Ausgangsstoffen wie Getreide oder Melasse der komplette Verzicht auf
Farbstoffe und Zucker. Um welche Getreide es sich handelt, ist nicht eindeutig festgelegt, ebensowenig außer Wacholder
die Liste der dem Destillat zugesetzten Kräuter (Botanicals). London Dry Gin wird bis auf wenige Ausnahmen
kaum mehr in London hergestellt, sondern in Schottland, kommt auch von den Shetland Inseln, aus Spanien,
aus Deutschland,… Von seinen Ursprüngen her ist London Dry Gin die älteste und traditionsreichste Kategorie der
Spirituose Gin. Zahlreiche Destillerien entstanden im 18. Jahrhundert in London und wurden häufig von Schotten
betrieben. Teilweise sind die Originalrezepte bis heute überliefert, werden geheim gehalten und dienen immer noch als
Basis für die jeweilige Destillation. Der traditionsreiche extratrockene englische Gin wurde und wird als
hochprozentiges englisches Traditionsgetränk für die gepflegte Geselligkeit bis hin zum Königshaus geschätzt.
So galt die Mutter von Königin Elizabeth II., Queen Mum, als ausgewiesene Gin-Kennerin und ernannte die
Hersteller ihrer Lieblingssorten zu Hoflieferanten. Im Gegensatz zu einfachem Gin und Destilled Gin galt
London Dry Gin als Edel-Spirituose. Doch diese Zeiten auf dem 18. Jahrhundert sind vorbei und gerade Gin
Sorten im Bereich der Dry und Destilled Gins sind aufgrund Ihrer geschmacklichen Vielseitigkeit auf dem Vormarsch.
HERSTELLUNG
Bei der Herstellung von London Dry Gin ist neben
den Kräutern und Gewürzen (Botanicals) die Mehrfach-Destillation von Ethylalkohol die entscheidende Basis. Das unterscheidet die Kategorie von einfachem Gin
und Destilled Gin, der nur zweifach destilliert ist und einen höheren Methanolgehalt haben darf. Gin-Sorten dieser Kategorie darf nach der Mehrfach-Destillation kein
weiterer Ethylalkohol mehr hinzugefügt werden, auch die
Botanicals dürfen nur direkt während des Destillationsvorgangs beigegeben werden. Daher ist London Dry Gin
reiner, hochwertiger und bekömmlicher als andere Ginsorten. Der Alkoholgehalt kann zwischen 37,5 Prozent
und 70 Prozent Vol. schwanken. Traditionell bevorzugen Briten ihren Edel-Gin mit einem Alkoholgehalt von
47 Prozent, auf dem europäischen Festland konnten sich
auch Sorten mit milden 40 Prozent durchsetzen. Die Art
der Destillation kann abweichen, je nachdem, welches
Destillationsverfahren angewandt wird.
GESCHMACK
Die als Botanicals bezeichneten Kräuter-Zusätze verleihen
dem London Dry Gin seinen ganz besonderen Geschmack.
Die Mischungen bestehen neben dem durchgängig verwendeten Wacholder aus einheimischen Kräutern wie
Engelwurz und Koriander, aber auch exotischen pflanzlichen Extrakten wie Orangenschalen und Zitronenschalen,
Ingwer, Zimt oder Vanille. Jede Destillerie schwört auf ihre
hauseigenen Kräuterrezepte, daher schmeckt keine Sorte
exakt so wie die andere. Bei klassischen englischen Marken
mit Kultstatus wie Beefeater oder Gordon´s dominiert der
Wacholdergeschmack, während beim besonders milden
Mayfair London Dry Gin Gewürze wie Iriswurzel und
Angelikawurzel für einen sehr eigenen Geschmack sorgen.
Der Bombay Sapphire Gin gehört wohl zu den bekanntesten Gins überhaupt,
obwohl die Marke an sich von einigen New Yorkern Werbeagenturen erst 1987
erfunden wurde. Die Bombay Rezeptur geht auf 1761 zurück. Nicht nur wegen des
Werbedrucks der Marketingmaschinerie von Barcardi gehört der Gin zu den am
häufigsten verkauften Gins weltweit. Der Name leitet sich aus der englischen
Kolonialzeit in Indien ab, das frühere Bombay (heute Mumbai) ist bezeichnend
dafür. Gleichzeitig spielt der Name auf die Geschichte des „Sapphire of India“ an.
