GZA/PP 8048 Zürich 80. Jahrgang Donnerstag, 29. Oktober 2015 Nr. 44 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Foto: Lena Schenkel Mehr als bloss Äpfel und Birnen Das goldene Herbstwetter kam den Organisatoren des Mostfests auf dem Quartierhof Wynegg und des Obstsortenfests im Botanischen Garten mehr als gerufen. Hunderte kamen. Für die Familien stand neben dem traditionellen, gemeinsamen Mosten auch viel Unterhaltung auf dem Programm. Letzte Seite Foto: A. J. Minor Süsses oder Saures? Der Abend vor Allerheiligen, am 31. Oktober, wird in den USA Halloween gefeiert. Dieser Brauch ist über den Teich nach Europa geschwappt. Nun fragen auch Zürcher Kinder: «Süsses oder Saures?» (ajm.) Seite 11 Religionsgemeinschaften laden ein Räbeliechtli leuchten wieder Rasenkönige leisten etwas Gegen Extremismus und Vorurteile gegenüber verschiedenen Glaubensgemeinschaften kämpft das Festival der Religionen an – mit rund 100 Veranstaltungen aller in Zürich ansässigen Gemeinschaften der grossen Weltreligionen. Seite 4 Jetzt leuchten sie wieder – die Räbeliechtli-Zeit bricht an. In der ganzen Stadt wird geschnitzt, verziert und vorbereitet. Der «Züriberg» bietet heuer eine Übersicht über alle Umzüge in den Stadtzürcher Quartieren. Seite 7 Die 1. Mannschaft des FC Seefeld spielt so gut wie kaum zuvor: Schon ein Spiel vor der Winterpause sichert sich das Team auswärts mit einem verdienten 2:1-Sieg in Kreuzlingen die Wintermeisterschaft. Seite 8 Am 7. November 2015 wird das Werk «Akte Zwingli – Ein Mysterienspiel» im Grossmünster vorgestellt. Wir laden zum Auftakt ein. 19 bis 20.15 Uhr Begrüssung & Präsentation (Eintritt frei) Mit dabei sind: Chor, Solisten, Musikensemble, die musikalische Leitung und die Autoren. Das Werk zeigt die zürcherische Tradition der Reformation. Ein musikalisches Werk, welches das Mysterium Huldrych Zwingli für die heutige Zeit erzählt. Die Uraufführung findet anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums am 16. Juni 2017 vor dem Grossmünster statt. 2 Stadt Zürich Nr. 44 29. Oktober 2015 Zu Fuss unterwegs von Wien nach Nizza 101 Tage voller Höhen und Tiefen unterwegs zu Fuss durch die Alpen: Der Wiener Bergführer und Fotograf Hans Thurner berichtet live über seine Erlebnisse. ren Liedern hielt sich das Ensemble nicht an gängige Konventionen und liess zeitlose Arien auf Elemente des Swings, Tangos, Balkanpops, Klezmers und der Canzoni italiane treffen. Entstanden ist so ein explosives Klangmosaik, das mit Charme durch die Jahrhunderte der Musik und die Länder dieser Welt führt. (pd./mai.) Im April 2011 erfüllt sich der Bergführer und Fotograf Hans Thurner einen Traum und bricht zusammen mit Anita Lechner zu einer Wanderung von Wien nach Nizza auf. Der Weg führt über die Wiener Hausberge, Niederen Tauern, Karnischen Alpen, die Felsen der Dolomiten, weiter südlich über die Westalpen, über viele Etappen der Grande Traversata delle Alpi, über die Berge des italienischen Piemonts und schliesslich über die Seealpen in Frankreich. Während ihrer Reise erlebt das Trekking-Paar ein Wechselspiel der Natur und begegnet oft Hirten mit ihren Hunden, Bergbauern und anderen Wanderern. Wildtiere wie Murmeli, Adler, Schlangen, Steinböcke und Gämsen kreuzen ihren Weg. Rund 90 000 Höhenmeter und 2000 Kilometer legen die beiden zurück und erblicken nach 101 Tagen schliesslich das Meer bei Nizza. Reduziert auf die eigenen Stärken und Schwächen, auf einen Rucksack und die Bergschuhe, erleben die beiden Abenteurer ihre Wanderung bewusst. In seinem Vortrag reflektiert Hans Thurner seine persönlichen Erlebnisse und zeigt die Schönheit der alpinen Berglandschaft. (pd./mai.) Mittwoch, 4. November, 20 Uhr, Lake Side, Bellerivestrasse 170, 8008 Zürich. Weitere Infos und Tickets: www.dongiovannis.ch und www.starticket.ch. Mittwoch, 11. November, 19.30 Uhr, Volkshaus Zürich (Theatersaal), Stauffacherstrasse 60. Tickets: www.explora.ch. Bekannt von Auftritten im Opernhaus Zürich, am Fernsehen und auf diversen Festivals: Don & Giovannis mit dem Tenor Andreas Winkler. F: zvg. Oper mit mediterranem Flair Das Ensemble Don & Giovannis lädt zum Album-ReleaseKonzert ins «Lake Side». Swing- und tangoliebhabenden Ohren ist Don & Giovannis vielschichtiger Mix aus Klassik, Latino und modern Worldmusic längst bekannt. Nun geht ihre Musik, die an Sonnenuntergänge am Meer und Abende in verträumten Bars denken lässt, in die nächste Runde: Die Wahlzürcher stellen ihr zweites Album, «Fatto in Casa», vor. Mit auf der Platte und am Release-Konzert dabei sind als Gäste Nubya und Sandra Studer sowie der sechsfache Stepptanz-Weltmeister Daniel Borat. Tenor Andreas Winkler und sein Ensemble verwandeln berühmte Opernmelodien in populäre, nostalgische Lieder mit mediterranem Flair. Verdis Gefangenenchor aus «Nabucco» etwa wurde im Stil eines Gipsy Swing neu arrangiert. Auch bei den 13 weiteANZEIGEN AKTUELL Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für das Album-Release-Konzert von Don & Giovannis am 4. November. Wer dabei sein will, ruft am Freitag, 30. Oktober, von genau 11.00 bis 11.15 Uhr an unter: Telefon 044 913 53 96 Atemberaubende Trecks zwischen Wien und Nizza. Fotos: Hans Thurner Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für die Live-Reportage «Alpen» am 11. November im Volkshaus. Wer mit dabei sein will, schickt bis 2. November eine Mail mit Betreff «Alpen» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb Alpen Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich. Züriberg AKTUELL Nr. 44 29. Oktober 2015 AUF EIN WORT IN KÜRZE Ständeratswahlen Der zweite Wahlgang für den zweiten Zürcher Sitz im Ständerat findet am 22. November statt. Der Regierungsrat hat die erforderlichen Anordnungen erlassen. Am gleichen Tag stimmen die Stimmberechtigten über die kantonale Vorlage zur Limmattalbahn ab. Annemarie Schmidt-Pfister EVP für Noser Die EVP wird im zweiten Ständerats-Wahlgang am 22. November Ruedi Noser unterstützen. Eine Umfrage im Kantonalvorstand hat eine deutliche Mehrheit zugunsten des FDP-Kandidaten ergeben. Tanzhaus Zürich Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat für den Ersatzneubau des Tanzhauses und den Übertrag ins Verwaltungsvermögen insgesamt 15,126 Millionen Franken. Das Tanzhaus wurde im Oktober 2012 durch einen Brand zerstört und soll nun zwischen Herbst 2016 und Mitte 2018 wieder aufgebaut werden. Sanierung Bellevue Seit Montag sind das Bellevue und die Quaibrücke wieder normal befahrbar. Ab heute Donnerstag ist zudem das Abbiegen vom Bürkliplatz in den Stadthausquai wieder möglich. Aufbau in der Kapelle: Im Grossformat beschäftigt sich Karin Hoerler mit der Demenz ihrer Mutter. Neuer Direktor Thomas Kuoni tritt per 1. Januar die Nachfolge von Maja Menn als Direktor der Finanzverwaltung der Stadt Zürich an. Kuoni ist seit 2007 für die Finanzverwaltung tätig und gehört dem Stiftungsrat der Pensionskasse sowie dessen Anlagekommission an. Die Ausstellung «Kunst trotz(t) Demenz» im Alterszentrum Klus Park vermittelt einen künstlerischen Zugang zu einer weitverbreiteten, aber nur wenig verstandenen Krankheit. 40 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland präsentieren ihre Werke zum Thema «Altern mit Demenz». Menschen, die selbst an Demenz leiden, aber auch Angehörige und andere Kunstschaffende, die mit der Krankheit in Berührung gekommen sind, zeigen, was sie bewegt. In unterschiedlichsten Formen, mit Gemälden, Zeichnungen, Wachsarbeiten, Skulpturen, Holzdrucken, Grafiken Die Baudirektion hat die Sihlwald-Schutzverordnung revidiert. Seit 2009 trägt die Gegend das Label als nationaler Naturerlebnispark. Voraussetzung dafür war eine Verordnung des Kantons zur Regelung von Nutzung und Schutz der Landschaft. Die Revision wurde notwendig, weil sich in der praktischen Anwendung ein Anpassungsbedarf zeigte. Strassenbenennung Der neu realisierte Bereich zwischen der KVZ Business School und der Pädagogischen Hochschule Zürich heisst nun «Sihlpostgasse». Der Stadtrat hat einem entsprechenden Antrag der Strassenbenennungskommission zugestimmt. und Fotografien trotzen sie der Demenz. Sie illustrieren die Herausforderung, der Krankheit standzuhalten und trotz allem zu leben. Die Ausstellung regt zu einem anderen Umgang mit der Demenz an und ermutigt, die eigene Kreativität zuzulassen. Herausforderung für alle 2014 lebten in der Schweiz rund 113 000 Menschen mit Demenz. Jährlich kommen hierzulande etwa 27 000 hinzu. Die Störung der Hirnleistungsfähigkeiten betrifft unter anderem das Gedächtnis, die Orientierung, Sprache, Aufmerksamkeit, das abstrakte Denken sowie die Problemlösung. Nach Angaben der Schweizerischen Alzheimervereinigung ist Demenz heute der häufigste Grund für Pflegebedürftigkeit im Alter. Die Be- treuung und Pflege ist aufgrund der Krankheitssymptome sehr anspruchsvoll. Der Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen ist eine grosse Herausforderung, insbesondere für Angehörige, aber auch für die Gesellschaft. Die Wanderausstellung «Kunst trotz(t) Demenz» kommt als Gemeinschaftsprojekt des Alterszentrums Klus Park und der Reformierten Kirchgemeinden Hottingen und Neumünster nach Zürich. Sie wird durch drei Themenabende im Kirchgemeindehaus Hottingen ergänzt. (pd./nsi.) Vernissage «Kunst trotz(t) Demenz» am 29. Oktober, 18.30 Uhr, im Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130, 8032 Zürich. Ausstellung bis 20. November, täglich von 10 bis 19 Uhr, Eintritt frei, Kollekte. www.neumuenster.ch AUS DEM GEMEINDERAT Von politischer Umklammerung befreien Letzten Monat hat der Stadtrat angekündigt, dass dieser dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) eine neue Rechtsform geben möchte. Das EWZ ist eine städtische Dienstabteilung, die neu in eine öffentlich-rechtliche Anstalt umgewandelt werden soll. Hiermit verbindet sich die