aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 1 01 | 2016 Frühjahr | 3,50 € erziehungskunst Waldorfpädagogik heute frühe • • • • kindheit • Lasst die Kinder spielen • Kinder und Medien • Machen Krippen agressiv? aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 2 2 INHALT | IMPRESSUM Unsere Frühjahrsausgabe • THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN • Susanne Krafft: Das Spiel der kleinen Kinder 4 Christian Rittelmeyer: Spielen und Lernen. Das Kinderspiel ist kein unnötiger Luxus 9 Impressum erziehungskunst frühe kindheit Waldorfpädagogik heute 1. Jahrgang, Heft 01, Frühjahr 2016, Auflage 20.000 Herausgeber: Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. Bundesgeschäftsstelle: Le Quartier Hornbach 15 67433 Neustadt/Weinstraße Tel.: 0 63 21/95 96 86 www.waldorfkindergarten.de • MENSCH & INITIATIVE • Rinke, ranke, Rosenschein … Dienstjubiläum im Waldorfkindergarten Offenburg. Inga Rosenkranz im Gespräch mit Brigitte Obert 12 • MIT KINDERN LEBEN • Philipp Gelitz: Medien und kleine Kinder 15 oder wo die Musikanten im Radio zu finden sind Petra Kühne: Wie ernähre ich mein Kind richtig? 18 • LEICHT GEMACHT • Reiseapotheke für Kinder 22 • BLICK IN DIE WELT • Brigitte Huisinga: Der Maßstab ist das Kind. Bund der Freien Waldorfschulen e.V., Wagenburgstr. 6, 70184 Stuttgart Tel.: 07 11/2 10 42-0 www.waldorfschule.de Redaktion: Mathias Maurer, Lorenzo Ravagli, Dr. Ariane Eichenberg Beirat der Redaktion: Christian Boettger, Peter Lang, Dagmar Scharfenberg, Michael Wetenkamp, Beate Wohlgemuth Anschrift der Redaktion: Wagenburgstraße 6, D-70184 Stuttgart, Tel.: 07 11/2 10 42-50 | Fax: 07 11/2 10 42-54 E-Mail: [email protected] www.erziehungskunst.de Manuskripte und Zusendungen nur an die Redaktion. Die Verantwortung für den Inhalt der Beiträge tragen die Verfasser. Inklusion in der Krippe braucht individuelle Bedingungen 25 Peter Lang: Pisa-Primus mit Defiziten. In Korea floriert die Waldorfpädagogik 28 • DIALOG • Claudia Grah-Wittich: Machen Krippen aggressiv? 30 • KOLUMNE • Szenen einer Ehe 35 Gestaltungskonzept: Maria A. Kafitz Herstellung: Verlag Freies Geistesleben Maria A. Kafitz & Gabriele Zimmermann Verlag: Verlag Freies Geistesleben Postfach 13 11 22, 70069 Stuttgart, Landhausstraße 82, 70190 Stuttgart Tel.: 07 11/2 85 32-00 | Fax: 07 11/2 85 32-10, www. geistesleben.com • SERVICE • Bücher 36 | Nachrichten & Termine 38 | Gelegnheiten & Anzeigen 40 erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 Infos zum Papier etc. Druck: Körner Druck / Sindelfingen aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 3 EDITORIAL Mit Kindern leben Liebe Leserin, lieber Leser Die Anfragen reißen nicht ab: zu Schreikindern, zu hochsensiblen Kindern, zu Ernährung und Bekleidung, zum Zahnwechsel, zum Trotzalter, zum Thema Impfen, zu Allergien, zum Thema Umgang mit Medien, zur Schwangerschaft, zur Kleinkinderbetreuung, zur Kindergartenpädagogik, zu allgemeinen Erziehungsfragen und therapeutischen und medizinischen Themen. Gewusstes, weitergebenes Wissen im Umgang mit kleinen Kindern ist verloren. Die Unsicherheit junger Eltern ist groß. Sind die Kinder plötzlich da, fängt man wie von vorne an. Wird man Mutter oder Vater, lebt oder arbeitet man mit Kindern zusammen und erlebt ihre Entwicklung und verantwortet ihre Erziehung, entstehen Fragen zu allen Lebensbereichen. Dieser Bedarf nimmt in einer Lebens- und Arbeitswelt, die Beruf und Familie vereinbaren will, nach wie vor zu. Wir wollen Antworten geben, die aus der Anthropologie, der Erfahrung und Praxis der Waldorfpädagogik heraus speziell für das Kindheitsalter gegeben werden können und sie in Dialog bringen. Die Redaktion der Zeitschrift Erziehungskunst hat zusammen mit der Vereinigung der Waldorfkindergärten und dem Bund der Freien Waldorfschulen die Initiative aufgegriffen, für die Zeit der frühen Kindheit bis zum Schuleintritt eine eigene Zeitschrift auf den Weg zu bringen, die vierteljährlich erscheinen wird und allen Waldorfeinrichtungen, den Erzieherinnen und Erziehern und den Elternhäusern angeboten wird. Die Zeitschrift soll pauschal über die Mitgliedbeiträge der Einrichtungen finanziert werden und dann allen Interessierten von Seiten der Einrichtung kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Ein Konzept, das sich bei der Erziehungskunst für die Schulelternhäuser bewährt hat. Sie halten einen Entwurf in den Händen, ein Konzept, das Ihnen eine Vorstellung davon geben soll, in welcher Form und in welchem Aussehen eine solche neue Zeitschrift aussehen kann. Wir bitten um Zuspruch, Unterstützung und Kritik, damit dieses Projekt im Frühjahr 2016 starten kann. Wir sind überzeugt, dass dieser Schritt getan werden muss. • Es grüße Sie herzlich Mathias Maurer Michael Wetenkamp 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 3 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 4 4 THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN Das Spiel der kleinen Kinder von Susanne Krafft »Die Spiele der Kinder sind, ungleich den unsrigen, nichts als die Äußerung ernster Tätigkeiten, aber in leichtesten Flügelkleidern.« Nehmen wir ernst, was Jean Paul unter Spiel versteht? Die Waldorferzieherin Susanne Krafft beobachtet das kindliche Spiel in der Kinderstube des Bildungshauses der Freien Waldorfschule Kassel. • Lehrmeister Schwerkraft • Wenn die Kinder nach ihrem ersten Geburtstag in die Kinderstube kommen, befinden sie sich mit ihrer Bewegungsentwicklung in unterschiedlichen Stadien. Oftmals können sie noch nicht laufen, ziehen sich aber schon an Gegenständen hoch, können eigenständig sitzen und nutzen zur Fortbewegung das Krabbeln. Es kommt auch vor, dass Kinder in diesem Alter schon laufen, aber kaum krabbeln. Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie die schon erlangte Fähigkeit unermüdlich üben und ausüben. Man kann diese Tätigkeit als Spiel mit der Schwerkraft bezeichnen. Das beginnt schon weit vor der Kinderstubenzeit mit dem Heben des Köpfchens, dem ersten Umdrehen und all den kleinen Entwicklungsschritten, die dann im freien Stand des Kindes gipfeln. Wer dies aufmerksam beobachtet, ist nicht nur von der Beharrlichkeit des Übens, sondern vor allem von der Weisheit fasziniert, die in der Entwick- lungsabfolge erkennbar wird, und immer auf die Individualität des Kindes abgestimmt ist. Kein direktes Eingreifen des Erwachsenen ist hier notwendig, kein Forcieren und kein Fördern. Ganz im Gegenteil: Wer das Bewegungsspiel stört, behindert den individuellen Impuls des Kindes. Für das eine Kind mag es richtig sein, mit einem Jahr zu laufen, für das andere wird es ein halbes Jahr später genau richtig sein. Wesentlich ist, dass nicht der Wille des Erwachsenen die treibende Kraft ist, sondern dass das Kind aus eigenem Impuls heraus seine Entwicklungsschritte vollziehen kann. • Spracherwerb im Wechselspiel • Ist der freie Stand errungen, setzt meist verstärkt das Spiel mit der Sprache ein. Aus Lautspielen entwickeln sich allmählich erste Worte. Diese Worte sind anfangs teilweise schwer verständlich. Wir erkennen sie, da sie entweder dem Erwachsenen direkt nachgesprochen werden oder in einem Sinnzusammenhang stehen. Hierzu zwei Beispiele: Die erste Begebenheit ereignet sich während der Pflege. Hier herrscht ein vertrautes Miteinander. Die Bezugsperson reicht dem Kind die Hose und spricht es an – und so streckt es ihr eines seiner Beinchen entgegen. Der Erwachsene kommentiert das Entgegenkommen des Kindes: »Ach, reichst du mir dein Bein?« Das Kind wiederholt: »Bein«. Der • • erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 • aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 5 THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 5 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 6 6 THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN • • • Erwachsene erkennt, was das Kind sagt, und wiederholt freudig: »Ja, dein Bein«. Wieder sagt das Kind »Bein« und es hat sichtbare Freude daran, dass der Erwachsene das Wort erkennt. Diese Wortspielerei kann sich noch einige Male wiederholen. Im nächsten Schritt können wir erleben, wie das Kind den Gedankenzusammenhang bereits herstellt und ohne Zutun des Erwachsenen das Beinchen reicht und »Bein« dazu sagt. Neben der intimen Situation der Pflege ist auch die Mahlzeit geeignet, solche sprachlichen Entdeckungen zu machen. Wir erleben öfter, dass das Kind während des Essens nicht mehr nur auf die Schüssel zeigt, sondern dazu »mehr« sagt, da vorher die Geste des Zeigens von den Erwachsenen mit den Worten »Ja, du möchtest noch mehr haben« begleitet wurde. Die Sprache wird zum Ausdrucksmittel für Beziehungen zwischen Menschen und für Erlebtes. Es entstehen gedankliche Verknüpfungen – das Kind be-greift, wo es vorher ge-griffen hat. • Wann sich der Stock in einen Kochlöffel verwandelt • Aus dem Spiel mit Worten wird langsam ein Erfassen von Begriffen, das das kindliche Bewusstsein in ein neues Verhältnis zur Welt setzt. Das Erleben, das dem gedanklichen Begreifen vorausgeht, ist für uns Erwachsene schwer nachvollziehbar, wissen wir doch jeden Gegenstand, jede Farbe, jeden Sinneseindruck meist direkt zu benennen und haben bereits vor dem Erleben eine Empfindung dazu. Das kleine Kind begegnet diesen Erlebnissen zunächst vorbehaltlos mit aller Offenheit, und fühlt sich dabei selbst noch als Teil der Welt und nicht als Ich. Setzt die Sprachentwicklung in der beschriebenen Weise mit dem Finden von Begriffen ein, löst sich das Kind aus dem unmittelbaren Erleben. Die körperliche Entwicklung setzt hier schon ein Signal, indem das Kind zu dieser Zeit zumindest körperlich den eigenen »Standpunkt« – im wahrsten Sinne des Wortes – gefunden hat. Indem es Begriffe bildet, zeigt das Kind mehr und mehr, wie es aus dem Erleben der Welt zur eigenen Identität gelangt, die es ins Verhältnis zur Umwelt setzt. Der Höhepunkt dieses Entwicklungsschrittes im Denken äußert sich dann, wenn das Kind von sich als »Ich« spricht. Unsere Erinnerung an die Kindheit reicht zumeist bis zu diesem Zeitpunkt zurück. Dieses Erlebnis tritt etwa um das Alter zwischen zweieinhalb und drei Jahren ein. Erst von diesem Zeitpunkt an kann das Kind aus der Begriffsbildung heraus Phantasie entwickeln. Erst dann kann der Stock in der Pfütze zum Suppenlöffel werden. Vorher fehlt schlicht das Begriffsvermögen dazu. Dem phantasievolle Spiel des über dreijährigen Kindergartenkindes geht ein rein sinnliches Spiel mit den Gegenständen der Umgebung voraus, die zunächst erfahren, dann benannt und dann begriffen werden müssen. erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 7 THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN • • • • • • • • • • Indem ein Kind Begriffe bildet, zeigt das Kind mehr und mehr, wie es aus dem Erleben der Welt zur eigenen Identität gelangt. • • • • • • • • • • • Kinder müssen nicht bespielt werden • Was erfordert dieses Lebensalter von den Erwachsenen für eine Haltung? Am Wichtigsten ist, dass das Kind eine sichere, tragfähige Bindung zu seinen Bezugspersonen erlebt. Diese Bindung entsteht durch das Wahrnehmen der Kinder und ihrer Spiele durch die Erwachsenen. Wenn ein Kind beispielsweise mit Mühe krabbelnd einen steilen Hügel erklimmt, dann sucht es als erstes den Blickkontakt und damit die Anerkennung des Erwachsenen. Das müssen wir leisten. Wir müssen das Kind sehen! Das nächste ist die Zurückhaltung. Das Spiel mit der Bewegung darf nicht gestört werden. Auch wenn wir als Erwachsene erkennen, dass es auf andere Weise vielleicht einfacher wäre, ermöglicht diese Zurückhaltung dem Kind eigene Erlebnisse, deren Auswirkung mit der Einzigartigkeit der Entwicklung dieses Kindes zu tun hat. Ein weiterer Faktor ist die Ansprache des Kindes durch den Erwachsenen. Diese ist nicht nur Voraussetzung für den Spracherwerb, sondern auch »Beziehungsmittel«. Wichtig ist, dass sich der Erwachsene der Verantwortung bewusst ist, die er in Bezug auf die Bildung von Begriffen hat. Solange das Kind noch nicht die Phantasiefähigkeit ausgebildet hat, sollten wir seine Erlebnisse nicht mit vorgefertigten Bildern zudecken. Das kleine Kind füllt den Sand in ein Förmchen und wir sollten keinen »Kuchen« daraus machen, denn es ist noch nicht in der Lage, diesen Zusammenhang selber zu erzeugen. Wir beeinträchtigen dadurch sein Erleben der Begriffsbildung. Das Kind will seine Bezugsperson in sinnvollem Tun erleben. Es fühlt sich erst durch die sinnvolle Beschäftigung des Erwachsenen wie die Essenszubereitung, das Aufräumen und Saubermachen zur eigenen Tätigkeit aufgerufen. Oft verstehen die Erwachsenen es als Ausdruck der Fürsorge, wenn sie die Kinder »bespielen«, oder ihnen alle Hindernisse aus dem Weg räumen und immer eingreifen, sobald eine Beschäftigung dem Kind Mühe bereitet. All das ist tatsächlich nicht notwendig, sondern hinderlich für die Entwicklung. Denn Widerstände lassen uns die eigene Identität erleben. • Literatur: Rudolf Steiner: Die Erziehung des Kindes vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft, Dornach 1987 Rudolf Steiner: Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik, Dornach 1992 Jean Paul: Knospe der Kindheit, Stuttgart 31990 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 7 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 8 8 RUBRIKENNAME erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 9 THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN 9 Spielen und Lernen Das Kinderspiel ist kein unnötiger Luxus von Christian Rittelmeyer Heranwachsende, denen in Familie, Kindergarten und den ersten Schuljahren genügend Zeit zum Spielen gegeben wurde, zeichnen sich später durch bessere schulische Leistungen, Kreativität, Widerstandsfähigkeit, Selbstvertrauen und soziale Fähigkeiten aus. Vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking berichteten Presse, Rundfunk und Fernsehen häufig über Politik, Kultur und Alltagsleben in China. Mir ist eine Fernsehsendung in Erinnerung, in der eine sogenannte Elite-Vorschule für drei- bis fünfjährige Kinder gezeigt wurde. Stolz erzählte der Leiter, man habe das Spielen aus dem Programm gestrichen, um die geistige Entwicklung der Kinder durch Unterricht optimal zu fördern. Irgendeine Art des nutzlosen Zeitvertreibs, zu dem auch das Spielen zu rechnen sei, gebe es hier nicht. Das ist eine erstaunliche Aussage, denn sie widerspricht der umfangreichen Forschung zum Kinderspiel, die auf vielfältige Bildungswirkungen dieser wichtigen und in allen Kulturen anzutreffenden kindlichen Aktivität aufmerksam macht. Sie widerspricht auch der sorgfältigen Beobachtung dessen, was Kinder in ihren Spielen tun und erlernen. Sie üben im sozialen Rollenspiel die Fähigkeit, sich in die Perspektive anderer Menschen zu versetzen und bezogen auf diese ihre eigenen Aktivitäten zu planen. Im Konstruktionsspiel üben sie ihre feinmotorische Geschicklichkeit; sie lernen, Handlungen geplant in Teilschritte zu zerlegen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen; dabei gewinnen sie erste Einblicke in Grundfunktionen der technischen Welt. Im Wettkampfspiel wird das Regelbewusstsein geschult und variiert; die sinnvolle Rollenübernahme verlangt Einfühlung in die Handlungsperspektiven anderer sowie die geistige Vorwegnahme fremder Reaktionen und schließlich auch die Abstimmung der eigenen Handlungen auf vermutete Erwartungen anderer Personen. Das alles geschieht allerdings nicht immer ohne Konflikte – etwa wenn einzelne Mitspieler Zurückweisungen erfahren, weil sie »nicht gut mitspielen«, weil sie für bestimmte Rollen (Piraten, Zahnarzt) ungeeignet erscheinen oder weil sie bei motorischen Aktivitäten körperlich nicht mithalten können. • »Nein, ich bin das Pferd!