Die entsprechenden Elemente beginnen direkt beim Sapphireblau der
charakteristischen Flasche. Besonders beim Bombay Sapphire Gin
heraus zu heben ist die Herstellungsmethode, die für den weichen Geschmack
dieses Gins verantwortlich ist. Die sogenannte Dampfinfusion in
Carterhead-Destillieranlangen ist eine schonendere Methode im Vergleich
zur klassischen Mazeration. Dabei werden die verschiedenen Botanicals nicht
direkt im Alkohol mazeriert, sondern in Küpferkörben zwischen Brennkesseln
und Kühlschlange aufgehangen. Die einzelnen Botanicals werden also
nicht direkt erhitzt. Der Bombay Sapphire Gin ist dreifach destilliert und
mit verschiedenem Alkoholgehalt erhältlich: zu 40% Vol. und zu 47% Vol.
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DESTILLED & DRY GINS
DESTILLED & DRY GINS
Gin nahm seinen Anfang in Holland als Genever. Von dort kam er Mitte des 17. Jahrhunderts nach England und
wurde zum Gin. Wein- und Biersteuern sowie Einfuhrverbote ließen ihn zum erschwinglichsten Alkoholgetränk
werden. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde es jedem englischen Haushalt erlaubt, Gin selbst zu brennen. Die Folge war
allgemeine Trunkenheit. Die ärmlichen Haushalte produzierten einen erbärmlichen Fusel. Was damals durch englische
Kehlen brannte, hatte mit dem heutigen Dry Gin nichts zu tun.Brennverbote und ausgeklügeltere Destillationsmethoden
brachten den Gin in die Upper Class. Der in Kupferkesseln mehrfach destillierte Gin wurde zum Edelgetränk, das mit
seinem Ursprung, dem holländischen Genever, nur noch den Wacholderbeerengeschmack gemeinsam hatte.Mehrfache
Destillation: Genau das unterscheidet auch heute noch den Dry Gin vom einfachen Gin. Einfacher Gin entsteht, indem
Ethylalkohol mit Wacholderbeeren und weiteren Aromen versetzt wird. Ein Dry Gin aber wird mindestens ein zweites
Mal zusammen mit seinen Aromastoffen destilliert. Aus diesem Grund wird er auch Destillierter (Destilled) Gin genannt.
HERSTELLUNG
GESCHMACK
Die Abgrenzung zum einfachen Gin ist klar: Für den Dry
Gin wird der Ethylalkohol noch einmal gebrannt. Schwieriger ist die Abgrenzung zur Sorte London Gin, auch
London Dry Gin genannt. Eine verlässliche Lösung des
Problems kommt von der Europäischen Union. Die EU
versucht, europäisch gültige verbindliche Normen für alles
Mögliche zu schaffen – ob Papiermaße, Butter oder eben
Gin. Die EU hat definiert, wie ein Gin hergestellt werden
muss, damit er Gin heißen darf. Laut EU darf man nur
dann von Destilliertem Gin/Dry Gin sprechen, wenn der
Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs und angemessener Qualität ist, einen Ursprungsalkoholgehalt von
wenigstens 96 % hat und erneut destilliert wird. Während
der Destillation werden dem Gin chargenweise Wacholderbeeren und andere pflanzliche Geschmacksstoffe zugesetzt. Der Wacholderbeerengeschmack muss beim Dry
Gin vorherrschen. Es ist nicht gestattet, Dry Gin Süßstoffe
hinzuzufügen. Allerdings ist die Beigabe von naturidentischen Aromen und Farbstoffen gestattet.Auch London
Gin bzw. London Dry Gin ist ein Destillierter Gin. Das
macht die Unterscheidung so schwierig. Die aromatisierenden Zutaten müssen pflanzlicher Herkunft sein.
Farbstoffe dürfen dem London Gin nicht zugesetzt werden. Anders als beim Dry Gin werden alle Geschmacksgeber zusammen vor der Destillation dem Ethylalkohol
beigegeben. Eine Süßstoffergänzung ist erlaubt, aber nur
bis zu 0,1 g Zucker je Liter.
Im Dry Gin steht das Wacholderbeerenaroma im
Vordergrund. So sollte es in jedem Gin sein und ist es per
EU-Definition verbindlich formuliert worden. Allerdings
ist in den letzten Jahren eine Neuinterpretation des Dry
Gins aufgekommen: New Western Dry Gin. Bei ihr rückt
die Wacholdernote zugunsten anderer Aromen in den
Hintergrund.Das Wacholderaroma des klassischen
Dry Gin wird von bitteren Komponenten und
Zitrusnoten ergänzt. Es gibt eine Vielzahl von
sogenannten Botanicals, die als Geschmacksgeber dienen. Die meisten Marken kommen mit 6 – 10 aus.
Dry Gin kann pur genossen werden, ist aber auch
ein unentbehrlicher Bestandteil von Mixgetränken.
Zeit für deutsche Gins auf GINspiration: The Duke Munich Dry Gin aus
Schwabing, dem Herzen Münchens. Ein Premium Gin, der in kleinen
Chargen noch von Hand hergestellt wird und seine Herkunft
durch 2 sehr passende Botanicals betont: Malz und Hopfenblüten.