Hoffnung, dass sich das EWZ der politischen Umklammerung entledigt und dadurch mehr unternehmerisch handelt und am Markt flexibler agiert. Im liberalisierten Strommarkt muss sich heute das EWZ im Wettbewerb behaupten. Keine Wettbewerbsnachteile mehr Sihlwald Keine Zeit? Grenzenlose Kreativität im Klus Park Gebührenordnung Im Zuge der Tarifvereinheitlichung für die Benützung von städtischen Schulanlagen hat der Stadtrat die Gebührenordnung komplett revidiert. Die neuen Tarife treten per Schuljahr 2016/ 2017 in Kraft. Foto: N. Siegle Auf Zürcher Zebrastreifen macht sich tagtäglich Stress breit, beim Bahnhof Selnau ebenso wie in den Quartieren und auch draussen in Erlenbach, Küsnacht, Zumikon: Seniorinnen und Gehschwache, Mütter mit Kinderwagen und Kleinkindern hasten in Todesangst über viel befahrene Strassen, hechten in letzter Sekunde ans andere Ufer oder auf die rettende Mittelinsel. Unter dem Motto «Nach uns die Sintflut» bzw. der Verkehrsstrom! Und über all dem leuchtet – nein, nicht milde, son- Um erfolgreich zu sein, muss heute ein Energieunternehmen marktgerecht, schnell und konsequent agieren können. Will das EWZ zum Beispiel heute eine Beteiligung kaufen, muss dies durch den politischen Prozess genehmigt werden. So bekommt die Konkurrenz schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt Wind von den Beteiligungsplänen und kann hier gegensteuern. Die dadurch entstehenden Wettbewerbsnachteile für das EWZ sind in einem dynamischen und sich schnell ändernden Markt von erheblichem Nachteil. Durch die geplante Rechtsformänderung werden die politischen und strategischen Marschrichtungen weiterhin durch den Stadt- beziehungsweise den Gemeinderat und schlussendlich durch das Stimmvolk vorgegeben. Dies sind zum Beispiel die Erreichung der 2000-Watt-Gesellschaft sowie die Fokussierung auf den Schweizer Markt. Der Unterschied ist dabei, dass das EWZ bei der Umset- «Als Ökonom sehe ich es als richtig an, dass das EWZ unternehmerische Freiheiten erhält und fit für die Zukunft gemacht wird, um die politischen Vorgaben des Stimmvolks bestmöglich umsetzen zu können» zung seiner Vorgaben unternehmerisch operieren kann, um diese Ziele erfolgreich zu erreichen. So werden die Investitionsentscheidungen zukünftig von einem Verwaltungsrat verantwortet, der vom Stadtrat bestellt wird. Mit dieser neuen rechtlichen Form kann das EWZ mehr Branchenkenner in seine Führungscrew aufnehmen und ergänzen. Dabei ist zu hoffen, dass der Parteiproporz nicht massgebend ist. Somit werden Entscheidungskompetenz und Fachkompetenz vereint sein. Mit der neuen Organisations- form wird eine Dividende an die Stadtkasse abgeliefert, statt wie bisher eine Umsatzrendite von 6 bis 9 Prozent in Papierform auszuweisen. Zudem hat dann das EWZ die Möglichkeit, auch Tochtergesellschaften zu gründen, in die sehr investitionsreiche Geschäftsfelder unter Einbezug auch von privaten Investoren ausgelagert werden können, wie zum Beispiel das Glasfasernetz. Der Strommarkt ist einem starken Wandel unterworfen. Das EWZ braucht hierfür unternehmerischen Spielraum. Das letzte Wort hat das Volk Das Vorhaben des Stadtrats zur Änderung der Rechtsform des EWZ wird in den nächsten Monaten in der zuständigen gemeinderätlichen Kommission behandelt und kommt höchstwahrscheinlich im Frühsommer 2016 in den Gemeinderat zur Abstimmung. Dann obliegt es dem Souverän, ob es diesem Vorhaben zustimmt. Als Ökonom sehe ich es als richtig an, dass das EWZ unternehmerische Freiheiten erhält und fit für die Zukunft gemacht wird, um die politischen Vorgaben des Stimmvolks bestmöglich umsetzen zu können. Mit der Fortsetzung des «politischen Korsetts» für das EWZ ist niemandem gedient – am wenigsten dem Bürger selbst. Marc Schlieper, Gemeinderat FDP 7 und 8 In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreter aus den Kreisen 7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. dern unerbittlich und nur während kurzer Sekunden – das alles entscheidende Licht der Ampel: Grün oder Rot – das ist hier die Frage! Die Klagen häufen sich, ebenso Frust, Wut und Empörung. Keine Empathie seitens der Behörden für die mit Kinder- und Einkaufswagen Beladenen, für die ganz Kleinen mit den kurzen Beinen und diejenigen, deren Beine nicht mehr so schnell wollen oder können wie ehedem. Sicherheitsexperten winken ab: Grünphasen würden anhand der Richtlinien programmiert, die sich an den Normen des Schweizerischen Verbands der Strassen- und Verkehrsfachleute orientieren. Im Fall des Zebrastreifens beim Bahnhof Selnau etwa betrage die angewandte Fussgängergeschwindigkeit 1,2 Meter pro Sekunde, was einer Geschwindigkeit von 4,3 Kilometer pro Stunde entspreche. Vielleicht sollte der Schweizerische Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute anstatt der üblichen Tempostatistiken einmal das neue, viel beachtete Buch von Rüdiger Safranski lesen, das zurzeit die Bestsellerlisten stürmt: «Zeit» heisst sein Titel, kurz und bündig und zeitsparend. Der siebzigjährige Philosoph (der noch sehr gut zu Fuss ist!) kommt darin zum Schluss, dass, wer keine Zeit habe, etwas falsch mache und sich diese unbedingt nehmen sollte. Auf einen kurzen Nenner gebracht: Ein paar Sekunden mehr für die schwächsten Verkehrsteilnehmer müssten selbstverständlich sein – und nicht anhand von Kilometer-pro-Stunde und Meter-pro-Sekunde aus- und vorgerechnet werden müssen … Oder man könnte sich auch wieder einmal an die alte Weisheit der Afrikaner erinnern, die uns damit den Spiegel vorhalten: Ihr habt Uhren – wir haben Zeit! ANZEIGEN 3 4 Stadt Zürich Nr. 44 29. Oktober 2015 KULTUR Die Weltreligionen laden zum gemeinsamen Fest ein Das Festival der Religionen ist ein Volksfest mit rund 100 Veranstaltungen in ganz Zürich. Es soll das Publikum zum Kontakt mit Andersgläubigen und Fremden bewegen, mit denen es sonst kaum in Berührung kommt. Lanciert hat diesen erstmaligen Grossanlass die in «Zürcher Institut für interreligiösen Dialog» (ZIID) umbenannte Stiftung Zürcher Lehrhaus, die das 20-jährige Bestehen feiert. Ausschlaggebend für die Programmgestaltung war der zu beklagende Extremismus und die gegenüber verschiedenen Glaubensgemeinschaften zunehmenden Vorurteile breiter Bevölkerungskreise. Deshalb findet das Festival vom 30. Oktober bis 1. November an 50 Orten mit insgesamt rund 100 verschiedenen Veranstaltungen aller in Zürich ansässigen Gemeinschaften der sogenannten Weltreligionen statt. Freikirchen und als Sekten bezeichnete Organisationen sind indessen nicht beteiligt. Einblick in verschiedene Riten Neben evangelischen und römisch-katholischen Kirchen laden auch Christkatholiken und orthodoxe Kirchgemeinschaften die Andersgläubigen zum Miterleben ihrer Gottesdienste ein. Auch vier jüdische Gemeinden vermitteln spannende Einblicke in ihre Riten und Gepflogenheiten. So organisiert die Israelitische Cultusgemeinde Zürich unter anderem eine ANZEIGEN Eine Tageszeremonie im Shiva-Tempel Glattbrugg. Synagogenführung und wartet mit einer Degustation koscherer Speisen auf. Die islamischen Gemeinschaften haben sich ebenfalls einiges einfallen lassen. Sowohl die albanisch-islamische Gemeinschaft wie auch der türkisch-islamische Kulturverein bitten zum Freitagsgebet, und die Vereinigung der Islamischen Organisation Zürich (VIOZ) organisiert am Sonntag einen Besuch der islamischen Grabfelder. Grossen Anklang werden zweifellos die buddhistischen und hinduistischen Gemeinschaften finden. Im Shiva- und Krishna-Tempel gibt es interessante Zeremonien, Vorträge und indisch-vegetarische Köstlichkeiten. Die tibetischen Buddhisten überraschen beispielsweise mit einer Kochdemonstration und lassen von einem Mönch ein Mandala aus Sand gestalten. Und bei den Zen-Buddhisten im Tempel Muijoji sind unter anderem ei- Fotos: Peter Käser ne Sitzmeditation, ein Ikebana-Kurs sowie ein traditionelles, japanisches Shakuhachi-Konzert angesagt. Offene Türen eingerannt «Ich bin bei allen Gotteshäusern offene Türen eingerannt, weil der Event für jede religiöse Gemeinschaft eine einmalige Chance ist, sich zu öffnen und Schwellenängste abzubauen», berichtet der Initiant Roger Cahn. Herbert Winter, Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes, unterstützt ihn: «In einer Zeit, in der das Wissen über und das Verständnis für Religionen und für deren Sitten und Gebräuche ständig sinken, ist das Festival der Religionen eine wertvolle und wichtige Initiative.» Auch für die islamischen Organisationen Zürichs ist das Festival ein wichtiger Anlass, um sich wieder einmal mit der Öffentlichkeit Beim Thoraschreiber in der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich. offen und kritisch auszutauschen. Der ausgebildete Imam Muris Begovic erklärt sich: «Aufgrund des Geschehens im Nahen Osten werden zum Teil alle Muslime über einen Leisten geschlagen. Dabei leisten islamische Organisationen in der Schweiz einen grossen Beitrag für ein friedliches Zusammenleben.» Das Programm will alle Sinne ansprechen. Neben den Andachten, Messen, Kulten und Meditationen mit Fragestunden an die Geistlichen wird eine Vielzahl von interreligiösen Veranstaltungen abgehalten. So sind unter anderem interkulturelle Begegnungen mit Diskussionen und szenische Kinderkonzerte in den Zürcher Gemeinschaftszentren sowie ein interreligiöses Konzert mit sechs Chören in der Kirche Offener St. Jakob vorgesehen. Ebenfalls interreligiös gestaltet ist eine eigens für das Festi- val organisierte Filmreihe im Kino Stüssihof, das neun aussergewöhnliche Spielfilme zeigt. Da das Festival ein fixes Programm bietet, sind Anmeldungen und Platzreservationen zum Teil erforderlich. So muss man sich etwa für eine Synagogen-Führung zu einer bestimmten Zeit vor Ort einfinden, für eine Zen-Buddhismus-Zeremonie rechtzeitig anmelden. Der Zugang zu den Gottesdiensten ist kostenlos. Einlass