Erziehungskunst Fruehe Kindheit Nr 0

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01 | 2016
Frühjahr | 3,50 €
erziehungskunst
Waldorfpädagogik heute
frühe • • • •
kindheit
• Lasst die
Kinder spielen
• Kinder und Medien
• Machen Krippen agressiv?
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2 INHALT | IMPRESSUM
Unsere Frühjahrsausgabe
• THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN •
Susanne Krafft: Das Spiel der kleinen Kinder 4
Christian Rittelmeyer: Spielen und Lernen.
Das Kinderspiel ist kein unnötiger Luxus 9
Impressum
erziehungskunst
frühe kindheit
Waldorfpädagogik heute
1. Jahrgang, Heft 01,
Frühjahr 2016, Auflage 20.000
Herausgeber:
Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V.
Bundesgeschäftsstelle:
Le Quartier Hornbach 15
67433 Neustadt/Weinstraße
Tel.: 0 63 21/95 96 86
www.waldorfkindergarten.de
• MENSCH & INITIATIVE •
Rinke, ranke, Rosenschein …
Dienstjubiläum im Waldorfkindergarten Offenburg.
Inga Rosenkranz im Gespräch mit Brigitte Obert 12
• MIT KINDERN LEBEN •
Philipp Gelitz: Medien und kleine Kinder 15
oder wo die Musikanten im Radio zu finden sind
Petra Kühne: Wie ernähre ich mein Kind richtig? 18
• LEICHT GEMACHT •
Reiseapotheke für Kinder 22
• BLICK IN DIE WELT •
Brigitte Huisinga: Der Maßstab ist das Kind.
Bund der Freien Waldorfschulen e.V.,
Wagenburgstr. 6, 70184 Stuttgart
Tel.: 07 11/2 10 42-0
www.waldorfschule.de
Redaktion:
Mathias Maurer, Lorenzo Ravagli,
Dr. Ariane Eichenberg
Beirat der Redaktion:
Christian Boettger, Peter Lang,
Dagmar Scharfenberg, Michael Wetenkamp, Beate Wohlgemuth
Anschrift der Redaktion:
Wagenburgstraße 6, D-70184 Stuttgart,
Tel.: 07 11/2 10 42-50 | Fax: 07 11/2 10 42-54
E-Mail: [email protected]
www.erziehungskunst.de
Manuskripte und Zusendungen nur an
die Redaktion. Die Verantwortung für den
Inhalt der Beiträge tragen die Verfasser.
Inklusion in der Krippe braucht individuelle Bedingungen 25
Peter Lang: Pisa-Primus mit Defiziten.
In Korea floriert die Waldorfpädagogik 28
• DIALOG •
Claudia Grah-Wittich: Machen Krippen aggressiv? 30
• KOLUMNE •
Szenen einer Ehe 35
Gestaltungskonzept:
Maria A. Kafitz
Herstellung:
Verlag Freies Geistesleben
Maria A. Kafitz & Gabriele Zimmermann
Verlag:
Verlag Freies Geistesleben
Postfach 13 11 22, 70069 Stuttgart,
Landhausstraße 82, 70190 Stuttgart
Tel.: 07 11/2 85 32-00 | Fax: 07 11/2 85 32-10,
www. geistesleben.com
• SERVICE •
Bücher 36 | Nachrichten & Termine 38 | Gelegnheiten & Anzeigen 40
erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016
Infos zum Papier etc.
Druck:
Körner Druck / Sindelfingen
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EDITORIAL
Mit Kindern leben
Liebe Leserin, lieber Leser
Die Anfragen reißen nicht ab: zu Schreikindern, zu hochsensiblen Kindern, zu Ernährung und Bekleidung, zum
Zahnwechsel, zum Trotzalter, zum Thema Impfen, zu Allergien, zum Thema Umgang mit Medien, zur Schwangerschaft, zur Kleinkinderbetreuung, zur Kindergartenpädagogik, zu allgemeinen Erziehungsfragen und therapeutischen und medizinischen Themen.
Gewusstes, weitergebenes Wissen im Umgang mit kleinen Kindern ist verloren. Die Unsicherheit junger Eltern
ist groß. Sind die Kinder plötzlich da, fängt man wie von vorne an. Wird man Mutter oder Vater, lebt oder arbeitet
man mit Kindern zusammen und erlebt ihre Entwicklung und verantwortet ihre Erziehung, entstehen Fragen zu
allen Lebensbereichen. Dieser Bedarf nimmt in einer Lebens- und Arbeitswelt, die Beruf und Familie vereinbaren
will, nach wie vor zu.
Wir wollen Antworten geben, die aus der Anthropologie, der Erfahrung und Praxis der Waldorfpädagogik heraus
speziell für das Kindheitsalter gegeben werden können und sie in Dialog bringen.
Die Redaktion der Zeitschrift Erziehungskunst hat zusammen mit der Vereinigung der Waldorfkindergärten und
dem Bund der Freien Waldorfschulen die Initiative aufgegriffen, für die Zeit der frühen Kindheit bis zum Schuleintritt eine eigene Zeitschrift auf den Weg zu bringen, die vierteljährlich erscheinen wird und allen Waldorfeinrichtungen, den Erzieherinnen und Erziehern und den Elternhäusern angeboten wird. Die Zeitschrift soll
pauschal über die Mitgliedbeiträge der Einrichtungen finanziert werden und dann allen Interessierten von Seiten
der Einrichtung kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Ein Konzept, das sich bei der Erziehungskunst für die
Schulelternhäuser bewährt hat.
Sie halten einen Entwurf in den Händen, ein Konzept, das Ihnen eine Vorstellung davon geben soll, in welcher
Form und in welchem Aussehen eine solche neue Zeitschrift aussehen kann. Wir bitten um Zuspruch, Unterstützung und Kritik, damit dieses Projekt im Frühjahr 2016 starten kann. Wir sind überzeugt, dass dieser Schritt
getan werden muss.
•
Es grüße Sie herzlich
Mathias Maurer
Michael Wetenkamp
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4 THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN
Das Spiel der kleinen Kinder
von Susanne Krafft
»Die Spiele der Kinder sind, ungleich den unsrigen,
nichts als die Äußerung ernster Tätigkeiten, aber in
leichtesten Flügelkleidern.« Nehmen wir ernst, was
Jean Paul unter Spiel versteht? Die Waldorferzieherin
Susanne Krafft beobachtet das kindliche Spiel in der
Kinderstube des Bildungshauses der Freien Waldorfschule Kassel.
• Lehrmeister Schwerkraft •
Wenn die Kinder nach ihrem ersten Geburtstag in die
Kinderstube kommen, befinden sie sich mit ihrer Bewegungsentwicklung in unterschiedlichen Stadien.
Oftmals können sie noch nicht laufen, ziehen sich
aber schon an Gegenständen hoch, können eigenständig sitzen und nutzen zur Fortbewegung das Krabbeln.
Es kommt auch vor, dass Kinder in diesem Alter schon
laufen, aber kaum krabbeln. Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie die schon erlangte Fähigkeit unermüdlich üben und ausüben.
Man kann diese Tätigkeit als Spiel mit der Schwerkraft bezeichnen. Das beginnt schon weit vor der
Kinderstubenzeit mit dem Heben des Köpfchens,
dem ersten Umdrehen und all den kleinen Entwicklungsschritten, die dann im freien Stand des Kindes
gipfeln. Wer dies aufmerksam beobachtet, ist nicht
nur von der Beharrlichkeit des Übens, sondern vor
allem von der Weisheit fasziniert, die in der Entwick-
lungsabfolge erkennbar wird, und immer auf die Individualität des Kindes abgestimmt ist. Kein direktes
Eingreifen des Erwachsenen ist hier notwendig, kein
Forcieren und kein Fördern. Ganz im Gegenteil: Wer
das Bewegungsspiel stört, behindert den individuellen Impuls des Kindes. Für das eine Kind mag es
richtig sein, mit einem Jahr zu laufen, für das andere
wird es ein halbes Jahr später genau richtig sein. Wesentlich ist, dass nicht der Wille des Erwachsenen die
treibende Kraft ist, sondern dass das Kind aus eigenem Impuls heraus seine Entwicklungsschritte vollziehen kann.
• Spracherwerb im Wechselspiel •
Ist der freie Stand errungen, setzt meist verstärkt das
Spiel mit der Sprache ein. Aus Lautspielen entwickeln
sich allmählich erste Worte. Diese Worte sind anfangs
teilweise schwer verständlich. Wir erkennen sie, da sie
entweder dem Erwachsenen direkt nachgesprochen
werden oder in einem Sinnzusammenhang stehen.
Hierzu zwei Beispiele:
Die erste Begebenheit ereignet sich während der
Pflege. Hier herrscht ein vertrautes Miteinander.
Die Bezugsperson reicht dem Kind die Hose und
spricht es an – und so streckt es ihr eines seiner Beinchen entgegen. Der Erwachsene kommentiert
das Entgegenkommen des Kindes: »Ach, reichst du
mir dein Bein?« Das Kind wiederholt: »Bein«. Der • •
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THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN
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6 THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN
• • • Erwachsene erkennt, was das Kind sagt, und wiederholt freudig: »Ja, dein Bein«. Wieder sagt das Kind
»Bein« und es hat sichtbare Freude daran, dass der Erwachsene das Wort erkennt. Diese Wortspielerei kann
sich noch einige Male wiederholen.
Im nächsten Schritt können wir erleben, wie das Kind
den Gedankenzusammenhang bereits herstellt und
ohne Zutun des Erwachsenen das Beinchen reicht
und »Bein« dazu sagt.
Neben der intimen Situation der Pflege ist auch die
Mahlzeit geeignet, solche sprachlichen Entdeckungen
zu machen. Wir erleben öfter, dass das Kind während
des Essens nicht mehr nur auf die Schüssel zeigt, sondern dazu »mehr« sagt, da vorher die Geste des Zeigens von den Erwachsenen mit den Worten »Ja, du
möchtest noch mehr haben« begleitet wurde. Die
Sprache wird zum Ausdrucksmittel für Beziehungen
zwischen Menschen und für Erlebtes. Es entstehen gedankliche Verknüpfungen – das Kind be-greift, wo es
vorher ge-griffen hat.
• Wann sich der Stock
in einen Kochlöffel verwandelt •
Aus dem Spiel mit Worten wird langsam ein Erfassen
von Begriffen, das das kindliche Bewusstsein in ein
neues Verhältnis zur Welt setzt.
Das Erleben, das dem gedanklichen Begreifen vorausgeht, ist für uns Erwachsene schwer nachvollziehbar,
wissen wir doch jeden Gegenstand, jede Farbe, jeden
Sinneseindruck meist direkt zu benennen und haben
bereits vor dem Erleben eine Empfindung dazu.
Das kleine Kind begegnet diesen Erlebnissen zunächst
vorbehaltlos mit aller Offenheit, und fühlt sich dabei
selbst noch als Teil der Welt und nicht als Ich.
Setzt die Sprachentwicklung in der beschriebenen
Weise mit dem Finden von Begriffen ein, löst sich das
Kind aus dem unmittelbaren Erleben. Die körperliche
Entwicklung setzt hier schon ein Signal, indem das
Kind zu dieser Zeit zumindest körperlich den eigenen
»Standpunkt« – im wahrsten Sinne des Wortes – gefunden hat.
Indem es Begriffe bildet, zeigt das Kind mehr und
mehr, wie es aus dem Erleben der Welt zur eigenen
Identität gelangt, die es ins Verhältnis zur Umwelt
setzt.
Der Höhepunkt dieses Entwicklungsschrittes im
Denken äußert sich dann, wenn das Kind von sich als
»Ich« spricht. Unsere Erinnerung an die Kindheit
reicht zumeist bis zu diesem Zeitpunkt zurück. Dieses
Erlebnis tritt etwa um das Alter zwischen zweieinhalb
und drei Jahren ein.
Erst von diesem Zeitpunkt an kann das Kind aus der
Begriffsbildung heraus Phantasie entwickeln. Erst
dann kann der Stock in der Pfütze zum Suppenlöffel
werden. Vorher fehlt schlicht das Begriffsvermögen
dazu. Dem phantasievolle Spiel des über dreijährigen
Kindergartenkindes geht ein rein sinnliches Spiel mit
den Gegenständen der Umgebung voraus, die zunächst erfahren, dann benannt und dann begriffen
werden müssen.
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THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN
• • • • • • • • • •
Indem ein Kind Begriffe bildet,
zeigt das Kind mehr und mehr,
wie es aus dem Erleben der Welt
zur eigenen Identität gelangt.
• • • • • • • • • •
• Kinder müssen nicht bespielt werden •
Was erfordert dieses Lebensalter von den Erwachsenen
für eine Haltung? Am Wichtigsten ist, dass das Kind
eine sichere, tragfähige Bindung zu seinen Bezugspersonen erlebt. Diese Bindung entsteht durch das Wahrnehmen der Kinder und ihrer Spiele durch die
Erwachsenen. Wenn ein Kind beispielsweise mit Mühe
krabbelnd einen steilen Hügel erklimmt, dann sucht
es als erstes den Blickkontakt und damit die Anerkennung des Erwachsenen. Das müssen wir leisten. Wir
müssen das Kind sehen!
Das nächste ist die Zurückhaltung. Das Spiel mit der
Bewegung darf nicht gestört werden. Auch wenn wir
als Erwachsene erkennen, dass es auf andere Weise
vielleicht einfacher wäre, ermöglicht diese Zurückhaltung dem Kind eigene Erlebnisse, deren Auswirkung
mit der Einzigartigkeit der Entwicklung dieses Kindes
zu tun hat.
Ein weiterer Faktor ist die Ansprache des Kindes durch
den Erwachsenen. Diese ist nicht nur Voraussetzung
für den Spracherwerb, sondern auch »Beziehungsmittel«. Wichtig ist, dass sich der Erwachsene der Verantwortung bewusst ist, die er in Bezug auf die Bildung
von Begriffen hat. Solange das Kind noch nicht die
Phantasiefähigkeit ausgebildet hat, sollten wir seine Erlebnisse nicht mit vorgefertigten Bildern zudecken. Das
kleine Kind füllt den Sand in ein Förmchen und wir
sollten keinen »Kuchen« daraus machen, denn es ist
noch nicht in der Lage, diesen Zusammenhang selber
zu erzeugen. Wir beeinträchtigen dadurch sein Erleben
der Begriffsbildung.
Das Kind will seine Bezugsperson in sinnvollem Tun
erleben. Es fühlt sich erst durch die sinnvolle Beschäftigung des Erwachsenen wie die Essenszubereitung,
das Aufräumen und Saubermachen zur eigenen Tätigkeit aufgerufen. Oft verstehen die Erwachsenen es als
Ausdruck der Fürsorge, wenn sie die Kinder »bespielen«, oder ihnen alle Hindernisse aus dem Weg räumen
und immer eingreifen, sobald eine Beschäftigung dem
Kind Mühe bereitet. All das ist tatsächlich nicht notwendig, sondern hinderlich für die Entwicklung. Denn
Widerstände lassen uns die eigene Identität erleben.