„Hopfen und Malz – Gott erhalt’s“ gilt ab sofort also auch für Gin. 2 Münchner
haben sich zur Duke Destillerie zusammen getan, benannt nach dem Gründer
der Stadt München, der Herzog von Bayern. Genau diesen Namen trägt auch
der Duke Gin. Neben den oben genannten Botanicals ziert den Gin auch das
„Prädikat“ Munich Dry Gin und stellt die Verbindung zur Heitan des Gins her.
Der Duke Munich Dry Gin wird auf Grundlage einer Mischung verschiedener
Weizendestillate hergestellt, zusammen mit 13 Kräutern und Gewürzen, den
Botanicals. Neben der notwendigen Wacholder werden auch Klassiker wie
Koriander, Zitronenschalten und Angelikawurzeln verwendet. Eine weitere
Besonderheit des Gins: der Gin hat Bio-Qualität und die meisten Zutaten
kommen sogar aus der Region. Nach der Mazeration wird der Gin zweifach
destilliert und zum Abschluss filtriert um Trübungen zu vermeiden. Heraus
kommt ein Gin mit eigenem, charakteristischem Geschmack und 45% Vol..
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NEW WESTERN DRY GIN
NEW WESTERN DRY GIN
Seit Jahrtausenden wird das Aroma der Wacholderbeere vom Menschen zu unterschiedlichen Zwecken genutzt.
In Verbindung mit Alkohol begann der Siegeszug der Wacholderbeere mit der Entwicklung des Gins im England
des 17. Jahrhunderts. Doch die Zahl der Liebhaber des charakteristischen Gin-Geschmacks ging in
der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts deutlich zurück. Wodka wurde immer populärer.
Aber es gibt Hoffnung: Mit dem New Western ist eine Gin-Variante auf den Markt gekommen, die der Dominanz der
Wacholderbeere einen Geschmacksriegel vorschiebt. Die Gin-Welt verändert sich.
Dabei war die geschmackliche Dominanz der Wacholderbeere im ursprünglichen Genever aus den
Niederlanden gar nicht vorhanden. Erst die Weiterentwicklung in Großbritannien und die
Etablierung des London Dry Gin führten dazu, dass der Geschmack der Wacholderbeere für den Gin
prägend wurde. Folgt nun die Rückbesinnung auf das ursprüngliche Wesen wacholderhaltiger Brände?
HERSTELLUNG
GESCHMACK
Die Herstellung des New Western Dry Gin ähnelt der
des London Gin. Nach der Zugabe von pflanzlichen Geschmacksstoffen wird der Ethylalkohol erneut destilliert
und erhält auf diese Weise seine Aromen. Zusätzliche
Süßstoffe dürfen nicht hinzugefügt werden. Allerdings
werden beim New Western Dry Gin mehr Geschmacksstoffe und Gewürze verwendet. Dadurch rückt der
Wacholdergeschmack in den Hintergrund und verliert seine dominierende Eigenschaft. Stattdessen stellt der New
Western Dry Gin eine Geschmacksbalance her, die auch
andere Aromen zur Geltung kommen lässt.
Welche zusätzlichen Aromen beim Gin-Genuss auftreten,
ist vom Hersteller des jeweiligen Gins abhängig. So werden etwa dem schottischen “Hendrick’s Gin” der Whisky-Destillerie William Grant & Sons Extrakte von Kamille, Rosenblättern und Gurke hinzugefügt. Nicht ganz
so ausgefallen sind die Aromen des US-amerikanischen
New-Western-Pioniers House Spirits mit Sitz in Portland/Oregon. Dessen Gin mit der Bezeichnung „Aviation“ enthält neben den üblicherweise in Gin verwendeten
Orangenschalen u. a. Aromen von Kardamom, Anis und
Lavendel. Eine deutliche Zitrusnote hingegen ist besonders charakteristisch für den „Tanqueray No. Ten“ des
traditionsreichen Produzenten aus England. Allen drei
Beispiel-Gins ist gemeinsam, dass die Wacholderbeere in
den Hintergrund gerückt, aber immer noch spürbar ist.
Der Unterschied zu den übrigen Gin-Varianten ist offensichtlich. Auch wenn traditionellen London Dry Gins wie
z. B. der Marke Beefeater oder auch dem seit über 200
Jahren fabrizierten Plymouth English Gin schon immer
pflanzliche Aromen wie Orangenschalen, Lakritz oder
Mandel beigefügt wurden, bleiben diese Aromen stets
im Hintergrund. Die Süße eines Old Tom Gin oder eines
Genevers wird vom New Western Dry Gin nicht erreicht.