zu allen anderen Veranstaltungen gibt es mit dem Kombiticket für 20 Franken. Erhältlich ist es in allen Zürcher Migros-Filialen und beim Zürcher Institut für interreligiösen Dialog. Das Ticket gilt auch als Fahrausweis für alle Hin- und Rückfahrten mit dem ZVV. (pd./kst.) Das Gesamtprogramm mit Hintergrundinformationen kann unter www.festivalder-religionen.ch abgerufen werden. Züriberg AKTUELL Nr. 44 29. Oktober 2015 5 Gestreift, gepunktet und bunt gefiedert Allerlei Federn und Fell gibt es im Zoo Zürich zu sehen. Die Farbenpracht und die Vielfalt wachsen: Ein Dottertukan-Pärchen ist zugezogen, und die Tapirfamilie hat Nachwuchs erhalten. Nadine Siegle «Der Winter steht vor der Tür, wenn die Königspinguine ins Freie spazieren», erzählt Robert Zingg, SeniorKurator im Zoo Zürich. Die Jahreszeiten gehen auch am Zoo nicht spurlos vorbei. Im Fall der Pinguine jedoch zu ihrer grössten Zufriedenheit und zum Vergnügen der Kinderschar am Aussengehege. Obwohl die Pinguine ebenso zum Thema «Lange Schnäbel und lange Nase» des traditionellen Medienapéros gepasst hätten, standen vergangene Woche das Tapirweibchen Amapa mit ihrem einmonatigen Mädchen und die neu im Zoo aufgenommenen Dottertukane im Vordergrund. Mit dem Dickicht verschmelzen Amapa ist 15 Jahre alt und zum achten Mal Mutter geworden. Das Flachlandtapirweibchen hat ihr Junges nach rund 13 Monaten Tragzeit am 28. September zur Welt gebracht. Im Gegensatz zu seinen Artgenossen in der Wildnis muss das noch namenlose Jungtier glücklicherweise keine Angst davor haben, auf dem Teller eines Fleischliebhabers zu landen. Das Tapirfleisch wird als Delikatesse ge- ANZEIGEN Das noch namenlose Tapirbaby ist gerade einen Monat alt. handelt. Die Jagd ist eine der grössten Bedrohungen für den Tapirbestand. Hinzu kommt die zunehmende Zerstörung des Lebensraums, die den Fortbestand der Tapirarten in Südamerika und Südostasien gefährdet. Allerhand natürliche Gefahren warten auch im Wald. Deshalb wird der Flachlandtapir mit einem Tarnkleid geboren. Das Fell ist mit weisslichen Streifen und Flecken gezeichnet. Es gleicht dem Muster, das die Sonnenstrahlen durch die Bäume hindurch auf dem Waldboden skizzieren, und ist im Dickicht eine wichtige Tarnung. Diese braucht das Tapirjunge besonders in den ersten Tagen. Als sogenannter Ablieger versteckt sich das Jungtier kurz nach der Geburt zunächst, während die Mutter umherzieht. Erst später be- Fotos: N. Siegle ginnt es, der Mutter zu folgen. Das überlebenswichtige Tarnfell verliert der Tapirnachwuchs nach wenigen Monaten. Dann nimmt das Fell des Flachlandtapirs gräulich-braune Farbtöne an. Mit dem Verlust des interessanten Musters wächst dafür das Markenzeichen des ausgewachsenen Tapirs: der Rüssel. Er entstand aus einer Verschmelzung von Nase und Oberlippe und ist ein besonders sensibles Organ. Der Tapir riecht damit nicht nur, sondern er tastet mit dem beweglichen Rüssel auch geschickt nach Futter. Weniger klar ist die Funktion des Schnabels bei den Dottertukanen. Obwohl sie Höhlenbrüter sind und zu den Spechtvögeln gehören, ist der Schnabel kaum zum Bau von Höhlen brauchbar. Der Schnabel ist zwar Der Zoo erhofft sich ab 2016 Nachwuchs in der Dottertukanfamilie. gross, aber hohl und deshalb sehr leicht. Verschiedene Theorien schreiben dieser markanten Mundöffnung unterschiedlichste Funktionen zu: Ob wichtig für die Kommunikation unter Artgenossen, hilfreich beim Früchtepflücken auf Bäumen oder zur Regelung der Körpertemperatur dank der Schnabeldurchblutung, der Tukanschnabel ist auf jeden Fall nicht nur ein auffälliges Accessoire. Auch die Weibchen sind schön Die stolze Schnabelpracht ist den Tukanen allerdings nicht von Anfang an beschert. Wenn die Tukanjungen schlüpfen, gleichen sie eher einem verschlafenen «Globi». Ihr Schnabel ist dann noch verkürzt, und die Augen öffnen sie sogar erst zwei bis vier Wochen, nachdem sie sich aus dem Ei herausgelöst haben. So weit ist es im Zoo Zürich jedoch noch nicht. Die 2013 geschlüpften Dottertukane sollten laut Robert Zingg im kommenden Jahr geschlechtsreif sein. «Wir sind gespannt, was sie dann machen», sagt er schmunzelnd. Dass die Tukanweibchen einen ebenso prachtvollen Federschmuck tragen wie die Männchen, hängt mit ihrer Aufgabenteilung zusammen. Das monogame Pärchen kümmert sich gleichermassen um die Brut und die Jungen. Je mehr sich ein Vogelpaar die Aufgaben teile, desto weniger würden sich das Männchen und Weibchen äusserlich unterscheiden, weiss Robert Zingg. «Die männlichen Tiere müssen ihre Vorzüge äusserlich nicht besonders betonen, wenn sie schon genug in die Ehe investieren.» 6 Stadt Zürich Nr. 44 29. Oktober 2015 AKTUELL Bürgerliche sauer auf Roger Tognella Wegen seines abrupten Rückzugs als StatthalterKandidat hat Roger Tognella für viel Kopfschütteln bei den Bürgerlichen gesorgt. Politische Konsequenzen scheint die «MiniZuppiger-Affäre» aber keine zu haben, ausser dass Matthis Kläntschi von den Grünen faktisch gewählt ist. Lorenz Steinmann Mit Roger Tognella, Stadtzürcher FDP-Gemeinderat und Fraktionschef, wollten die Bürgerlichen das Amt des Statthalters zurückerobern, nachdem Hartmuth Attenhofer (SP) dieses Amt seit 2009 innehatte. An einer Medienkonferenz im August wurde betont, wie wichtig eine bürgerliche Vertretung für dieses vermittelnde Amt zwischen Stadt und Kanton sei. Daraus wird nun nichts. Roger Tognella (47) zog seine Kandidatur vor wenigen Tagen zurück und stiess damit nicht nur die FDP, sondern auch SVP, GLP und CVP vor den Kopf. «Relationen etwas mehr ausleuchten» Zum Artikel «Solaranlage auf Lärmschutzwand» über die Solaranlage Leugrueb bei Zumikon, Ausgabe vom 15. Oktober Der Artikel, gezeichnet «pd./pm», hat mich neugierig gemacht. Ich habe mich auch im Internet auf die Suche nach ergänzender Information gemacht. Und ich muss sagen: Die Rekapitulation in diesem Text ist einwandfrei; ein Text auf der Website von www. unterhaltplus.ch enthält die Quellinformation. Diese ist entweder einer Mitteilung eines kantonalzürcherischen Amts entnommen oder war die Quelle dafür. Mit meinem Leserbrief erlaube ich mir, die Relationen etwas auszuleuchten. Die Solaranlage Leugrueb FDP-Gemeinderat und Fraktionspräsident Roger Tognella sorgt für rote Köpfe bei den Bürgerlichen und faktisch für eine stille Wahl für das Statthalteramt. Archivfoto: ls. Auf Nachfrage heisst es von den Parteipräsidenten, man sei höchst erstaunt gewesen, die Rede ist gar von einer «Mini-Zuppiger-Affäre». Allgemein wird kritisiert, dass Tognella seinen Rückzug so spät kommuniziert habe. Denn damit blieb keine Zeit, einen neuen bürgerlichen Kandidaten zu benennen, ein Rückenschuss in letzter Minute sozusagen. Gegenüber der Lokalinfo spricht Tognella von zwei persönlichen Fehleinschätzungen: «Ich wurde Anfang 2015 zu einer Geldstrafe verurteilt, weil ich es versäumt hatte, nicht mehr eingelöste Nummernschilder rechtzeitig zurückzugeben. Damals war mir nicht bewusst, dass dies zu einem Eintrag ins Strafregister führt.» Als er dies dann realisiert habe, sei ihm dessen Bedeutung für die Kandidatur nicht bewusst gewesen. «Diese habe ich erst kurz vor dem Rückzug meiner Kandidatur erkannt», gibt sich Tognella reuig. Dumm nur, dass ihm dies erst so spät in den Sinn gekommen ist. Die FDP verkündete den unisono als peinlich bezeichneten Rückzug erst am 19. Oktober. Die Statthalterwahlen sind schon am 22. November. Alleiniger Kandidat ist nun Mathis Kläntschi (Grüne). Er wird unterstützt von der SP und von der AL. Tognella bedauert auf Anfrage, dass nun «ein echter Wahlkampf um das Amt des Statthalters nicht mehr möglich ist». Er schätze es aber, dass ihm die FDP-Fraktion einstimmig ihr Vertrauen ausgesprochen habe. Für einen Rücktritt von seinen politischen Ämtern bestehe deshalb kein Anlass. Und auch auf seine berufliche Tätigkeit als Mitglied der Geschäftsleitung, als Projektleiter und Prokurist eines Elektroingenieurbüros habe die Angelegenheit keinen Einfluss, ist Tognella überzeugt. LESERBRIEF ist sicherlich schon manchem Autofahrer auf der Forch-Autostrasse bei der Zumiker Kreuzung mit ihren Lichtsignalen aufgefallen. Sie ist 300 Meter lang und aufgebaut aus Solarpanels, die in einer Breite von knapp zwei Metern vor einer lang gestreckten Lärmschutzwand schräg aufgestellt sind. Von einer gesamten Modulfläche von 564 Quadratmetern kann gemäss Text eine Jahres-Stromproduktion von 89 MWh erwartet werden, das heisst der Jahresverbrauch von etwa 22 Haushalten. Die Jahres-Stromproduktion von 89 MWh entspricht der Stromproduktion des KKW Leibstadt (1165 MW) während knapp fünf Minuten. Das KKW ist jährlich während knapp 8000 Stunden Tag und Nacht in Betrieb und liefert in dieser Zeit etwa die 90 000-fache elektrische Strommenge. Um mit einer Solaranlage à la Leugrueb dieselbe Strommenge wie das KKW Leibstadt zu erzeugen, wäre also eine Panelfläche von etwa 50 Quadratkilometern nötig. Das KKW Leibstadt hat eine umzäunte Fläche von einem Viertel-Quadratkilometer, das heisst, es beansprucht 200-mal weniger Landfläche. Was in dieser Rechnung noch nicht berücksichtigt ist: Der Landbedarf und die Realisierbarkeit einer Pumpspeicheranlage mit Pumpen und Turbinen und einem oberen und einem unteren Wasserbassin, die nötig wäre, um einen Teil der tagsüber erzeugten Strommenge zu speichern, damit diese nachts konsumiert werden kann. Und auch für die Speicherung von Sommerenergie ist zu sorgen, damit ein Vorrat für die sonnenarmen Wintermonate verfügbar ist. . Walter Aeberli, Zürich GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH Publireportage Es wird enger als wir meinen … Die Wahlen und die Flüchtlingskrise beherrschen die Medien. Nur im Kleingedruckten liest man von über 20 Entlassungen hier, 150 dort, 300 da. Wie belastend ist der starke Franken für unsere KMU? Es ist leider viel schlimmer, als