•
Literatur: Rudolf Steiner: Die Erziehung des Kindes vom
Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft, Dornach 1987
Rudolf Steiner: Allgemeine Menschenkunde als Grundlage
der Pädagogik, Dornach 1992
Jean Paul: Knospe der Kindheit, Stuttgart 31990
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8 RUBRIKENNAME
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THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN
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Spielen und Lernen
Das Kinderspiel ist kein unnötiger Luxus
von Christian Rittelmeyer
Heranwachsende, denen in Familie, Kindergarten und
den ersten Schuljahren genügend Zeit zum Spielen
gegeben wurde, zeichnen sich später durch bessere
schulische Leistungen, Kreativität, Widerstandsfähigkeit, Selbstvertrauen und soziale Fähigkeiten aus.
Vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking berichteten Presse, Rundfunk und Fernsehen häufig über Politik, Kultur und Alltagsleben in China. Mir ist eine
Fernsehsendung in Erinnerung, in der eine sogenannte Elite-Vorschule für drei- bis fünfjährige Kinder
gezeigt wurde. Stolz erzählte der Leiter, man habe das
Spielen aus dem Programm gestrichen, um die geistige Entwicklung der Kinder durch Unterricht optimal
zu fördern. Irgendeine Art des nutzlosen Zeitvertreibs,
zu dem auch das Spielen zu rechnen sei, gebe es hier
nicht.
Das ist eine erstaunliche Aussage, denn sie widerspricht der umfangreichen Forschung zum Kinderspiel, die auf vielfältige Bildungswirkungen dieser
wichtigen und in allen Kulturen anzutreffenden kindlichen Aktivität aufmerksam macht. Sie widerspricht
auch der sorgfältigen Beobachtung dessen, was Kinder
in ihren Spielen tun und erlernen. Sie üben im sozialen Rollenspiel die Fähigkeit, sich in die Perspektive
anderer Menschen zu versetzen und bezogen auf diese
ihre eigenen Aktivitäten zu planen. Im Konstruktionsspiel üben sie ihre feinmotorische Geschicklichkeit; sie
lernen, Handlungen geplant in Teilschritte zu zerlegen,
um ein bestimmtes Ziel zu erreichen; dabei gewinnen
sie erste Einblicke in Grundfunktionen der technischen Welt. Im Wettkampfspiel wird das Regelbewusstsein geschult und variiert; die sinnvolle
Rollenübernahme verlangt Einfühlung in die Handlungsperspektiven anderer sowie die geistige Vorwegnahme fremder Reaktionen und schließlich auch die
Abstimmung der eigenen Handlungen auf vermutete
Erwartungen anderer Personen. Das alles geschieht allerdings nicht immer ohne Konflikte – etwa wenn einzelne Mitspieler Zurückweisungen erfahren, weil sie
»nicht gut mitspielen«, weil sie für bestimmte Rollen
(Piraten, Zahnarzt) ungeeignet erscheinen oder weil
sie bei motorischen Aktivitäten körperlich nicht mithalten können.
• »Nein, ich bin das Pferd!« •
Die bei Rollen- und Wettkampfspielen häufig »zwischengeschalteten« Diskussionen über Regeln – »Ich
bin jetzt wohl das Pferd …«, »Nein, den Hund will ich
aber spielen …« – schulen das Regelbewusstsein, aber
auch die kommunikativen Fähigkeiten. Man kann das
Erlernen von Fairness, Gerechtigkeit und der Fähigkeit
zum Aushandeln von Handlungsmaximen wie von
Aktionszielen beobachten, in vielen Fällen auch einen
zunehmend produktiven Umgang mit sozialen Konflikten. Das Ausbalancieren wechselseitiger Interessen
gehört ebenso zum Handlungsrepertoire dieser •
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• • • • • • • • • •
Erst im 19. und mehr noch im
• Die Verschulung des kindlichen Tages
nimmt zu •
20. Jahrhundert wurde die Position
populär, nach der insbesondere im
freien Spiel grundlegende
Lern- und Bildungserfahrungen
gemacht werden.
• • • • • • • • • •
• • • Spiele wie die Erfahrung, dass man sich an Regeln
halten und aufrichtig oder folgerichtig sein muss,
wenn man Mitglied der Bezugsgruppe werden oder
bleiben möchte.
In Fiktionsspielen üben Kinder erkennbar ihre Vorstellungskraft, in den Funktionsspielen sensorische und
motorische Fähigkeiten, aber auch elementare Ich-Objekt-Beziehungen – »Das Ding will nicht so, wie ich es
möchte, es ist ein anderes« – oder grundlegende IchErfahrungen: Der ein Ziel treffende Ball ist eine von
mir hervorgebrachte Leistung. Hier werden auch
grundlegende Material- und Sinneserfahrungen gemacht, etwa wenn ein zweijähriges Kind aus einem
Werkzeugkasten alle Schraubenzieher aussortiert und
nebeneinander legt, was offensichtlich darüber hinaus
erste Systematisierungs- und Ordnungsvorstellungen
anzeigt, die gegenständlich inszeniert werden.
In ihren Disziplinierungsspielen experimentieren Kinder mit Erfahrungen der Selbstzucht – beim Grimassenschneiden anderer nicht ins Lachen kommen, als
Indianer fast nackt durch ein Brennessel-Feld laufen,
ohne die Miene zu verziehen. Das wiederum ist eine
leibhaftige Vorübung für jede Moral und auch für jede
Disziplin des theoretischen Vermögens.
Macht man sich diese elementaren Bildungsprozesse
in Kinderspielen bewusst, dann erscheint es nicht
einleuchtend, wenn gegenwärtig von manchen Bildungspolitikern eine Reduktion des Spiels zugunsten
vorschulisch erworbener sogenannter kognitiver Kompetenzen gefordert wird. Solchen bildungspolitischen
Ideen widersprechen die inzwischen zahlreichen Forschungen zum Kinderspiel. Die zuvor mit einem Beispiel illustrierte Meinung, das Spielen leiste keinen
Beitrag zur Bildung des Kindes, hat allerdings auch in
der europäischen Geschichte eine lange Tradition. Erst
im 19. und mehr noch im 20. Jahrhundert wurde die
gegenteilige Position populär, nach der insbesondere
im freien Spiel grundlegende Lern- und Bildungserfahrungen gemacht werden. Gegenwärtig gibt es jedoch erneut Einwände gegen das Spielen in Vor- und
Grundschuleinrichtungen.
Diese sind nicht immer auf Zweifel am Bildungswert
des Spiels, sondern häufig auf die Überzeugung zurückzuführen, dass eine schulmäßig organisierte Frühförderung bessere Lernergebnisse als das Spielen zur
Folge hat. So haben zum Beispiel in den letzten Jahren
in Kindergärten der USA spielerische Aktivitäten zugunsten schulähnlicher Veranstaltungen um rund 25
Prozent abgenommen. Ein Forschungsbericht Kenneth R. Ginsburgs (2006), in dessen Zusammenhang
diese Entwicklung dargestellt wurde, nennt einige Ursachen dieser Entwicklung. So ist zum Beispiel der
Druck auf Vorschuleinrichtungen, insbesondere die sogenannten PISA-Grundkompetenzen Mathematik, Naturwissenschaft und Leseverständnis zu vermitteln, da
sonst die öffentliche Förderung der Einrichtungen reduziert würde, ein wesentlicher Anlass für die Reduktion des Spiels. Aber auch die Forderung der durch die
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THEMA: LASST DIE KINDER SPIELEN
PISA-Ergebnisse verunsicherten Eltern, ihre Kinder in
der Grundschule besonders in diesen Kompetenzen zu
fördern, motiviert die Einrichtungen zur weiteren Verschulung ihres Angebots. Schließlich lassen die heute
oft vollgefüllten Terminkalender vieler Kinder kaum
noch Raum für spielerische Aktivitäten.
• Wer spielt, wird kreativer und
widerstandsfähiger •
Joan Isenberg und Nancy Quisenberry geben in dem
eben zitierten Positionspapier einen umfassenden Einblick in die Forschungslage zum Thema »Bedeutung
des Kinderspiels für die Entwicklung Heranwachsender«. Auch auf den bereits erwähnten, von Kenneth R.
Ginsburg im Jahr 2007 im Auftrag der American Academy of Pediatrics vorgelegten Bericht ist hier zu verweisen. Einen umfassenden Forschungsüberblick
geben überdies Dorothy Singer, Roberta Golinkoff und
Kathy Hirsh-Pasek in ihrem Sammelband aus dem
Jahr 2009, der den bezeichnenden Titel »Play = Learning« trägt.
Heranwachsende, denen in der Familie, in Vorschul-
und Grundschuleinrichtungen genügend Zeit zum
Spielen gegeben wurde, zeichnen sich demnach später
durch bessere schulische Leistungen, durch Kreativität,
Widerstandsfähigkeit (Resilienz), Selbstvertrauen und
soziale Fähigkeiten aus – um hier nur einige Effekte
zu nennen. Natürlich geht es dabei um statistische
Trends, die nicht jedes Kind betreffen. Entscheidend
für die erwähnten Wirkungen sind sowohl die Qualität
der Spielarrangements (wie Bäume zum Klettern, Wasserläufe zum Dammbauen, Requisiten zum Verkleiden) als auch die Art der Materialien (zum Beispiel
Spielzeug, das die Phantasietätigkeit fördert, statt sie
zu kanalisieren oder zu verhindern). Die Resultate zeigen jedoch in ihrer Summe eindeutig, dass die verbreitete Meinung, das Spielen sei ein (wenn auch
vergnüglicher) Zeitvertreib, den Tatsachen keineswegs
gerecht wird und dass der eingangs zitierte chinesische
Lehrer einem erheblichen Irrtum unterliegt.
•
Zum Autor: Christian Rittelmeyer, geboren 1940, war bis 2003
Professor für Erziehungswissenschaft am Pädagogischen
Seminar der Universität Göttingen.
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12 MENSCH & INITIATIVE
Rinke, ranke, Rosenschein …
Dienstjubiläum im Waldorfkindergarten Offenburg
von Inga Rosenkranz
Der Waldorfkindergarten Offenburg feiert seine langjährigste Mitarbeiterin. Brigitte Obert (52), Mutter
von vier Kindern und stolze Oma eines Enkels, hat
vor 30 Jahren ihre Arbeit als Kindergärtnerin begonnen. Ihre Lieblingsfarbe ist Königsblau und über Versprecher oder verdrehte Worte von Kindern wie
»Gefrierlippenstift« kann sie sich ergötzen. Auf
ihrem Geburtstagtisch darf Kaffee auf keinen Fall
fehlen. Ein für sie noch unerfülltes Reiseziel ist
Thailand, auf eine einsame Insel würde sie ihren
Mann, einen warmen Schlafsack und viel leckeres
Essen mitnehmen.
Inga Rosenkranz: Frau Obert – Kinder und Garten gehören zusammen. Was braucht es, damit Kinder gedeihen können?
Brigitte Obert: Für mich bedeutet es, ständig daran zu
sein, eine gute Verbindung zu den Kindern aufzubauen, andererseits aber über eine gute Standhaftigkeit, Standfähigkeit zu verfügen und schließlich mit
Freude jeden Tag in den Kindergarten zu gehen.
IR: Warum sind Sie Waldorfkindergärtnerin geworden?
BO: Weil ich in der Waldorfpädagogik etwas fand, was
meinem tiefen Bedürfnis entsprach: mit Kindern, mit
Menschen zusammen zu sein und diese mit Verständnis und Freude zu begleiten; ihnen Weggefährte zu
sein; sie bei ihren Entwicklungsschritten zu erziehen
– also nicht nur zu begleiten, wie man es beim kleinen
Kind macht, sondern ihnen Richtung und Weisung
geben zu können. Schon als junger Mensch fand ich
in der Waldorfpädagogik viele Punkte, mit denen ich
gut übereinstimmen konnte.
IR: Welche Schlagworte fallen Ihnen spontan für die
drei Jahrzehnte Ihrer Tätigkeit ein?
BO: Beständigkeit, Kontinuität, Dankbarkeit. Eine
große Dankbarkeit, die Kinder in Empfang nehmen
zu dürfen, deren Eltern schon als Kinder in meiner
Gruppe waren.
IR: Ihre Schatzkiste an Reimen, Geschichten und Liedern hat sich in den Jahren gut gefüllt. Was steht heute
auf der »Hitliste« der Kinder, was gerät in Vergessenheit?
BO: Wir schauen natürlich mehr auf die Dinge, die die
Kinder heute umgeben. Das hat sich sicherlich im
Lauf der Zeit geändert. Aber es sind noch immer die
rhythmischen Sachen, die großen Spiele, das, was in
der Natur, was im Jahreslauf lebt, das hat Bestand. Ein
Lieblingslied ist nach wie vor »Rinke, ranke, Rosenschein, liebe Sonne komm herein. Öffne unsre Fensterlein, öffne unsre Herzen …«.
IR: Verraten Sie uns Ihr liebstes Ritual?
BO: Ich liebe die rhythmischen Verse und Reigen, das,
was sich täglich wiederholt. Ganz besonders liebe ich
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MENSCH & INITIATIVE
13
das Weihnachtsspiel, da ich die Weihnachts-Dreikönigszeit besonders mag. Ansonsten sind es die Verse,
die durch ihr Versmaß Kindern ermöglichen, gut in
sie »hineinzuschlüpfen«. Ich spüre, dass diese Dinge,
die so ganz klar und deutlich sind wie »Tross, tross,
trill, der Bauer hat ein Füll …«, den Kindern besonders
gut tun.
IR: Gibt es etwas, dass Sie leid sind, zu singen, zu basteln, zu rezitieren, zu spielen?
BO: Nein, weil es mit jedem Kind, mit jeder Gruppe
anders ist.
IR: Inwieweit können, sollen, müssen sich die Eltern
einbringen, damit eine Institution wie ein Waldorfkindergarten funktioniert?
BO: Wichtig ist die ganze äußere Arbeit, damit das
Haus, der Garten gepflegt werden. Aber viel wichtiger
finde ich die Elternarbeit in Bezug auf das Kind; dass
man immer wieder in die Kooperation, ins Gespräch
kommt und dass man auf den Elternabenden an pädagogischen Themen arbeitet. Gelingt eine gute Zusammenarbeit, dann funktioniert die Arbeit drum
herum auch gut.
IR: Welche Veränderungen haben Sie an den Kindern
in den letzten zehn, zwanzig, dreißig Jahren bemerkt?
BO: Eine große Veränderung, die ich erlebe, ist, dass
die Kinder es heute schwerer haben, in die Eigensteuerung zu kommen, in das eigene Spiel. Sie brauchen
dabei viel häufiger Hilfe. Die Phantasiekräfte gehen
zurück. Die Kinder sind viel mehr umweltlastig, sind
viel mehr Einflüssen ausgesetzt. Und trotzdem finde
ich, dass die Kinder in unserem Kindergarten – wenn
auch manchmal über einen Spielimpuls – doch sehr
gute Spielkinder sind. Auffällig sind auch die zunehmenden Sprachstörungen. Sprachschwierigkeiten •
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14 MENSCH & INITIATIVE
• • • geben Grund, genauer hinzugucken und zu hinterfragen. Wo sind meine Kinder zu vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt? Wo rede ich wirklich noch mit
meinen Kindern? Wo findet noch ein Gespräch statt
und wo ist es nur ein Abfragen von: Ist die Mütze aufgeräumt? Hast Du Deine Schuhe ausgezogen? Wo unterhält man sich noch mit dem Kind? Wo höre ich
wirklich hin?