Das hat den Vorteil, dass die neue Gin-Variante für neue
Mix-Variationen und Cocktails bestens geeignet ist und
dem Gin künftig zu neuen Liebhabern verhelfen kann.
Der Hendrick’s Gin ist etwas Besonderes. Das sagen auch Ihre Erfinder
William Grant & Sons, die eigentlich eher für einen guten Whiskey bekannt
sind. Sie versprechen es sogar mit Slogans wie „It’s not for everyone“, der
sogar die Rückseite der Flasche ziert. Genauso mit etwas trockenem Humor
der Slogan „Preferred by 1 out of 1000 Gin drinkers“. Auch besonders kann
man 2 charakteristischen Bestandteile des Gins finden: Rosen und Salatgurken.
Der Hendricks Gin der seit 1999 überwiegend in Handarbeit hergestellt
wird, arbeitet mit einem sehr eigenen Produktionsverfahren. Die Grundlage
des Gins sind 2 unterschiedliche Destillate: Eines in einer Bennet Brennblase
(pot still) destilliert, eines in einer „Carter-Head Brennblase“. Diese beiden
werden anschließend vermischt. Die Salatgurken und die Rosen kommen danach
als Essenz hinzu. Damit wird der Hendricks Gin dann zu einem „destilled gin“.
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OLD TOM GIN
OLD TOM GIN
Die Geschichte des Old Tom Gin ist untrennbar mit England verbunden, wenngleich das Getränk ursprünglich als
Genever um 1650 in den Niederlanden entwickelt wurde. In England durchlief der Alkohol, der ursprünglich zu medizinischen Zwecken verwendet werden sollte, mehrere entscheidende Veränderungen.
Der für einen Gin sehr süße Old Tom Gin wurde im 19. Jahrhundert entwickelt. Er eignete sich besonders gut für das
Mixen von Cocktails, die in den englischen Bars dieses Jahrhunderts eine große Rolle spielten: Der etwas süßere, oft
leicht fruchtige Geschmack verbindet sich mit anderen Bestandteilen der alkoholischen Mischgetränke zu einem homogenen Ganzen. Während dieser spezielle Gin im 20. Jahrhundert etwas in Vergessenheit geriet, wird er gerade von
Kennern wiederentdeckt.
HERSTELLUNG
GESCHMACK
Für die Herstellung von Gin wird Alkohol aus Getreide gebrannt. Schon während der Destillation werden die Aromen zugesetzt, die den Agraralkohol zum Gin machen:
Zu ihnen zählen vor allem Wacholderbeeren, aber auch
Koriander, Zitrusfrüchte, Mandeln, Zimt, Muskatnuss,
Safran, Anis, Süßholzwurzel und zahlreiche weitere Gewürze und Früchte. Insgesamt sind es etwa 120 Aromen,
die für die Herstellung von Gin genutzt werden können.
Subtile Unterschiede in der Herstellung sorgen für die
Entstehung verschiedener Sorten Gin.
Old Tom Gin hat sich aus der Ursprungsform des Destilled Gin entwickelt: Dieser musste mindestens einen Alkoholgehalt von 37,5% Vol. aufweisen. Der dafür verwendete Alkohol musste mit natürlichen Aromastoffen erneut
destilliert werden, und nach der aromatisierenden Destillation durfte weiterer Ethylalkohol hinzugefügt werden.
Old Tom Gin darf darüber hinaus extra gesüßt werden
und hat einen Alkoholgehalt, der zwischen 40 und 47,5%
Vol liegt. Vor allem der Zuckergehalt unterscheidet diese
Ginsorte von den berühmteren London Dry Gins: Diese
dürfen nicht mehr als 0,1g Zucker pro Liter enthalten. Der
Zusatz von Farbstoffen ist gänzlich verboten.
Verglichen mit London Dry Gins wie etwa Tanqueray
oder Bombay Sapphire schmecken Old Tom Gins süßer
und weniger hart. In Cocktails wie Martini, Tom Collins
und Pink Gin kommen sie besonders gut zur Geltung.
Zu den berühmtesten und ältesten Sorten gehören etwa
Hayman’s Old Tom Gin, der mit Beeren, Zitrusfrüchten und Kräutern verfeinert wird. Eine ganz besondere
Geschmacksnote verleiht das beigefügte Gewürzkuchenaroma, und als Süßungsmittel wird Honig verwendet.
Die Komposition dieser verschiedenen Aromen macht
den Gin süßer und weicher als London Dry Gins
und prädestiniert den Alkohol zur Cocktailgrundlage. Er ist mit 40% Vol. einer der sanfteren Gins.
Both’s Old Tom Gin ist ebenfalls eine Traditionsmarke, allerdings war sie jahrzehntelang nicht erhältlich, da das Originalrezept abhandengekommen war.