« • Die bei Rollen- und Wettkampfspielen häufig »zwischengeschalteten« Diskussionen über Regeln – »Ich bin jetzt wohl das Pferd …«, »Nein, den Hund will ich aber spielen …« – schulen das Regelbewusstsein, aber auch die kommunikativen Fähigkeiten. Man kann das Erlernen von Fairness, Gerechtigkeit und der Fähigkeit zum Aushandeln von Handlungsmaximen wie von Aktionszielen beobachten, in vielen Fällen auch einen zunehmend produktiven Umgang mit sozialen Konflikten. Das Ausbalancieren wechselseitiger Interessen gehört ebenso zum Handlungsrepertoire dieser • 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit •• aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 10 10 THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN • • • • • • • • • • Erst im 19. und mehr noch im • Die Verschulung des kindlichen Tages nimmt zu • 20. Jahrhundert wurde die Position populär, nach der insbesondere im freien Spiel grundlegende Lern- und Bildungserfahrungen gemacht werden. • • • • • • • • • • • • • Spiele wie die Erfahrung, dass man sich an Regeln halten und aufrichtig oder folgerichtig sein muss, wenn man Mitglied der Bezugsgruppe werden oder bleiben möchte. In Fiktionsspielen üben Kinder erkennbar ihre Vorstellungskraft, in den Funktionsspielen sensorische und motorische Fähigkeiten, aber auch elementare Ich-Objekt-Beziehungen – »Das Ding will nicht so, wie ich es möchte, es ist ein anderes« – oder grundlegende IchErfahrungen: Der ein Ziel treffende Ball ist eine von mir hervorgebrachte Leistung. Hier werden auch grundlegende Material- und Sinneserfahrungen gemacht, etwa wenn ein zweijähriges Kind aus einem Werkzeugkasten alle Schraubenzieher aussortiert und nebeneinander legt, was offensichtlich darüber hinaus erste Systematisierungs- und Ordnungsvorstellungen anzeigt, die gegenständlich inszeniert werden. In ihren Disziplinierungsspielen experimentieren Kinder mit Erfahrungen der Selbstzucht – beim Grimassenschneiden anderer nicht ins Lachen kommen, als Indianer fast nackt durch ein Brennessel-Feld laufen, ohne die Miene zu verziehen. Das wiederum ist eine leibhaftige Vorübung für jede Moral und auch für jede Disziplin des theoretischen Vermögens. Macht man sich diese elementaren Bildungsprozesse in Kinderspielen bewusst, dann erscheint es nicht einleuchtend, wenn gegenwärtig von manchen Bildungspolitikern eine Reduktion des Spiels zugunsten vorschulisch erworbener sogenannter kognitiver Kompetenzen gefordert wird. Solchen bildungspolitischen Ideen widersprechen die inzwischen zahlreichen Forschungen zum Kinderspiel. Die zuvor mit einem Beispiel illustrierte Meinung, das Spielen leiste keinen Beitrag zur Bildung des Kindes, hat allerdings auch in der europäischen Geschichte eine lange Tradition. Erst im 19. und mehr noch im 20. Jahrhundert wurde die gegenteilige Position populär, nach der insbesondere im freien Spiel grundlegende Lern- und Bildungserfahrungen gemacht werden. Gegenwärtig gibt es jedoch erneut Einwände gegen das Spielen in Vor- und Grundschuleinrichtungen. Diese sind nicht immer auf Zweifel am Bildungswert des Spiels, sondern häufig auf die Überzeugung zurückzuführen, dass eine schulmäßig organisierte Frühförderung bessere Lernergebnisse als das Spielen zur Folge hat. So haben zum Beispiel in den letzten Jahren in Kindergärten der USA spielerische Aktivitäten zugunsten schulähnlicher Veranstaltungen um rund 25 Prozent abgenommen. Ein Forschungsbericht Kenneth R. Ginsburgs (2006), in dessen Zusammenhang diese Entwicklung dargestellt wurde, nennt einige Ursachen dieser Entwicklung. So ist zum Beispiel der Druck auf Vorschuleinrichtungen, insbesondere die sogenannten PISA-Grundkompetenzen Mathematik, Naturwissenschaft und Leseverständnis zu vermitteln, da sonst die öffentliche Förderung der Einrichtungen reduziert würde, ein wesentlicher Anlass für die Reduktion des Spiels. Aber auch die Forderung der durch die erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 11 THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN PISA-Ergebnisse verunsicherten Eltern, ihre Kinder in der Grundschule besonders in diesen Kompetenzen zu fördern, motiviert die Einrichtungen zur weiteren Verschulung ihres Angebots. Schließlich lassen die heute oft vollgefüllten Terminkalender vieler Kinder kaum noch Raum für spielerische Aktivitäten. • Wer spielt, wird kreativer und widerstandsfähiger • Joan Isenberg und Nancy Quisenberry geben in dem eben zitierten Positionspapier einen umfassenden Einblick in die Forschungslage zum Thema »Bedeutung des Kinderspiels für die Entwicklung Heranwachsender«. Auch auf den bereits erwähnten, von Kenneth R. Ginsburg im Jahr 2007 im Auftrag der American Academy of Pediatrics vorgelegten Bericht ist hier zu verweisen. Einen umfassenden Forschungsüberblick geben überdies Dorothy Singer, Roberta Golinkoff und Kathy Hirsh-Pasek in ihrem Sammelband aus dem Jahr 2009, der den bezeichnenden Titel »Play = Learning« trägt. Heranwachsende, denen in der Familie, in Vorschul- und Grundschuleinrichtungen genügend Zeit zum Spielen gegeben wurde, zeichnen sich demnach später durch bessere schulische Leistungen, durch Kreativität, Widerstandsfähigkeit (Resilienz), Selbstvertrauen und soziale Fähigkeiten aus – um hier nur einige Effekte zu nennen. Natürlich geht es dabei um statistische Trends, die nicht jedes Kind betreffen. Entscheidend für die erwähnten Wirkungen sind sowohl die Qualität der Spielarrangements (wie Bäume zum Klettern, Wasserläufe zum Dammbauen, Requisiten zum Verkleiden) als auch die Art der Materialien (zum Beispiel Spielzeug, das die Phantasietätigkeit fördert, statt sie zu kanalisieren oder zu verhindern). Die Resultate zeigen jedoch in ihrer Summe eindeutig, dass die verbreitete Meinung, das Spielen sei ein (wenn auch vergnüglicher) Zeitvertreib, den Tatsachen keineswegs gerecht wird und dass der eingangs zitierte chinesische Lehrer einem erheblichen Irrtum unterliegt. • Zum Autor: Christian Rittelmeyer, geboren 1940, war bis 2003 Professor für Erziehungswissenschaft am Pädagogischen Seminar der Universität Göttingen. 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 11 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 12 12 MENSCH & INITIATIVE Rinke, ranke, Rosenschein … Dienstjubiläum im Waldorfkindergarten Offenburg von Inga Rosenkranz Der Waldorfkindergarten Offenburg feiert seine langjährigste Mitarbeiterin. Brigitte Obert (52), Mutter von vier Kindern und stolze Oma eines Enkels, hat vor 30 Jahren ihre Arbeit als Kindergärtnerin begonnen. Ihre Lieblingsfarbe ist Königsblau und über Versprecher oder verdrehte Worte von Kindern wie »Gefrierlippenstift« kann sie sich ergötzen. Auf ihrem Geburtstagtisch darf Kaffee auf keinen Fall fehlen. Ein für sie noch unerfülltes Reiseziel ist Thailand, auf eine einsame Insel würde sie ihren Mann, einen warmen Schlafsack und viel leckeres Essen mitnehmen. Inga Rosenkranz: Frau Obert – Kinder und Garten gehören zusammen. Was braucht es, damit Kinder gedeihen können? Brigitte Obert: Für mich bedeutet es, ständig daran zu sein, eine gute Verbindung zu den Kindern aufzubauen, andererseits aber über eine gute Standhaftigkeit, Standfähigkeit zu verfügen und schließlich mit Freude jeden Tag in den Kindergarten zu gehen. IR: Warum sind Sie Waldorfkindergärtnerin geworden? BO: Weil ich in der Waldorfpädagogik etwas fand, was meinem tiefen Bedürfnis entsprach: mit Kindern, mit Menschen zusammen zu sein und diese mit Verständnis und Freude zu begleiten; ihnen Weggefährte zu sein; sie bei ihren Entwicklungsschritten zu erziehen – also nicht nur zu begleiten, wie man es beim kleinen Kind macht, sondern ihnen Richtung und Weisung geben zu können. Schon als junger Mensch fand ich in der Waldorfpädagogik viele Punkte, mit denen ich gut übereinstimmen konnte. IR: Welche Schlagworte fallen Ihnen spontan für die drei Jahrzehnte Ihrer Tätigkeit ein? BO: Beständigkeit, Kontinuität, Dankbarkeit. Eine große Dankbarkeit, die Kinder in Empfang nehmen zu dürfen, deren Eltern schon als Kinder in meiner Gruppe waren. IR: Ihre Schatzkiste an Reimen, Geschichten und Liedern hat sich in den Jahren gut gefüllt. Was steht heute auf der »Hitliste« der Kinder, was gerät in Vergessenheit? BO: Wir schauen natürlich mehr auf die Dinge, die die Kinder heute umgeben. Das hat sich sicherlich im Lauf der Zeit geändert. Aber es sind noch immer die rhythmischen Sachen, die großen Spiele, das, was in der Natur, was im Jahreslauf lebt, das hat Bestand. Ein Lieblingslied ist nach wie vor »Rinke, ranke, Rosenschein, liebe Sonne komm herein. Öffne unsre Fensterlein, öffne unsre Herzen …«. IR: Verraten Sie uns Ihr liebstes Ritual? BO: Ich liebe die rhythmischen Verse und Reigen, das, was sich täglich wiederholt. Ganz besonders liebe ich erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 13 MENSCH & INITIATIVE 13 das Weihnachtsspiel, da ich die Weihnachts-Dreikönigszeit besonders mag. Ansonsten sind es die Verse, die durch ihr Versmaß Kindern ermöglichen, gut in sie »hineinzuschlüpfen«. Ich spüre, dass diese Dinge, die so ganz klar und deutlich sind wie »Tross, tross, trill, der Bauer hat ein Füll …«, den Kindern besonders gut tun. IR: Gibt es etwas, dass Sie leid sind, zu singen, zu basteln, zu rezitieren, zu spielen? BO: Nein, weil es mit jedem Kind, mit jeder Gruppe anders ist. IR: Inwieweit können, sollen, müssen sich die Eltern einbringen, damit eine Institution wie ein Waldorfkindergarten funktioniert? BO: Wichtig ist die ganze äußere Arbeit, damit das Haus, der Garten gepflegt werden. Aber viel wichtiger finde ich die Elternarbeit in Bezug auf das Kind; dass man immer wieder in die Kooperation, ins Gespräch kommt und dass man auf den Elternabenden an pädagogischen Themen arbeitet. Gelingt eine gute Zusammenarbeit, dann funktioniert die Arbeit drum herum auch gut. IR: Welche Veränderungen haben Sie an den Kindern in den letzten zehn, zwanzig, dreißig Jahren bemerkt? BO: Eine große Veränderung, die ich erlebe, ist, dass die Kinder es heute schwerer haben, in die Eigensteuerung zu kommen, in das eigene Spiel. Sie brauchen dabei viel häufiger Hilfe. Die Phantasiekräfte gehen zurück. Die Kinder sind viel mehr umweltlastig, sind viel mehr Einflüssen ausgesetzt. Und trotzdem finde ich, dass die Kinder in unserem Kindergarten – wenn auch manchmal über einen Spielimpuls – doch sehr gute Spielkinder sind. Auffällig sind auch die zunehmenden Sprachstörungen. Sprachschwierigkeiten • 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit •• aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 14 14 MENSCH & INITIATIVE • • • geben Grund, genauer hinzugucken und zu hinterfragen. Wo sind meine Kinder zu vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt? Wo rede ich wirklich noch mit meinen Kindern? Wo findet noch ein Gespräch statt und wo ist es nur ein Abfragen von: Ist die Mütze aufgeräumt? Hast Du Deine Schuhe ausgezogen? Wo unterhält man sich noch mit dem Kind? Wo höre ich wirklich hin? IR: Die vier Gruppenleiterinnen des Kindergartens lenken gemeinsam mit dem Elternvorstand die Geschicke des Kindergartens. Wie hat sich Ihre Arbeit diesbezüglich geändert? BO: Es ist eine Tatsache, dass wir viel mehr Zeit brauchen, um zu dokumentieren und Organisatorisches zu bewältigen. Beispielsweise haben wir die Entwicklungsbeobachtungen der Kinder festzuhalten, unsere Kindergartenkonzeption und -ordnungen jährlich zu überprüfen und das Thema Qualitätssicherung will auch bedacht sein. Es freut mich, dass wir einen Vorstand haben, der sich dessen bewusst ist und uns Arbeitszeit dafür einräumt. Es wird viel Kraft dafür gebraucht, die manchmal dem Wesentlichen abgeht, nämlich der Arbeit mit dem Kind. IR: Was ist Ihr Rezept für einen erfüllten und zufriedenstellenden Arbeitstag? BO: Den