Neues aus St. Jacobi Oktober November 2015 VOX Jacobi Titelfoto: Emporenbild aus St. Jacobi Die Stimme des Jacobus versorgt Sie mit Neuigkeiten rund um die Hauptkirche. Editorial 3 Liebe Leserinnen und Leser, „Memento mori“ – „Denke daran, dass du stirbst“. Wann immer ich die Kirchentür des Nordportals öffne, lese ich diese Inschrift, die über dem Eingang steht. In unserer Kirche gibt es viele solcher Mahnungen, die uns an unsere Sterblichkeit erinnern. In den kommenden Monaten, vor allem im November, wenn wir Ewigkeitssonntag feiern, rückt das Thema wieder stärker in unseren Blick. Auf der Grabtür für die Gattin des Hauptpastors Schuppius findet Foto: Oliver Fantitsch sich ein Satz, der sich mir besonders eingeprägt hat. In deutscher Übersetzung lautet er: „Wer auch immer Du bist, der Du hierher kommst, lerne zu sterben; lerne, sage ich, recht zu sterben, denn in dieser Kunst darf man nicht zweimal irren.“ Die Kunst, recht zu sterben, auf die Schuppius zielt, bezieht sich dabei nicht nur auf den Augenblick des Todes, sondern meint: recht zu leben angesichts der Vergänglichkeit. Doch wie kann dies gelingen? Für mich heißt das: Mir bewusst zu halten, wofür ich dankbar bin im Leben, und mich darin zu üben, der Dankbarkeit in mir Raum zu geben. Und so freue ich mich auf den Gottesdienst am Erntedankfest, der mich aufmerksam hält auf all das Gute in meinem Leben. Recht zu leben angesichts der Vergänglichkeit heißt für mich aber auch: Kritisch und nachdenklich zu sein. Mir Gedanken zu machen, was in der Welt um uns herum passiert, und mich im Austausch mit anderen auseinander zu setzen. Auch das tun wir in den kommenden Wochen, wenn ab dem Reformationstag im Südschiff die Kunstausstellung "Wechselstube" geöffnet ist, oder wenn wir am Volkstrauertag in einem Gottesdienst all derer gedenken, die auf der Flucht in ein sicheres Land ihr Leben verloren haben. „Lerne, recht zu leben“ – dankbar, kritisch, nachdenklich. So mögen wir am Ende des Herbstes in all den Herausforderungen, vor denen wir derzeit in unserer Welt stehen, dem ersten Advent entgegengehen - im Vertrauen auf den, dessen Ankunft wir in unserer vergänglichen Welt erwarten. Ihre Inhalt Gemeindeleben 5 Geistliches Wort Abschied Küsterin M. Siemers Nachfolge Gemeindepfarrstelle ARD-Gottesdienst Luther-Lesefestival Reformationstag hoffnungsorte Flüchtlings-Requiem Ewigkeitssontag Ausstellung Gemeindeversammlung Weihnachtsmarkt migrantenmedizin westend Kirchenmusik 16 Konzerte Abschied und Nachfolge R. Kelber Pilgerarbeit 18 Sternpilgern Olavsweg 2016 Konfirmation und Pilgern Pilger-Messe 2016 Kunst und Kirche 20 Neuer Kirchenführer KirchenKunst in Kürze KirchenKunst etwas länger KirchenKunst am längsten Aus der Nachbarschaft 22 Kirchencafé St. Georg Freud und Leid 24 Ausblick 25 Die blauen Seiten 26 Foto: Thies Ibold 5 Geistliches Wort Was bringt mir das?! Wir leben in einer Zeit, in der die Frage, wozu etwas nützlich ist, in den Mittelpunkt vieler Überlegungen gestellt wird. So als glaubten wir, es gäbe den Zeitpunkt, an dem wir uns die Summe eines Lebens mit Zins und Zinseszins auszahlen lassen könnten. Mancher dann, der, sobald etwas anders kommt als erwartet oder geplant, schnell den Einsatz als Ganzes für sich in Frage gestellt sieht. Doch wenn wir überhaupt von der Summe eines Lebens sprechen können, besteht diese sicher nicht aus Bilanzen oder Renditen, die wir heutzutage – ob bewusst oder unbewusst – sogar von Regeneration, Glück und Liebe erwarten. Ja, schon beim Lesen dieser Zeilen, wird sich mancher schon längst die Frage gestellt haben: Was nützen sie mir? So tief ist die Struktur dieses Denkens in uns verankert. Aber besteht nicht der Nutzen der Liebe vor allem in der Empfindung von Liebe? Der Nutzen der Freude darin, dass uns etwas freut und in der Tiefe berührt? Oder der Nutzen unseres Lebens, dass wir uns lebendig fühlen? Was „nützte“ uns die Liebe, das Glück und die Freude, wenn wir sie nicht in dem Augenblick selbst, in dem sie uns geschenkt werden, empfinden? Wenn es uns nicht gelingt, den Augenblick zu kosten? Unter anderem daran erinnert mich das Bibelwort aus dem Buch Nehemia, das mich schon lange begleitet: „Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und eßt das Fette und trinkt das Süße und sendet denen auch Teile, die nichts für sich bereitet haben; denn dieser Tag ist heilig unserm HERRN. Und bekümmert euch nicht; denn die Freude am HERRN ist eure Stärke.“ Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist 6 Gemeindeleben Abschied von Marina Siemers Eigentlich hat sich ja zuerst mein Mann vorgestellt als Hausmeister der Stiftung St. Jacobi, so erzählt mir Frau Siemers, am Ende aber fanden die Herren seine Frau viel passender für die Stelle. Und gepasst hat sie in der Tat! Mit ihrer langjährigen Berufserfahrung, 19 Jahre lang ist sie nun für St Jacobi tätig gewesen als Hausmeisterin im Jakobikirchhof 9 und der Gemeinde vertraut als Küsterin neben Herrn Dukart bei Gottesdiensten, Konzerten, großen wie kleinen Veranstaltungen. Auf die Frage, was für sie zu den besonderen Höhepunkten all dieser Jahre gehört, möchte sie keine besonders hervorheben. Irgendwie war es für sie auch egal, ob sie nun für den Bürgermeister oder für einen weniger Prominenten das Mikro aufgedreht hat. Das war eben ihre Arbeit, der sie verantwortungsbewusst, vorausschauend und mit der ihr eigenen Berliner Mundart nachgegangen ist. So wusste man immer, woran man bei ihr war. Hinten herum über andere zu reden, gibt es für sie nicht. Da solle man sich schon direkt die Meinung sagen und dann auch wieder zusammenraufen. Am meisten freue sie sich nun auf Ruhe und mehr Zeit mit ihrem Mann, wenn sie Mitte Dezember in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wird. Dass nicht mehr ständig das Telefon klingeln kann oder sie bereit stehen muss, ob sonntags oder feiertags, früh morgens oder spät abends. Liebe Frau Siemers, wir werden Sie sehr vermissen und danken Ihnen herzlich für all die Jahre guter Zusammenarbeit und die Zeit, Gedanken und Mühe, die Sie St. Jacobi gewidmet haben! Gott segne Sie und Ihren Mann und schenke Ihnen Zeit für all das, wofür bisher oft die Zeit fehlte. Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist Foto: Julia Siebrecht 7 Vorstellungsgottesdienst für die Neubesetzung der Pfarrstelle Liebe Jacobus-Gemeinde, auf seiner Sitzung am 8. September hat der Kirchengemeinderat nach ausführlicher Diskussion und Beratung entschieden, auf Ausschreibung der Pfarrstelle zu verzichten, die nach Pastor Kleins Wahl zum Polizeiseelsorger vakant geworden ist. Um eine möglichst zügige Neubesetzung und damit Stabilität in der Gemeindeleitung zu gewährleisten, erschien uns die Entscheidung vernünftig. Dieser Entschluss wurde uns leicht gemacht, weil wir Ihnen jetzt eine Kandidatin vorstellen können, die wir aufgrund ihrer beruflichen wie persönlichen Qualifikation und des positiven Eindrucks, den sie bei uns allen nach dem Gespräch im Kirchengemeinderat hinterlassen hat, für sehr geeignet halten, um künftig als Gemeindepastorin an unserer Hauptkirche zu wirken und diese mit zu prägen. Frau Pastorin Lisa Tsang ist derzeit tätig im Pfarramt für Vakanzbegleitung und Vertretungsdienste im Kirchenkreis Hamburg-Ost und bringt vielfältige Erfahrungen mit aus gemeindlicher wie übergemeindlicher pastoraler Arbeit. Wir laden Sie herzlich ein zum Vorstellungsgottesdienst von Pastorin Lisa Tsang am Sonntag, dem 11. Oktober um 10:00 Uhr mit anschließendem Gespräch im Gemeindesaal, bei der alle Gemeindemitglieder die Möglichkeit bekommen, die Kandidatin näher kennen zu lernen und ihr Fragen zu stellen. Danach wird der Kirchengemeinderat Ende Oktober zur Wahl schreiten in der Hoffnung, möglicherweise bereits zum Beginn des neuen Jahres das Gemeindepfarramt wieder vollständig besetzt und in kompetenten Händen zu wissen. Der Stellenumfang von Pastorin Andrea Busse konnte für die Zeit der Vakanz um 25 % erhöht werden. Trotzdem bitten wir Sie um Verständnis und Nachsicht, dass eine Viertelstelle zusätzlich natürlich keinesfalls eine ganze Pfarrstelle, die fehlt, ersetzen kann. Im Namen des Kirchengemeinderats, Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist Vorstellungsgottesdienst mit Abendmahl am 11. Oktober um 10:00 Uhr 8 Gemeindeleben ARD-Gottesdienst mit Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist „Dass ihr frei sein sollt!“ Die erste öffentliche Predigt Jesu steht im Mittelpunkt des diesjährigen Reformationsgottesdienstes, den die ARD am 31. Oktober von 10:00-11:00 Uhr aus der Kirchengemeinde Groß Flottbek überträgt. Jesus ruft in dieser Predigt (Lukas 4) alle Menschen zur Freiheit auf. Der Gottesdienst geht der Frage nach, welche Früchte diese Freiheitsbotschaft getragen hat in den lutherischen Kirchen weltweit. Christinnen und Christen aus verschiedenen Kontinenten werden ihre persönlichen Freiheitsgeschichten erzählen: Ein iranisches Ehepaar berichtet, wie sie sich nach ihrer Flucht nach Deutschland und der Aufnahme in einer Kirchengemeinde wieder frei und sicher gefühlt haben. Maiyupe Par aus Papua Neuguinea erzählt, wie die christliche Freiheitsbotschaft die Rivalitäten und Stammeskriege in seinem Land beendet hat. Und deutsche ChristInnen erinnern, wie die Freiheit des Evangeliums Ihnen Mut gemacht hat, sich gegen Vereinnahmung und Konformität in der ehemaligen DDR zu stellen. Die Predigt in diesem Gottesdienst, der unter dem Motto des Themenjahres der Reformationsdekade „Reformation und die Eine Welt“ steht, hält Landesbischof Gerhard Ulrich, Liturgin ist Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist. Musikalisch wird der Gottesdienst gestaltet von einem Kammerchor aus KirchenmusikerInnen, einer Instrumentalgruppe mit der Sängerin Anna Stauder, Markus Zeller (Cajón) und Hartmut Naumann (Gitarre). Die musikalische Leitung hat Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf, er spielt auch die Orgel. Reformationsgottesdienst am 31. Oktober um 10:00 Uhr Ev. luth. Kirchengemeinde Bugenhagen-Groß Flottbek (Bei der Flottbeker Kirche 2), Einlass ab 9:15 Uhr, 9:30-9:45 Uhr Einstimmung der Gemeinde durch Fernsehpastor Jan Dieckmann von der Evangelischen Kirche im NDR Weitere Infos zeitnah unter www.ndr.de/kirche 9 Das Luther-Lesefestival Drei Tage mit zehn Veranstaltungen in der ganzen Stadt – und alle rücken Luther in den Fokus. Der Hamburger Kirchenkreisverband und die Nordkirche unter Schirmherrschaft von Bischöfin Kirsten Fehrs machen im November für Martin Luther mobil. So werden zum Beispiel Tischgespräche Luthers in der Hauptkirche St. Katharinen lebendig und die Strafsache Luther in der Grundbuchhalle des Ziviljustizgebäudes als szenische Lesung aufgeführt. Das Luther-Lesefestival lenkt jetzt schon einmal die Aufmerksamkeit auf die bevorstehenden Reformationsfeierlichkeiten im Jahr 2017. Die „Jahrhundertgestalt Luther“ (Thomas Kaufmann) kann ein Anlass sein, über die Bedeutung der Reformation für die heutige Zeit nachzudenken, in der man sich über gemeinsame kulturelle Grundlagen neu verständigen muss. Am Donnerstag, den 12. November, wird es im Herrensaal von St. Jacobi ein theologisches Gespräch mit Hauptpastor Johann Hinrich Claussen (St. Nikolai) und Prof. Dr. Volker Gerhardt geben. „Wenn es dich gibt – wie bist du, Gott?