Dies wurde wieder entdeckt, und der süßliche und blumige
Gin mit einem Alkoholgehalt von 47% Vol. wird nun wieder hergestellt – zur Freude der Ginkenner, die sich wieder
vermehrt um den süßen Vertreter dieser Alkoholsorte bemühen. Auch amerikanische Destillerien stellen das urbritische Getränk her, etwa die Firma Ransom, die mit dem
besonders würzigen Geschmack ihres Produkts mit 44%
Vol. wirbt. Und auch in Deutschland möchte man sich am
Markt für den lieblichen Gin beteiligen: Unter dem Namen Secret Treasures wurde hier eine limitierte Edition
des Getränks hergestellt, das 40% Vol. hat und bei dem
blumige und zitrusartige Geschmacksnoten dominieren.
Mit dem Old English Gin bringen Hammer & Son (die Macher des Geranium
Gins) in Kooperation mit der Langley Destillery einen neuen, traditionsbewussten Gin auf den Markt. An Stelle der immer größer werdenden Fraktion der New
Western Style Gins besinnt man sich dabei auf alte Werte und Rezepte. Das Originalrezept soll aus 1783 stimmen: Gin war wieder populär und die englischen
Gin Places schossen (wieder) wie Pilze aus dem Boden. Hätte das Rezept 50 Jahre mehr auf dem Buckel, dann hätte man zu Zeiten der Gin Craze die Frage nach
der Qualität stellen müssen und ob die Orientierung am verschnittenen Gin die
richtige sei, aber so freut man sich doch auf einen historisch angehauchten Gin.
Insgesamt werden 11 unterschiedliche Botanicals für die Herstellung des
Old English Gins genutzt, die in einer Pot Still, mit dem schönen Namen
Angela mazeriert und gebrannt wurden. Diese Kupferbrennblase soll übrigens die älteste noch in takte im Königreich sein. Der Name des Gins orientiert sich an einer typischen Namensgebung im 17. und 18. Jahrhundert:
Es gab genau 2 Sorten Gin: Holland’s Gin (der heute Genever), oder English
Gin. Auch andere Aspekte der Herstellung erinnern an „historische“ Methoden, wie zum Beispiel das Hinzufügen von Zucker nach der Destillation des
Gins. Somit handelt es sich definitionsgemäß nicht um einen London Dry
Gin, sondern eher um einen Old Tom Gin, mit dennoch weichen 44% Vol.
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PLYMOUTH GIN
PLYMOUTH GIN
Die Bezeichnung Plymouth Gin bezieht sich auf Gin, der in der Region um Plymouth hergestellt wird. Sie ist heute
eine geschützte geographische Angabe. Plymouth ist eine Stadt im Südwesten Englands mit 250 000 Einwohner und
gleichzeitig eigenständiger Verwaltungsbezirk. In der Geschichte Großbritanniens war Plymouth vor allem als
Hafenstadt von Bedeutung.
Das Stammhaus des Plymouth Gin ist die Black Friars Distillery. Die Brennerei ist seit 1793 in Betrieb.
Sie hat ihre Wurzeln in einem ehemaligen Dominikanerkloster, dessen Gründung auf das Jahr 1431
zurückgeht. Der Plymouth Gin war zu Beginn des 20. Jahrhunderts weltweiter Marktführer in Bezug auf
das Produktionsvolumen. Dieser Status spiegelt sich auch in seiner Beliebtheit als Bestandteil von Cocktails
wider. So listet das Savoy Magazin allein 23 Rezepte, bei denen Plymouth Gin explizit als Bestandteil genannt wird.
Plymouth Gin ist zudem über die Jahrhunderte eng mit der Britischen Marine verbunden. So gilt Plymouth Gin als das
inoffizielle Hausgetränk der Flotte. Diese Beziehung hat ebenfalls einen enormen Popularitätsgewinn mit sich gebracht.
HERSTELLUNG
GESCHMACK
Die Black Friars Dsitillery ist die älteste und gleichzeitig
einzige Brennerei für Plymouth Gin. Sie wurde bis 2004
von dem Unternehmen Coates&Co. geführt, ehe einen
Übernahme durch die V&S Gruppe aus Schweden erfolgte. Bereits vier Jahre später kaufte das französischen
Unternehmen Pernot Ricard die Brennerei.Unter Pernot
Ricard stellt die Brennerei neben dem Plymouth Original
Strength, dem Navy Strength und dem Sloe Gin zusätzlich eine 47%ABV Version für den Weltmarkt her.Die
Verpackung des Plymouth Gin wurde zuletzt 2012 neugestaltet. Kurios ist, dass das neue Design lediglich direkt in
der Brennerei oder außerhalb Großbritanniens erhältlich
ist.Der Plymouth Gin konnte immer wieder positiv auf
sich aufmerksam machen. 2002 kürte das Impact Magazin Plymouth Gin zur Nummer Eins in Großbritannien.
