GZA/PP 8048 Zürich 31. Jahrgang Donnerstag, 30. April 2015 Nr. 18 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch «Die grösste Sünde wäre es, nicht zu planen» Mit der «Entwicklungsstrategie 2035+» will der Zumiker Gemeinderat eine Basis für die Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO) legen. Die Gemeindeversammlung vom 19. Mai soll nun zeigen, ob der eingeschlagene Weg mehrheitsfähig ist. Hochbauvorsteher Marc Bohnenblust (GLP) sprach mit dem «Küsnachter» über die Hintergründe. Interview: Philippa Schmidt Marc Bohnenblust, wie sieht Zumikon im Jahr 2035 aus? Zuallererst hoffe ich, dass wir wieder einen belebten Dorfplatz mit einem intakten Ladenangebot und einem Grundversorger haben werden. Einen Dorfplatz, der in der erweiterten Peripherie bebaut ist, dort, wo es jetzt noch Raum zwischen dem Gemeinschaftszentrum und der Autobahn sowie hinter dem Gemeindehaus gibt. klärung von Coop, andererseits hat Coop das Ladenlokal am Dorfplatz bis heute nicht gekündigt. Das wird immer in den Raum gestellt, aber da ist noch nichts verloren. Zudem gibt es auch bereits Anfragen von anderen Grundversorgern, die sich für das Ladenlokal, in dem der Coop aktuell ist, interessieren. Der Zumiker Dorfplatz wird häufig als Negativbeispiel genannt. Jetzt zieht auch noch der Coop ans Schwäntenmos. Ist das der Todesstoss für den Dorfplatz? Gemäss der Eigentümerin des Dienstleistungsgebäudes Schwäntenmos gibt es zwar eine gültige Mieter- Das ändert aber noch nichts daran, dass der Dorfplatz oft ausgestorben wirkt. Was kann Zumikon mithilfe der Ortsentwicklung dagegen tun? Wenn wir hier 200 bis 300 zusätzliche Haushaltungen ansiedeln können, am liebsten junge Familien und Esther Würsch General-Guisan-Strasse CH-8127 Forch Tel. +41 (0)44 918 17 23 [email protected] www.keramik-stall.ch Sa, 9.00–16.00 Uhr oder nach Vereinbarung April bis Ende Juni auch Di–Fr, 14.00–18.00 Uhr Gemeinderat Marc Bohnenblust. Senioren, sorgt das automatisch für mehr Betrieb und wir können den Grundversorger erhalten. Grossverteiler wechseln auch wieder zu kleineren Ladenformaten, weil jüngere Generationen wieder vermehrt zu Fuss oder mit dem Velo einkaufen gehen. Das zeigt, dass die Idee eines Dorfplatzes nicht tot ist. Eigentlich würde man ja schon lange kein Foto: P. Schmidt Zentrum mehr brauchen: weder ein Dorf- noch ein Gewerbezentrum. Man könnte alles übers Internet einkaufen. Die Leute suchen aber auch die soziale Interaktion, die Begegnung. Deswegen sind wir überzeugt, dass wir den Dorfplatz wieder zu neuem Leben erwecken können. Was ist aus der Neugestaltung des Dorfplatzes geworden? Man hat das Gefühl, das Konzept sei versandet. Nein, das ist nicht versandet. Erstens ging es dabei um die Möblierung des eigentlichen Platzes und nicht um das Aufrüsten vom Raum oder um zusätzlichem Wohnraum oder mit neu- en Wohnformaten wie Seniorenwohnungen oder gemeinnützigen Wohnraum. Der Gemeinderat musste einsehen, dass zuerst das Gemeindezentrum saniert werden muss, sonst baut man den Platz und dann machen die schweren Bagger wieder alles kaputt. Und zweitens wären gewisse Veranstaltungen, namentlich die Chilbi, nicht mehr durchführbar gewesen wären. Das Konzept ist nicht gestorben: Der Gemeinderat wird auf die Vorarbeiten zurückkommen. Die Gemeinde will eine «gesunde Bevölkerungsstruktur» erreichen. Wie soll dies mit einer Ortsentwicklung gehen? Gemeinnütziger Wohnraum ist da ein wichtiges Stichwort. Dadurch können geeignete Wohnungsformate für junge Familien entstehen. Wenn die Gemeinde Land im Baurecht für den gemeinnützigen Wohnraum zur Verfügung stellen kann, können bezahlbare Mietwohnungen für junge Familien entstehen, sodass das Dorf belebt wird. Das heisst im Klartext: Zumikon soll verjüngt werden? Zumikon ist die drittälteste Gemeinde im Kanton. Eine gewisse Verjüngung wird mehr oder weniger automatisch erfolgen. Dadurch, dass günstiger Wohnraum erstellt werden soll, wollen wir die demografische Mischung zusätzlich begünstigen. Hier sollen junge Familien wohnen, die hier leben, Kinder aufziehen und Anteil am Dorfleben nehmen. Es soll vor allem auch jungen Zumikerinnen und Zumikern ermöglicht werden, im Dorf zu bleiben. Das ist ein grosses Anliegen vieler Bürgerinnen und Bürger, dass es für ihre Jungen wieder Platz gibt im Dorf. Im Grossraum Zürich besteht grundsätzlich die Gefahr, dass Dörfer zu Schlafgemeinden verkommen. Soll dies durch die Ortsplanung verhindert werden? Ja, wobei es immer schwer sein wird, wenn man gleich nebenan eine solche Stadt mit einem riesigen Angebot hat. Diese entwickelt eine unglaubliche Magnetwirkung. Aber ich glaube, dass auch in Vorortsgemeinden eine Entwicklung möglich ist. Zumikon hat ein Riesenpotenzial: Es gibt immer noch sechzig Vereine und ein reichhaltiges kulturelles Angebot. Wenn man es hinkriegt, dass wieder mehr Leute an der Gestaltung des Dorfes aktiv teilnehmen, dann wirkt man dem automatisch entgegen. Garantien gibt es dafür nicht und es ist vermessen anzunehmen, dass man dies gezielt steuern kann. In den letzten Jahrzehnten ist Zumikon von 2000 auf 5000 Einwohner angewachsen. Wie viele Leute haben überhaupt Platz in der Gemeinde? Das ist eine schwierige Frage. Grundsätzlich gibt es natürliche Grenzen dadurch, dass wir die Siedlungsgrenze einfrieren müssen. Fortsetzung auf Seite 6 2 Stadt Zürich Nr. 18 30. April 2015 AKTUELL Intensive Auseinandersetzung mit dem Phänomen Autismus Im Buch «Allein zu zweit» beschreibt Katrin Bentley als Fachperson und als Gattin ihren vom AspergerSyndrom betroffenen Ehemann Gavin in all seinen Besonderheiten. Die Tribute Band «The Australian Pink Floyd Show» führte die 3D-Projektion auf der Bühne ein. Foto: zvg. Musik, Licht, Video und ein rosa Känguru Sie gilt als goldener Standard, nun kommt die gefeierte «Australian Pink Floyd Show» nach Zürich. 1988 gegründet, begann «The Australian Pink Floyd Show» (TAPFS) ihren Aufstieg als eine von vielen australischen Tributebands. 2004 führte sie ihre Arena-Tour zum 30. Jubiläum des Pink Floyds Albums «The Dark Side of the Moon» zum ersten Mal auch nach Europa und Nordamerika. Inzwischen wurden an ihren Auftritten in angesehenen Konzertsälen und an grossen Festivals in 35 Ländern über vier Millionen Tickets verkauft. 2010 war TAPFS welt- weit die erste Band, die auf eine ambitionierte Tour mit einer stereoskopischen 3D-Projektionsshow ging. Die Auftritte beinhalten seither eine atemberaubende Licht- und Lasershow, Videoanimationen, Filme, die auf einen grossen, runden Bildschirm projiziert werden, und andere spezielle Effekte. Diese Visuals werden begleitet von aufblasbaren Figuren, wie zum Beispiel einem Riesenschwein und einem rosa Känguru – dem eigenen Erkennungszeichen der Band. Die Band spielte immer wieder auch mit den Musikern, die damals mit Pink Floyd aufgetreten waren: Guy Pratt, Durga McBroom und ihre Schwester Lorelei McBroom (die heute regulär zur TAPFS-Besetzung ge- Wettbewerb Lokalinfo verlost 4x 2 Tickets für die Australian Pink Floyd Show am 11. Mai im Hallenstadion. Wer sein Glück versuchen will, schickt bis 4. Mai eine E-Mail mit Betreffzeile «Pink Floyd» an: [email protected] Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. hört). 2013 ging die Band mit einer neuen Show zum 40. Geburtstag von «The Dark Side of the Moon» auf Tour. (pd./ mai.) Montag, 11. Mai, 20 Uhr, Hallenstadion Zürich. Tickets: www.ticketcorner.ch. Als Katrin im Januar 1987 nach Australien reiste, ahnte sie nicht, dass sie dort Gavin, die Liebe ihres Lebens, finden würde. Nur wenige Monate später machte er ihr einen Heiratsantrag, den sie bedenkenlos annahm. Für diesen ungewöhnlichen Mann war die 27-jährige Lehrerin gern bereit, ihre Heimat am Thunersee, ihre Familie und ihre Freunde zu verlassen und nach Down Under zu ziehen. Bald schon aber zeigten sich die ersten Schwierigkeiten. Warum, fragte sich Katrin, lässt Gavin sich durch Kleinigkeiten dermassen aus der Ruhe bringen? Warum verhält er sich Gästen gegenüber so taktlos? Warum hat er ein so grosses Bedürfnis, allein zu sein? Warum interessieren ihn die Gefühle anderer nicht? Und vor allem: Warum steht er mir nie zur Seite, wenn es mir nicht gut geht? Die emotionale Unbeholfenheit ihres Mannes machte ihr immer mehr zu schaffen. Oft war Katrin, inzwischen Mutter zweier Kinder, der Verzweiflung nahe. Aber aufgeben war für sie keine Option, und so suchte sie nach einer Erklärung für Gavins Verhalten. 17 Jahre nach der Hochzeit war die Diagnose endlich gestellt: Asperger-Syndrom. Katrin begann sich intensiv mit diesem Autismus-Phäno- Die Probleme mit der Sucht im Wandel der Zeit Die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich lanciert zum 30-jährigen Bestehen ein Themenjahr, in dem sie sich mit Aspekten von Sucht und Prävention beschäftigt. Zürich stand im Bann der Drogen, als die Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich (SUP) im April 1985 ihre Tätigkeit aufnahm. Das autonome Jugendzentrum AJZ war abgerissen, die offene Drogenszene aber nicht verschwunden. Diese richtete sich wenig später im Park des Landesmuseums ein. Am Platzspitz, der als «Needle Park» die Stadt bis 1992 traumatisieren und international in die Schlagzeilen bringen sollte. Die katastrophalen Zustände dort und später im Letten bewirkten ein langANZEIGEN sames Umdenken im Umgang mit Schwerstabhängigen: Repression allein ist keine Antwort auf das Drogenelend. Es sind die Anfänge der pragmatischen Politik von heute mit den vier Säulen Prävention, Therapie, Repression und Schadensminderung. Die Konzepte der Suchtpräventionsstelle zielten darin von Beginn weg auf eine breitere Bevölkerung und einen Suchtbegriff, der auch legale Drogen und allgemeines Suchtverhalten umfasst. 1989 etwa lancierte die SUP mit «Sucht hat viele Ursachen» eine Kampagne, die wegen ihres Ansatzes auch in Deutschland Signalwirkung hatte. An dieser Ausrichtung hat sich wenig geändert. Als Fachstelle innerhalb des Schul- und Sportdepartements arbeitet die SUP mit Schülerinnen und Schülern, mit Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, mit Lehrlingen und deren Ausbildnern zusammen. Sie hat dafür diverse Programme und Projekte entwickelt – vom Kindertheater zum Thema Langeweile bis hin zu Kursen, in denen sich von der Polizei angezeigte Jugendliche mit ihrem Cannabis-Konsum auseinandersetzen. Über die Jahre sind neue Ansätze zur Prävention hinzugekommen. Eveline Winnewisser gründete die SUP mit und leitet die Fachstelle seit 2000: «In den 1990er-Jahren kam es zu einem Paradigmawechsel: Standen zuvor die Ursachen einer Sucht im Vordergrund, wurde unsere Arbeit nun mehr von der Gesundheitsförderung geprägt.» Zürichs Drogengeschichte Anlässlich ihres dreissigjährigen Bestehens reflektiert die Suchtpräventionsstelle diese Entwicklungen. Unter dem Motto «Sucht im Wandel der Zeit» lädt sie Zürcherinnen und Zürcher zu verschiedenen Veranstaltungen ein: im Juni ins Völkerkunde-Museum, wo Fachleute an einem Podium «Den Reiz des Rausches» diskutieren. Für den Herbst ist ein Kinozyklus in Vorbereitung. Kernstück des Jubiläumsjahres wird ab Mai ein Stadtrundgang sein, der mit den Spezialisten von Stattreisen Zürich erarbeitet wurde. Er führt zu den Schauplätzen von Zürichs Drogengeschichte und spürt deren Akteuren nach – von Zwingli bis zum anonymen Fixer. Darüber hinaus zeigt der Rundgang die zeittypischen Ansätze der Prävention auf – von der Abschreckung bis hin zum neuesten Konzept der Konsumkompetenz. (pd./pm.) www.stadt-zuerich.ch/suchtpraevention Katrin Bentley. Foto: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 3 Exemplare von «Allein zu zweit». Wer gewinnen will, schickt bis 4. Mai eine E-Mail mit Betreffzeile «Bentley» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Bentley» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. men auseinanderzusetzen, machte eine Ausbildung zur psychologischen Beraterin und eröffnete ihre eigene Praxis, um Menschen mit dem Asperger-Syndrom und deren Partner zu beraten und Ehen retten zu helfen. (pd./mai.) Katrin Bentley, «Allein zu zweit. Mein Mann, das Asperger-Syndrom und ich». Wörterseh Verlag 2015, 224 Seiten, gebunden. ISBN: 978-3-03763-058-7 Post stärkt die Zustellkapazität Um die Kapazitäten in der Paketzustellung zu erhöhen, erweitert die Schweizerische Post bis im Dezember das Logistikzentrum Bülach. Die Bauarbeiten wurden Mitte Februar gestartet. Die Erweiterung wurde aufgrund des Bevölkerungswachstums, der Ansiedlung von Unternehmen im Zürcher Unterland und der Verkehrszunahme nötig, wie die Post mitteilt. Mit dem Ausbau des Logistikzentrums Bülach stärkt die Post ihre Paketlogistik im Raum Zürich Nord und Zürich Ost, denn durch die Kapazitätserweiterung werden auch die Logistikzentren Oerlikon und Effretikon punktuell entlastet. Das Logistikzentrum Bülach ist verkehrstechnisch gut gelegen. Damit verfügt die Post über ideale Voraussetzungen für die Versorgung der Region Zürich Nord und Zürich Ost. (pd.) KULTUR / AKTUELL Küsnachter Lorenz Steinmann Fotos: Annina Just Zu Besuch in Küsnachts Bücherparadies Annina Just «Da war ich am Abend nie müde, bis ich dieses Buch zu Ende gelesen hatte», sagte Marianne Hübscher über den Roman «Der Löwensucher» von Kenneth Bonert. Es ist die Geschichte einer jüdischen Familie, die nach Südafrika auswandert. Der rothaarige Sohn Isaac hat seine Mühe, sich einzugliedern, und bereitet der Mutter immer wieder Sorgen. «Es passiert so viel, da wird es trotz der vielen Seiten wirklich nie langweilig beim Lesen», verspricht sie. Als ihr Favorit bezeichnetet sie aber Tan Twan Engs «Der Garten der Abendnebel». Es sei so gefühlsvoll geschrieben, dass man fast das Gefühl habe, die Ereignisse selbst zu erleben. Eine frühpensionierte Richterin bemerkt, dass sie sich nicht mehr an alles erinnern kann, und beginnt ihr Leben aufzuschreiben. Dieses beginnt in Malaysia während des Zweiten Weltkriegs. Die Kindheit der Protagonistin war alles andere als einfach. Schändliche Dinge seien aber nicht ausgeschrieben, man könne sie nur erahnen, erzählt Hübscher. «Die Geschichte ist so poetisch und berührend geschrieben, ich konnte mir fast nicht vorstellen, dass sie von einem Mann stammt», scherzte sie. Jugendgeschichte für Erwachsene Ein Roman, der sich wunderbar als Lektüre für einen Tag am Meer eignet oder zu Hause Sommerfeeling verursacht, präsentierte Flurina Giezendanner mit Gilles Paris’ «Der Glühwürmchensommer». Der neunjährige Viktor erlebt in eben diesem Sommer einen unvergesslichen Urlaub in Südfrank- reich und lernt zu verstehen, wieso seine Familienkonstellation – er hat zwei Mamas und einen Papa – so kompliziert ist, wie sie ist. Auch eine Jugendgeschichte, aber genauso wie der Glühwürmchensommer ebenfalls auch für Erwachsene geeignet sei «Das Glück wächst nicht auf Bäumen» von Wendy Wunder. Darin mach sich Zoe, als ihre unheilbare Krankheit wieder ausbricht, zusammen mit ihrer besten Freundin Hannah auf, quer durch Amerika zu reisen. Eine berührende Geschichte über zwei Teenager auf dem Weg zum Erwachsenwerden, über Glück und die Endlichkeit des Lebens, die für jüngere und ältere Leser gleichfalls geeignet ist. Reichlin begeistert erneut Eines der im Anschluss an die Vorstellung am besten verkauften Bücher war «Ismaels Orangen» von Claire Hajaj. «Die Geschichte vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts hat stark autobiografische Züge, denn die Autorin hat selbst eine jüdische Mutter und einen palästinensischen Vater», er- zählt Ursula Bieri, Inhaberin der Buchhandlung Wolf. Es handelt von Salim, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, der mit seiner Familie nach England flüchtet. Als Student lernt er dann Judith, Tochter von Holocaustüberlebenden kennen. Die beiden verlieben sich und heiraten. Trotz ihres Versprechens, die Politik ausser Acht zu lassen, gestaltet sich die Ehe der beiden als sehr schwierig; zu stark sind sie geprägt von ihrer unterschiedlichen Herkunft. «Die Sprache ist eher einfach, die Geschichte aber sehr bewegend, und sie beschäftigt einem nachhaltig», meint Bieri. So habe der Protagonist mit vielen grossen Fragen zu kämpfen, beispielsweise damit, was es für eine friedliche und sichere Zukunft brauche. Linus Reichlins «In einem anderen Leben» konnte die selbst ernannte Buchnärrin Bieri ebenfalls wärmstens empfehlen. Es sei ein Roman, der die Geschichte einer zerrütteten Familie – «ein sehr schwieriges Thema» – bespreche. «Unglaublich, was in dieser Familie alles schief läuft», meint Bieri, die, wie sie sagt, «total fasziniert» ist von Reichlins Sprache. Auch dieses Buch habe viel mit dem Leben des Autors zu tun, umso beeindruckender sei es deshalb, wie er die tragischen Geschehnisse als Roman umsetzt. Immens grosses Repertoire An dieser Stelle kann nur ein Auszug der umfangreichen Büchervorstellung wiedergegeben werden – was diese drei Frauen in den vergangenen Wochen gelesen haben, ist beeindruckend. «Wenn wir nicht arbeiten, machen wir eigentlich fast nichts anderes als Lesen», erklärte Marianne Hübscher mit einem Lachen. Gut 20 Personen kamen Mittwoch vergangene Woche in den Genuss des Fachwissens der drei Buchhändlerinnen. Wer lieber das schöne Frühsommerwetter genossen hatte, kann die spannende Reise durch die literarischen Neuerscheinungen auch mit einem Besuch in der Buchhandlung Wolf nachholen. Buchhandlung Wolf, Zürichstr. 149, Küsnacht. Nächste Veranstaltung: Szenische Lesung von Michèle Minelli aus ihrem Roman «Die Verlorene», 27.5. 19.30 Uhr. Die Tipps der Buchhändlerinnen Marianne Hübscher Flurina Giezendanner • Bannerhed, Tomas: Die Raben. btb • Paris, Gilles: Der Glühwürmchen- • Hajaj, Claire: Ismaels Orangen. Blanvalet sommer. Berlin • Benedikt, Linda: Der Rest ihres Lebens. Arche • Fischer, Christine: Lebzeiten. Ap• Filer, Nathan: Nachruf auf den penzeller Verlag Mond. Droemer • Debit, Eugène: Hotel du Nord. Schöffling • Blatter, Silvio: Wir zählen unsere • Wunder, Wendy: Das Glück wächst Tage nicht. Piper nicht auf Bäumen. Goldmann • Takashi, Hiraide: Der Gast im Garten. Insel • Bergmann, Michael: Weinhebers • Reichlin, Linus: In einem anderen • Laurain, Antoine: Liebe mit zwei Unbekannten. Hoffmann und Campe Koffer. Dörlemann • Shreve, Anita. Das Echo der verlo• Bonert, Kenneth: Der Löwensu- Leben. Galiani • Windrow, Martin: Die Eule, die gern aus dem Wasserhahn trank. Mein Leben mit Mumble. Hanser renen Dinge. Piper cher. Diogenes • Dostojewski, Fjodor: Das Kroko• Ryser, Werner: Walliser Totentanz. Nagel & Kimche dil. Manesse Ursula Bieri • Deprijk, Lucien: Ein letzter Tag • Tan Twan, Eng: Der Garten der Abendnebel. Droemer • Bolt, Britta: Das Büro der einsamen Toten. Hoffmann und Campe Unendlichkeit. Geschichte einer Lustfahrt. Unionsverlag ANZEIGEN Bezirksratswahl: Grüne fordern die FDP heraus Am 14. Juni wählen die Bewohner des Bezirks Meilen ein neues Mitglied ihres Bezirksrats: Es gilt den Sitz von Gitti Hug (FDP) neu zu besetzen. Wie 2013 kommt es auch 2015 wieder zu einer Kampfwahl. Nachdem die FDP bereits erklärt hatte, mit dem ehemaligen Zolliker Gemeinderat Martin Byland anzutreten, künden nun die Grünen des Bezirks Meilen die Kandidatur ihrer eben wiedergewählten Kantonsrätin 30. April 2015 AUF EIN WORT Lesen ist ihre Leidenschaft: Marianne Hübscher, Ursula Bieri und Flurina Giezendanner mit einigen ihrer aktuellen Lieblingsbücher. Ferienzeit ist Lesezeit. Doch welche Lektüre soll man sich beschaffen? Zum Tag des Buches stellte das Team der Buchhandlung Wolf in Küsancht ihre liebsten Neuerscheinungen vor. Viel leichter fällt die Entscheidung danach nicht – denn die Auswahl ist gross. Nr. 18 Maria Rohweder an. «Seit mehreren Amtsperioden teilen FDP und SVP im Bezirk Meilen die Stellen des Bezirksstatthalters und der zwei Bezirksräte meist in stiller Wahl unter sich auf. Damit ist weit über ein Drittel der wählenden Bevölkerung auf Bezirksebene nicht vertreten», so die Grünen zu den Gründen für die Kandidatur. Unterstützt wird die Kandidatur Rohweders von der SP und den Grünliberalen des Bezirks Meilen. (phs.) Kandidatin Maria Rohweder (Grüne). Kandidat Martin Byland von der FDP. Fotos: zvg. Was würden Sie dazu sagen, wenn Sie nach einem schweren Autounfall verhaftet würden, nur weil Sie ebenfalls ein schnelles Auto besitzen? Oder wenn Ihnen zuerst einmal die Hände mit Kabelbindern festgezurrt werden, nur weil Sie ein Sturmgewehr zuhause haben und sich eben jemand irgendwo mit einem typgleichen Gewehr das Leben genommen hat? Absurd? Ja und nein. Wer das rigorose Vorgehen der Aargauer Polizei letzten Samstag verfolgt hat, muss aber auf solche Gedanken kommen. Bekanntlich hatte jene Polizei allen (erkennbaren) FCZ-Fans verboten, an den Verhaftet, präventiv Match und nur schon nach Aarau zu kommen. Wer sich widersetzte, wurde kontrolliert, wer keinen Ausweis dabei hatte, verhaftet und registriert. Unbescholtene Minderjährige und Familienväter wurden bis zu acht Stunden festgehalten, Fichierung inklusive. Aufhorchen lässt folgende Meldungen: Der zuständige Aargauer Staatsanwalt rechtfertigte die Verhaftungen mit dem Argument «Landfriedensbruch» und ordnete diese an, falls sich jemand nicht ausweisen könne. Dabei haben sich alle FCZ-Fans ruhig verhalten, wie die Aargauer StaatsanwaltschaftsSprecherin Fiona Strebel zugeben musste. Was am Wochenende hochoffiziell passierte, ist nichts weniger als ein Frontalangriff gegen die Grundrechte unserer Verfassung. Es gibt bei uns a) die Versammlungsfreiheit, b) das Recht, sich frei zu bewegen und c) keine Ausweispflicht. Die drei Dinge sind Grundrechte unserer Freiheit und unserer Demokratie und dank unserer Verfassung garantiert. Wenn diese existenziellen Grundrechte nun für Fussballfans nicht mehr gelten, wird der Willkür künftig Tür und Tor geöffnet. Was kommt als Nächstes? Jener Staat, der Menschen nur schon auf die Vermutung hin verhaftet, sie könnten etwas Illegales tun, ist kein Rechtsstaat. Das ist DDR, das ist Nordkorea. Sich dagegen wehren bedeutet nicht, in das MainstreamGeheul gegen sogenannte Fussball-Hooligans einzustimmen, sondern differenziert zu urteilen. Und mit ein wenig Abstand überlegen, was Wochenenden wie das vergangene staatspolitisch für Konsequenzen haben könnten: Überwachungsstaat. Präventivhaft. Staatsfichen. Hatten wir das nicht auch schon? Wehret den Anfängen. 3 4 Küsnachter Nr. 18 30. April 2015 AKTUELL Von einer Hochpreisinsel in die nächste Zürich und London: Beides berühmte Finanzzentren, beides berüchtigt teure Pflaster. Vor allem für einen Studenten. Doch wo ist die Schnäppchenjagd einfacher? Unser Mann in London hat verglichen. Daniel Ammann Bezahlbare WG-Zimmer gibt es in der 8-Millionen-Metropole höchstens eine halbstündige Tube-Reise vom Stadtzentrum entfernt. Mir blieb nach dem Durchsehen der Wohnungsinserate nichts anderes übrig, als auf ein gut 10 m2 kleines Zimmer im Studentenwohnheim auszuweichen, für das ich freilich dennoch viel mehr bezahle als für mein grosses WG-Zimmer in Zürich. Deshalb ganz klar: Vorteil Zürich. Vor Kurzem titelte der «Economist»: «Zurich is the world’s most expensive city to live in.» Im neusten Ranking des Wirtschaftsmagazins hat die Limmatstadt Singapur und Oslo locker hinter sich gelassen und – dank kürzlich explodiertem Franken-Wechselkurs – erstmals die Spitze im Preisranking erobert. Erster Gedanke, der mir durch den Kopf jagt: Zum Glück bin ich jetzt hier in London! Zweiter Gedanke: Moment mal, lebe ich hier wirklich günstiger? Obwohl London nicht in den Top 10 der teuersten Metropolen auftaucht, sind die hohen Preise der englischen Grossstadt unter meinen Mitstudenten ein Dauerbrenner. Für die meisten ist das Leben hier ein Vielfaches teurer als im Heimatland. Aber wie sieht es im Vergleich mit Zürich aus? Nach knapp einem halben Jahr Datensammlung vor Ort erlaube ich mir, eine studentische Alternativrechnung zum «Economist»Ranking zu präsentieren: Verkehr Wohnen Auswärts essen Das war der erste grosse Schocker, als ich mich auf meine London-Zeit vorbereitete: Die Wohnpreise hier sind höher als die Londoner Skyline. Oh ja, auch als Student gönnt man sich gerne einmal eine Abwechslung zur heimischen Pasta oder Ofenpizza. London bietet da ein unfassbar brei- Unser Mann in London Auch wenn man einigermassen zentral wohnt: Ohne Tube- und Busticket geht in London gar nichts. Egal, wo man hin will, zu Fuss stösst man sehr schnell an seine Grenzen. Ärgerlich deshalb, dass die ÖV-Preise klar höher sind als in der Schweiz. Trotz Studentenrabatt kostet mich das Jahresabo für die Innenstadt über 1200 Franken – in Zürich fuhr ich für gut 500 CHF ein Jahr lang Tram und Bus. Vorteil Zürich. Alltagssachen Hier spielt der Markt in London! Vom Telefonieren (unter 10£ im Monat!), über Haushaltsgegenstände, bis hin zum täglichen Einkauf im Billig-Supermarkt kann das Studenten-Portemonnaie durch clevere Preisvergleiche vor allzu grossen Belastungen verschont werden. Eine super Sache sind ausserdem die vielen Märkte, die frische Produkte zu günstigen Preisen anbieten. Vorteil London. Preisvergleich Zürich vs. London: Der Borough Market ist ein Beispiel eines Markts mit guten, einigermassen günstigen Produkte. Foto. dam. tes Angebot an Restaurants. Von der Pekingente in Chinatown, über das indische Curry an der Brick Lane oder den Gourmet-Vegetarier in Soho bis hin zur südeuropäischen Molekularküche in Chelsea steht alles zur Auswahl. Und das Beste daran: Vieles ist absolut bezahlbar! Selbst die höchsten gastronomischen Sphären lassen sich zu irdischen Preisen erkunden, wenn man bereit ist, zu Randzeiten zu essen. Manche Top-Restaurants im Theaterdistrikt bieten vor den Vorstellungen Dreigangmenüs zu Preisen an, für die man in Zürich kaum eine Pizza bekommen würde. Vorteil London. An einem heiteren Nachmittag Mitte April kamen sie zusammen und wurden nicht enttäuscht, dass sie die Teilnahme an der Mitgliederversammlung einem Spaziergang vorzogen. Präsident Jürg Angst aus Itschnach konnte über 200 Mitglieder und auch 12 Gäste aus «der Politik» und von benachbarten Organisationen begrüssen Er berichtete, dass die Dienste von «SfS» nach wie vor gefragt sind und dass demnach auch das vergangene Jahr viel Einsatz der Vermittlungsstelle sowie der fast 120 Helferinnen und Helfer erheischte. Er konnte informieren, dass die drei Vermittlerinnen über 1000 Anrufe entgegengenommen und «verarbeitet» haben und dass daraus mehr als 17 000 Einsatzstunden und mehr als 30 000 Kilometer Fahrdienst resultierten. Bei allem Erfolg mit der gewachsenen Organisation lasse sich nicht verkennen, dass Anpassungen notwendig werden, meinte der Präsident in seinem Jahresbericht. In zwei Richtungen wird nachgedacht: datenunterstützte Vermittlungstätigkeit und «Stammtische» in den drei Gemeinden – regelmässige Zusammenkünfte von Helferinnen und «Kunden» zum Gedankenaustausch und als Werbemittel, denn nicht nur Mitglieder «verlassen» mit ihrem Tod den Verein, auch Helferin- nen und Helfer müssen ersetzt werden. Eine der schönsten Aufgaben seien für ihn die Ehrungen, meinte Jürg Angst am Schluss. 