nächsten Tag abends gut vorzubereiten. An die Kinder zu denken, zu überlegen, was morgen ansteht. Eben alles in aller Ruhe zu bedenken, das ist das beste Rezept für einen guten Tag. So vorbereitet, kann man gelassen schauen, was kommt. IR: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Waldorfkindergartens in Offenburg? BO: Dass weiterhin so viele tolle Kinder und Eltern zu uns kommen wie bisher. Dass in unserem großen Garten alle Kinder aus allen Gruppen gut und fröhlich miteinander spielen. Und weiterhin Eltern, die mitarbeiten und uns unterstützen, denn sonst geht es einfach nicht. Ein intakter Vorstand, eine intakte Elternschaft, das ist mein Wunsch für die kommenden Jahre. • Link: www.waldorfkindergarten-offenburg.de erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 15 MIT KINDERN LEBEN 15 Medien und kleine Kinder oder wo die Musikanten im Radio zu finden sind von Philipp Gelitz Jeder weiß es: Fernsehen macht dumm – besonders Kinder. Aber wir machen nicht Ernst mit unserem Wissen. Fernsehen gehört zum Lebensalltag. »Das Bisschen wird schon nicht schaden«, sagen sich viele Eltern. Von wegen, meint der Waldorferzieher Philipp Gelitz. • Realität wirklich begreifen • Das Kind braucht in der Kleinkind- und Kindergartenzeit die uneingeschränkte Selbsterfahrung der Realität, damit es als schulreifes Kind seinen eigenen Leib so kontrollieren kann, dass dieser das Lernen ermöglicht und nicht behindert. Das heißt in der täglichen Wiederholung: Spielen, Hinfallen, Aufstehen, Hinschauen, Hinhören, trockene Erde, matschige Erde, rau, glatt, warm, kalt, Kuss von Mama, Singen und Lachen. Das heißt : Die Eroberung der Welt (zu der auch der eigene Körper gehört) findet durch Aktivität statt. Nichts wird passiv erlernt, alles wird aktiv und in endloser Wiederholung erkundet. Wer Kinder unter drei Jahren beobachtet – in dem Zeitraum, in dem sie am meisten lernen –, der weiß, wie sehr das Laufen-, Sprechen- und Denkenlernen in unablässiger Bewegung stattfindet. Die Ausgestaltung der Hirnstruktur hängt davon ab, wie sich durch eigene wiederholte Aktivität Zusammenhänge erschließen. Gelernt wird vor der Schule implizit durch das sich immer wiederholende Erkunden der Umwelt durch Bewegung und mit allen Sinnen. • Das Medium ersetzt nicht die Wirklichkeit • Zu unserer Alltagswelt gehören aber auch CD-Player, Smartphones, Fernseher und Computer. Das kindliche Interesse wird sich auch diesen Gegenständen zuwenden, und zwar um so stärker, je mehr sie in seiner Umgebung benutzt werden. Medien sind nicht die Realität, sondern sie vermitteln sie. Und genau da liegt das Problem für das Kleinkindund Kindergartenalter. Die Gestaltung des eigenen Körpers als »funktionierendes« Auffassungsorgan, die Ausgestaltung des Gehirns, die Vernetzung der unterschiedlichen Eindrücke, die Gestaltung des Bewegungsapparates, des Blutkreislaufes, des Verdauungssystems sind auf unmittelbare Erfahrung angewiesen. Die mittelbare, die vermittelte Erfahrung rauscht erst einmal am Kind vorbei und bremst je öfter desto mehr sogar den Selbsterkundungstrieb des Kindes. Wo sich die Welt dem Kind nicht unmittelbar als Tatsachenlogik kundtut, sondern durch ein Medium vermittelt wird, wird das Kind in seiner Eigenaktivität geschwächt und abhängig von der Vermittlung durch ein Drittes. Das kann am besten studiert werden, wenn Bewegungsabläufe zu wenig vollzogen und zu viel vermittelt werden. Kinder beginnen, sich wie die heißgeliebte Zeichentrickfigur zu bewegen, deren Gangbild ihnen über das Medium an die Stelle des »eigenen« Ganges gesetzt • wird. 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit •• aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 16 16 MIT KINDERN LEBEN Medienkompetenz im Erwachsenenalter entsteht durch Medienverzicht im Kindergartenalter und Medienbalance ab der 3. Klasse. Alles andere • • • In der Realität umkreist das Auge in unablässiger Bewegung die Formen der Dinge. Nicht so bei einem Bildschirm: Flach, ohne Tiefe und ohne die dem Auge angemessene Bewegung, wird starr geglotzt. Ein dazugehörender Klangeindruck kommt nicht wie in der Realität aus der Tiefe des Raumes von allen Seiten her an das Ohr heran, sondern aus der Box. Da hilft auch kein Surround-System. Es bleibt ein in seinem Frequenzspektrum begrenzter Lautsprecher. Von untermalender Musik oder Kommentaren aus dem Off, deren Urheber man nicht sieht, einmal ganz abgesehen. Gleiches gilt für die Kassette, die CD und den MP3-Player: Virtuelle auditive Eindrücke aus ein und derselben Richtung korrumpieren das Ohr, das in den ersten Lebensjahren die Aufnahme von Klang, Geräusch und Sprache erst lernen muss. Die Organe, auch die Sinnesorgane, lernen erst im Laufe der Jahre ihre Bestimmung. Auge und Ohr, Gehirn und Darm, sie alle bilden sich erst langsam vollständig aus. • »Wie passen denn die Fußballspieler alle in den kleinen Fernseher, Mama?« • Ein oft gehörtes Argument zur Banalisierung des Problems des »Unechten« ist, dass Kinder ja wüssten, oder gegebenenfalls schnell lernen könnten, dass der Eindruck aus dem Medium eben nicht echt ist. Das ist schlichtweg falsch. Kleine Kinder fragen sich, wie die behindert das Zurechtfinden in der Welt. Fußballspieler alle in so einen kleinen Fernseher passen und wo wohl der Sänger in der Box gerade sitzt. Es gibt auch Kinder, die laufen zur Tür, wenn die Oma am Telefon ist: so sehr leben kleine Kinder in der der Wirklichkeit. »Ich hör sie doch schon!« Wenn den Kindern dann gesagt wird, dass ihre Wahrnehmung nicht stimmt – »Das ist doch nur im Film!« –, dann erziehen wir sie dazu, ihren Sinnen nicht zu trauen. Stellen Sie sich einmal vor, Sie sähen auf der Wiese eine Kuh und sagen: »Schau mal, eine Kuh!«, und dann kommt jemand und sagt Ihnen: »Ja, ja, das sieht so aus, aber da steht keine Kuh, die ist da nur virtuell hingemacht, sieht ganz schön echt aus, was?« – Sie würden ihren Sinnen nicht mehr trauen. Die Unterscheidung zwischen Realität und Fiktion gelingt erst ab dem 10. Lebensjahr sicher. Noch achtjährige Kinder fragen nach einem Kinderfilm, ob so was auch »in echt« sein könnte. Grund genug, sie nicht damit zu überfordern. Die Inhalte sind dabei übrigens zweitrangig. Der Kern des Problems bleibt auch im allerschönsten Tierfilm. erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 17 MIT KINDERN LEBEN • Ohne Unterscheidungsvermögen keine Medienkompetenz • Das Erziehungsziel kann nur der kompetente Umgang mit Medien sein. Sowohl eine Überhöhung der virtuellen Technik als auch ihre nostalgisch begründete Verurteilung beschneidet die Kompetenz des Menschen, sich selbstbewusst und reflektiert mit der Welt auseinanderzusetzen. Die Frage ist aber nach dem geeigneten Weg dorthin. Wie werde ich denn sicher im Straßenverkehr? Was ist die Grundlage meiner Kompetenz, Ampeln, Autos, Fahrräder und Fußgänger so einzuschätzen, dass ich ohne Gefahr vorankomme? Sicher nicht die frühe Übung! Sagen sie einem dreijährigen Kind an einer Straßenkreuzung, dass es anhalten soll – auf das Ergebnis können Sie sich nicht verlassen! Es ist ein Vermögen, das sich entwickeln muss. Fähigkeiten werden frei, wenn man Zeit zur Reifung lässt. Die Beherrschung des Straßenverkehrs braucht die Fähigkeit, die Sinne richten zu können. Ich muss wissen, welcher visuelle oder auditive Eindruck wichtiger und welcher vernachlässigbar ist. Sie können ja auch einem Fünfjährigen nicht 400 Euro anvertrauen, auf dass er sich das für den Monat gut einteilen möge. Die Fähigkeit dazu ist schlichtweg noch nicht geboren. Der kompetente Umgang mit Medien braucht ein sicheres Unterscheidungsvermögen zwischen Realität und Fiktion (ab circa neun Jahren) und braucht jemanden, der selbstreflektierend und ohne Rücksicht auf vordergründige Wünsche die Chancen und Risiken, Nutzen und Gefahren des Medienkonsums abwägen kann (allerfrühestens ab 18). Sonst leidet das Kind unter dem Einfluss des seine Sinne und das moralische Empfinden korrumpierenden Mediums. Medienkompetenz im Erwachsenenalter entsteht durch Medienverzicht im Kindergartenalter und Medienbalance ab der 3. Klasse. Alles andere behindert das Zurechtfinden in der Welt. • Zum Autor: Philipp Gelitz, Jahrgang 1981, staatlich anerkannter Erzieher und Waldorferzieher, Ausbildung am Rudolf-SteinerInstitut Kassel, Waldorfkindergärtner in Kassel.. 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 17 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 18 18 MIT KINDERN LEBEN Wie ernähre ich mein Kind richtig? von Petra Kühne Heutzutage soll nicht nur das Kind richtig ernährt, sondern es sollen auch ökologische, regionale und soziale Bedingungen beim Kauf der Lebensmittel beachtet werden. Was für eine Aufgabe für Eltern, die ja keine Ernährungsfachleute sind und die von der Industrie hören, wie gut und maßgeschneidert die Produkte für ihr Kind seien! Da wäre es gut, wenn in diesem Artikel stünde, was die richtige Ernährung für das Kind ist. Der Leser ahnt es: Es gibt nicht die richtige Ernährung für alle Kinder. Aber es lassen sich Grundlinien darstellen. • Essen verbindet mit dem Leben • Essen erhält uns am Leben, Nicht-Essen heißt verhungern. Die Verweigerung des Essens ist ein Rückzug aus dem Leben. Mahlzeiten verbinden uns mit dem Leben. Wenn wir ein freudvolles Leben für die Kinder möchten, sollte auch das Essen mit Freude verbunden sein und nicht mit Zwang. Früher kam es aus Not vor, dass Kinder gezwungen wurden, bestimmte Lebensmittel zu essen. Fragt man Erwachsene, so verweigern nicht wenige bis heute diese Gerichte. Ernährung geht tief in die Seele hinein und ist keineswegs nur ein körperlicher Vorgang. Zwang sollte nicht zum Essen gehören, kein gesundes Kind leidet bei uns Mangel, nur weil es einmal eine Mahlzeit auslässt. Ebenso gibt es keinen Vitaminmangel, wenn bestimmtes Obst und Gemüse nicht gegessen werden. • Ernährung braucht Regeln • Nun könnte man leicht den Schluss ziehen, dass das Kind das essen soll, was es will. Genau das wird heute zum Problem. Bereits im Kleinkindalter wird das Essen zu Hause zum Machtkampf. Das Kind verweigert die »guten« Lebensmittel. Schließlich lässt man ihm seinen Willen und es kommt zu einseitigem Essverhalten wie »nur Nudeln mit Soße« oder überwiegend Süßes. Aber der Gegensatz von Zwang ist nicht schrankenloses Zulassen. Dies kann auch zu Fehlund Mangelernährung führen. Wichtig sind gewisse Regeln für die Ernährung, die es in jeder Gemeinschaft und vielen Familien gibt. Es gibt Grundzüge, was und in welcher Qualität eingekauft wird, was generell nicht und was ab und an. Solche Regeln sollten auch eingehalten werden, denn sie vermitteln den Kindern Sicherheit. Dies meint nicht, dass es nicht auch begründete Ausnahmen geben kann, das Leben läuft nicht stur und pedantisch. • Ernährungsinstinkte • Die Einstellung zur Nahrung ist viel instinktiver, als wir gemeinhin denken. Die Werbepsychologie hat dies längst erkannt und erforscht. So prägt sich eine Vorliebe vielfach erst durch den wiederholten Verzehr aus. Einmaliges Essen ruft noch keine Begeisterung (aber auch keine Ablehnung!) hervor. Wichtig ist, bestimmte erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 19 MIT KINDERN LEBEN 19 Gerichte öfter anzubieten. Dies nennt man »Mere Exposure Effekt«. Er ist bei vielen Grundnahrungsmitteln wie Brot oder Standardgerichten zu finden. Wird ein Lebensmittel aber zu viel angeboten – dies trifft selbst auf Schokolade zu – gibt es das »Überessen«. Wer nur sein Lieblingsessen bekommt, mag es irgendwann für längere Zeit nicht mehr. Dies nennt man »spezifisch-sensorische Sättigung«. Dadurch fällt die Nahrung nicht zu einseitig aus, neue Nahrungsmittel werden akzeptiert. Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel entstehen oft aus einer Koppelung von Verzehr und negativen Erfahrungen, zum Beispiel Erbrechen nach dem Essen. Dies muss gar nicht zusammenhängen, wird aber so erlebt und führt unter Umständen zu jahrelanger Ablehnung. Abneigungen können auch durch körperliche Unverträglichkeiten auftreten, die gar nicht bekannt sind. So kann zum Beispiel eine Fruchtzucker-Malabsorption zur instinktiven Ablehnung von Obst führen. Dies kann man erst seit wenigen Jahren testen. Seltene Bluterkrankungen können dazu führen, dass Fleisch gemieden wird, ohne dass die Zusammenhänge erkannt werden. Diese Beispiele zeigen, dass es auf die individuelle Situation ankommt und nicht auf Umsetzung allgemeiner Empfehlungen. Christel Dhom An die Töpfe, fertig – lecker! Rezepte und Geschichten zum Kochen mit Kindern. Mit Vorworten von Götz E. Rehn (alnatura), Ulrike Höfken (Ministerin für Umwelt und Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz) und Klaus Helbig (Bio-Koch) 247 Seiten, durchg. farbig, gebunden € 22,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2526-1 www.geistesleben.com Für kleine und große Schleckermäulchen Nur wer schon einmal zusammen mit Kindern gekocht hat, weiß, wie viel Freude das machen kann! Und beim Salatputzen oder Teigkneten sind auch jene guten Gespräche möglich, für die es sonst vielleicht kaum Gelegenheit gibt. Die Pädagogin Christel Dhom regt dazu an, Kindern nicht nur gesundes und leckeres Essen zu servieren, sondern es mit ihnen zu kochen. Und damit der Genuss schon vor dem Essen beginnt, hat sie zudem kleine Geschichten geschrieben, die zu den verschiedenen Rezepten passen und als Appetitmacher vorgelesen werden können. • Vorschläge zur »richtigen« Ernährung • Es gibt drei Hauptnährstoffe, die in der Nahrung enthalten sind: Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette. Kohlenhydrate werden am meisten gebraucht. Sie sind wichtig für die Nervenund Gehirntätigkeit sowie zur Muskel- und Stoffwechselversorgung. Zu den Kohlenhydraten zählen Zucker, Stärke (weißes Mehl) und die komplexen Kohlenhydrate (Vollkornmehl), die auch noch Ballast- und andere Begleitstoffe enthalAuch bei der ten. Zucker gelangt sehr schnell in den Körper, was zwar rasch Energie bringt, aber Ernährung kommt es auch eine Überlastung des Blutes mit auf die individuelle Situation Zucker sowie eine zu kurze Sättigung zur Folge hat. Daher wird empfohlen, einen an und nicht auf Großteil der Kohlenhydrate über die komplexen aufzunehmen. Dies bedeutet VollUmsetzung allgemeiner kornbrot, Getreidespeisen wie Bulgur, Empfehlungen. Vollkornnudeln, Hirse oder Reis. Helle Mehle enthalten wenig Vitamine und Mineralstoffe • • 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit • «Ich wünsche diesem Buch, dass viele Eltern und noch mehr Kinder Anregungen darin finden, um ihre Kreativität zu entdecken und zu entwickeln.» Prof. Dr. Götz Rehn, alnatura Freies Geistesleben aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 20 20 MIT KINDERN LEBEN • • • und sollten daher in geringerem Maß verzehrt werden: Also nicht täglich helle Brötchen essen! Eiweiß ist wichtig für Wachstum und Erhaltung des Körpers. Es ist in pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln enthalten. Getreide und Vollkornbrot liefern eine Grundversorgung mit Eiweiß, die durch Milch, Milchprodukte und Käse ergänzt wird. Fleisch und Wurst sollten nicht in zu großer Menge verzehrt werden. Zu wenig sind meist die eiweißreichen Hülsenfrüchte vertreten, obwohl Linsen, Erbsen und Bohnen oft gern von Kindern gegessen werden und gut zubereitet und gewürzt auch verträglich sind. Gute Fette gehören ebenso zu einer »richtigen« Kinderernährung: Sie liefern Wärme, Energie und machen zufrieden. Dabei sollten die nativen – kalt gepressten, nicht raffinierten – pflanzlichen Öle wie Sonnenblumen-, Raps- oder Olivenöl an erster Stelle stehen. Die Sorte ist mehr eine geschmackliche Entscheidung. Milchfett ist in Maßen – wie in Vollmilch – durchaus erwünscht und gehört zu den verträglichsten Fetten. Weniger erwünscht sind die »versteckten« Fette in Fertigprodukten, Süßigkeiten oder Fertigdesserts. Manche haben durch die Erhitzung an Wert verloren. Vitamine, Mineralstoffe und sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe sind keine Energieträger, werden aber als Wirkstoffe und Aktivatoren gebraucht. Sie sind in Obst und Gemüse wie auch Salaten enthalten. Daher sollte viel Wert darauf gelegt werden, diese Lebensmittel täglich in der Nahrung zu haben. Frische, ausgereifte Ware ist hier angebracht. Immer wichtiger wird heute die Qualität, die durch Züchtung, Anbau und Verarbeitung entsteht. Hier hat die Forschung viele neue Erkenntnisse erbracht. So verbessert sich die Milchqualität, wenn die Tiere ihr Futter auf der Weide oder Grünfutter erhalten. Empfehlenswert ist der biologisch-dynamische Landbau, erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 21 MIT KINDERN LEBEN 21 der durch die Anwendung biologisch-dynamischer Präparate über die biologische Landwirtschaft hinausgeht und Erde und Pflanzen für die kosmischen Kräfte von Sonne und Planeten empfänglicher macht. Die Produkte werden unter der Bezeichnung »Demeter« verkauft. Ebenso sind Bio-Lebensmittel von anderen Verbänden (Bioland, Naturland) zu empfehlen. Für Kinder ist es schön, zu erleben, wo und wie ihre Nahrungsmittel wachsen. Daher ist der Besuch und Einkauf bei regionalen Bauernhöfen eine Bereicherung. Bei Obst und Gemüse sollte auf saisonale Reifezeiten geachtet werden – wenn man der Tatsache Rechnung trägt, dass manches natürlicherweise nicht verfügbar ist, mindert man nicht nur den Energieverbrauch durch lange Transporte oder Lagerungstechniken, sondern legt auch an, dass einmal auf etwas gewartet werden muss – wie die ersten Erdbeeren – und bekanntlich ist die Wartezeit oft die schönste. So kann eine »richtige« Ernährung gestaltet werden, die Freude macht, sättigt und gut schmeckt. )ĚU GLH JDQ]H )DPLOLH Ő DE GHP 6ÉXJOLQJVDOWHU • Zur Autorin: Dr. Petra Kühne ist Ernährungswissenschaftlerin und Leiterin des Arbeitskreis für Ernährungsforschung e.V. Vortrags- und Kurstätigkeit, Buchveröffentlichungen. Arbeitskreis für Ernährungsforschung e.V., Niddastr. 14, D-61118 Bad Vilbel. Tel. 06101/52 18 75, Fax 06101/52 18 86, E-Mail: [email protected] Link: www.ak-ernaehrung.de Literatur: Rudolf Steiner: Die gesunde Entwickelung des Menschenwesens. 15. Vortrag: »Die körperliche Erziehung im Besonderen«, GA 303, Dornach 2001 7URVW IĚU HQW]ĚQGHWH XQG WUÉQHQGH $XJHQ Œ :LUNW VFKQHOO XQG VFKRQHQG Immer wichtiger wird heute die Qualität, die durch Züchtung, Anbau und Verarbeitung entsteht. Hier hat die Forschung viele neue Erkenntnisse erbracht. 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit Œ /ÉVVW 5ĂWXQJHQ 5HL]XQJHQ XQG -XFNHQ UDVFK DENOLQJHQ Œ $XFK ]XU ODQJIULVWLJHQ $QZHQ GXQJ EHL $OOHUJLH JHHLJQHW ZZZZHOHGDGH (XSKUDVLD ' $XJHQWURSIHQ $QZHQGXQJVJHELHWH JHPÉĐ GHU DQWKURSRVRSKLVFKHQ 0HQVFKHQ XQG 1DWXUHUNHQQWQLV 'D]X JHKĂUHQ .DWDUUKD OLVFKH (QW]ĚQGXQJHQ DP $XJH GLH PLW YHUPHKUWHU 7UÉ QHQDEVRQGHUXQJ HLQKHUJHKHQ /LGĂGHPH YRU DOOHP DXI DOOHUJLVFKHU *UXQGODJH =X 5LVLNHQ XQG 1HEHQZLUNXQJHQ OHVHQ 6LH GLH 3DFNXQJV EHLODJH XQG IUDJHQ 6LH ,KUHQ $U]W RGHU $SRWKHNHU :HOHGD $* 6FKZÉELVFK *PĚQG aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 22 22 LEICHT GEMACHT Reiseapotheke für Kinder Marie verletzt sich beim Spielen am Strand, Jannis fällt vom Rad, Paul bekommt plötzlich Fieber – auch im Urlaub liegen bei Kindern Gesundheit und Krankheit oft nah beieinander. Deshalb lohnt es sich, eine Reiseapotheke für Kinder zusammenzustellen, um bei Bagatellerkrankungen und leichten Unfällen schnell und unkompliziert Hilfe leisten zu können. Dennoch: Bei heftigen und länger andauernden Beschwerden sollte auch auf Reisen unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. bleme • • Magen-Darm-Pro nkheit« Übelkeit nannten »Reisekra Wenn bei der so ge d Nausyn-Tasam auftreten, sin ein m ge l de in hw und Sc ein wirkt bei e gute Wahl. Allgem bletten (Weleda) ein n die Brecher Bauchschmerze od n he ec br Er , eit Übelk katnuss (Nux mo) sehr gut, die Mus nuss (Nux vomica pflösend. Bei und ebenfalls kram nd ge hi ru be ) ta scha da) deshalb unvomica comp. (Wele Reisen gehört Nux te und akute otheke. Treten leich ap ise Re e di in t ng bedi nderung schaffen, nn Birkenkohle Li Durchfälle auf, ka r zwölf Jahren bei Kindern unte sie e llt so s ng di aller pseln). werden (Weleda, Ka nicht angewendet Wann zum Arzt? chfall haben, erbrechen oder Dur h sic ge lin ug Sä n Wen h bet und nichts bei sic ich br er ig nd stä nd wenn ein Ki e wie Fieber, weitere Symptom nn we , nn ka n halte ukomn oder Apathie hinz ze er hm sc en hr O Durchfall, Unfall auftritt, echen nach einem br Er s da nn we , men lgegend merzen in der Nabe ch hs uc Ba en nd bei anhalte f Blinddarmbauch (Verdacht au er nt U n te ch re im oder ch zwei r Durchfall nicht na de h sic nn we ), ng entzündu en wie Kreissätzlichen Symptom zu i be t, er ss be n Tage bnahme. d starker Gewichtsa laufbeschwerden un • Sonnenbrand und Insektenstiche • Sonne gehört natürlich dazu, aber was tun, wenn die zarte Kinderhaut doch einen leichten Sonnenbrand abbekommen hat? Bei leichten Verbrennungen, Verbrühungen und Sonnenbrand hilft Combudoron Gel (Weleda). Das Gel kühlt, lindert den Schmerz und unterstützt die Hautregeneration. Das Gel kann auch gut bei Insektenstichen eingesetzt werden und wirkt Entzündungen entgegen. Außerdem kann die Behandlung, gerade bei Juckreiz, mit Wund- und Brandgel (Wala) fortgesetzt werden. Bei Sonnenbrand sollte zusätzlich auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Salzzufuhr geachtet werden. Wann zum Arzt? Bei starkem Sonnenbrand mit Blasenbildung und/ oder wenn Übelkeit, Kreislaufbeschwerden, Schüttelfrost, Fieber oder eine Bewusstseinstrübung hinzukommen. Außerdem: Wenn Säuglinge Brandwunden haben, bei Verbrennungen im Gesicht, wenn Kleidung mit der Wunde verklebt ist, wenn die Verbrennungen ausgedehnt sind, bei Insektenstichen im Mund- und Rachenraum oder am Augenlid – und vor allem, wenn bei Insektenstichen eine allergische Reaktion einsetzt, sofort zum Notarzt! erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 23 LEICHT GEMACHT • Erste Hilfe b e • Erkältungskrankheiten • Vor Erkältungskrankheiten sind Kinder auch im warmen Klima nicht geschützt, einen grippalen Infekt fängt man sich auch auf Reisen schnell ein. Natürlich gibt es eine Vielzahl von anthroposophischen oder homöopathischen Mitteln gegen die verschiedenen Symptome – eine gute Basis für die Reiseapotheke sind sicherlich Ferrum phosphoricum comp. Streukügelchen (Weleda) oder Meteoreisen Globuli velati (Wala). Werden die Globuli rechtzeitig bei den ersten Erkältungsanzeichen eingenommen, können sie den vollständigen Ausbruch der Erkältung oft noch verhindern oder abmildern. Auch nach Ausbruch einer Erkältung aktivieren die Globuli die Vorgänge im Körper, mit denen der Organismus Entzündungen entgegenwirkt. Wann zum Arzt? Wenn die Symptome darauf hinweisen, dass es sich um eine »echte« Grippe handelt, bei längerem Fieber über 39 Grad, bei Krämpfen, beschwerlicher Atmung, Auswurf, bei großem Schwächegefühl oder Schüttelfrost – und natürlich auch, wenn man insgesamt unsicher ist. i kleinen Unfä Bei kleineren llen • Schürf- oder Schnittwunde lendula die ra n fördert Casche Wundhei lung und die der Haut, zum R egeneration Beispiel die C alendula Wun leda). Ein ande dsalbe (Weres Präparat ist die Calcea Heilcreme (W W und- und ala). Grundsä tzlich sollte nach der Ers d ie Wunde tversorgung zu nächst trocke abgedeckt w n und steril erden. Achtu ng: Ist der Te noch ausreich ta n usschutz end? Schnelle erste Hilfe bei stum pfen Verletzu die Arnika: ngen bietet Sie wirkt sc h m erzlindernd Schwellungen und lässt und Blutergü sse rasch abkl letztes Geweb ingen. Vere wird regener iert und der H gang geförder ei lungsvort. Wichtig ist die rasche Beh früher sie an andlung: Je gewandt wird , desto effekt Arnika, die es iv er wirkt die – angenehm kühlend – als leda), Wundtü Gelee (Wecher (Wala) un d auch als Ess schläge gibt. D en z für Umie Essenz sollt e bei Kindern Jahr nicht an unter einem gewendet wer den. In allen kann bei Prellu A ltersstufen ngen und Qu etschungen A innerlich als rnika auch Globuli gegebe n werden: Arn tota D6 Globu ic a e planta li velati (Wala) . Grundsätzlich heilen Verstau chungen und schneller, wen Zerrungen n die betroffe n e Stelle 30 bis 4 gekühlt wird. 5 Minuten Ein Tuch zwis chen Eisbeute kompresse u l od er Kühlnd der Haut schützt dabei gen. Zusätzlic vo r Erfrierunh sollte man da s verletzte Kör lagern, um da pe rteil hoch s Abschwelle n zu unterstü Wann zum A tz en. rzt? Bei stark blute nden oder seh r verschmutz bei Bissverletz ten Wunden, ungen, Verät zungen oder len, bei KopfStromunfälund Augenve rletzungen, be eiterung, bei i starker Vertief gehenden Verletzungen eingedrungen oder tief em Fremdkör per oder wenn chender Tetan ke in ausreiusimpfschutz besteht. Bei st letzungen sollt u m pfen Vere man zum A rzt, wenn die sehr stark un S ch wellung d schnell auft ritt und sehr ist, wenn die sc h m erzhaft Beweglichkeit deutlich einge wenn ein Gel sc h ränkt ist, enk oder der K opf verletzt is dacht auf ein t oder bei Ver en Knochenbr uch. 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 23 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 24 Christiane Kutik Erziehen mit Gelassenheit freies geistesleben Freies Geistesleben Rollenklarheit, Respekt, Regeln, Rhythmus, Rituale, Resonanz, Rollenklarheit, Respekt, Regeln, Rückhalt, Raum, Ruhe, Religio, Rhythmus, Rituale, Resonanz, Regeneration, Reflexion: 12 konkrete Rückhalt, Raum, Ruhe, Religio, Wege zu mehr Gelassenheit im Regeneration, Reflexion: 12 konkrete Familienalltag. Auf der Grundlage von Wege zu mehr Gelassenheit im Klarheit, Selbstachtung und VerlässFamilienalltag. Auf der Grundlage von lichkeit können Kinder sich sicher Klarheit, Selbstachtung und Verlässfühlen, und es wird wieder möglich, lichkeit können Kinder sich sicher auch die erfreulichen Seiten des fühlen, und es wird wieder möglich, Miteinanders zu pflegen. auch die erfreulichen Seiten des Miteinanders zu pflegen. Christiane Kutik Spielen macht Kinder stark Christiane Kutik Kinderjahre Freies Geistesleben Im Spiel gewinnt das Kind bleibende Erfahrungen, Einsichten Im Spiel gewinnt das Kind und Fertigkeiten. Es lernt dabei – bleibende Erfahrungen, Einsichten absichtslos – mehr als durch und Fertigkeiten. Es lernt dabei – Programme und frühen Unterricht. absichtslos – mehr als durch Spielen macht Kinder stark und Programme und frühen Unterricht. glücklich. Doch haben sie dafür heute Spielen macht Kinder stark und noch genügend Freiräume? Und glücklich. Doch haben sie dafür heute können sie noch richtig spielen? noch genügend Freiräume? Und Wie können wir das selbstständige können sie noch richtig spielen? Spiel ermöglichen? Wie können wir das selbstständige Spiel ermöglichen? Entscheidende Freies Geistesleben Entwicklung verstehen, Förderung der Sinne, Rhythmus im Alltag, Entwicklung verstehen, Förderung richtiges Spielen – das sind wichtige der Sinne, Rhythmus im Alltag, Elemente einer modernen Erziehung. richtiges Spielen – das sind wichtige Christiane Kutik gibt zahlreiche Elemente einer modernen Erziehung. Ratschläge und Anregungen für alle Christiane Kutik gibt zahlreiche Lebensbereiche mit Kindern in den Ratschläge und Anregungen für alle ersten 7 Lebensjahren – eine Zeit, Lebensbereiche mit Kindern in den in der Kinder intensiv lernen, ersten 7 Lebensjahren – eine Zeit, entdecken, ausprobieren und in der Kinder intensiv lernen, aktiv sein wollen. entdecken, ausprobieren und aktiv sein wollen. Freies