FREMDE LANDSLEUTE – RUSSLANDDEUTSCHE AUF SEITE 6 DER E I N BLICK ALTERNATIVE Freitag, 4. März 2016 1. Jahrg./2016/Nr. 2 · DM 2,93 Einzelpreis 1,50 € Schäubles Milchmädchenrechnungen: Schwarzes Loch statt Schwarzer Null von Albrecht Glaser Seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts werden in Deutschland kontinuierlich Staatsschulden aufgebaut. Von damals 1.000 Mark pro Westdeutschen auf heute rund 25.000 Euro für jeden Einwohner Deutschlands. Das entsprach damals einem Schuldenbetrag von 64 Milliarden Mark, heute sind es etwa 2,2 Billionen Euro. Wie eine zeitnah stark schrumpfende Bevölkerung, die hochwahrscheinlich mit einer schrumpfenden Volkswirtschaft einhergeht, diese Lasten der Vergangenheit tragen soll, wird nicht erörtert. Die Medien und die Öffentlichkeit leben in der Meinung, die „Schwarze Null“ sei wenigstens ein Beleg für die Vermeidung eines weiteren Schuldenaufbaus. Und Schäuble tut alles, um diesen Eindruck zu erwecken und zu bestärken. Die Wahrheit ist jedoch, dass es sich dabei um die berühmte Milchmädchenrechnung handelt. Denn im Unterschied zu einer kaufmännischen Betrachtungsweise, wie sie sich in jeder Unternehmensbilanz niederschlägt, wird der Werteverzehr der gesam- ten Infrastruktur des Bundes – und bei Ländern und Kommunen ist dies nicht anders – in Gestalt von Straßen, Brücken, Wasserstraßen, Flugzeugen, Panzern, Bürogebäuden und EDV-Anlagen im Zahlenwerk überhaupt nicht abgebildet. Das Gleiche gilt für die sich auftürmenden Lasten für die Pensionen aller Politiker und Beamten. trag der Staatsschulden und müssten in Wahrheit diesen zugerechnet werden. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Nullzinspolitik der EZB seit Jahren den Gesamtbetrag der Staatsschulden von Zinsen nahezu freistellt. Würden diese anfallen, wäre allein dies für den öffentlichen Sektor ein weiterer jährlicher Ausgabenbetrag von rund 60 Milliarden Euro. Man könnte auf die Idee kommen, dass die Bundesregierung die EZB-Zinspolitik deshalb unbeanstandet lässt, damit sie künstliche Haushaltsvorteile dadurch hat. Den Sparer kostet dieser Trick jährlich etwa 25 Milliarden Euro an Vermögensverlust. Seine private Alterssicherung schmilzt und treibt Millionen Menschen in die Altersarmut. Wie man sieht, ist die schwarze Null eher ein schwarzes Loch. Wenn man jetzt die sich zusätzlich auf© Deutscher Bundestag / Achim Melde bauenden Migrationslasten in Betracht zieht, dann ist Bei alldem geht es jährlich um die Finanzkatastrophe in naher zweistellige Milliardenbeträge, Zeit absehbar. Gut 50 Milliarden die einen ungehinderten weiteren Euro werden allein für 2016 und Schuldenaufbau darstellen, ohne 2017 hierfür benötigt und weitere dass dies von irgendjemand au- Steigerungen zeichnen sich ab. ßerhalb der Fachwelt bemerkt Und die Haftungsrisiken für EUwird. Allein die Versorgungslas- Verpflichtungen in Höhe von ten betragen eine halbe Billion mit etwa 600 Milliarden Euro sind jährlicher Steigerung. Diese Be- nicht einmal berücksichtigt. Die träge erscheinen auch nicht im Be- Staatskrise rückt näher. Bundespräsident Gauck: Bloß keine zweite Amtszeit! von Thorsten Hinz Politiker fast aller Bundestagsparteien wollen Joachim Gauck für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident gewinnen. Das Anerbieten wird Gaucks Eitelkeit schmeicheln, doch es stellt das Gegenteil eines Kompliments dar, wenn die etablierten Parteien, die sich den Staat zur Beute gemacht haben und ihn jetzt zielsicher dem Bankrott zuführen, ihn für am besten geeignet halten, ihnen bei der Verschleppung des Offenbarungseides beizustehen. Jenseits solcher egoistischen Gruppeninteressen spricht nichts dafür, den Amtsinhaber in die Verlängerung zu schicken. Gauck hat keine einzige Schneise durch das Dickicht der Tagespolitik geschlagen. Nirgendwo hat er strategische Orientierung gegeben. Keine einzige Formulierung ist ihm gelungen, die sich über das Niveau der politischen Phrasen und Platitüden erhebt. Statt Sprechverbote zu lockern, hat er sie befestigt. Ergo: Er verkörpert das genaue Gegenteil dessen, was das Land lebensnotwendig braucht. Als Anwalt und Sprachrohr der Bürger gegenüber dem Parteienstaat war Joachim Gauck ein Totalausfall. Das heißt, ein einziges Mal muckte er auf, als er die AlternativlosKanzlerin aufforderte, der Öffentlichkeit ihre Euro-RettungsPolitik zu erklären. Gauck war mit dem Bonus des Bürgerrechtlers und 89er-Revolutionärs ins Schloss Bellevue eingezogen. Umso schwerer wiegt es, dass er sich als Bundespräsident umstandslos das gängige politische „Kaderwelsch“ (ein Brecht-Wort) zu eigen gemacht und damit signalisiert hat, dass das Freiheitsbegehren von 1989 im „bunten“ Konformismus des „Hippie-Staates“ (Anthony Glees) seine Vollendung und seinen Abschluss gefunden hätte. Die sich darin nicht wiederfinden, hat er mit dem ebenso törichten wie stigmatisierenden „Dunkeldeutschland“-Verdikt bedacht. Nur diese Abgeschmacktheit wird – neben einem Haufen enttäuschter Erwartungen – bleiben von seiner Präsidentschaft! Im nächsten Jahr begeht Joachim Gauck seinen 77. Geburtstag. Er ist dann genau in dem Alter wie Erich Honecker, als es den eigenen Genossen reichte und sie ihn absetzten. Joachim Gauck sollte die Zeichen der Zeit besser verstehen und sich und dem Land den größtmöglichen Gefallen tun, indem er klarstellt: Es reicht! SCHEINE, DIE FREIHEIT BEDEUTEN Die Diskussion um eine schrittweise Bargeldabschaffung bewegt die Gemüter Seite 2 EIN PHILOSOPH SUCHT ALTERNATIVEN Dr. Marc Jongen mahnt in Zeiten der Massenmigration zur kulturellen Nachhaltigkeit Seite 4 LANDSLEUTE, DIE FREMD ERSCHEINEN Fast drei Millionen Russlanddeutsche in unserem Land sind ein immer wichtigerer Faktor Seite 6 BURGEN-WANDERUNG MIT GESCHICHTSLEKTIONEN Der Trifels bei Annweiler ist das Herz und PR-Symbol einer faszinierenden Region Seite 8 Europa im Wandel: Im Osten geht die Sonne auf von Martin Louis Schmidt Unser Heimatkontinent verändert sich seit Monaten rasant. Wir alle befinden uns inmitten einer Phase der Umorientierung, die schon jetzt als tiefer historischer Einschnitt erkennbar ist. Ausgelöst von einen in diesem Ausmaß und in dieser Geschwindigkeit neuartigem gewaltigen Zuwanderungsstrom gerät alles Vertraute in Bewegung. Vieles spricht dafür, dass sich das Europa des Sommers 2016 von jenem des vorangegangenen Sommers grundlegend unterscheidet. Noch ist es kaum möglich, dieses neue Europa deutlicher zu skizzieren. Klar ist aber, dass massive Gefahren einer anhaltenden sicherheitspolitischen und kulturellen Destabilisierung großen Chancen eines nationalen wie übernationalen Aufbruchs der abendländischen Staatenwelt ge- genüberstehen. Eines Aufbruchs, zu dessen Fundamenten zentrale Werte und Leitbegriffe gehören: Freiheit, Selbstbestimmung, Identität und Patriotismus, ethisch-religiöse Bindung, größtmögliche Vielfalt von Individuen und ethnokulturellen Gemeinschaften, basisdemokratische Mitwirkung, Eigenverantwortung und nicht zuletzt ein aus tiefster Überzeugung kommender Anti-Zentralismus, Anti-Bürokratismus und Anti-Egalitarismus. Die Vorboten dieses aus Asylund Euro-Währungschaos entstehenden alternativen Europas finden sich überall, am stärksten jedoch im Osten und ganz im Westen unseres Kontinents. Vor allem sind es Deutschlands ostmitteleuropäische Nachbarn Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn, deren ausgeprägtes Nationalgefühl zusammen mit den traumatischen Erfahrungen des Sowjet-Kommunismus den Kampf für eine selbstbestimmte europäische Staatengemeinschaft motivieren. Die dortigen Regierungen verteidigen, ganz gleich ob von linken oder eher rechten Parteien getragen, das Eigene und streben danach, unkontrollierten Massenmigrationen aus gänzlich anderen Kulturräumen Riegel vorzuschieben, Deshalb sind sie dabei, inzwischen auch dank der tatkräftigen Unterstützung Österreichs, die Außengrenzen Europas dort zu sichern, vor das realistischerweise möglich ist: nämlich in den Balkanstaaten wie Mazedonien. Dort sind die Grenzlinien erheblich kürzer, der Wille der Verantwortungsträger stärker, deren Kontrolle leichter und die Kosten weitaus niedriger als in den Gewässern rund um die griechischen Inseln oder gar in der Türkei. Mit den östlichen Reformstaaten faktisch verbündet sind die Befürworter des Brexits, also eines Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union. Deren Aussichten für die Volksabstim- mung am 23. Juni sind den Umfragen zufolge gut, zumal neben Nigel Farages UKIP (United Kingdom Independence Party) sogar fünf konservative Minister der Regierung Cameron sowie der in der Bevölkerung sehr beliebte Londoner Bürgermeister Boris Johnson für ein Nein zur immer unattraktiveren EU werben. Antriebskräfte dieser Bewegung sind das abgrundtiefe Misstrauen gegenüber dem Machtund Vereinheitlichungswillen der immer hilfloser agierenden EU-Führer einerseits und die Prägung durch eine atlantischglobal ausgerichtete geschichtliche Sonderrolle andererseits. Die größten Feinde der Neuordnungsversuche aus Ost und West sitzen in den über Jahrzehnte hinweg bis ins Monströse erweiterten zentralistischen EUMachtapparaten in Brüssel und Straßburg sowie außerdem in der Berliner GroKo von Angela Merkel. Aber deren Tage dürften gezählt sein. Denn wie schrieb die britische Zeitung Daily Mail am 20. Februar: „Doch die EuroElite hat sich entschieden, den gewohnten Gang weiterzugehen, sie spielte tricksend mit dem Kleingedruckten herum, während der Gründungsvertrag von Rom in Flammen steht.“ Der Kolumnist Simon Jenkins hatte bereits am 17. Februar in der linksliberalen Tageszeitung The Guardian Bedenkenswertes geäußert: „Mit einem Ja zum EU-Austritt würden sich die Briten keineswegs von Festland-Europa isolieren, auch wenn die Angstmacher unter den EU-Befürwortern davor eindringlich warnen. Ein Ja zum Brexit würde vielmehr die Selbstzufriedenheit der EU schwer erschüttern. Es würde einem Drücken der ResetTaste gleichkommen. Die EU oder zumindest die Staaten außerhalb der Eurozone wären gezwungen, ein neues Gleichgewicht aus überstaatlicher Regulierung und freiem Handel zu finden. Wie arrogant es auf andere auch immer wirken mag, Großbritannien hätte damit den Anstoß für Reformen geliefert. Das will doch sicher jeder.“ Grundsätzlicher fällt eine gleichzeitige Lageanalyse in der kroatischen Zeitung „Ve`ćernji list“aus: „Der Fokus liegt auf der Souveränität der Mitgliedsstaaten und erstmals wird öffentlich verkündet werden, dass nicht alle Länder unbedingt der Maxime eines ‚immer engeren Zusammenschlusses‘ folgen müssen, wie es in der Präambel des Grundvertrages der EU von 1957 steht. (...) In Europa fühlen sich einfach nicht alle als Europäer, sondern als Deutsche, Griechen, Kroaten usw. Diese Identität ist nicht nur eine politische, sondern auch eine kulturelle und historische und kann auf keinem EU-Gipfel einfach gelöscht werden. Niemand kann irgendwem in Europa irgendeine europäische Identität aufzwingen. So wird die EU das bleiben, was sie ist: eine Gemeinschaft souveräner Staaten.“ UNSER LAND 2 | DER ALTERNATIVE EINBLICK Freitag, 4. März 2016 Die Asylkrise im Spiegel von Zitaten: Kommentar zur Krise der deutschen Bildungspolitik: „Deutsche Politiker sprechen dauernd von der Menschenwürde, die unantastbar sei. Man tut so, als sei die Menschenwürde ein allen angeborenes Organ wie Arme oder Beine. Das ist ein naives Menschenbild. Menschenwürde fällt nicht vom Himmel, sondern setzt einen funktionierenden Staat voraus, der sie in seinen Grenzen garantieren kann. Und dann muss man sich die Frage stellen: Wie kann man dieses Staatsgebilde erhalten? Das gelingt nur mit sehr strikten Regeln, sonst verliert der Staat seine integrierende, die Menschenrechte garantierende Kraft. Ich habe große Befürchtungen, dass unser Staat diese Kraft verliert, wenn wir in bestimmten Teilen der Gesellschaft eine islamische Mehrheit mit einer völlig anderen Wertvorstellung haben.“ Prof. Rüdiger Safranski, Philosoph im Interview mit der Fernsehzeitschrift tv14, Ausgabe 4/16 „Eine der häufigsten Rechtfertigungen für die gegenwärtige Völkerwanderungs-Katastrophe lautet: ‚Das Asylrecht ist eines der wichtigsten Menschenrechte und kann nicht begrenzt werden.‘ Viele Politiker haben diesen Satz geliebt, zumindest bis zum Jahreswechsel. Nur: Er ist nicht richtig, sondern komplett falsch. Juristisch, moralisch, historisch, empirisch.