31 Helferinnen und Helfer mit mehr als 10 «Dienstjahren», davon eine mit 15 und 4 mit 20 Jahren, durften Dank und Anerkennung durch ihn und durch die Versammlung entgegennehmen. Thomas Mathys, der Rechnungsführer aus Erlenbach, kam die Aufgabe zu, die Rechnung und das Budget 2015 zu präsentieren. Es fiel ihm nicht schwer, die wenigen ins Auge fallenden Abweichungen in der Rechnung – Spenden bei den Einnahmen, Vergabungen bei den Ausgaben – zu begründen und den erfreulichen Überschuss und somit Zuwachs beim Vermögen zu werten. Robert Hänggi ab der Forch verlas seinen (letzten) Revisorenbericht und wurde anschliessend für sein zwanzigjähriges Tätigsein für SfS in verschiedenen Sparten zum Ehrenmitglied ernannt. Ein Antrag, bei den Vergabungen dem Vorstand weniger Kompetenzen einzuräumen, wurde grossmehrheitlich abgelehnt. Den «geselligen Teil» der Veranstaltung bestritten drei Damen und zwei Herren im fortgeschrittenen Alter: Das Cabaret Spätlese aus Flawil, das köstlich unterhielt mit Sketches, selbst verfassten und komponierten Szenen aus dem Altersalltag. Der obligate Apéro rundete den Anlass ab, gerichtet durch eine Equipe um Hauswart Branko Tijan von St. Georg und serviert durch Mitglieder des Frauenturnvereins Küsnacht. So klang der Nachmittag aus im angeregten Gespräch zwischen den älteren Generationen aus Küsnacht, Erlenbach und Zumikon. SfS Vermittlungsstelle und allgemeine Informationen: Tel 044 912 08 13 (9 bis 11 Uhr), E-Mail: info@seniorenfuersenioren. ch, www.seniorenfuersenioren.ch. ken in etwa auf Zürcher Niveau. Deshalb: Unentschieden. Fazit Ausgehen Wie sieht es aus mit einem Drink nach dem Abendessen? In London zahlt man für ein «Pint» Bier in etwa gleich viel wie in Zürich für eine «Stange» – bekommt aber fast das Doppelte. Da die Pubs früh zumachen, ist man jedoch schnell gezwungen in einen Club oder eine Cocktailbar weiterzuziehen. Hier sind Eintrittspreise und die Preise fürs Trin- Senioren für Senioren versammelten sich in Küsnacht Es gehört zum Frühlingsgeschehen in Küsnacht, dass sich Senioren im Kirchgemeinde-Saal St. Georg einfinden, um zu hören, wie es ihrer Selbsthilfeorganisation Senioren für Senioren (SfS) Küsnacht-Erlenbach-Zumikon so geht. Daniel Ammann (24) ist in Zürich aufgewachsen und hat 2008 ein Praktikum beim «Küsnachter» absolviert. Nach seinem Bachelorstudium an der Uni Zürich verbringt er aktuell ein Jahr in London für seinen Wirtschafts-Master an der London School of Economics (LSE). Für unsere Zeitung berichtet er regelmässig über Interessantes und Auffälliges, Kurioses und Alltägliches aus dem britischen Grossstadtleben. Mehr als 200 Mitglieder nahmen an der Versammlung teil. Fotos: zvg. Trotz einzelner markanter Unterschiede ist das Rennen insgesamt sehr ausgeglichen. Clevere Studentinnen und Studenten kommen in beiden Metropolen mit ihren schlauen Tricks über die Runden. Und sonst gibt die Zeitung «The Economist» auch Auskunft darüber, wo es sich am günstigsten leben lassen würde: in Bangalore, Caracas oder Mumbai. Erlenbach: Initiative Affolter genehmigt Die Baudirektion des Kantons Zürich hat Mitte April die Erlenbacher Teilrevision der kommunalen Nutzungsplanung genehmigt. In dieser Initiative Affolter, die am 24. November 2014 von der Gemeindeversammlung Erlenbach angenommen wurde, ging es darum, dass auch in der Zone W2A/20 ein Untergeschoss nutzbar ist. In den anderen Wohnzonen war dies zuvor schon der Fall. In der genannten Zone liegen die Allmend, Bruppach und Pflugstein. Bis zum 27. Mai liegt die kantonale Verfügung im Gemeindehaus Erlenbach auf. Gegen diese Festsetzung kann innert 30 Tagen vom 24. April an beim Baurekursgericht Rekurs oder Gemeindebeschwerde eingereicht werden. (pd./phs.) Zumikon kämpft gegen Gebühren-Initiative Das Cabaret Spätlese unterhielt mit köstlichen Sketches. Präsident Jürg Angst bedankt sich bei Ehrenmitglied Robert Hänggi. Beim Apéro wurde es gesellig. Der Gemeinderat von Zumikon hat sich bereits am 3. November 2014 gegen die Volksinitiative «Ja zu fairen Gebühren in den Gemeinden» ausgesprochen und gemeinsam mit 80 anderen Gemeinden das Gemeindereferendum ergriffen. Der Gemeinderat Zumikon hat nun entschieden, ein Komitee der Zürcher Gemeinden mit einem Betrag von knapp 10 Rappen pro Einwohner, das heisst mit pauschal 500 Franken zu unterstützen. Weiter warnt der Gemeinderat: «Die Konsequenzen bei einer Annahme der Initiative sind schwer einzuschätzen, bringen aber in jedem Fall einen massiven administrativen Mehraufwand für die Verwaltung. Erhebliche Rechts-Unsicherheiten und Kompetenzkonflikte sind vorprogrammiert.» (pd./phs.) Küsnachter KULTUR Nr. 18 30. April 2015 5 «Die Bücher sind für mich ein Spiegel der Gesellschaft» Lebenslang verwahren oder eine Chance geben? Im Roman «Hafturlaub» von Petra Ivanov geht es um den heiklen Umgang mit Straftätern. Am 8. Mai liest die Zürcher Krimiautorin in der Bibliothek Küsnacht. Fachlichen Input zum Thema liefert der Psychiater Paul Hoff. Philippa Schmidt «Es befeuchtete den Zeigefinger und polierte den Schuh. Es bemerkte nicht, wie sein Rock hochrutschte und den Blick auf seine langen nackten Beine freigab. Auch nicht, wie der Mann im Viererabteil das Interesse an seiner Zeitung verlor», so spannend, aber auch bedrückend beginnt der Krimi «Hafturlaub» von Petra Ivanov. Alles dreht sich um das Mädchen Fanny. Weil sie Drohbriefe erhalten hat, lässt Milena Herzog ihre 11-jährige Tochter von Privatdetektivin Jasmin Meyer beschützen. Besondere Brisanz birgt die Tatsache, dass Milena bei der Justizdirektion Rekurse von Verwahrten betreut. Kritik an den Medien Zusätzlich verkompliziert wird der Fall dadurch, dass Jasmin Meyers Lebensgefährte, der Anwalt Pal Palushi, den verdächtigen Eric Laupper vertritt. «Was sie im Buch lesen, ist nicht meine Meinung. Es sind die Meinungen der verschiedenen Figuren», klärt Petra Ivanov auf. Doch eine persönliche Meinung von Petra Ivanov schimmert im Buch dennoch durch: «Die Kritik gegenüber den Medien teilen alle Figuren.» Eine Kritik, die auf eigenen Erfahrungen der ehemaligen Journalistin beruht: «Wenn ich in der Gerichtsberichterstattung Hintergründe aufzeigen will, ist es schade, wenn genau diese herausgestrichen werden, sodass ein Artikel nur noch auf die Sensationsgier abzielt.» Auch in «Hafturlaub» wird ein Vorfall im «Newsticker» dermassen verdreht und verkürzt dargestellt, dass der Text mit der Wahrheit nicht mehr viel zu tun hat. Hintergründe zu vermitteln, das ist es, was Petra Ivanov am Schreiben fasziniert. Als Mitarbeiterin eines Hilfswerks stiess sie einst in Albanien auf das Leid, das durch Frauenhandel verursacht wird. «Zeitungen haben dieses und andere gesellschaftsrelevante Themen immer abgelehnt, deswegen habe ich angefangen, Bücher zu schreiben», erläutert sie ihre Motivation. «Fremde Hände», das erste Buch ihrer Flint- und Cavalli-Reihe war das Ergebnis. Neben Palushi/Meyer handelt es sich bei dem Kriminalpolizisten Cavalli und der Staatsanwältin Flint um ihr zweites Ermittlerduo. «Ich schreibe immer abwechselnd über die beiden Ermittlerpaare», verrät die Zürcherin. Dass sie dabei heisse Eisen anfasst, ist kein Zufall: «Ich will zum Nachdenken anregen, die Bücher sind für mich ein Spiegel der Gesellschaft.» Eines ist Petra Ivanov dabei aber wichtig: «Ich bin nicht missionarisch.» Mit einem Lachen schiebt sie nach, dass sie «gottenfroh» sei, nicht in der Politik zu sein. Sie schreibt gegen Vorurteile an Warum ist Strafverteidiger Pal Palushi, einer ihrer Protagonisten, Kosovare? «Ich suche Schweizer Themen, und Kosovo hat viel mit der Schweiz zu tun», erläutert die Auto- Die Zürcher Krimiautorin Petra Ivanov schreibt über den schwierigen Umgang mit Verwahrten. rin und fährt fort: «Ich suche Konfliktpunkte, und Migration ist eindeutig ein Konflikt.» Vorurteile will Petra Ivanov bekämpfen, doch scheut sie nicht davor zurück, Unterschiede zwischen den Kulturen herauszuarbeiten: «Viele Secondos kämpfen mit den Strukturen. Das Vorurteil besteht darin, zu denken, alle Kosovaren seien kriminell», sagt sie bestimmt. Für sie habe Kriminalität mit den Umständen und nicht mit der Herkunft zu tun, doch Umstände hingen oft mit der Herkunft zusammen, analysiert die Trägerin des Zürcher Krimipreises. Über die Berichterstattung in den Medien geärgert hat sie sich auch anlässlich des Falls Carlos. «Bei Carlos drehte sich die Diskussion vor allem um die Vier-Zimmer-Wohnung und nicht darum, wie man Straftaten künftig verhindern kann», enerviert sie sich. Bei der Diskussion um Pädophile sei dies ähnlich, es gehe um Schuldige, um Rache. Kein Wunder, dass sie unter anderem die Diskussionen um Carlos dazu veranlasst haben, den Roman «Geballte Wut» über Jugendgewalt zu schreiben. Ein Buch für Jugendliche, aber auch für Erwachsene. In «Hafturlaub» ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint, und manch ein Satz macht auf erschreckende Weise klar, dass das Böse nur allzu alltäglich ist. «Wenn ich einer jungen Frau sage, dass ihr 19-jähriger Freund mit einer Wahrscheinlichkeit von 14 Prozent im nächsten Jahr eine sexuelle Grenzüberschreitung begeht, wird sie sich ziemlich sicher von ihm trennen. Dabei entspricht der Freund genau dem schweizerischen Durchschnitt», sagt da etwa Pal Palushi seiner Freundin Jasmin Meyer. «Wenn man Sicherheit um jeden Preis haben will, müsste man Menschen bei jedem Verdacht einsperren – bevor sie straffällig werden», gibt Petra Ivanov zu bedenken. Treue Leser in der Justizdirektion Früher habe man es in der gerichtlichen Medizin mit Cesare Lambroso gehalten, der Verbrecher anhand äusserer Körpermerkmale typisiert hat. «Heute sind es Psychiater, die mit ihren Gutachten Entscheide mitbeeinflussen. Vielleicht ist das in 30 Jahren überholt?», provoziert die 47-Jährige. Da darf man gespannt sein, wie Paul Hoff, Professor für Psychiatrie und stellvertretender Klinikdirektor an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, seinen Berufsstand in der Bibliothek Küsnacht verteidigen wird. Skepsis gegenüber Psychiatern wird im Buch vor allem vonseiten der Verwahrten offensichtlich. So etwa von Eric Laupper, der einst eine Frau vergewaltigt hat. Mittlerweile hat er zwar seine Strafe abgesessenen, doch wird er weiterhin verwahrt, was wohl auch damit zusammenhängt, dass er sich standhaft weigert, eine Therapie zu machen. Wie realistisch sind die Fälle, die Ivanov beschreibt? «Sie sind eine Mischung: Der juristische Hintergrund entspricht der Realität, während die persönliche Geschichte fik- Wettbewerb Lokalinfo verlost sechs Exemplare von Petra Ivanovs Roman «Hafturlaub» Wer teilnehmen will, schickt bis zum 8. Mai eine E-Mail mit Betreffzeile «Hafturlaub sowie Name, Telefonnummer und Adresse an [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Hafturlaub» Buckhauserstr. 