Geistesleben : Kinder wahr nehmen Freies Geistesleben : Kinder wahr nehmen Erziehen mit Gelassenheit | 154 Seiten | € 16,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2512-4 | Spielen macht Kinder stark | 199 Seiten | € 19,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2473-8 | Entscheidende Kinderjahre. Ein Handbuch zur Erziehung von 0 bis 7 | 309 Seiten | € 24,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2495-0 | Alle Bändemit vonGelassenheit Christiane Kutik, mitSeiten farbigen Fotos, SU | www.geistesleben.com | alle macht Bände auch als eBook Erziehen | 154 | € 16,90geb. (D) mit | ISBN 978-3-7725-2512-4 | Spielen Kinder stark | erhältlich 199 Seiten | € 19,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2473-8 | Entscheidende Kinderjahre. Ein Handbuch zur Erziehung von 0 bis 7 | 309 Seiten | € 24,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2495-0 | Alle Bände von Christiane Kutik, mit farbigen Fotos, geb. mit SU | www.geistesleben.com | alle Bände auch als eBook erhältlich aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 25 BLICK IN DIE WELT 25 Der Maßstab ist das Kind Inklusion in der Krippe braucht individuelle Bedingungen von Brigitte Huisinga Kinder entwickeln sich unterschiedlich – immer. Daraus ergeben sich individuelle Bedürfnislagen. Das Kind sucht sich im freien Spiel selbst das, was es für seine Entwicklung braucht. Dafür braucht es Zeit, feinfühlige Achtsamkeit und den Blick der Erzieherinnen, die kleinsten Entwicklungsschritte des Kindes zu erkennen. In der kurzen Spanne des Krippenalters der Kinder von wenigen Monaten bis zu drei Jahren sind die Unterschiede in der Entwicklung der Kinder sehr groß: krabbelnde, sicher laufende und springende Kinder, Kinder, die gefüttert werden, und selbstständig essende Kinder, lautierende Kinder und Kinder, die ihre Bedürfnisse sprachlich äußern. Aus dieser kurzen Aufzählung lässt sich schließen, wie unterschiedlich die Bedürfnisse der Kinder sind und wie individuell der Umgang mit dem einzelnen Kind sein muss. Baut die Betreuerin feinfühlig eine Beziehung zum Kind auf, kann sich dieses im Kontakt auf seine Art äußern und von seinem Entwicklungsstand aus mitwirken. Es bekommt Hilfe, wenn es Hilfe benötigt, aber erlebt sich selbstwirksam, wenn die Betreuerin seine eigenen Impulse aufgreift und unterstützt. Im Spiel und in der Bewegung erlebt es sich im Umgang mit seinem eigenen Körper und den es umgebenden Gegenständen und Spielmaterialien. Die Betreuerin muss erkennen, was das Kind braucht, um sich mit der Welt auseinanderzusetzen und seine Sinne zu schärfen. – Das alles gilt auch für Kinder mit besonderen Bedürfnissen oder Behinderungen. Für die Eltern dieser Kinder ist es nicht leicht zu sehen, dass sich ihr Kind anders entwickelt oder im späteren Leben mit Beeinträchtigungen umgehen muss. Sie suchen alle erdenklichen Fördermaßnahmen für ihr Kind. Kinder und Eltern erleben einen unruhigen Alltag, der für beide Seiten anstrengend und defizitorientiert ist. Die Krippeneltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen leiden häufig daran, dass andere Kinder ihre Kinder in der Entwicklung überholen. Der verengte Blick auf die Defizite erzeugt Trauer. Verständnis und Verständigung, Gespräch und Austausch über die kleinen Freuden sind für Eltern und Betreuerinnen hilfreich. Auch die Eltern betroffener Kinder brauchen die Inklusion. • Entscheidend ist die Sichtweise auf das Kind • Es kommt nicht darauf an, wie alt und auf welchem Entwicklungsstand ein Kind ist, sondern ausschließlich auf die achtsame Sichtweise der Betreuerin, die dem Kind immer wieder Signale sendet, dass sie sieht, was es schon kann, wo es mitwirken will und wann es Hilfe braucht. Mitwirkung ist manchmal kaum sichtbar, aber die Basis der späteren Selbstständigkeit. • 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit •• aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 26 • • • Im freien, autonomen Spiel sucht sich jedes Kind das, was es für seine jeweilige Entwicklung braucht. Die Aufgabe der Erzieherin ist es, geschützte Bereiche anzubieten und Spielmaterial, das der Entwicklung förderlich ist. Sie hat dafür zu sorgen, dass sich die Kinder nicht gegenseitig stören und dennoch wahrnehmen können. • Die Bedeutung der Zeit• Eine entscheidende Rolle spielt die Zeit. Ein rhythmisch gegliederter Tagesablauf muss die individuellen Bedürfnisse einer kleinen Krippengruppe von bis zu zehn Kindern berücksichtigen. Es muss möglich sein, einem Kind mit besonderen Bedürfnissen mehr Zeit und Unterstützung zu geben, bis es vielleicht zum ersten Mal den Löffel selbst in die Hand nimmt oder zum Mund führt. Möglicherweise akzeptiert es auch längere Zeit nur eine Speise und man braucht viel Geschick und Geduld, es behutsam an andere Kost heranzuführen. Kleinste Entwicklungsschritte erkennen zu lernen und sich daran zu freuen ist eine Qualität, welche die Erzieherinnen mit und an ihren Kindern entwickeln. Inklusion in der Krippe braucht keine Personen, die speziell für die Kinder mit besonderen Bedürfnissen zuständig sind, aber Bedingungen, die den individuellen Umgang mit jedem Kind ermöglichen. Sie benötigt Zeitabläufe und räumliche Voraussetzungen, die ruhiges, ungestörtes Spiel und selbstständige Bewegung zulassen. Und sie benötigt fachliche Begleitung und Beratung für die Betreuerinnen. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 26 BLICK IN DIE WELT Inklusion in der Krippe braucht keine Personen, die speziell für die Kinder mit besonderen Bedürfnissen zuständig sind, aber Bedingungen, die den individuellen Umgang mit jedem Kind ermöglichen. Da die Kinder mit besonderen Bedürfnissen in den meisten Fällen in Frühförderstellen oder Sozialpädiatrischen Zentren gefördert werden, besuchen die Therapeutinnen die Krippe. Das Wohlergehen und die Entwicklung des Kindes muss ein gemeinsames Anliegen sein. Im Gespräch mit der Therapeutin kann die Betreuerin gestärkt werden und Hinweise bekommen, wie sie das Kind unterstützen kann. • Zur Autorin: Brigitte Huisinga ist Gründerin und Leiterin der »Wiegestube« am hof-Niederursel, und dort in der Familienbildungsarbeit tätig. erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 27 BLICK IN DIE WELT 2015 • September erziehungskunst frühe kindheit 27 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 28 28 BLICK IN DIE WELT Pisa-Primus mit Defiziten In Korea floriert die Waldorfpädagogik von Peter Lang Ist Korea wegen seines Bildungserfolges zu beneiden? – Schon im Kindergartenalter beginnt der Bildungsdrill, der sich bis in die Hochschulen fortsetzt. Immer mehr Eltern bemerken die schädlichen Auswirkungen an in ihren Kindern und suchen nach Alternativen. agogik, knüpfte Kontakte zu japanischen Waldorfpädagogen, organisierte ein Eurythmie-Gastspiel des ElseKlink-Ensembles Stuttgart, hospitierte in deutschen Waldorfkindergärten und unternahm mit Pädagogen und Landwirten eine Studienreise nach Sekem in Ägypten. Menschen haben Ideen und handeln. Zu diesen initiativen Menschen gehört die Koreanerin Cheong Hie Lee. In den 1990er Jahren studierte sie in Marburg Germanistik, Sprachwissenschaft und Kunstgeschichte. Schon während des Studiums wurde sie mit Schriften Rudolf Steiners bekannt, die sie im Anschluss an die Marburger Zeit und ihre Promotion an das Waldorflehrerseminar in Stuttgart führten. Danach entschloss sie sich, nach Süd-Korea zurückzukehren, um dort an der Verwirklichung der Waldorfpädagogik mitzuarbeiten. Zunächst bildete sich eine größere Gruppe von Menschen, die von Anthroposophie und Waldorfpädagogik begeistert waren, dann aber rasch bemerkten, dass sie vielleicht lieber nicht nur eine, sondern besser gleich mehrere Aktivitäten ergreifen wollten – und so trennten sich die Wege und es entstanden in Korea mehrere Initiativen. Im April 2000 gründeten koreanische Aktivisten das »Zentrum zur Förderung der Anthroposophie in Korea«, Cheong Lee begann mit der Herausgabe einer Buchreihe »Spirit in Action«, die inzwischen sehr gefragt ist, veranstaltete Symposien über Waldorfpäd- • Pisa-Primus auf Kosten der Kinder • Bis in die jüngste Zeit hinein belegte Südkorea in den vergleichenden Schüler-Leistungs-Studien die ersten Plätze. Bei der letzten wurde es von der chinesischen Stadt Shanghai abgelöst, liegt aber nach wie vor ganz vorne. Ginge es ausschließlich um diese Ergebnisse, könnte man das koreanische Erziehungs- und Bildungssystem um seine Erfolge beneiden. Fragt man aber nach den pädagogischen Methoden, den Lernund Lebensbedingungen der Kindern und Jugendlichen, die zu diesen »Erfolgen« führen, dann trübt sich das Bild. Schon im Kindergarten sind die Kinder in Jahrgangsklassen untergebracht, vereinseitigendes, intellektuelles Lernen dominiert. Die Vorgabe lautet: Je früher, schneller und leistungsorientierter, desto besser! Kaum geweckt und gefördert wird dabei die kindliche Schaffensfreude, die Phantasie, die Lust am Spielen. Die Dominanz der elektronischen Medienangebote im Kindergarten ist gewaltig und minimiert Welterfahrung, Weltbegegnung und Kreativität. Aber mehr und mehr Eltern, Erzieher, Lehrer und Do- erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 29 BLICK IN DIE WELT zenten an Hochschulen bemerken, dass bei den Kindern etwas schief läuft. Ihr suchender Blick wendet sich – oft per Internet oder über Auslands- und Studienaufenthalte – sinnvollen, den Grundbedürfnissen von Kindern entsprechenden Alternativen zu. Auf diese Weise ist die unübersehbare Kindheitsmisere auch Anlass zu Veränderung – und das lässt hoffen. • Die Waldorfbewegung fruchtet • Über 60 Einrichtungen – Kindergärten, Kinderhäuser und Kleinkindgruppen – in verschiedenen Städten Koreas werden derzeit in Waldorfkindergärten verwandelt oder haben diesen Prozess vollzogen. Da es neben dem »Zentrum« zwei weitere Ausbildungsangebote zur Waldorferzieherin gibt, erhöht sich die Zahl der waldorfpädagogischen Einrichtungen auf mehr als 150. Ein Kreis von »tätigen Waldorferzieherinnen in Korea« übernimmt mehr und mehr Aufgaben der Qualitätsberatung und -sicherung in den Einrichtungen. • Gelungene Partnerschaft • Seit neun Jahren arbeiten koreanische und deutsche Dozenten in einem mittlerweile großen Kollegium zusammen. Alle Dozenten sind ausgewiesene Fachleute der Waldorfpädagogik, viele koreanische Freunde sprechen zudem sehr gut Deutsch, da sie in Deutschland studierten. Und so freuen wir uns immer wieder auf die gemeinsame Arbeit, aus der heraus auch neue Aufgaben erwachsen. Und wir erleben: Das Feuer der Begeisterung brennt weiterhin. • Zum Autor: Peter Lang, Diplom-Pädagoge, Dozent und Seminarbegleiter an ausländischen Seminaren, Mitglied im Vorstand: »Zukunft gestalten – Waldorfpädagogik in der Region Südostbayern«. 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 29 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 30 30 DIALOG Machen Krippen aggressiv? von Claudia Grah-Wittich In Krippen betreute Kinder litten unter massiven Stressbelastungen, behauptet Rainer Böhm, Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums in Bethel. Die Erhöhung des »Stresshormons Cortisol« entspreche den Werten hochbelasteter Topmanager. Für Claudia Grah-Wittich vom »Haus des Kindes« in Frankfurt-Niederursel hängt das von der Qualität der Betreuung ab. Der Stress, dem Krippenkinder ausgesetzt sind, führt, wie Böhm sagt, zu Krankheiten, wie Infektionen und Neurodermitis. Eine dauerhafte Erhöhung des Stresshormons wirke nicht nur schädlich auf bestimmte Regionen des sich entwickelnden Gehirns, sie führe kurzfristig zu Verhaltensauffälligkeiten und langfristig zu einem erhöhten Risiko für psychische Störungen wie Depressionen oder Angst. Rainer Böhm bezieht sich in der Hauptsache auf eine Längsschnittstudie, die das National Institute of Child Health and Development (NICHD) seit 1991 in den USA durchführt. Sie hat nachgewiesen, dass ehemalige Krippenkinder in der Pubertät vermehrt aggressiv-impulsive Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Je früher und je länger die Betreuung, desto stärker zeigten sich diese Verhaltensauffälligkeiten. Susanne Viernickel, Professorin für Pädagogik der frühen Kindheit, zweifelt an der Übertragbarkeit der Studie auf Deutschland. Das deutsche Bildungs- und Erziehungssystem sei stärker reguliert, als das der USA. Dort könne praktisch jeder eine Kinderkrippe eröffnen. In Deutschland sei außerdem eine sanfte Eingewöhnung Standard, die in den USA nahezu unbekannt sei. Viernickel weist darauf hin, dass bisher keine Studie, auch nicht die NICHD-Studie, zeigen konnte, dass sich Krippenkinder besser oder schlechter entwickelten als Kinder, die zu Hause betreut wurden. Da es noch keine langjährige Erfahrung gibt und Wissenschaftler selbst noch auf der Suche nach Erklärungen sind, rät Viernickel beim Thema Cortisol zu Vorsicht. Sie warnt davor, pauschal Ängste vor der Krippenbetreuug zu schüren. Auch Wolfgang Hartmann, Leiter des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, und Carola Bindt, stellvertretende Direktorin der Kinderpsychiatrie des • • • • • • • Als Pädagogen sollten wir Eltern anregen, sich zu fragen, ob sie den Krippenplatz nur aufgrund eines gesellschaftlichen Modetrends in Anspruch nehmen oder aufgrund zwingender Lebensumstände der Familie. • • • • • • • • • • • • • • erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 31 DIALOG 31 Atmung Wärmung Ernährung Die Philipp Gelitz Almuth Strehlow sieben Lebensprozesse Lebenspr ozesse Grundlagen und pädagogische Bedeutung in Elternhaus, Kindergarten und Schule Freies Geistesleben Philipp Gelitz | Almuth Strehlow Die sieben Lebensprozesse Grundlagen und pädagogische Bedeutung in Elternhaus, Kindergarten und Schule. Hamburger Universitätsklinikums, zweifeln an Böhms Urteilen. Cortisol könne ein Warnsignal sein, jedoch sei dessen Bedeutung noch nicht hinreichend erforscht. 