“ ist die Frage dieses Abends. Es handelt sich um eine Kooperation mit der Evangelischen Akademie der Nordkirche. Am nächsten Abend, Freitag, den 13. November, lautet das Thema: „Und wenn die Welt voll Teufel wär – ein Versuch über das Böse“. Vom Zweifeln und neu Beginnen berichten dabei u.a. Gefängnisseelsorger Christian Braune, die Autorin Tina Uebel und Profiler Axel Petermann. Die Original-Luther Texte liest die aus dem Münsteraner Tatort bekannte Schauspielerin Mechthild Großmann. Musikalisch begleitet wird der Abend von Jan Roder am Kontrabass. Moderieren wird Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist. "Wie bist du, Gott?": Donnerstag, 12. November, 20:00 Uhr, Herrensaal "Ein Versuch über das Böse": Freitag, 13. November, 19:00 Uhr im Lichthof der Staatbibliothek 10 Gemeindeleben Reformationstag in St. Jacobi Am Reformationstag feiern wir dieses Jahr den Gottesdienst zusammen mit der Missionsakademie der Universität Hamburg. Seit mehr als fünfzig Jahren ist die Missionsakademie ein ökumenischer Begegnungs- und Studienort für Interessierte aus Mission und Ökumene aus Deutschland und aus aller Welt. Den Gottesdienst gestaltet Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist mit Stipendiaten der Missionsakademie und Studienleiterin Dr. U. Andrée zum Thema „Reformation und die Eine Welt“. Gottesdienst am Sonnabend, 31. Oktober, 18:00 Uhr Jahresgottesdienst der hoffnungsorte Dieses Jahr fällt der Jahresgottesdienst der hoffnungsorte hamburg/Verein Hamburger Stadtmission auf den Geburtstag Martin Luthers. Es predigt der Landespastor und Leiter des Diakonischen Werkes Dirk Ahrens. Gottesdienst am Dienstag, 10. November, 18:00 Uhr Benefizkonzert für hoffnungsorte hamburg Der 32-jährige Violinist Ilian Garnetz und der erste Solocellist des NDR Sinfonie-Orchesters Christopher Franzius spielen mit dem Simeon Orchester unter der Leitung von Rudolf Kelber. Felix Mendelssohn Bartholdy: Ouvertüre in h-moll, op. 26 „Die Hebriden“, Franz Schubert: Sinfonie h-moll, D 759 “Die Unvollendete, Johannes Brahms: Doppelkonzert a-Moll für Violine, Violoncello und Orchester op. 102. Der Eintritt ist frei – Spenden erbeten. Die Spenden gehen an Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in den hoffnungsorten hamburg/Verein Stadtmission wie die Bahnhofsmission, den Tagesaufenthalt Herz As und an die migrantenmedizinische Sprechstunde im Wilhelmsburger Nachbarschaftstreff westend. Benefizkonzert am Montag, 16. November, 19:00 Uhr 11 Requiem: Gedenkgottesdienst für die Toten an den EU-Grenzen Unerträglich viele Nachrichten von toten Flüchtlingen haben uns in diesem Jahr erreicht. Flüchtlinge ertrinken oder verdursten beim Überqueren des Mittelmeers, ersticken in Containern oder scheitern an den hohen Zäunen der EU-Grenzen. Um ihr Recht auf Menschenwürde, um Gerechtigkeit und um unsere Verantwortung geht es im achten Gedenkgottesdienst für die Toten an den EU-(Außen-)Grenzen, den Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist, Pastorin Dietlind Jochims (Beauftragte für Menschenrechte, Migration und Flucht), Dietrich Gerstner (Referent für Menschenrechte und Migration im Zentrum für Mission und Ökumene) und die Basisgemeinschaft "Brot und Rosen" gemeinsam gestalten. Gottesdienst am Volkstrauertag, 15. November, 18:00 Uhr Ewigkeitssonntag Im Gottesdienst am Ewigkeitssonntag wollen wir der Menschen gedenken, die in unserer Gemeinde im vergangenen Jahr verstorben sind. Darüber hinaus können aber auch Menschen genannt werden, die im letzten Jahr an anderen Orten, in anderen Gemeinden beerdigt wurden. Wenn Sie jemanden vermissen und betrauern, der nicht Gemeindeglied war, aber dessen Name genannt und für die oder den hier eine Kerze entzündet werden soll, dann teilen Sie uns das bitte entweder vorab mit (im Gemeindebüro) oder geben Sie direkt vor dem Gottesdienst dem Begrüßungsdienst am Eingang einen Zettel mit dem Namen und Alter. Im Anschluss an den Gottesdienst in der Hauptkirche St. Jacobi versammeln wir uns am Gemeinschaftsgrab St. Jacobi auf dem Ohlsdorfer Friedhof, um dort eine Andacht zu halten. Abendmahlsgottesdienst am 22. November, 10:00 Uhr mit Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist • Andacht an der Gemeinschaftsgrabstätte auf dem Ohlsdorfer Friedhof um 12:30 Uhr mit Pastor Bernd Lohse (gemeinsame Abfahrt in St. Jacobi gegen 11:45 Uhr) 12 Gemeindeleben „Wechselstube“ – open! Eine Kunstaktion über das Schenken und Mit-Teilen „Was könnte überhaupt der Sinn der Kunst sein, wenn es nicht die humanitäre Frage wäre, wenn sie nicht etwas liefern kann, was substantiell für den Menschen unentbehrlich ist!