wir meinen. Gemäss einer Studie der Universität St. Gallen gehen im laufenden Jahr wegen des Einkaufstourismus mehr als 10 Milliarden Franken verloren. Wenn man weiss, dass im Detailhandel eine Milliarde Umsatz mit 3000 Mitarbeitenden erzielt wird, kann man ausrechnen, dass etwa 30 000 Arbeitsplätze – vor allem an der Grenze zu Deutschland – gefährdet oder schon verloren gegangen sind. Politik muss schnell erwachen Unsere Wirtschaft ist seit langem schon mit hohen Standortkosten belastet, sprich mit Löhnen, Mieten und Einkaufspreisen. Ein Wirt zahlt hierzulande zum Beispiel 17 Prozent mehr für das Fleisch als in Österreich oder Deutschland. Ja, dafür sind auch die Endpreise höher. Die Rechnung geht aber nur auf, so lange die Kunden im Inland konsumieren. Der schwache Euro ist leider zu verlockend und beginnt ernsthaft zu schmerzen. Dazu kommt noch, dass CH-Geschäfte punkto Ladenöffnungszeiten gegenüber Deutschland benachteiligt sind. Ronald Christen, CEO beim Warenhaus Loeb, rügte die Behörden im Rahmen eines Podiums: Es sei ärgerlich, dass nicht einmal ein dritter Einkaufssonntag im Dezember bewilligt werde – die Politik müsste mindestens für gleich lange Spiesse im Vergleich zum Ausland sorgen. Kein Wachstum heisst Rezession Nicole Barandun, Präsidentin Gewerbeverband Stadt Zürich. Foto: zvg. auch Know-how, das nur schwer wieder aufgebaut werden kann. Zum ersten Mal in 150 Jahren schlugen die Ostschweizer Gewerbeverbände an einer gemeinsamen Pressekonferenz Alarm. Sie fordern keine Subventionen, aber wenn man die Erosion an Arbeitsplätzen stoppen will, muss die Wirtschaft unbedingt von weiteren Abgaben – zum Beispiel im Energiebereich – verschont werden. KMU entlasten Die Unternehmenssteuerreform III schafft hoffentlich bald Planungssicherheit, höhere Steuern wären jetzt Gift für die Unternehmen. Eine einfachere Mehrwertsteuer und eine kundenorientierte, pragmatische Haltung der Verwaltung würden die KMU hingegen entlasten. Mit Investitionen in die Infrastruktur könnte man Arbeitsstellen schaffen, flexible und notfalls längere Arbeitszeiten könnten in anderen Branchen Arbeitsstellen retten. Die Verwaltung muss also schlanker und die Wirtschaft noch besser werden. Nicht nur der Detailhandel ist betroffen, im Kanton Zürich leidet insbesondere auch die Metallindustrie. Mit den Arbeitsplätzen verschwindet Nicole Barandun-Gross, Präsidentin Gewerbeverband der Stadt Zürich ANZEIGEN KLEINANZEIGEN Wohnungen Zu vermieten Autoeinstellplatz Kapfstrasse 30, ZH. [email protected] Diverses 2 Gartenschach, Damenhöhe 53 cm Angebote unter Chiffre 1505, Lokalinfo AG Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich. Mahlzeitendienst Wir liefern in der Stadt Zürich und Umgebung, für weitere Infos und die aktuellen Menüpläne: 044 271 55 66 www.gourmet-domizil.ch IMMOBILIEN KLEINANZEIGEN Fein essen zu Hause Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten HERBST Stadt Zürich Nr. 44 29. Oktober 2015 7 Räbeliechtli: Alle Umzüge in der Stadt auf einen Blick Uhr. Die Route führt bis zur «Röslischüür» an der Röslistrasse. Begleitung durch Stadtmusik Eintracht. Tee und Gebäck im Anschluss. Im Schindlergut gibt es ein Räbenfest mit kleinem Umzug am Fr, 6. November. Besammlung um 18 Uhr beim Feuer im Schindlerpark. Suppe und Tee im Anschluss. Das Fest dauert von 18 bis 20 Uhr. Zwei Dutzend Umzüge locken Familien mit kleinen Kindern an die Räbeliechtli-Umzüge. Eine Übersicht. Affoltern: Vier Umzüge am Sa, 7. November, ab 18 Uhr. Startpunkte: Kleintieranlage Schwandenholz, Rest. Unterdorf, evang. Zentrum Glaubten und Bächlerstrasse. Gemeinsames Ziel ist das GZ Affoltern. Grillbetrieb sowie gratis Tee und Weggen im Anschluss. Seebach: Umzug am Do, 5. November. Abmarsch um 19 Uhr beim Parkplatz Tramendstation Seebach. Die Route führt via Katzenbach- und Birchstrasse zum Schulhaus Buhnrain. Der Umzug wird begleitet von den Tambouren der JMZ 11, vom Räbenwagen der Zunft zur Waid und von der Cevi Zürich 11 sowie einer Drehorgel. Tee und Weggen für Kinder sowie Musik vom Musikverein Zürich-Seebach im Anschluss. Altstetten: Umzug am Sa, 14. November. Besammlung um 17.30 Uhr vor dem GZ Loogarten. Abmarsch um 18 Uhr. Die Route führt zum Lindenplatz. Tee und Biberli für Kinder. Albisrieden: Umzug am Sa, 7. November. Besammlung um 17.15 Uhr beim GZ Bachwiesen oder um 18 Uhr unterhalb des Schulhauses In der Ey. Die Esel des GZ Bachwiesen begleiten den Umzug. Enge: Umzug am Sa, 14. November. Besammlung um 17.45 Uhr beim Schulhaus Gabler. Abmarsch um 18 Uhr. Die Route führt zum ref. Kirchgemeindehaus. Punsch und Brezel im Anschluss. Fluntern: Umzug am Fr, 6. November. Besammlung um 18.15 Uhr vor dem Schulhaus Fluntern. Abmarsch um 18.30 Uhr. Die Route führt für ein Platzkonzert zur Siriuswies und danach wieder zurück. Musikalische Begleitung durch Tambouren und Bläser der Knabenmusik Zürich. Imbiss für Kinder im Anschluss. Grünau: Umzug am Fr, 6. November. Besammlung bei der Schule Grünau. Abmarsch 18.30 Uhr. Die Route führt zum GZ Grünau. Die Strassen und Umzugswagen werden wieder mit aufwendig geschnitzten Räben verziert. Höngg/Rütihof: Fünf Umzüge am Sa, 7. November. Startpunkte: Kürbergstrasse/am Börtli (Abmarsch um 19 Uhr), Regensdorferstrasse/Segantinistrasse (19), Tramendstation Frankental (18.50), Schulhaus Rütihof (18.45) und Schulhaus Am Wasser (19). Besammlung jeweils 15 Minuten vor Abmarsch. Gemeinsames Ziel: ref. Kirche Höngg. Weggen und Punsch für Kinder im Anschluss. Musikalische Begleitung durch Trompeten-Ensemble und Tambouren. Hottingen: Räbeliechtli-Singen am Do, 5. November. Beginn um 18.30 Uhr im Arterpark an der Minervastrasse. Mit musikalischer Begleitung werden Räbenlieder gesungen. Brötchen für Kinder im Anschluss. Kreis 4: Umzug am Sa, 7. November. Abmarsch 17 Uhr. Details auf der HP. Kreis 5: Umzug am Sa, 7. November. Besammlung um 17.30 Uhr beim Limmatschulhaus A. Abmarsch um 18 Uhr. Musikalische Begleitung durch Gugge 11er Frösch. Märchenbiber für Kinder im Anschluss. Leimbach: Umzug am Sa, 14. November. Besammlung um 18.15 Uhr am Rebenweg beim alten GZ. Abmarsch um 18.30 Uhr. Die Route führt zum GZ Leimbach. Musikalische Begleitung durch Harmonie Wollishofen. Brötchen, Schokolade und Tee für Kinder, Suppe und Glühwein im Anschluss. Oberstrass: Umzug am Fr, 6. November. Besammlung um 19 Uhr beim Schulhaus Scherr. Abmarsch um 19.15 Uhr. Die Route führt via Narzissen- und Turnerstrasse zur Ottikerstrasse und wieder zurück zum Foto: Heinz Schluep Schulhaus Scherr. Musikalische Begleitung durch Harmonie Oberstrass. Tee und Gebäck im Anschluss. Oerlikon: Umzug am Fr, 6. November. Abmarsch um 19 Uhr beim MFO-Park oder für kleinere Kinder um 19.15 Uhr beim GZ Oerlikon. Die Route führt zum Ligusterwäldchen. Punsch und offenes Feuer zum Würstebraten im Anschluss. Schwamendingen: Umzug am Fr, 6. November. Besammlung um 18 Uhr beim Schulhaus Hirzenbach. Abmarsch um 18.30 Uhr. Die Route führt über die Stefanskirche bis zur Kronwiesenstrasse und zurück zum Schulhaus Hirzenbach. Unterstrass: Umzug am Sa, 14. November. Besammlung um 17.50 Uhr beim GZ Buchegg. Abmarsch um 18 ANZEIGEN Herbstverkauf occasionsvelo.ch 29. – 31. 10. 2015 am HB Zürich Rent a Bike verkauft am HB Zürich (Gepäck) frisch revidierte E-Bikes und Occasionsvelos. Einfach vorbeikommen und sparen! Infos und Preise: occasionsvelo.ch Wipkingen: Umzug am Sa, 7. November. Abmarsch um 17.15 Uhr beim Schulhaus Letten. Die Route führt zum GZ Wipkingen. Angeführt wird der Umzug von der Guggenmusig «S-Bahn Grübler». Sirup und Gebäck im Anschluss. Witikon: Umzug am Mi, 4. November. Abmarsch um 18.45 Uhr bei der katholischen Kirche Witikon. Zweiter Umzug am Sa, 7. November. Abmarsch um 17.30 Uhr bei der «Kulturschüür» am Burenweg. Die Route führt ins Wehrenbachtobel. Warmes Getränk im Anschluss. Wollishofen: Umzug am Sa, 7. November. Besammlung um 17.45 Uhr beim Schulhaus Entlisberg. Abmarsch um 18 Uhr. Die Route führt via Paradies- und Entlisbergstrasse bis zur Butzenstrasse und wieder zurück zum Schulhaus Entlisberg. Brezel und Tee für Kinder im Anschluss. 8 Züriberg Nr. 44 29. Oktober 2015 SPORT FC Seefeld gewinnt und wird Herbstmeister Ein Spiel vor der Winterpause holt sich der FC Seefeld in Kreuzlingen verdient die Herbstmeisterschaft. und wirkte zielstrebiger. Überdies waren sie durch Trainer Mimo Sinardo und seinen Assistenten Danijel Borilovic bestens eingestellt worden. In der 2. Liga Interregional gewinnt der FC Seefeld den Spitzenkampf gegen den FC Kreuzlingen mit 2:1. Die Thurgauer leisten sich in der ersten Halbzeit zu viele Fehler. Im zweiten Teil kommen sie dann besser ins Spiel, doch der FC Seefeld kann dagegenhalten und realisiert einen Auswärtssieg. Damit hat der Leader bewiesen, dass er zu recht an der Tabellenspitze steht. Ab der ersten Minute setzte die 1. Mannschaft der Seefelder die Ostschweizer unter Druck. Die Platzherren versuchten des Öfteren, sich durch lange Bälle zu befreien. Das Powerplay der Stadtzürcher zeitigte Erfolg: Nach knapp einer Viertelstunde gerieten die Grün-Weissen in In der zweiten Halbzeit fanden die Kreuzlinger immer besser ins Spiel und konnten in der 60. Minute den FCS das erste Mal so richtig unter Druck setzen. Mit schnellem Kurzpassspiel und härteren Zweikämpfen drängten die Gastgeber die Seefelder immer mehr in deren Platzhälfte zurück. In der 65. Minute trat Vincenzo Zinna zum Corner an, flankte präzis in die Mitte, und Fabian Wilhelmsen erzielte per Kopf den verdienten Ausgleichstreffer. Wenig später wurde FCS-Keeper Cyril Schneider erneut geprüft, als er Norbert Frrokajs Knaller aus dem Lauf heraus noch vor der Torlinie abblocken konnte. Mit einem Lattenschuss in der 70. Minute meldete sich Letztes Aufbäumen Starkes Team: Die 1. Mannschaft des FC Seefeld spielt gut. Rückstand. Bei einem