Villa RA: Die Schulheime Redlikon-Aathal gehen wieder getrennte

13. Jahrgang
Ausgabe 2
August 2015
stiftung
zürcher kinder- und jugendheime
obstgartensteig 4
ch-8006 zürich
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die zeitung der stiftung zürcher kinder- und jugendheime
Editorial
Villa RA
Villa RA: Die Schulheime
Redlikon-Aathal gehen
wieder getrennte Wege.
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
«Ich sah Blumen weinen und Würmer
lächeln. Ich habe nicht einfach vegetiert,
ich habe gelebt, ich habe wirklich gelebt…»
Um der sommerlichen Hitze zu entfliehen,
bin ich ins Kino und habe den Film über die
Lebensgeschichte von Giovanni Segantini
angesehen. Als Kind wurde er in Mailand in
eine Besserungsanstalt eingeliefert, von wo
er immer wieder abgehauen ist, um dann
später als Maler Grundthemen des Lebens
in seinen eindrücklichen Bildern zu vermitteln. Ich musste unweigerlich an Ihre Arbeit
denken. Kinder und Jugendlichen zu begleiten, zu unterstützen und zu fördern, ist
eine komplexe und äusserst anspruchsvolle
Aufgabe. Wohl verfügt die Stiftung Zürcher
Kinder- und Jugendheime über verschiedene Kennzahlen, trotzdem lässt sich die
Wirksamkeit und Nachhaltigkeit Ihrer Arbeit kaum messen. Nichtsdestotrotz haben
wir vom Stiftungsrat den Auftrag erhalten,
Kennzahlen zu suchen und auszuwerten,
auch im Hinblick auf die Strategie zkj 2022.
Wir machen uns an die Arbeit!
Herzlich, Anna Beck
Geschäftsführerin
Am 26. Juni 2015 haben die Mitarbeitenden
der beiden Institutionen nach 17 Jahren
gemeinsamen Weges einen feierlichen
Abschluss dieses «Abenteuers» begangen.
Rund 100 Jahre gingen die beiden Schulheime ihren individuellen Weg, bevor sie im 1998
von der Stadt Zürich unter eine gemeinsame
Leitung gestellt wurden. Doch im September 2014 beschloss der Stiftungsrat, die beiden
Institutionen wieder zu trennen, damit das
Schulinternat Redlikon (so die heutigen Namen,
s. Kästchen auf Seite 2) eine eigene Angebotsentwicklung einleiten kann, ohne dass das
Schulinternat Aathal davon betroffen ist.
Immer wieder hörte ich in Diskussionen und
Sitzungen, die der Aufteilung vorausgingen,
auch von unterschiedlichen Kulturen, die in
den beiden Einrichtungen gepflegt werden. Ich
wollte es genauer wissen und machte mich auf
den Weg, Stimmen dazu einzufangen. Was ist
typisch für das Schulinternat Aathal, was macht
den Charakter des Schulinternats Redlikon aus?
Im Aathal konnte ich mit Regula Casagrande,
Erziehungsleiterin, ein persönliches Gespräch
führen und mich mit Mitarbeitenden aus allen
Bereichen austauschen. In Redlikon sprach ich
mit Karl Gartmann, Schulleiter, und setzte mich
in der grossen Pause zu Mitarbeitenden aus
der Verwaltung, der Hauswirtschaft und dem
Betrieb.
Regula Casagrande trat am 1. Januar 2006 ihre
Aufgabe als Erziehungsleiterin im Schulheim
Aathal an. Es herrschte Aufbruchstimmung,
das Leitungsteam wurde gerade erweitert,
Themen wurden fortan standortübergreifend
besprochen. Und doch war es für alle im Team
auch eine Herausforderung, allen in einer gros-
1
Agenda
Villa RA, Fortsetzung von Seite 1
21. August 2015:
a.o. Sitzung des Stiftungsratsausschusses
sen Institution anfallenden Themen zu folgen.
Nach zwei Jahren wurden die Sitzungen wieder standortbezogen durchgeführt und damit
schnellere Entscheide ermöglicht. Für Regula
Casagrande ist die komplette Trennung daher
nur ein kleiner Schritt. Es sei eine tolle Chance,
eröffne neue Möglichkeiten, und sie freue sich
sehr darauf, erklärte sie. Es sei auch positiv,
dass es nun neben der pädagogischen Leitung
wieder eine «Hausleitung» vor Ort gäbe. Die
Mitarbeitenden im Aathal freuten sich auf eine
«eigene» Leitung.
21. August 2015:
Sommerfest Florhof/Riesbach
25. August 2015:
a.o. Sitzung des Stiftungsrats
5. September 2015:
Spielfest Heizenholz
8. September 2015:
Sitzung des Stiftungsratsausschusses
10./11. September 2015:
Retraite der Erweiterten Geschäftsleitung
14. September 2015:
Knabenschiessen
17. September 2015:
Talentwerkstatt
19. September 2015:
Herbstfest im Schulinternat Aathal
25. September 2015:
Sitzung des Stiftungsrats
29. September 2015:
Begrüssung der neuen Mitarbeitenden
5. – 16. Oktober 2015:
Herbstferien
22. Oktober 2015:
SIBE-Tagung
23. Oktober 2015:
Kadertagung
30. Oktober 2015:
Konferenz der Erweiterten Geschäftsleitung
3. November 2015:
Sitzung des Stiftungsratsausschusses
6. November 2015:
Redaktionsschluss nächstes Iglu
2
Für viele Mitarbeitende wird die Aufteilung keine grossen Veränderungen mit sich bringen. Es
werde interessanter, das Aufgabenfeld breiter
und die Entscheidungswege unkomplizierter.