11 8048 Zürich Telefon 044 913 53 96 Keine Korrespondenz über den Wettbewerb.Rechtsweg ausgeschlossen. tiv ist», so Ivanov. «Ich bekomme die Informationen von verschiednen Seiten in anonymisierter Form.» In der Justizdirektion ist sie, die seit zehn Jahren Krimis schreibt, schon längst keine Unbekannte mehr. Unter den Angestellten hat sie auch den einen oder anderen treuen Leser. «Viele sind neugierig», sagt sie mit einem Schmunzeln. «Ich zeige den Leserinnen und Lesern ihre Arbeit auf.» Doch die Recherchearbeit von Petra Ivanov umfasst noch wesentlich mehr: So hat sie für «Hafturlaub» verwahrte Gefängnisinsassen in der Pöschwies besucht. Doch auch die Lektüre von Gesetzestexten steht für die detailverliebte Krimiautorin auf der Agenda. Eine zentrale Figur in «Hafturlaub» ist Jasmin Meyer: Zum einen muss sie als «Bodyguard» eine Beziehung zu Fanny aufbauen, zum anderen ist auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Pal Palushi spannungsgeladen. «Eine Auflockerung ist wichtig bei einem solch happigen Stoff, sonst wird es schnell trocken», gibt Petra Ivanov Auskunft. Dass Jasmin Meier selbst einst entführt und missbraucht wurde, macht den Fall für sie nicht einfacher – insbesondere dann nicht, als Fannys Mutter sie bittet, zu ermitteln, wer hinter den Drohbriefen steckt ... Auch wenn ihre Romane in der Schweiz viel gelesen werden, ihren Lebensunterhalt finanzieren kann sich die Schriftstellerin mit dem Verkauf der Bücher nicht. «Die Lesungen sind da ganz wichtig», gibt Ivanov freimütig Auskunft. Nervös ist sie vor diesen nicht, aber der Weg in die einzelnen – manchmal ganz schön abgelegenen – Ortschaften strapaziert immer wieder ihre Nerven. «Durch Verspätungen im ÖV verliere ich oft Stunden», stöhnt sie. Ein Tag, an dem sie in Ruhe zu Hause in Zürich Wiedikon schreiben kann, ist da selten. «Ich schreibe aber viel im Zug, im Tram, Foto: APV/Katja Niederöst in Bibliotheken», erzählt sie. Überhaupt ist der Beruf der Schriftstellerin kein Schoggijob, wie Petra Ivanov verdeutlicht: «Ich ringe immer um die Sprache, bis es für mich stimmt.» Angesprochen auf die Tatsache, dass es für viele Menschen ein Herzenswunsch ist, einmal im Leben ein Buch zu schreiben, muss die ausgebildete Übersetzerin schmunzeln. Doch was für Voraussetzungen braucht es, um ein Buch zu schreiben? «Die Bereitschaft, viel zu arbeiten, und eine dicke Haut», verrät Petra Ivanov, die selbst Schreibkurse gibt. Seeuferweg als Thema Einer der stützenden Pfeiler für die Handlung sind die Protagonisten eines Buchs. «Ich bin immer zu 100 Prozent bei der Figur, über die ich gerade schreibe», legt sie dar. Sind die Figuren für sie fast ein wenig wie eigene Kinder, die man alle gleich gerne mag? «Ein bisschen», gibt sie schmunzelnd zu. Die Goldküste und Petra Ivanov, das ist nicht nur eine passende Kombination bei der Lesung am 8. Mai, auch ihr nächstes Buch «Heisse Eisen», das im September dieses Jahres erscheint, wird in der Region spielen. «Einer der Hauptverdächtigen ist ein Küsnachter», enthüllt die Autorin. Thema wird der Seeuferweg sein. «Ich finde die Frage, wem das Konzessionsland gehört, spannend», so Petra Ivanov. Da darf man auf die Antwort gespannt sein und natürlich darauf, wer schlussendlich der Mörder ist – oder im Fall von «Hafturlaub» der Drohbriefschreiber ... Lesung mit Petra Ivanov aus «Hafturlaub». Anschliessendes Gespräch unter Mitwirkung von Paul Hoff (Psychiater). Freitag, 8. Mai, 19.30 Uhr, anschliessend Apéro. Eintritt frei. Bibliothek Küsnacht, Seestrasse 123, 8700 Küsnacht, [email protected]. 6 Küsnachter Nr. 18 AKTUELL 30. April 2015 Marc Bohnenblust: «Die grösste Sünde wäre es, nicht zu planen» wicklungsstrategie zusammen, sondern vor allem mit dem neuen Dienstleistungsgebäude, was ausserhalb unserer Einflussmöglichkeiten liegt. Im Gegenteil: Wenn das Verkehrsaufkommen weiter zunehmen sollte, wird die Planung umso wichtiger. Fortsetzung von Seite 1 Durch die Kulturlandinitiative? Vor allem durch das neue Raumplanungsgesetz. Dann gibt es eine Bauund Zonenordnung, die dem Wachstum Grenzen setzt. In den exklusiven Wohnlagen am Chapf und im Rebhaus-Quartier gibt es Villen und Einfamilienhäuser mit sehr grosszügigem Umschwung, die Ausnützungsreserven besitzen. Hier wird es laufend ein moderates Wachstum geben. Ansonsten glaube ich, wird Zumikon in dem Rahmen wachsen, den der Kanton projiziert: auf etwa 6000 bis 6500 Einwohnerinnen und Einwohner. Das wichtigste Ergebnis einer ETH-Studie, die die Gemeinde in Auftrag gegeben hat, war die Empfehlung, nach innen zu verdichten und Grüngürtel zu erhalten. Da taucht unweigerlich das Bild von Hochhäusern vor dem inneren Auge auf. Nein, es braucht keine Hochhäuser, um dies zu erreichen. Natürlich ist Höhe ein Kriterium, aber man kann auch enger bauen und sogenannte Baulücken mobilisieren. Ich habe vorhin das Grundstück hinter dem Gemeindehaus erwähnt; wenn wir das erwerben könnten, wäre dort ziemlich viel möglich. Eine Ausnahme besteht: Es gibt die Idee, dass man sich im Quartier Maiacher ein markantes Gebäude mit Signalcharakter als eine Art Wahrzeichen des Quartiers vorstellen könnte. Davon gibt es Visualisierungen, aber es sind keine konkreten Projekte. Also analog zum Turm von Vals der Turm von Zumikon? Nein, das wäre kein Turm. Der Bau könnte als Quartierwahrzeichen im Rahmen eines Gestaltungsplans schon einige Stockwerke mehr erhalten. Durch die Hanglage dürfte er zwar markant, aber nicht dominant in Erscheinung treten. Die Gemeinde will im Übrigen nicht selber bauen, sondern nur den gesetzlichen Rahmen geben, um eine solche Entwicklung langfristig zu ermöglichen. Im Bereich Dorfzentrum haben wir gewisse Handlungsspielräume: Das Land hinter dem Gemeinschaftszentrum gehört der Gemeinde. Es gibt inANZEIGEN So könnte der Kreisel in Waltikon gemäss der Entwicklungsstrategie im Jahr 2030 aussehen. teressierte Bauträger, Baugenossenschaften, Immobilienentwicklungsgesellschaften, die sich auf Projekte für gemeinnütziges Wohnen unter Auflagen spezialisiert haben. Sie haben vorhin erwähnt, dass die Gemeinde die Liegenschaft hinter dem Gemeindehaus kaufen will. Gehört es zur neuen Ortsplanung, dass Zumikon das Liegenschaften-Portfolio aufbessern will? In der Vergangenheit hat die Gemeinde Liegenschaften eher verkauft. Heute stellt sich der Gemeinderat auf den Standpunkt, dass die Gemeinde dort, wo sie die Möglichkeit hat, versuchen sollte, Land zu kaufen. Wenn die Gemeinde ihre Handlungsspielräume bewahren will, muss sie eigenes Land haben, das sie dann zum Beispiel im Baurecht bebauen lassen kann. Das Ziel ist also ein harmonisches Ortsbild? Dies auch, wobei es nicht um eine «Suisse Miniature» geht. Es gibt verschiedene Zentrumszonen: den alten Dorfkern, das Dorfzentrum, Waltikon und Gössikon. Dort hat man die Kernzonen der alten Weiler, aber an- sonsten hat Zumikon kein sehr schützenswertes Ortsbild. Seldwyla wäre da noch ein Spezialfall. Es geht darum, dass man ein gepflegtes Ortsbild hat und dass man die Entwicklung so steuert, dass sie verträglich ist und ein Maximum an Lebensqualität ermöglicht. Es sollen drei Zentren verdichtet werden. Über das Dorfzentrum und Maiacher haben wir schon gesprochen. Wie sehen die Pläne für Waltikon aus? Dort sind wir eigentlich von der Entwicklung überholt worden. Das hat bereits einen urbanen Charakter. Die Gemeinde hat vis-à-vis der Migros, an der Dorfstrasse ein eigenes Grundstück. Dazu machen wir gerade eine Nutzungsstudie. Wenn die Grundsatzabstimmung positiv verläuft, wird man die Möglichkeit planerisch vorsehen, dass man das In-der-Gand-Quartier noch dichter bebauen könnte. Dort gibt es noch Ausnützungsreserven. Sie haben die geplante BZO-Revision erwähnt. Bei der Gemeindeversammlung am 19. Mai wird es allerdings noch keine konkreten Entscheidungen geben. Was Visualisierung: Yellow Z/ETH will der Gemeinderat? Der Gemeinderat will die Bevölkerung frühzeitig über seine Pläne informieren. Bevor wir viel Geld in die Detailplanung investieren, wollen wir das grundsätzliche Einverständnis einholen, dass sich die Gemeinde in die geplante Richtung entwickeln soll. Wir stellen eben nicht sofort ein konkretes Projekt vor, sondern versuchen, die Bevölkerung frühzeitig zu engagieren. Das haben wir bereits mit der Entwicklungsstudie gemacht, die wir in einem partizipativen Prozess durchgeführt haben. Es gab Anfang April bereits eine Informationsveranstaltung. Welche Rückmeldungen haben Sie aus der Bevölkerung bekommen? Die Informationsveranstaltung war für uns erst einmal teilnehmermässig ein schöner Erfolg: Es kamen gegen 130 Personen. Aufgrund der spontanen Rückmeldungen haben wir viel Zustimmung erfahren. Andererseits gibt es auch kritische Stimmen, namentlich aus Waltikon. Hier fürchtet man sich vor einer weiteren Steigerung des Verkehrsaufkommens. Aber das hängt nicht direkt mit der Ent- Die jetzige BZO stammt aus dem Jahr 1997. Was daran ist veraltet? Eine BZO ist nicht wirklich veraltet, sie ist einfach anpassungswürdig insofern, dass die Gemeinde sich weiterentwickelt hat. Es ist eine Auflage des Kantons, dass die Gemeinde sie alle 15 Jahre überprüfen muss. Von dem her ist eine Revision überfällig. Wenn wir das Ja zu dieser Entwicklungsstrategie in der Grundsatzabstimmung bekommen sollten, werden wir unsere Vorstellungen erst einmal mit eine Überarbeitung der kommunalen Richtplanung konkretisieren. Erst dann beginnen die eigentliche Arbeit und das Feilschen, wo genau welche Zone durchläuft und was man dort darf. Ziel der Revision sind zusätzliche Zonen für öffentliche Bauten sowie die Entwicklungszonen, in denen man verdichten will, also eine höhere Ausnützungsziffer zulässt. Das werden die einschneidendsten Anpassungen sein. Gibt es ortsplanerische Sünden, die der Gemeinderat um jeden Preis vermeiden möchte? Ich glaube, die grösste Sünde wäre es, gar nicht zu planen. Dann passiert genau das, was uns mit dem Dorfplatz passiert ist: Er war eine planerische Glanzleistung, aber man hat es versäumt, eine Verkaufsflächenbeschränkung für das Gewerbegebiet Schwäntenmos einzuführen. Dann ist eigentlich aus heiterem Himmel die Migros gekommen und hat dem Dorfzentrum den Saft entzogen. Wenn wir jetzt nicht planerisch einwirken und das Dorfzentrum wieder aufwerten, besteht die Gefahr, dass es als Ort der Begegnung weiter verarmt und die Läden dort keine Existenzgrundlage mehr haben. Gemeindeversammlung Zumikon: 19. Mai, 19 Uhr, Gemeindesaal, Gemeinschaftszentrum Zumikon. Stadt Zürich AKTUELL Nr. 18 30. April 2015 7 RTVG-Revision: Mehr oder weniger Gerechtigkeit? Am 14. Juni entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über das neue Radio- und Fernsehgesetz (RTVG). Die eidgenössische Vorlage ist für die Befürworter ein «sinnvoller Service public» und für die Gegner eine «skandalöse Mediensteuer». Geräteunabhängige Abgabe Pia Meier Anlässlich eines von der SVP organisierten Podiums diskutierten die Nationalräte Thomas Hardegger (SP), Daniel Vischer (Grüne), Natalie Rickli (SVP) und Gregor Rutz (SVP) über das neue Radio- und Fernsehgesetz. Eingeladen hatte neben den drei Parteien die Aktion Medienfreiheit. Diese kämpft «gegen die verfassungswidrige Einführung einer Mediensteuer». Präsidentin ist Natalie Rickli. Mehr Gerechtigkeit und Ersparnis Hardegger setzt sich für das revidierte Radio- und Fernsehgesetz ein. Für ihn bedeutet das neue Abgeltungssystem mehr Gerechtigkeit. Schwarzseher und -hörer würden ausgeschaltet. Es seien weniger Kontrollen als heute notwendig, und das habe weniger Bürokratie zur Folge. Und nicht zuletzt sei das neue System für Gregor Rutz und Natalie Rickli (beide SVP). die Haushalte günstiger als das bisherige. Rutz stört sich daran, dass es sich hier um eine neue Steuer und nicht wie bisher um eine Abgabe handle. Neu müsse jeder Haushalt bezahlen, ob er die Leistung bezieht oder nicht. Das sei anti-liberal. Für eine Steuer brauche es eine Verfassungsgrundlage, so Rutz weiter. Rickli hielt fest, dass es die Billag – diese soll auch in Zukunft das Geld einziehen – nicht braucht. Die Geschäftspolitik des Unternehmens verärgere nur alle. Zudem rechnete sie vor, dass es keine eigentliche Ersparnis sei, wenn es keine Kontrolleure mehr gebe. Vischer meinte, die SVP profitiere durch ihre Medienpräsenz am meisten von der SRG. Er verstehe deshalb Daniel Vischer (l.) und Thomas Hardegger. die Opposition gegen das revidierte RTVG nicht. Zudem entspreche die SRG einem Grundbedürfnis. Auch Hardegger hielt fest, dass das Schweizer Fernsehen eine wichtige Funktion im Land habe, denn es schaffe Identität. Vischer hob zudem die hohe Qualität vor allem des Radios hervor. Rickli hingegen betonte, dass die SRG ihr Programm reduzieren müsse zugunsten von privaten Institutionen. Es brauche für einen Service public aber nicht gleich drei Sender der SRG. Diese verdrängten private Sender. Da sei viel Sparpotenzial vorhanden. Rutz hielt fest, dass es verschiedene Medien in einer Demokratie braucht. Die SRG habe eine Monopolstellung, weil sie nicht auf Werbung angewiesen sei wie Private. Fotos: pm. Und zudem sei dieses Abgeltungssystem gegen KMU. Warum müssten gemäss dem revidierten Radio- und Fernsehgesetz auch KMU bezahlen? Diese würden als Private und Betrieb doppelt bezahlen. Hardegger präzisierte, dass Betrieben nur eine maximale Pauschale verrechnet würde. 