IR: Die vier Gruppenleiterinnen des Kindergartens lenken gemeinsam mit dem Elternvorstand die Geschicke des Kindergartens. Wie hat sich Ihre Arbeit
diesbezüglich geändert?
BO: Es ist eine Tatsache, dass wir viel mehr Zeit brauchen, um zu dokumentieren und Organisatorisches
zu bewältigen. Beispielsweise haben wir die Entwicklungsbeobachtungen der Kinder festzuhalten, unsere
Kindergartenkonzeption und -ordnungen jährlich zu
überprüfen und das Thema Qualitätssicherung will
auch bedacht sein. Es freut mich, dass wir einen Vorstand haben, der sich dessen bewusst ist und uns Arbeitszeit dafür einräumt. Es wird viel Kraft dafür
gebraucht, die manchmal dem Wesentlichen abgeht,
nämlich der Arbeit mit dem Kind.
IR: Was ist Ihr Rezept für einen erfüllten und zufriedenstellenden Arbeitstag?
BO: Den nächsten Tag abends gut vorzubereiten. An
die Kinder zu denken, zu überlegen, was morgen ansteht. Eben alles in aller Ruhe zu bedenken, das ist das
beste Rezept für einen guten Tag. So vorbereitet, kann
man gelassen schauen, was kommt.
IR: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Waldorfkindergartens in Offenburg?
BO: Dass weiterhin so viele tolle Kinder und Eltern zu
uns kommen wie bisher. Dass in unserem großen
Garten alle Kinder aus allen Gruppen gut und fröhlich
miteinander spielen. Und weiterhin Eltern, die mitarbeiten und uns unterstützen, denn sonst geht es einfach nicht. Ein intakter Vorstand, eine intakte
Elternschaft, das ist mein Wunsch für die kommenden Jahre.
•
Link: www.waldorfkindergarten-offenburg.de
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MIT KINDERN LEBEN
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Medien und kleine Kinder
oder wo die Musikanten im Radio zu finden sind
von Philipp Gelitz
Jeder weiß es: Fernsehen macht dumm – besonders
Kinder. Aber wir machen nicht Ernst mit unserem
Wissen. Fernsehen gehört zum Lebensalltag.
»Das Bisschen wird schon nicht schaden«, sagen sich
viele Eltern. Von wegen, meint der Waldorferzieher
Philipp Gelitz.
• Realität wirklich begreifen •
Das Kind braucht in der Kleinkind- und Kindergartenzeit die uneingeschränkte Selbsterfahrung der Realität,
damit es als schulreifes Kind seinen eigenen Leib so
kontrollieren kann, dass dieser das Lernen ermöglicht
und nicht behindert. Das heißt in der täglichen Wiederholung: Spielen, Hinfallen, Aufstehen, Hinschauen,
Hinhören, trockene Erde, matschige Erde, rau, glatt,
warm, kalt, Kuss von Mama, Singen und Lachen. Das
heißt : Die Eroberung der Welt (zu der auch der eigene
Körper gehört) findet durch Aktivität statt. Nichts wird
passiv erlernt, alles wird aktiv und in endloser Wiederholung erkundet. Wer Kinder unter drei Jahren beobachtet – in dem Zeitraum, in dem sie am meisten
lernen –, der weiß, wie sehr das Laufen-, Sprechen- und
Denkenlernen in unablässiger Bewegung stattfindet.
Die Ausgestaltung der Hirnstruktur hängt davon ab,
wie sich durch eigene wiederholte Aktivität Zusammenhänge erschließen. Gelernt wird vor der Schule implizit
durch das sich immer wiederholende Erkunden der
Umwelt durch Bewegung und mit allen Sinnen.
• Das Medium ersetzt nicht
die Wirklichkeit •
Zu unserer Alltagswelt gehören aber auch CD-Player,
Smartphones, Fernseher und Computer. Das kindliche
Interesse wird sich auch diesen Gegenständen zuwenden, und zwar um so stärker, je mehr sie in seiner Umgebung benutzt werden.
Medien sind nicht die Realität, sondern sie vermitteln
sie. Und genau da liegt das Problem für das Kleinkindund Kindergartenalter. Die Gestaltung des eigenen
Körpers als »funktionierendes« Auffassungsorgan, die
Ausgestaltung des Gehirns, die Vernetzung der unterschiedlichen Eindrücke, die Gestaltung des Bewegungsapparates, des Blutkreislaufes, des Verdauungssystems sind auf unmittelbare Erfahrung angewiesen.
Die mittelbare, die vermittelte Erfahrung rauscht erst
einmal am Kind vorbei und bremst je öfter desto mehr
sogar den Selbsterkundungstrieb des Kindes. Wo sich
die Welt dem Kind nicht unmittelbar als Tatsachenlogik
kundtut, sondern durch ein Medium vermittelt wird,
wird das Kind in seiner Eigenaktivität geschwächt und
abhängig von der Vermittlung durch ein Drittes.
Das kann am besten studiert werden, wenn Bewegungsabläufe zu wenig vollzogen und zu viel vermittelt
werden. Kinder beginnen, sich wie die heißgeliebte Zeichentrickfigur zu bewegen, deren Gangbild ihnen über
das Medium an die Stelle des »eigenen« Ganges gesetzt
•
wird.
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••
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16 MIT KINDERN LEBEN
Medienkompetenz im
Erwachsenenalter entsteht
durch Medienverzicht im Kindergartenalter und Medienbalance
ab der 3. Klasse. Alles andere
• • • In der Realität umkreist das Auge in unablässiger Bewegung die Formen der Dinge. Nicht so bei einem Bildschirm: Flach, ohne Tiefe und ohne die dem Auge
angemessene Bewegung, wird starr geglotzt. Ein dazugehörender Klangeindruck kommt nicht wie in der
Realität aus der Tiefe des Raumes von allen Seiten her
an das Ohr heran, sondern aus der Box. Da hilft auch
kein Surround-System. Es bleibt ein in seinem Frequenzspektrum begrenzter Lautsprecher. Von untermalender Musik oder Kommentaren aus dem Off,
deren Urheber man nicht sieht, einmal ganz abgesehen. Gleiches gilt für die Kassette, die CD und den
MP3-Player: Virtuelle auditive Eindrücke aus ein und
derselben Richtung korrumpieren das Ohr, das in
den ersten Lebensjahren die Aufnahme von Klang,
Geräusch und Sprache erst lernen muss. Die Organe,
auch die Sinnesorgane, lernen erst im Laufe der
Jahre ihre Bestimmung. Auge und Ohr, Gehirn und
Darm, sie alle bilden sich erst langsam vollständig
aus.
• »Wie passen denn die Fußballspieler alle
in den kleinen Fernseher, Mama?« •
Ein oft gehörtes Argument zur Banalisierung des Problems des »Unechten« ist, dass Kinder ja wüssten, oder
gegebenenfalls schnell lernen könnten, dass der Eindruck aus dem Medium eben nicht echt ist. Das ist
schlichtweg falsch. Kleine Kinder fragen sich, wie die
behindert das Zurechtfinden in der Welt.
Fußballspieler alle in so einen kleinen Fernseher passen und wo wohl der Sänger in der Box gerade sitzt. Es
gibt auch Kinder, die laufen zur Tür, wenn die Oma am
Telefon ist: so sehr leben kleine Kinder in der der Wirklichkeit. »Ich hör sie doch schon!« Wenn den Kindern
dann gesagt wird, dass ihre Wahrnehmung nicht
stimmt – »Das ist doch nur im Film!« –, dann erziehen
wir sie dazu, ihren Sinnen nicht zu trauen. Stellen Sie
sich einmal vor, Sie sähen auf der Wiese eine Kuh und
sagen: »Schau mal, eine Kuh!«, und dann kommt jemand und sagt Ihnen: »Ja, ja, das sieht so aus, aber da
steht keine Kuh, die ist da nur virtuell hingemacht,
sieht ganz schön echt aus, was?« – Sie würden ihren
Sinnen nicht mehr trauen.
Die Unterscheidung zwischen Realität und Fiktion gelingt erst ab dem 10. Lebensjahr sicher. Noch achtjährige Kinder fragen nach einem Kinderfilm, ob so was
auch »in echt« sein könnte. Grund genug, sie nicht
damit zu überfordern.
Die Inhalte sind dabei übrigens zweitrangig. Der Kern
des Problems bleibt auch im allerschönsten Tierfilm.
erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016
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MIT KINDERN LEBEN
• Ohne Unterscheidungsvermögen keine
Medienkompetenz •
Das Erziehungsziel kann nur der kompetente Umgang
mit Medien sein. Sowohl eine Überhöhung der virtuellen Technik als auch ihre nostalgisch begründete Verurteilung beschneidet die Kompetenz des Menschen,
sich selbstbewusst und reflektiert mit der Welt auseinanderzusetzen.
Die Frage ist aber nach dem geeigneten Weg dorthin.
Wie werde ich denn sicher im Straßenverkehr? Was ist
die Grundlage meiner Kompetenz, Ampeln, Autos,
Fahrräder und Fußgänger so einzuschätzen, dass ich
ohne Gefahr vorankomme? Sicher nicht die frühe
Übung! Sagen sie einem dreijährigen Kind an einer
Straßenkreuzung, dass es anhalten soll – auf das Ergebnis können Sie sich nicht verlassen! Es ist ein Vermögen, das sich entwickeln muss.
Fähigkeiten werden frei, wenn man Zeit zur Reifung
lässt. Die Beherrschung des Straßenverkehrs braucht
die Fähigkeit, die Sinne richten zu können. Ich muss
wissen, welcher visuelle oder auditive Eindruck wichtiger und welcher vernachlässigbar ist. Sie können ja
auch einem Fünfjährigen nicht 400 Euro anvertrauen,
auf dass er sich das für den Monat gut einteilen möge.
Die Fähigkeit dazu ist schlichtweg noch nicht geboren.
Der kompetente Umgang mit Medien braucht ein sicheres Unterscheidungsvermögen zwischen Realität
und Fiktion (ab circa neun Jahren) und braucht jemanden, der selbstreflektierend und ohne Rücksicht auf vordergründige Wünsche die Chancen und Risiken,
Nutzen und Gefahren des Medienkonsums abwägen
kann (allerfrühestens ab 18). Sonst leidet das Kind unter
dem Einfluss des seine Sinne und das moralische Empfinden korrumpierenden Mediums.
Medienkompetenz im Erwachsenenalter entsteht
durch Medienverzicht im Kindergartenalter und Medienbalance ab der 3. Klasse. Alles andere behindert
das Zurechtfinden in der Welt.
•
Zum Autor: Philipp Gelitz, Jahrgang 1981, staatlich anerkannter
Erzieher und Waldorferzieher, Ausbildung am Rudolf-SteinerInstitut Kassel, Waldorfkindergärtner in Kassel..
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18 MIT KINDERN LEBEN
Wie ernähre ich mein Kind
richtig?
von Petra Kühne
Heutzutage soll nicht nur das Kind richtig ernährt,
sondern es sollen auch ökologische, regionale und
soziale Bedingungen beim Kauf der Lebensmittel beachtet werden. Was für eine Aufgabe für Eltern, die
ja keine Ernährungsfachleute sind und die von der
Industrie hören, wie gut und maßgeschneidert die
Produkte für ihr Kind seien! Da wäre es gut, wenn in
diesem Artikel stünde, was die richtige Ernährung
für das Kind ist. Der Leser ahnt es: Es gibt nicht die
richtige Ernährung für alle Kinder. Aber es lassen
sich Grundlinien darstellen.
• Essen verbindet mit dem Leben •
Essen erhält uns am Leben, Nicht-Essen heißt verhungern. Die Verweigerung des Essens ist ein Rückzug
aus dem Leben. Mahlzeiten verbinden uns mit dem
Leben. Wenn wir ein freudvolles Leben für die Kinder
möchten, sollte auch das Essen mit Freude verbunden
sein und nicht mit Zwang. Früher kam es aus Not vor,
dass Kinder gezwungen wurden, bestimmte Lebensmittel zu essen. Fragt man Erwachsene, so verweigern
nicht wenige bis heute diese Gerichte. Ernährung geht
tief in die Seele hinein und ist keineswegs nur ein körperlicher Vorgang. Zwang sollte nicht zum Essen gehören, kein gesundes Kind leidet bei uns Mangel, nur
weil es einmal eine Mahlzeit auslässt. Ebenso gibt es
keinen Vitaminmangel, wenn bestimmtes Obst und
Gemüse nicht gegessen werden.
• Ernährung braucht Regeln •
Nun könnte man leicht den Schluss ziehen, dass das
Kind das essen soll, was es will. Genau das wird heute
zum Problem. Bereits im Kleinkindalter wird das
Essen zu Hause zum Machtkampf. Das Kind verweigert die »guten« Lebensmittel. Schließlich lässt man
ihm seinen Willen und es kommt zu einseitigem Essverhalten wie »nur Nudeln mit Soße« oder überwiegend Süßes. Aber der Gegensatz von Zwang ist nicht
schrankenloses Zulassen. Dies kann auch zu Fehlund Mangelernährung führen. Wichtig sind gewisse
Regeln für die Ernährung, die es in jeder Gemeinschaft und vielen Familien gibt. Es gibt Grundzüge,
was und in welcher Qualität eingekauft wird, was generell nicht und was ab und an. Solche Regeln sollten
auch eingehalten werden, denn sie vermitteln den
Kindern Sicherheit. Dies meint nicht, dass es nicht
auch begründete Ausnahmen geben kann, das Leben
läuft nicht stur und pedantisch.
• Ernährungsinstinkte •
Die Einstellung zur Nahrung ist viel instinktiver, als
wir gemeinhin denken. Die Werbepsychologie hat dies
längst erkannt und erforscht. So prägt sich eine Vorliebe vielfach erst durch den wiederholten Verzehr aus.
Einmaliges Essen ruft noch keine Begeisterung (aber
auch keine Ablehnung!) hervor. Wichtig ist, bestimmte
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MIT KINDERN LEBEN
19
Gerichte öfter anzubieten. Dies nennt man »Mere Exposure Effekt«. Er ist bei vielen Grundnahrungsmitteln wie Brot oder Standardgerichten zu finden. Wird ein
Lebensmittel aber zu viel angeboten – dies trifft selbst auf Schokolade zu – gibt
es das »Überessen«. Wer nur sein Lieblingsessen bekommt, mag es irgendwann
für längere Zeit nicht mehr. Dies nennt man »spezifisch-sensorische Sättigung«.
Dadurch fällt die Nahrung nicht zu einseitig aus, neue Nahrungsmittel werden
akzeptiert. Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel entstehen oft aus einer
Koppelung von Verzehr und negativen Erfahrungen, zum Beispiel Erbrechen
nach dem Essen. Dies muss gar nicht zusammenhängen, wird aber so erlebt und
führt unter Umständen zu jahrelanger Ablehnung. Abneigungen können auch
durch körperliche Unverträglichkeiten auftreten, die gar nicht bekannt sind. So
kann zum Beispiel eine Fruchtzucker-Malabsorption zur instinktiven Ablehnung
von Obst führen. Dies kann man erst seit wenigen Jahren testen. Seltene Bluterkrankungen können dazu führen, dass Fleisch gemieden wird, ohne dass die Zusammenhänge erkannt werden. Diese Beispiele zeigen, dass es auf die
individuelle Situation ankommt und nicht auf Umsetzung allgemeiner Empfehlungen.