“ Andreas Unterberger, österreichischer Journalist auf der Netzseite des Deutschen Arbeitgeberverbandes, 22. Februar 2016 „Es sind nicht die Zeiten für Pippi-Langstrumpf oder Ponyhof-Politik (…) Das Leben im Irak und in Afghanistan ist hart und nach unseren Maßstäben auch riskant. Es gibt aber auch im Irak weite Gebiete, die nicht von den Terroristen des Islamischen Staats beherrscht werden. Selbst nach der Genfer Flüchtlingskonvention müssen die Menschen zuerst in solche Gebiete fliehen.“ Boris Palmer, Grünen-Oberbürgermeister von Tübingen im SPIEGEL online vom 13. Februar 2016 „Von einem ‚Schießbefehl‘ war ohnehin nie die Rede. Frau Petry hat offensichtlich recht, wenn sie sagt, ‚man wollte die Schlagzeile AfD will auf Flüchtlinge schießen produzieren‘. Etwa, indem unterschlagen wurde, daß sie auch gesagt hat: ‚Kein Polizist will auf einen Flüchtling schießen. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima ratio gehört der Einsatz von Waffen (…) So wie es im Gesetz steht.“ Und: ‚Entscheidend ist, daß wir es so weit nicht kommen lassen und über Abkommen und Kontrollen (…) den Flüchtlingszustrom bremsen.‘ Ich finde, das ist eindeutig.“ Uwe Junge, AfD-Spitzenkandidat Rheinland-Pfalz, im Interview mit der JUNGEN FREIHEIT am 12. Februar 2016 „Wir haben im Moment keinen Zustand von Recht und Ordnung (…) Es ist eine Herrschaft des Unrechts“ Horst Seehofer; CSU-Parteivorsitzender in der PASSAUER NEUEN PRESSE vom 9. Februar 2016 „In der demnächst wohl einstigen sogenannten Karnevalshochburg Mainz hat die Polizei für den Rosenmontagsumzug erstmals sichere Räume und Notinseln für Frauen eingerichtet. Dort können die Damen gegebenenfalls tun, was heute ohnehin immer mehr Deutschen obliegt und im kommenden Epöchlein ein veritabler Trend werden dürfte: Schutz suchen vor Schutzsuchenden.“ Michael Klonovsky, Journalist und Publizist im FOCUS online vom 6. Februar 2016 „Das Prinzip, wonach deutsche Lösungen immer auch gute Lösungen sind, ist nicht universell. (...) In der Flüchtlingskrise hat Angela Merkel geirrt. Die Vertreter der Visegrád-Länder - das zeigt sich immer deutlicher - hatten von Anfang an Recht. Man kann vor der Realität nicht ewig die Augen verschließen. Zur Realität gehört die Einführung von Obergrenzen in Dänemark, Schweden und Österreich. (...) Nur Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn unterstützt noch die Kanzlerin und warnt die V4, abtrünnig zu werden. In Wahrheit ist nur eine einsam: Königin Angela.“ Pravda, slowakische Tageszeitung, Februar 2016 „Ist Merkel schuld an der Flüchtlingskrise? Wer sonst!!??“ Paul Collier, britischer Ökonom in der WELT vom 29. Januar 2016 „60 Prozent der Flüchtlinge sind keine.“ Franz Timmermanns, Vize-Präsident EU-Kommission in der WELT vom 27. Januar 2016 „Die Behauptungen sind hanebüchener Quatsch, die Beamten haben längst die Kontrolle verloren. Derzeit werden nur 10 Prozent der Flüchtlinge registriert. Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft im FOCUS vom 24. Januar 2016 als Reaktion auf die Behauptung von Bundesinnenminister de Maiziere, dass „fast alle Asylsuchende(n) … bereits nahe der Grenze vollständig erfasst werden“ könnten „Früher oder später mussten sich die Liberalen im Westen entscheiden, welche Gruppe mehr als alle anderen schützenswert ist: Frauen, Homosexuelle oder der Islam. Wir wissen jetzt, dass sie den Islam gewählt haben. Denn welche andere Gruppe wäre imstande, Politiker dazu zu bringen, derartig lächerliche Verrenkungen zu machen, um der hässlichen Wahrheit nicht ins Auge sehen zu müssen? Männliche sexuelle Gewalt gegen Frauen im großen Stil ist in Nordafrikas Kulturen so weit verbreitet, dass sie sogar einen eigenen Namen hat: ‚Taharrusch‘. Warum also überraschen die Ereignisse (von Köln; Anm. d. R.) irgendjemanden?“ Ian O‘Doherty, Kolumnist in THE IRISH INDEPENDENT vom 17. Januar 2016 „Wir können den Sozialstaat nicht aus purer Gesinnungsethik für die ganze Welt öffnen“ Hans-Werner Sinn, Ökonom, in der WIRTSCHAFTSWOCHE vom 13. Januar 2016 „Unser Land wird sich ändern und zwar drastisch. Und ich freue mich darauf!!“ Katrin Göring-Eckhard, Grünen-Politikerin im SPIEGEL online vom 21. November 2015 „Sagt Merkel und der gesamten politischen Elite, (...) dass Ihr entscheidet, wer zu Euch kommt und wer nicht, denn das ist Euer legitimes Selbstbestimmungsrecht als Volk.“ Imad Karim, libanesischer TV-Journalist und Filmregisseur, in EPOCH TIMES vom 16. Oktober 2015 Integration, Immigration, Inklusion von Konrad Adam Das deutsche Schulwesen, einst Vorbild für alle Welt, ist nicht nur auf einem, sondern auf vielen Wegen ruiniert worden; und jedes Mal mit durchschlagendem Erfolg. Der erste Weg führte über die Integration und zielte darauf ab, das überkommene, vielfach gegliederte Schulsystem durch einen einheitlichen Typ, die integrierte Gesamtschule, zu ersetzen. Der zweite bediente sich der Immigration, der Einwanderung von Fremdstämmigen, und lief darauf hinaus, den verbindlichen Gebrauch des Deutschen zugunsten eines Unterrichts in allen möglichen Muttersprachen einzuschränken. Der dritte und einstweilen letzte Weg läuft über die Inklusion und verlangt, behinderte und nichtbehinderte Kinder in sämtlichen Fächern gemeinsam zu unterrichten. Wie seine Vorläufer ist der Ruf nach Inklusion ein Erzeugnis der Theorie, nicht der Praxis. Er dient dazu, Schul-, Lern- und Bildungsforschern Aufträge und einer ahnungslosen Kultusbürokratie Vorwände zu verschaffen, die ohnehin schon leidgeprüfte deutsche Schule mit weiteren Reformen vollends zu überfrachten. Das Inklusionsprogramm liefert das allerneueste Beispiel für die bösen, zumindest unerwünschten Folgen einer ursprünglich guten Idee. Wie alle anderen Reformen, mit denen die deutsche Schule pausenlos traktiert worden ist, raubt ihr die flächendeckende Inklusion das, was sie vor allem braucht, um ihren Auftrag zu erfüllen: Dauer, Vorhersehbarkeit und Berechenbarkeit; Schulfrie- den also. An dem ist einem Bildungsfachmann genauso wenig gelegen wie einem Bildungsminister; beide wollen sich durch Reformen hervortun und die Schule alle paar Jahre, wie es dann regelmäßig heißt, neu erfinden: als ob es sie nicht längst schon gäbe! Politiker und Wissenschaftler wollen dem Fortschritt dienen, und zwar auch dann, wenn es den Fortschritt gar nicht gibt und auch nicht geben soll, weil sich über guten und schlechten Unterricht nicht viel Neues sagen lässt. Es waren Bildungsforscher, die uns erzählt haben, der Unterricht müsse mal lehrer-, mal schüler-, mal wissenschafts- und mal lernzielorientiert ablaufen. Sie wollten das Einschulungsalter, das aus guten Gründen seit eh und je bei sechs Jahren liegt, einmal auf fünf Jahre herab- und dann wieder auf sieben Jahre heraufsetzen. Die ersten Schulen hatten noch keine Erfahrungen mit dem Vorhaben gesammelt, die Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre zu verkürzen, als Bildungsplaner die Rückkehr zum G 9 verlangten. Die Koedukation, das gemeinsame Lernen von Jungen und Mädchen, ist von ihnen ebenso vehement gefordert wie bekämpft worden, immer im Namen „der“ Wissenschaft, auf die sie sich beriefen, als ob sie ihre Tante wäre. Abgesehen von Allerwelts-Weisheiten hat diese Tante aber nichts zu bieten. Statt ihr das immer wieder vorzuhalten, wollen wir sie selbst einmal zu Wort kommen lassen, und zwar in der Gestalt einer Lehrstuhlinhaberin für Hochschuldidaktik. Als wichtiges Ergebnis ihrer Forschungstätigkeit mahnt diese Frau zur Übermittlung bedeutungsvoller Inhalte, „da das Lernen von bedeutungsvollen dem von sinnfreien Inhalten überlegen ist“. Was man wohl seinerseits als Musterbeispiel für die Vermittlung eines sinnfreien Inhalts betrachten darf. Nun also die Inklusion als jüngster Modeartikel im Warenkatalog einer fortschrittstrunkenen Erziehungstheorie. Mehr für diejenigen zu tun, die weniger mitbrachten, war seinerzeit ein menschenfreundliches und überfälliges Programm. In seinem Namen sind im ganzen Land mit erheblichem Aufwand Hunderte von Sonderschulen errichtet worden, die später dann, als der Zeitgeist gewechselt hatte, in Förderschulen umbenannt wurden. Das alles ist jetzt für die Katz, weil ein unterbeschäftigter, aber überbezahlter Pädagoge auf die Idee gekommen ist, einen Fortschritt zu propagieren, der keiner war und keiner ist. Die Folgen sind grotesk. Sie zeigen sind beim Geographieunterricht, in dem keine Landkarten, sondern nur dreidimensionale, manuell ertastbare Modelle verwandt werden dürfen, weil ein sehbehindertes Kind unter den Schülern ist. Dieselbe Klassenräume, die aus Geldmangel nicht mehr sauber gehalten werden können, werden unter erheblichen Kosten mit schallschluckenden Deckenkonstruktionen versehen, um auch hörgeschädigte Kinder am gemeinsamen Unterricht teilnehmen zu lassen. Und Schulgebäude, deren Toiletten jeder Beschreibung spotten, werden vorsichtshalber mit Aufzügen ausgerüstet, die von den meisten Schülern nie benutzt werden dürfen. All das wäre zu verstehen, vielleicht auch zu begrüßen, wenn es dem erklärten Ziel, der Inklusion, denn tatsächlich zugute käme. Dem ist jedoch nicht so: vor allem deshalb nicht, weil Bauingenieure und Bildungsbürokraten von Gruppendynamik wenig oder nichts verstehen. Sonst wüssten sie nämlich, dass die technisch aufwändige Zuwendung, die sie behinderten Schülern zuteil werden lassen, eben nicht ein-, sondern ausschließt. Und zwar auf beiden Seiten, also nicht nur aus der Perspektive der Regelschüler, sondern auch aus Sicht der Begünstigten selbst. Kinder wollen dazugehören und reagieren empfindlich auf alles, was nach Besonderheit riecht. Genau die tritt aber umso deutlicher hervor, je größer der Aufwand, der in ihrem Namen getrieben wird. Doch das Millionenspiel wird weiter gehen, so lange, bis die Reform unter ebenso großem Aufwand, wie ihre Einführung gekostet hat, wieder abgeschafft wird. Gerechterweise wäre natürlich anzumerken, dass Bildungsforschern hier und da auch mal ein Treffer gelingt. So etwa die Erkenntnis, dass gute Schulen gute Lehrer beschäftigen, gute Lehrer guten Unterricht machen und guter Unterricht gute Schüler hervorbringt: „Auf den Lehrer kommt es an!“ hieß die triumphale Erkenntnis, mit der die Pisa-Studien hervorgetreten sind. Das ist gewiss nicht falsch; aber hätten wir diese Einsicht nicht etwas billiger haben können? Zur Diskussion um die Bargeldabschaffung: Wehret dem totalen Zugriff! von Matthias Joa Nicht nur der Ökonom und Wirtschaftsweise Peter Bofinger befürwortet eine Bargeldabschaffung. Auch in den Medien wird über entsprechende Bestrebungen verstärkt berichtet, und die Politiker bereiten nun auch für Deutschland erste entsprechende Maßnahmen vor. Die Argumente, die für eine Abschaffung sprechen, erscheinen auf den ersten Blick stichhaltig: Erschwerung von Schwarzarbeit, Drogengeschäften, Geldwäsche, geringere Wartezeiten an der Supermarktkasse, Kostenersparnis. Doch sind dies wirklich die wahren Gründe? Bargeld ist faktisch gleichbedeutend mit der Garantie des Privateigentums. Dieses Privateigentum müsste der Staat eigentlich schützen. Doch in Finanz- und Zentralbankreisen wird nicht ohne Grund besonders intensiv über eine Abschaffung des Bargelds diskutiert und diese mehr oder weniger unverhohlen eingefordert. Wenn nun aber das Bargeld abgeschafft wird, ist der Bürger lückenlos überwachbar. Bereits jetzt hat der Staat weitgehende Rechte, um die Kontoumsätze der Bürger einzusehen und auszuwerten. Wer die Kontoumsätze kennt, kann sich ein nahezu lückenloses Bild über den einzelnen Bürger verschaffen: wo kauft er ein, wo hat er getankt, an wen genau leistet er Zahlungen? Durch all diese Informationen lassen sich schon heute umfassende Einblicke in die Privatverhältnisse eines jeden Bürgers gewinnen. Ein Angriff auf das Bargeld ist letztlich ein Angriff auf die Freiheit des Einzelnen. Und es geht noch weiter: Der Staat und die Banken wür- den dann über einen Überblick aller Geld- und Finanzströme verfügen und könnten sich künftig – sozusagen per Knopfdruck – noch schamloser an der ersparten Geldern bedienen. Warnende Beispiele gibt es genug: So wurden 2013 in Zypern erhebliche Guthabenbeträge einbehalten, um die Rekapitalisierung der Banken zu sichern. In Spanien gibt es mittlerweile Guthabenstrafzinsen. Noch sind diese relativ niedrig, da die Kunden auf Bargeldhaltung