Bei der San Fancsico World Spirit Competition konnte der
Plymouth Gin zwischen 2006 und 2011 immerhin sieben
Medaillen gewinnen.
Der dreifach destillierte Plymouth Gin hebt sich von
den gängigen Sorten wie London Dry, New Western Dry
oder Genever ab. Die Gründe hierfür lassen sich in der
Rezeptur finden. Plymouth Gin basiert im Wesentlichen
auf einer neutralen Alkoholbasis. Dabei werden bei der
Herstellung von Plymouth Gin keine bitteren Pflanzenextrakte verwendet. Der Wacholderanteil ist deutlich
weniger ausgeprägt. Das Resultat ist ein erdiger Geschmack, der eine weiche Note besitztDie Black Friars
Destillerie selbst verweist auf sieben unterschiedliche
Pflanzenextra in der Rezeptur des Plymouth Original.
Dazu wird ausschließlich Wasser aus Dartmoor verwendet. Gemäß der Brennerei wird der Original am besten
mit Tonic auf Eis und einem Schuss Zitrone getrunken.
Die altehrwürdige Black Friars Distillery aus Plymouth/England ist die
Mutter dieses Plymouth Gins und seines stärkeren Bruder, dem Plymouth Gin
Navy Strength – den einzigen Vertretern der Gin-Kategorie “Plymouth Gin”.
Die Botanicals sind vornehmlich Wacholder, Zitrusschalen, verfeinert mit
einem Hauch Anis.
Kräftiger Wacholder gepaart mit fruchtigen Zitrusnoten. Ein Hauch erdiger Aromen verbindet sich mit der charakteristischen Süße. Durch diese
Kombination entsteht ein ganz eigenes komplexes und vollmundiges
Geschmackserlebnis.
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SLOE GIN
SLOE GIN
Sloe Gin (deutsch: „Schlehenlikör) ist eigentlich gar kein richtiger Gin, zumindest wenn man einer der zahlreichen
EU-Verordnungen glaubt, sondern es ist ein Likör, der aus den Beeren des Schlehdorns, oder auch Schwarzdorns
(englisch: „sloe“ oder „blackthorn“), hergestellt wird. Diese Gin-Sorte ist oft trüb, durch die Schlehen
rödlich und eher mild, was unter anderem dem geringen Alkoholgehalt von ca. 28% vol. geschuldet ist.
Im deutschsprachigen Raum wird neben dem Sloe Gin auch das Schlehenfeuer hergestellt, welches sich vom Sloe Gin
meistens nur durch die höhere Alkoholkonzentration unterscheidet. Der spanische Pacharán ist dem Sloe Gin ebenfalls
ähnlich. Hier werden die Schlehdornbeeren in einen Anis-Gin eingelegt. Dagegen wird der italienische Bargnolino
mit Zucker und verschiedenen Gewürzen angesetzt. Ein ähnlicher Likör ist in Frankreich unter dem Namen Prunelle
bekannt.
HERSTELLUNG
GESCHMACK
Zur Herstellung der verschiedenen Sloe Gins werden
ausschließlich reife Schlehdornbeeren verwendet, die nach
dem ersten Frost im einsetzenden Winter geerntet werden.
Diese werden dann mit Zucker versetzt, einem bereits
destillierten Gin hinzugefügt und für mehrere Monate
mazeriert (eingelegt). Als Lagermethode werden hierfür
häufig Holzfässer genutzt. Im Gegensatz zu anderen Gins,
die Ihre Qualität bereits direkt nach der Destillation
erreicht haben sollten, brauchen Sloe Gins also Ihre Zeit.
Andere Gin-Sorten werden der Mazeration noch einmal
destilliert (vgl. Destilled oder London Dry Gin). Diese
erneute Destillation entfällt beim Sloe Gin. Aber auch die
verschiedenen Bestandteile des Gins unterscheiden sich
naturgemäß. Zu den verwendeten Schlehendornbeeren
passen besonders gut Zimt, Nelken und Muskat
Die Rezepte unterscheiden sich jedoch je nach Region und
Geschmack. Vor allem auf den britischen Inseln wird Sloe
Gin häufig in privaten Haushalten nach überlieferten
Rezepten angesetzt, da der Schlehdorn in dieser Region
besonders häufig natürlich vorkommt. Besonders beliebt ist
hier auch der Koriander. Andere Sorten, wie der Monkey
47 Sloe Gin, packen es auf bis zu 49 verschiedene Botanicals.
Schlehdornbeeren selbst sind eigentlich nicht genießbar,
trotzdem bilden diese ein angenehmes Aroma.