84 Prozent der Betriebe würden von der Änderung gar profitieren und weniger bezahlen als heute. Und kleine Betriebe würden nichts bezahlen. Rickli sah das Ganze als «Buebetrickli» an, als Abzockerei der Wirtschaft. Service public Für Hardegger und Vischer war klar, dass bei dieser Abstimmung nicht der Service public im Mittelpunkt steht. Man könne aber zu einem an- GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH Publireportage Alles neu macht der Mai in Zürich Wir Zürcherinnen und Zürcher investieren viel Geld in die Schönheit unserer Stadt. Wir schmeissen unsere AbNicole Barandun. fälle nicht einfach weg – wir entsorgen sie im polierten Edelstahl-Container, genannt Abfall-Hai, prämiert mit dem Designer-Award Red Dot (an dieser Stelle ein Hoch auf das Familienunternehmen ANTASWISSAG in Rümlang!). Bei unseren Strassencafés dürfen die Wirte nicht irgendeinen lumpigen Plastikstuhl auf das Boulevard stellen. Nein, nein. Hier hilft ei- ne umfangreiche Wegleitung mit städtischen Richtlinien, damit sich niemand geschmacklich verirre. Alles ist ästhetisch geregelt, sogar Sachen, die wir gar nicht sehen (zum Beispiel Dachflächenfenster). Sachkundige Gäste staunen, wie konsequent unsere Stadt durchgestylt ist. Man hat sich also eingerichtet. Zürich ist quasi offiziell um einen Anlass reicher. Pünktlich nach dem Sechseläuten kommen linke Chaoten von weit her gelaufen, um den Frühling einzuläuten. Hier ist gut Feste feiern, das spricht sich rum. Polizei an der kurzen Leine Schlachtfeld Europa-Allee Wer ein paar Schritte in die neue Europa-Allee wagt, staunt auch. Zerschlagene Fensterscheiben, Bretter am Boden, nichts Anmächeliges. Wir fragen bei einem Detailhändler nach und erfahren, dass dies die Schäden der Dezember-Randale seien. Es lohne sich nicht etwas zu reparieren, denn bald nahe ja der 1. Mai. Zweimal möchten weder die Versicherungen noch die KMUs den Schaden berappen. Das Risiko, erwischt und zur Verantwortung gezogen zu werden, ist leider gering. Stadtrat Daniel Leupi hat 2013 ein Überwachungskonzept vorgelegt. Bis 2016 wären an neuralgischen Stellen 19 Videokameras geplant gewesen. Der jetzige Polizeivorsteher Richard Wolff hat nun aus datenschutzrechtlichen Gründen dieses Projekt beerdigt – entgegen den Empfehlungen seiner eigenen internen Fachleute. Der Gemeinderat wertete ebenfalls den Datenschutz höher ein als der Schutz von Eigentum und Leib und Leben. Es ist paradox: Man traut unserer Polizei zu, mit der Waffe umzugehen, nicht jedoch mit Personendaten auf einem Video. Die zahlenmässig unterlegene Polizei muss Verletzte in Kauf nehmen. Die hohen Versicherungsprämien müssen kleine und mittlere Betriebe berappen. Und die Täter profitieren vom Datenschutz und machen jedes Jahr Millionenschäden. Eine sehr verkehrte Welt. Wir hoffen, dass die dem Gewerbe gut gesinnte Polizei dieses Jahr ihren Auftrag erfüllen kann und von der politischen Führung nicht behindert wird. Nicole Barandun-Gross Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich Die Teilrevision des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) will, dass der Service public im Radio und Fernsehen künftig durch eine neue, geräteunabhängige Abgabe finanziert wird. Diese soll – mit Ausnahmen – von allen Haushalten und Unternehmen entrichtet werden, die heutige Empfangsgebühr ersetzen und etwas tiefer ausfallen. Haushalte ohne Radiooder Fernseh-Empfangsgerät haben während fünf Jahren die Möglichkeit, sich von der Abgabe zu befreien («Opting out»). Die Teilrevision wird frühestens auf 1. Januar 2016 in Kraft gesetzt, die neue Abgabe wird frühestens 2018 eingeführt. (pd./pm.) deren Zeitpunkt darüber diskutieren. Für Hardegger sind die qualitativ guten Sendungen der SRG ein Teil des Service public. Unterhaltung sei auch ein Teil davon. Anders sahen es Rutz und Rickli. Es müsse zuerst diskutiert werden, was der Service public umfasst. Es müsse geklärt werden, welche Aufgaben die SRG im modernen Service public hat. Rickli plädierte für einen kosteneffizienten Service public, also für eine schlanke SRG in der künftigen digitalen Medienwelt. Erfolgreiches 2014 fürs Stadtspital Triemli Das Stadtspital Triemli hat ein weiteres erfolgreiches Jahr hinter sich und weist ein positives Betriebsergebnis von rund 10 Millionen Franken aus. Dazu beigetragen haben eine grössere Anzahl Patientinnen und Patienten, aber auch die weitere Optimierung von Prozessen und ein bewusster Umgang mit Ressourcen. Die Zahl der stationären Patientinnen und Patienten hat im Jahr 2014 um 8 Prozent auf 23 967 (Vorjahr 22 196) zugenommen, bei einer gleichzeitigen Abnahme der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 6 auf 5,7 Prozent. Im ambulanten Bereich konnte die Patientenzahl um rund 5 Prozent auf knapp 120 000 gesteigert werden. Zudem gehört das Stadtspital mit 45 000 Notfällen im Jahr weiterhin zu den drei grössten Notfallzentren im Kanton. (pd.) ANZEIGEN ECKANKAR Gesellschaft Schweiz Kurvenstrasse 17 · 8006 Zürich Sonntag 3. Mai, ECK-Gottesdienst, 10.15 – 11.15 Uhr Jeden Mittwoch Eckankar-Center offen 17.00 – 19.00 Uhr, Tel. 044 350 60 90 Mittwoch, 13. Mai, 19.15 – 19.45 Uhr, HU-Gesang, www.sing-hu-info www.eckankar.ch / www.SpiritualWisdomJournal.org KLEINANZEIGEN Wohnung Suche 3-Zi.-Wohnung und/oder Therapieraum. Telefon 079 663 07 38 Immobilie Zu kaufen gesucht von Schweizer Familie in Küsnacht/Zollikon Haus mit Garten, Wohnung, Land oder Mehrfamilienhaus, rasche Abwicklung. 077 444 28 87 KLEINANZEIGEN Thema: Göttliche Liebe – kann ich sie akzepieren? Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten 8 Küsnachter Nr. 18 30. April 2015 AMTLICH Saisonstart Küsnachter Seebäder Kusenbad Strandbad ab Freitag, 1. Mai, bis und mit Sonntag, 6. September ab Samstag, 9. Mai, bis und mit Sonntag, 20. September Montag/Dienstag/Mittwoch/Freitag 10.30 Uhr bis Sonnenuntergang Montag Donnerstag Dienstag bis Sonntag 9.30 Uhr bis Sonnenuntergang 12.00 Uhr bis Sonnenuntergang 11.30 Uhr bis Sonnenuntergang Samstag/Sonntag 9.30 Uhr bis Sonnenuntergang (Änderungen aus betrieblichen Gründen oder bei ungünstiger Witterung bleiben vorbehalten.) Zwischen dem 1. Juni (Strandbad) bzw. dem 22. Juni (Kusenbad) und dem 16. August gelten erweiterte Öffnungszeiten! Beachten Sie bitte die entsprechenden Hinweise bei den Bädern bzw. auf www.kuesnacht.ch Eintrittspreise / Gebühren • Behandlungspflege • Körperpflege, Hygiene • Unterstützung im Haushalt • Beratung für pflegende Angehörige • Lieferung von Mahlzeiten • Vermietung von Krankenmobilien (teilweise zuzüglich Depot) Strandbad Kusenbad 044 910 03 78 044 910 48 32 gratis gratis Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre (Jahrgang 1999) Einzeleintritt 7.– 7.– Abonnement 10 Eintritte (in beiden Bädern gültig) 55.– 55.– Saisonkarte (in beiden Bädern gültig) 100.– 100.– 50.– 50.– pro Tag ganze Saison 4.– 120.– – – Kästli für Liegestühle usw. ganze Saison 50.– 50.– 5.– 5.– Saisonkarte für Küsnachter Einwohnerinnen und Einwohner (in beiden Bädern gültig; gegen Vorweisen des Schriftenempfangsscheins bzw. Ausländerausweises) Familienkabinen Sonnenschirme pro Tag Am Samstag, 9. Mai, sind Sie zwischen 16.00 und 18.00 Uhr herzlich zum traditionellen Saisoneröffnungs-Apéro im «Sträme» eingeladen. Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Gipser- und Stukkaturgeschäft Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Mario Cunti, Gartenstr. 21 Küsnacht 044 910 18 16 M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3 Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62 Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge Umzüge Hausräumungen Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Umzüge/Hausräumungen Entsorgung/Reinigung Abbas Hamidi, 079 680 20 19 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Küsnachter AKTUELL Nr. 18 30. April 2015 9 Dieser Mann hilft zu früh geborenen Kindern Kinder, die das Licht der Welt zu früh erblicken, nennt man Frühchen. Sie brauchen intensive Betreuung. Diese erhalten sie am Unispital. Später wird ein Eltern-Treff angeboten, um Freuden zu teilen und über Probleme während der Entwicklung zu diskutieren. Béatrice Christen Kinder, die zu früh zur Welt kommen, müssen individuell betreut werden. Aus einem Gespräch mit Professor Jean-Claude Fauchère, Leitender Arzt in der Klinik für Neonatologie des Universitätsspitals Zürich, geht hervor, dass diese Kinder – man nennt sie auch Frühchen – in der Klinik für Neonatologie am Universitätsspital Zürich besondere medizinische Betreuung erhalten. Er erklärt, dass extrem früh geborene Kinder bereits zwischen 23 und 24 Schwangerschaftswochen lebensfähig sein können. Jean-Claude Fauchère führt die Lokalinfo durch die Station, in der Frühchen versorgt und betreut werden: «Es gibt verschiedene Grade der Frühgeburtlichkeit. Wenn das Ultraschallbild der schwangeren Frau zeigt, dass es dem Kind nicht gut geht, muss je nach Schwangerschaftswoche die Geburtseinleitung diskutiert werden. Je nach Dringlichkeit wird das Kind sogar durch einen Kaiserschnitt auf die Welt geholt.» Frühchen und ihre Zukunft Eltern-Treff – ein Erfolg Heute ist bekannt, dass ehemalige Frühchen später im Leben durch Entwicklungsstörungen benachteiligt sein können. Diese können sich in der Schulzeit durch Störungen beim Lernen oder zum Teil auch durch Hyperaktivität äussern. Man kennt im frühen Erwachsenenalter auch soziale Probleme. Jugendliche haben oft Mühe mit der Kommunikation. Sie können introvertiert und ängstlich und damit auch zurückhaltender sein als Kinder, die rechtzeitig zur Welt gekommen sind. Die Klinik für Neonatologie bietet zur Unterstützung der Angehörigen seit einigen Monaten einen Elterntreff an. Hier treffen sich Eltern frühgeborener Kinder zum gegenseitigen Austausch. Geleitet wird der Treffpunkt, der jeweils am ersten Don- Pfarrerin Margarete Garlichs freut sich und sagt: «Der im letzten September ins Leben gerufene ElternTreff ist von Anfang an gut besucht. Und das auch von Eltern, die bereits ältere Kinder haben, die zu früh geboren wurden. Offensichtlich ist es mit dem Treff gelungen, den Eltern einen Rahmen zu geben, in dem sie sich während, nach dem Spitalaufenthalt und in späteren Jahren austauschen, Freude, Ängste sowie Erfahrungen teilen und Fragen klären können». Beschwerde gegen Handy-Antenne abgewiesen Fohrbach: Garderoben müssen saniert werden Hilft bei Frühgeburten: Professor Jean-Claude Fauchère. Fotos: B. Christen Betreuen Eltern und Angehörige: Die Pfarrerinnen Margarethe Garlichs und Lisa Palm (rechts) werden dabei auch von Therapeuten unterstützt. Nachdenklich fährt er fort: «Wenn es sich um ein Kind handelt, das vor 28 Schwangerschaftswochen mit einem Kaiserschnitt geboren wird, ist höchste Alarmstufe angesagt. Wir verlegen dieses dann sofort in die Intensivstation.» Fauchère weist auf einen mit einem grünen Tuch bedeckten Brutkasten über einem kleinen Bettchen hin und sagt: «Der kleine Junge musste viel zu früh geholt werden, er wiegt gerade 800 Gramm». Und in der Tat, der Säugling ist sehr klein, habe aber gute Überlebenschancen betont Fauchère. in diesem Fall 24 Stunden Kontakt zu ihrem Kind, so lange sie im Wochenbett sind. Sie dürfen es – sobald dies möglich ist – auch selber versorgen. Sollte die Frau das Spital vor dem frühgeborenen Kind verlassen können, hat sie wie der Vater auch nach wie vor Zutritt zu ihrem Sohn oder ihrer Tochter. Jean-Claude Fauchère erklärt, dass es drei Stadien von zu früh geborenen Kindern gebe. Neben den extremen Frühchen – Geburt vor 26 Schwangerschaftswochen – gebe es die sehr früh geborenen Kinder, die zwischen 26 und 32 Wochen zur Welt kämen, und die späten Frühgeborenen, die das Licht der Welt zwischen 34 und 37 Schwangerschaftswochen erblickt hätten. Nach dem Spitalaustritt von Mutter und Kind sorgt jeweils ein Kinderarzt für das medizinische Wohlbefinden des Kleinen. Zusätzlich finden bei Kindern, die unter 32 Schwangerschaftswochen geboren worden sind, Mutter und Kind sind beisammen Frauen, die ihr Kind im Universitätsspital zur Welt bringen, haben den Vorteil, dass der Säugling, wenn er zu früh geboren wird, unter dem gleichen Dach wie die Mutter weilt und intensiv in der Neonatologie durch Kinderärzte und kompetentes Pflegepersonal betreut wird. Mütter haben Foto: zvg. Millionenschaden bei Dachstockbrand in Zollikon Am Donnerstagmorgen vergangene Woche ist an der Seestrasse 20 in Zollikon ein Brand ausgebrochen. Die Löschkräfte konnten das Feuer zwar rasch unter Kontrolle bringen, der Sachschaden an der Villa, die sich im Umbau befindet, übersteigt aber 1 Million Franken. Wie die Kantonspolizei sagt, musste der gesamte ANZEIGEN regelmässige Nachversorgeuntersuchungen im Universitätsspital und im Kinderspital statt. nerstag im Monat stattfindet, unter anderen von den beiden Seelsorgerinnen Lisa Palm und Pfarrerin Margarete Garlichs, die die Mütter der Frühchen in vielen Fällen bereits kennen und im Wochenbett oder nach der Geburt begleitet haben. Die zwei betonen: «Der Treffpunkt ist nicht an eine Konfession gebunden. Wir möchten Eltern frühgeborener Kinder die Möglichkeit geben, miteinander zu reden. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kind noch im Spital weilt, bereits zu Hause oder schon älter ist, und auch nicht, ob das Kind im Unispital oder andernorts geboren wurde. Mit von der Partie sind übrigens auch eine Musiktherapeutin und Psychologinnen, die die Eltern auf ihre Art unterstützen.» Dachstock wegen Instabilität abgebrochen werden. Die Brandursache sei auf eine Unvorsichtigkeit bei den Umbauarbeiten im Dachstock zurückzuführen, so die Kapo. Aufgrund des Feuerwehreinsatzes war die Seestrasse im betroffenen Bereich bis um 22 Uhr gesperrt. (aj.) Die Swisscom-Antenne in ErlenbachWinkel darf gemäss einem Entscheid des Bundesgerichts stehenbleiben. «Das Bundesgericht hat die Beschwerde von 15 Erlebacherinnen und Erlenbachern gegen ein Urteil des Zürcher Verwaltungsgerichts vollumfänglich zurückgewiesen», berichtet die «Zürichsee Zeitung» (ZSZ) in ihrer Ausgabe vom letzten Samstag. Die Gemeinde hatte im April 2011 die Baubewilligung für die Antenne auf einem Privatgrundstück erteilt. Die Rekurrenten hatten unter anderem moniert, dass die Antenne weiter strahle, als dies nötig sei. Ausserdem wurde die Beeinträchtigung der Fernsicht vom Turmgut aus kritisiert. Sie bezogen sich zudem auf eine abgelehnte Baubewilligung für eine Antenne an der Lerchenbergstrasse. Da bei der Swisscom-Antenne gleicher Widerstand vorliege, müsse Erlenbach folglich die vorliegende Baubewilligung ebenfalls abgelehnt, zitiert die «ZSZ» die Rekurrenten. Das Bundesgericht hat die Beschwerde nun abgewiesen. (pd./phs.) Eltern-Treff in der Spitalkirche: Der Eltern-Treff findet jeden ersten Donnerstag im Monat in der Spitalkirche, Universitätsspital Zürich, Rämistrasse 100, jeweils von 19.30 bis 21 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Auskunft: Pfarrerin Margarete Garlichs, Telefon 044 255 51 68. E-Mail [email protected]. Von Anfang Juni bis Anfang Oktober müssen die Garderoben im Schwimmbad Fohrbach in Zollikon saniert werden. «Seit mehreren Jahren ist der Boden im Bereich der Garderoben und Duschen undicht und an mehreren Stellen diffundiert Wasser durch die Decke in die darunterliegenden Räume. Vor allem im Fitnessbereich und beim Eingang zur Turnhalle sind dadurch Wasserschäden entstanden. Der gesamte Bereich muss komplett saniert und durchgehend abgedichtet werden», informiert die Gemeinde Zollikon über die Gründe. Während der Sanierung bleiben die Garderoben geschlossen, es stehen aber provisorische Garderoben und Duschen zur Verfügung. Neu eingeführt werden soll nicht nur ein heute übliches Schleusensystem, auch werden die Duschen und Garderoben durchgehend behindertengerecht und mit grossen Familien-Umkleidekabinen eingerichtet. Der Gemeinderat Zollikon hat dafür einen gebundenen Kredit von 1,5 Mio. Franken zulasten der Investitionsrechnung 2015 gesprochen. (pd./phs.) 10 Küsnachter Nr. 18 30. April 2015 Stadt Zürich Nr. 18 30. April 2015 Die Hochzeitsfeiern werden immer grüner «Alles neu macht der Mai», sagt der Volksmund. Als klassischer Hochzeitsmonat gilt der Mai heute indes nicht mehr – der wettersicherere August macht ihm zunehmend den Rang streitig. Auch in anderer Hinsicht findet ein Wandel statt: Hochzeitsfeiern werden ökologisch korrekter. Lisa Maire Eine konventionelle Hochzeitsfeier gilt per se nicht gerade als umweltfreundlich: Sei es, weil sie den Kauf von Produkten beinhaltet, die einen erheblichen Müllberg mit sich bringen. Etwa Wegwerfgeschirr oder in Cellophan verpackte Gastgeschenke aus Plastik. Sei es, dass viele Gäste zur Hochzeit eingeladen werden, die von weit her per Flugzeug anreisen oder einzeln im Auto vom Hotel zur Kirche und zur Location und wieder zurück fahren. Sei es, dass Brautpaare Einladungen auf dickem Papier verschicken, das mit chemischen Farben gedruckt wurde. Sei es, dass sie Blumen aus Kenia oder Kolumbien für Tischdeko und Sträusse oder Erdbeeren aus Israel für die Hochzeitstorte im Januar verwenden. Sei es, dass sie Trauringe kaufen, deren Gold und Diamanten aus Minen in afrikanischen Konfliktgebieten stammen oder Brautklei- denen sie produziert wurden, genau Auskunft geben können. Vom Wildblumenstrauss zu veganen Schuhen Eine grüne Hochzeit hat nichts zu tun mit Heiraten im Grünen, Ökolatschen, Patschuli-Duft, Gemüse aus dem Garten oder Jute statt Seide. Foto: zvg. der, die um die halbe Welt reisen, bevor sie ins hiesige Brautmodegeschäft gelangen. «Green Wedding» als Ausdruck der Lebenseinstellung Heute gibt es jedoch immer mehr Menschen, die sich in ihrem normalen Alltag vom Wegwerfkonsum abgrenzen, sich über fair gehandelte Produkte oder Klimabilanzen Gedanken machen, und deshalb auch am «schönsten Tag im Leben» auf die Umwelt achten wollen. Ökologisch korrekt heiraten sei angesagt, «Green Wedding», ein Trend auf dem Vormarsch, verkünden einschlägige Hochzeitsportale. Evelyne Schärer von der grössten Schweizer Hochzeitsagentur «your perfect day» sieht das jedoch nicht ganz so. In ihren elf Jahren als professionelle Hochzeitsplanerin habe noch kein Paar explizit eine «grüne Hochzeit» verlangt. Trotzdem sei der ökologische Gedanke in der einen oder anderen Form bei der Hochzeitsplanung präsent – quasi aus dem allgemein umweltbewussteren Alltagsleben heraus gewachsen. Bei «your perfect day» achte man zum Beispiel schon seit Jahren auf regional und saisonal gerechte Speisetafeln und berate die Brautpaare dahingehend. Auch recyceltes Papier für Hochzeitseinladungen ist für Schärer eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Zudem empfiehlt sie Brautpaaren je nach Location schon mal die Organisation eines Shuttlebusses, um individuelle Fahrten zwischen Traualtar und Partyort zu vermeiden. Und was die Trauringe oder die Brautkleider betrifft, arbeitet die Agentur mit Schweizer Anbietern zusammen, die über die Herkunft der verwendeten Materialien und die Arbeitsbedingungen, unter Wer seine Hochzeit ohne professionelle Agenturen planen will, findet auf Hochzeitsportalen wie «www.bonnyprints.ch» oder «www.hochzeitfeiern.ch» jede Menge Inspirationen, wie sich ein Hochzeitsfest auf einfache Weise nachhaltiger gestalten lässt – je nach Budget mehr oder weniger ausgeprägt. Zum Beispiel, indem statt exotische Schnittblumen Wildblumensträusse oder kleine Blumentöpfe mit einheimischen Pflanzen auf die Tische kommen – und danach als Give-aways bei den Gästen zuhause weiterleben dürfen. Auch Dekoelemente wie Kork, Stein und Holz werden für «Green Weddings» proklamiert oder Caterer, die sich auf biologische, vegetarische oder vegane Hochzeitsmenüs und Hochzeitstorten spezialisiert haben. Auch Adressen von lokalen Designern und Shops, die kostengünstige Hochzeitskleider in ökologischer und sozial verträglicher Qualität oder sogar vegane Schuhe anbieten, finden sich auf einschlägigen Portalen. Und warum soll ein Brautkleid nur an einem einzigen Tag getragen werden? Warum nicht ein tolles Kleid aus einem Secondhand-Laden, aus recycelten edlen Stoffen wählen oder ein Modell, das sich nach dem Auftritt am grossen Tag in ein CocktailKleid umarbeiten lässt? Junge Familie sucht älteres Haus oder Wohnung mit Garten. Damit die Kinder sehen, dass Rüebli unter der Erde wachsen. Kauf oder Miete. Telefon 076 371 61 62 Foto: zvg. Publireportage Freizeitclub SingleFreeTime Zürich Neues entdecken und Freizeit mit Gleichgesinnten verbringen bei Kino, Wandern, Essen, Theater, Spielen, Tanzen und Reisen. «Bei uns findest du Raum für deine Unternehmungen. Habe Spass daran, deine Freizeit ab und zu mit anderen zu teilen und geniesse gemeinsame Unternehmungen.» Alles Weitere unter www.singlefreetime.ch. (pd.) 11 12 Küsnachter Nr. 18 SPORT / AKTUELL 30. April 2015 Aquastar: Remis dank Meisterleistung des Torhüters Umzonung der Seestrasse 109 kommt zur öffentlichen Auflage Das neue Wohn- und Pflegezentrum am Blumenrain kann im Frühling 2016 bezogen werden. Nun wird über die neue Nutzung der bisherigen Standorte Beugi und Am See entschieden. Die Wasserballer von Aquastar Küsnacht/Zollikon erkämpften sich am Samstag, 25. April, gegen den SK Bern ein Unentschieden im heimischen Fohrbach. Das Spiel begann sehr gut. Der ruhige, nicht überhastete Spielaufbau von Aquastar erschwerte es, den Bernern, ihr Spiel einzustellen. Sie fixierten sich stark auf Center-Routinier Karoly Szasz und liessen dem schussgewaltigen Adam Ferenczy etwas zu viel Raum: Dieser traf prompt kaltblütig innert knapp drei Minuten zweimal mit Hammerschüssen ins Tor. Pass von Adam Ferenczy auf Karoly Szasz. Foto: zvg. Schussstarker Auftakt Bern erhöhte den Druck auf Ferenczy, und sofort hatte Szasz mehr Platz. Ihn muss man nicht zweimal bitten. Gekonnt drehte er zwei seiner Gegner aus und stand plötzlich allein vor dem Tor: 3:0. Zwei Überzahlsituationen im ersten Viertel für die Berner, die sie dank reaktionsstarker Abwehr des Aquastar-Torhüters nicht verwerten konnten, gab der Heimmannschaft Mut für das zweite Viertel. Im ersten Angriff des zweiten Viertels gelang Bern ein Treffer. Dann zwei Überzahlsituationen für Aquastar, aber auch hier war die Abstimmung in der Abschlussphase nicht optimal, zu hastig die Torchance gewittert und zu ungenau ge- schossen. Der dritte Ausschluss eines Berners führte dann zu einem Penalty. Frantisek, der sein erstes Spiel für Aquastar in dieser Saison bestritt und für den abwesenden Ausländer Yoan Cuesta spielte (pro Spiel darf eine Mannschaft nur zwei Ausländer einsetzen), traf sicher zum 4:1. Bern fand langsam ins Spiel und erarbeitete sich einige gute Torgelegenheiten, scheiterte im Endeffekt aber meist an Moor, der wie eine Wand den Torraum abdeckte. Ein Überzahlspiel konnten sie schliesslich verwerten, aber Ferenczy traf 9 Sekunden vor Halbzeit zum 5:2. Die zweite Halbzeit war seitens Aquastar vor allem durch Schussun- genauigkeit geprägt. So kam kein Schuss mehr am bernischen Hüter vorbei, der Gegner aber konnte zum Schluss noch auf 5:5 ausgleichen. NLB-Erfahrung für Nachwuchs Unsere Nachwuchsspieler Gian Gröbli und Dillen Moerland konnten in diesem anspruchsvollen und ausgeglichenem Spiel wichtige NLB Erfahrung sammeln. Sven Meyer, Aquastar Aquastar I - SK Bern: 5:5 (3:0, 2:2, 0:2, 0:1). Für Aquastar spielten: Rene Moor im Tor, Arpad Petrov, Adam Ferenczy (3), Peter Valko, Karoly Szasz (1), Dillen Moerland, Gal Frantisek (1), Gian Gröbli, Mario Carol, Sven Meyer, Stjepan Tijan Wie die Gemeinde Zollikon in einer Mitteilung schreibt, unterbreitet der Gemeinderat den Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung vom 10. Juni einen Planungskredit zur Umnutzung des Areal Beugi; im September folgt dann die Vorlage zur Neunutzung der Liegenschaft Am See. Die heute vom Wohn- und Pflegezentrum genutzte Liegenschaft an der Seestrasse 109 wird künftig nicht mehr für öffentliche Aufgaben benötigt, weshalb die Liegenschaft ins Finanzvermögen übertragen wird. Für die Neunutzung muss die Parzelle umgezont werden. Die Parzellen im Umfeld der Seestrasse 109, die heute in der Zone für öffentliche Bauten liegen, sind aktuell alle der Wohnzone mit mittlerer Dichte W 2.20/2.30 mit vertikaler Schraffur zugeordnet, in der neben Wohnungen auch Büros, Gewerbe und Verkaufsflächen zulässig sind. Wie der Mitteilung zu entnehmen ist, beantragt der Gemeinderat die Umzonung der Liegenschaft Seestrasse 109 in die selbe Zone. Nicht betroffen von der Umzonung sei die direkt am See gelegene Parzelle (im Plan: rot), die den Zugang zur Strassenunterführung be- heimatet. Diese werde weiterhin in der Erholungszone bleiben. Eine Umzonung muss während 60 Tagen öffentlich aufgelegt werden. Während dieser Frist können alle interessierten – private und juristische – Personen Einwendungen vorbringen. Mit der öffentlichen Auflage der Umzonung wird noch kein Entscheid über die künftige Nutzung der Parzelle gefällt. Die Umzonung ist jedoch eine Voraussetzung dafür, dass die Parzelle, für die kein öffentlicher Bedarf mehr besteht, neu genutzt werden kann. Die Stimmberechtigten können dann an der Gemeindeversammlung im September gleichzeitig über die Umzonung und über die neue Nutzung entscheiden. (pd./aj.) Öffentlichen Auflage der Umzonung: Gemeindekanzlei, Gemeindehaus, Bergstrasse 20, Zollikon. Zu Schalteröffnungszeiten. Die Parzelle Seestrasse 109 (grau) soll umgezont werden. Plan: zvg. Briefmarken in Hottingen begutachten lassen wurde. «Kleinere Posten kaufen wir, wenn überhaupt, meist direkt gegen bar an; bessere, werthaltige Sammlungen können oft am besten über die Auktion verkauft werden», erklärt Herr André. «Der kostenlose Farbkatalog wird in Grossauflage in alle Herren Länder verschickt, ebenso steht das ganze Angebot mit zusätzlichen Bildern im Internet, dies garantiert hohe Preise», sagt Herr Schwarzenbach. Schwarzenbach Auktion Zürich bietet kostenlose Schätzung von Briefmarken sowie Auktionseinlieferung oder Barankauf an. Soeben ist der Versand der verkauften Lose der Frühjahrsauktion vom 17. und 18. April abgeschlossen worden. «Jetzt haben wir endlich wieder etwas Zeit für Schätzungen von Material aus dem Publikum», meint Herr André. Seit etlichen Jahren schätzt er Briefmarken von Sammlern und Erben an der Merkurstrasse 64 in Hottingen. Termin vereinbaren Briefmarken begutachten Zuweilen soll der Hausrat auf Umzugstermine hin reduziert werden, bei Räumungen und Erbschaften tauchen ab und zu gewaltige Bestände auf. Alte Firmenarchive mit Briefmaterial und auch Ansichtskarten bis ungefähr 1950 können interessant sein. Material aus den letzten 50 Jahren sei preislich enorm unter Druck, erklären die Experten, die Herren Schwarzenbach und Publireportage Das kompetente Team von Schwarzenbach Auktion Zürich. Egli, davon gäbe es viel zu viel. Die meisten ausländischen Postverwaltungen haben ihre Marken für ungültig erklärt, was den Wertverfall noch verstärkt. Dies betrifft auch Ersttagsbriefe, gefälligkeitshalber abgestempeltes Material und «konfektionierte Sammlungen», also Objekte, die früher für teures Foto: zvg. Geld abonniert wurden. Immerhin lässt sich noch fast alles verkaufen. Gesucht sind ungebrauchte Marken der Schweiz (auch modernes Material), fast alles von China und anderen asiatischen Staaten sowie klassische Sammlungen