Freistoss der Zürcher nahmen Spieler dem Kreuzlinger Keeper die Sicht: 1:0 für den FC Seefeld. In der ersten Halbzeit kamen die Thurgauer mit der doch sehr Foto: zvg. körperbetonten Spielweise der Gäste nicht zurecht. Auch etliche Fehlpässe gingen auf das Konto der Hafenstädter. Das Team des FC Seefeld hingegen preschte knallhart nach vorne der FC Seefeld dann zurück. Ein Unentschieden war für beide Mannschaften nicht das Ziel, das spürte man förmlich. Die Gangart wurde immer ruppiger, die Diskussionen mit den Referees immer lautstarker. Nach einem Eckball erzielte Stefano Negrinelli in der 78. Minute die verdiente Führung für den FC Seefeld. Es war zugleich das Endresultat der hart umkämpften Partie. Der FC Seefeld steht damit bereits als Wintermeister fest. (eba.) Kreuzlingen - Seefeld 1:2 (0:1). FCK-Arena, Zuschauer: 350, SR: Sandra Straub. Tore: 14. Gavric 0:1, 65. Wilhelmsen 1:1, 78. Negrinelli 1:2. Kreuzlingen: Kessler, Wulf, Senn, Kojic, Zinna, Wilhelmsen, Vieira (76. Keller), Soares (83. Gimenez), Beran, Frrokaj, Sprenger (70. Pentrelli). Seefeld: Schneider, Negrinelli, Hrkalovic, Dzodan (74. D'Agostini), Gavric, Blumer (91. Kovacevic), Bugaj, Renna, Ponte, Bonfardin (66. Salkic), Rapisarda. Verwarnungen: 24. Gelb Soares (Foul), 30. Gelb Frrokaj (Foul), 37. Gelb Ponte (Foul), 39. Gelb Renna (Foul). ANZEIGEN IMMOBILIEN TELEFONNUMMERN Züriberg AKTUELL Nr. 44 29. Oktober 2015 9 Leuchtender Herbst beendet kurze Vegetationszeit Ein äusserst langlebiges Höhentief mit eingeschlossener Kaltluft dominierte Mitte Oktober die Witterung in Mitteleuropa. Der Kaltlufttropfen bewegte sich innert einer Woche einmal um die Schweiz. durch die Wurzeln bei gefrorenem Boden kaum nachgeliefert werden kann. So ziehen Laubbäume im Herbst frühzeitig alle Nährstoffe aus den Blättern zurück. Bei diesem Vorgang wird das Chlorophyll in den Blättern abgebaut. Zurück bleiben gelbe und rote Blattfarbstoffe. Je kälter die Nächte während der Laubverfärbung ausfallen, desto leuchtender zeigt sich die Natur, weil dann dieser Prozess beschleunigt und dadurch sogar zusätzlich gelber und roter Farbstoff aufgebaut wird. Sind dem Blatt alle Nährstoffe entzogen, wächst eine Trennschicht zwischen Blattstiel und Zweig. Beim nächsten Windstoss trennt sich der Baum schliesslich von seinen Blättern. Silvan Rosser Mitte Oktober, genauer vom 13. bis 19., wurde das Wettergeschehen in Mitteleuropa von einem markanten Kaltlufttropfen geprägt, der sich zuvor vom arktischen Meer her auf den Weg zum Alpenraum gemacht hatte. Ein Kaltlufttropfen wird auch als Höhentief bezeichnet und ist ein kleinräumiges, in sich abgeschlossenes Tiefdruckgebiet, das nur in hohen Luftschichten ersichtlich ist und dort mit Höhenkaltluft angereichert ist. Typischerweise ist es zwischen zwei Hochdruckgebieten eingelagert (wie ein Öltropfen im Wasser) und besitzt kein ausdifferenziertes Frontensystem. Das erwähnte Höhentief startete am 13. Oktober seine Reise über den Beneluxländern und wanderte weiter zur Mitte Frankreichs. Im Anschluss zog es weiter über Norditalien zu den Ostalpen. Und es hatte noch nicht genug! In der Nacht auf den 18. Oktober machte es Halt in Bayern, bevor es sich dann zur Mitte Deutschlands verlagerte und am 19. ein Comeback in der Schweiz gab, wie MeteoSchweiz schreibt. Innerhalb einer Woche wanderte der Kaltlufttropfen einmal im Gegenuhrzeigersinn rund um die Schweiz. Die Witterung war dementsprechend grau, feucht und stark unterkühlt. Die Tagesmitteltemperaturen lagen in Zürich über mehrere Tage hinweg rund 5 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010. Das Wetter erinnerte eher an Mitte November als an Mitte Oktober. Zum ersten Mal in diesem Herbst sank zudem die Schneefallgrenze zum Teil bis unter 1000 Meter. Kurze Vegetationsperiode 2015 Mit den vorwinterlichen Temperaturen Mitte Oktober wechselte die Flora frühzeitig in die Vegetationsruhe. Der sich rhythmisch wiederholende Vegetationszyklus setzt mit der Vegetationsperiode Mitte März ein. Am Ende Die Stadien des Herbsts Verfärben sich die Blätter von Rotbuche (Foto), Eiche und Esche, beginnt der Vollherbst. Foto: A. J. Minor wenn auch nicht einer ausgeprägflächendeckend, ten Hochdrucknach eher bephase wurde aus scheidenen 213 Süden sehr milde Tagen. Ähnlich Luft in die kurz war sie im Schweiz geführt Jahr 2009. Im und die TagesWarmjahr 1994 mitteltemperatudauerte sie hinren lagen an fünf gegen unglaubliTagen in Folge che 334 Tage – über 5 Grad – also fast das gander Startschuss ze Jahr. Das Ender Vegetationsde der Vegetatiphase ist erfolgt. onszeit wird Als technischer durch die BlattRichtwert zur verfärbung und Abgrenzung von den späteren Vegetations- und Blattfall einRuheperioden drücklich repräwird häufig eine sentiert. anhaltende SchwellentempeWieso Bäume ratur von 5 °C Laub verlieren angesetzt, unter der Pflanzen norBäume gewinnen malerweise ihren ihre Energie Wuchs, das Ein langlebiges Höhentief zieht seine Kreise: Der Kaltlufttropfen beweg- durch Fotosynheisst die Zelltei- te sich innert einer Woche einmal rund um die Schweiz. Grafik: Silvan Rosser these aus Sonlung einstellen. nenlicht. Dazu Ein Tag mit einer Tagesmitteltempe- gibt). Die Vegetationsperiode dauert benötigen sie Chlorophyll, den grüratur über 5 °C wird Vegetationstag am Zürichberg rund 245 Tage. Wobei nen Blattfarbstoff. Wegen der einsetsie sich im Zuge der globalen Erwär- zenden Kälte und der fehlenden Songenannt. In Mitteleuropa ist es üblich, die mung von 234 am Anfang des 20. neneinstrahlung (zu wenig Licht) Vegetationsperiode anhand von fünf Jahrhunderts auf heutzutage rund kann die Fotosynthese im Winter aufeinanderfolgenden Tagen mit 5 °C 270 Tage deutlich verlängert hat. Das nicht stattfinden. Hinzu kommt, dass zu bemessen (weil es oft kurzfristig Kälteintermezzo Mitte Oktober been- Laubbäume über ihre Blätter viel auch im Winter leichtes Tauwetter dete die Vegetationsperiode heuer, Wasser verlieren, das im Winter Schöner Spätherbst erwartet Entsprechend stehen ein schöner Spätherbst und ein milder Winter bevor, denn der Blattfall hat heuer früh eingesetzt. Die Blattverfärbung und der Blattfall hängen aber vor allem von der Witterung im Herbst ab. Übersetzt besagt die alte Bauernregel also, dass das anstehende Winterwetter von der Witterung im Herbst bestimmt wird. Dies kann zwar nicht ausgeschlossen werden, jedoch sind die Zusammenhänge sehr komplex. Von einem kalten Oktober auf einen milden Winter oder umgekehrt zu schliessen, wäre deutlich zu kurz gegriffen. ANZEIGEN Zürichsee Festival: Von Blues bis zu mystischem Rock Ein vielfältiges Programm erwartet die Besucherinnen und Besucher des Erlenbacher Zürichsee Festivals. Headliner am Samstag, 31. Oktober, ist das Electric Light Orchestra by Phil Bates. spielt er gemeinsam mit Andy Egert, dem Gewinner des Swiss Blues Award 2010. Liebhaber von hochstehendem Blues dürften von dieser Paarung begeistert sein. Die Dritten im Bund sind etwas jünger als die beiden Hauptacts, ist der Name «Nine to Fourteen» doch Programm. Die sechs Jungs vom Zürichsee spielen mit Leidenschaft und sind sicher für die eine oder andere Überraschung gut. Das Electric Light Orchestra (ELO) war mit seiner orchestralen Rockmusik, unterlegt mit dramatischen Streicherarrangements, eine der erfolgreichsten Bands der 70er- und 80er-Jahre. Wer diesen Sound liebt, sollte das Zürichsee Festival im Erlibacherhof nicht verpassen. Familiäre Stimmung Fotos: zvg. Nicht nur vom Musikalischen her ist das Festival einen Besuch wert, auch die familiäre Stimmung lockt viele Besucherinnen und Besucher nach Erlenbach. «Gute Stimmung ist im Erlibacherhof garantiert», versichert Organisator Hansjörg Renggli voller Vorfreude. (phs.) der bei Jamsessions schon mit Grössen wie Udo Jürgens und Count Basie performte, stahl Lionel Richie im Hallenstadion fast die Show, als er als dessen Vorband auftrat. In Erlenbach Zürichsee Festival, 31. Oktober, Türöffnung 19 Uhr, Beginn 20 Uhr. Erlibacherhof, Saal, Erlenbach. Tickets: Vorverkauf unter www.ticketino.com für Fr. 39.75 oder für 45 Franken an der Abendkasse. Mehr Infos: www.zuerichseefestival.ch. Vollblutmusiker in Erlenbach Das Electric Light Orchestra by Phil Bates spielt die grössten Hits der Originalband und hat mit Phil Bates auch einen Sänger, der Mitglied von ELO Part II war. Vor kurzem spielte die Band sogar bei den offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Durch die Laubfärbung beziehungsweise den Laubfall wird in der Phänologie unter anderem auch der Beginn des Vollherbsts und des Spätherbsts definiert. Die phänologischen Jahreszeiten richten sich nach den für die Jahreszeit charakteristischen Entwicklungsstadien verschiedener mitteleuropäischer Pflanzen. Der Vollherbst beginnt, wenn Rosskastanie, Eiche, Esche und Rotbuche ihr Laub verfärben. Der Spätherbst beginnt, wenn diese Baumarten ihr Laub verlieren. Blattfärbung und der Laubfall sind somit stark vom vorherrschenden Wetter im Herbst geprägt. Trotzdem gibt es alte Bauernregeln, die eine Langzeitwirkung zwischen Laubfall und zu erwartender Winterwitterung beschreiben: «Fällt das Laub zeitig im Garten, ist schöner Herbst und gelinder Winter zu erwarten» und «Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein». Electric Light Orchestra by Phil Bates: Der Glamour der 80er. Einheit in Berlin. Rock, Blues und Boogie spielt die Eric Lee Band. Eric Lee, der Leadsänger am Piano, ist ein Vollblutmusiker, der bereits seit 20 Jahren auf der Bühne steht. Eric Lee, 10 Züriberg Nr. 44 29. Oktober 2015 Stadt Zürich Nr. 44 29. Oktober 2015 Halloween – wie der Brauch entstand Johannisbeeren. Sie versprachen, für die verstorbenen Angehörigen der Spender zu beten. Davon übrig geblieben ist heute das von den Iren in die USA gebrachte Spiel «trick or treat»: Als Gespenster und Hexen