“ (Joseph Beuys) Müll und Menschen, Wohlstandswaren oder Schmuggelgüter – in einem Container kann alles verborgen sein. Und immer etwas anderes, Container sind wahre „Wechselstuben“. In einer Hafenstadt wie Hamburg sind sie allgegenwärtig. Zu Lande bieten sie immer mehr Flüchtlingen Obdach, zu Wasser verlassen jährlich 1.000 Wechselcontainer die Stadt, beladen mit Waffen, die in Afrika und dem Mittleren Osten immer mehr Menschen aus ihrer Heimat vertreiben. In einem Gerüst, so groß wie ein Container, richten rund 100 Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland in St. Jacobi anlässlich der Akademiewoche ihre „Wechselstube“ ein. Jeder, der kommt, darf sich ein Bild oder eine Skulptur von den ca. 120 Werken kostenlos aussuchen. Nicht für sich und die Wohnzimmerwand über dem Sofa, sondern für einen frei gewählten anderen Ort. Beim Nachbarn, im Kindergarten oder für die leere Ecke im Stammcafé. Die Besuchenden können den Platz, den sie frei machen, dann selber füllen: Mit Texten, Skizzen, Collagen oder Kommentaren. Die Spuren des – interaktiven - Teilens werden über den Ausstellungszeitraum zunehmend sichtbar. Die Kunstaktion provoziert durch radikale Bedingungslosigkeit. Sie ist keine Künstlerförderung, keine Wohltätigkeitsinitiative, kein Event einer in die Jahre gekommenen Kirche, sondern ein Aufruf des Schenkens und Mit-Teilens. Ein Appell, der hinterfragen will: Unsere Lust an der Berechenbarkeit genauso wie Besitz und Statussymbole. Unterstützt von der Ev. Akademie Hamburg und der Hauptkirche St. Jacobi Raumkonzept: Künstler Axel Richter und Uwe Schloen Gesamtverantwortlich: KunstHaus am Schüberg, Ammersbek Ausstellungseröffnung am Sonnabend 31. Oktober, 19:30 Uhr geöffnet 31. Oktober bis 14. November zu den Kirchenöffnungszeiten 13 Gemeindeversammlung Am 1. November nach dem Gottesdienst laden wir alle Gemeindeglieder zur jährlichen Gemeindeversammlung, um Rückblick zu halten und über Aktuelles zu informieren. Der Kirchengemeinderat freut sich auf einen lebendigen Austausch mit Ihnen. Sonntag, 1. November ca. 11:30 Uhr im Gemeindesaal Weihnachtsmarkt Der Samstag vor dem 1. Advent ist seit etlichen Jahren fest verknüpft mit dem Weihnachtsmarkt im Kirchenschiff. Die besondere Atmosphäre zieht Jahr für Jahr Hunderte von Besuchenden an, die sich im Südschiff bei Glühwein, Würstchen und leckeren Kuchen stärken und im Hauptschiff kleine oder größere Geschenke kaufen. So laden wir auch in diesem Jahr ein zu einer Kombination aus Weihnachtsmarktbummel und Ruhe. Zwischen den alten Säulen und mit freiem Blick auf Altäre und Kirchenfenster präsentieren sich erneut verschiedenen Händler mit ihren Waren. Mit dabei ist selbstverständlich wieder der Handarbeitskreis unserer Gemeinde, dessen Mitglieder das ganze Jahr über fleißig gestrickt haben. Und auch echten Dresdner Stollen wird es geben sowie viele andere Anbieter mit Dingen zum Anschauen, Anziehen oder Aufessen. Daneben bekommen auch in 2015 karitative Einrichtungen wieder die Gelegenheit, sich zu präsentieren. Eine dieser Einrichtungen wird den Erlös des Weihnachtsmarktes (Standmieten, Verkauf von Speisen und Getränken, Verkauf Handarbeitskreis) erhalten. In diesem Jahr sind „hoffnungsorte hamburg“ (ehemals: Stadtmission) Empfänger des Geldes. Für welches Projekt genau? Das erfahren Sie auf dem Weihnachtsmarkt. Weihnachstmarkt am Sonnabend, 28. November, 10:00-17:00 Uhr 14 Gemeindeleben Migrantenmedizin ist Menschlichkeit Ein Besuch bei „westend“ in Wilhelmsburg Mehr als 100.000 Zuwanderer, Flüchtlinge, Obdachlose leben ohne Krankenversicherung. Ein Krankheitsfall bedeutet eine Katastrophe. Das Projekt „Migrantenmedizin westend“ der hoffnungsorte hamburg bietet kostenlose und anonyme medizinische Versorgung. Viele der Patientinnen und Patienten hier in Wilhelmsburg kommen aus Bulgarien. Einer von ihnen ist Rumen. Trotz sommerlichen Temperaturen sitzt er eingehüllt in eine schwarze Daunenjacke im Behandlungszimmer. Seit April lebt er auf der Straße. Er ist erkältet und friert. Dazu leidet der 54jährige unter Angststörungen und ist auf Medikamente angewiesen. Diese wurden ihm in der letzten Nacht auf der Straße gestohlen, erzählt er Dolmetscherin Friederike Walter, die für den Arzt vom Türkischen ins Deutsche übersetzt. Zum dreiköpfigen Sprechstundenteam gehört auch Melanie Stello. Die Leiterin des „westend“ nimmt Daten und Krankengeschichte auf und assistiert dem Arzt. Heute im Dienst ist Dr. Matthias Plieninger. Er hört interessiert zu, beobachtet aufmerksam seinen Patienten und erkundigt sich nach seinem Befinden. Erfreut stellt er fest, dass Rumen heute zum ersten Mal lächelt. „Ich lächle, weil ich heute die Gelegenheit zum Rasieren hatte“, erklärt Rumen. Plieninger stellt ein neues Rezept aus und drückt seinem Patienten zum Abschied noch ein Erkältungsmittel in die Hand. 30 Minuten hat er Anteil an Rumens Leben genommen – eine kostbare Erfahrung für den Patienten. Rumen fasst sich mit beiden Händen ans Herz. „Er würde am liebsten aus Dankbarkeit ein Tier opfern“, übersetzt Friederike. Das Team lacht. 15 Aleks beklagt sich über Hautbrennen, Taubheitsgefühl, Schwindel und Schwerhörigkeit. Der 50jährige leidet unter Diabetes - seit sechs Jahren unbehandelt. Plieninger ist alarmiert. Er misst Zuckerwert, prüft Nervenempfindlichkeit und Reflexe. Weitere Diagnosen sind dringend erforderlich. Dafür arbeitet „westend“ mit etwa 40 Arztpraxen zusammen. Melanie setzt sich ans Telefon und sucht nach einem Neurologen, der Aleks kostenlos behandelt. „Wenn wir unsere Anfragen in den kommerziellen Praxen sensibel dosieren, haben wir meist Glück“, sagt sie. Auch heute ist sie erfolgreich. Mit Termin und Adresse verlässt Aleks die Praxis. Plieninger schüttelt besorgt den Kopf. Wie viele Ärzte fordert auch er bessere Behandlungsmöglichkeiten für Menschen ohne Versicherung. „Es darf nicht sein, dass Menschen aus Angst oder wegen fehlender Versicherung erst zum Arzt gehen, wenn die Krankheit bereits chronisch und schwer behandelbar ist.