ausweichen können. Besteht diese Möglichkeit nicht mehr, ist dieser Forn der faktischen Enteignung Tür und Tor geöffnet. Die Bargeldzahlung wurde in vielen EU-Ländern bereits erheblich ein- Foto: AE geschränkt. Auch Frankreich, Italien und Frankreich haben relativ niedrige Schwellenwerte eingeführt. Sie reichen von 999,99 Euro in Italien bis zu 2500 Euro in Spanien oder 3000 Euro in Frankreich, bezogen auf Inländer. Auch der Finanzminister Nordrhein-Westfalens hat sich wiederholt dieser Sichtweise angeschlossen und for- dert eine Deckelung auf 2000 oder 3000 Euro. Das ist politisch klug, folgt man der Sichtweise des Ministers. Denn es ist leichter, den Weg zu einer Bargeldabschaffung Schritt für Schritt zu gehen, da eine solche „Salamitaktik“ den in der Bevölkerung zweifellos vorhandenen Unmut samt etwaiger politischer Widerstandsversuche schwächt. Bekannte Ökonomen und Zentralbanker erörtern offen eine Vermögensabgabe von zehn Prozent zur Bewältigung der Kosten der Finanzkrise. Das Bargeld ist der Hebel für den Zugriff auf die Privatvermögen. Wirkt die massive Gelddruckerei der Zentralbanken nicht, so können die Sparer faktisch gezwungen werden, ihr Geld auszugeben – denn der Guthabenbetrag vermindert sich automatisch, per Knopfdruck. Der Hebel heißt hier nicht Vermögensabgabe, sondern Negativzinsen: Wer immer weniger vom gesparten hat, der gibt dieses lieber direkt aus. Sparen hätte dann endgültig ausgedient. So könnte nochmals kurzfristig höheres Wachstum generiert werden – Sozialismus pur. Auch wenn es einige Argumente für eine Bargeldabschaffung bzw. Begrenzung gibt, überwiegen in der Gesamtschau die negativen Konsequenzen. Wir müssen erkennen, was auf dem Spiel steht: unsere persönliche Freiheit. Deshalb: Wehret den Anfängen! UNSER LAND Freitag, 4. März 2016 DER ALTERNATIVE EINBLICK | 3 Kommentar: Die CDU in Wahlkampfzeiten Täuschen, Tarnen, Tricksen von Detlef Homa Man kann es kaum glauben und wundert sich darüber, was die CDUSpitzen in Bund und Land so von sich geben: Viele ihrer Aussagen sind ein Widerspruch in sich. Bei näherer Betrachtung ist dies aber kein Zufall, sondern lange und vielfach bewährte Wahlkampftaktik. „Rechts blinken, links überholen“ - wohl kaum eine Partei beherrscht und praktiziert dies so wie die CDU; bei keiner anderen Partei klaffen Anspruch und Realpolitik so weit auseinander. Das war nicht immer so, doch wie konnte es geschehen, dass eine große Volkspartei ihre konservativen Grundpfeiler über Bord wirft, vollkommen Inhaltslos wird und die Programmatik aus einer einzigen Person besteht: Angela Merkel? Schon längst keine konservative Partei mehr Dazu muss man sich die Ergebnisse und Folgen der Merkelschen Politik und die Entwicklung der CDU in den letzten Jahren vor Augen führen. Frau Merkel hat die CDU immer als Mittel angesehen, den Machterhalt zu sichern, sie ist mehr Bundeskanzlerin als CDU-Vorsitzende. Als unangefochtene „Alleinherrscherin“ hat sie ihrer Partei klar gemacht, wo die Reise hingeht: Die CDU muss in ihrer Grundhaltung „bunter“, also multikultureller, werden und sich nach links öffnen. Konservative Konkurrenten wurden eliminiert oder nach Brüssel abgeschoben (Merz, Koch, Oettinger) So strebte sie schon 2013 eine Koalition mit den GRÜNEN an, was mehr an den letzteren scheiterte als an ihr selbst. Mittlerweile sind schwarz-grüne Bündnisse auf Landesebene längst Realität, nämlich in Hessen, und könnten aktuell ein Vorbild sein für Rheinland-Pfalz und BadenWürttemberg. Die Innen- und Außenpolitik hat Angela Merkel konsequent nach ihren Vorgaben, also bunt und links, ausgerichtet und umgesetzt: · Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft; · Abschaffung der Wehrpflicht; · Bundeswehrreform (Rotstift und Verringerung der Sollstärke); · Personalabbau bei der Bundespolizei (in den Ländern analog); · EEG und Energiewende; · Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns; · Willkommenskultur für Flüchtlinge ohne Obergrenze, aber mit einer Politik der offenen Grenzen; Die Elwetritsche mänen... … des is doch eichentlich schad, dass die Angela Merkel kä Kinner hot. Un net wenisch annerre Spitzepolitiker in unserm Land a. Wammer nur mol an die griene Claudia Roth denkt, die hot des so gewollt. Wäre des nämlich net so, dann hätten die do owwe gar kä Zeit ghabt, so ä Ochsetour vun ä Politikerkarriere in de Altparteie hinzulege, un uns wär mancherlei erspart gebliwwe. Was die Angie ohgeht, so hätt die sich dank ihres ungehemmte Machtwille un ihrer robuschte Elleboge wahrscheinlich trotzdem durchgesetzt un Ihrn Kleene de ganze Tag in a staatliche Eirichtung unnergebrocht. (des hot se jo in de DDR gelent) Awwer sie hätt dann wenigschtens a besseri Argumentationsbasis ghabt ver ihr jingtcht Telefonat mit´m Papst. Wie de Fanziskus vor a paar Woche in em Interview gegeiwwer de italienische Zeitung ,,Corriere della Sera“ gesagt hot, hot die deitsche Regierungschefin ihn im November uffgeregt ohgerufe. ,,Sie hot sich a bissel geärgert, weil ich (de Pabscht) Europa mit ähnere unfruchtbare Fraa verglische hot“. Un weiter: „Hot Sie mich gfrocht, ob ich wirklich denke, dass Europa kä Kinner mer kriege känne.“ Er hot dann gemähnt, des is immer noch meeglich, weil Europa ,,starke und tiefe Wurzle hätt“. Es kann nemlisch uf ä „änzischartische Gschichte“ zurickblicke und verkörpert ä „großi Kultur un Tradition“. Grad in de ,,dunkelschte Momente“ hot Europa ,,immer ungeahnte Ressource gezeicht“, mänt er de Pabst. In enere politische Red vor´m Europaparlarment in Straßburg hott Franziskus zu dieser Zeit ä sehr kritisches Bild vun Europa gemolt, das debei is , sei Identität zu verlire: ,,In viele Bereiche hawwemer heit de Eudruck vun Verzagtheit und vun Alterung , vun ähm Europa, des wie ä Oma wirkt un net länger fruchtbar und vital is.“ Ä vergreisender Kontinent scheint sei Selbstbewustsein un sei Zukunftsvision verlore zu hawwe, mähnt de Pabst. Die Bürger hätte außerdem des Vertraue in die EU-Institutione verlore. Merkel hot des vun Ihrem Regierungssprecher gleich dementiere losse und gsagt, sie kennt sich an so ä Telefonat gar net erinnere. Wie ach immer, wir Elwetritsche glawen eher dem heilische Vater als de Merkel. Mer konn sich des jo vorstelle und des klingt ach sehr plausibel. Mir kenne die Kanzlerin mittlerweile ja gut und sin uns sicher, dass die Merkel weg muss! · Euro-Rettungspolitik; · Aufnahme von Bulgarien und Rumänien in die EU samt schrittweiser Heranführung weiterer Wunschkandidaten wie Serbien, Albanien mit dem Kosovo und der Türkei. So verwundert es auch nicht, dass eine Mehrheit der Deutschen bei einer Umfrage (Infratest Dimap 12/2015) die CDU links der Mitte verortet. Über lange Zeit hinweg hat die CDU daran festgehalten, dass Deutschland kein Einwanderungsland sei. Daher hat sie auch versäumt, die Einwanderung zu steuern. Die Folgen waren unkontrollierte legale (aus EU-Staaten und der Türkei) Migrationen und eine nicht genauer bezifferbare illegale Einwanderung aus Drittstaaten (Osteuropa), ferner die Zuwanderung über das Asylrecht, die im letzten Jahr nie gekannte Dimensionen erreicht hat und einer Völkerwanderung gleicht. Durch Abschiebeverweigerungen halten sich zur Zeit ungefähr 600.000 geduldete Personen in Deutschland auf . Die Ergebnisse dieser Politik sind verheerend und gleichem einem Scherbenhaufen: In deutschen Großstädten entstanden Parallelgesellschaften, Integration wurde nie eingefordert und ist absolut gescheitert. Mafiastrukturen mit sogenannten „No go zones“ und arabische Großfamilien beherrschen ganze Städte (Bremen, Berlin), es gibt Kriminalitätsanstiege in allen Bereichen, osteuropäische Banden ziehen durchs Land, Deutschland gilt als das Paradies für Einbrecher schlechthin, auch bedingt durch den Personalabbau bei der Polizei und die unkontrollierten Grenzen. Der Bundeswehr werden zunehmend mehr Aufgaben und Auslandseinsätze übertragen, bei immer weniger Mitteln und gleichzeitigem Personalmangel. Denn es ist Wahlkampf, und da profiliert sich Frau Klöckner durch „Law and Order“! Die moderne CDU hält Kurs. Schon längst ist die Einsatzbereitschaft nicht mehr gewährleistet. CDU trägt Hauptverantwortung für die Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte Durch die Aufnahme solcher Staaten in die Europäische Union, die in ihrer wirtschaftlichen, politischen und strukturellen Entwicklung Jahrzehnte hinterhinken, findet eine massive Zuwanderung in unsere Sozialsysteme statt. Die Ausgaben für Arbeit und Soziales sind daher der mit Abstand größte Posten im Bundeshaushalt, aber auch in den Länderhaushalten. Die von der CDU getragene EuroRettungspolitik ist gekennzeichnet durch Rechtsverstöße in Serie. Der Maastrichtvertrag wurde mehrfach gebrochen, die Schuldenunion ist Fakt. Was aber noch fataler wiegt: Europa sieht sich durch den Euro tief gespalten. Die ärmeren Südstaaten können nicht abwerten und verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit. Die Folgen sind Massenarbeitslosigkeit, mit einem exorbitanten Anteil an Jugendarbeitslosigkeit und zunehmenden Verschuldungsgraden, die von den Nordstaaten, vor allem durch Ratgeber: Fallstricke beim Immobilienkauf Der Immobilienkauf hält gemeine Fallstricke für Unvorsichtige bereit. Wenn bei Kostenkalkulation und Vertragsgestaltung nicht jedes Detail stimmt, kann es teuer werden – nicht nur beim Neubau, sondern auch bei Übernahme eines bestehenden Gebäudes oder einer Eigentumswohnung. Nur wer vorausschauend handelt und alle Bedingungen eindeutig festzurrt, ist gegen böse Überraschungen gewappnet. Die typischen Risiken und die sichersten Vorgehensweisen erläutert der Ratgeber „Kostenund Vertragsfallen beim Immobilienkauf“ der Verbraucherzentralen. Das Buch hilft dabei, alle wichtigen Fragen zum finanziellen Aufwand vor Vertragsabschluss zu klären. Absehbare Kosten für notwendige Sanierungen werden dabei ebenso mit Richtwerten beziffert und eingerechnet wie Ausgaben für die Grundstückserschließung oder die Notargebühren. Anschließend geht es um die konkrete Gestaltung des Kauf- vertrags, der in allen Details beleuchtet wird: von der Zulassung von Subunternehmern über mögliche bestehende Nießbrauchrechte bis zur Zahlungsabwicklung. Mit mehr als 120 Checkblättern unterstützt der Ratgeber alle Kaufinteressenten beim systematischen Überprüfen aller Klauseln und ebnet so den sicheren Weg ins Eigenheim. Der Ratgeber kostet 19,90 Euro und ist in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz erhältlich. Für zuzüglich 2,50 Euro für Porto und Versand wird er auch nach Hause geliefert. Bestellmöglichkeiten: Online-Shop: www.vz-ratgeber. de, Telefon: 0211/3809-555, EMail: [email protected], Fax: 0211/3809-235, Post: Versandservice der Verbraucherzentralen, Himmelgeister Straße 70, 40225 Düsseldorf. (VZ-RLP) Der Ratgeber gibt wichtige Infos zum Immobilienkauf. Foto: VZ-RLP © JF Deutschland, mit „Rettungspaketen“ ausgeglichen werden. Um den EuroRaum wirtschaftlich am Leben zu halten, fährt die EZB einen Niedrigzinskurs, der ganze Generationen enteignet und ruiniert. Erst jüngst unterstützten die CDU/CSU Abgeordneten innerhalb der christdemokratischen EVP-Fraktion im Europaparlament ausdrücklich diese Politik. Am deutlichsten wird die Taktik des „Tarnen und Täuschens“ in der Frage der Asylpolitik. Durch die Einladung Merkels sind allein im letzten Jahr über eine Million Migranten gekommen, in den ersten beiden Monaten von 2016 waren es bereits über 100.000 „Flüchtllinge“. „Merkel hat sich für ein anderes Deutschland entschieden“, sagte Horst Seehofer. Dabei wurde das geltende Recht gleich mehrfach gebrochen: Dublin II, Schengen und das deutsche Asylrecht, wonach Einreisende aus sicheren Drittstaaten keinen Anspruch auf Asyl haben. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner erklärte zwar: „Ich unterstütze die Politik der Kanzlerin“, aber bei der von ihr geführten CDU in Rheinland-Pfalz klingt dies in diesen Tagen oftmals ganz anders. Einige Stichworte und Zitate gefällig? Hier sind sie: · Burka-Verbot; · O-Ton Klöckner: „Wir müssen 100.000 Flüchtlinge abschieben“; · keine Forderung nach einer Obergrenze, aber Präsentation eines „Plans A2“; · Einforderung von Integrationswilligkeit statt Bekräftigung der „Willkommenskulturpartei“. Unweigerlich fragt man sich, wo sie denn konsequenterweise sind, die CDU-Wahlplakate mit Parolen wie „Wir wollen keine Obergrenze!