Christel Dhom
An die Töpfe, fertig – lecker!
Rezepte und Geschichten zum Kochen
mit Kindern.
Mit Vorworten von Götz E. Rehn (alnatura),
Ulrike Höfken (Ministerin für Umwelt und
Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz) und
Klaus Helbig (Bio-Koch)
247 Seiten, durchg. farbig, gebunden
€ 22,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2526-1
www.geistesleben.com
Für kleine und große
Schleckermäulchen
Nur wer schon einmal zusammen mit
Kindern gekocht hat, weiß, wie viel
Freude das machen kann! Und beim
Salatputzen oder Teigkneten sind
auch jene guten Gespräche möglich,
für die es sonst vielleicht kaum Gelegenheit gibt. Die Pädagogin Christel
Dhom regt dazu an, Kindern nicht
nur gesundes und leckeres Essen zu
servieren, sondern es mit ihnen zu
kochen. Und damit der Genuss schon
vor dem Essen beginnt, hat sie zudem
kleine Geschichten geschrieben, die
zu den verschiedenen Rezepten passen und als Appetitmacher vorgelesen
werden können.
• Vorschläge zur »richtigen« Ernährung •
Es gibt drei Hauptnährstoffe, die in der Nahrung enthalten sind: Kohlenhydrate,
Eiweiß und Fette.
Kohlenhydrate werden am meisten gebraucht. Sie sind wichtig für die Nervenund Gehirntätigkeit sowie zur Muskel- und Stoffwechselversorgung. Zu den Kohlenhydraten zählen Zucker, Stärke (weißes Mehl) und die
komplexen Kohlenhydrate (Vollkornmehl), die auch
noch Ballast- und andere Begleitstoffe enthalAuch bei der
ten. Zucker gelangt sehr schnell in den Körper, was zwar rasch Energie bringt, aber
Ernährung kommt es
auch eine Überlastung des Blutes mit
auf die individuelle Situation Zucker sowie eine zu kurze Sättigung zur
Folge hat. Daher wird empfohlen, einen
an und nicht auf
Großteil der Kohlenhydrate über die komplexen aufzunehmen. Dies bedeutet VollUmsetzung allgemeiner
kornbrot, Getreidespeisen wie Bulgur,
Empfehlungen.
Vollkornnudeln, Hirse oder Reis. Helle Mehle
enthalten wenig Vitamine und Mineralstoffe • •
2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit
•
«Ich wünsche diesem Buch, dass viele
Eltern und noch mehr Kinder Anregungen darin finden, um ihre Kreativität zu entdecken und zu entwickeln.»
Prof. Dr. Götz Rehn, alnatura
Freies Geistesleben
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:48 Seite 20
20 MIT KINDERN LEBEN
• • • und sollten daher in geringerem Maß verzehrt werden: Also nicht täglich helle Brötchen essen!
Eiweiß ist wichtig für Wachstum und Erhaltung des
Körpers. Es ist in pflanzlichen oder tierischen Lebensmitteln enthalten. Getreide und Vollkornbrot liefern
eine Grundversorgung mit Eiweiß, die durch Milch,
Milchprodukte und Käse ergänzt wird. Fleisch und
Wurst sollten nicht in zu großer Menge verzehrt werden. Zu wenig sind meist die eiweißreichen Hülsenfrüchte vertreten, obwohl Linsen, Erbsen und Bohnen
oft gern von Kindern gegessen werden und gut zubereitet und gewürzt auch verträglich sind.
Gute Fette gehören ebenso zu einer »richtigen« Kinderernährung: Sie liefern Wärme, Energie und machen zufrieden. Dabei sollten die nativen – kalt
gepressten, nicht raffinierten – pflanzlichen Öle wie
Sonnenblumen-, Raps- oder Olivenöl an erster Stelle
stehen. Die Sorte ist mehr eine geschmackliche Entscheidung. Milchfett ist in Maßen – wie in Vollmilch
– durchaus erwünscht und gehört zu den verträglichsten Fetten. Weniger erwünscht sind die »versteckten«
Fette in Fertigprodukten, Süßigkeiten oder Fertigdesserts. Manche haben durch die Erhitzung an Wert verloren.
Vitamine, Mineralstoffe und sogenannte sekundäre
Pflanzenstoffe sind keine Energieträger, werden aber
als Wirkstoffe und Aktivatoren gebraucht. Sie sind in
Obst und Gemüse wie auch Salaten enthalten. Daher
sollte viel Wert darauf gelegt werden, diese Lebensmittel täglich in der Nahrung zu haben. Frische, ausgereifte Ware ist hier angebracht.
Immer wichtiger wird heute die Qualität, die durch
Züchtung, Anbau und Verarbeitung entsteht. Hier hat
die Forschung viele neue Erkenntnisse erbracht. So
verbessert sich die Milchqualität, wenn die Tiere ihr
Futter auf der Weide oder Grünfutter erhalten. Empfehlenswert ist der biologisch-dynamische Landbau,
erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016
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MIT KINDERN LEBEN
21
der durch die Anwendung biologisch-dynamischer Präparate über die biologische
Landwirtschaft hinausgeht und Erde und Pflanzen für die kosmischen Kräfte
von Sonne und Planeten empfänglicher macht.
Die Produkte werden unter der Bezeichnung »Demeter« verkauft. Ebenso sind
Bio-Lebensmittel von anderen Verbänden (Bioland, Naturland) zu empfehlen. Für
Kinder ist es schön, zu erleben, wo und wie ihre Nahrungsmittel wachsen. Daher
ist der Besuch und Einkauf bei regionalen Bauernhöfen eine Bereicherung.
Bei Obst und Gemüse sollte auf saisonale Reifezeiten geachtet werden – wenn
man der Tatsache Rechnung trägt, dass manches natürlicherweise nicht verfügbar ist, mindert man nicht nur den Energieverbrauch durch lange Transporte
oder Lagerungstechniken, sondern legt auch an, dass einmal auf etwas gewartet
werden muss – wie die ersten Erdbeeren – und bekanntlich ist die Wartezeit oft
die schönste. So kann eine »richtige« Ernährung gestaltet werden, die Freude
macht, sättigt und gut schmeckt.
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•
Zur Autorin: Dr. Petra Kühne ist Ernährungswissenschaftlerin und Leiterin
des Arbeitskreis für Ernährungsforschung e.V. Vortrags- und Kurstätigkeit,
Buchveröffentlichungen. Arbeitskreis für Ernährungsforschung e.V., Niddastr. 14, D-61118
Bad Vilbel. Tel. 06101/52 18 75, Fax 06101/52 18 86, E-Mail: [email protected]
Link: www.ak-ernaehrung.de
Literatur: Rudolf Steiner: Die gesunde Entwickelung des
Menschenwesens. 15. Vortrag: »Die körperliche Erziehung
im Besonderen«, GA 303, Dornach 2001
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Immer wichtiger
wird heute die Qualität,
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Hier hat die Forschung
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aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 22
22 LEICHT GEMACHT
Reiseapotheke für Kinder
Marie verletzt sich beim Spielen am Strand, Jannis fällt vom Rad, Paul bekommt plötzlich Fieber – auch im
Urlaub liegen bei Kindern Gesundheit und Krankheit oft nah beieinander. Deshalb lohnt es sich, eine
Reiseapotheke für Kinder zusammenzustellen, um bei Bagatellerkrankungen und leichten Unfällen schnell
und unkompliziert Hilfe leisten zu können. Dennoch: Bei heftigen und länger andauernden Beschwerden
sollte auch auf Reisen unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
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• Sonnenbrand und Insektenstiche •
Sonne gehört natürlich dazu, aber was tun, wenn die
zarte Kinderhaut doch einen leichten Sonnenbrand abbekommen hat? Bei leichten Verbrennungen, Verbrühungen und Sonnenbrand hilft Combudoron Gel
(Weleda). Das Gel kühlt, lindert den Schmerz und unterstützt die Hautregeneration. Das Gel kann auch gut
bei Insektenstichen eingesetzt werden und wirkt Entzündungen entgegen. Außerdem kann die Behandlung, gerade bei Juckreiz, mit Wund- und Brandgel
(Wala) fortgesetzt werden. Bei Sonnenbrand sollte zusätzlich auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Salzzufuhr geachtet werden.
Wann zum Arzt?
Bei starkem Sonnenbrand mit Blasenbildung und/
oder wenn Übelkeit, Kreislaufbeschwerden, Schüttelfrost, Fieber oder eine Bewusstseinstrübung hinzukommen. Außerdem: Wenn Säuglinge Brandwunden
haben, bei Verbrennungen im Gesicht, wenn Kleidung
mit der Wunde verklebt ist, wenn die Verbrennungen
ausgedehnt sind, bei Insektenstichen im Mund- und
Rachenraum oder am Augenlid – und vor allem, wenn
bei Insektenstichen eine allergische Reaktion einsetzt,
sofort zum Notarzt!
erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016
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LEICHT GEMACHT
• Erste Hilfe b
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• Erkältungskrankheiten •
Vor Erkältungskrankheiten sind Kinder
auch im warmen Klima nicht geschützt,
einen grippalen Infekt fängt man sich
auch auf Reisen schnell ein. Natürlich gibt
es eine Vielzahl von anthroposophischen
oder homöopathischen Mitteln gegen die
verschiedenen Symptome – eine gute
Basis für die Reiseapotheke sind sicherlich
Ferrum phosphoricum comp. Streukügelchen (Weleda) oder Meteoreisen Globuli
velati (Wala). Werden die Globuli rechtzeitig bei den ersten Erkältungsanzeichen
eingenommen, können sie den vollständigen Ausbruch der Erkältung oft noch verhindern oder abmildern. Auch nach
Ausbruch einer Erkältung aktivieren die
Globuli die Vorgänge im Körper, mit
denen der Organismus Entzündungen
entgegenwirkt.
Wann zum Arzt?
Wenn die Symptome darauf hinweisen,
dass es sich um eine »echte« Grippe handelt, bei längerem Fieber über 39 Grad, bei
Krämpfen, beschwerlicher Atmung, Auswurf, bei großem Schwächegefühl oder
Schüttelfrost – und natürlich auch, wenn
man insgesamt unsicher ist.
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2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit
23
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 24
Christiane Kutik Erziehen
mit Gelassenheit
freies geistesleben Freies Geistesleben
Rollenklarheit, Respekt, Regeln,
Rhythmus, Rituale, Resonanz,
Rollenklarheit, Respekt, Regeln,
Rückhalt, Raum, Ruhe, Religio,
Rhythmus, Rituale, Resonanz,
Regeneration, Reflexion: 12 konkrete
Rückhalt, Raum, Ruhe, Religio,
Wege zu mehr Gelassenheit im
Regeneration, Reflexion: 12 konkrete
Familienalltag. Auf der Grundlage von
Wege zu mehr Gelassenheit im
Klarheit, Selbstachtung und VerlässFamilienalltag. Auf der Grundlage von
lichkeit können Kinder sich sicher
Klarheit, Selbstachtung und Verlässfühlen, und es wird wieder möglich,
lichkeit können Kinder sich sicher
auch die erfreulichen Seiten des
fühlen, und es wird wieder möglich,
Miteinanders zu pflegen.
auch die erfreulichen Seiten des
Miteinanders zu pflegen.
Christiane Kutik
Spielen
macht Kinder stark
Christiane Kutik
Kinderjahre
Freies Geistesleben
Im Spiel gewinnt das Kind
bleibende Erfahrungen, Einsichten
Im Spiel gewinnt das Kind
und Fertigkeiten. Es lernt dabei –
bleibende Erfahrungen, Einsichten
absichtslos – mehr als durch
und Fertigkeiten. Es lernt dabei –
Programme und frühen Unterricht.
absichtslos – mehr als durch
Spielen macht Kinder stark und
Programme und frühen Unterricht.
glücklich. Doch haben sie dafür heute
Spielen macht Kinder stark und
noch genügend Freiräume? Und
glücklich. Doch haben sie dafür heute
können sie noch richtig spielen?
noch genügend Freiräume? Und
Wie können wir das selbstständige
können sie noch richtig spielen?
Spiel ermöglichen?
Wie können wir das selbstständige
Spiel ermöglichen?
Entscheidende
Freies Geistesleben
Entwicklung verstehen, Förderung
der Sinne, Rhythmus im Alltag,
Entwicklung verstehen, Förderung
richtiges Spielen – das sind wichtige
der Sinne, Rhythmus im Alltag,
Elemente einer modernen Erziehung.
richtiges Spielen – das sind wichtige
Christiane Kutik gibt zahlreiche
Elemente einer modernen Erziehung.
Ratschläge und Anregungen für alle
Christiane Kutik gibt zahlreiche
Lebensbereiche mit Kindern in den
Ratschläge und Anregungen für alle
ersten 7 Lebensjahren – eine Zeit,
Lebensbereiche mit Kindern in den
in der Kinder intensiv lernen,
ersten 7 Lebensjahren – eine Zeit,
entdecken, ausprobieren und
in der Kinder intensiv lernen,
aktiv sein wollen.
entdecken, ausprobieren und
aktiv sein wollen.
Freies Geistesleben : Kinder wahr nehmen
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aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 25
BLICK IN DIE WELT
25
Der Maßstab ist das Kind
Inklusion in der Krippe braucht individuelle Bedingungen
von Brigitte Huisinga
Kinder entwickeln sich unterschiedlich – immer.
Daraus ergeben sich individuelle Bedürfnislagen.
Das Kind sucht sich im freien Spiel selbst das, was
es für seine Entwicklung braucht. Dafür braucht es
Zeit, feinfühlige Achtsamkeit und den Blick der
Erzieherinnen, die kleinsten Entwicklungsschritte
des Kindes zu erkennen.
In der kurzen Spanne des Krippenalters der Kinder
von wenigen Monaten bis zu drei Jahren sind die Unterschiede in der Entwicklung der Kinder sehr groß:
krabbelnde, sicher laufende und springende Kinder,
Kinder, die gefüttert werden, und selbstständig essende Kinder, lautierende Kinder und Kinder, die
ihre Bedürfnisse sprachlich äußern.
Aus dieser kurzen Aufzählung lässt sich schließen,
wie unterschiedlich die Bedürfnisse der Kinder sind
und wie individuell der Umgang mit dem einzelnen
Kind sein muss.
Baut die Betreuerin feinfühlig eine Beziehung zum
Kind auf, kann sich dieses im Kontakt auf seine Art
äußern und von seinem Entwicklungsstand aus mitwirken. Es bekommt Hilfe, wenn es Hilfe benötigt,
aber erlebt sich selbstwirksam, wenn die Betreuerin
seine eigenen Impulse aufgreift und unterstützt.
Im Spiel und in der Bewegung erlebt es sich im
Umgang mit seinem eigenen Körper und den es umgebenden Gegenständen und Spielmaterialien. Die
Betreuerin muss erkennen, was das Kind braucht, um
sich mit der Welt auseinanderzusetzen und seine
Sinne zu schärfen. – Das alles gilt auch für Kinder mit
besonderen Bedürfnissen oder Behinderungen.