aller Länder und aller Art, bei denen Kapital investiert Um Briefmarken begutachten zu lassen, muss ein Termin vereinbart werden. Möglich ist dies werktags jeweils von 10 bis 18 Uhr. Eigene Firmenparkplätze sind vorhanden. Die Auktionsfirma ist auch mit dem öffentlichen Verkehr bestens erreichbar, Tram Nr. 3 bis Hottingerplatz, Tram Nr. 15 bis Englischviertelstrasse. (pd./pm.) Schwarzenbach Auktion Zürich, Merkurstrasse 64, 8032 Zürich,, Telefon 043 244 89 00. [email protected], www.schwarzenbach-auktion.ch Stadt Zürich Nr. 18 30. April 2015 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Nach der Sitzung an den Apéro: Nationalräte Hans-Peter Portmann und Chantal Galladé; Juwelier Harry Hofmann und Gian-Paolo Amsler (r.). Hoch über den Dächern mit Blick auf Bahnhofstrasse und die Urania-Sternwarte: Gastronom Michel Péclard und Geschäftspartner Florian Weber (rechts) in ihrem neusten Restaurant. Kulinarisch hoch hinaus auf dem Dach der Modissa Ganz oben angekommen ist, wer sich im neuen «Rooftop»-Restaurant der Modissa in einen Stuhl sinken lässt. Ab dem 29. April ist es dort für alle zugänglich. Auch nach Ladenschluss via Seiteneingang. Für VIPs und Freunde gabs letzte Woche bereits eine exklusive Voreröffnung. Das Dachgeschoss wurde früher als Lager genutzt. Viel zu schade, sagte sich Gastronomie-Tausendsassa Michel Péclard (Kiosk, Pumpstation, Fischer’s Fritz, Schober, Coco Grill & Bar, Milchbar). Er hätte die Idee eines Dachrestaurants gerne schon bei PKZ Women umsetzen wollen. Doch dort habe es nicht geklappt, weil man sich vertraglich nicht einig geworden sei. Namen hat das Restaurant im 6. Stock übrigens keinen. «Wir hatten ganz viel tolle Ideen, aber zuletzt wird sowieso jeder von der Modissa reden», sagt Geschäftspartner Florian Weber. Der Rundblick auf Urania und Bahnhofstrasse ist berauschend. Das Interieur erinnere ein bisschen an das Dekor in der Sendung «Glanz&Gloria», hörte man bei der Eröffnung. Modissa-Besitzerfamilie Gablinger liess sich, wie viele andere, kulinarisch verwöhnen. Das Personal fährt im wahrsten Sinne des Wortes mit Dampf zu den Tischen: Auf eigens angefertigten Dumplingwagen werden Gaumenfreuden aus einer vielseitigen und hochwertige Fusion-Küche, inspiriert von Reisen nach Tokyo, New York und Los Angeles, serviert. Auf den rollenden Take-aways werden auch mal Hackbraten oder Angus-Beef serviert. Ergänzt wird das Angebot mit Salaten und grosszügig gedeckten Dessertwagen. Otto Gisiger, Inhaber Gisco Gastro-Consulting. Freuen sich über den schönen Abend: Floristin Susanne Wismer mit Cédric A. George (Pyramide am See). Geniessen die Aussicht: Galeristin Georgina Casparis; Moderatorin, Model DJ Annina Frey (r.). Werber Theophil Butz mit Gattin Inge Steiger Butz. ANZEIGEN Freizeitclub: Habe Spass daran, deine Freizeit mit Gleichgesinnten zu teilen, und geniesse sportliche, kulturelle, kulinarische oder gesellige Events mit uns. Alles Weitere unter: WWW.SINGLEFREETIME.CH Kaufgesuch: BRIEFMARKEN! (Auch alte Briefe und Ansichtskarten) Sofort bar oder als Auktionseinlieferung Schwarzenbach Auktion Zürich Merkurstrasse 64, 8032 Zürich Eigene Firmen-Parkplätze vorhanden! Bitte Termin vereinbaren: Tel. 043 244 89 00 [email protected] www.schwarzenbach-auktion.ch Albert Leiser, Direktor Hauseigentümerverband. Figaro Danniel Saner (links) mit Lisa und André Bisang (Fourrures & Design AG). 14 Küsnachter Nr. 18 30. April 2015 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Stadtbibliothek Opfikon empfiehlt: Die Lügen der anderen In einem Hotel in Florida treffen zufällig drei Pärchen aus England aufeinander. Sie freunden sich an und verbringen die Tage gemeinsam unter der glühenden Sonne mit Drinks am Pool. Es scheint der perfekte Urlaub zu sein. Doch in der letzten Nacht vor der gemeinsamen Abreise verschwindet ein Mädchen aus dem Hotel, das später tot in den Sümpfen gefunden wird. Zurück in England bleiben die drei Paare in Kontakt. Um ihre frisch geknüpfte Freundschaft zu vertiefen und das Erlebte zu verarbeiten, laden sie sich reihum nach Hause zum Abendessen ein. So kommt es zu drei Begegnungen, bei denen die Paare am Esstisch über ihre Vergangenheit, ihre Liebe und ihre Hoffnungen sprechen. Doch je mehr sie voneinander erfahren, desto fremder und unheimlicher werden sie sich. Die abendlichen Treffen sind zunehmend geprägt von Merkwürdigkeiten, Misstrauen und dem beklemmenden Verdacht, dass hinter der Fassade des jeweils anderen nicht ist, wie es scheint; ein Verdacht, der sich schliesslich auf schreckliche Weise bestätigt. Mark Billingham, 1962 in Birmingham geboren, ist einer der erfolgreichsten englischen Kriminalautoren. Mark Billingham. Die Lügen der anderen. Atrium. 2014 Ein Laden, der Glück verkauft Teddi wächst auf einer Farm mitten in der überwältigenden Natur Kentuckys auf. Sie liebt es, mit ihren Händen zu arbeiten und aus Dingen, die andere wegwerfen, Schmuckstücke zu zaubern. Als ein alteingesessener Antiquitätenhändler aus Charleston ihr anbietet, bei ihm zu arbeiten, ergreift die junge Frau ihre Chance und verwirklicht ihren Lebenstraum. Mit harter Arbeit, viel Herzlichkeit, Charme und Gespür für Schönheit macht sie Mr. Palmers Laden zur kleinen Oase im pittoresken Charleston. Ihr Glück scheint perfekt, doch dann bringt eine mysteriöse Nachricht aus der Vergangenheit ihr Leben ins Wanken … Beth Hoffman ist mit diesem Buch ein Gesamtpaket gelungen. Es enthält etwas von allem: Liebe, Spannung und Vergangenheit. Beth Hoffman. Ein Laden, der Glück verkauft. Kiepenheuer&Witsch. 2014 Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Freitag, 1. Mai 11.00–18.00 Tag der offenen Weinkeller: Welti-Weine: Festwirtschaft. Weinkelterei und Weinkellerei, Obere Heslibachstr. 86, Küsnacht. 11.00–17.00 Tag der offenen Weinkeller: Grosse Degustation der Küsnachter Weine (der neue Jahrgang 2014 ist da). Festbeizli mit Peter Häuselmanns Fischküche: fangfrische Felchen und Hecht aus dem Zürichsee. www.diederik.ch. Weingut Diederik, Obere Heslibachstrasse 90, Küsnacht. Samstag, 2. Mai 11.00–17.00 Tag der offenen Weinkeller: Grosse Degustation der Küsnachter Weine (der neue Jahrgang 2014 ist da). Festbeizli mit Peter Häuselmanns Fischküche: fangfrische Felchen und Hecht aus dem Zürichsee. www.diederik.ch. Weingut Diederik, Obere Heslibachstrasse 90, Küsnacht. 11.00 Abschlussapéro: Ausstellung von Melitta Progsch «Bilder und Keramikobjekte». KeramikStall Forch, General-Guisan-Strasse, Forch. Sonntag, 3. Mai 8.30 Wanderung: WALSA-Weg. Wanderung mit den Naturfreunden mit wunderbarem Blick auf den Walensee, Churfirsten und Wasserfälle. Wanderzeit ca. 3,5 Stunden. Mit steilen Auf- und Abstiegen, Stöcke von Vorteil. Verpflegung aus dem Rucksack. Abfahrt nach Erlenbach 8.14 Uhr, ab Erlenbach: Kochkurs für Männer Am Montag, 4. Mai, findet in Erlenbach von 16 bis 18.15 Uhr ein Kochkurs für Männer statt. Raffinierte, saisonale Alltagsküche – inklusive Küchentricks und Tipps. Gemeinsam mit den Kochkurskollegen das selbst gekochte Menü geniessen bei regem Austausch und Gemütlichkeit. Der Kurs im Rahmen der hauswirtschaftlichen Weiterbildung Erlenbach findet in der Schulküche im Schulhaus Oberer Hitzberg statt. Weitere Daten sind der 18. Mai und der 1. Juni. Die Leitung des Kurses übernimmt Brigitte BleulerBaumer. (pd.) Infos/Anmeldung bei Beatrice Berner, 044 915 15 32 oder auf der Website: www.schule-erlenbach.ch/weiterbildung. Küsnacht 8.17 Uhr. Besammlung um 8.30 beim Treffpunkt am HB. Anmeldung bei Leiterin Brigitte Sohm: 056 633 60 42. 16.00 Finissage: «Böden – eine vielschichtige Grundlage». Beatrice Kulli von der Bodenkundlichen Gesellschaft der Schweiz erklärt anschaulich, was diese versiegelten Oberflächen für die Umwelt bedeuten und was die Böden inner- und ausserhalb des Siedlungsraums generell alles leisten. Ortsmuseum Küsnacht, Tobelweg 1, Küsnacht. 17.00 Orgelkonzert: Der Organist Henri-François Vellut gibt ein Orgelrezital mit Werken aus 200 Jahren französischer Tradition. Ref. Kirche, Untere Heslibachstrasse 2, Küsnacht. Montag, 4. Mai 17.00–18.00 Sprechstunde des Gemeindepräsidenten: Büro des Gemeindepräsidenten, Obere Dorfstr. 32, Küsnacht. Mittwoch, 6. Mai 18.00–21.00 Vernissage: «Lisbeth Meier. Neue Werke». Bitte öffentliche Parkplätze benutzen. Ausstellung bis 23. Mai. Keramik-Stall Forch, General-Guisan-Strasse, Forch. 20.15 Vortrag über Wein: Nach der GV der Kulturellen Vereinigung Küsnacht (19.30 Uhr) hält Prof. Dr. Peter Schumacher folgenden Vortrag: «Der Einfluss des Bodens und des Klimawandels auf den Wein von Küsnacht». Foyer Heslihalle Küsnacht, Untere Heslibachstrasse 33, 8700 Küsnacht. Naturfreunde: Wanderung im Zürcher Oberland Die Naturfreunde Sektion ErlenbachKüsnacht wandern am Freitag, 1. Mai, von Ringwil (Hinwil) über Egg in Richtung Allmen. Weiter geht es bei dieser leichten Wanderung nach Girenbad, vorbei am einstigen Badegasthof. Der Abstieg durch das romantische Wildbachtobel führt nach Hinwil. Die Wanderzeit beträgt etwa drei Stunden und die Verpflegung stammt aus dem Rucksack. Als Billett wird ein 9-UhrPass gebraucht. Die Abfahrt ab Erlenbach ist um 8.44 Uhr, ab Küsnacht um 8.47 Uhr. Besammlung ist um 9 Uhr bei der grossen Uhr im Hauptbahnhof Zürich. Auskunft über die Durchführung am Donnerstagabend über die Hotline 031 544 55 69 (Code 13232). Anmeldung bei Lisbeth Uster (044 915 35 35) oder bei Leiterin Elsbeth Mettler (044 984 21 39). (e.) Donnerstag, 7. Mai 16.00 Vernissage Top Dogs: Top Dogs by Stef Koch. Eingangshalle Goldbach Center, Seestrasse 39, Küsnacht. 17.00–20.00 Vernissage im Höchhuus: «pe horber – handmade». Figuren, Zeichnungen, Bilder. Einführung durch Dr. Christoph Sautter (gegen 18 Uhr). Galerie im Höchhuus, Seestrasse 123, Küsnacht. 20.00 «Wo stehen wir? Wo drückt der Schuh?»: Die SVP Küsnacht lädt ein. Nach 21.40 Uhr können die Diskussionen bei einem Apéro weitergeführt werden. Heslihalle (Foyer), Untere Heslibachstrasse 33, Küsnacht. 20.00 Konzert Swing Express: Jazz der Dreissigerjahre im Stile von Django Reinhardt und Stéphane Grappelli. Eintritt Fr. 35.–/30.–. Schüler, Lehrlinge und Studenten Fr. 5.– Ermässigung, Vorverkauf: DorfDrogerie (Telefon 044 915 21 15) ab Mittwoch, 29. April 2015. Abendkasse und Saalöffnung ab 19.30 Uhr. Vogtei Herrliberg, Zehntensaal. Samstag, 9. Mai 9.00 Erlenbacher Frauentag: 9 Uhr: Qi Gong hinter der Kirche. 9.45 Uhr: Brunch im Kirchgemeindehaus, 11 Uhr: Begegnung und Training Yvonne Küttel. Jeder Programmteil kann einzeln besucht werden. Für eine Teilnahme am Brunch bitte um Anmeldung bis Donnerstag, 7. Mai an Charlotte Albonico, 044 910 16 61, kirchgemeindehaus.erlenbach @zh.ref.ch. Ref. Kirche Erlenbach, Erlenbach. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Küsnacht, St. Georg 5. Sonntag der Osterzeit Samstag, 2. Mai 17.00 Eucharistiefeier Sonntag, 3. Mai 10.30 Eucharistiefeier Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 3. Mai 9.00 Eucharistiefeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 2. Mai 18.30 Eucharistiefeier Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Sonntag, 3. Mai 10.00 Kirche: Gottesdienst Pfr. Brigitte Crummenerl Musik: Frühlingssonate von Ludwig van Beethoven, mit Cristina Ardizzone, Violine, und Jürg Tobler Klavier, anschliessend Kirchenkaffee 10.15 Pflegeresidenz Bethesda Heimgottesdienst Pfr. Katharina Zellweger Dienstag, 5. Mai 10.30 Seniorenheim am See, Pavillon: Heimgottesdienst Pfr. Brigitte Crummenerl 16.30 Seniorenheim am See, Raum Seeblick: Heimgottesdienst Pfr. Brigitte Crummenerl 18.15 Seniorenheim Wangensbach Heimgottesdienst Pfr. Brigitte Crummenerl Mittwoch, 6. Mai 19.07 bis 19.27 Kirche: 7nach7Kurzgottesdienst, Pfr. Judith Wyss Musikalische «Champions League» mit Wen-Sinn Yang und Adrian Oetiker Klassische Musik der Extraklasse erwartet die Küsnachter am 10. Mai im Seehof. Wen-Sinn Yang und Adrian Oetiker spielen unter anderem Schubert und Ernst von Dohnányi. Wen-Sinn Yang zählt zu den vielseitigsten Künstlerpersönlichkeiten als Kammermusiker und Solist im Cellofach. «Technisch auf allerhöchstem Niveau spielt er mit wunderbarem, grossem Ton und einwandfreier Intonation. Seine Phrasierungen sind einfühlsam, und er erfasst in ausserordentlicher Weise die philosophische Dimension der Werke, die er spielt», äusserte sich kein Geringerer als Lorin Maazel über ihn. Der in Bern geborene Musiker taiwanesischer Abstammung ist in Adrian Oetiker und Wen-Sinn Yang. Küsnacht zusammen mit dem Schweizer Pianisten Adrian Oetiker zu hören. Dieser verfolgt seit vielen Jahren eine weltweite Karriere, seine Konzerte in Europa, Amerika und Australien brachten ihn zusammen mit vielen Orchestern, darunter dem Tonhalle-Orchester, dem Sym- phonie-Orchester des Bayrischen Rundfunks und dem Irish National Symphony Orchestra. Zoltan Kodalys Sonatine für Violoncello und Klavier, Schuberts Sonate a-Moll Arpeggione für Violoncello und Klavier sowie Ernst von Dohnányis SonaFoto: zvg. te b-Moll op. 8 kommen am 10. Mai im Seehof zur Aufführung. (pd.) So, 10. Mai, Beginn 17 Uhr, Eintritt frei (Kollekte). Seehof, Hornweg 28, Küsnacht. Platzzahl beschränkt, Einlass ins Haus ab 16.30 Uhr. Patronat: Kulturkommission Gemeinde Küsnacht. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Philippa Schmidt (phs.), Annina Just (aj.) E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: NZZ Print, Schlieren Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Wenn Natur und Kunst zueinanderfinden In ihrer Ausstellung ab dem 7. Mai in der Zumiker Galerie Milchhütte zeigt die international bekannte Zürcher Künstlerin und wissenschaftliche Zeichnerin Cornelia Hesse-Honegger Aquarelle und Zeichnungen von bestechender Virtuosität. Im Anschluss an die Vernissage wird die Künstlerin in einem Referat im Kirchgemeindesaal Zumikon über die Stationen ihres Werdegangs und ihres persönlichen Engagements sprechen. Cornelia Hesse-Honegger wurde 1944 als Tochter von Warja Lavater und Gottfried Honegger geboren. Sie arbeitete 25 Jahre lang für das Zoologische Institut der Universität Zürich. Ihr Hauptinteresse gilt den Insekten, die ihr Zeugen einer schönen und zugleich bedrohten Lebenswelt sind. So wählte sie für ihre Ausstellung in Zumikon auch den Titel «Der Mikrokosmos belegt unser Tun». Cornelia Hesse-Honegger sieht ihre Werke nicht alleine als technisch beeindruckende Insektendarstellungen, sondern als metaphorische Bilder. Diese Darstellungen dienen der Erkenntnis und der Vermittlung des Wissens. Heute stehen selbstverständlich neuste bildgebende Techniken mit der metaphorischen Zeichnung in Konkurrenz. Der langsame, präzise und gestalterische Prozess der metaphorischen Zeichnung ist gemäss Cornelia HesseHonegger jedoch nicht so einfach zu ersetzen. Auswirkungen von Tschernobyl Die in der Galerie Milchhütte gezeigten Werke wurden mit Hilfe einer Binokularlupe in meisterhafter Technik, meist als Aquarelle, erschaffen. 1987, ein Jahr nach dem Unfall von Tschernobyl, begann Cornelia Hesse-Honegger systematisch Wanzen zu sammeln. Die gesammelten 16 000 Insekten untersuchte sie nach morphologischen Schäden. Die Untersuchungen zeigten, dass der radioaktive Niederschlag aus Tschernobyl in Schweden und in der Schweiz morphologische Schäden bei Wanzen, Fliegen sowie Pflanzen verursacht hatte. In weiteren Feldstudien in der Schweiz, Europa und den USA setzte sie ihre Recherche fort. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen sprechen für sie eine klare Sprache. So ist sie überzeugt, dass die Auswirkungen der künstlichen Radioaktivität, die durch die Atomanlagen in die Umwelt gelangt, heute nicht genügend ernst genommen werden. In Workshops, die gleichzeitig in der Schule Zumikon stattfinden, möchte Cornelia Hesse-Honegger den Kindern die Augen für die Schönheit der Natur öffnen und die Möglichkeit geben, die unermessliche Vielgestaltigkeit des Mikrokosmos zu entdecken. Ausstellung: Donnerstag, 7., bis Sonntag, 17. Mai. Vernissage: Donnerstag, 7. Mai, 18–20 Uhr. Referat von Cornelia HesseHonegger: Donnerstag, 7. Mai, 19.30 Uhr im Kirchgemeindesaal Zumikon Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 17–19 Uhr. Samstag 14–17 Uhr, Sonntag 11–13 Uhr Galerie Milchhütte, Dorfstrasse 31, 8126 Zumikon. Foto: Lorenz Cugini Böden – eine vielschichtige Grundlage Die Ausstellung «Darauf steht Küsnacht – was Böden erzählen» im Ortsmuseum Küsnacht widmet sich vor allem den Siedlungsböden bzw. den Oberflächen und dauert noch bis zum 3. Mai. Beatrice Kulli von der Bodenkundlichen Gesellschaft der Schweiz erklärt am Sonntag, 3. Mai, anlässlich der Finissage um 16 Uhr anschaulich, was diese versiegelten Oberflächen für die Umwelt bedeuten und was die Böden inner- und ausserhalb des Siedlungsraums generell alles leisten. Anschliessend kleiner Apéro. (pd.) ANZEIGEN Nr. 18 30. April 2015 15 16 Stadt Zürich Nr. 18 30. April 2015 AU TO M O B I L Opels kleiner Sparfuchs braucht nur 3,1 Liter Jeep bringt weiteres Sondermodell Der dreitürige Opel Corsa 1.3 CDTI Ecoflex mit dem neuen EasytronicGetriebe hat auf der NEFZ-Normrunde einen Durchschnittsverbrauch von 3,1 Litern pro 100 Kilometer erzielt; der CO2-Ausstoss liegt entsprechend bei 82 Gramm pro Kilometer. Damit ist der Kleinwagen aus Rüsselsheim zusammen mit dem VW Polo 1.4 TDI Blue Motion derzeit das sparsamste Dieselmodell auf dem Markt. Eine Spassbremse ist der kleine Sparfuchs dennoch nicht: Sein grundlegend überarbeiteter Dieselmotor leistet 95 PS und generiert ein maximales Drehmoment von 190 Newtonmetern zwischen 1750 und 2500 Umdrehungen – ausreichend Power für den Winzling. (zb.) Jeep lanciert ein weiteres Sondermodell mit der Bezeichnung X. Es stehen die dreitürige Version (Wrangler) oder der Fünftürer (Wrangler Unlimited) zur Wahl mit V6-Benzinmotor (284 PS) oder 2,8-Liter-Turbodiesel (200 PS). Merkmale der Sonderversion sind die markante Motorhaube mit Powerdome, zwei Lufteinlässen und grossen Aufklebern im Alpendesign, die schwarze Tankklappe und Trittbretter von Mopar, schwarz lackierte 18-Zoll-Räder, schwarze Einfassungen von Scheinwerfern und Kühlergrillschlitzen sowie Kotflügelverbreiterungen in Wagenfarbe. Serienmässig sind die X-Sondermodelle mit dem sogenannten Dual Top ausgestattet, das aus dem dreiteiligen Hardtop mit abgedunkelten Scheiben sowie dem Sunrider Soft Top besteht. Für die Schweizer Jeep-Fans sind lediglich 38 Exemplare der Sonderserie vorgesehen; sie kosten ab 59 950 Franken. (zb.) Harman kauft B&O Automotive Der Audiospezialist Harman, Anbieter von Infotainment-, Audio-, Videound Automatisierungssystemen, hat kürzlich die Übernahme der Automobilsparte von Bang & Olufsen bekannt gegeben. Bang & Olufsen Automotive ist seit 2005 auf dem Markt und stellt äusserst hochwertige Soundsysteme für eine Vielzahl von Modellen der Marken Audi, Aston Martin, BMW und Mercedes-Benz her. Gemäss einer Medienmitteilung umfasst die Übereinkunft einen Kaufpreis für Bang & Olufsen Automotive in Höhe von 145 Millionen Euro sowie Lizenzgebühren für eine Exklusivnutzung der Marken Bang & Olufsen und B&O Play im Automobilumfeld. Zudem gehen alle Entwicklungs- und Produktionsressourcen an das Karlsbader Unternehmen über. (zb.) Das B&O-System in einem Audi. zvg. Sparsamer Riese Der zu Daimler gehörende LKW-Hersteller Freightliner zeigt mit der Studie Super-Truck einen hocheffizienten Lastwagen, der dank ausgeklügelter Aerodynamik, Hybridantrieb und weiteren Massnahmen für ein besseres Energiemanagement wesentlich sparsamer sein soll. Der Super-Truck verfügt beispielsweise über ein vorausschauendes System, das mittels GPS und digitalen 3-D-Karten die Fahrzeuggeschwindigkeit möglichst effizient anpasst. So soll die Studie mit rund 19 Litern auf 100 Kilometer auskommen bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 29,5 Tonnen und einer Geschwindigkeit von rund 100 km/h. Zudem soll der Super-Truck die Transporteffizienz um 115 Prozent (gemessen in Tonnenmeilen pro Gallone) gegenüber einem Vergleichs-LKW aus dem Jahr 2009 verbessern. (zb.) Super-Truck: Freightliner-Studie. zvg. Feine Sache: Der Porsche Cayman GT4 erbt viel Technik seines grossen Bruders Porsche 911. Fotos: zvg. Der neue Porsche Cayman GT4 fährt mit viel Elan aus dem 911er-Schatten Puristisch, aber uneingeschränkt alltagstauglich • so gibt sich der neue Porsche Cayman GT4. Im Coupé steckt Motorsporttechnik der grösseren Geschwister. Martin Schatzmann Das Jüngere von zwei Geschwistern zu sein, ist oft kein Schleck. Ähnliches gilt bei Porsche in Bezug auf 911er und Cayman. Denn seit Letzterer vor zehn Jahren auf die Strasse rollte, steht er immer im Schatten seines grossen Bruders. In der Schweiz schaffte er es immerhin zusammen mit dem offenen Boxster auf knapp einen Drittel der 911er-Verkäufe. Doch so sehr es bei jüngeren Geschwistern auch verpönt ist, die Sachen der Älteren austragen zu müssen, so wenig schert sich der kleine Porsche darum. Der in Genf präsentierte Cayman GT4 muss nicht, er darf Technik aus dem 911 tragen, und zwar Kerntechnik wie Motor, Getriebe, Fahrwerk und Bremsanlage. Das Resultat lässt sich in Zahlen fassen: Der Cayman GT4 absolviert die Nordschleife des Nürburgrings in 7:40 Minuten, der junge Wilde lässt sich damit nur 8 Sekunden von seinem wichtigsten Organspender, dem 911 GT3, abnehmen. Mit dem GT4 nimmt Porsche den Cayman erstmals in die GT-Reihe auf. Er wird zum neuen GT-Einsteiger und zugleich zum neuen Cayman-Topmodell, sozusagen zum Cayman aller Caymane. Und da es fast 80 Prozent der GT-Besitzer mit ihren Porsches auch auf die Rennstrecke zieht, folgt der jüngste Cayman einer puristischeren Rennsportauslegung. Die Ziehschlaufe als Innentürgriff bringt dies auch optisch zum Ausdruck. Von einem spartanischen Rennwagen ist er dennoch weit entfernt. mit 10,3 Litern beziffert. Übrigens befinden sich bei Cayman und 911 die Motoren im Heck, doch spricht man im Cayman nicht von einem Heckmotor, sondern von einem Mittelmotor. Deshalb mussten Motor und Getriebe für den Cayman um 180 Grad gedreht werden, das Getriebe schaut jetzt nach hinten. Die Handschaltung ist ein Traum Dem Ruf nach Purismus folgte Porsche bei der Wahl der Schaltbox, und so gibt es den GT4 ausschliesslich mit 6-Gang-Getriebe. Ein Traum von einer Handschaltung: kurzer, gut platzierter Schaltstock und präzise sowie leicht zu sortierende Gänge. Im Sportmodus wird beim Zurückschalten die Motordrehzahl mit gezieltem Gasstoss automatisch angepasst. Im Strassenverkehr ist dies vor allem ein Ohrenschmaus, auf einem wilden Ritt, beispielsweise an der Fahrpräsentation über den Track des anspruchsvollen Autodromo do Algarve, wird sie für den Fahrer zur äusserst hilfreichen Unterstützung. Auf der Suche nach der Ideallinie turnen wir über die Berg-und-TalStrecke des Autodromo und lernen die gelungene Abstimmung von Fahrwerk und Aerodynamik schätzen. Erstmals wird bei einem Cayman Abtrieb generiert. Ein neuer Frontspoiler mit drei wuchtigen Öffnungen und der grosse Heckspoiler sind die luft- strömungsrelevanten Zeugen. Für den Rennenthusiasten gibt es die spezielle, aber einfache «Track Precision App», die unter anderem Laptimer, Rennstatistik und Video inklusive Fahrdaten aufzeichnet und so die Track-Auswertung ermöglicht. Als weiteres Feature lässt sich die Fahrdynamikregelung zweistufig ausschalten. Doch darauf sollte verzichten, wer nicht über wirklich hohe Rennpraxis verfügt, sonst wird aus dem Fahrspass unvermittelt ein Kamikaze-Flug. Gebremst wird wie im 911 GT3, doch auch im Cayman bieten die filigran gezeichneten GT4-Felgen genügend Platz, um die Verbundscheiben optional durch grössere Keramikscheiben zu ersetzen. In jedem Fall eine standfeste Sache, die sich auf der Rennstrecke im Süden Portugals nicht an ihre Grenzen bringen liess und dem Piloten das gute Gefühl solider Standfestigkeit vermittelt. Alles, was ein Fahrer braucht Fahrleistung, Fahrdynamik, Fahrspass • ins Unterbewusstsein drängt sich die Frage, wer überhaupt mehr Porsche braucht, als dies der Cayman GT4 bietet? Die blosse Frage ist eigentlich Antwort genug. Zumal er mit einem Listenpreis von 104 700 Franken 5700 Franken weniger kostet als der günstigste 911. Damit beweist er: Die Sachen des grossen Bruders nachzutragen, ist keine Schande. Foto. zvg. AUTONEWS Jaguar Luftige Marketingaktion: Jaguar liess in London die neue Mittelklasselimousine XE von Stuntman Jim Dowdall auf zwei Drahtseilen über die Themse fahren. Damit wollte der Hersteller die Leichtbauweise der Limousine unter Beweis stellen. Audi Die Schweizer Internetfirma Unic hat für Audi eine skalierbare Plattform für die Online-Kommunikation in fast 100 Ländern entwickelt. Das Portal des deutschen Automobilkonzerns begleitet (potenzielle) Kunden von der Autosuche bis zum After Sales. Renault Dank einer Gesetzesanpassung darf Renaults Elektroauto Twizy in Frankreich nun bereits von 14-Jährigen gefahren werden. Der Twizy 45 ist auf 45 Stundenkilometer begrenzt und dürfte mit einem Preis ab 7000 Euro einige Jugendliche anlocken. Tesla Der Tesla Model S ist nicht nur mit einer modernen Antriebstechnik ausgestattet, er hält sich auch selbst auf dem neuesten Stand. Möglich macht dies eine automatische Update-Funktion: Über eine Internetverbindung können so über Nacht neue Funktionen auf die Software des Fahrzeugs gespielt werden. Motoren und Dämpfer vom 911er Aus dem 911 GT3 stammen grosse Teile des Alufahrwerks, unter anderem mit Upside-down-Dämpfern, verstellbarer vorderer Spur und aktiver Dämpfung. Der 911 Carrera S stiftet den 3,8-Liter-Boxermotor, der im Cayman 385 PS leistet. Das sind 45 PS mehr als der 3,4-Liter-Boxer im bisherigen Topmodell GTS leistet. Das Drehmoment liegt bei 420 Newtonmetern. Damit absolviert der GT4 die 0 bis 100 in 4,4 Sekunden, Tempo 200 ist nach 14,5 Sekunden geschafft, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 295 Stundenkilometer. Der Verbrauch des 1340 Kilogramm wiegenden Zweisitzers wird Jeep Wrangler Rubicon X. Fiat Fiat präsentiert das Sondermodell 500 Vintage ’57. Der neue Retro-Cinquecento ist in der Schweiz ab sofort erhältlich und kostet ab 18 990 Franken. Der grosse Heckflügel «verrät» den Porsche Cayman GT4. Fotos: zvg.
© Copyright 2024 ExpyDoc