Folgerichtig wurden alkoholhaltige Getränke, die auf
Schlehdornbeeren beruhen, historisch auch hauptsächlich
als Medizin verwendet, wenn auch größtenteils wirkungslos.
Sloe Gin ist trocken und leicht süßlich mit einer winzigen
Spur von Säure. Kenner beschreiben den Geschmack des
Sloe Gins als bittermandelähnlich, was aus der Blausäure
resultiert, die während des Herstellungsprozesses
aus den Kernen der Schleedornbeeren extrahiert
wird. Je nach Rezept können Nelken, Zimt, Koriander
oder ganz andere Botanicals unterschiedlich starken
Einfluss auf Geruch und Geschmack des Sloe Gins haben.
Sloe Gin besteht wie alle Liköre zu mindestens 100g pro
Liter aus Invertzucker, schmeckt allerdings weniger süß als
andere Fruchtliköre. Er wird in Bars häufig gekühlt und auf
Eis serviert, beziehungsweise für Cocktails wie dem sich
steigender Popularität erfreuenden Sloe Gin Fizz
verwendet.
Die Gin-Welt wird wieder einmal um einen neuen Gin reicher. Dieses Mal aber
kein „normaler Gin“, kein New Western Dry, sondern wirklich einmal etwas
Neues: Der Versuch der deutschen Interpretation des Sloe Gins. Zugegeben, rein
theoretisch ist der Sloe Gin kein Gin mehr, sondern ein Likör: Dabei werden
Schlehenbeeren im Gin angesetzt. Der Sloe Gin bekommt dadurch ein süßliches
Schlehenaroma und die rote Farbe (mehr Informationen zum Sloe Gin hier).
Doch wie interpretiert man das ganze nun auf Deutsch, vor allem da Hopfen
und Malz schon in anderen Gins stecken? Man besinnt sich auf die Tradition des
Obstbrandes. Neben den Birnenquitten, die direkt hinter Andreas Vallendar’s
Avadis Destillery stehen, wird dafür der hauseigene Ferdinand’s Saar Dry Gin
quasi als Grundlage verwendet. Dem hochwertigen Gin wird nach der Destillation noch 2011er Rausch Kabinett hinzugefügt (im Dry Gin ist es Schieferriesling),
wodurch dieser sein unverwechselbares Aroma und eine besondere Milde erhält.
Im Ferdinand’s Saar Quince Gin findet man also dreierlei: Einen Gin mit über
30 Botanicals, einen ausgezeichneten Wein und Quitten aus heimischem Anbau.
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GIN & TONIC TASTING
GIN & TONIC TASTING
FRUITY
1
2
3
4
5
6
7
+
1
2
3
4
5
6
7
+
PFLAUME
SPICY
SCHWARZER PFEFFER
APFEL
PARADIESKÖRNER
RHABARBER
INGWER
ERDBEERE
ZIMT
BIRNE
LAKRITZE
BROMBEERE
MUSKATNUSS
STACHELBEERE
KORIANDER
MELONE
5 SPICE
POMELO
1
YUZU
2
3
4
5
6
7
+
EARTY ROOT-LIKE
ZITRONE
MUFFIG
LIMETTE
ENGELWURZ
ORANGE
FEUCHTE WÄLDER
BERGAMOTTE
1
ALKOHOL
MUNDGEFÜHL
2
3
4
5
6
7
+
THYMIAN
1
2
3
4
5
6
7
GRAS
+
BASILIKUM
VOLUMEN
SALBEI
BITTERMANDEL
GESAMTINTENSITÄT
HERBAL
GREEN NOTES
KORIANDER
1
2
3
4
5
6
7
MINZE
+
STÄRKE
1
HIT AUF DER NASE
2
3
4
5
6
7
+
FLORAL
GEISSBLATT
WEICHHEIT
KAMILLE
JASMIN
JUNIPER
WACHHOLDER
1
2
3
4
5
6
7
+
LAVENDEL
ROSEN
IRIS
KOMPLEXITÄT
KOMPLEXITÄT
BETONTE WACHOLDER?
BETONTE WACHOLDER?
FLORALER GIN?
FLORALER GIN?
ZITURS-AROMEN?
ZITURS-AROMEN?
PFEFFRIGE NOTEN?
PFEFFRIGE NOTEN?
EXTRAVAGANT?
EXTRAVAGANT?
AUFMACHUNG
AUFMACHUNG
GESAMTEINDRUCK
GESAMTEINDRUCK
KOMPLEXITÄT
KOMPLEXITÄT
BETONTE WACHOLDER?
BETONTE WACHOLDER?
FLORALER GIN?
FLORALER GIN?
ZITURS-AROMEN?
ZITURS-AROMEN?
PFEFFRIGE NOTEN?
PFEFFRIGE NOTEN?