Für die Eltern dieser Kinder ist es nicht leicht zu
sehen, dass sich ihr Kind anders entwickelt oder im
späteren Leben mit Beeinträchtigungen umgehen
muss. Sie suchen alle erdenklichen Fördermaßnahmen für ihr Kind. Kinder und Eltern erleben einen unruhigen Alltag, der für beide Seiten anstrengend und
defizitorientiert ist.
Die Krippeneltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen leiden häufig daran, dass andere Kinder
ihre Kinder in der Entwicklung überholen. Der verengte Blick auf die Defizite erzeugt Trauer. Verständnis und Verständigung, Gespräch und Austausch
über die kleinen Freuden sind für Eltern und Betreuerinnen hilfreich. Auch die Eltern betroffener
Kinder brauchen die Inklusion.
• Entscheidend ist die Sichtweise
auf das Kind •
Es kommt nicht darauf an, wie alt und auf welchem
Entwicklungsstand ein Kind ist, sondern ausschließlich auf die achtsame Sichtweise der Betreuerin, die
dem Kind immer wieder Signale sendet, dass sie sieht,
was es schon kann, wo es mitwirken will und wann es
Hilfe braucht. Mitwirkung ist manchmal kaum sichtbar, aber die Basis der späteren Selbstständigkeit. •
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• • • Im freien, autonomen Spiel sucht sich jedes Kind
das, was es für seine jeweilige Entwicklung braucht.
Die Aufgabe der Erzieherin ist es, geschützte Bereiche anzubieten und Spielmaterial, das der Entwicklung förderlich ist. Sie hat dafür zu sorgen, dass sich
die Kinder nicht gegenseitig stören und dennoch
wahrnehmen können.
• Die Bedeutung der Zeit•
Eine entscheidende Rolle spielt die Zeit. Ein rhythmisch gegliederter Tagesablauf muss die individuellen Bedürfnisse einer kleinen Krippengruppe von bis
zu zehn Kindern berücksichtigen. Es muss möglich
sein, einem Kind mit besonderen Bedürfnissen
mehr Zeit und Unterstützung zu geben, bis es vielleicht zum ersten Mal den Löffel selbst in die Hand
nimmt oder zum Mund führt. Möglicherweise akzeptiert es auch längere Zeit nur eine Speise und
man braucht viel Geschick und Geduld, es behutsam
an andere Kost heranzuführen.
Kleinste Entwicklungsschritte erkennen zu lernen
und sich daran zu freuen ist eine Qualität, welche die
Erzieherinnen mit und an ihren Kindern entwickeln.
Inklusion in der Krippe braucht keine Personen, die
speziell für die Kinder mit besonderen Bedürfnissen
zuständig sind, aber Bedingungen, die den individuellen Umgang mit jedem Kind ermöglichen. Sie benötigt Zeitabläufe und räumliche Voraussetzungen,
die ruhiges, ungestörtes Spiel und selbstständige Bewegung zulassen. Und sie benötigt fachliche Begleitung und Beratung für die Betreuerinnen.
• • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
26 BLICK IN DIE WELT
Inklusion in der Krippe braucht
keine Personen, die speziell für
die Kinder mit besonderen
Bedürfnissen zuständig sind,
aber Bedingungen, die den
individuellen Umgang mit jedem
Kind ermöglichen.
Da die Kinder mit besonderen Bedürfnissen in den
meisten Fällen in Frühförderstellen oder Sozialpädiatrischen Zentren gefördert werden, besuchen die
Therapeutinnen die Krippe. Das Wohlergehen und
die Entwicklung des Kindes muss ein gemeinsames
Anliegen sein. Im Gespräch mit der Therapeutin
kann die Betreuerin gestärkt werden und Hinweise
bekommen, wie sie das Kind unterstützen kann.
•
Zur Autorin: Brigitte Huisinga ist Gründerin und Leiterin
der »Wiegestube« am hof-Niederursel, und dort in der
Familienbildungsarbeit tätig.
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28 BLICK IN DIE WELT
Pisa-Primus mit Defiziten
In Korea floriert die Waldorfpädagogik
von Peter Lang
Ist Korea wegen seines Bildungserfolges zu beneiden? – Schon im Kindergartenalter beginnt der Bildungsdrill, der sich bis in die Hochschulen fortsetzt.
Immer mehr Eltern bemerken die schädlichen Auswirkungen an in ihren Kindern und suchen nach Alternativen.
agogik, knüpfte Kontakte zu japanischen Waldorfpädagogen, organisierte ein Eurythmie-Gastspiel des ElseKlink-Ensembles Stuttgart, hospitierte in deutschen
Waldorfkindergärten und unternahm mit Pädagogen
und Landwirten eine Studienreise nach Sekem in
Ägypten.
Menschen haben Ideen und handeln. Zu diesen initiativen Menschen gehört die Koreanerin Cheong Hie
Lee. In den 1990er Jahren studierte sie in Marburg
Germanistik, Sprachwissenschaft und Kunstgeschichte. Schon während des Studiums wurde sie mit
Schriften Rudolf Steiners bekannt, die sie im Anschluss an die Marburger Zeit und ihre Promotion an
das Waldorflehrerseminar in Stuttgart führten.
Danach entschloss sie sich, nach Süd-Korea zurückzukehren, um dort an der Verwirklichung der Waldorfpädagogik mitzuarbeiten. Zunächst bildete sich eine
größere Gruppe von Menschen, die von Anthroposophie und Waldorfpädagogik begeistert waren, dann
aber rasch bemerkten, dass sie vielleicht lieber nicht
nur eine, sondern besser gleich mehrere Aktivitäten ergreifen wollten – und so trennten sich die Wege und
es entstanden in Korea mehrere Initiativen.
Im April 2000 gründeten koreanische Aktivisten das
»Zentrum zur Förderung der Anthroposophie in
Korea«, Cheong Lee begann mit der Herausgabe einer
Buchreihe »Spirit in Action«, die inzwischen sehr
gefragt ist, veranstaltete Symposien über Waldorfpäd-
• Pisa-Primus auf Kosten der Kinder •
Bis in die jüngste Zeit hinein belegte Südkorea in den
vergleichenden Schüler-Leistungs-Studien die ersten
Plätze. Bei der letzten wurde es von der chinesischen
Stadt Shanghai abgelöst, liegt aber nach wie vor ganz
vorne. Ginge es ausschließlich um diese Ergebnisse,
könnte man das koreanische Erziehungs- und Bildungssystem um seine Erfolge beneiden. Fragt man
aber nach den pädagogischen Methoden, den Lernund Lebensbedingungen der Kindern und Jugendlichen, die zu diesen »Erfolgen« führen, dann trübt sich
das Bild. Schon im Kindergarten sind die Kinder in
Jahrgangsklassen untergebracht, vereinseitigendes, intellektuelles Lernen dominiert. Die Vorgabe lautet: Je
früher, schneller und leistungsorientierter, desto besser! Kaum geweckt und gefördert wird dabei die kindliche Schaffensfreude, die Phantasie, die Lust am
Spielen. Die Dominanz der elektronischen Medienangebote im Kindergarten ist gewaltig und minimiert
Welterfahrung, Weltbegegnung und Kreativität.
Aber mehr und mehr Eltern, Erzieher, Lehrer und Do-
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BLICK IN DIE WELT
zenten an Hochschulen bemerken, dass bei den Kindern etwas schief läuft. Ihr suchender Blick wendet
sich – oft per Internet oder über Auslands- und Studienaufenthalte – sinnvollen, den Grundbedürfnissen
von Kindern entsprechenden Alternativen zu. Auf
diese Weise ist die unübersehbare Kindheitsmisere
auch Anlass zu Veränderung – und das lässt hoffen.
• Die Waldorfbewegung fruchtet •
Über 60 Einrichtungen – Kindergärten, Kinderhäuser
und Kleinkindgruppen – in verschiedenen Städten Koreas werden derzeit in Waldorfkindergärten verwandelt
oder haben diesen Prozess vollzogen. Da es neben dem
»Zentrum« zwei weitere Ausbildungsangebote zur
Waldorferzieherin gibt, erhöht sich die Zahl der waldorfpädagogischen Einrichtungen auf mehr als 150.
Ein Kreis von »tätigen Waldorferzieherinnen in Korea«
übernimmt mehr und mehr Aufgaben der Qualitätsberatung und -sicherung in den Einrichtungen.
• Gelungene Partnerschaft •
Seit neun Jahren arbeiten koreanische und deutsche
Dozenten in einem mittlerweile großen Kollegium zusammen. Alle Dozenten sind ausgewiesene Fachleute
der Waldorfpädagogik, viele koreanische Freunde sprechen zudem sehr gut Deutsch, da sie in Deutschland
studierten. Und so freuen wir uns immer wieder auf
die gemeinsame Arbeit, aus der heraus auch neue Aufgaben erwachsen. Und wir erleben: Das Feuer der Begeisterung brennt weiterhin.
•
Zum Autor: Peter Lang, Diplom-Pädagoge, Dozent und
Seminarbegleiter an ausländischen Seminaren, Mitglied
im Vorstand: »Zukunft gestalten – Waldorfpädagogik
in der Region Südostbayern«.
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30 DIALOG
Machen Krippen aggressiv?
von Claudia Grah-Wittich
In Krippen betreute Kinder litten unter massiven
Stressbelastungen, behauptet Rainer Böhm, Leiter
des Sozialpädiatrischen Zentrums in Bethel.
Die Erhöhung des »Stresshormons Cortisol«
entspreche den Werten hochbelasteter Topmanager.
Für Claudia Grah-Wittich vom »Haus des Kindes«
in Frankfurt-Niederursel hängt das von der Qualität
der Betreuung ab.
Der Stress, dem Krippenkinder ausgesetzt sind, führt,
wie Böhm sagt, zu Krankheiten, wie Infektionen und
Neurodermitis. Eine dauerhafte Erhöhung des Stresshormons wirke nicht nur schädlich auf bestimmte Regionen des sich entwickelnden Gehirns, sie führe
kurzfristig zu Verhaltensauffälligkeiten und langfristig
zu einem erhöhten Risiko für psychische Störungen
wie Depressionen oder Angst.
Rainer Böhm bezieht sich in der Hauptsache auf eine
Längsschnittstudie, die das National Institute of Child
Health and Development (NICHD) seit 1991 in den
USA durchführt. Sie hat nachgewiesen, dass ehemalige Krippenkinder in der Pubertät vermehrt aggressiv-impulsive Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Je
früher und je länger die Betreuung, desto stärker zeigten sich diese Verhaltensauffälligkeiten.
Susanne Viernickel, Professorin für Pädagogik der frühen Kindheit, zweifelt an der Übertragbarkeit der Studie auf Deutschland. Das deutsche Bildungs- und
Erziehungssystem sei stärker reguliert, als das der
USA. Dort könne praktisch jeder eine Kinderkrippe
eröffnen. In Deutschland sei außerdem eine sanfte
Eingewöhnung Standard, die in den USA nahezu unbekannt sei. Viernickel weist darauf hin, dass bisher
keine Studie, auch nicht die NICHD-Studie, zeigen
konnte, dass sich Krippenkinder besser oder schlechter entwickelten als Kinder, die zu Hause betreut wurden. Da es noch keine langjährige Erfahrung gibt und
Wissenschaftler selbst noch auf der Suche nach Erklärungen sind, rät Viernickel beim Thema Cortisol zu
Vorsicht. Sie warnt davor, pauschal Ängste vor der
Krippenbetreuug zu schüren.
Auch Wolfgang Hartmann, Leiter des Berufsverbands
der Kinder- und Jugendärzte, und Carola Bindt, stellvertretende Direktorin der Kinderpsychiatrie des
• • • • • • • Als Pädagogen sollten
wir Eltern anregen, sich zu fragen, ob
sie den Krippenplatz nur aufgrund
eines gesellschaftlichen Modetrends
in Anspruch nehmen oder aufgrund
zwingender Lebensumstände der
Familie. • • • • • • • • • • • • • •
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DIALOG
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Atmung
Wärmung
Ernährung
Die
Philipp Gelitz
Almuth Strehlow
sieben
Lebensprozesse
Lebenspr
ozesse
Grundlagen und
pädagogische Bedeutung
in Elternhaus,
Kindergarten und Schule
Freies Geistesleben
Philipp Gelitz | Almuth Strehlow
Die sieben Lebensprozesse
Grundlagen und pädagogische
Bedeutung in Elternhaus, Kindergarten
und Schule.
Hamburger Universitätsklinikums, zweifeln an Böhms Urteilen. Cortisol könne
ein Warnsignal sein, jedoch sei dessen Bedeutung noch nicht hinreichend erforscht.
244 Seiten, gebunden mit
Schutzumschlag
€ 22,– (D) | ISBN 978-3-7725-2627-5
www.geistesleben.com
• Worum es eigentlich geht •
Auf den Spuren des Lebendigen
Böhm macht die Öffentlichkeit zu Recht auf ein mögliches Problem aufmerksam.
Wer möchte schon verantwortlich für Gesundheitsschäden durch Krippenbetreuung sein? Aber geschulte Erzieher oder interessierte Eltern benötigen keine
Messungen von Hormon-spiegeln, um zu beurteilen, wie es dem Kind geht. Sie
stellen dies am Aussehen und Verhalten des Kindes mit dem »gesunden Menschenverstand« ebenso gut fest.
Die günstigste Umgebung für das kleine Kind ist zweifellos sein vertrautes Zuhause, in dem es von den Bezugspersonen seiner engsten Familie umgeben ist.
Hier kann auf die Bedürfnisse des Kindes am besten eingegangen werden, hier
können sich wie selbstverständlich tragfähige individuelle Gewohnheiten herausbilden.
Als Pädagogen sollten wir Eltern anregen, sich zu fragen, ob sie den Krippenplatz
nur aufgrund eines gesellschaftlichen Modetrends in Anspruch nehmen oder
aufgrund zwingender Lebensumstände der Familie. Es geht weder darum, zu bewerten, noch darum, ein schlechtes Gewissen zu erzeugen. Wir sollten Eltern
dazu ermutigen, sich die kostbarste Zeit mit ihrem Kind nicht entgehen zu lassen.
Auf der anderen Seite ist es natürlich unser größtes Anliegen als Waldorfpädagogen, Kindern, deren Familiensituation nur diese Lösung zulässt, möglichst gute
Krippenplätze anzubieten.
Dass Eltern eine freie Wahlmöglichkeit haben, ist nicht nur politisch wichtig, sondern auch angemessen.
Betreuungseinrichtungen sind aus der modernen Gesellschaft nicht mehr weg•
zudenken und werden es auch künftig nicht sein.
2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit
Dieses Buch betrachtet die grundlegenden physiologischen Prozesse
und zeigt, wie sie sich im Kind entwickeln und verwandeln.
Für Erzieher, Lehrer und Eltern
ergeben sich interessante Perspektiven und wichtige pädagogische
Geschichtspunkte, etwa: Wie kann
ich die Organprozesse im Kind so
unterstützen, dass es sich gesund
entwickeln und in Ruhe lernen kann?