verkleidet, ziehen die Kinder von Haus zu Haus und fordern Geld und Süssigkeiten. Bekommen sie nichts, spielen sie den Bewohnern einen Streich. Halloween ist längst in der Schweiz angekommen. Doch woher stammt dieser Brauch überhaupt? Eine kleine Kulturreise. Rebecca Wyss Wenn die Kinder als Monster, Hexen oder kleine Gespenster um die Häuser ziehen, ist es wieder so weit: Es ist Halloween. Dies schon lange nicht mehr nur in den USA. «Süsses, oder sonst gibts Saures» klingt es mittlerweile auch in den Stadtzürcher Quartieren vor den Haustüren. Halloween ist in der Schweiz angekommen – mit allen Nebenwirkungen. Immer öfter kratzen Anwohner Eierreste von ihren Fassaden, da nützt auch die Jagd der Stadtpolizei nach Eiern nicht viel (vergangenes Jahr zog sie am Abend des 31. Oktober rund 100 Eier ein). Über all dem geht vergessen, woher der Brauch überhaupt ursprünglich stammt. Vor etwa 2000 Jahren feierten die Kelten Samhain, das Ende des Sommers. Sie feierten die Ernte und den Anbruch des neuen Den Kirchen ein Dorn im Auge In den USA feiert man Halloween auch als Kürbisfest. In der Schweiz jedoch dient der Foto: phs. 31. Oktober eher als Gelegenheit für Gruselpartys. Jahres. Grosse Feuer wurden entzündet, um die Seelen der Toten zu wärmen. Nach ihrer Vorstellung war an den Berührungspunkten der Jahreszeiten Kontakt zwischen der Geisterwelt und den Sterblichen möglich. Die Samhain-Nacht schrieb sich als Nacht der Begegnung zwischen Lebenden und Toten in die irische Mythologie ein. Im Lauf der Zeit fanden die einst heidnischen Bräuche Eingang in kirchliche Riten und wurden mit den Feiern zu Allerheiligen am 1. November und zu Allerseelen am 2. November verknüpft. Im Mittelalter zogen Leute von Dorf zu Dorf und erbettelten zu Halloween den «Seelenkuchen», ein quadratisches Gebäck mit Die christlichen Kirchen in Europa freuen sich nicht gerade über den importierten Brauch. Die Katholiken kämpfen um ihr Allerheiligen, das immer mehr im Schatten des Halloween-Fests steht. Bei den Reformierten ist es der Reformationstag, wo die Welt eigentlich ihres grossen Martin Luther gedenken soll. Dieser hatte am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel und für Reformen an die Wittenberger Schlosskirche geschlagen. Gegen die heissen Partynächte mit Kunstblut, Plastikvampirzähnen und Hexenmasken haben die verstaubten christlichen Gottesdienste nun aber einen schweren Stand. Vegetarischer Kochkurs Samstag, 7. November, von 11 bis 15.30 Uhr in Zürich-Oerlikon www.vegikochkurse.ch Gegos Kalkar in seinem Teppichparadies an der Klosbachstrasse. Foto: ch. Publireportage Auch Teppiche müssen regelmässig gepflegt werden Teppiche sollten von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Die Orientteppich Galerie Täbriz an der Klosbachstrasse 88 in Zürich bietet einen umfassenden Reinigungsservice an. Hier findet der Teppichkenner aber auch erlesene Stücke, um sein Heim zu schmücken. Seit einem Jahr befindet sich die Orientteppich-Galerie Täbriz auch in Zürich. Gegos Kalkar hat damit sein drittes Geschäft eröffnet. Die anderen Niederlassungen befinden sich in Baden und in Bremgarten. Neben einer breiten Auswahl an modernen Teppichen und solchen aus dem Orient offeriert die Galerie Täbriz einen umfassenden Reinigungsservice. Gegos Kalkar betont: «Teppiche sollten alle sieben Jahre von Grund auf gereinigt werden. Unsere Teppichexperten haben eine 30-jährige Erfahrung. Sie reinigen die Teppiche und entfer- nen Staub- und Sandpartikel. Anschliessend wird der Teppich mit einem starken Wasserstrahl und im Wasserbad unter Zugabe von natürlichen Pflegeprodukten behandelt. Nach der mehrtägigen Trocknung sorgt die Nachbehandlung mit Pflanzenextrakten für den dauerhaften Glanz des Teppichs. Wenn der Kunde es möchte, behandeln wir seinen Teppich noch mit einem Antimottenmittel. Wir unterbreiten dem Teppichbesitzer eine unverbindliche Offerte, holen den Teppich bei ihm und bringen ihn gereinigt wieder zurück.» Aber auch Reparaturen werden fachmännisch ausgeführt. Tausche Alt gegen Neu Wer einen Teppich besitzt, der nicht mehr ins Wohnzimmer passt, kann diesen der Täbriz-Galerie beim Kauf eines neuen Stücks an Zahlung geben. Dabei hat der Kunde die Wahl aus einem breiten Angebot an Orientteppichen in verschiedenen Preisklassen. (ch.) Orientteppich-Galerie Täbriz, Klosbachstrasse 88, 8032 Zürich. Telefon 044 380 02 01. www.orienttepich-taebriz.ch. 11 12 Stadt Zürich Nr. 44 29. Oktober 2015 AU TO M O B I L Alle neuen Modelle sind an der Auto Zürich zu sehen Auch heuer ist die Auto Zürich Car Show fast bis auf das letzte Fleckchen ausgebucht. Neben dem vielfältigen automobilen Messe-Mix aus Neuwagen, Tuning, Zubehör, Dienstleistungen und rennsportlicher Sonderschau findet erstmals die «autotecnica.ch» als Fachmesse statt. Herbert Schmidt Es ist für die Auto Zürich Car Show zu einer Gewohnheit geworden: Geht der Sommer dem Ende entgegen, vermeldet die grösste Mehrmarkenausstellung der Deutschschweiz sieben volle Ausstellungshallen der Messe Zürich – ein Full House. Das ist auch in diesem Jahr nicht anders. Selbst Aussteller, die einige Jahre lang der Messe fernblieben, sind nun wieder bei der Auto Zürich Car Show dabei. Schnelles Prunkstück: Der düsengetriebene Bloodhound SSC mit 135 000 PS ist an der Auto Zürich Car Show zu sehen. Fotos: zvg. Lieblingsautos bestimmen Ferrari 488 Spyder. Skoda Octavia G-Tec. Bentley Bentayga. Volvo XC 90 T8. Neu ist die automobile Herbstmesse durch ein weiteres Angebot bereichert. Erstmals geht die Auto Zürich Car Show all in: Die «autotecnica.ch», die Schweizer Fachmesse für den Aftersales-Markt der Automobilbranche, wird in Zusammenarbeit mit der Auto Zürich Car Show durchgeführt. In den Messehallen 9.1 und 9.2 wird die einstige nationale Leitmesse, die Auto Tecnica der 80erund 90er-Jahre wieder auferstehen, als neues B2B-Forum für Garagisten, Dienstleister und Zulieferer der Automobilwirtschaft. Eine besondere Plattform bietet das in der «autotecnica.ch» eingebettete «Brain-Village» für Verbände und technische Schulen. Dort finden diesmal während der Messedauer die Berufsmeisterschaften der Automobilberufe des Kantons Zürich statt – ein Zeichen dafür, dass die Auto Zürich Car Show sich im Bereich der Nachwuchsförderung der Autobranche engagiert. Das «Brain-Village» bietet zudem viele interessante Fachvorträge und Podiumsveranstaltungen rund um das Auto. Wie in den letzten Jahren stellen «Schweizer Illustrierte» und «Blick» die Fahrzeuge aus, die als Finalisten zur Wahl des Schweizer Autos des Jahres bereitstehen. Neben den Fachjurys ist auch das Publikum aufgerufen, für ihre Lieblingsautos zu stimmen. Eine besondere Form des Motorsports zeigt sich diesmal in der Racing Zone in Halle 5: Eine Reihe von Weltrekordfahrzeugen wird zu bestaunen sein, darunter als Prunkstück der düsengetriebene Blood- hound SSC, der sich mit seinen 135 000 PS in seiner vollen Pracht an der Auto Zürich Car Show zeigen wird – ganz so, wie er im kommenden Jahr antreten soll, um einen Geschwindigkeitsweltrekord für Landfahrzeuge von fast 1300 km/h zu erringen. Ebenfalls einen grossen Auftritt in der Racing Zone hat diesmal das Red-Bull-Team, das mit aktuellen Formel-1-Fahrzeugen und Boxenstopp-Wettbewerben aufwartet. Eine lieb gewonnene Tradition bildet seit vielen Jahren die exklusive Voreröffnung der Auto Zürich Car Show für VIPs und geladene Gäste, die jeweils am Mittwochabend über die Bühne geht. AUTONEWS Land Rover Zum Ende des Modellzyklus bietet Land Rover zwei Sondermodelle für den Discovery an. Die Versionen Landmark und Graphite bieten zahlreiche Mehrausstattungen und exklusive Features. Die Sondermodelle sind ab November bestellbar, die Auslieferung erfolgt ab Februar. Automesse Vom 20. bis 22. November findet in St. Gallen die Automobil 2015 mit 55 Ausstellern statt. ANZEIGEN Audi-Rennmaschine wird noch stärker Ab sofort gibt es für die starken RSModelle noch mehr Power: Vorerst werden der RS 6 Avant und der RS 7 Sportback in der noch schärferen Version «performance» angeboten. Ihr 4-Liter-TFSI-V8-Motor leistet neu 605 (statt 560) PS und gibt ein maximales Drehmoment von 700 Newtonmetern ab. Das Aggregat bietet eine Overboost-Funktion, dank der kurzzeitig bis 750 Nm zur Verfügung stehen. In 3,7 Sekunden ist der Paradespurt von 0 auf Tempo 100 absolviert – das entspricht einer Verbesserung von 0,2 Sekunden gegenüber den jeweiligen RS-Basismodellen. Für die Beschleunigung von 0 auf 200 km/h benötigen sie gar 1,4 Sekunden Noch stärker und schneller: Audi RS 6 Avant (Foto) und RS 7. F: zvg. weniger. Mit dem optionalen Dynamikpaket kann die Höchstgeschwindigkeit von 250 auf 280 beziehungsweise 305 Stundenkilometer angehoben werden. Trotz der Leistungssteigerung begnügt sich das V8-Biturbo-Triebwerk gemäss NEFZ mit 9,6 beziehungsweise 9,5 Litern auf 100 Kilometer. In beiden Performance-Modellen ist die serienmässige Achtstufenautomatik auf pure Sportlichkeit getrimmt. Auf Wunsch ergänzt Audi den Quattro-Antriebsstrang um ein Sportdifferenzial an der Hinterachse mit aktiver Momentenverteilung zwischen kurveninnerem und -äusserem Rad. Serienmässig fahren die neuen RSPerformance-Modelle auf 21-Zoll-Aluminium-Gussrädern. Der neue Audi RS 6 Avant Performance kostet in der Schweiz ab 159 900, der RS 7 Sportback Performance ab 172 590 Franken. Beide Modelle sind ab November bei den Händlern. (zb.) Die 29. «Auto Zürich Car Show» findet in der Messe Zürich statt. Do, 29. Oktober, bis So, 1. November. Der Eintritt kostet 19 Franken – Schüler, Studenten, Lehrlinge erhalten vergünstigte Tickets für 10 Franken, AHV/IV-Bezüger bezahlen 12 Franken. Erneut gibt es ein Abendticket, gültig am Do oder Fr ab 18 Uhr, für nur 10 Franken. Zudem sind Familientickets à 39 Franken für zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder unter 17 Jahren erhältlich. AUTONEWS Volkswagen Volkswagen bekräftigt, dass Fahrzeuge mit EA-288-Motoren innerhalb der EU sowohl nach EU5- als auch nach EU6-Norm nicht manipuliert wurden. General Motors General Motors arbeitet bei der Entwicklung der nächsten Generation des Chevrolet Bolt EV mit LG Electronics zusammen. LG liefert Elektromotor, Batterieeinheit Verteilermodule, Infotainmentsystem und Kombiinstrument. Stadt Zürich Nr. 44 29. Oktober 2015 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Lukas Hartmann signierte seinen Jugendroman «Mein Dschinn». Die Zürcher Schauspielerin und Autorin Monique Schwitter ist mit «Eins im Andern» für den Schweizer Buchpreis nominiert. Hommage an die Schriftstellerin Anne Cuneo mit einer Lesung im Tram: Schauspielerin Dinah Hinz und Peter Fischli. Im Bann des geschriebenen und des gesprochenen Wortes Mit «Zürich liest» ging vergangenes Wochenende nach fünf Tagen ein Festival der Sinne zu Ende. In rund 160 Veranstaltungen wurde dem geschriebenen Wort in Lesungen gehuldigt. Einer der Höhepunkte war die Buchpremiere des Büchner- und Schweizer Literaturpreisträgers Adolf Muschg. Die Vorstellung seines Romans «Die japanische Tasche» geriet – feinsinnig moderiert von Stefan Zweifel und in Anwesenheit des Münchner Verlegers Jonathan Beck – zu einem Glanzlicht. Im Anschluss waren die Gäste, unter denen man auch die frühere Triemli-Chefärztin Brida von Castelberg, Publizist Iso Camartin oder Schriftstellerin Isolde Schaad sah, von LiteraturhausLeiterin Gesa Schneider zum Apéro geladen. Viele Kinder fanden sich in ANZEIGEN der Pro-Senectute-Bibliothek an der Bederstrasse bei der Vorstellung des Jugendromans «Mein Dschinn» von Lukas Hartmann ein. Der Ehemann von Bundesrätin Simonetta Sommaruga ist mit seinem neusten Buch für den «Prix Chronos» nominiert. Quasi ein Heimspiel im eigenen Quartier war die Lesung von Silvio Blatter im «Bücherparadies» im Seefeld. Der Schriftsteller und Autor von «Wir zählen unsere Tage nicht» wohnt nur gerade 100 Meter entfernt. «Oerlikon liest mit» lautete das Motto bei Nievergelt, wo Franz Hohler das Publikum mit einer Lesung aus «Ein Feuer im Garten» beglückte. Später traf er nochmals im «Kramhof» mit der Vorstellung seines Kinderbuchs «Die Nacht des Kometen» auf begeistertes Publikum. Franz Hohler las bei Nievergelt in Oerlikon und bei Orell Füssli. Der Bündner Arno Camenisch rockte die Buchhandlung Barth. Adolf Muschg las aus seinem Roman «Die japanische Tasche». Meral Kureyshi ist mit ihrem Erstling für den Buchpreis nominiert. Silvio Blatter beim Heimspiel im Bücherparadies im Seefeld. Buchpreis-Nominierter Martin R. Dean («Verbeugung vor Spiegeln»). 14 Züriberg Nr. 44 29. Oktober 2015 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Stadtbibliothekopfikon.ch empfiehlt: Von Geist und Geistern Wir alle haben Geister in unserem Leben. Es sind Facetten unserer Persönlichkeit, die wir nie realisieren konnten. Für jedes Ja stirbt ein Nein, für jeden Jungen, der geboren wird, entsteht der Geist eines Mädchens. Hilary Mantel hat sich ihren Geistern gestellt. In ihrer Autobiografie erzählt sie von ihrem Aufwachsen in einfachsten Verhältnissen und von den Zwängen, denen sich das eigensinnige und träumerische Mädchen unterwerfen muss. Und sie berichtet von ihrer Krankheit, die dazu führt, dass sich das Äussere der jungen Frau verändert und sie niemals Kinder gebären wird. Im Angesicht der Geister entscheidet sie sich für ein Geistesleben und wird eine der gefeiertsten Autorinnen und wichtigsten sozialkritischen Stimmen Englands. «Von Geist und Geistern» erzählt die bewegte und bewegende Geschichte einer Frau, die ihre Schwächen immer wieder in Stärken verwandelt hat. Ein Zeugnis, das Mut macht und staunen lässt. Von Geist und Geistern. Hilary Mantel. DuMont. 2015. Eins im Andern Eines Abends erfährt sie, als sie nach ihrer ersten Liebe googelt, dass er sich aus dem achten Stock gestürzt hat. Vor fast fünf Jahren schon. Sie ist schockiert, ebenso sehr über seinen Selbstmord wie über die Tatsache, dass sie ihn gar nicht vermisst hat. Nun hat sie ihn am Hals, stärker als zu Lebzeiten. Was ist das, die Liebe? Wieso kann sie kommen und gehen? Wohin geht sie, wenn sie geht? Und was ist eigentlich mit der aktuellen Liebe los? Der sitzt in seinem Zimmer und checkt Mails oder sieht fern. Die Protagonistin in Monique Schwitters neuem Roman beginnt nun eine «recherche amoureuse»: Sie handelt ihre Liebesbiografie an zwölf Männern ab, die weit mehr als nur die Namen gemein haben mit den Aposteln, den Gesandten des Glaubens und der Liebe. Es sind beinahe mythische Umrisse von Männern, die sie schreibend mit Liebe, Leben und Geschichte füllt. Und je länger sie schreibt, desto stärker schiebt sich die Rahmengeschichte, ihre aktuelle Liebessituation, ins Zentrum, bis sie die Handlung übernimmt. Monique Schwitter, geb. 1972 in Zürich, lebt seit 2005 in Hamburg. Ihr neuer Roman «Eins im Andern» ist für den Schweizer Buchpreis 2015 nominiert. Eins im Andern. Monique Schwitter. Droschl. 2015. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 29. Oktober 10.15 Kindertreff PBZ: Buchstart Geschichtenzeit. Für Eltern mit Kleinkindern von 2 bis 3 Jahren. Animation mit Marina Maffei. Pestalozzi-Bibliothek Altstadt, Zähringerstrasse 17. 14.30 Thé Dansant: mit dem Duo Wiener Phantasie. Pflegezentrum Riesbach, Witellikerstrasse 19. 17.00–20.00 Finissage: Fotografien Lydia Scherrer. Galerie Kunst im West, Hardturmstrasse 121. 18.30 Ausstellung: Ausstellung «Kunst trotz(t) Demenz» mit 40 Künstlern. Finissage: Freitag, 20. November, 16.30 Uhr, Kapelle. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 19.30 «Wort und Musik im Dialog»: «Der flexible Mensch und sein Schatten». Mit Prof. Daniel Hell und Roderick Zeig. Aus der Anlassreihe «Die Kunst, zu leben». Seminarhotel Spirgarten, Lindenplatz 5. 20.00 Vorstellung von Manuel Stahlberger: Theater am Hechtplatz, Hechtplatz 7. 20.00 «Billie Holiday Jubilee»: Virginia Beatrice (voc), Christoph Hegi (p) und Roman Dylag (b) verneigen sich mit einem Tribut zum 100-jährigen Geburtstag der grossen, schwarzen Sängerin Lady Day. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 20.15 «Drei Affen»: Ensemble Materialtheater. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. Freitag, 30. Oktober 19.00 Buchvernissage: «Orchideen im Engadin», von Michel Lansel. Buchhandlung Hirslanden, Freiestrasse 221. 20.00 Vorstellung von Manuel Stahlberger: Theater am Hechtplatz, Hechtplatz 7. Samstag, 31. Oktober 6.00–16.00 Flohmarkt: Bürkliplatz. 10.00–16.00 Koffermarkt: Kunsthandwerk und kreative Kleinigkeiten werden von 28 Ausstellern in Koffern zum Verkauf angeboten. Quartiertreff Eidmattegge der Heilsarmee, Eidmattstrasse 16. 11.00 Verein Frauenstadtrundgang Zürich: «Dass mir das Herz im Leib ist kalt». Die Frauen und der Tod. Ein historischer Rundgang auf dem Friedhof Sihlfeld. www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Friedhof Sihlfeld, Aemtlerstrasse 151. 14.30 Figurentheater: «Das Gold des Hasen», frei nach dem Bilderbuch von Martin Baltscheit & Christine Schwarz. Figurentheater Sven Mathiasen. Ab 5 Jahren, Mundart. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. 19.15 Konzert: Eintritt frei. Kollekte. Ab 18.30 Uhr Einführung ins Konzert, mit Apéro im Pfarreisaal. Orgel und gregorianischer Choral: Werke von Girolamo Frescobaldi (1583–1643) und Charles Tournemire (1870–1939). Künstler: Tobias Willi, Orgel, und Dr. Bernhard Hangartner, Choralmagister. Kirche Bruder Klaus, Milchbuckstrasse 73. 20.00 Vorstellung von Manuel Stahlberger: Theater am Hechtplatz, Hechtplatz 7. 14.00 Lustspiel: Saalöffnung: 13 Uhr. 1. Teil: Theater «Leih mir diini Frau». 2. Teil: Musik & Show «Elvis lebt». 3. Teil: Verlosung Theaterquiz. GZ Riesbach, Seefeldstrasse 93. 14.30 Öffentliche Führung: «Anatomie», mit Druckwerkstatt. Kulturama, Englischviertelstrasse 9. Konzertkasse ab 17.45 Uhr. Grossmünster, Zwingliplatz. 18.30 Podiumsgespräch: Ein Gespräch über Migration und ihre Folgen mit Direktbetroffenen und Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Kirche, Hilfsorganisationen und Freiwilligen. Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg, Dufourstrasse 160. 19.30 Buchpremiere Christian Haller: Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 Eveline Hasler: Die Schriftstellerin stellt ihr neues Buch «Stürmische Jahre» vor. Buchhandlung Hirslanden, Freiestrasse 221. Montag, 2. November Donnerstag, 5. November 19.30 Buchpremiere: Wilfried Meichtry. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 «Hechtsprung»: Mit Eduardo Blake, Gigi Moto, Rob Spence, Superbuffo, Moderation: Helga Schneider. Theater am Hechtplatz, Hechtplatz 7. 14.30 Filmnachmittag: «Schneewittchen». Pflegezentrum Riesbach (Saal), Witellikerstrasse 19. 16.00 Kindertreff PBZ: Bücherkiste. «Die Luftschiff-Piraten – Ahoi, Käpten Milla!». Für Kinder von 4 bis 8 Jahren. Animation mit Sandra Lidwina Tuena-Landolt. Pestalozzi-Bibliothek Witikon, Witikonerstrasse 397. 18.00 Vernissage: «Abgerissen». Heinz Egger/Spuren auf Plakatwänden. Fotografische Dokumentation von Text- und Bildartefakten Eintritt frei. Weitere Infos: www.die-kassette.ch/abgerissen. Kassette, Wolfbachstrasse 9. 19.00–20.30 Vortrag: Vortragstrilogie «Drei Drittel verletztes Gehirn – Verletztes Du und Ich. Zurück in den Alltag mit einer veränderten Gefühlswelt». Wie geht das Umfeld damit um? Angehörige und Betroffene sprechen über ihre Erfahrungen. Gemeinschaftszentrum Riesbach, Seefeldstr. 93. 20.00 Standards – Beyond Insane: Renzo Spotti Trio, Renzo Spotti (ts, ss), Tomi Hirt (b), Dieter Ulrich (dr). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. Sonntag, 1. November Dienstag, 3. November 14.00–15.00 Öffentliche Führungen: Mit Grips und Koffein, «Fossilien». Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 17.30–19.30 «Stadterneuerung erleben»: Öffentlicher Rundgang mit Vorstellung realisierter Projekte zum Plan Lumière. Mitarbeitende der Stadt Zürich führen durch die Innenstadt und zeigen unterschiedliche Beleuchtungszenarien. Bahnhofbrücke. 18.00 Vernissage Andy Warhol: «Andy Warhol – The Life Years 1949–1959». Ausstellung bis 23. Dezember und 4. bis 17. Januar. Graphische Sammlung der ETH, Rämistrasse 101. 18.00 Trio Kaiapo: Mitreissender Brasil-Jazz, virtuoser Bossa-Nova und Musica Popular Brasileira mit Bandleader Floriano Inácio Jr. (p, cav), begleitet von Dudu Penz (b) und Mauro Martins (dr). Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23. 19.30 Konzert: Zürcher Kammerorchester mit Edita Gruberova. Tonhalle (Grosser Saal), Claridenstrasse 7. Mittwoch, 4. November 10.00–19.00 Ausstellung: Ausstellung «Kunst trotz(t) Demenz» mit 40 Künstlern. Finissage: Freitag, 20. November, 16.30 Uhr, Kapelle. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 14.00–15.00 Kinderplausch: «Schick in der Urzeit». Ab Schulalter – auf Anmeldung. Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 14.30 Theater: Mit der Seniorenbühne. Pflegezentrum Witikon (Saal), Kienastenwiesweg 2. 18.30 Herbstzyklus: Internationale Orgelkonzerte 2015. Pier Damiano Peretti, Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien. Freitag, 6. November 8.00–17.00 Blueme-Chalet: Jeden Freitag ist Blumenverkauf im idyllischen Chalet im Klus Park. Unsere Blumenfrauen freuen sich auf Ihren Besuch. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 14.00–17.00 Ausstellung: «Valle bavo na – Ein Tessiner Bergtal wie kein anderes». Ausstellung bis 29. Mai. Heimatschutzzentrum, Villa Patumbah, Zollikerstrasse 128. 19.00–20.00 Räbeliechtliumzug: Der Räbeliechtliumzug durchs Quartier endet im Alterszentrum Klus Park mit Hot-Dogs, Punsch für die Kinder und Glühwein für die Eltern. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 19.30 Lesung und Gespräch: Mit Masoura Eseddin. Moderation: Susanne Schanda. Literaturhaus, Limmatquai 62. Melden Sie uns Ihre Events im Quartier per Mail an [email protected] mindestens 14 Tage vor dem Veranstaltungsdatum. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.), [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.), Manuel Risi (mr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00, [email protected] Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Züriberg Veranstaltungen & Freizeit GEMEINSCHAFTSZENTREN GZ Hottingen Gemeindestr. 54, 8032 Zürich Tel./Fax 044 251 02 29 www.gz-zh.ch/8 Tango Argentino Milonga. Sa, 31. Okt., 21 Uhr, im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54. Vorschau: Räbeliechtli-Singen: Do, 5. Nov., 18.30 Uhr, im Arterpark an der Minervastrasse. Winteröffnungszeiten im Pflegiraum: Mo, Di und Do 14 bis 17.30 Uhr, Mi 9 bis 12 Uhr. Anlaufstelle Kinderbetreuung Artergut Klosbachstr. 25, 8032 Zürich Tel. 044 412 72 07 E-Mail Elterninfo-Kreis 7–[email protected] www.stadt-zuerich.ch/kinderbetreuung Standorte und Öffnungszeiten: Kinderhaus Artergut, Klosbachstrasse 25, Mo 13 bis 16 Uhr, Do 16.30 bis 18.30 Uhr. Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstr. 36, jeden ersten Do im Monat, 14 bis 15.30 Uhr. GZ Riesbach, Seefeldstr. 93, jeden 2. Do im Monat, 9.30 bis 11.30 Uhr. Kirchgemeindehaus Witikon, Witikonerstr. 286, jeden letzten Do im Monat, 14 bis 15.30 Uhr. Altstadthaus Quartiertreff Kreis 1 Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich Tel. 044 251 42 59 www.altstadthaus.ch E-Mail [email protected] Helferessen Neumarktfest: Fr, 30. Okt., 19.30 Uhr. Anm.: 044 251 42 59. Krims-Krams-Werkstatt: Mi, 4. Nov., 14 bis 17 Uhr. Menu 1 mit Beilage: Do, 5. Nov., 19.30 Uhr. Anmelden: 044 251 42 59. Quartiertreff Fluntern Voltastrasse 58, 8044 Zürich Tel. 043 244 92 74 www.lokal-fluntern.ch Winter-Handwerkermarkt: So, 1. Nov., 10 bis 17 Uhr. Mütter-/Väterberatung: Di, 3. Nov., 10 bis 12 Uhr. Räbenschnitzen: Mi, 4. Nov., 9 bis 11 Uhr für die Kleinen; 14 bis 17 Uhr für alle. Strick-/Flick-Bar: Do, 5. Nov., 20 bis 22 Uhr. Räbenschnitzen: Fr, 6. Nov., 14 bis 17 Uhr für alle. GZ Witikon Witikonerstr. 405, 8053 Zürich Tel. 044 422 75 61 E-Mail [email protected] Gratis Bücher/CD/DVD-Tauschmarkt: Sa, 31. Okt., 9 bis 12 Uhr, So, 1. Nov., 10 bis 17 Uhr. Neu: Strick- und Häkeltreff: Fr, 13. Nov. und 18. Dez., 14 bis 16 Uhr. GZ Riesbach Seefeldstr. 93, 8008 Zürich Tel. 044 387 74 50 www.gz-zh.ch/riesbach Festival der Religionen: Familienkonzert, Sa, 31. Okt., 10 bis 11 Uhr. Festival der Religionen: Interreligiöse Begegnung: Sa, 31. Okt., 11 bis 12 Uhr. GFZ-Familienzentrum Zeltweg Zeltweg 21b, 8032 Zürich Tel. 044 253 75 20 www.gfz-zh.ch/familienzentren E-Mail [email protected] Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre. Quartiertreff Hirslanden Forchstr. 248, 8032 Zürich Tel. 043 819 37 27 E-Mail [email protected] Offenes Räbenschnitzen: Do, 4. Nov., 15.30 Uhr, für die ganze Familie. Brunch: So, 8. Nov., 10 Uhr. Anmelden bis 5. Nov., 14 Uhr: 079 597 87 00. Rhythmik 60+: Do 14 bis 15 Uhr. ANZEIGEN Albert Hammond erstmals live in Zürich Albert Hammond schreibt seit über 40 Jahren Hits. Aus seiner Feder stammen etwa «It Never Rains in Southern California» (1972), «I don’t wanna lose you» und «Way of the World» (Tina Turner) oder «When you tell me that you love me» (Diana Ross). In Zürich zeigt sich der Singer/Songwriter nun erstmalig auch als charmanter Entertainer, der sein Publikum mit in das Konzert einbindet und auf seine – eigene – Liederreise durch die Jahrzehnte der Popgeschichte mitnimmt. (pd./mai.) Sonntag, 1. November, 20.30 Uhr, Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich. Nr. 44 29. Oktober 2015 15 16 Züriberg Nr. 44 29. Oktober 2015 AKTUELL An diesem Fest dreht sich fast alles um Obst Nicht nur kulinarisch zeigte sich der Herbst am Samstag für den Obstsortenmarkt im Botanischen Garten und das Mostfest auf dem Quartierhof Wynegg von seiner schönsten Seite. Lena Schenkel Von 65 Sorten Äpfel und Birnen über Kirschen und Kastanien bis zu Nüssen, Quitten und Zwetschgen: Am Obstsortenmarkt im Botanischen Garten der Universität Zürich wird jedes Jahr präsentiert, welche enorme Vielfalt an Kern-, Stein- und Schalenfrüchten heimische Bäume hervorbringen. Schier endlos neben dem erhältlichen Frischobst auch die daraus gewonnene Produktepalette, die an 20 Marktständen feilgeboten wird: Von St. Galler Dörrobst und Thurgauer Essigfrüchten über Zuger Kirschbalsamico und Bündner Nusstorte bis zu Freiburger Obstschnäpsen hat Traditionelles hier genauso Platz wie Innovatives. So gab es heuer neben Bratäpfeln erstmals mit Usteräpfeln oder Längler Birnen verfeinerte Grillwürste zu verköstigen. Stimmungsvoll: Das Mostfest fand unter besten Bedingungen statt. Hier sorgt die Band Blue Boulevard für Unterhaltung. Fotos: Lena Schenkel Gut besetzte Festbänke «Früchte, viel Zeit und Liebe», erklärt eine Standbetreiberin die Hauptzutaten. Das schmeckt man, und so kosten und kaufen die Besucher hier nur allzu gerne. Ebenso beliebt ist der Markt bei den Verkäufern; für viele ist er gar das Highlight im Marktjahr. «Die Atmosphäre in der idyllischen Gartenanlage ist einmalig», schwärmt eine Bündner Verkäuferin – ebenso wie die Vielzahl der beteiligten Regionen. «Hier haben die Leute noch Zeit», sagt sie. «Sie sind interessiert und kaufen auch», pflichten ihr die Fribourger Kollegen vis-à-vis bei, wobei der eine hinzufügt, man komme nicht wegen des Geldes, sondern «um die Zürcher glücklich zu machen». Diese stimmte neben den Gaumenfreuden vor allem das strahlende Herbstwetter glücklich, das zum gemütlichen Verweilen bei Sonnenschein einlud und den heuer erstmals aufgestellten Festbänken zu grosser Beliebtheit verhalf. Grund zum Feiern am Mostfest Zusätzliche Bänke mit weiteren 50 Sitzplätzen waren auch am jährlichen Mostfest auf der benachbarten Wynegg vonnöten, die man vom Botanischen Garten für einmal bequem per Fusspfad erreichte. 1000 bis 2000 Besucher genossen über den Tag verteilt herbstliche Kulinarik und die zahlreiANZEIGEN Bevölkert: Das Mostfest auf dem Quartierhof Wynegg. Herbstlich: Das Obstfest im Botanischen Garten. chen auf dem Quartierhof angebotenen Aktivitäten. Insbesondere Familien mit Kindern erfreuten sich am heuer massiv erweiterten Angebot, einem einzigartigen Mix aus Spiel, Spass und Wissenswertem rund um das Hof- und Tierleben. Stadtrat Golta feierte mit Allen Grund zum Feiern gab auch die Rede des diesjährigen Ehrengasts, Raphael Golta. Als Sozialvorsteher freuten ihn solch gesellige Anlässe, die Begegnungen im Quartier ermöglichen, besonders; und als Anwohner und Familienvater dankte er dem Quartierhof und den rund 200 hinter den Festkulissen Mitwirkenden für diesen einmaligen Anlass. Als Stadtrat durfte er zudem die frohe Kunde überbringen, dass der Landabtausch mit dem Kanton konkrete Formen annehme (siehe Kasten), womit «dieses besondere Fleckchen Erde und Idyll hoffentlich erhalten bleibt». Bunt: Kinder werden geschminkt. Saftig: Kinder pressen Most. Packend: Duell im Sägemehl. Landabtausch mit dem Kanton Aktuell gehört ein Grossteil an Grund und Boden des Quartierhofs Wynegg dem Kanton Zürich, der lange beabsichtigte, die Landparzelle zu verkaufen, was wohl das Ende des letzten Bauernhofs im Stadtkreis 8 bedeutet hätte. 2012 einigten sich Stadt und Kanton aber nach langwierigen Rechtsstreitig- keiten auf einen Landabtausch und damit auf den Erhalt der Wynegg. Letzten Monat wurden die konkret im Tauschgeschäft enthaltenen Landteile und Liegenschaften festgelegt. Der definitive Verhandlungsabschluss muss allerdings noch vom Gemeinderat, dem Stadtparlament, genehmigt werden. (les) Quitten und Kastanien.
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