EXTRAVAGANT?
EXTRAVAGANT?
AUFMACHUNG
AUFMACHUNG
GESAMTEINDRUCK
GESAMTEINDRUCK
KOMPLEXITÄT
KOMPLEXITÄT
BETONTE WACHOLDER?
BETONTE WACHOLDER?
FLORALER GIN?
FLORALER GIN?
ZITURS-AROMEN?
ZITURS-AROMEN?
PFEFFRIGE NOTEN?
PFEFFRIGE NOTEN?
EXTRAVAGANT?
EXTRAVAGANT?
AUFMACHUNG
AUFMACHUNG
GESAMTEINDRUCK
GESAMTEINDRUCK
AUSSER KONKURENZ
Wer den Bathtub Gin aus der Minidestillerie des Professor Cornelius Ampleforth kennt und würzige Destillate liebt,
der wird sich über diesen Cask-Aged Gin freuen. Die Basis für diese besondere Abfüllung ist eben dieser Bathtub
Gin, der in äußerst kleinen Batches von 30 bis 50 Flaschen hergestellt wird. Sorgfältig ausgewählte Botanicals wie
Wacholder, Orangenschalen, Koriander, Kardamon, Zimt und Gewürznelken verleihen ihm ein würziges Aroma,
das im selten praktizierten „Cold Compounding“ entsteht. Der im kupfernen Pot Still traditionell hergestellte Grain
Alkohol wird dazu nur auf kaltem Wege mit den Gewürzen zusammengebracht. Die Geschmacksbildung erfolgt
langsamer, aber nicht weniger intensiv als auf dem üblichen Weg der gemeinsamen Destillation. Doch das besondere Geheimnis des Professor Cornelius Ampleforth’s Cask-Aged Gin liegt in den folgenden Monaten verborgen!
FASSGELAGERT BIS ZU EINEM HALBEN JAHR
Was man von Cognac und Whisky kennt und was dort nicht nur selbstverständlich, sondern gesetzlich für eine
bestimmte Zeit sogar vorgeschrieben ist, das hat Professor Cornelius Ampleforth’s auch seinem Cask-Aged Gin gegönnt: eine Fasslagerung nämlich, die für zusätzliche Aromen und ein besonderes Geschmackserlebnis sorgt. Etwa
3 bis 6 Monate ist die Lagerzeit in den etwa 50 Liter fassenden Octave Fässern, die zuvor Bourbon oder Sherry
enthielten. Das sind verhältnismäßig kleine Fässer, so dass der Holzkontakt wesentlich intensiver ist als beispielsweise bei den allgemein üblichen Whiskyfässern und trotz der kurzen Lagerzeit bereits ein leichter Farbhauch zu
verzeichnen ist. Die Färbung ist allerdings in der Flasche leider nicht sichtbar, da auch der Professor Cornelius
Ampleforth’s Cask-Aged Gin in der nostalgisch anmutenden Packpapierummantelung daherkommt.
VANILLE GESELLT SICH ZU DEN AROMEN DER
BOTANICALS
Was sich dann im Glas zeigt, ist nicht nur von anderer Farbe als ein üblicher Gin, sondern verfügt auch über ungewohnte Aromen. Schon in der Nase beschert der Professor Cornelius Ampleforth’s Cask-Aged Gin eine leichte
Vanillenote, die sich allerdings hinter dem dominanten Wacholder zurückhält. Der ist auch beim Tasting deutlich
präsent, doch das cremige und vanillige Mundgefühl ist doch etwas, das Gin-Traditionalisten so gar nicht kennen.
Neben der Vanille beschert der Austausch mit dem Holz durch die Fasslagerung dem Gin auch einen Hauch von
Beeren und getrockneten, ja sogar kandierten Früchten. Gehaltvoll und würzig ist das Geschmackserlebnis und
intensiv ist auch der Nachklang. Hier melden sich dann auch wieder die Zitrusaromen, die man vom Bathtub Gin
her gewöhnt ist.
AM BESTEN PUR GENIESSEN
Um einen Martini oder einen anderen Cocktail zu mixen oder auch um einen Gin Tonic zu genießen wird man wohl
eher nicht zum Professor Cornelius Ampleforth’s Cask-Aged Gin greifen. Natürlich ist auch das nicht undenkbar
und wird vermutlich überraschend leckere Ergebnisse liefern. Doch eigentlich wäre es schade
um dieses kleine Gesamtkunstwerk von Aromen, das wir hier in einer Alkoholstärke
von 43,3 % Vol. in einer Füllmenge von 0,5 Litern vor uns haben. Der
Professor Cornelius Ampleforth’s Cask-Aged Gin ist sicher
einer der Reserve Gins, die bestens als
Sipping Gin geeignet sind.
CASK AGED GIN