244 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag € 22,– (D) | ISBN 978-3-7725-2627-5 www.geistesleben.com • Worum es eigentlich geht • Auf den Spuren des Lebendigen Böhm macht die Öffentlichkeit zu Recht auf ein mögliches Problem aufmerksam. Wer möchte schon verantwortlich für Gesundheitsschäden durch Krippenbetreuung sein? Aber geschulte Erzieher oder interessierte Eltern benötigen keine Messungen von Hormon-spiegeln, um zu beurteilen, wie es dem Kind geht. Sie stellen dies am Aussehen und Verhalten des Kindes mit dem »gesunden Menschenverstand« ebenso gut fest. Die günstigste Umgebung für das kleine Kind ist zweifellos sein vertrautes Zuhause, in dem es von den Bezugspersonen seiner engsten Familie umgeben ist. Hier kann auf die Bedürfnisse des Kindes am besten eingegangen werden, hier können sich wie selbstverständlich tragfähige individuelle Gewohnheiten herausbilden. Als Pädagogen sollten wir Eltern anregen, sich zu fragen, ob sie den Krippenplatz nur aufgrund eines gesellschaftlichen Modetrends in Anspruch nehmen oder aufgrund zwingender Lebensumstände der Familie. Es geht weder darum, zu bewerten, noch darum, ein schlechtes Gewissen zu erzeugen. Wir sollten Eltern dazu ermutigen, sich die kostbarste Zeit mit ihrem Kind nicht entgehen zu lassen. Auf der anderen Seite ist es natürlich unser größtes Anliegen als Waldorfpädagogen, Kindern, deren Familiensituation nur diese Lösung zulässt, möglichst gute Krippenplätze anzubieten. Dass Eltern eine freie Wahlmöglichkeit haben, ist nicht nur politisch wichtig, sondern auch angemessen. Betreuungseinrichtungen sind aus der modernen Gesellschaft nicht mehr weg• zudenken und werden es auch künftig nicht sein. 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit Dieses Buch betrachtet die grundlegenden physiologischen Prozesse und zeigt, wie sie sich im Kind entwickeln und verwandeln. Für Erzieher, Lehrer und Eltern ergeben sich interessante Perspektiven und wichtige pädagogische Geschichtspunkte, etwa: Wie kann ich die Organprozesse im Kind so unterstützen, dass es sich gesund entwickeln und in Ruhe lernen kann? Zum ersten Mal werden in diesem Buch die sieben Lebensprozesse und ihre Bedeutung für die kindliche Entwicklung genauer betrachtet: Atmung, Wärmung, Ernährung, Absonderung, Erhaltung, Wachstum, Reproduktion. •• Freies Geistesleben aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 32 32 DIALOG erziehungskunst frühe kindheit September • 2015 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 33 DIALOG • • • Die vielfältigen Erfahrungen von Erzieherinnen und die Forschungen zum Cortisolspiegel machen jedoch darauf aufmerksam, dass die Bedingungen für Kinder in vielen Einrichtungen heute nicht optimal sind und sich aufgrund des schon jetzt wieder spürbaren Finanzdruckes eher verschlechtern werden. Seit ich mich hospitierend als Beraterin durch die Landschaft der privaten und städtischen Träger bewege, stelle ich fest, dass der Würde des Kindes in vielen Fällen nicht Rechnung getragen wird. Auch der Verlust natürlicher Erziehungsinstinkte und des elterlichen Erfahrungswissens bedrohen die Gesundheit der Kinder. Wie vereinbaren wir also als Eltern und Familien unseren Erziehungsauftrag mit unserem Beruf, ohne den Kindern Schaden zuzufügen? • Die Entwürdigung des Kindes • Viele Menschen, die mit Kindern zu tun haben, wissennicht, was die Würde des Kindes konkret bedeutet und welcher inneren Haltung es bedarf, sie zu wahren. Das betrifft nicht nur unsere Krippen. Die Entwürdigung beginnt mit der »Mode« Wunsch-Kaiserschnitt, geht über falsche Kleidungs- und Ernährungsgewohnheiten bis hin zur Verletzung ihrer Sinne, beim Einkaufen im Supermarkt, auf öffentlichen Spielplätzen, in U-Bahnen – um nur einige Beispiele zu nennen. Die Rechte des Kindes werden gegenwärtig überall da selbstverständlich eingefordert, wo sie sichtbar über- treten werden: bei Gewalt, Missbrauch und Kindeswohlgefährdung. Was aber geschieht mit Kindern, die zwanzigmal in einer halben Stunde statt ihres Namens Max ein schrilles »Maahaax« hören, die permanent mit Ausrufen wie »Maahaax naheiinn«, »Schon wieder«, »Immer Du«, »Lass das«, »Das habe ich schon hundert Mal gesagt« malträtiert werden? Gute Betreuung zeigt sich an der Art, wie wir mit dem Kind sprechen, wie wir es pflegen und eine Umgebung anbieten, in der es sich auf dem Wege zur Selbständigkeit als freies, autonomes Wesen begreift. Die Kommunikation mit Säuglingen und kleinen Kindern wird oft mit dem Begriff »Ammensprache« umschrieben: Nicht gemeint ist damit das »Eiteitei«, sondern dass man über das Mienenspiel und über Worte mit dem Kind in einen Dialog tritt, ihm zum Ausdruck bringt: »Ich sehe dich und deine Bedürfnisse«. Dies stärkt die Lebenskräfte des Kindes und dient als Basis für den Aufbau einer sicheren Bindung. Das gilt vor allem für den Krippenalltag. Die Krippe hat in unserer Gesellschaft nicht nur den Auftrag, Kinder zu betreuen, sie soll auch dazu beitragen, das Besondere an den ersten Lebensjahren zum Wohle der Kinder bewusst zu machen. Die kindlichen Entwicklungsbedürfnisse müssen in Zeiten wie unseren zur zentralen gemeinsamen Aufgabe von Krippen und Eltern werden. Statt über den Cortisolspiegel zu streiten, müssen eine Reihe von konkreten Aufgaben in Angriff ge- • 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 33 •• aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 34 34 DIALOG • • • nommen werden. Pädagogische Einrichtungen sollten sich der Bedeutung ihrer heilsamen Ressourcen bewusst werden, Netzwerke bilden und konsequent an der Qualität ihrer Betreuung arbeiten; ihre Tätigkeit dokumentieren und verbindliche, pädagogisch-medizinische Richtlinien erarbeiten; die Bedeutung der Elternpartnerschaft anerkennen und diese professionell praktizieren; Angebote für Eltern entwickeln, in denen der Zusammenhang von Erziehung und Gesundheitsförderung erfahrbar wird und individuelle Betreuungsangebote für die konkreten Familien schaffen. Dazu bedarf es unserer Einsicht und einer entsprechenden Bewusstseinshaltung. Selbsterkenntnis, Selbsterziehung und Selbstverwandlung benötigen wir, damit wir den Kindern nicht unsere eigenen Belastungen oder über Generationen tradierten falschen Bindungs- stile weitergeben. Das Thema Krippe ist eine wichtige Chance, die nicht zu überschätzende Bedeutung der ersten drei Lebensjahre ins Bewusstsein zu rufen und das Gewissen der Gesellschaft aufzurütteln. • Zur Autorin: Claudia Grah-Wittich ist Diplom-Sozialarbeitern und in der Frühforderung am »hof« in Frankfurt-Niederursel tätig. Mitverantwortlich für die Weiterbildung: »Eltern beraten – Kinder neu sehen lernen« (www.der-hof.de). Links: www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/ anhoerungen/archiv/2012/Betreuungsgeld/74__Sitzung_ Wortprotokoll_Gesamt-Internet.pdf www.focus.de/gesundheit/baby/kleinkind/tid-26015/ forschung-und-technik-medizin-stresstest-fuer-diekleinen_aid_755343.html • • • • • • • Die Krippe hat in unserer Gesellschaft nicht nur den Auftrag, Kinder zu betreuen, sie soll auch dazu beitragen, das Besondere an den ersten Lebensjahren zum Wohle der Kinder bewusst zu machen. Die kindlichen Entwicklungsbedürfnisse müssen in Zeiten wie unseren zur zentralen gemeinsamen Aufgabe von Krippen und Eltern werden. • • • • • • • • • • • • • • erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 35 MÜLLERS MEINUNG Wenn mein Mann die Kinder anzieht von Birte Müller Mit manchen Dingen ist mein Mann überfordert. Dazu gehört, morgens mit mir zu sprechen oder einen Einkaufszettel mitzunehmen. Auch Kinderklamotten haben meinen Mann ab dem Tag von Willis Geburt überfordert. Und es ist ja auch wirklich kompliziert: Da gibt es Bodys, Jäckchen und Hemdchen, da wird gewickelt, geschleift und ohne Ende geknöpft (Knopfreihen, die sich irgendwo am Bein dreiteilen und NIE auf Anhieb richtig geknöpft werden, selbst wenn das Baby dabei schläft). Mal wird vorne, mal hinten und mal unten oder oben oder an der Seite geschlossen. Bei jedem Teil ist es anders! Ich hatte wirklich viel Verständnis für die Forderung meines Mannes nach Sprühklamotten, vor allem wenn man bedenkt, dass Willi sich schon als Säugling wie ein Aal beim Anziehen gewunden hat. Die Behauptung, dass Männer besser räumlich denken könnten als Frauen, halte ich – zumindest in Bezug auf Kinderklamotten – für definitiv falsch. Oft habe ich meinen Mann beobachtet, wie er die Ärmchen unserer Kinder zum Test ein paar Mal anwinkeln musste, um zu schauen, in welche Richtung das Gelenk knickt, bevor er es in ein Loch einfädelte (was dann oft die Beinöffnung war). – Mittlerweile sollte es vergleichsweise simpel sein, dafür zu sorgen, dass unsere sechs und acht Jahre alten Kinder vernünftig angezogen sind. Gut, das Anziehen bei Willi ist noch immer eine Herausforderung – er hasst das einfach und rotiert dabei noch immer oft wie ein Kreisel. Aber womit mein Mann sich richtig blöd anstellt, ist die Kleiderauswahl. Er kann sich niemals daran gewöhnen, dass ein Pullover, der einmal Willi gehört hat, nun seit zwei Jahren im Schrank seiner Schwester liegt. Er kann nicht umdenken. Egal wie klein er ist, er bleibt für IMMER Willis Pulli – und er wird daher auch Willi angezogen, egal wie schwer er über den Kopf geht oder dass die Ärmel bei den Ellenbogen enden! Übrigens hat mein Mann da gar kein Problembewusstsein, er merkt das gar nicht! Und was einmal an ist, bleibt auch an – ob es ein Loch oder einen Fleck hat oder die Nähte nach außen zeigen. Geschafft ist geschafft. Für wichtige Termine – wenn sich zum Beispiel der Schulfotograf angekündigt hat – trage ich daher in den Kalender ein, dass die Kinder vernünftig angezogen sein sollten. Natürlich liest mein Mann so etwas gar nicht oder vergisst es sofort wieder. Auf dem Gruppenfoto ihrer Vorschulklasse ist unsere Tochter Olivia zu sehen, mit ungekämmten Haaren und einem feuerroten, zerfetzten Flamenco-Kleid – und sie sieht sehr glücklich aus! • 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 35 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 36 36 SERVICE | BÜCHER Erziehen ist kein Kinderspiel! Kinder wollen eine Begleitung in die Welt der Erwachsenen. Sie wollen keinen Sonderweg, sondern ahmen den Weg der Erwachsenen nach. Kinder wollen sehen, erleben und auch tun. Das ist eine schwere Bürde für moderne Erwachsene: Sie müssen plötzlich die Zähne in Ruhe und Entspannung putzen, voller Hingabe und Freude aufräumen und mit Genuss kochen. Das kann durchaus zu einem Kontrapunkt in einer Zeit werden, die alles schnell und effizient in kürzester Zeit erledigt haben will. Denn kleine Kinder nehmen nicht nur mit dem Auge Abläufe wahr, sondern mit allen Sinnen. In klarer Sprache mit nachvollziehbaren Beispielen gibt Christiane Kutik Einblick in die Entwicklung der Kinder im ersten Lebensjahrsiebt. In diesem Zeitraum eignet sich ein Kind die Grundlagen für das Gelingen seines Lebensweges an – am besten spielerisch, wie die Autorin erklärt. Für Kutik geht es darum, vom Förderwahn weg hin zur Eigeninitiative des Kindes zu kommen. Der Erwachsene hat die Aufgabe, ein Vorbild für den Erwerb der Basisfähigkeiten zu sein und Raum zu lassen für eine anregungsreiche Umgebung zur Entfaltung der Phantasie. Damit das Kind durch ungestörtes Spielen lernt und eigene Erfahrungen macht. Ein besonderes Kapitel ist den Jungen gewidmet. Sie wollen ihre Kräfte messen und nicht ausgebremst werden. Aber was tun, wenn es zu wild wird? Welche besondere Zuwendung brauchen sie? Klare, gut nachvollziehbare Gedanken sind auf den zwanzig Seiten zu diesem Thema aufgeführt. Ist Kutiks Buch ein weiterer Ratgeber in der unendlichen Reihe von Erziehungsbüchern? Ja – aber ein besonderer. Er erinnert daran, dass Kinderaufziehen nicht vom Geldbeutel abhängt, sondern von Erwachsenen, die Kindern mit Liebe und Hingabe begegnen, sich aber immer bewusst sind, dass sie Vorbilder sind. Alles, was und wie sie es tun, nehmen ihre Kinder als das Maß für das eigene Tun. Kindererziehung ist deshalb anstrengend, weil Kinder das Tun und Fühlen Gise Kayser-Gantner der Erwachsenen unmittelbar widerspiegeln. • Christiane Kutik: Spielen macht Kinder stark, geb., 199 S., EUR 19,90, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2013 Hoffnung für die Ärmsten Sie erzählen von ihrem Leben, von ihrer Angst, von der Hoffnungslosigkeit, von Gewalt und Armut, von Drogen und von der Zukunftslosigkeit, die jeden bedrückt, der in die Elendsviertel von Kolumbiens Hauptstadt Bogotá gerät. In dem umfangreichen und anschaulich bebilderten Buch über die »Corporación Educativa Social« (CES) erzählen Kinder, Pädagogen und Besucher aber auch von den kleinen Lichtmomenten, vom Vertrauen und von den Hoffnungskeimen und der Zukunft. erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 37 SERVICE | BÜCHER Initiiert wurde die Corporación vom Herausgeber der Dokumentation, Helmut von Loebell. Seit 1962 arbeitet er erfolgreich als Unternehmer in Kolumbien. 