Zum ersten Mal werden in diesem
Buch die sieben Lebensprozesse
und ihre Bedeutung für die
kindliche Entwicklung genauer
betrachtet: Atmung, Wärmung,
Ernährung, Absonderung,
Erhaltung, Wachstum, Reproduktion.
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Freies Geistesleben
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erziehungskunst frühe kindheit September • 2015
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DIALOG
• • • Die vielfältigen Erfahrungen von Erzieherinnen
und die Forschungen zum Cortisolspiegel machen jedoch darauf aufmerksam, dass die Bedingungen für
Kinder in vielen Einrichtungen heute nicht optimal
sind und sich aufgrund des schon jetzt wieder spürbaren Finanzdruckes eher verschlechtern werden. Seit
ich mich hospitierend als Beraterin durch die Landschaft der privaten und städtischen Träger bewege,
stelle ich fest, dass der Würde des Kindes in vielen Fällen nicht Rechnung getragen wird. Auch der Verlust
natürlicher Erziehungsinstinkte und des elterlichen
Erfahrungswissens bedrohen die Gesundheit der Kinder. Wie vereinbaren wir also als Eltern und Familien
unseren Erziehungsauftrag mit unserem Beruf, ohne
den Kindern Schaden zuzufügen?
• Die Entwürdigung des Kindes •
Viele Menschen, die mit Kindern zu tun haben, wissennicht, was die Würde des Kindes konkret bedeutet
und welcher inneren Haltung es bedarf, sie zu wahren.
Das betrifft nicht nur unsere Krippen. Die Entwürdigung beginnt mit der »Mode« Wunsch-Kaiserschnitt,
geht über falsche Kleidungs- und Ernährungsgewohnheiten bis hin zur Verletzung ihrer Sinne, beim Einkaufen im Supermarkt, auf öffentlichen Spielplätzen,
in U-Bahnen – um nur einige Beispiele zu nennen.
Die Rechte des Kindes werden gegenwärtig überall da
selbstverständlich eingefordert, wo sie sichtbar über-
treten werden: bei Gewalt, Missbrauch und Kindeswohlgefährdung. Was aber geschieht mit Kindern, die
zwanzigmal in einer halben Stunde statt ihres Namens Max ein schrilles »Maahaax« hören, die permanent mit Ausrufen wie »Maahaax naheiinn«, »Schon
wieder«, »Immer Du«, »Lass das«, »Das habe ich
schon hundert Mal gesagt« malträtiert werden?
Gute Betreuung zeigt sich an der Art, wie wir mit dem
Kind sprechen, wie wir es pflegen und eine Umgebung anbieten, in der es sich auf dem Wege zur Selbständigkeit als freies, autonomes Wesen begreift. Die
Kommunikation mit Säuglingen und kleinen Kindern
wird oft mit dem Begriff »Ammensprache« umschrieben: Nicht gemeint ist damit das »Eiteitei«, sondern
dass man über das Mienenspiel und über Worte mit
dem Kind in einen Dialog tritt, ihm zum Ausdruck
bringt: »Ich sehe dich und deine Bedürfnisse«. Dies
stärkt die Lebenskräfte des Kindes und dient als Basis
für den Aufbau einer sicheren Bindung. Das gilt vor
allem für den Krippenalltag.
Die Krippe hat in unserer Gesellschaft nicht nur den
Auftrag, Kinder zu betreuen, sie soll auch dazu beitragen, das Besondere an den ersten Lebensjahren zum
Wohle der Kinder bewusst zu machen. Die kindlichen
Entwicklungsbedürfnisse müssen in Zeiten wie unseren zur zentralen gemeinsamen Aufgabe von Krippen
und Eltern werden.
Statt über den Cortisolspiegel zu streiten, müssen
eine Reihe von konkreten Aufgaben in Angriff ge- •
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34 DIALOG
• • • nommen werden. Pädagogische Einrichtungen sollten sich der Bedeutung ihrer heilsamen Ressourcen bewusst werden, Netzwerke bilden und konsequent an
der Qualität ihrer Betreuung arbeiten; ihre Tätigkeit dokumentieren und verbindliche, pädagogisch-medizinische Richtlinien erarbeiten; die Bedeutung der
Elternpartnerschaft anerkennen und diese professionell
praktizieren; Angebote für Eltern entwickeln, in denen
der Zusammenhang von Erziehung und Gesundheitsförderung erfahrbar wird und individuelle Betreuungsangebote für die konkreten Familien schaffen.
Dazu bedarf es unserer Einsicht und einer entsprechenden Bewusstseinshaltung. Selbsterkenntnis, Selbsterziehung und Selbstverwandlung benötigen wir, damit
wir den Kindern nicht unsere eigenen Belastungen
oder über Generationen tradierten falschen Bindungs-
stile weitergeben. Das Thema Krippe ist eine wichtige
Chance, die nicht zu überschätzende Bedeutung der ersten drei Lebensjahre ins Bewusstsein zu rufen und das
Gewissen der Gesellschaft aufzurütteln.
•
Zur Autorin: Claudia Grah-Wittich ist Diplom-Sozialarbeitern
und in der Frühforderung am »hof« in Frankfurt-Niederursel
tätig. Mitverantwortlich für die Weiterbildung:
»Eltern beraten – Kinder neu sehen lernen«
(www.der-hof.de).
Links:
www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/
anhoerungen/archiv/2012/Betreuungsgeld/74__Sitzung_
Wortprotokoll_Gesamt-Internet.pdf
www.focus.de/gesundheit/baby/kleinkind/tid-26015/
forschung-und-technik-medizin-stresstest-fuer-diekleinen_aid_755343.html
• • • • • • • Die Krippe hat in unserer Gesellschaft nicht nur den Auftrag,
Kinder zu betreuen, sie soll auch dazu beitragen, das Besondere an den ersten
Lebensjahren zum Wohle der Kinder bewusst zu machen. Die kindlichen Entwicklungsbedürfnisse müssen in Zeiten wie unseren zur zentralen gemeinsamen Aufgabe von Krippen und Eltern werden. • • • • • • • • • • • • • •
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MÜLLERS MEINUNG
Wenn mein Mann die Kinder anzieht
von Birte Müller
Mit manchen Dingen ist mein Mann überfordert.
Dazu gehört, morgens mit mir zu sprechen oder einen
Einkaufszettel mitzunehmen. Auch Kinderklamotten
haben meinen Mann ab dem Tag von Willis Geburt
überfordert. Und es ist ja auch wirklich kompliziert:
Da gibt es Bodys, Jäckchen und Hemdchen, da wird
gewickelt, geschleift und ohne Ende geknöpft (Knopfreihen, die sich irgendwo am Bein dreiteilen und NIE
auf Anhieb richtig geknöpft werden, selbst wenn das
Baby dabei schläft). Mal wird vorne, mal hinten und
mal unten oder oben oder an der Seite geschlossen. Bei
jedem Teil ist es anders! Ich hatte wirklich viel Verständnis für die Forderung meines Mannes nach
Sprühklamotten, vor allem wenn man bedenkt, dass
Willi sich schon als Säugling wie ein Aal beim Anziehen gewunden hat.
Die Behauptung, dass Männer besser räumlich denken
könnten als Frauen, halte ich – zumindest in Bezug auf
Kinderklamotten – für definitiv falsch. Oft habe ich
meinen Mann beobachtet, wie er die Ärmchen unserer
Kinder zum Test ein paar Mal anwinkeln musste, um
zu schauen, in welche Richtung das Gelenk knickt,
bevor er es in ein Loch einfädelte (was dann oft die
Beinöffnung war). – Mittlerweile sollte es vergleichsweise simpel sein, dafür zu sorgen, dass unsere sechs
und acht Jahre alten Kinder vernünftig angezogen sind.
Gut, das Anziehen bei Willi ist noch immer eine
Herausforderung – er hasst das einfach und rotiert
dabei noch immer oft wie ein Kreisel. Aber womit mein
Mann sich richtig blöd anstellt, ist die Kleiderauswahl.
Er kann sich niemals daran gewöhnen, dass ein Pullover, der einmal Willi gehört hat, nun seit zwei Jahren
im Schrank seiner Schwester liegt. Er kann nicht umdenken. Egal wie klein er ist, er bleibt für IMMER Willis
Pulli – und er wird daher auch Willi angezogen, egal
wie schwer er über den Kopf geht oder dass die Ärmel
bei den Ellenbogen enden! Übrigens hat mein Mann
da gar kein Problembewusstsein, er merkt das gar
nicht! Und was einmal an ist, bleibt auch an – ob es ein
Loch oder einen Fleck hat oder die Nähte nach außen
zeigen. Geschafft ist geschafft.
Für wichtige Termine – wenn sich zum Beispiel der
Schulfotograf angekündigt hat – trage ich daher in den
Kalender ein, dass die Kinder vernünftig angezogen
sein sollten. Natürlich liest mein Mann so etwas gar
nicht oder vergisst es sofort wieder. Auf dem Gruppenfoto ihrer Vorschulklasse ist unsere Tochter Olivia zu
sehen, mit ungekämmten Haaren und einem feuerroten, zerfetzten Flamenco-Kleid – und sie sieht sehr
glücklich aus!
•
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SERVICE | BÜCHER
Erziehen ist kein Kinderspiel!
Kinder wollen eine Begleitung in die Welt der Erwachsenen. Sie wollen keinen Sonderweg, sondern
ahmen den Weg der Erwachsenen nach. Kinder wollen sehen, erleben und auch tun. Das ist eine
schwere Bürde für moderne Erwachsene: Sie müssen plötzlich die Zähne in Ruhe und Entspannung putzen, voller Hingabe und Freude aufräumen und mit Genuss kochen. Das kann durchaus
zu einem Kontrapunkt in einer Zeit werden, die alles schnell und effizient in kürzester Zeit erledigt
haben will. Denn kleine Kinder nehmen nicht nur mit dem Auge Abläufe wahr, sondern mit allen
Sinnen.
In klarer Sprache mit nachvollziehbaren Beispielen gibt Christiane Kutik Einblick in die Entwicklung der Kinder im ersten Lebensjahrsiebt. In diesem Zeitraum eignet sich ein Kind die Grundlagen für das Gelingen seines Lebensweges an – am besten spielerisch, wie die Autorin erklärt. Für
Kutik geht es darum, vom Förderwahn weg hin zur Eigeninitiative des Kindes zu kommen. Der
Erwachsene hat die Aufgabe, ein Vorbild für den Erwerb der Basisfähigkeiten zu sein und Raum
zu lassen für eine anregungsreiche Umgebung zur Entfaltung der Phantasie. Damit das Kind
durch ungestörtes Spielen lernt und eigene Erfahrungen macht.
Ein besonderes Kapitel ist den Jungen gewidmet. Sie wollen ihre Kräfte messen und nicht ausgebremst werden. Aber was tun, wenn es zu wild wird? Welche besondere Zuwendung brauchen
sie? Klare, gut nachvollziehbare Gedanken sind auf den zwanzig Seiten zu diesem Thema aufgeführt. Ist Kutiks Buch ein weiterer Ratgeber in der unendlichen Reihe von Erziehungsbüchern? Ja
– aber ein besonderer. Er erinnert daran, dass Kinderaufziehen nicht vom Geldbeutel abhängt,
sondern von Erwachsenen, die Kindern mit Liebe und Hingabe begegnen, sich aber immer bewusst sind, dass sie Vorbilder sind. Alles, was und wie sie es tun, nehmen ihre Kinder als das Maß
für das eigene Tun. Kindererziehung ist deshalb anstrengend, weil Kinder das Tun und Fühlen
Gise Kayser-Gantner
der Erwachsenen unmittelbar widerspiegeln.
•
Christiane Kutik: Spielen macht Kinder stark, geb., 199 S., EUR 19,90, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2013
Hoffnung für die Ärmsten
Sie erzählen von ihrem Leben, von ihrer Angst, von der Hoffnungslosigkeit, von Gewalt und
Armut, von Drogen und von der Zukunftslosigkeit, die jeden bedrückt, der in die Elendsviertel
von Kolumbiens Hauptstadt Bogotá gerät. In dem umfangreichen und anschaulich bebilderten
Buch über die »Corporación Educativa Social« (CES) erzählen Kinder, Pädagogen und Besucher
aber auch von den kleinen Lichtmomenten, vom Vertrauen und von den Hoffnungskeimen und
der Zukunft.
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SERVICE | BÜCHER
Initiiert wurde die Corporación vom Herausgeber der Dokumentation, Helmut von Loebell. Seit
1962 arbeitet er erfolgreich als Unternehmer in Kolumbien. 1990 schritt er zur Tat, zusammen
mit seiner Frau Marilly und Maria Antonia Zarate, Dozentin für Pädagogik und Menschenrechte
in Bogotá. Sie gaben Straßenkindern ein Zuhause und entwickelten in den folgenden 20 Jahren
die bis heute erfolgreiche Einrichtung. Die Kunst, im Schaffen von Schönheit sich selbst tätig zu
erleben, sei das Herzstück ihrer pädagogischen Arbeit, berichten die Erzieher – zu sehen bei der
Vorstellung des Buches in Salzburg im Mai in einer dramatischen und fröhlichen, von temperamentvoller lateinamerikanischer Musik begleiteten Aufführung des Theaterstücks »De donde
vengo yo« (»Wo ich herkomme«. Siehe »Hilfe für die ganz unten«, Erziehungskunst, September
2013). Die Tour führte sie auch durch Deutschland.
Zurück in ihrer Heimat, dem ärmsten und gewaltvollsten Elendsviertel Kolumbiens, werden sie
selbstbewusst ihre Zukunft in die Hand nehmen. Der Leser, der dieses Buch in die Hand nimmt,
wird sein Herz öffnen für die Ärmsten und ihre Schicksale auf dem lateinamerikanischen KontiThomas Wildgruber
nent.
•
Helmut von Loebell und Peter Daniell Porsche (Hrsg.): Zukunft für Zukunftslose in Bogotá, geb., 318 S., EUR 24,90,
Kulturverlag Polzer, Salzburg 2014
Kleine Zwerge – große Geschichten
Mit Beginn des Frühlings erwachen auch die drei Wichtel Zirbel, Nießerich und Schlucker in
ihrem Haus unter der alten Eiche. Nießerich und Schlucker beschließen, ein Boot zu bauen und
sich auf die Suche nach ihrem Bruder Wolkennase zu begeben, der vor langer Zeit auszog, um
die Silberquelle zu finden.
So beginnt die Reise den Fluss hinauf, die sie unter anderem durch den finsteren Krähenwald
führt, wo sie dem Großen Grum begegnen. Nur mit der Hilfe zahlreicher Freunde und einer gehörigen Portion Mut über stehen sie die Reise und gelangen zuletzt wieder glücklich nach Hause,
ehe der Winter ihnen zu sehr zusetzen kann.
In England in einem Atemzug mit Klassikern wie Unten am Fluss genannt, liegt dieses wunderbare
Buch jetzt von Daniela Drescher prächtig und opulent illustriert in deutscher Sprache vor.
Peter Fröhlich
•
Daniela Drescher und Denys Watkins-Pitchford: Die Wichtelreise, Neufassung nach der Übersetzung von Barbara
Gehrts, durchgehend farbig illustriert, geb., 175 S., EUR 24,90, Verlag Urachhaus, Stuttgart 2014
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SERVICE | NACHRICHTEN
• Willkommensklasse für Flüchtlingskinder
Die Rudolf Steiner Schule wird als
erste Waldorfschule eine Willkommensklasse für Flüchtlinge einführen.