“, „Wir müssen alle Bürgerkriegsflüchtlinge aufnehmen!“, „Wir schaffen das!“ oder „Wir wollen ein anderes, multikulturelles Deutschland!“ Hat man nicht erst vor kurzem erklärt, die Migranten werden unseren Fachkräftemangel beheben? Nein, man spricht von Heimat, Familie und unseren Werten, lässt Schäuble sagen: „Wir können nicht die ganze Welt aufnehmen“ oder Klöckner: „Nicht Deutschland muss sich ändern, sondern einige Zuwanderer“. Derartige noch vor wenigen Wochen als „rechtspopulistisch“ kritisierten Aussagen tauchen jetzt unter führenden CDU-Vertretern immer häufiger auf, und das wird sich in den nächsten Tagen bis zur Wahl so fortsetzen. Wird der Wähler am 13.März wieder auf diese so oft in der Vergangenheit erprobte Taktik hereinreinfallen? Wird er erneut in der Wahlkabine mit seinem Kreuz einen Wechsel auf eine mittlerweile alt gewordene Partei zeichnen, der, wenn es um die konkrete Umsetzung geht, wieder nichts wert sein wird? „Die Pfalz feiert ...“ Für passionierte WeinfestBesucher ist die diesjährige Ausgabe der handlichen Broschüre „Die Pfalz feiert ...“ ein Muss! Rund 180 regionale Weinfeste sowie weitere 406 Termine zum Feiern und Entspannen sowie zwölf autofreie Erlebnistage und 22 Weinmessen enthält der sieben mal zehn Zentimeter kleine Kalender, der in einer Auflage von knapp einer Million Exemplaren gedruckt wird. Die aktuelle Ausgabe liegt nun vor: 36 Seiten vollgepackt mit Terminen machen Lust auf einen Ausflug in der Pfalz. Die Nachfrage nach der Feste-Fibel ist wie immer groß, denn schon seit Wochen treffen bei der Pfalzwein-Werbung und der Pfalz.Touristik, die die Broschüre gemeinsam herausgeben, Anfragen aus allen Teilen Deutschlands ein. Im März beginnt mit der Mandelblüte auch die Weinfestsaison. Eine Jury der Pfalzwein-Werbung zeichnet alljährlich ein Fest als besonders gelungen aus; im Kalender weist eine rote Krone darauf hin. Zu den so gekrönten Festen gehört beispielsweise das „Fest um den Wein“ in Niederkirchen (24.-28. Juni), das „Liebesbrunnenfest in Dackenheim vom (30./31. Juli) oder die „Kulinarische Weinbergswanderung“ (18. September) in Siebeldingen. Natürlich fehlen auch die bekannten Großveranstaltungen nicht: die Kaisertafel in Speyer (12.-14. August), der Europäische Bauernmarkt in Hefersweiler im Landkreis Kusel (17./18. September), der Erlebnistag Deutsche Weinstraße (28. August) und nicht zuletzt das größte Weinfest der Welt, der Dürkheimer Wurstmarkt (9.-13. und 16.-19. September), sowie das Deutsche Weinlesefest in Neustadt (vom 30. September bis 10. Oktober) mit Deutschlands größtem Winzerfestumzug (9. Oktober). Den Kalender „Die Pfalz feiert ...“ gibt es gegen Einsenden eines mit 0,70 Euro frankierten Rückumschlags bei der Pfalzwein-Werbung oder der Pfalz. Touristik, Martin-Luther-Str. 69, 67433 Neustadt/Weinstrasse. Die Festtermine stehen auch im Netz unter www.pfalz. de. (AE) UNSER LAND 4 | DER ALTERNATIVE EINBLICK Zitat des Monats „Wir sagen ja nicht umsonst, der ‚Friede‘ und die ‚Einfriedung‘. Der Friede ist ein Sohn des Zaunes oder der Mauer. Wenn man keine Zäune errichten kann, lassen sich auch keine klaren Bereiche von Zuständigkeit und Verantwortung demarkieren. Und ich glaube in der Tat, dass der Friede ein Demarkationseffekt ist, und die Schwächung von Friedensverhältnissen setzt immer dann ein, wenn Grenzen verletzt werden oder nicht deutlich genug gezogen worden sind.“ Peter Sloterdijk, Philosoph Freitag, 4. März 2016 Interview mit dem Philosophen und AfD-Politiker Dr. Marc Jongen Steht Deutschland am Abgrund? Herr Jongen, die deutsche Qualitätspresse bezeichnet Sie als „Parteiphilosoph der AfD“. Ist das ein Kompliment oder ein Problem für Sie? ming, sofort beenden und ausschließlich die klassische Familie fördern. Ist die Gleichstellung von Mann und Frau für Sie Schuld an der Dekonstruktion von Familie, Volk und Kirche? Jongen: Das ist eine sehr ambivalente Titulierung, wohl als vergiftetes Lob gemeint. Aber gegen solche Außenzuschreibungen kann man sich ohnehin schlecht zur Wehr setzen. Ich kann mich nur darum bemühen, in meinen philosophischen Äußerungen stets den Parteihorizont zu überschreiten, so dass der „Philosoph“ nicht hinter dem „Parteimann“ verschwindet. Ein Vertreter der philosophi- DEUTSCHE STEUERGELDER schen Vernunft und die Parolen brüllenden AfD-Aktivisten – FÜR US-TRUPPEN Die in Deutschland stationierten US-amerikanischen Soldaten haben den Bundeshaushalt seit 2006 mit fast einer Milliarde Euro belastet. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei hervor. Im einzelnen mussten die Steuerzahler folgende Summen aufbringen: 573 Millionen Euro für Bauvorhaben auf amerikanischen Stützpunkten in Deutschland, 86,9 Millionen für Überbrückungshilfen ehemaliger Zivilangestellter, 57,1 Millionen für die Bewirtschaftung von US-Liegenschaften, 83 Millionen für die Beseitigung von Umweltschäden, 75 Millionen Euro für die Abgeltung von durch US-Streitkräfte verursachte sonstige Schäden sowie vier Millionen Euro für die Deckung des hiesigen militärischen Bedarfs der Vereinigten Staaten. Die Bundesrepublik ist vertraglich verpflichtet, sich an den durch die US-Militärstützpunkte entstandenen Kosten zu beteiligen. MOSLEMISCHE MIGRANTEN ATTACKIEREN CHRISTLICHE FLÜCHTLINGE Die Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Steglitz beklagt die sich häufende Fälle von muslimischer Gewalt gegen Flüchtlinge mit christlichem Glaubens. Sechs in der der Aufnahmeeinrichtung im Flughafen Tempelhof untergebrachte Gemeindemitglieder seien von einer Gruppe muslimischer Migranten massiv wegen ihrer Religion bedroht, verprügelt und zum Teil verletzt worden, berichtete Pfarrer Dr. Gottfried Martens am 10. Februar über Facebook. Rund 1.200 christliche Flüchtlinge, größtenteils muslimische Konvertiten aus dem Iran, Afghanistan, aber auch aus arabischen Herkunftsländern, gehören dieser evangelischen Berliner Gemeinde an. EX-RAF-TERRORIST BEI LINKSPARTEI BESCHÄFTIGT Der Linkspartei-Parlamentarier Diether Dehm sorgte für Aufsehen, weil er den früheren RAFTerroristen Christian Klar als Mitarbeiter seines Bundestagsbüros beschäftigt. Klar gehörte zur sogenannten zweiten Generation der kommunistischen Untergrundarmee und war unter anderem 1977 für die Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer verantwortlich. Er wurde 1982 festgenommen und drei Jahre später wegen neunfachen, gemeinschaftlich begangenen Mordes und elffachen Mordversuchs zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Ende 2008 kam Christan Klar auf Bewährung frei und verdient heute sein Geld durch die technische Wartung der Internetseiten des Linken-Politikers Dehm. wie passt das zusammen? Jongen: Nicht immer ist die Straße ohne Vernunft, zumal dann nicht, wenn die Herren und Damen im Hohen Haus und in der Regierung von allen guten Geistern verlassen wurden. Gerade in solcher Lage ist es wichtig, dass der volkstümliche Protest intellektuelle Unterstützung erhält. Im Übrigen sind die meisten Teilnehmer von AfD-Demos durchaus bürgerlich, im Brüllen gar nicht so geübt, wie ich selbst im November in Berlin erleben konnte. Die AfD-Themen sind Flüchtlingskrise, die Bedrohung durch den Islam, die Ablehnung von Euro und Europäischer Union, eine konservative Familienpolitik und die Klage gegen „Gender-Wahn“. Auf welche philosophische Grundlage wollen Sie all diese Themen stellen? Jongen: Durch all diese Themen – es gibt noch einige mehr – zieht sich als roter Faden die Besinnung auf die eigene Identität als Deutsche und Europäer sowie ein Denken in langen Zeiträumen, im Sinne einer kulturellen Nachhaltigkeit. Ein solches Denken versuche ich mit dem Begriff des Avantgarde-Konservativismus zu umschreiben. Auf eine Formel gebracht meint das die Indienstnahme zeitgenössischer Denkmittel zur Erreichung konservativer Ziele. Also kein ängstliches Festhalten am Hergebrachten, sondern ein aktives – und illusionsloses – Herbeiführen und Gestalten tradierungswürdiger Zustände. Avantgarde-Konservatismus für Identität und kulturelle Nachhaltigkeit Welche Philosophen dienen Ihnen als Kronzeugen? Jongen: Ich meine, dass alle Vergleiche der gegenwärtigen Lage mit historischen Parallelen hinken, dementsprechend muss man auch geistig Neuland betreten, um der Gegenwart gerecht zu werden. Aber natürlich steht man dabei in Traditionen. Sehr viel Inspiration ziehe ich aus Friedrich Nietzsches „Genealogie der Moral“ und seiner Kritik des Ressentiments. Wir ersticken heute geradezu an einem politisch korrekten Hypermoralismus, der uns die Probleme kaum zu benennen er- laubt, geschweige denn, sie zu lösen. Mit Nietzsche betrachtet ist das die aktuelle Erscheinungsform einer sehr alten europäischen Krankheit. Wenn wir sie nicht heilen, droht der europäische Patient daran zugrunde zu gehen. Die von Ihnen herbeigewünschte „konservative Revolution“ herbeigeführt durch eine „konservative Avantgarde“ – das hört sich nach Fundamentalkritik an der Moderne an. Was haben Sie gegen die Moderne? Jongen: Der Begriff der „konservativen Revolution“ ist historisch stark vorbelastet, weshalb ich ihn auch nicht verwendet habe. Unter strikt demokratischem Vorzeichen könnte man sich diesen Begriff aber vielleicht wieder zu eigen machen. Er bedeutete dann zwar keine Fundamentalkritik der Moderne, – dazu ist die „Revolution“ selbst viel zu modern –, wohl aber den Ausbruch aus einer modernistischen Verengung des geistigen und politischen Horizonts. Vor allem das lineare Fortschrittsdenken muss gründlich überwunden werden. Die Europäische Einigung zum Beispiel war gut bis zu einem gewissen Punkt, wird sie übertrieben, kippt sie ins Dysfunktionale. Für alle politischen oder sozialen Entwicklungen gibt es ein Optimum, das, einmal erreicht, bewahrt werden sollte, nicht mehr überschritten. Sie beschwören die „existentielle Großgefahr eines Verschwindens der deutschen Kultur“. Das klingt, als würden Sie Deutschland am Abgrund sehen. Jongen: Angela Merkel hat Deutschland zweifellos an einen Abgrund geführt. Lange Zeit sah es so aus, als würde diese bis dato sehr mediokre, heillos überschätzte Kanzlerin dem Land auch nur auf eine relativ banale Art schaden, nämlich durch das sogenannte „Merkeln“: das Verwalten von Missständen und das Delegieren der Probleme an ihre Amtsnachfolger. Dass „Kohls Mädchen“, aus deren zehn Regentschaftsjahren nicht ein einziger bemerkenswerter Satz, sondern nur ödeste Politikerphrasen überliefert sind, es zu einer historischen, existenziellen Bedrohung für ihr Land bringen würde, hat niemand vorhersehen können. Es lässt auf einen makabren Humor des Weltgeistes schließen. © AfD Baden-Württemberg Woran droht Deutschland zugrunde zu gehen? An der Masseneinwanderung? den es auch anderswo in Europa gibt, müssen sich die Deutschen vor allem befreien. Jongen: Das Fatale ist, dass die Masseneinwanderung auf eine Mentalität in Deutschland trifft, für die bereits das geringste Anzeichen von Wehrhaftigkeit, der leiseste Anhauch von Nationalstolz oder der zaghafteste Bemerkung, dass dies vielleicht „unser Land“, kein x-beliebiger Standort für Multikulti-Experimente sein könnte, im Verdacht des „Rechtsradikalen“ steht. Diese völlig verkorkste Psychologie, deren Ursachen tief in der deutschen Geschichte wurzeln, ist die größte Bedrohung. Freilich ist sie durch die sogenannte Flüchtlingskrise erst wirklich scharf gemacht worden. Deutschland mangle es an Zorn, Wut und damit an Wehrhaftigkeit gegenüber anderen Kulturen behaupten Sie. Der Volkszorn, das wissen die Deutschen am besten, kann gefährlich sein. Haben Sie keine Angst vor den Geistern, die da gerufen werden? Würden Sie die Grenzen schließen, Zäune errichten? Jongen: Natürlich müssen die Grenzen wirksam gesichert werden, was die Abweisung aller Personen bedeutet, die sie ohne gültige Papiere zu überschreiten versuchen. Das gilt in erster Linie für die EU-Außengrenzen. Solange es dort nicht funktioniert, auch für die deutsche Staatsgrenze. Die Rede davon, dass dies der deutschen Wirtschaft schaden würde, ist schlichtweg grotesk angesichts der Milliardensummen, die die Folgen der offenen Grenzen Deutschland jetzt schon kosten. Von den kulturellen und sozialen Langzeitschäden gar nicht zu reden. „Im eigenen Selbstabschaffungsfuror droht Deutschland ganz Europa mit in den Abgrund zu reißen – davor sollten wir Angst haben.