1990 schritt er zur Tat, zusammen mit seiner Frau Marilly und Maria Antonia Zarate, Dozentin für Pädagogik und Menschenrechte in Bogotá. Sie gaben Straßenkindern ein Zuhause und entwickelten in den folgenden 20 Jahren die bis heute erfolgreiche Einrichtung. Die Kunst, im Schaffen von Schönheit sich selbst tätig zu erleben, sei das Herzstück ihrer pädagogischen Arbeit, berichten die Erzieher – zu sehen bei der Vorstellung des Buches in Salzburg im Mai in einer dramatischen und fröhlichen, von temperamentvoller lateinamerikanischer Musik begleiteten Aufführung des Theaterstücks »De donde vengo yo« (»Wo ich herkomme«. Siehe »Hilfe für die ganz unten«, Erziehungskunst, September 2013). Die Tour führte sie auch durch Deutschland. Zurück in ihrer Heimat, dem ärmsten und gewaltvollsten Elendsviertel Kolumbiens, werden sie selbstbewusst ihre Zukunft in die Hand nehmen. Der Leser, der dieses Buch in die Hand nimmt, wird sein Herz öffnen für die Ärmsten und ihre Schicksale auf dem lateinamerikanischen KontiThomas Wildgruber nent. • Helmut von Loebell und Peter Daniell Porsche (Hrsg.): Zukunft für Zukunftslose in Bogotá, geb., 318 S., EUR 24,90, Kulturverlag Polzer, Salzburg 2014 Kleine Zwerge – große Geschichten Mit Beginn des Frühlings erwachen auch die drei Wichtel Zirbel, Nießerich und Schlucker in ihrem Haus unter der alten Eiche. Nießerich und Schlucker beschließen, ein Boot zu bauen und sich auf die Suche nach ihrem Bruder Wolkennase zu begeben, der vor langer Zeit auszog, um die Silberquelle zu finden. So beginnt die Reise den Fluss hinauf, die sie unter anderem durch den finsteren Krähenwald führt, wo sie dem Großen Grum begegnen. Nur mit der Hilfe zahlreicher Freunde und einer gehörigen Portion Mut über stehen sie die Reise und gelangen zuletzt wieder glücklich nach Hause, ehe der Winter ihnen zu sehr zusetzen kann. In England in einem Atemzug mit Klassikern wie Unten am Fluss genannt, liegt dieses wunderbare Buch jetzt von Daniela Drescher prächtig und opulent illustriert in deutscher Sprache vor. Peter Fröhlich • Daniela Drescher und Denys Watkins-Pitchford: Die Wichtelreise, Neufassung nach der Übersetzung von Barbara Gehrts, durchgehend farbig illustriert, geb., 175 S., EUR 24,90, Verlag Urachhaus, Stuttgart 2014 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 37 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 38 38 SERVICE | NACHRICHTEN • Willkommensklasse für Flüchtlingskinder Die Rudolf Steiner Schule wird als erste Waldorfschule eine Willkommensklasse für Flüchtlinge einführen. Dies beschloss die Gesamtkonferenz der Schule mit großer Mehrheit. Mehr als 250 Willkommensklassen gibt es bereits an Berliner Schulen. Red. • Internationaler Master-Studiengang in Stuttgart Der erste internationale Postgraduierten-Kurs für Klassen- und Fachlehrer auf Englisch wurde mit zwei deutschsprachigen Kursen an der Freien Hochschule Stuttgart aufgenommen. Die 25 internationalen Studierenden kommen aus 13 Ländern. Red. • Noch nie auf einen Baum geklettert Laut einer Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag des Forums Bildung Natur fehlt vielen Kindern in Deutschland der Kontakt zur Natur. Demnach sind nur die Hälfte aller vier- bis zwölfjährigen Kinder noch nie allein auf einen Baum geklettert. Fast ein Viertel hat niemals ein freilebendes Tier gesehen. Während bei den über 50-jährigen Eltern etwa 58 Prozent der Kinder schon einmal allein auf einen Baum kletterten, waren es bei den unter 29 Jahren alten Eltern nur 33 Prozent der Kinder. Je jünger die Eltern, desto ängstlicher sind sie.Red./Berliner Zeitung • Energy-Drinks für Jugendliche verbieten Die SPD fordert ein offizielles Verbot für Energy-Drinks wie Red Bull, Mon- ster und Co. In einer Studie der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) wird explizit vor den gesundheitlichen Risiken wie Herzrasen, Bluthochdruck, Übelkeit, Erbrechen und Krämpfen gewarnt. Das Gesetz müsse im Jugendschutzgesetz verankert werden. Red./Huffington Post • Internationale Jugendtagung in Dornach Vom 12. bis 16. April findet die Internationale Schülertagung »Was verbindet uns?« am Goethanum in Dornach statt. Eingeladen sind Schüler ab der 10. Klasse – im Klassenverband oder einzeln. www.students-meeting.eu Red. • Symposion »Zusammenarbeit mit Eltern« Im Rahmen der Fortbildungsreihe »Neue Führungskonzepte an Freien Waldorfschulen« findet vom 13.-15. Mai 2015 im Kloster Seeon die nächste Veranstaltung mit dem Thema »Konstruktive Zusammenarbeit mit Eltern – Bedingungen und Entwicklungsansätze« statt. Das Angebot richtet sich an alle Waldorfkindergärten, Waldorfschulen und heilpädagogischen-sozialtherapeutischen Einrichtungen. Der Generationswechsel, der bei den Erzieherinnen, Lehrern, Pädagogen und Therapeuten einsetzt, vollzieht sich auf Elternseite schon seit einigen Jahren. Es kommen junge Eltern mit anderen Lebensentwürfen und anderen Erwartungen auf die Waldorf-Einrichtungen zu und treffen auf eine Generation von Pädagogen mit einem anderen Selbstverständnis. Das führt zu vielfältigen Missverständnissen, . www.entwicklungsbegleitung.netRed./Michael Harslem • Fachtag Alternativ-Schulen in Berlin »Bitte gründlich mischen! Freie Schulen auf der Suche nach gesellschaftlicher Diversität« – unter diesem Motto findet am 24.4.2015 ein Fachtag der Freien Alternativschulen in Berlin statt. Alternativschulpädagogik ist gut für alle Kinder. Gleichzeitig werden manche Milieus nur bedingt erreicht. Auf der Suche nach guten Ideen, dies zu ändern, wollen sich Praktiker aus den Schulen, Fachleute aus der Wissenschaft und Akteure aus dem politischen Raum austauschen und dabei jenseits der Vorwürfe »Ihr seid nur Schulen für eine bestimmte Elite« und »Wenn Ihr uns nur genug Zuschüsse gebt, ist die Frage der Selektivität erledigt« ins Gespräch kommen. www.freie-alternativschulen.de/fachtag2015 Red. • Erlebnispädagogische Freiwilligendienste Eine besondere Form von Freiwilligendiensten bietet EOS-Erlebnispädagogik e.V. an. Ob im Inland (FSJ, BFD), Ausland (IJFD) oder in Übersee – der Freiwilligendienst, der Übergang von der Jugend ins Erwachsenenalter, von der Schule ins Berufsleben soll als echte »Reifeprüfung« erlebt werden. In fünf Seminarwochen wird den Freiwilligen ein systematischer Weg der inneren Schulung angeboten. www.eos-fsj.de Red./Michael Birnthaler erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 39 SERVICE | TERMINE 8.5.-10.5.15: Oberstufen- und Klassenlehrer, Thema: Methodik des Hauptunterrichts; 14.-16.5.15: Sportlehrer, Studienstandort Freiburg, Thema: Geräteturnen – vom Purzelbaum zum Salto, Anm.: [email protected] 30.4.-2.5.15: »Inklusion – Tor zur Waldorfpädagogik«: Tagung der inklusiv arbeitenden Waldorfschulen. Anm.: Gabi Brucher, Tel. 02252-4764, E-Mail: [email protected], Ort: FWS Erftstadt 17.-18.4.15: Sprechenlernen ist kein Kinderspiel, mit R. Patzlaff u. B. Krohmer (Eurythmie); 8.-9.5.15: Kindheit im Beschleunigungswahn? Waldorfpadagogische Aspekte der Kindesentwicklung bis ins Schulalter, mit R. Patzlaff und B. Krohmer (Eurythmie). Anm.: [email protected], Ort: Stuttgart. 1.-3.5.15: Norddeutsche Eurythmielehrer-Fortbildung: »Die vier Temperamente« mit H. Eller und P. Elsen, Ort: Schopfheim, Anm.: R. Barth, EMail: [email protected] Vorbereitungsseminare in Schwäbisch Hall: »Meine Arbeit als Klassenlehrer/in zwischen Ideal und Wirklichkeit«. 24.-25.4.15 1. Klasse; 8.-9.5.15 2. Klasse, mit K. Wagner und M. Carle, Anm.: www.klassenlehrerseminare-hall.de 25.-26.4.15: Saatgutlehrgang 2015. Ausbildung zum eigenständigen Samengärtner. Weitere Termine: 29.-30.8.15, 10.11.10.15. Anm.: Peter Barthel, Kranichweg 34, 27624 Flögeln, Tel. und Fax: 04745-7820356 (in der Nähe von Bremerhaven) 27.4.15: Berufseinführung. Thementag mit W. Riethmüller, Impulsreferate mit G. Hohlmann, Chr. Walf, I. Christians, G. Döring. Anm.: M. Schmölling, E-Mail: [email protected], Ort: Anthroposophisches Zentrum, Kassel 27.4.-1.5.15: Präventionswochen »Das innere Gleichgewicht finden. Erschöpfung verstehen – in Bewegung kommen – den eigenen Rhythmus entdecken«, mit M. Lenzen, K. Lumme, M. Wegner, Anm.: Rehaklinik Haus am Stalten, Tel. 07629-9109-0, www.stalten.de. Weiterer Termin: 2.-6.11.15 Freie Hochschule Stuttgart: 29.4.15: Informationstag »Waldorflehrer werden«. 4.-8.5.15: Fortbildung Feldmessen für Lehrer und Studierende mit W. Altemüller, Chr. Boettger, W. Hutter, Anm.: [email protected], Ort: Schluchsee-Faulenfürst/Südschwarzwald. 2.5.15: Waldorf-Kongress 432 Hz. Arbeitstagung für Klassen-, Musik-, und Instrumentallehrer. Anm.: M. Schlichtig, Tel. 07661/1577, Ort: Thomas-Haus, Mergelteichstr. 45 a, Dortmund 4.-5.5.15: Soziale Gerechtigkeit im Schulwesen oder mehr soziale Gerechtigkeit durch Schule, mit P. Sahlberg, A. Schleicher, B. Maxwell. Kolloquium. Anm.: European Forum for Freedom in Education, E-Mail: [email protected], Ort: Edinburgh, Schottland 8.-10.5.15: Einen Kindergarten leiten!, mit W. Nährig, S. Steinhausen. Weitere Termine: 19.-21.6.15-30.8.15; Ort: Seminar für Waldorfpädagogik im Freien Bildungswerk Rheinland in Köln, E-Mail: [email protected] 14.-16.5.15: ENASTE-Kongress »Transformations – Bildung in einer sich wandelnden Welt«. Gleichzeitig Internationale Tagung der Waldorferzieherinnen- und Waldorflehrerausbildner (17.-20.5.2015), Zentrum für Kultur und Pädagogik, Wien, E-Mail: [email protected], www.enastecongress.net Veranstaltungen am Goetheanum in Dornach: 30.4.-3.5.15: »Wege zur Balance: Von der Erschöpfung zur Neuschöpfung«. Anthroposophische Körpertherapie im interdisziplinären Dialog. Internationale Fachtagung. Info.: www.medsektion-goetheanum.org. 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit 39 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 40 Team mission wildnis Pädagogische Klassenfahrt in der Mecklenburgischen Seenplatte &%2.345$)5- 7!,$/2&0$!'/')+ 'RUNDSTUDIUM0RAXISJAHR GELEGENHEITEN 3EMINARF·R0DAGOGISCHE0RAXIS*ENA 4ELEFON INFO WALDORFFERNSTUDIUMDE WWWWALDORFFERNSTUDIUMDE ANZEIGEN !LLES3CHLAFENDE HATDIE4ENDENZ EINES4AGES ZUERWACHEN Tel. 039923 71 60 www.kanubasis.de/paddelnstattpauken 23TEINER Wohlbefinden im Einklang mit Körper, Geist und Seele. Das Kurzentrum vereint Anthroposophische & klassische Medizin. Ein deutschsprachiges Ärzte- & Therapeutenteam betreut Sie bei Stress, Allergien u.v.m. Stimulieren Sie in unseren Thermalbädern Ihre Vitalkräfte durch das eisenhaltige Levico-Wasser. Exzellente (biologisch-dynamische) Küche. Angebote für Mitarbeiter in anthroposophischen Einrichtungen. Das Kurzentrum ist 60 km vom Gardasee und 120 km von Venedig entfernt. Kurbetrieb: 15. 03. - 9. 12. 2015 [email protected] www.casaraphael.com Fon: 0039 0461 77 20 00 Fax: 0039 0461 76 45 00 erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 41 64 GELEGENHEITEN | ANZEIGEN Wir suchen für unseren !'Ƌ'Ɔ Rudolf Steiner Kindergarten ! Ô ab sofort eine/n staatlich anerkannte/n ƄƄƄê*''' TT Erzieher/in ! Ô *I mit Qualifikation in Waldorfpädagogik für 25 Wochenstunden. Ƌ>M>A!Ƅ' Unser kleiner Waldorfkindergarten im Süden von Bremen sucht ab sofort zur Einarbeitung durch unsere langjährige Kindergartenleitung und zur Übernahme der Gruppenleitung möglichst noch in diesem Jahr einen Erzieher m/w In unserem zweigruppigen Kindergarten !'''1Ƅ,Ɔ werden in jeder Gruppe bis zu 20 Kinder Ƅ;*' im Alter von 2 bis 6 Jahren betreut. '*'ƅ,''& *'! ƄêƄ Kontakt: Rudolf Steiner Kindergarten Saarner Straße , 385 • 45478 Mülheim a. d. Ruhr ! Ô !Î Tel: 02 08/5 94 32 56 Ƅƅ ƄMƅ E-Mail: [email protected] ƅƅƅƅ ƄMƅ Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. In Vollzeit und unbefristet Wir wünschen uns hierfür einen Menschen mit staatlicher Anerkennung und Waldorferzieherausbildung, vor allem aber mit Herz und Initiative, der sowohl Freude an der Arbeit mit den Kindern als auch deren Eltern hat und dem die zeitgemäße Waldorfpädagogik ein inneres Anliegen ist. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Info und Kontakt unter: waldorfkindergarten-barrien.de Waldorfkindergarten Hamburg Eimsbüttel/Eppendorf Unser 6-gruppiger Waldorfkindergarten in der Mitte Hamburgs gelegen, sucht ab Sommer 2015 oder früher für die beiden 8-Std. Gruppen: im Elementarbereich eine(n) Waldorfkindergärtner(in) 40 Std. und im Krippenbereich eine(n) Ài`i`iÀ-V Õi Waldorfkindergärtner(in) 40 Std. vØÀÊ-iii«vi}iLi`ØÀvÌ}iÊ`iÀÊi°6° weiter suchen wir für das Kindergartenjahr 2015/2016 FSJ und Anerkennungspraktikanten(innen) Die Friedel-Eder-Schule ist eine freie heilpädagogische Waldorfschule, staatlich genehmigt als Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, mit Schulvorbereitender Einrichtung, neun Schulklassen, drei Berufsschulstufen und integrierter heilpädagogischer Tagesstätte. Derzeit besuchen ca. 130 Schülerinnen und Schüler unsere Einrichtung. Wir suchen ab 14. September 2015 eine/n ERZIEHER/IN, HEILERZIEHUNGSPFLEGER/IN, HEILPÄDAGOGEN/IN für die Schulvorbereitende Einrichtung SONDERSCHULLEHRER/IN für die Berufsschulstufe. Uns ist wichtig, dass Sie Interesse für die Waldorfpädagogik und für die Selbstverwaltung mitbringen. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Bitte schicken Sie diese per email an: [email protected] Wir wünschen uns engagierte liebevolle Mitarbeiter(innen), mit besonderem Interesse an der Waldorfpädagogik. Unser Kollegium arbeitet im Sinne der Selbstverwaltung, daher suchen wir Menschen die bereit sind eigenverantwortlich zu handeln und in unserer Gemeinschaft mitzuwirken. Über ihre ausführliche Bewerbung freuen sich Kollegium und Vorstand. Bogenstrasse 45; 20144 Hamburg Telefon 040 – 42 93 55 24 Mit Anrufbeantworter wir rufen gerne zurück. Friedel-Eder-Schule Max-Proebstl-Str. 11 . 81929 München www.friedel-eder-schule.de erziehungskunst Mail [email protected] April | 2015 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 42 ANZEIGEN Für unsere 2-gruppige Kinderkrippe in einem wunderschönen Neubau, angegliedert an die Freie Waldorfschule und den Waldorfkindergarten suchen wir ab 1.9.2015 eine Erzieherin oder einen Erzieher, möglichst mit Erfahrungen im Kleinkindbereich. Wenn Sie warmherzig, offen und verantwortungsvoll sind, freuen wir uns über Ihre Bewerbung. Waldorfpädagogik Crailsheim e.V. z.Hd. Bettina Häusslein Burgbergstr. 