Dies beschloss die Gesamtkonferenz
der Schule mit großer Mehrheit. Mehr
als 250 Willkommensklassen gibt es
bereits an Berliner Schulen.
Red.
• Internationaler Master-Studiengang
in Stuttgart
Der erste internationale Postgraduierten-Kurs für Klassen- und Fachlehrer
auf Englisch wurde mit zwei deutschsprachigen Kursen an der Freien Hochschule Stuttgart aufgenommen. Die 25
internationalen Studierenden kommen
aus 13 Ländern.
Red.
• Noch nie auf einen Baum geklettert
Laut einer Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag des Forums Bildung
Natur fehlt vielen Kindern in Deutschland der Kontakt zur Natur. Demnach
sind nur die Hälfte aller vier- bis zwölfjährigen Kinder noch nie allein auf
einen Baum geklettert. Fast ein Viertel
hat niemals ein freilebendes Tier gesehen. Während bei den über 50-jährigen
Eltern etwa 58 Prozent der Kinder
schon einmal allein auf einen Baum
kletterten, waren es bei den unter 29
Jahren alten Eltern nur 33 Prozent der
Kinder. Je jünger die Eltern, desto
ängstlicher sind sie.Red./Berliner Zeitung
• Energy-Drinks für Jugendliche
verbieten
Die SPD fordert ein offizielles Verbot
für Energy-Drinks wie Red Bull, Mon-
ster und Co. In einer Studie der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) wird explizit vor den
gesundheitlichen Risiken wie Herzrasen, Bluthochdruck, Übelkeit, Erbrechen und Krämpfen gewarnt. Das
Gesetz müsse im Jugendschutzgesetz
verankert werden. Red./Huffington Post
• Internationale Jugendtagung in Dornach
Vom 12. bis 16. April findet die Internationale Schülertagung »Was verbindet uns?« am Goethanum in Dornach
statt. Eingeladen sind Schüler ab der
10. Klasse – im Klassenverband oder
einzeln.
www.students-meeting.eu
Red.
• Symposion »Zusammenarbeit mit
Eltern«
Im Rahmen der Fortbildungsreihe
»Neue Führungskonzepte an Freien
Waldorfschulen« findet vom 13.-15. Mai
2015 im Kloster Seeon die nächste Veranstaltung mit dem Thema »Konstruktive Zusammenarbeit mit Eltern –
Bedingungen und Entwicklungsansätze« statt. Das Angebot richtet sich
an alle Waldorfkindergärten, Waldorfschulen und heilpädagogischen-sozialtherapeutischen Einrichtungen. Der
Generationswechsel, der bei den Erzieherinnen, Lehrern, Pädagogen und
Therapeuten einsetzt, vollzieht sich auf
Elternseite schon seit einigen Jahren.
Es kommen junge Eltern mit anderen
Lebensentwürfen und anderen Erwartungen auf die Waldorf-Einrichtungen
zu und treffen auf eine Generation von
Pädagogen mit einem anderen Selbstverständnis. Das führt zu vielfältigen
Missverständnissen, . www.entwicklungsbegleitung.netRed./Michael Harslem
• Fachtag Alternativ-Schulen in Berlin
»Bitte gründlich mischen! Freie Schulen auf der Suche nach gesellschaftlicher Diversität« – unter diesem Motto
findet am 24.4.2015 ein Fachtag der
Freien Alternativschulen in Berlin statt.
Alternativschulpädagogik ist gut für
alle Kinder. Gleichzeitig werden manche Milieus nur bedingt erreicht. Auf
der Suche nach guten Ideen, dies zu
ändern, wollen sich Praktiker aus den
Schulen, Fachleute aus der Wissenschaft und Akteure aus dem politischen Raum austauschen und dabei
jenseits der Vorwürfe »Ihr seid nur
Schulen für eine bestimmte Elite« und
»Wenn Ihr uns nur genug Zuschüsse
gebt, ist die Frage der Selektivität erledigt« ins Gespräch kommen.
www.freie-alternativschulen.de/fachtag2015
Red.
• Erlebnispädagogische Freiwilligendienste
Eine besondere Form von Freiwilligendiensten bietet EOS-Erlebnispädagogik
e.V. an. Ob im Inland (FSJ, BFD), Ausland (IJFD) oder in Übersee – der Freiwilligendienst, der Übergang von der
Jugend ins Erwachsenenalter, von der
Schule ins Berufsleben soll als echte
»Reifeprüfung« erlebt werden. In fünf
Seminarwochen wird den Freiwilligen
ein systematischer Weg der inneren
Schulung angeboten. www.eos-fsj.de
Red./Michael Birnthaler
erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 39
SERVICE | TERMINE
8.5.-10.5.15: Oberstufen- und Klassenlehrer, Thema: Methodik des Hauptunterrichts; 14.-16.5.15: Sportlehrer, Studienstandort Freiburg, Thema: Geräteturnen – vom Purzelbaum zum Salto, Anm.: [email protected]
30.4.-2.5.15: »Inklusion – Tor zur Waldorfpädagogik«: Tagung der inklusiv arbeitenden Waldorfschulen. Anm.: Gabi
Brucher, Tel. 02252-4764, E-Mail: [email protected], Ort: FWS Erftstadt
17.-18.4.15: Sprechenlernen ist kein Kinderspiel, mit R.
Patzlaff u. B. Krohmer (Eurythmie); 8.-9.5.15: Kindheit im
Beschleunigungswahn? Waldorfpadagogische Aspekte der
Kindesentwicklung bis ins Schulalter, mit R. Patzlaff und B.
Krohmer (Eurythmie).
Anm.: [email protected], Ort: Stuttgart.
1.-3.5.15: Norddeutsche Eurythmielehrer-Fortbildung: »Die
vier Temperamente« mit
H. Eller und P. Elsen, Ort: Schopfheim, Anm.: R. Barth, EMail: [email protected]
Vorbereitungsseminare in Schwäbisch Hall: »Meine Arbeit als Klassenlehrer/in zwischen Ideal und Wirklichkeit«.
24.-25.4.15 1. Klasse; 8.-9.5.15 2. Klasse, mit K. Wagner und
M. Carle, Anm.: www.klassenlehrerseminare-hall.de
25.-26.4.15: Saatgutlehrgang 2015. Ausbildung zum eigenständigen Samengärtner. Weitere Termine: 29.-30.8.15, 10.11.10.15. Anm.: Peter Barthel, Kranichweg 34, 27624
Flögeln, Tel. und Fax: 04745-7820356 (in der Nähe von Bremerhaven)
27.4.15: Berufseinführung. Thementag mit W. Riethmüller,
Impulsreferate mit G. Hohlmann, Chr. Walf, I. Christians,
G. Döring. Anm.: M. Schmölling, E-Mail:
[email protected], Ort: Anthroposophisches
Zentrum, Kassel
27.4.-1.5.15: Präventionswochen »Das innere Gleichgewicht
finden. Erschöpfung verstehen – in Bewegung kommen –
den eigenen Rhythmus entdecken«, mit M. Lenzen, K.
Lumme, M. Wegner, Anm.: Rehaklinik Haus am Stalten,
Tel. 07629-9109-0,
www.stalten.de. Weiterer Termin: 2.-6.11.15
Freie Hochschule Stuttgart: 29.4.15: Informationstag
»Waldorflehrer werden«. 4.-8.5.15: Fortbildung Feldmessen für Lehrer und Studierende mit W. Altemüller, Chr.
Boettger, W. Hutter, Anm.: [email protected], Ort: Schluchsee-Faulenfürst/Südschwarzwald.
2.5.15: Waldorf-Kongress 432 Hz. Arbeitstagung für Klassen-, Musik-, und Instrumentallehrer. Anm.: M. Schlichtig,
Tel. 07661/1577, Ort: Thomas-Haus, Mergelteichstr. 45 a,
Dortmund
4.-5.5.15: Soziale Gerechtigkeit im Schulwesen oder mehr
soziale Gerechtigkeit durch Schule, mit P. Sahlberg, A.
Schleicher, B. Maxwell. Kolloquium. Anm.: European
Forum for Freedom in Education, E-Mail: [email protected], Ort: Edinburgh, Schottland
8.-10.5.15: Einen Kindergarten leiten!, mit W. Nährig, S.
Steinhausen. Weitere Termine: 19.-21.6.15-30.8.15; Ort:
Seminar für Waldorfpädagogik im Freien Bildungswerk
Rheinland in Köln, E-Mail: [email protected]
14.-16.5.15: ENASTE-Kongress »Transformations –
Bildung in einer sich wandelnden Welt«. Gleichzeitig
Internationale Tagung der Waldorferzieherinnen- und
Waldorflehrerausbildner (17.-20.5.2015), Zentrum für
Kultur und Pädagogik, Wien, E-Mail:
[email protected], www.enastecongress.net
Veranstaltungen am Goetheanum in Dornach:
30.4.-3.5.15: »Wege zur Balance: Von der Erschöpfung zur
Neuschöpfung«. Anthroposophische Körpertherapie im
interdisziplinären Dialog. Internationale Fachtagung.
Info.: www.medsektion-goetheanum.org.
2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit
39
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 40
Team mission wildnis
Pädagogische Klassenfahrt in der
Mecklenburgischen Seenplatte
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GELEGENHEITEN
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Fax: 0039 0461 76 45 00
erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 41
64
GELEGENHEITEN | ANZEIGEN
Wir suchen für unseren
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Rudolf Steiner Kindergarten
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Ô ab sofort eine/n staatlich anerkannte/n
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Erzieher/in
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Ô *I mit Qualifikation in Waldorfpädagogik
für 25 Wochenstunden.
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Unser kleiner Waldorfkindergarten im
Süden von Bremen sucht ab sofort zur
Einarbeitung durch unsere langjährige
Kindergartenleitung und zur Übernahme
der Gruppenleitung möglichst noch in
diesem Jahr einen
Erzieher m/w
In unserem zweigruppigen Kindergarten
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werden in jeder Gruppe bis zu 20 Kinder
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im Alter von 2 bis 6 Jahren betreut.
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Kontakt: Rudolf Steiner Kindergarten
Saarner Straße ,
385 • 45478 Mülheim a. d. Ruhr
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Tel:
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08/5
94
32
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E-Mail: [email protected]
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Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
In Vollzeit und unbefristet
Wir wünschen uns hierfür einen
Menschen mit staatlicher Anerkennung
und Waldorferzieherausbildung,
vor allem aber mit Herz und Initiative,
der sowohl Freude an der Arbeit mit den
Kindern als auch deren Eltern hat und
dem die zeitgemäße Waldorfpädagogik
ein inneres Anliegen ist.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
Info und Kontakt unter:
waldorfkindergarten-barrien.de
Waldorfkindergarten
Hamburg
Eimsbüttel/Eppendorf
Unser 6-gruppiger Waldorfkindergarten
in der Mitte Hamburgs gelegen,
sucht ab Sommer 2015 oder früher
für die beiden 8-Std. Gruppen:
im Elementarbereich eine(n)
Waldorfkindergärtner(in) 40 Std.
und im Krippenbereich eine(n)
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Waldorfkindergärtner(in) 40 Std.
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weiter suchen wir für das
Kindergartenjahr 2015/2016
FSJ und
Anerkennungspraktikanten(innen)
Die Friedel-Eder-Schule ist eine freie heilpädagogische Waldorfschule, staatlich genehmigt
als Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, mit Schulvorbereitender
Einrichtung, neun Schulklassen, drei Berufsschulstufen und integrierter heilpädagogischer
Tagesstätte. Derzeit besuchen ca. 130 Schülerinnen und Schüler unsere Einrichtung.
Wir suchen ab 14. September 2015 eine/n
ERZIEHER/IN, HEILERZIEHUNGSPFLEGER/IN, HEILPÄDAGOGEN/IN
für die Schulvorbereitende Einrichtung
SONDERSCHULLEHRER/IN für die Berufsschulstufe.
Uns ist wichtig, dass Sie Interesse für die Waldorfpädagogik und für die Selbstverwaltung
mitbringen.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
Bitte schicken Sie diese per email an:
[email protected]
Wir wünschen uns engagierte liebevolle
Mitarbeiter(innen), mit besonderem
Interesse an der Waldorfpädagogik.
Unser Kollegium arbeitet im Sinne der
Selbstverwaltung, daher suchen wir
Menschen die bereit sind eigenverantwortlich zu handeln und in unserer
Gemeinschaft mitzuwirken.
Über ihre ausführliche Bewerbung
freuen sich Kollegium und Vorstand.
Bogenstrasse 45; 20144 Hamburg
Telefon 040 – 42 93 55 24
Mit Anrufbeantworter wir rufen gerne zurück.
Friedel-Eder-Schule
Max-Proebstl-Str. 11 . 81929 München
www.friedel-eder-schule.de
erziehungskunst
Mail
[email protected]
April | 2015
2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 42
ANZEIGEN
Für unsere 2-gruppige Kinderkrippe in einem wunderschönen Neubau,
angegliedert an die Freie Waldorfschule und den Waldorfkindergarten suchen wir
ab 1.9.2015 eine Erzieherin oder einen Erzieher, möglichst mit Erfahrungen im
Kleinkindbereich.
Wenn Sie warmherzig, offen und verantwortungsvoll sind, freuen wir uns über Ihre
Bewerbung.
Waldorfpädagogik Crailsheim e.V.
z.Hd. Bettina Häusslein
Burgbergstr. 49 – 51
74564 Crailsheim
Tel: 0 79 51 | 96 39 56
Für unseren Waldorf-Kindergarten suchen wir ebenfalls zum 1.9.2015 eine Erzieherin
oder einen Erzieher (Umfang 75%, ausbaufähig) zur Erweiterung unseres
Kindergartenteams
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
Für beide Stellen wünschen wir uns eine Person mit Waldorfausbildung oder Weiterbildung
bzw. einem persönlichen Anliegen an die Waldorfpädagogik
rudolfsteinerschule
hamburg-wandsbek
Wir suchen zum
1. August 2015 für die
paritätische Arbeit in
einer unserer Elementargruppen eine/n
Ulm ist eine gemütliche Großstadt in Süddeutschland direkt an der Donau.
Mit Blick auf den höchsten Kirchturm der Welt wohnen 4 Kindergartengruppen im
hellen Holzhaus, neben an im Eckhaus 2 Kindergarten- und 2 Krippengruppen.