“ Wie sollen die Deutschen ihre Kultur verteidigen? Jongen: Es geht wohlgemerkt nicht um eine Verbunkerung in der eigenen Kultur. Ohne Austausch mit anderen Kulturen, ohne Importe von außen muss jede Gesellschaft an sich selbst ersticken. Insofern sind Weltoffenheit und Toleranz zunächst einmal positive Begriffe. Heute werden sie aber perverserweise dazu benutzt, eine fetischhafte Vergötzung des Fremden zu propagieren, die auf lange Sicht das Eigene völlig nivellieren muss. Von diesem latenten Selbsthass, Jongen: Wovor sollen wir Angst haben, vor einem neuerlichen Einmarsch in Polen? Vor der Machtergreifung durch Frauke Petry? Das ist so offenkundig absurd, dass es kaum eines Kommentars bedarf. In Wahrheit beschwört man permanent diese Gespenster der Vergangenheit, um von den heutigen Gefahren, die gänzlich andere sind, auf perfide Weise abzulenken. Die deutsche Gesellschaft altert rapide, die Bundeswehr ist nicht einmal zur Landesverteidigung mehr ausreichend gerüstet. Dennoch geht von Deutschland heute wieder eine Gefahr aus, nämlich die eines „moralischen Imperialismus“. Im eigenen Selbstabschaffungsfuror droht Deutschland ganz Europa mit in den Abgrund zu reißen – davor sollten wir Angst haben. Warum grenzen Sie sich nicht klar gegen den extremen Flügel der AfD um Björn Höcke ab? Jongen: Björn Höcke hat das unterschiedliche Fortpflanzungsverhalten in Afrika und Europa evolutionär begründet, was schlichtweg Unsinn war. In Europa hatten wir noch vor hundertfünfzig Jahren ähnliche Geburtenraten wie heute in Afrika, also sind diese kulturell und nicht genetisch bedingt. Anstatt aber diesen sachlichen und politischen Fehler zum „Rassismus“ hochzustilisieren, sollte man über das Problem diskutieren, auf das Höcke richtigerweise hingewiesen hat, nämlich den rapiden Bevölkerungsanstieg in Afrika und im Nahen Osten. Der wird in den kommenden Jahrzehnten zu einem enormen Migrationsdruck auf Europa führen. Wenn wir uns nicht rechtzeitig wappnen, haben wir einen Ansturm auf Europa zu erwarten, gegen den die aktuelle Migrationswelle ein laues Lüftchen ist. Käme die AfD an die Macht, würde sie die Gleichstellungspolitik, das Gender Mainstrea- Jongen: Kein Mensch in der AfD denkt daran, die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Frage zu stellen. Man muss aber diese Gleichberechtigung von der sogenannten Gleichstellungspolitik scharf unterscheiden. Gleichstellung heißt nicht Chancen- sondern Ergebnisgleichheit, was vor allem durch Quoten erreicht wird. Immer öfter haben Männer bei Stellenbewerbungen allein aufgrund ihres Geschlechts das Nachsehen. Das widerspricht eklatant dem Verfassungsgrundsatz der Gleichberechtigung, weshalb wir Gender Mainstreaming in der Tat ablehnen. Können Sie sich daran erinnern, dass über Gender Mainstreaming jemals eine demokratische Diskussion stattgefunden hat? Man hat es per EU-Richtlinie vor Jahren einfach verordnet und diffamiert seither jeden als reaktionär oder „rechts“, der es zu kritisieren wagt. Statt „Gender Mainstreaming“ fordern Sie „Erziehung zur Männlichkeit“. Welche Männlichkeit meinen Sie? Jongen: Das Körnchen Wahrheit der Gendertheorie liegt ja darin, dass geschlechtsspezifisches Verhalten durchaus auch kulturell erlernt werden muss. Man darf daraus nur nicht - wie die Genderideologen - den Schluss ziehen, dass es also systematisch verlernt werden sollte. Im Gegenteil ist es auf eine Weise einzuüben, dass weder dem eigenen biologischen Geschlecht noch dem jeweils anderen dabei Unrecht geschieht. Im Hinblick auf unsere erotische Kultur bedeutet Gender Mainstreaming ja die pure Verwüstung. Ihre Aktivitäten sind an der Hochschule umstritten. Einige Studenten und Professoren fordern Maßnahmen gegen Sie. Riskieren Sie durch Ihr politisches Engagement Ihre akademische Karriere? Jongen: Eine akademische Karriere werde ich in Deutschland mit Sicherheit nicht mehr machen. Wenn die mediale Hetze gegen die AfD weitergeht wie bisher, dann stellt sich sogar die Frage, ob ich meine gegenwärtige Arbeitsstelle behalten kann. Immerhin hat sich das Rektorat meiner Hochschule für die Meinungsfreiheit stark gemacht, das gibt Hoffnung. Der aus Meran in Südtirol gebürtige Philosoph Dr. Marc Jongen ist Dozent für Philosophie in Karlsruhe sowie stellvertretender Landesvorsitzender und Programmkoordinator der Alternative für Deutschland (AfD) in Baden-Württemberg. Seine Arbeit an einer philosophischen Grundlegung der Partei hat in jüngster Vergangenheit eine kontroverse Debatte in den deutschen Leitmedien ausgelöst. Das hier wiedergegebene Interview ist zuerst in der Neuen Südtiroler Tageszeitung vom 6. Februar 2016 erschienen. UNSER LAND Freitag, 4. März 2016 DER ALTERNATIVE EINBLICK | 5 Die Instrumentalisierung des Sports durch die Politik: ein Dauerthema Handball = Alternative für Deutschland Rheinland-Pfalz-Rundfahrt Die Gutmenschen können es nicht lassen. Getrieben von Politischer Korrektheit und einer verschrobenen MultiKulti-Ideologie ordnen sie alles dem „Kampf gegen Rechts“ oder der „Integration“ unter. Und da bleibt nichts verschont, schon gar nicht der Sport. Also weder der mit knapp sieben Millionen Mitgliedern größte nationale Sport-Fachverband der Welt, der Deutsche Fußball-Bund, selbstverständlich nicht die FußballNationalmannschaft und nun auch nicht die Handballer, die am 31. Januar in eindrucksvoller Manier in Krakau den Europameistertitel errangen. So kann Wolfram Eilenberger, Chefredakteur des „Philosophie Magazins“, in einem Beitrag für Zeit.de, der deutschen Handball-Nationalmannschaft überhaupt nichts abgewinnen, denn: „Das frische Erfolgsteam hat keinen einzigen Spieler mit dunkler Hautfarbe oder auch nur südländischem Teint. Es handelt sich, mehr noch, um eine Mannschaft ohne jeglichen Migrationshintergrund.“ Daraus leitet Eilenberger offenbar das Recht ab, arrogant und respektlos über die DHB-Auswahl herzuziehen: „100 Prozent kartoffeldeutsche Leistungsbereitschaft.“ Aber bei der verächtlichen Behandlung der Nationalmannschaft bleibt er nicht stehen, er weitet seine Angriffe auf die ganze Sportart („blutnah und widerständig“) aus, die „sozialdynamisch irgendwo vor drei Jahrzehnten stecken geblieben“ sei. Es passe perfekt ins „nordisch-arisierte Bild“, dass der einzige Ausländer der Mannschaft aus Island stammt – Trainer Dagur Sigurdsson. Bemerkenswert dann seine Schlussfolgerungen: „Wenn Fußball Merkel ist, ist Handball Petry. … Handball als Alternative für Deutschland? Danke, Anzeigen Foto: AE zur Chefsache erklärte. „Benutzt den Fußball. Benutzt ihn zur Integration“, biederte sich der promovierte Jurist nach dem Sommermärchen 2006 der Politik an. Man wolle „Integration leben, was sich auch in der Zusammensetzung unserer Auswahl- und Nationalmannschaften zeigt“, so Zwanziger, der übrigens in den 1980er Jahren für die CDU im Landtag von Rheinland-Pfalz saß. Je höher der Anteil von Spielern mit ausländischen Wurzeln, desto größer die Integrationsleistung – so die offenkundige Maxime. Da wird dann großzügig darüber hinweg gesehen, wenn die Nationalspieler mit türkischem Hintergrund wie Mesut Özil, Ilkay Gündogan oder Emre Can sich dem Singen der deutschen Hymne konsequent verweigern - offenbar „aus Respekt der Türkei gegenüber“, wie das der frühere Nationalspieler und FC Bayern-Neuzugang Serdar Tasci formulierte. Mangelnder Re- nein.“ Auf Welt.de widersprach Robin Alexander, Träger des TheodorWolff-Preises, in einem Meinungsbeitrag unter dem Titel „Deutscher Selbsthass“ beziehungsweise „Und noch ein Feindbild – der gemeine HandballNazi“. Die Antwort auf handballworld.com ließ auch nicht lange auf sich warten. Zur Kritik am fehlenden Migrationshintergrund der Nationalmannschaft schreibt Christian Ciemalla: „Kleiner Tipp, in Nationalteams gibt es oftmals nicht so viele Ausländer.“ Ferner wäre nach Eilenbergers Logik Katar Integrationsweltmeister. Der Wüstenstaat hatte für seine WM im eigenen Land zahlreiche Europäer angeworben und wurde mit einer Multi-Kulti-Truppe Vize-Weltmeister. Ciemalla fordert eine Entschuldigung. Eilenberger reagierte auf diesen Artikel mit der Frage: „Wie hoch ist die Migrantenquote in den Jugendteams?“ Als ob in den Vereinen die Kinder Fußball-EM 2008 Foto: AE gefragt würden, woher ihre Eltern stammen. spekt und mangelnde Loyalität gegenüber dem Land, für das sie Im Schnitt 13 Millionen Men- nun spielen, wird ihnen freilich schen verfolgten in Deutschland nicht vorgeworfen. Integration ist das Finale um die Handball-Eu- also als Begriff weitgehend sinnropameisterschaft, das die DHB- entleert und bedeutet jedenfalls Auswahl mit 24:17 gegen Spanien für die Deutungseliten keinesfür sich entschied. Es folgte ein wegs, dass sich Personen mit Mibegeisterter Empfang tausender grationshintergrund als Zeichen Handball-Anhänger in der Berli- ihrer gelungenen Integration zu ner Max-Schmeling-Halle. Hand- den zentralen staatlichen Symboball hat wieder ein gesellschaft- len wie Hymne oder Fahne beliches Gewicht erlangt und des- kennen müssen. halb stürzen sich die Ideologen nun auf diese Sportart. Eine Politisierung findet auch in der Kulturstiftung des Deutschen „König Fußball“ am Gängelband Fußball-Bundes statt. Im Kuratorium dieser Einrichtung sitzen politisch korrekter Zensoren beispielsweise Romani Rose, Das hat König Fußball alles Vorsitzender des Zentralrates längst hinter sich. Die Instrumen- Deutscher Sinti und Roma, und talisierung des deutschen Fuß- die frühere Grünen-Chefin Clauballs zu politischen Zwecken ist dia Roth. eng mit Theo Zwanziger ver- Letztere bemühte sich unmittelknüpft, der im September 2006 bar nach der WM 2006 um die alleiniger DFB-Präsident wurde Deutungshoheit der schwarz-rotund den „Kampf gegen Rechts“ goldenen Begeisterung. Diese sei keine Neuauflage von Patriotismus gewesen, die Bundesvorsitzende prahlte: „Ich habe die Regenbogenfahne gehisst.“ Keine Frage, Roth wacht über die politisch-korrekte Ausrichtung des DFB. Sie macht auch keinen Hehl daraus, wenn sie meint, der „Kampf gegen Rechts“ im Fußball dürfe nicht enden. Der Fußball ist spätestens seit der WM 2006 zu wichtig, als dass die Politik auf eine Vereinnahmung verzichten könnte. Daher endete die Instrumentalisierung des DFB nicht mit dem Rückzug Zwanzigers 2012. Auch deshalb nicht, weil der kommissarische DFB-Präsident Rainer Koch, zugleich Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, alles dafür tut, auf Amateurebene Gewaltausbrüche von Mannschaften mit hohem Migrantenanteil zu vertuschen. Das bekommen insbesondere die Schiedsrichter in Bayern zu spüren, die in einem Schreiben aus dem Jahre 2007 von Koch aufgefordert wurden, zum Thema „Rassismus, Antisemitismus und Gewalt auf Bayerns Fußballplätzen“ öffentliche Stellungnahmen „mit uns oder der BFV-Presse-stelle“ abzustimmen, „um kein uneinheitliches Bild entstehen zu lassen“. Fakt ist: Wenn sich die Schiedsrichter unzensiert äußern würden, hätten sie wenig über Rechtsextremismus, dafür aber viel über Gewalt von Spielern „mit Migrationshintergrund“ zu berichten. Trotzdem wurden die Vereine aufgefordert, einen „Fragebogen zu bestehenden Dialogformen und Netzwerken gegen Rassismus und Diskriminierung im Fußball“ auszufüllen. Konkret treibt das reichlich absurde Blüten. Der „Kampf gegen Rassismus“ verschwimmt mit dem „Kampf gegen Gewalt“. Ausschreitungen linksradikaler St. Pauli-Anhänger werden verharmlost oder als unpolitisch dargestellt, Randale unpolitischer Hooligans dagegen mit Rechtsradikalismus in Verbindung gebracht. Musterbeispiel dafür war im April 2007 die Reaktion von Rolf Hempelmann, damals Präsident von RW Essen und von 1994 bis 2013 SPD-Bundestagsabgeordneter, der unmittelbar nach der durch Ausschreitungen unterbrochenen Zweitliga-Partie gegen Hansa Rostock ein verstärktes Engagement im „Kampf gegen Rechts“ forderte. RW Essen gehört auch zu den ersten Vereinen, die eine Kleiderordnung für den Stadionbesuch erstellten. Kleidungsmarken, Abzeichen und Symbole, die man „eindeutig der rechten Szene zuordnen“ kann, sind im Stadion verboten. Bei Zuwiderhandlungen gibt es entweder keinen Einlass oder den Verweis aus der Arena. „Kampf gegen Gewalt“ erzeugt Klima der Gewalt Was für eine Lynchjustiz in einem solch aufgeheizten Klima gegen eine winzige Minderheit entstehen kann, zeigte im November 2008 das Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Bochum und Werder Bremen. Elf Bremer Anhänger, darunter sechs der Polizei bekannte Personen aus dem „rechten Spektrum“, hissten mehrfach ein Spruchband mit der Aufschrift „NSHB“ (Nordsturm Hansestadt Bremen) inklusive Totenkopf. Sie mussten daraufhin zu ihrem Schutz vor den eigenen aufgebrachten Bremer Fans in Gewahrsam genommen werden. PolizeiEinsatzleiter Ulrich Grzella betonte, dass kein Straftatbestand vorgelegen habe. Zwanziger wertete das aggressive Verhalten einer überwältigenden Mehrheit gegen eine kleine Minderheit, bei dem sich die Polizei nach Handgreiflichkeiten zum Einschreiten genötigt sah, als „ein Musterbeispiel für Zivilcourage im Stadion“. Der DFB-Präsident vereinbarte mit Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball, „demnächst bei einem Treffen mit den Bremer Fans ein sichtbares Zeichen der Anerkennung zum Ausdruck“ zu bringen. Das legt den Schluss nahe, im „Kampf gegen Gewalt“ sei Gewalt ein legitimes Mittel. „Unser Land braucht eine breite Einheitsfront gegen rechts“, titelte das Neue Deutschland am 4. Januar 1990. Eine durch den Zusammenbruch des Sozialismus in die Defensive geratene und tief verunsicherte Linke versuchte vom eigenen Versagen abzulenken. Ein gutes Vierteljahrhundert später ist festzuhalten: Der Kampf gegen die „braune Pest“ ermöglichte ihr die Rückeroberung der bereits verloren geglaubten geistig-politischen Vormachtstellung, die Forderung des einstigen SED-Zentralorgans ist längst Realität geworden ist. Aus der breiten Einheitsfront gegen Rechts wagt heute niemand mehr auszuscheren. Auch nicht der Sport. In einer freiheitlichen Gesellschaft darf der Sport aber nicht für politische Zwecke „benutzt“ werden. Schon gar nicht von den ideologischen Verlierern der Wendezeit von 1989/90 und deren totalitären Erben.