“ Medizinische Versorgung ist ein Grundrecht und sollte selbstverständlich sein. Das Projekt „westend“ ist ein Anfang und gibt Hoffnung - auf mehr Menschlichkeit. Text und Fotos: Adrienne Friedlaender 2011 wurde „Migrantenmedizin westend“ ins Leben gerufen. Seit „Ärzte der Welt“ das Projekt unterstützt, gibt es zur allgemeinen Sprechstunde auch eine Kinder- und Frauensprechstunde. Spenden für Medikamente Behandlungen und Dolmetscherkosten werden dringend gebraucht. Verein Stadtmission Hamburg, Evangelische Bank eG, IBAN : DE27520604100006407048, BIC: GENODEF1EK1, Betreff: „Migrantenmedizin" 16 Kirchenmusik Bach: h-moll-Messe Konzert zum Totensonntag Mit Bachs h-moll-Messe als einem der ersten großen Konzerte mit historischen Instrumentarium hat Rudolf Kelber 1983 sein Wirken in Hamburg angefangen, jetzt eröffnet dieses Stück am 10. Oktober den Reigen der letzten Konzerte seiner Amtszeit. Inzwischen stand dieses anspruchvollste Chorwerk Bachs 15-mal auf dem Programm, u.a. 1992 in Riga und St. Petersburg und 2008 in der Pfalz sowie in Colmar und Marmoutier im Elsass. Die ambitionierteste Aufführung fand im Jahr 1988 statt, wo das Stück mit Schönbergs "Ein Überlebender aus Warschau" gerahmt wurde. Das Vokalensemble hat das Stück 1998 zum ersten Mal gesungen. Seit der letzten Darbietung im Jahre 2006 liegt die Erwartung einer ultimativen Aufführung des geistlichen Hauptwerks von Johannes Brahms in der Luft. Mit dem Psalm 130 von Lili Boulanger (1893–1918) erhält Brahms noch ein impressionistisches Vorspiel. „Du fond de l’abîme“, so heißt das Stück, ist ein „De profundis“ aus der Feder einer der bedeutendsten Komponistinnen der Musikgeschichte überhaupt. Sie und ihre Schwester Nadia waren das Traum-Geschwisterpaar des Jahrhundertbeginns in Paris. Lili starb frühzeitig, Nadia lebte bis 1979 und war gefragte Lehrerin vieler prominenter Komponisten und Dirigenten, u. a. von Leonard Bernstein. Sonntag, 22. November, 18:00 Uhr Johannes Brahms "Ein Deutsches Requiem" Lili Boulanger „Du fond de l’abîme“ Tanya Aspelmeier, Sopran | Anna Haase, Mezzosopran | Martin Berner, Bariton | Kantorei St. Jacobi | Concertone Hamburg Leitung: Rudolf Kelber VA € 14-35 (erm. € 9-28) Sonnabend, 10. Oktober, 18:00 Uhr Friederike Schorling Sopran Juliane Sandberger Alt Michael Connaire Tenor Jörg Gottschick Bass Vokalensemble St. Jacobi Cythara-Ensemble Leitung: Rudolf Kelber Vorverkauf und Abendkass € 14-35 (erm. € 9-28) 17 Farewelll-Abo Nachfolge Ende 2015 geht Rudolf Kelber in den Ruhestand. Sie haben deshalb die Möglichkeit, ein Farewell-Abo, das die drei letzten großen Konzerte im Jahr 2015 umfasst (h-moll-Messe am 10. Oktober, Requiem 22. November, Weihnachtsoratorium 19. Dezember) zu vergünstigtem Preis zu erstehen. Abo-Preise Kategorien: A = 92 € (erm. 75), B = 88 € (erm. 68) C = 72 € (erm. 55) Informationen: [email protected] Das Bewerbungsverfahren hat sich hingezogen, doch inzwischen ist die Nachfolge von Kirchenmusikdirektor Rudolf Kelber geregelt. Herr Gerhard Löffler aus Berlin-Friedenau wird zum 1. Februar 2016 bei uns anfangen. Wir werden ihn in einer kommenden VOX ausführlich vorstellen. Abschiedsgottesdienst Wegen der Schwierigkeiten, einen Nachfolger zu finden, wurde Rudolf Kelber gebeten, im Dezember noch in St. Jacobi den Dienst zu übernehmen. Dennoch findet am 1. Adventssonntag, den 29. November, um 15:00 Uhr die Verabschiedung mit Beteiligung von Bischöfin Kirsten Fehrs und Hauptpastorin Astrid Pröpstin Kleist statt. Zur Aufführung kommt die Bach-Kantate: "Nun komm der Heiden Heiland" BWV 62, gesungen von der Kantorei St. Jacobi. Foto: Christine von Seht 18 Pilgerarbeit Sternpilgern zum Saisonende Olavsweg-Pilgerreise 2016 Aus allen vier Himmelsrichtungen werden die Pilgernden zum Saisonende in der Hauptkirche St. Jacobi zusammen kommen und mit einem Gottesdienst und anschließendem Pilgermahl die Erlebnisse und Erfahrungen der Wege dieses Jahres bedenken und sich austauschen. Das Sternpilgern am 1. November beginnt um 12:00 Uhr von folgenden Orten: U/S-Bahn Ohlsdorf (Schwimmbadseite), Kath. Kirche Heilig-Geist (Rahlstedter Weg, bei U-Bahn Farmsen), S-Bahn Veddel und von einem noch unbekannten Ort im Westen Hamburgs. Der Gottesdienst beginnt um 16:00 Uhr mit dem Einzug der Pilgernden. Bitte im Pilgerbüro anmelden. Pilgerflyer in blau Der Pilgerflyer erscheint jetzt in blau und löst die Orangetöne ab, die über fünf Jahre die Nachrichten aus dem Pilgerbüro prägten. Blau ist mit dem Muschellogo „pilgern-im-norden.de“ unsere Erkennungsfarbe geworden. Deshalb haben wir jetzt auch für den Flyer das Farbkonzept angepasst. Foto: Bernd Lohse Auch im kommenden Jahr bietet das Pilgerzentrum wieder eine geistliche Reise auf dem norwegischen Olavsweg an. Die Reise wird vermutlich vom 17. Juli bis 9. August 2016 stattfinden und etwa € 1700 kosten. Bei einem Informationsabend am 27. November ab 18:00 Uhr werden Pastor Lohse und die Pilgerbegleiterin Sandra Limke die Planungen vorstellen. Sandra Limke wird diese Pilgerreise leiten. Wer an dem Infoabend teilnehmen möchte, melde sich bitte kurz im Pilgerbüro an. 19 Pilgernd Glauben kennenlernen – Konfirmation inklusive Ein Angebot für junge Menschen, die den Konfirmandenunterricht verpasst haben, als Jugendliche nicht teilnehmen wollten oder nie die Möglichkeit hatten, Konfirmandenunterricht zu bekommen: eine zweiwöchige Pilgerwanderung mit Glaubensinformation und Gesprächen über die Themen des Glaubens. Der Pilgerweg endet dann mit der Konfirmation in St. Jacobi als Abschluss. Die Gruppe für Menschen zwischen 18 und 27 Jahren wird von Pastor Lohse und Studentinnen der Fachhochschule für Sozialpädagogik Rauhes Haus