49 – 51 74564 Crailsheim Tel: 0 79 51 | 96 39 56 Für unseren Waldorf-Kindergarten suchen wir ebenfalls zum 1.9.2015 eine Erzieherin oder einen Erzieher (Umfang 75%, ausbaufähig) zur Erweiterung unseres Kindergartenteams Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Für beide Stellen wünschen wir uns eine Person mit Waldorfausbildung oder Weiterbildung bzw. einem persönlichen Anliegen an die Waldorfpädagogik rudolfsteinerschule hamburg-wandsbek Wir suchen zum 1. August 2015 für die paritätische Arbeit in einer unserer Elementargruppen eine/n Ulm ist eine gemütliche Großstadt in Süddeutschland direkt an der Donau. Mit Blick auf den höchsten Kirchturm der Welt wohnen 4 Kindergartengruppen im hellen Holzhaus, neben an im Eckhaus 2 Kindergarten- und 2 Krippengruppen. Zum September 2015 suchen wir s s einen Erzieher oder Anerkennungspraktikanten (m/w) 80–100% einen Erzieher (m/w) als Elternzeitvertretung in unserer Ganztagesgruppe 80–100% s einen Erzieher (m/w) für unsere Ganztagesgruppe 50% s einen Erzieher (m/w) für unsere Krippe 100% s einen Erzieher (m/w) 50% staatlich anerkannt, gerne mit Waldorfausbildung Wir wünschen uns neue Kolleginnen s die sich freudig und engagiert mit der Arbeit an den Kindern verbinden s die den Belastungen des Alltags mit Humor und Kreativität standzuhalten wissen s die bereit sind, sich fort- und weiterzubilden Wir bieten Ihnen: s einen schönen Arbeitsplatz mit netten Kolleginnen s Bezahlung nach TVÖD s betriebliche Altersvorsorge s vielfältige arbeitgeberfinanzierte Fort- und Weiterbildung s Begleitung durch eine Mentorin aus dem Kollegium in der Einarbeitungsphase s je nach Stelle einen unbefristeten Vertrag nach einer gelungenen Einarbeitungsund Probezeit Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an: Robert Schulmeister Waldorfkindergarten, Römerstraße 97, 89077 Ulm z. H. Frau Gotthold-Fronz Telefon 07 31/ 93 25 8–20, [email protected] www.waldorfschule-ulm.de staatlich anerkannte/n WALDORFERZIEHER/IN (volles Deputat) zusätzlich suchen wir eine ausgebildete WALDORFERZIEHER/IN oder KLEINKINDPÄDAGOGE/IN (volles Deputat) für die Krippe, gerne mit Krippenerfahrung Der Waldorfkindergarten Tonndorf ist ein viergruppiger Kindergarten (2 Elementargruppen, 2 Krippengruppen) im Osten von Hamburg. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung Waldorfkindergarten Hamburg Tonndorf Holstenhofstieg 11 22041 Hamburg April | 2015 erziehungskunst erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 65 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 43 sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für sein Stübchen (Krippe) mit 12 Kindern eine/n Erzieher/In für mind. 32 Std./Wo. spätestens zum 1.9.2015 eine/n Erzieher/In in Teilzeit für den Elementarbereich eine Mitarbeiter/in im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes sowie dauerhaft versierte Kräfte als Urlaubs- und Krankheitsvertretungen in Teilzeit Wir wünschen uns liebevolle und engagierte Mitarbeiter-/Innen (idealerweise Waldorferzieher-/Innen), die unser Kollegium mit Tatkraft und eigenen, guten Gedanken verstärken. Wir bieten ein erfahrenes und aufgeschlossenes Team aus Kollegium, Vorstand und Verwaltung. Ein partnerschaftlicher Umgang untereinander ist für uns selbstverständlich. Ebenso wie die gezielte Weiterbildung und Förderung unserer Mitarbeiter/Innen, um unserem Qualitätsstandard und anspruchsvollen Leitbild täglich gerecht zu werden. Dafür sind wir bereit, auch viel für unsere Mitarbeiter zu tun und zu bieten. Unser schöner Kindergarten liegt in ländlicher Umgebung neben der Freien Waldorfschule Sorsum, gut und schnell erreichbar vor den Toren Hannovers (ca. 15 km entfernt, mit S-Bahn Anschluss vor der Haustür). „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.¨ In München Südwest entsteht ein solches Dorf. Eine Schule mit derzeit sieben Klassen besteht bereits, ebenso ein Wohnhaus für alle Generationen. Neu ist unser Kinderhaus mit zwei Kindergartengruppen à 25 und zwei Krippengruppen à zwölf Kinder, in dem Kinder von zwölf Monaten bis ins Schulalter aufgenommen werden. Für das Kinderhaus suchen wir zum Herbst 2015 Erzieher/In mit Herz, Offenheit und Pioniergeist Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an: /CTKGP9CNFQTHMKPFGTICTVGP5QTUWO Weetzener Str. 3, 30974 Wennigsen [email protected] www.waldorfkindergarten-sorsum.de Waldorfpädagogische Ausbildung oder Interesse zur Weiterbildung im waldorfpädagogischen Bereich erwünscht. Den Bewerbungsbogen finden Sie unter www.waldorfkinderhaus-msw.de Waldorfkinderhaus München Südwest Züricher Straße 9 · 81476 München · Telefon 089 - 72 40 63 80 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 44 erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 45 68 ANZEIGEN Waldorfkindergarten Waldorfkindergarten Lüdinghausen Stuttgart-Sillenbuch Wir suchen für das Kindergartenjahr 2015/16 eine/n Anerkennungspraktikanten/in Unser fünfgruppiger Kindergarten liegt landschaftlich schön mit einem großen Garten am Rande des Silberwaldes. Wir freuen uns über Ihre schriftliche Bewerbung. Waldorfkindergarten Sillenbuch z. Hd. Frau Tatjana Dorka Himbeerweg 21 70619 Stuttgart Tel.: 07 11 / 47 19 26 Kooperationspartner Waldorfschule Fax: 07 11 / 4 76 49 46 Silberwald [email protected] www.waldorfkindergarten-Sillenbuch.de Aktuell suchen wir zum schnellstmöglichen Zeitpunkt für unsere 1,5-gruppige Einrichtung eine/n staatlich anerkannte/n Erzieher/in, die/der sich mit Herzensfreude ernsthaft mit der Waldorfpädagogik verbinden und verantwortungsvoll und engagiert auch in Gruppenleitungsfunktion mitwirken möchte. Eine Fortbildung zum/zur Waldorferzieher/in unterstützen wir sehr gern. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung. Waldorfkindergarten Lüdinghausen, Marzena Lesniak | Am Feldbrand 7 59348 Lüdinghausen | E-Mail: [email protected] Der Waldorfkindergarten Gänsweide bietet in 6 Gruppen, davon eine, in der inklusiv gearbeitet wird und zwei Kinderkrippengruppen, eine liebevolle und kompetente Betreuung an. In der Kinderkrippe werden jeweils 10 Kinder betreut, in den übrigen Gruppen 18-20 Kinder. Wir suchen ab September 2015 in Voll- oder Teilzeit, sowie am Vor- und am Nachmittag: • Waldorferzieher/in und/oder Erzieher/in mit staatlicher Anerkennung für unsere Kinderkrippe, gerne mit Zusatzausbildung (0-3 Jahre) • Heilpädagogen/innen in Kinderkrippe und Kindergarten • Waldorferzieher/in und/oder Erzieher/in mit staatl. Anerkennung im Kindergarten • Berufspraktikant/innen in Kinderkrippe und Kindergarten Wir wünschen uns eine tatkräftige, wache und reflektierte Persönlichkeit mit guter Beobachtungsgabe und großem Einfühlungsvermögen. Bitte richten Sie Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung an: Waldorfkindergarten Gänsweide e.V. Neckarauer Waldweg 129 . 68199 Mannheim . 06 21- 85 27 88 . [email protected] christianmorgensternschule.de Das Leben ist nur selten lange im Voraus planbar. 8QVHUH6WHOOHQDQJHERWH¿QGHQ6LH GDKHULPPHUJDQ]DNWXHOODXIXQVHUHU+RPHSDJH Machen Sie sich ein Bild von unserer Schule: www.fwsbonn.de Erzieher/in Wir suchen eine/n für unseren Hort mitten in Hamburg. Sie sind stadterprobt, handwerklich begabt und bereichern mit viel Freude und Einfallsreichtum unsere Arbeit mit den Schulkindern. Wir bieten eine herzliche Teamatmosphäre und ein spannendes Umfeld in Schule und Hort. Bewerbungen bitte per E-Mail an > [email protected] erziehungskunst Die Johannes-Schule ist eine Waldorfschule für Lern- und Erziehungshilfe an der Kinder mit verschiedensten Formen von Entwicklungsbesonderheiten Aufnahme finden. Wir suchen für unsere neue 1. Klasse im Schuljahr 2015/2016 eine liebevolle, kreative Persönlichkeit, die den Gestaltungsspielraum eines Klassenlehrers mit viel Initiativkraft und Ideen ergreift. Gerne mit Nebenfach z.B. Musik, Englisch oder Turnen. Wir setzen eine abgeschlossene Waldorflehrerausbildung voraus, evtl. mit der Erweiterung Heilpädagogik. Diese kann auch berufsbegleitend erworben werden. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Johannes-Schule, Neunkircher Str. 70, 66299 Bildstock Telefon: 06897 840000 | E-Mail: [email protected] April | 2015 2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 46 68 ANZEIGEN Waldorf kindergarten am Schloß e.V. Für die Leitung unseres eingruppigen Kindergartens im Herzen von Bonn suchen wir zum Kindergartenjahr 2015/2016 (ab August 2015) eine/n liebevolle/n Waldorferzieher/in. Sie verfügen über: ∙ eine Ausbildung zum/zur Waldorferzieher/in (staatl. anerk.) ∙ Berufserfahrung, Persönlichkeit und Kommunikationsfähigkeit ∙ Sie können ein Team wertschätzend führen und pflegen einen liebevollen Umgang mit Kindern, dann freuen wir uns auf Ihre schriftliche Bewerbung an den: Waldorf kindergarten am Schloß e.V. ∙ Poppelsdorfer Allee 78 ∙ 53115 Bonn oder per eMail an Vorstand-Personal@Waldorf kindergarten-am-Schloss.de Waldorfkindergarten Hamburg Eimsbüttel/Eppendorf Unser 6-gruppiger Waldorfkindergarten in der Mitte Hamburgs gelegen, sucht ab Sommer 2014 oder früher für die beiden 8-Std. Gruppen: im Elementarbereich eine(n) Waldorfkindergärtner(in) 40 Std. und im Krippenbereich eine(n) Die zweizügige Tübinger Freie Waldorfschule sucht ab sofort oder später für den viergruppiger Kindergarten mit Ganztagesbetreuung eine/n Waldorferzieher/in mit staatl. Anerkennung als pädagogische Fachkraft (100% bzw. 80%). Waldorfkindergärtner(in) 40 Std. Wir unterstützen die Einarbeitung gerne mit einem Mentorierungsprozess. weiter suchen wir für das Kindergartenjahr 2015/2016: zum Jahresbeginn 2015 eine/n FSJ und Förderlehrer/in Anerkennungspraktikanten(innen) (Teilzeit 50%). Wir wünschen uns engagierte liebevolle Mitarbeiter(innen), mit besonderem Interesse an der Waldorfpädagogik. Unser Kollegium arbeitet im Sinne der Selbstverwaltung, daher suchen wir Menschen die bereit sind eigenverantwortlich zu handeln und in unserer Gemeinschaft mitzuwirken. Über ihre ausführliche Bewerbung freuen sich Kollegium und Vorstand. Wir erwarten Erfahrung in der anthroposophischen Menschenkunde und in der Waldorfpädagogik, Kompetenz in der Einschätzung des Förder- und Therapiebedarfs und der Durchführung der entsprechenden Fördermaßnahmen sowie Teamfähigkeit für eine fruchtbare Zusammenarbeit mit den Lehrern, dem Therapiekreis und den Eltern. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung – per Post oder Mail: Bogenstrasse 45; 20144 Hamburg Telefon 040 – 42 93 55 24 (mit Anrufbeantworter wir rufen zurück) per Mail: waldorfkindergarten_hh.gmx.de erziehungskunst Tübinger Freie Waldorfschule Rotdornweg 30 y 72076 Tübingen E-Mail: [email protected] Wir suchen ab August 2015 eine/n Anerkennungspraktikant/in/en Wir sind ein 3-gruppiger Kindergarten mit 65 Kindern von 2 bis 6 Jahren. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Waldorfkindergarten Dinslaken | z.Hd. Frau Kannenberg | Gerhard-Malina-Str. 110 46537 Dinslaken | [email protected] | Tel. 0 20 64 | 4 05 81 Der Interkulturelle Waldorfkindergarten arbeitet seit fünf Jahren auf der Elbinsel in HamburgWilhelmsburg mit einer Krippen-, einer Elementar- und einer Inklusionsgruppe. Im Januar 2015 wollen wir eine weitere Krippengruppe eröffnen. Wir suchen ab 1.1.2015 oder später eine/n engagierte/n Waldorferzieher/in für die Krippe Die Stelle umfasst 39 Std./Woche. Wir arbeiten in einem jungen Team mit fröhlichen 60 Kindern in drei Gruppen. Dabei heißen wir viele Kinder mit Migrationshintergrund aus dem Stadtteil willkommen. Unsere Räume liegen auf der Elbinsel, dem Standort von Internationaler Bauausstellung und Gartenschau in 2013. Wir freuen uns auf eine engagierte Kollegin / Kollegen mit Herzenswärme und Gestaltungswillen! Ihre Bewerbung richten Sie bitte an Verein zur Förderung Interkultureller Waldorfpädagogik in Hamburg e.V. Veringstraße 3 – 21107 Hamburg Telefon: 040 / 271 60 900 [email protected] www.waldorfwilhelmsburg.de Januar | 2015 erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016 aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 47 U3 KiGa-Vereinigung Anzeige o. Ä. oder ein gemaltes Kinderbild + ein Gedicht zum Abschluss des Magazins als Zusatzfreude für die Leserinnen und Leser aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 48 Waldorfpädagogik heute www.geistesleben.com Foto: Charlotte Fischer Waldorfkindergarten heute. Eine Einführung. Hrsg. von Marie-Luise Compani und Peter Lang. Mit Beiträgen von M.-L. Compani, E. Göbel, C. GrahWittich, F. Jaffke, M. Kassner, B. Krohmer, P. Lang, C. McKeen, A. Neider, A. Prange und J.Walter. 272 Seiten, zzgl. 32 Seiten farb. Bildteil, gebunden € 15,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2472-1 Waldorfschule heute. Eine Einführung. Herausgegeben von Peter Loebell. Mit Beiträgen von K.-M. Dietz, M. Glöckler,W. M. Götte, E. Hübner, J. Kiersch, E.-M. Kranich, St. Leber, Chr. Lindenberg, P. Loebell,W. Riethmüller, Chr. Rittelmeyer und A. Suchantke. 396 Seiten, zzgl. 16 Seiten farb. Bilddteil, gebunden € 16,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2471-4 Die Beiträge dieses Bandes machen mit allen wesentlichen Elementen des Waldorfkindergartens vertraut und zeigen, wie man den Alltag im Vorschulalter sinnvoll gestalten kann. Das Buch kommt einem wesentlichen Bedürfnis vieler Eltern entgegen: einer umfassenden, aktuellen Einführung in die Pädagogik der Waldorfkindergärten. Waldorfschule heute bietet einen optimalen Einstieg für künftige Schuleltern und für alle, die sich über diese lebendige Pädagogik informieren möchten. Die Autoren geben eine umfassende Einführung in die Waldorfpädagogik und bieten einen guten Überblick über die verschiedenen Gesichtspunkte dieser Schulform, ihre Grundlagen und ihr Umfeld. Verlag Freies Geistesleben : Wissenschaft und Lebenskunst
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