(AE) Anzeigen PLEITEWELLE BEI STADTWERKEN Etwa einem Viertel der kommunalen deutschen Stadtwerke droht die Pleite. Laut einer am 22. Februar vom Magazin FOCUS veröffentlichten Studie des Berliner Instituts für den öffentlichen Sektor stehen diese in 23 von 93 Kommunen mit über 80.000 Einwohnern vor dem finanziellen Aus. Schuld an der Notlage der für die Versorgung mit Wasser und Strom zuständigen Stadtwerke sei die Energiewende, so die Berliner Wissenschaftler. Die Kommunen hätten sehr viel investiert, um zum Beispiel Gas- oder Kohlekraftwerke zu bauen. Weil jedoch die Großhandelspreise für Elektrizität ins Bodenlose gefallen seien, lohne sich das Stromgeschäft kaum noch. In der Folge sei man nicht mehr in der Lage, die Darlehen abzubezahlen. Aus dieser Schuldenfalle könnten die Stadtwerke im Extremfall auch die ähnlich klammen Kommunen nicht retten. Besonders dramatisch sei die Lage in Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen. GIGANTISCHE MONATSMIETEN FÜR FLUGHAFENGELÄNDE Das Land Rheinland-Pfalz zahlt seit Oktober 2015 allmonatlich 23.500 Euro Miete für die Unterbringung von gleichzeitig bis zu 500 „Flüchtlingen“ in der ehemaligen Abflughalle des Zweibrücker Flughafens. Dies verlautete am 12. Februar seitens des Integrationsministeriums. Spätestens ab Mai sollen die Migranten in Container umziehen, die auf dem früheren Parkplatz des Flughafens aufgestellt werden. Hierfür sowie für ergänzende kleinere Gebäude wird dann für mindestens zwei Jahre eine Miete in Höhe von 17.000 Euro pro Monat fällig, hieß es aus Mainz. BERLIN: 10.000 HOTELPLÄTZE FÜR ASYLANTEN Komfortable Unterkünfte könnten in Berlin schon bald zu einem Normalfall bei der Asylantenaufnahme gehören. Wie die FAZ Anfang Februar berichtete, sollen für die „Flüchtlinge“ insgesamt 10.000 Hotelplätze in 22 Hotels langjährig angemietet werden. Als veranschlagte Kosten stehen 600 Millionen Euro im Raum. Wie die FAZ mitteilte, gehören dem bisher geheimen Verhandlungsteam mit einer überregionalen Hotelkette neben Bürgermeister Michael Müller (SPD) jeweils vier Senatoren von SPD und der CDU an. Der Anbieter der 22 Hotels, darunter zum Beispiel das Hotel Berlin Mitte, das Berlin City East oder das City West, würden pro Bett und Nacht eine Miete von 50 Euro verlangen. Allein 2015 kamen in der Hauptstadt rund 80.000 Asylwerber an. Die Unterbringungskapazitäten sind inzwischen mehr als ausgeschöpft, obwohl der Berliner Senat fast 50 Turnhallen als Notunterkünfte beschlagnahmen ließ. Arme Bauern Um rund 35 Prozent ist das durchschnittliche Einkommen hauptberuflich tätiger deutscher Bauern im Wirtschaftsjahr 2014/15 gegenüber dem Vorjahr gesunken. Es belief sich im Mittel auf ganze 30.000 Euro. Die große Gruppe der Milchbauern büßte sogar 44 Prozent ihres Vorjahresgewinns ein. 6 | DER ALTERNATIVE EINBLICK UNSER LAND Freitag, 4. März 2016 Unbekannte Landsleute Russlanddeutsche protestieren gegen Merkels Asylpolitik von Martin Louis Schmidt Die Russlanddeutschen sind wieder da. Sprich: sie sind nicht nur physisch da als eine seit etwa zweieinhalb Jahrzehnten in großer Zahl bei uns lebende Bevölkerungsgruppe mit deutschen und russischen Wurzeln, sondern auch als Medienthema. Nachdem Ende Januar Tausende von ihnen gegen die Asylpolitik der Regierung Merkel auf die Straßen gingen, nimmt man sie nun als gesellschaftliche Gruppe mit gemeinsamen Interessen und als politischer Faktor wahr. Anlass der Proteste war der sogenannte „Fall Elena“, bei dem es um die mutmaßliche Vergewaltigung eines über 30 Stunden verschwundenen russlanddeutschen Mädchens in Berlin ging. Es kamen zu größeren Protestaktionen von Russlanddeutschen nicht nur in der Hauptstadt, sondern beispielswiese auch in Osnabrück, Schweinfurt, Nürnberg, Erlangen, Augsburg, Villingen-Schwenningen und Ellwangen. Allein in Baden-Württemberg zählte die Polizei in mehreren Landkreisen ungefähr 3000 empörte Demonstranten. Zwar erwies sich bald, dass schlechte Schulnoten der Grund für das zwischenzeitliche Verschwinden des Mädchens waren. Doch das tiefe Misstrauen gerade dieser Bevölkerungsgruppe hinsichtlich des Wahrheitsgehalts der Mainstreammedien sowie ihre durch die deutsche Positionierung im Ukraine-Konflikt noch verstärkte Fixierung auf russisches Satellitenfernsehen bleiben als nicht zu unterschätzende Einflüsse auf das hiesige Politikgeschehen bestehen. Schon einmal standen die russlanddeutschen Aussiedler im Fokus der breiten Öffentlichkeit. Das war in den Neunzigern, als teilweise Hunderttausende von ihnen jährlich aus Sibirien, Kasachstan und anderen mittelasiatischen Ländern in die Bundesrepublik kamen. Doch in den letzten Jahren herrschte weitgehende Funkstille. Die in ihren sprachlich-kulturellen und bewusstseinsmäßigen Prägungen sehr vielfältigen bis zu drei Millionen Deutschen aus dem Osten tauchen vor allem als statistische Größe im Rahmen des über 14 Millionen Menschen umfassenden Bevölkerungsteils „mit Migrationshintergrund“ auf. Sehr viele von ihnen sind gut integriert und fallen weder kulturell noch im Berufsleben negativ auf. Aus manchen sind sogar Berühmtheiten geworden: Man denke etwa an die Sängerin Jule Neigel, die ehemalige Volleyball-Nationalspielerin Angelina Grün und vor allem natürlich an Helene Fischer. Fast alle Russlanddeutschen sind verärgert, wenn sie mit nicht- deutschstämmigen Migranten gleichgesetzt werden. Nicht wenige von ihnen dürften deutlich patriotischer sein als der bundesdeutsche Normalbürger. Vielleicht ist das der Grund, warum gerade linksideologische Kreise, die an- liche oder vermeintliche „russische Parallelgesellschaften“ geht. Dann und oft nur dann wird die „Einwanderung in die Sozialsysteme“ angeprangert, und man spricht pauschalierend und mitunter hämisch von „den Russen“. Russlanddeutsche Familie Berg aus Rheinland-Pfalz dere Minderheiten jedweder Couleur nur zu gern hofieren und sich als deren Interessenwahrer gegenüber der deutschen Mehrheitsgesellschaft aufspielen, schnell bei der Hand sind, wenn es um wirk- Foto: AE Tatsächlich empfinden die Russlanddeutschen in aller Regel konservativ, was Werte und Traditionen angeht. Teile von ihnen sind tief religiös geprägt. Die Älteren haben den verbrecherischen Cha- rakter des Sowjetkommunismus am eigenen Leibe erlitten und sind angesichts dieser Erfahrungen immun gegen jedwede gleichmacherische und zentralistische linksideologische Politik. Noch bis vor wenigen Jahren lag ihre parteipolitische Heimat, sofern sie überhaupt wählen gingen, bei den Unionsparteien. Seit deren völliger Sozialdemokratisierung unter der Kanzlerschaft Merkel hat sich das spürbar verändert und viele Russlanddeutsche sympathisieren mittlerweile eher mit der AfD. Für die Russlanddeutschen galt lange, dass sie eine große Bereitschaft zeigten, sich an die örtlichen Verhältnisse anzupassen. Bloß nicht als Aussiedler auffallen, das war oberstes Gebot, zumal man sich vielfach tatsächlich durch Sprache, Kleidung, Essgewohnheiten, Wohnungseinrichtung u. a. deutlich von den Einheimischen abhob. Der Wille, die eigene, ohnehin gebrochene kulturelle Identität weiterzutragen, war nur gering ausgeprägt. Speziell die Jüngeren orientierten sich ganz an hiesigen Normen und Moden. Nur bei sehr religiösen Gruppen wie den Mennoniten oder Adventisten bestanden schon immer deutliche Vorbehalte gegen manche typischen Aspekte der bundesdeutschen Gesellschaft. Als Arbeitskräfte waren die Russlanddeutschen noch bis in die neunziger Jahre hinein uneinge- schränkt beliebt. Umfragen bei Wirtschaftsunternehmen belegen das. Sie galten als fleißig, unkompliziert, anspruchslos und anpassungsfähig. Zwei Jahrzehnte später war dieses Bild so nicht mehr zutreffend. Russlanddeutsche oder eben „die Russen“ erschienen vielfach als Problemfaktor, insbesondere in städtischen Ballungsgebieten wie Berlin oder in regionalen Ansiedlungszentren wie im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg, im Hunsrück oder beispielsweise im badischen Lahr. In Gebieten konzentrierter Ansiedlung haben sich ghettoartige Strukturen verfestigt mit kyrillisch beschrifteten Lebensmittelläden, Buchhandlungen, eigenen Restaurants und Reisebüros oder den vielen sogenannten „Russen-Discos“. Doch für die weitaus meisten der zu uns gekommenen Russlanddeutschen gilt, dass sie und in ihrem „Schlepptau“ kleinere rein russisch geprägte Gruppen spätestens in wenigen Jahrzehnten integriert sein werden im Unterschied zu den zig Millionen Ausländern und Asylanten aus völlig fremden Kulturkreisen. Bis auf weiteres wird es sich allerdings um keine Assimilation, also eine vollständige Angleichung, handeln. Die besonderen Familiengeschichten, Essgewohnheiten, Verhaltensweisen und nicht zuletzt gut ausgebaute Russischkenntnisse werden unserem Gemeinwesen noch in Generationen zugutekommen. Gedanken über Volkssouveränität und Verfassung in Deutschland: Wir wollen mündige Bürger sein! von Wolfgang Kräher Die französische Nationalversammlung hat erst kürzlich unter dem Eindruck islamistischer Gewalttaten eine heftig umstrittene Verfassungsänderung beschlossen, um verurteilten Terroristen die Staatsbürgerschaft entziehen zu können. Hierzulande sind Grundgesetzänderungen selten und betreffen fast immer weniger wichtige Inhalte. In der öffentlichen Diskussion taucht das Thema „Grundgesetz“ oder „Verfassung“ auf einer grundsätzlicheren Ebene dennoch immer wieder mal auf. Unser Grundgesetz ist unter den Verfassungen der Welt nicht die schlechteste. Es hat sich seit seiner Schaffung im Jahr 1949 durchaus bewährt. Wir Deutsche sind froh, dass wir es haben und wir schätzen es hoch. Jedoch hat es einen grundlegenden Geburtsfehler. Darum soll es im Folgenden gehen. Die Verfassung ist politisch nichts anderes als die in Rechtsform gebrachte Selbstverwirklichung der Freiheit des Volkes. Die Schaffung der Verfassung in freier Mitbestimmung als politisch-rechtliche Grundlage eines Gemeinwesens ist Sache des Volkes und Ausdruck der Volkssouveränität. Sie ist unverzichtbares und unabdingbares Recht des Volkes. Dafür haben seit der Zeit der Aufklärung viele Völker aufopferungsvoll gestritten. Nur solche Verfassungen gelten als demokratisch legitimiert, die das Volk sich selbst gegeben hat. Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage auf, inwieweit das deutsche Volk überhaupt souverän ist. Konnte es sich seine Verfassung als politisch-rechtliche Grundlage in freier Mitbestimmung selbst geben? Nein! Das Grundgesetz von 1949 beruhte nicht auf der ureigenen Entscheidung des deutschen Volkes, denn die westlichen Besatzungsmächte bestimmten seine Entstehung, nahmen maßgeblich Einfluss auf den Inhalt und behielten sich die Genehmigung vor. Ein Parlamentarischer Rat wurde von den Landesparlamenten eingesetzt, die das Grundgesetz mehrheitlich beschlossen. Nach den Landesverfassungen waren die Landesparlamente jedoch zu einer Entscheidung von solcher Tragweite gar nicht befugt. Die westdeutsche Bevölkerung durfte nicht abschließend über die Annahme des Grundgesetzes abstimmen. Konrad Adenauer bekannte 1949: „Wir sind keine Mandanten des deutschen Volkes, wir haben den Auftrag von den Alliierten.“ Da aber im Grundgesetz aner- kannt wird, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgehen sollte, stellte Heinrich von Brentano (CDU) einen Antrag über Abstimmung durch das Volk. Er kommentierte das damals wie folgt: „Nicht wir, sondern nur die Gesamtheit des Volkes kann die Verfassung mit dem Vertrauen ausstatten und sie damit zu lebendiger Wirksamkeit bringen, die für eine gesunde Entwicklung unserer Demokratie nicht ganz abwegig, dem deutschen Volk unmittelbar nach der Hitlerdiktatur zu unterstellen, dass es zumindest bis zum Erlangen einer gewissen demokratischen Reife politisch unmündig sei. Aber nach weit mehr als 50 Jahren Demokratie im Westen und nach einer erfolgreichen basisdemokratischen Revolution im Osten („Wir sind das Volk“) ist diese Begründung im heutigen Kontext selbstverständlich als Konrad Adenauer (v. Mitte) Heinrich von Brentano Voraussetzung ist.“ Bedauerlicherweise wurde diese Initiative von der Mehrheit niedergestimmt. Dieses Scheitern einer zumindest nachträglichen Legitimation des Grundgesetzes durch das Volk lässt erkennen, dass die immer wieder beschworene Volkssouveränität nicht existiert. Eine Verfassung in freier Mitbestimmung des Volkes wurde nicht geschaffen. Immerhin gab es hierfür in jener Zeit nachvollziehbare Rechtfertigungen durch die historischen Umstände. Es war hinfällig zu betrachten. Die Gelegenheit, das verfassungsmäßige Legitimationsdefizit zu bereinigen, hätte sich in idealer Weise anlässlich der Wiedervereinigung Deutschlands ergeben, wurde jedoch (bewusst?) nicht wahrgenommen bzw. verpasst. Unser Grundgesetz; bewährte Rechtsordnung, aber nur eine Übergangslösung Dieses Versäumnis erscheint uns umso unverzeihlicher, als für genau diesen Glücksfall der deutschen Geschichte im Grundgesetz Vorsorge getroffen war: In Art. 146 sieht es für den Fall der deutschen Wiedervereinigung seine eigene Ablösung vor, nämlich zu dem Zeitpunkt, „wenn eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volk in freier Selbstbestimmung beschlossen worden ist“. Faktisch wurde dem deutschen Volk die Gelegenheit vorenthalten, seine Verfassung demokratisch zu legitimieren, was nicht weniger bedeutet als, dass es nicht souverän war und es bis heute nicht ist. Diese Tatsache gilt unabhängig von der Frage der völkerrechtlichen Souveränität Deutschlands. Streng genommen stellt unser bewährtes Grundgesetz somit weiterhin eine Übergangslösung dar. Um die Volkssouveränität endlich herzustellen, muss das Verfassungsthema auf die Tagesordnung gesetzt werden. Da unser Grundgesetz zwar nicht vom Volke beschlossen wurde, aber ein brauchbares Grundgesetz ist, sollte es vorerst nicht zur Disposition stehen, sondern unter Mitwirkung des souveränen Volkes verbessert und ergänzt werden. Elemente der direkten Demokratie, allen voran von Volksabstimmung auch auf Bundesebene, sollten bei diesem Bemühen an vorderster Stelle stehen. Bei aller grundsätzlichen Begeisterung für dieses Anliegen sollte man jedoch Umsicht walten lassen. Ein gänzlich neues Verfassungsgesetz in der gegenwärtigen Lage birgt nämlich durchaus Gefahren. Deutschland könnte sich in diesem Fall selbst abschaffen, und das Grundgesetz drohte geöffnet zu werden für einen neuen europäischen Unionsstaat und ein neues (europäisches/multikulturelles) Volk, besser gesagt: eine anders definierte Bevölkerung. Dieser Auffassung neigt zum Beispiel Prof. Albrecht Schachtschneider zu. Was auch immer mit dem Grundgesetz geschehen wird: Zentraler Punkt unserer Aufmerksamkeit sollte die Beteiligung aller demokratischen Kräfte an der weiteren Gestaltung unserer Verfassung sein. Es muss auf jeden Fall verhindert werden, dass die Bürger fortwährend als Unmündige aus diesem Prozess ausgeschlossen bleiben, dass sie wieder nicht gefragt werden und damit weiterhin nicht souverän sind! Denn, wir wollen wieder mündige Bürger sein! EUROPA ALTERNATIV Freitag, 4. März 2016 LESERBRIEFE Liebe Leser, unsere Gesellschaft lebt von der Pluralität der Meinungen. Bitte nutzen Sie die Gelegenheit, andere von Ihrer Meinung profitieren zu lassen. Grundsätzlich gilt: Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem vor, Leserkommentare nicht, gekürzt oder in Auszügen zu veröffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht berücksichtigt. (Bitte Vor- und Nachnamen angeben!) Leserkommentare sollten zusätzliche Argumente, Gedanken oder Informationen zum kommentierten Beitrag erhalten. Bloße Zustimmung oder Ablehnung sortieren wir aus. Wir freuen uns schon jetzt auf Ihre Zuschriften! Ihr Redaktionsteam DIE GUTE FRAGE Liebe Leser, wir möchten in Ihrem Auftrag und zu Ihrer Information zukünftig, aber vor allem in der nächsten Ausgabe kurz vor der Landtagswahl, den zur Wahl zugelassenen Parteien eine Frage stellen. Im Idealfall ergibt sich diese durch Ihre Zuschriften: Welche Frage(n) möchten Sie den antretenden Parteien stellen? Wir werden für Sie nachfragen. Alle zugelassenen Parteien kommen zu Wort, niemand wird ausgelassen. Wir freuen uns schon sehr auf Ihre Zuschriften. Es können nur Einsendungen bis zum 18.4.2016 berücksichtigt werden. Ihr Redaktionsteam LESERTHEMENWUNSCH Standardwerk zum Migrationsthema: Ein Buch, das Angela Merkel nicht gefallen dürfte Paul Collier ist Professor für Ökonomie an der Universität Oxford und Leiter des dortigen Zentrums für Afrikastudien. Er zählt zu den international anerkanntesten und renommiertesten Experten, wenn es um die Ursachen und Folgen globaler Migrationsströme geht. Zugleich zählt er zu den schärfsten Kritikern der maßgeblich von Angela Merkel zu verantwortenden Wende in der deutschen Flüchtlingspolitik. Seine Kritik hieran hat Collier mehrfach, auch in deutschen Medien, zum Ausdruck gebracht. Sie fällt heftig, im Grunde vernichtend aus. Wer verstehen will, warum er die einsame, aber weltweit wahrgeLiebe Leser, unsere Zeitung, Der alternative Einblick, möchte so interaktiv nommene Entscheidung der Bunwie möglich nahe an den Themen der Leser sein, deshalb greifen wir gerne deskanzlerin, Flüchtlingen nicht länger ein abweisendes sondern ein Ihre Wünsche auf und recherchieren für Sie zu Themen, die ihnen unter freundliches Gesicht zu zeigen, für den Nägeln brennen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften. Es werden nur Einsendungen bis zum 18.4.2016 berücksichtigt. Ihr Redaktionsteam so fatal hält und worauf sich Deutschland – und nicht nur Deutschland, sondern mit ihm ganz Europa einzustellen hat, wenn es, wie die Kanzlerin es will, Migranten weiterhin ohne Wenn und Aber willkommen heißt, dem sei die Lektüre seiner Studie „ExDie Zahl der von Asylbewer- Einen vergleichbaren Zuwachs odus. Warum wir Einwanderung bern begangenen Straftaten ist verzeichneten die von Asylbe- neu regeln müssen“ eindringlich 2015 im Vergleich zum Vorjahr werbern verübten Rohheitsde- ans Herz gelegt. um 92.000 auf 208.344 Vorfälle likte (Körperverletzung, Raub, Das bereits 2013 in Großbritangestiegen. Das entspricht einem räuberische Erpressung) sowie nien erschienene, mittlerweile ins Anstieg von 79 Prozent, berich- Straftaten gegen die persönliche Deutsche übersetze Buch bietet in tete das Bundeskriminalamt Freiheit (unter anderem Nöti- der für Ökonomen typisch nüch(BKA) in einem im Februar ver- gung). In den Report flossen Se- ternen Manier eine sorgfältige Aböffentlichten Lagebild. Die Zahl xualdelikte mit einem Anteil wägung von Kosten und Nutzen, der eingereisten Ausländer von etwa einem Prozent ein: Die die Zuwanderung mit sich bringt. nahm im selben Zeitraum um Statistik weist 1.688 Verstöße Die Frage nach der Existenz einer 440 Prozent zu. gegen die sexuelle Selbstbestim- optimalen Einwanderungsquote Dem BKA-Bericht zufolge stel- mung auf, unter anderem Miss- dient hierbei als Leitfaden. Anhand len Syrer zwar mit 47 Prozent brauch von Kindern und 458 dessen arbeitet Collier neben den den größten Anteil der Asylan- Vergewaltigungen oder sexuelle Chancen, die gesteuerte und konten, sind aber mit 24 Prozent Nötigungshandlungen. Hinzu trollierte Zuwanderung bieten für vergleichsweise wenige kommen 240 Fälle von Strafta- kann, vor allem die – durchaus beStraftaten verantwortlich. ten gegen das Leben (etwa ver- trächtlichen - Probleme heraus, die Ebenfalls unterrepräsentiert suchter Totschlag oder Mord), sind in der Statistik Tatverdäch- bei denen 27 getötete Zuwan- Anzeigen tige aus Afghanistan und dem derer und ein deutsches Opfer Irak, während Asylsuchende zu beklagen waren. aus Serbien, dem Kosovo und Der Lagebericht des BKA ist alAlbanien weit überproportional lerdings nur bedingt aussageaktenkundig wurden. Laut kräftig, da nicht alle BundeslänBKA-Bericht handelt es sich bei der teilnahmen. Die SPD-regierden begangenen Straftaten vor ten und erfahrungsgemäß unter allem um „Vermögens- und Fäl- besonders hoher Kriminalität schungsdelikte“ (52.167 Fälle), leidenden Länder Bremen, „Beförderungserschleichung“, Hamburg und Nordrhein-Westalso Schwarzfahren (28.712 falen fehlen, wobei die beiden Fälle), und Diebstahl. Hier hat letzteren laut BILD-Zeitung ansich die Zahl von 44.793 im Jahr gegeben haben, die Erhebung 2014 auf 85.035 im Jahr 2015 der Daten wäre technisch „nicht möglich“ gewesen. (AE) fast verdoppelt. Asylbewerberkriminalität stark gestiegen Impressum Der Alternative Einblick uG in Gründung Eugen Ziegler und das Redaktionsteam DER ALTERNATIVE EINBLICK | 7 für Empfänger- und Herkunftsländer entstehen, wenn das rechte Maß an Zuwanderung überschritten wird. Dass letzteres in Deutschland bzw. Europa unstreitig der Fall ist, darauf hat Collier in seinen Interviews und Wortmeldungen ausdrücklich, zuletzt in der FAZ, immer wieder hingewiesen. Obwohl, vielleicht auch gerade weil Collier sich politisch selbst dem liberalen Lager zuordnet, erteilt er in seiner Studie dem Leitbild einer multikulturellen Gesellschaft als Garantin eines friedlichen Zusammenlebens eine entschiedene Absage. Vielmehr unterstreicht er die große Bedeutung, die starke nationale Identitäten für das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen der Bewohner eines Landes besitzen. Denn diese erweisen sich – so Collier – als unabdingbare Voraussetzung für die Etablierung funktionierender Sozialmodelle. Gerade der Mangel hieran ist Collier zufolge das wesentliche Motiv, das Menschen dazu veranlasst, ihren eigenen dysfunktionalen Gesellschaften den Rücken zu kehren. Sie suchen ihr Glück dort, wo aufgrund starker nationaler Identitäten politisch und wirtschaftlich stabile Verhältnisse gegeben sind, wie dies in besonders hohem Maße in Europa etwa in den skandinavischen Ländern der Fall ist. die deshalb nicht ohne Grund beliebtes Ziel der Einwanderer sind. In Colliers Analysemodell spielen kulturell begründete Verhaltensunterschiede mithin eine große Rolle. Dass er sich hiermit dem Vorwurf des „Rassismus“ aussetzt, ist ihm bewusst. Doch nimmt er ihn aus Gründen wissenschaftlicher Redlichkeit gelassen in Kauf, wenn er sie sogar zum Schlüssel für ein nicht ausschließlich und nicht zu eng nur ökonomische Ka- tegorien erfassendes Bewertungsschema erklärt. Kern dieses Schemas bildet die wenig spektakuläre Erkenntnis, dass Einwanderer aus dysfunktionalen Sozialmodellen ihre sozialisationsbedingten Verhaltensmuster nicht einfach zurücklassen und diese daher auch in den Empfängerländern ihre destruktiven Wirkungen entfalten können. Unregulierte Einwanderung bedroht somit, gerade wenn sie in diesem Ausmaß und in diesem Tempo stattfindet, wie es gegenwärtig der Fall ist, in den Ländern, die hiervon betroffen sind, gerade das, was Einwanderer dort zu finden hofften – nämlich ein Leben in sozial und wirtschaftlich gesicherten Verhältnissen. Für Frau Merkel, die sich bei Fragen der Flüchtlingspolitik im Zweifelsfall eher auf die Expertise von Hollywoodgrößen verlässt, mag