geleitet. Wahrscheinlich wird die Wanderung auf dem Olavsweg stattfinden. Tagsüber wird gepilgert und die Unterkünfte sind die einfachen Pilgerherbergen entlang des Weges. An jedem Tag wird es Informationen zu den Grundthemen des christlichen Glaubens geben, Andachten und Gespräche. Die Pilgerwanderung wird an einem Wochenende im Frühjahr vorbereitet. Der Zeitraum für diese Pilgerwanderung wird zwischen Ende Juli bis Mitte August 2016 liegen. Die Kosten werden derzeit ermittelt, werden aber unter 1000 € liegen. Interessierte können sich bereits jetzt im Pilgerbüro erkundigen und anmelden. Save the Date: Pilger-Messe 2016 Die Pilger-Messe ist ein echtes Highlight im Laufe des Jahres. Für das kommende Jahr steht bereits der Termin dafür fest: 27. Februar 2016. Wir versuchen wieder, viele PilgerEngagierte und Anbietende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zur Teilnahme zu gewinnen. Pilgerbüro: [email protected] Tel.: 040/ 30 37 37 13 Alle Veranstaltungen finden Sie auf www.pilgern-im-norden.de 20 Kunst und Kirche Neuer Kirchenführer Kirchenkunst in Kürze Endlich ist er da: der neue Kirchenführer über die Hauptkirche St. Jacobi, der den fast 20 Jahre alten Vorgänger ablöst. Mit verständlichen Erläuterungen der Kunsthistorikerin Marita to BerensJurk und vielen Bildern leitet er Besucher und Besucherinnen auf einem Rundgang durch die Kirche und bietet knappe Informationen zu den mittelalterlichen Altären, den Chorfenstern, der Kanzel, den Gemälden, Epitaphien, der Orgel und dem Westportal. Ein anschaulicher Übersichtsplan sowie ein Grundriss ermöglichen zudem die schnelle Orientierung. Ergänzt wird dies durch einen geschichtlichen Überblick, einen Fokus auf das Thema Pilgern sowie den Hinweis auf sonst verschlossene Räume wie Herrensaal, Sakristei und Restaurierungswerkstatt, die nach Anmeldung besichtigt werden können. Den neuen Kirchenführer gibt es auf Deutsch und Englisch für € 3 am Kirchentresen! Werktags haben die meisten keine Zeit, um stundenlang durch eine Kirche zu wandern. Trotzdem bieten wir auch für „Eilige“ etwas an: eine Viertelstunde unterhaltsame und verständliche Erklärungen zu einem ausgewählten Kunstwerk. So kann man nach und nach in der Mittagspause auch diese große Kirche für sich entdecken – und zwar an folgenden Terminen: • Dienstag, 6. Oktober, 12:45 Uhr nach der Mittagspause für die Seele: „Predigen in St. Jacobi“ – Ulrike Gehrs stellt das Portrait eines Predigers (Neumeister) und die Kanzel vor. Foto: Julia Siebrecht 21 Foto: Michael Bogumil • Freitag, 16. Oktober., 12:30 Uhr „Der Apostel mit dem Schwert ein Salafist am Altar?!?“ – so fragt Karl-Günther Petters mit einem Augenzwinkern. • Dienstag, 3. November,12:45 Uhr nach der Mittagspause für die Seele: „Bilder zur Vergänglichkeit“ – sind in der Hauptkirche St. Jacobi viele zu finden, Dr. Marita to Berens-Jurk beleuchtet einige davon genauer. • Freitag, 20. November, 12:30 Uhr „Wenn der Tod auf den Leib rückt…“ - das berühmte Gemälde von David Kindt erläutert von Uta Luckhardt. Und schon ein Ausblick auf: • Dienstag, 1. Dezember - um 12:45 Uhr nach der Mittagspause für die Seele: "Deko in der Kirche oder Schmuck der heiligen Orte?" – Karsten Reichenberg über die unterschiedlichen Altar- und Kanzeltücher und ihre verschiedenen Farben. Kirchenkunst etwas länger An Samstagen, wenn die meisten etwas mehr Zeit mitbringen, kann man die Hauptkirche St. Jacobi bei einer einstündigen Führung kennenlernen. Diese finden normalerweise immer am ersten Samstag im Monat statt, aber ACHTUNG: wegen des Feiertags am 3. Oktober verschiebt sich die Führung um eine Woche auf Samstag, 10. Oktober, um 14:00 und 15:00 Uhr. Kirchenkunst am längsten Wer alle Zeit der Welt mitbringt, kann St. Jacobi im eigenen Tempo per Audio-Guide entdecken. Am Kirchentresen kann man die einfach zu bedienenden Geräte ausleihen und damit bis zu 2½ Stunden Informationen abfragen. Das Angebot ist kostenlos, jeder mag spenden, wie viel es ihm oder ihr wert ist. 22 Aus der Nachbarschaft Willkommenskultur im Kirchencafé Wir möchten, dass im Kirchencafé möglichst alle Gäste eine erfreuliche Zeit mit Genuss verbringen können. Dafür geben wir uns Mühe: bei der Auswahl der Getränke, bei der Zubereitung. Ehrenamtliche KuchenbäckerInnen spenden regelmäßig Leckereien, wie die meisten von uns Mitarbeitenden als Ehrenamtliche ihre Zeit spenden. Das tun wir, weil wir dazu beitragen wollen, dass es ein gutes Miteinander in unserer Innenstadt gibt und das wollen wir durch einen „positiven Ort“ unterstützen. Alle Gäste willkommen zu heißen gehört dazu. Tatsächlich können wir Gäste sehr unterschiedlicher Herkunft und Geschichte begrüßen: Das Team aus der Verwaltung, den Redakteur, die osteuropäische Bettlerin, den Touristen aus England, die Pilgerin, den Hintz&KunztVerkäufer, etc. … Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich einen angenehmen Ort der Pause wünschen, um diese in Ruhe zu gestalten. Sie alle haben ein Interesse daran, dass das Kirchencafé ihnen so einen Ort bietet, also tragen sie dazu bei, indem sie sich entsprechend verhalten. Manchmal frage ich mich, warum das nicht immer so zugehen kann: Die allermeisten Menschen wollen ein friedliches, angenehmes Miteinander in der Stadt. Sie haben unterschiedliche Herkünfte oder Ziele im Leben, aber das muss einem guten, gedeihlichem Miteinander nicht widersprechen. Klar sind dafür auch Regeln nötig. Aber im Wesentlichen gestaltet sich das in der Begegnung, etwa im Kirchencafé. Kommt z.B. ein neuer Gast ins