Zum September 2015 suchen wir
s
s
einen Erzieher oder Anerkennungspraktikanten (m/w) 80–100%
einen Erzieher (m/w) als Elternzeitvertretung
in unserer Ganztagesgruppe 80–100%
s einen Erzieher (m/w) für unsere Ganztagesgruppe 50%
s einen Erzieher (m/w) für unsere Krippe 100%
s einen Erzieher (m/w) 50%
staatlich anerkannt, gerne mit Waldorfausbildung
Wir wünschen uns neue Kolleginnen
s die sich freudig und engagiert mit der Arbeit an den Kindern verbinden
s die den Belastungen des Alltags mit Humor und Kreativität standzuhalten wissen
s die bereit sind, sich fort- und weiterzubilden
Wir bieten Ihnen:
s einen schönen Arbeitsplatz mit netten Kolleginnen
s Bezahlung nach TVÖD
s betriebliche Altersvorsorge
s vielfältige arbeitgeberfinanzierte Fort- und Weiterbildung
s Begleitung durch eine Mentorin aus dem Kollegium in der Einarbeitungsphase
s je nach Stelle einen unbefristeten Vertrag nach einer gelungenen Einarbeitungsund Probezeit
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an:
Robert Schulmeister Waldorfkindergarten, Römerstraße 97, 89077 Ulm
z. H. Frau Gotthold-Fronz
Telefon 07 31/ 93 25 8–20, [email protected]
www.waldorfschule-ulm.de
staatlich anerkannte/n
WALDORFERZIEHER/IN
(volles Deputat)
zusätzlich suchen wir
eine ausgebildete
WALDORFERZIEHER/IN
oder
KLEINKINDPÄDAGOGE/IN
(volles Deputat)
für die Krippe, gerne
mit Krippenerfahrung
Der Waldorfkindergarten
Tonndorf ist ein viergruppiger Kindergarten
(2 Elementargruppen,
2 Krippengruppen) im
Osten von Hamburg.
Wir freuen uns auf
Ihre Bewerbung
Waldorfkindergarten
Hamburg Tonndorf
Holstenhofstieg 11
22041 Hamburg
April | 2015 erziehungskunst
erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016
65
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 43
sucht
zum nächstmöglichen Zeitpunkt
für sein Stübchen (Krippe) mit 12 Kindern
eine/n Erzieher/In
für mind. 32 Std./Wo.
spätestens zum 1.9.2015
eine/n Erzieher/In
in Teilzeit für den Elementarbereich
eine Mitarbeiter/in im Rahmen
des Bundesfreiwilligendienstes
sowie dauerhaft
versierte Kräfte
als Urlaubs- und Krankheitsvertretungen
in Teilzeit
Wir wünschen uns liebevolle und engagierte Mitarbeiter-/Innen (idealerweise
Waldorferzieher-/Innen), die unser Kollegium mit Tatkraft und eigenen, guten Gedanken verstärken.
Wir bieten ein erfahrenes und aufgeschlossenes Team aus Kollegium, Vorstand
und Verwaltung.
Ein partnerschaftlicher Umgang untereinander ist für uns selbstverständlich.
Ebenso wie die gezielte Weiterbildung
und Förderung unserer Mitarbeiter/Innen,
um unserem Qualitätsstandard und anspruchsvollen Leitbild täglich gerecht zu
werden.
Dafür sind wir bereit, auch viel für unsere
Mitarbeiter zu tun und zu bieten.
Unser schöner Kindergarten liegt in
ländlicher Umgebung neben der Freien
Waldorfschule Sorsum, gut und schnell
erreichbar vor den Toren Hannovers (ca.
15 km entfernt, mit S-Bahn Anschluss vor
der Haustür).
„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.¨
In München Südwest entsteht ein solches Dorf. Eine Schule mit
derzeit sieben Klassen besteht bereits, ebenso ein Wohnhaus
für alle Generationen. Neu ist unser Kinderhaus mit zwei
Kindergartengruppen à 25 und zwei Krippengruppen à zwölf
Kinder, in dem Kinder von zwölf Monaten bis ins Schulalter
aufgenommen werden.
Für das Kinderhaus suchen wir zum Herbst 2015
Erzieher/In
mit Herz, Offenheit und Pioniergeist
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an:
/CTKGP9CNFQTHMKPFGTICTVGP5QTUWO
Weetzener Str. 3, 30974 Wennigsen
[email protected]
www.waldorfkindergarten-sorsum.de
Waldorfpädagogische Ausbildung oder Interesse zur
Weiterbildung im waldorfpädagogischen Bereich erwünscht.
Den Bewerbungsbogen finden Sie unter
www.waldorfkinderhaus-msw.de
Waldorfkinderhaus München Südwest
Züricher Straße 9 · 81476 München · Telefon 089 - 72 40 63 80
2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit
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erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 45
68
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Waldorfkindergarten
Waldorfkindergarten Lüdinghausen
Stuttgart-Sillenbuch
Wir suchen für das Kindergartenjahr
2015/16 eine/n
Anerkennungspraktikanten/in
Unser fünfgruppiger Kindergarten liegt
landschaftlich schön mit einem großen
Garten am Rande des Silberwaldes.
Wir freuen uns über Ihre schriftliche
Bewerbung.
Waldorfkindergarten Sillenbuch
z. Hd. Frau Tatjana Dorka
Himbeerweg 21
70619 Stuttgart
Tel.: 07 11 / 47 19 26
Kooperationspartner
Waldorfschule
Fax: 07 11 / 4 76 49 46
Silberwald
[email protected]
www.waldorfkindergarten-Sillenbuch.de
Aktuell suchen wir zum schnellstmöglichen Zeitpunkt für unsere 1,5-gruppige
Einrichtung eine/n staatlich anerkannte/n Erzieher/in, die/der sich mit Herzensfreude ernsthaft mit der Waldorfpädagogik verbinden und verantwortungsvoll und
engagiert auch in Gruppenleitungsfunktion mitwirken möchte.
Eine Fortbildung zum/zur Waldorferzieher/in unterstützen wir sehr gern.
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung.
Waldorfkindergarten Lüdinghausen, Marzena Lesniak | Am Feldbrand 7
59348 Lüdinghausen | E-Mail: [email protected]
Der Waldorfkindergarten Gänsweide bietet in 6 Gruppen, davon eine, in der inklusiv gearbeitet wird und zwei Kinderkrippengruppen, eine liebevolle und kompetente Betreuung an. In der
Kinderkrippe werden jeweils 10 Kinder betreut, in den übrigen Gruppen 18-20 Kinder.
Wir suchen ab September 2015 in Voll- oder Teilzeit, sowie am Vor- und am Nachmittag:
• Waldorferzieher/in und/oder Erzieher/in mit staatlicher Anerkennung für
unsere Kinderkrippe, gerne mit Zusatzausbildung (0-3 Jahre)
• Heilpädagogen/innen in Kinderkrippe
und Kindergarten
• Waldorferzieher/in und/oder Erzieher/in mit staatl. Anerkennung im Kindergarten
• Berufspraktikant/innen in Kinderkrippe und Kindergarten
Wir wünschen uns eine tatkräftige, wache und reflektierte Persönlichkeit mit guter Beobachtungsgabe und großem Einfühlungsvermögen. Bitte richten Sie Ihre aussagekräftige und
vollständige Bewerbung an:
Waldorfkindergarten Gänsweide e.V.
Neckarauer Waldweg 129 . 68199 Mannheim . 06 21- 85 27 88 . [email protected]
christianmorgensternschule.de
Das Leben ist nur selten
lange im Voraus planbar.
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GDKHULPPHUJDQ]DNWXHOODXIXQVHUHU+RPHSDJH
Machen Sie sich ein Bild von unserer Schule:
www.fwsbonn.de
Erzieher/in
Wir suchen eine/n
für unseren Hort mitten in Hamburg.
Sie sind stadterprobt, handwerklich
begabt und bereichern mit viel Freude
und Einfallsreichtum unsere Arbeit
mit den Schulkindern.
Wir bieten eine herzliche Teamatmosphäre und ein spannendes Umfeld
in Schule und Hort.
Bewerbungen bitte per E-Mail an
> [email protected]
erziehungskunst
Die Johannes-Schule ist eine Waldorfschule für Lern- und
Erziehungshilfe an der Kinder mit verschiedensten Formen
von Entwicklungsbesonderheiten Aufnahme finden.
Wir suchen für unsere neue 1. Klasse im Schuljahr 2015/2016 eine liebevolle, kreative
Persönlichkeit, die den Gestaltungsspielraum eines Klassenlehrers mit viel Initiativkraft
und Ideen ergreift. Gerne mit Nebenfach z.B. Musik, Englisch oder Turnen.
Wir setzen eine abgeschlossene Waldorflehrerausbildung voraus, evtl. mit der Erweiterung Heilpädagogik. Diese kann auch berufsbegleitend erworben werden.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Johannes-Schule, Neunkircher Str. 70, 66299 Bildstock
Telefon: 06897 840000 | E-Mail: [email protected]
April | 2015
2016 • Frühjahr erziehungskunst frühe kindheit
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 46
68
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Waldorf kindergarten am Schloß e.V.
Für die Leitung unseres eingruppigen Kindergartens im Herzen von
Bonn suchen wir zum Kindergartenjahr 2015/2016 (ab August 2015)
eine/n liebevolle/n Waldorferzieher/in.
Sie verfügen über: ∙ eine Ausbildung zum/zur Waldorferzieher/in (staatl. anerk.)
∙ Berufserfahrung, Persönlichkeit und Kommunikationsfähigkeit
∙ Sie können ein Team wertschätzend führen und pflegen einen
liebevollen Umgang mit Kindern,
dann freuen wir uns auf Ihre schriftliche Bewerbung an den:
Waldorf kindergarten am Schloß e.V. ∙ Poppelsdorfer Allee 78 ∙ 53115 Bonn
oder per eMail an Vorstand-Personal@Waldorf kindergarten-am-Schloss.de
Waldorfkindergarten
Hamburg
Eimsbüttel/Eppendorf
Unser 6-gruppiger Waldorfkindergarten
in der Mitte Hamburgs gelegen,
sucht ab Sommer 2014 oder früher
für die beiden 8-Std. Gruppen:
im Elementarbereich eine(n)
Waldorfkindergärtner(in) 40 Std.
und im Krippenbereich eine(n)
Die zweizügige Tübinger
Freie Waldorfschule sucht
ab sofort oder später für den viergruppiger Kindergarten mit Ganztagesbetreuung eine/n
Waldorferzieher/in
mit staatl. Anerkennung
als pädagogische Fachkraft
(100% bzw. 80%).
Waldorfkindergärtner(in) 40 Std.
Wir unterstützen die Einarbeitung gerne
mit einem Mentorierungsprozess.
weiter suchen wir für das
Kindergartenjahr 2015/2016:
zum Jahresbeginn 2015 eine/n
FSJ und
Förderlehrer/in
Anerkennungspraktikanten(innen)
(Teilzeit 50%).
Wir wünschen uns engagierte liebevolle
Mitarbeiter(innen), mit besonderem
Interesse an der Waldorfpädagogik.
Unser Kollegium arbeitet im Sinne der
Selbstverwaltung, daher suchen wir
Menschen die bereit sind eigenverantwortlich zu handeln und in unserer
Gemeinschaft mitzuwirken.
Über ihre ausführliche Bewerbung
freuen sich Kollegium und Vorstand.
Wir erwarten Erfahrung in der anthroposophischen Menschenkunde und
in der Waldorfpädagogik, Kompetenz
in der Einschätzung des Förder- und
Therapiebedarfs und der Durchführung
der entsprechenden Fördermaßnahmen
sowie Teamfähigkeit für eine fruchtbare
Zusammenarbeit mit den Lehrern, dem
Therapiekreis und den Eltern.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung –
per Post oder Mail:
Bogenstrasse 45; 20144 Hamburg
Telefon 040 – 42 93 55 24
(mit Anrufbeantworter wir rufen zurück)
per Mail: waldorfkindergarten_hh.gmx.de
erziehungskunst
Tübinger Freie Waldorfschule
Rotdornweg 30 y 72076 Tübingen
E-Mail: [email protected]
Wir suchen ab August 2015 eine/n
Anerkennungspraktikant/in/en
Wir sind ein 3-gruppiger Kindergarten
mit 65 Kindern von 2 bis 6 Jahren.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Waldorfkindergarten Dinslaken | z.Hd.
Frau Kannenberg | Gerhard-Malina-Str. 110
46537 Dinslaken | [email protected] | Tel. 0 20 64 | 4 05 81
Der Interkulturelle Waldorfkindergarten arbeitet seit fünf Jahren
auf der Elbinsel in HamburgWilhelmsburg mit einer Krippen-,
einer Elementar- und einer Inklusionsgruppe.
Im Januar 2015 wollen wir eine
weitere Krippengruppe eröffnen.
Wir suchen ab 1.1.2015 oder später
eine/n engagierte/n
Waldorferzieher/in
für die Krippe
Die Stelle umfasst 39 Std./Woche.
Wir arbeiten in einem jungen Team
mit fröhlichen 60 Kindern in drei
Gruppen. Dabei heißen wir viele
Kinder mit Migrationshintergrund aus
dem Stadtteil willkommen. Unsere
Räume liegen auf der Elbinsel, dem
Standort von Internationaler Bauausstellung und Gartenschau in 2013.
Wir freuen uns auf eine engagierte
Kollegin / Kollegen mit Herzenswärme und Gestaltungswillen!
Ihre Bewerbung richten Sie bitte an
Verein zur Förderung Interkultureller
Waldorfpädagogik in Hamburg e.V.
Veringstraße 3 – 21107 Hamburg
Telefon: 040 / 271 60 900
[email protected]
www.waldorfwilhelmsburg.de
Januar | 2015
erziehungskunst frühe kindheit Frühjahr • 2016
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 47
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zum Abschluss des Magazins
als Zusatzfreude
für die Leserinnen und Leser
aktuell_EK_KiGa_Entwurf_EK_KiGa 15.05.15 13:49 Seite 48
Waldorfpädagogik heute
www.geistesleben.com
Foto: Charlotte Fischer
Waldorfkindergarten heute. Eine Einführung.
Hrsg. von Marie-Luise Compani und Peter Lang.
Mit Beiträgen von M.-L. Compani, E. Göbel, C. GrahWittich, F. Jaffke, M. Kassner, B. Krohmer, P. Lang,
C. McKeen, A. Neider, A. Prange und J.Walter.
272 Seiten, zzgl. 32 Seiten farb. Bildteil, gebunden
€ 15,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2472-1
Waldorfschule heute. Eine Einführung.
Herausgegeben von Peter Loebell.
Mit Beiträgen von K.-M. Dietz, M. Glöckler,W. M. Götte,
E. Hübner, J. Kiersch, E.-M. Kranich, St. Leber, Chr. Lindenberg,
P. Loebell,W. Riethmüller, Chr. Rittelmeyer und A. Suchantke.
396 Seiten, zzgl. 16 Seiten farb. Bilddteil, gebunden
€ 16,90 (D) | ISBN 978-3-7725-2471-4
Die Beiträge dieses Bandes machen mit
allen wesentlichen Elementen des
Waldorfkindergartens vertraut und zeigen, wie
man den Alltag im Vorschulalter sinnvoll
gestalten kann. Das Buch kommt einem
wesentlichen Bedürfnis vieler Eltern entgegen:
einer umfassenden, aktuellen Einführung in
die Pädagogik der Waldorfkindergärten.
Waldorfschule heute bietet einen optimalen
Einstieg für künftige Schuleltern und für alle,
die sich über diese lebendige Pädagogik
informieren möchten. Die Autoren geben eine
umfassende Einführung in die Waldorfpädagogik und bieten einen guten Überblick
über die verschiedenen Gesichtspunkte dieser
Schulform, ihre Grundlagen und ihr Umfeld.
Verlag Freies Geistesleben : Wissenschaft und Lebenskunst