dies eine unliebsame Erkenntnis sein. Das Buch dürfte kaum zu denen gehören, die sie liest, aber sicher zu denen, bei denen sie nicht zögern würde, sie als „nicht hilfreich“ abzutun. Allen anderen freilich, die sich über das die Politik des 21. Jahrhunderts maßgeblich prägende Phänomen der Migration differenziert, neutral und ideologiefrei informieren möchten, sollte dies im Zweifelsfall Empfehlung genug sein. Ihnen sei die Lektüre von Exodus unbedingt angeraten, zumal das Buch bei der Bundeszentrale für politische Bildung versandkostenfrei für nur 4,50 € zu haben ist. Paul Collier, Exodus. Warum wir Einwanderung neu regeln müssen, München 2014 [Bonn 2015], 313 S., 4,50 €. SCHWEDEN: MIGRANTENSPRACHEN VERDRÄNGEN DEUTSCH Die deutsche Redaktion des Schwedischen Rundfunks, „Radio Schweden“, wird zum 31. März eingestellt. Wie Redaktionsleiter Ingemar Löfgren im Januar bekanntgab, werde die deutsche Redaktion nach 76 Jahren ebenso abgewickelt wie das russischsprachige Programm, weil man sich künftig ganz auf „Minderheitensprachen“ konzentrieren wolle. Der Programmdirektor meint damit allerdings nicht alteingesessene Minderheitenidiome wie das Samische, sondern die von der aktuellen Migrationswelle ins Land gebrachten Sprachen. Deshalb bleibe nicht nur die englische Redaktion von Radio Schweden erhalten bzw. würde weiter ausgebaut, sondern auch die arabische, somalische, persische und kurdische. ASYL: FINNLAND WILL FAMILIENNACHZUG ERSCHWEREN Asylbewerber und generell alle finnische Staatsbürger, die ihren Ehepartner aus einem Nicht-EU-Land nach Finnland bringen möchten, sollen künftig mindestens 1.700 Euro an monatlichen Einkünften vorweisen. An einem entsprechenden Gesetzesentwurf arbeitet die Mitte-Rechts-Regierung in Helsinki aktuell unter Hochdruck. GRENZZAUN WÜRDE TEILUNG TIROLS FESTIGEN In Tirol werden die von sehr vielen Österreichern dringend erwarteten kilometerlangen Grenzzäune zwiespältig gesehen. Einerseits würden sie das Land am Brenner vor ungebremster Migration schützen, andererseits wäre es eine massive Abgrenzung des Tiroler Nord- und Ostteils von dem nach dem Ersten Weltkrieg durch Italien annektierten Südtirol. Die dortige, weit mehrheitlich deutschsprachige Bevölkerung drohe angesichts einer immer brisanteren Zuwanderungsproblematik sowohl von italienischer als auch von österreichischer Seite im Stich gelassen zu werden, warnte Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Partei Süd-Tiroler Freiheit. LECH WALESA WAR GEHEIMDIENSTSPITZEL Der Arbeiterführer, SolidarnoscVorsitzende, Friedensnobelpreisträger und erste demokratisch gewählte Präsident Polens nach der Wende, Lech Walesa, war inoffizieller Mitarbeiter des kommunistischen polnischen Geheimdienstes. Nach jüngsten Erkenntnissen des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) in Warschau belegen Aktenfunde die schon seit längerem erhobenen Vorwürfe gegen den einstigen Arbeiterführer. Konkret wurden im November Walesas Personalakte sowie seine Verpflichtungserklärung für den Staatssicherheitsdienst unter dem Pseudonym „Bolek“ gefunden. Die Dokumente und Aufzeichnungen sollen aus den Jahren 1970 bis 1976 stammen. Kontakt: [email protected] Postfach: Wormser Str. 4 67322 Speyer KFZ-Meisterbetrieb - alle Fabrikate U n f a l l i n s t a n d s e t z u n g • A u t o g l a s • F a h r z e u g - u n d Wa r t u n g s a r b e i t e n • K l i m a - S e r v i c e Inhaber: Eugen Ziegler ∙ Philipp Waßner Zeppelinstraße 21-23 Telefon: 06341 / 8 04 87 76829 Landau / Pfalz Telefax: 06341 / 2 08 95 www.franz-spies-gmbh.de [email protected] 8 | DER ALTERNATIVE EINBLICK Närrische Anklagen Zwei bei Karnevalsumzügen in Steinkirchen (Oberbayern) bzw. in Wasungen (Südthüringen) mitgefahrene Wagen wurden nach den tollen Tagen zum Ärgernis närrisch gewordener Behörden. Eine ins Extreme gesteigerte „Politische Korrektheit“ führte zu Ermittlungen von Staatsanwaltschaften wegen des Verdachts der „Volksverhetzung“. In Steinkirchen war ein im vorhinein von der Polizei genehmigter, als Panzer dekorierter Wagen mit den Aufschriften „Ilmtaler Asylabwehr“ und „Asylpaket III“ durch die Straßen gerollt. In Wasungen wurde ein „Balkan-Express“ zum Stein des Anstoßes, dessen Spitze eine Dampflok mit der Aufschrift „Die Ploach kömmt“ („Die Plage kommt“) bildet. Für medialen, bislang aber nicht juristischen Ärger sorgte außerdem ein im sächsischen Altenberg aus Anlass des Straßenkarnevals aufgebautes Tipi-Zelt mit der Aufschrift „Die Indianer konnten nichts gegen die Einwanderung tun. Heute leben sie in Reservaten“. DAS ALLERLETZTE Luther-Gedenken nimmt Fahrt auf Die Erinnerung an Martin Luther findet am 31. Oktober 2017 mit dem Gedenken des 500. Jahrestages des Anschlags seiner 95 Thesen an der Schlosskirche in Wittenberg ihren Höhepunkt. Doch schon jetzt stehen große Ausstellungen an, die auf die historische Bedeutung des Kirchenreformers, rebellischen Geistes und schöpferischen Gestalters der neuzeitlichen deutschen Sprache hinweisen. Ein Schwerpunkt liegt in Thüringen, das mit dem Wirken Luthers aufs engste verbunden war. So steht die am 24. April beginnende diesjährige thüringische Landesausstellung unter dem Titel „Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa“ (Gotha/Weimar, 24.4.-28.08.2016). Und in Eisenach findet ab dem 4. Mai (bis 31. Oktober) eine Präsentation zum Thema „Luther und die deutsche Sprache“ statt. Zusammengefasst finden sich diese und viele andere Termine samt Hintergrundinformationen in dem Heft „Reformation in Thüringen. Programm der Städte und Museen in den LutherThemenjahren 2015-2017“ (zu bestellen bei der Thüringer Tourismus GmbH, Willy-Brandt-Platz 1, 99084 Erfurt, Tel.: 0361-37420) oder im Netz unter www.lutherland-thueringen.de. Anzeige AUSBLICKE Freitag, 4. März 2016 Unterwegs auf dem „Drei-Burgen-Weg“ in Annweiler: Unter Kaisern, Minnesängern und Romantikern Was haben der immer weiter voranschreitende Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses – geplante Fertigstellung 2019 – und die Reichsburg Trifels im südpfälzischen Annweiler gemeinsam? Genau: beides sind Rekonstruktionen, wenngleich sich die Neuerrichtung des hohenzollernschen Prachtbaus an der Spree zumindest teilweise am historischen Vorbild orientiert, während im Queichstädtchen eine Art erfundene „staufische Idealburg“ entstanden ist. Dieser nähert man sich am besten zu Fuß auf dem vor wenigen Jahren angelegten „Drei-Burgen-Weg“ zwischen dem Trifels und den benachbarten Ruinen Anebos und Scharfenberg. Die Tour ist über sieben Kilometer lang und dauert etwa zweieinhalb Stunden. Sie gilt als eine der besten Rundwanderwege der Pfalz. Gestartet wird am Annweilerer Kurpark, von wo aus sich der gut beschilderte Weg zumeist sacht bergan windet. Zunächst geht es durch einen Laubwald zur Burg Scharfenberg, die im Volksmund „Münz“ heißt und ihren Namen von dem im 15. Jahrhundert ausgestorbenen Ministerialengeschlecht der Scharfenberger hat. Deren bedeutendster Vertreter war Konrad III. von Scharfenberg (1165-1224), der zu Beginn des 13. Jahrhunderts gleichzeitig als Bischof zweier Bistümer wirkte: Speyer und Metz. Außerdem war er Reichskanzler unter Philipp von Schwaben, Otto IV. und Friedrich II. und setzte maßgeblich die Kaiserkrönung der beiden letzteren durch. Sein Grab ist im Speyerer Dom zu sehen. Von der Burg Scharfenberg geht es an der malerischen Formation der Fensterfelsen vorbei zur Anebos, wo sich ein eindrucksvoller Blick auf die umliegende Landschaft des Wasgaus und den von allen Seiten majestätisch anzusehenden Trifels eröffnet. Dieser selbst ist dann der Höhepunkt der Wanderung. Der Trifels liegt in der Mitte eines Kreises von Bergkuppen, die zur Stauferzeit – also zur Blüte des mittelalterlichen Kaisertums unter dem schwäbi- Blick auf Annweiler mit der Burg Trifels schen Geschlecht der Staufer (diese regierten zwischen 1138 und 1254) – scharf bewacht waren. Er ist eng mit zwei Kaisern verbunden, die wohl mehr als alle anderen Herrscher des „Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation“ die gewaltige Machtfülle desselben verkörperten: Friedrich I. „Barbarossa“ und Friedrich II. von Hohenstaufen. Von letzterem weiß man, dass er 1219 die Erhebung Annweilers zur Stadt verfügte. Kaiser Friedrich Barbarossa regierte 1152-90 und hielt sich nachweislich zweimal auf dem Trifels auf. Dessen Lage auf einem steilen, felsgekrönten Bergkegel machte diese Reichsburg so wehrhaft wie kaum eine andere ihrer Zeit, so dass sie zeitweise sogar die Reichkleinodien beherbergte (originalgetreue Nachbildungen der wichtigsten Teile des Reichsschatzes sind seit 1973 in der sogenannten Schatzkammer der Burg zu sehen) Die ganze Region war damals von enormer Bedeutung für das Reich, allen voran Städte wie Speyer und Worms. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Trifels als bemannte Feste aufgegeben und seit dem 18. Jahrhundert von der Bevölkerung als Steinbruch genutzt, was den Verfall beschleunigte. Eine neuerliche öffentliche Aufmerksamkeit gab es erst im Gefolge der Burgenromantik ab Anfang des 19. Jahrhunderts. Beginnend mit den Befrei- Foto: AE ungskriegen gegen die napoleonische Fremdherrschaft wurde er zu einem wichtigen Ort nationaler Mythenbildungen. Die jüngsten, architektonisch folgenreichen Mythisierungen brachte das Dritte Reich. wirkenden Geschoss wiedererrichtet. Die Annweilerer Bevölkerung und die Touristen machen sich den „künstlichen“ Charakter der weithin sichtbaren Burganlage nur selten bewusst. Sie haben diese rekonstruierte Burg längst ins Herz geschlossen. Der Trifels ist zum Ausflugsziel, beliebten Werbesymbol und allgegenwärtigen Bezugspunkt für die benachbarte Kleinstadt und deren Umgebung geworden. Zur großen touristischen Bedeutung hat auch die mit der Burg verknüpfte Episode um die schillernde Gestalt des englischen Königs Richard Löwenherz und dessen Minnesänger Blondel beigetragen. Ersterer war am 31. März 1193 als Gefangener des Reiches für mindestens drei Wochen auf die Feste gekommen. Der Trifels ist als architektonisches Bindeglied zur reichen Geschichte dieser Südwestecke Deutschlands wohl auch deshalb so geeignet, weil er durch seinen imposanten Neubau im wahrsten Sinne des Wortes anschaulicher geworden ist. Denn Rui- Die Menschen haben diesen „künstlichen“ Trifels längst in ihr Herz geschlossen Die Idealisierung der Stauferzeit durch die nationalsozialistischen Machthaber begründete den Wiederaufbau des bis dahin in Ruinen liegenden Trifels als „Nationale Weihestätte“ und „Symbol deutscher Macht“ ab 1938. Der zuständige Architekt Rudolf Esterer entschloss sich angesichts des Fehlens alter Baupläne und der vielen äußeren Veränderungen, die die Burg im Laufe der Jahrhunderte erlebt hatte, zur Errichtung einer „staufischen Idealburg“. So wurde der Kaisersaal im Pallas, der ursprünglich zwei Geschosse hatte, von Esterer mit nur einem machtvoll nen gibt es am Rande des Pfälzer Waldes, dem größten zusammenhängenden deutschen Waldgebiet, wahrlich genug. Die über lange Zeit hinweg schwierige Nachbarschaft zu Frankreich hat hier schmerzliche Spuren hinterlassen. Annweiler wurde – wie fast die gesamte Pfalz und Südwestdeutschland überhaupt – von der französischen Expansionspolitik der letzten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts sowie zu Beginn des 18. Jahrhunderts stark beeinträchtigt. Keine der zahlreichen Burgen der Region blieb unzerstört. Der Frühling und mehr noch der Herbst sind ideale Wanderzeiten in der sonnenverwöhnten Südpfalz. Der Drei-Burgen-Weg kann sowohl individuell als auch mittels geführten Wanderungen des Tourismusbüros Annweiler erkundet werden. Seit 2010 lockt am Ziel überdies eine ansprechende Dauerausstellung unter dem Titel „Reichsburg Trifels – Macht und Mythos“. Und hat man all dies erlebt und besichtigt, so laden die vielen Gaststätten im romantischen Annweiler zu einem kulinarischen Ausklang mit Pfälzer Wein und heimischen Spezialitäten ein. (AE) Nähere Informationen: Verein Südliche Weinstraße Annweiler e. V. Büro für Tourismus, Meßplatz 1 76855 Annweiler am Trifels Tel.: 0 63 46 / 22 00 [email protected] www.trifelsland.de Anzeige Wer hätte gedacht, dass Werbung so erfrischend sein kann? Vitamin C Kommunikationsdesign GmbH Werbeagentur am Kurpfalz-Yachthafen Speyer www.vitamin-c-design.de Vitamin C. Design for Impact.
© Copyright 2024 ExpyDoc