Kirchencafé, während die anderen Gäste schweigend dasitzen, muss der/ die Neue sich zwar nicht dem Schweigen anpassen, aber z.B. durch eine moderate Lautstärke Rücksicht nehmen. Und wenn's mal nicht so hinhaut, kann das Team freundlich darauf hinweisen. So wünsche ich mir Willkommenskultur auch in der Stadt: ein gegenseitiges aufeinander Zugehen und aufeinander Achten. Mark Möller 23 Nachrichten aus St. Georg Vortrag von Hannes Heer: „Vom Versagen der deutschen Eliten Dietrich Bonhoeffers Analyse von Nationalsozialismus und Bürgertum“ In diesem Jahr bedenken wir das Kriegsende vor 70 Jahren. Hannes Heer, bekannt als Leiter des Ausstellungsprojektes „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“, hat sich mit dem Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer beschäftigt. Heer lebt als Historiker, Publizist und Ausstellungsmacher in Hamburg. Donnerstag, 1. Oktober, 19:00 Uhr, Stiftstraße 15, Neuer Saal Foto: Horst Rudel Jesaja – das Pop- und Gospeloratorium St. Gertrud-Kirche, Immenhof 10 Das Oratorium wird aufgeführt von einem Projektchor aus Norddeutschland und Litauen. Tenor/Jesaja: Achim C. Werner, Alt/Erzählerin: Njeri Weth, Bass: Stephan Radke und viele andere Solisten, Bands und Ensembles, Leitung Hartmut Naumann. Im Jahr 597 v. Chr. zerstört König Nebukadnezar Jerusalem. Er deportiert das jüdische Volk nach Babylon. Doch Gott wendet sich seinem Volk durch Jesaja zu und erfüllt die Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat. In eindrücklicher Musik aus Pop, Rock und Gospel erzählt das Oratorium in deutscher Übersetzung die einzigartigen Geschichte. Eintritt 10 € / erm. 8 € zur Bestellung: [email protected] und Telefon 040 - 370 888 31 Freitag 9.Oktober 19:30 Uhr 24 Freud Freud aus der Gemeinde Taufen Valerie Gerull, getauft am 28. Juni 2015 Michael Loitz, getauft am 28. Juni 2015 Foto: Julia Siebrecht Ausblick 25 Einführung neuer Polizeiseelsorger Der Gottesdienst am 2. Advent steht an der Hauptkirche St. Jacobi schon lange im Zeichen der Polizei. So wird es auch in 2015 sein, dieses Mal allerdings mit einer Besonderheit: Am Sonntag, 6. Dezember um 10:00 Uhr, wird der neue Polizeiseelsorger für Hamburg, Pastor Patrick Klein, durch den Leiter des Hauptbereichs 2 der Nordkirche, Pastor Sebastian Borck, in dieses Amt eingeführt. Mitwirken wird dazu noch Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist und - auch das ist gute Tradition - das Hamburger Polizeiorchester. Im Anschluss an den Gottesdienst wird es unter anderem ein Grußwort des Hamburger Polizeipräsidenten geben und die Gelegenheit den neuen Polizeiseelsorger im Südschiff bei gemütlichem Beisammensein zu treffen. Adventszeit Ab dem 1. Advent gibt es jeden Tag außer an Sonntagen um 12:30 Uhr eine kurze Adventsandacht. Adventsmusik im Kerzenschein: Alpenländische Weihnachtsmusik Werke von Michael und Joseph Haydn, Gregor Josef Werner gesungen vom Vokalensemble St. Jacobi unter Leitung Rudolf Kelbers Vorverkauf und Abendkasse € 20 (erm. € 14) Sonntag, 13. Dezember 2015, 18:00 Uhr Bach: Weihnachtsoratorium 1-3 | Kantate 110 „Unser Mund sei voll Lachens“ Santa Bulatova, Sopran | Judith Thielsen, Alt | Timo Rößner, Tenor | Felix Speer, Bass | Kantorei St. Jacobi | Concertone Hamburg Leitung: Rudolf Kelber Vorverkauf und Abendkasse € 14-35 (erm. 9-28) Sonnabend, 19. Dezember 2015, 19:00 Uhr Karten im Vorverkauf bei www.konzertkassegerdes.de 26 Die blauen Seiten Oktober Monatsspruch Hiob 2,10 Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? 1.-12. Oktober 1.Donnerstag 12:00 Uhr 18:00 Uhr Orgelführung Pilger-Vesper | Pastor Bernd Lohse 3.Sonnabend 19:00 Uhr Abendpilgerweg „Der Mond ist aufgegangen" | Treffpunkt Pilgerkapelle 4.Sonntag 10:00 Uhr 6.Dienstag 12:30 Uhr 12:45 Uhr 15:00 Uhr 8.Donnerstag 12:00 Uhr 18:00 Uhr Erntedanksonntag Gottesdienst/Abendmahl | Hauptpastorin Pröpstin A. Kleist Mittagspause für die Seele | Pastorin Andrea Busse Kirchenkunst in Kürze | Ulrike Gehrs | S. 20 Handarbeitskreis Orgelführung Evangelische Messe mit den Michaelsbrüdern 9.Freitag 18:00 Uhr Schweigend um die Alster | Treffpunkt: Pilgerwegweiser 10.Sonnabend 12:00 Uhr 14:00 Uhr 15:00 Uhr 18:00 Uhr Turmcafé Kirchenführung | Ulrike Gehrs | S. 21 Kirchenführung | Ulrike Gehrs | S. 21 Konzert: h-Moll-Messe von J. S. Bach | S. 16 11.Sonntag 10:00 Uhr 19. Sonntag nach Trinitatis Vorstellungsgottesdienst | Pastorin Lisa Tsang | S. 7 27 13.-31. Oktober 13.Dienstag Mittagspause für die Seele | Dr. Rainer Biskup 12:30 Uhr 15.Donnerstag Orgelführung 12:00 Uhr Gottesdienst mit ohne Pastor 18:00 Uhr 16. Freitag 12:30 Uhr KirchenKunst in Kürze | Karl-Günther Petters | S. 21 18.Sonntag 10:00 Uhr 20. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst mit Abendmahl | Pastor Bernd Lohse 20.Dienstag 12:30 Uhr 15:00 Uhr Mittagspause für die Seele | Pastor Bernd Lohse Handarbeitskreis 22.Donnerstag Orgelführung 12:00 Uhr Singegottesdienst „alleluia.sela“ | Yotin Tiewtrakul 18:00 Uhr 25.Sonntag 10:00 Uhr 27.Dienstag 12:30 Uhr 19:00 Uhr 29.Donnerstag 12:00 Uhr 18:00 Uhr 31.Sonnabend 18:00 Uhr 19:30 Uhr 21. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst | Hauptpastor Propst i.R. Karl-Günther Petters Mittagspause für die Seele | Hauptpastorin Pröpstin A. Kleist Öffentliche Kirchengemeinderatssitzung Orgelführung Kleiner Abendgottesdienst | Pastorin Dr. Claudia Tietz Reformationstag Gottesdienst mit der Missionsakademie | S. 10 Ausstellungseröffnung „Wechselstube" | S. 12 28 Die blauen Seiten November 1.-16. November Monatsspruch Judas 22 Erbarmt euch derer, die zweifeln. 1.Sonntag 10:00 Uhr 11:30 Uhr 16:00 Uhr 22. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst/Abendmahl | Hauptpastorin Pröpstin A. Kleist Gemeindeversammlung | S. 13 Gottesdienst zum Pilgersaisonende | S. 18 3. Dienstag 12:30 Uhr 12:45 Uhr Mittagspause für die Seele | Pastor Bernd Lohse KirchenKunst in Kürze | Dr. Marita to Berens-Jurk | S. 21 5.Donnerstag 12:00 Uhr 18:00 Uhr Orgelführung Pilger-Vesper | Pastor Bernd Lohse 8.Sonntag 10:00 Uhr 10.Dienstag 12:30 Uhr 18:00 Uhr 12.Donnerstag 12:30 Uhr 18:00 Uhr 20:00 Uhr Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres Gottesdienst | Pastorin Andrea Busse Mittagspause für die Seele | Hauptpastorin Pröpstin Kleist Jahresgottesdienst der hoffnungsorte hamburg | S. 10 Orgelführung Evangelische Messe mit den Michaelsbrüdern Luther-Lesefestival | S. 9 13. Freitag 18:00 Uhr Schweigend um die Alster | Treffpunkt: Pilgerwegweiser 15.Sonntag 10:00 Uhr 18:00 Uhr Volkstrauertag Gottesdienst mit Abendmahl | Pastor Bernd Lohse Requiem für die Toten an den EU-Grenzen | S. 11 16. Montag 19:00 Uhr Benefizkonzert für hoffnungsorte hamburg | S. 11 29 17.-30. November 17.Dienstag 12:30 Uhr 15:00 Uhr Mittagspause für die Seele | Pastorin Andrea Busse Handarbeitskreis 18.Mittwoch 18:00 Uhr Buß- und Bettag Gottesdienst mit Abendmahl | Pastorin Andrea Busse 19.Donnerstag Orgelführung 12:00 Uhr Gottesdienst mit ohne Pastor 18:00 Uhr 20. Freitag 12:30 Uhr KirchenKunst in Kürze | Uta Luckhardt | S. 21 22.Sonntag 10:00 Uhr 12:30 Uhr 18:00 Uhr Ewigkeitssonntag | S. 11 Gottesdienst/Abendmahl | Hauptpastorin Pröpstin A. Kleist Andacht / Gemeinschaftgrabstätte | Pastor Bernd Lohse Konzert: Ein Deutsches Requiem von Brahms | S. 16 24.Dienstag Mittagspause für die Seele | Pastor Bernd Lohse 12:30 Uhr 26.Donnerstag Orgelführung 12:00 Uhr Singegottesdienst „alleluia.sela“ | Yotin Tiewtrakul 18:00 Uhr 28.Sonnabend 10:00 Uhr 29. Sonntag 10:00 Uhr 15:00 Uhr Weihnachtsmarkt | S. 13 1. Sonntag im Advent Gottesdienst/Abendmahl | Hauptpastorin Pröpstin A. Kleist Gottesdienst zur Verabschiedung von Kirchenmusikdirektor Rudolf Kelber | Hauptpastorin Pröpstin Astrid Kleist | S. 17 30 Regelmäßige Termine an St. Jacobi Gottesdienste Gottesdienst Sonntag 10:00 Uhr Mittagsandacht Dienstag 12:30 Uhr Gottesdienst zum Feierabend Donnerstag 18:00 Uhr 1. im Monat Pilger-Vesper 2. im Monat Messe mit der Michaelsbruderschaft 3. im Monat Gottesdienst mit ohne Pastor 4. im Monat „alleluia.sela“ - Singegottesdienst 5. im Monat Wechselnde Gottesdienst Führungen • Kirchenführung 1. Sonnabend im Monat, Mai-Oktober, 14:00 /15:00 Uhr • Kirchenführung „KirchenKunst in Kürze“,1. Dienstag im Monat, 12:45 Uhr 3. Freitag im Monat, 12:30 Uhr • Orgelführung, Donnerstag, 12:00 Uhr Weitere Führungen für Gruppen in Absprache mit dem Gemeindebüro. Wir laden Sie zu allen Veranstaltungen herzlich ein! Impressum Herausgeber: Kirchengemeinderat der Hauptkirche St. Jacobi V.i.S.d.P. Hauptpastorin Astrid Kleist Vorsitzende des Kirchengemeinderats Redaktion: Dr. Rainer Biskup Dr. Brigitte Bovenschulte Pastorin Andrea Busse Julia Siebrecht Layout: Ulrike Biskup und Julia Siebrecht Druck (auf Naturschutz-Papier): www.gemeindebriefdruckerei.de, Groß Oesingen Auflage: 1500 Anmerkung: Der Redaktionsschluss der nächsten VOX Jacobi für die Monate Dezember 2015 – Januar 2016 ist der 16. Oktober 2015. Über Beiträge, Anregungen und/ oder Kritik freuen wir uns. Bitte wenden Sie sich mit Ihren Vorschlägen an die Redaktion ([email protected]). HauptkircheSt.St.Jacobi Jacobi Adresse Hauptkirche Jakobikirchhof2222| 20095 Hamburg Jakobikirchhof 20095 Hamburg Telefon 0 40 /30 37 37 0 Telefon 0 40 0 40 /30 Veranstaltungsinfo /30 3737 3737 200 Veranstaltungsinfo 0 40 0 40 /30 Fax /30 3737 3737 1020 Fax [email protected] 0 40 /30 37 37 10 E-Mail E-Mail www.jacobus.de [email protected] Internet Internet www.jacobus.de Pfarramt [email protected] Pfarramt Pröpstin [email protected] Astrid Kleist 0 40/30 37 37 12 Pröpstin Astrid Kleist 0 40/30 37 37 12 Pastorin Andrea Busse [email protected] Referentin der Hauptpastorin 0 40 /30 37 37 19 Pastorin Andrea Busse [email protected] Referentin der Hauptpastorin 0 40 /30 37 37 19 Pilgerarbeit Pilgerpastor Bernd Lohse [email protected] Gemeindepastor Patrick Klein [email protected] 0 40 /30 37 37 13 0 40 /30 37 37 18 Kirchenmusik KMD Rudolf Kelber [email protected] Pilgerpastor Bernd Lohse [email protected] Pilgerarbeit 0 4040 /30 3737 3737 2113 0 /30 Öffentlichkeitsarbeit Julia [email protected] KMDSiebrecht Rudolf Kelber [email protected] Kirchenmusik Ulrike Biskup 040 Assistenz: Daniel Zimmermann 0 40/30 /30373737371121 Kirchenbüro Di, Do und Fr | 9 bis 12 Uhr [email protected] Öffnungszeiten Kirchenbüro Mo, DoMo, zusätzlich | 16Frbis /30 37 37 0 Di, Do und | 918 bisUhr 12 Uhr0 40 [email protected] Christine von Seht Do zusätzlich | 16 bis 18 Uhr 0 40 /30 37 37 0 Christine von Seht Pilgerbüro Di | 10 bis 12 Uhr [email protected] Do | 15:30 bis 17:30 Uhr /3037373713 [email protected] Öffentlichkeitsarbeit Julia Siebrecht / Ulrike Biskup 040 Claudia Exner 0 40 /30 37 37 11 Bankverbindungen Evangelische BIC: GENODEF1EK1 eG EvangelischeBank Darlehnsgenossenschaft Bankverbindungen Hauptkirche St. Jacobi BIC: GENODEF1EDG IBAN: DE52 5206 0410 0006 4169 77 Hauptkirche St. Jacobi Stiftung St. Jacobus IBAN: DE43 2106 0237 0000 1366 03 IBAN: DE08 0410 0006 4163 14 Stiftung St.5206 Jacobus IBAN: DE62 2106 0237 0000 1274 34
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