Sie hätten sich auch nicht so gut gekannt, obwohl es manchmal persönliche Bindungen gab
oder Mitarbeitende gar den Arbeitsort wechselten. Vielleicht hätte es weitere zehn Jahre gebraucht, damit die Institutionen richtig zusammengewachsen wären, meinten einige.
Und doch gibt es Mitarbeitende, vor allem in der
Verwaltung und in der Hauswirtschaft, die die
Trennung bedauern. Die Zusammenarbeit sei
Beschluss des Stiftungsrats
Im September 2014 beschloss der Stiftungsrat, die beiden Standorte der Villa RA wieder
in zwei unabhängige Institutionen zu überführen. Ausführungsdatum 1. August 2015.
Grund für diesen Entscheid war die gleichzeitig beschlossene Strategie, die Plätze
der Sonderschule Redlikon an geeignete
Standorte in der Stadt Zürich und/oder näheren Umgebung zu verschieben und anschliessend den Standort Redlikon aufzugeben. Die Gebäude des Schulinternats in
Redlikon sind dringend sanierungsbedürftig, und der Standort Redlikon entspricht
nicht in wünschbarem Masse der Strategie zkj 2022. Auch weist das Schulinternat
verschiedene Standortnachteile auf.
Die Trennung der beiden Standorte ermöglicht beiden Schulinternaten eine individuelle Entwicklung.
13./14. November 2015:
Talentwerkstatt
8. Dezember 2015:
Sitzung des Stiftungsratsausschusses
17. November 2015:
Begrüssung der neuen Mitarbeitenden
11. Dezember 2015:
Konferenz der Erweiterten Geschäftsleitung
27. November 2015:
Sitzung des Stiftungsrats und Weihnachtsessen mit der Erweiterten Geschäftsleitung
21. Dezember 2015:
Beginn Weihnachtsferien
Mehr Informationen finden Sie im Intranet/
Home/Jahrespläne.
gut gewesen, der schnelle Austausch werde
fehlen, die gemeinsamen Weiterbildungen. Etwas Wehmut sei schon da.
Mit Ballonen in den ehemaligen CI/CD-Farben Grün und Rot wurde der Villa RA an der Abschiedsfeier noch einmal die Ehre erwiesen.
Rita Zbinden und Karl Gartmann wurden von
den Mitarbeitenden des Aathal mit Rosen und
guten Wünschen verabschiedet.
Wie zeichnen sich die Institutionen aus? Alle
sind sich einig: Redlikon ist wie eine grosse Familie, man begegnet sich über den Gang, die
Liegenschaft ist älter, die Räumlichkeiten eng,
die Umgebung der Institution wirkt sich auch
auf den Alltag aus. Redlikon ist überschaubar,
kompetent und hat eine schlanke Führungsstruktur, könnte ein Slogan lauten. Im Aathal ist das Areal weitläufig, es ist hell, und die
Gruppenräume sind grosszügig. Aathal ist als
«Heim» erkennbar. Die Mitarbeitenden arbeiten
in allen Bereichen aber eng zusammen, halten
zusammen, sind eine gute Gemeinschaft, auch
wenn die Wege länger sind und die Aufgaben
mit professioneller Distanz angegangen werden. «Wunderschönes ruhiges Aathal.»
Namensgebung
Die strukturelle Veränderung hat zur Folge, dass neu die Bezeichnungen Schulinternat Aathal und Schulinternat Redlikon
zur Anwendung kommen. Bisher wurde
in Bezug auf die Villa RA von Schulheimen
gesprochen. In der Stiftung Zürcher Kinderund Jugendheime hat sich mehrheitlich
die Bezeichnung Schulinternate durchgesetzt: Schulinternat Flims, Schulinternat
Ringlikon usw. Ein Wechsel der Bezeichnung von Schulheim zu Schulinternat
schien sinnvoll.
Impressum:
Herausgeberin: Stiftung Zürcher Kinder- und
Jugendheime, Obstgartensteig 4, CH-8006 Zürich
t +41 (0)43 255 14 70, f +41 (0)43 255 14 77
[email protected] www.zkj.ch
Gesamtverantwortung: Anna Beck, Geschäftsführerin
Redaktionsteam: Anna Beck, Heidi Fuchs (Geschäftsstelle)
Konzept/Art Direction: Girardin Creative Consulting, Zürich
Michel Girardin, Helena Hasler, Selina Cadruvi
Druck: Villiger Druck AG, Sins
Auflage: 1000 Exemplare
Villa RA, Fortsetzung von Seite 2
Karl Gartmann, Schulleiter und erst seit einem
Jahr in der Villa RA, fasst es zusammen: Beide
Institutionen hätten ihre Geschichten, die Trennung gebe allen mehr Freiheit für Entwicklung.
Er selbst habe noch nicht Wurzeln geschlagen
und sei ganz glücklich über die Neuorientierung.
In diesem Iglu finden Sie auch Auszüge aus den
Chroniken der beiden Institutionen. Sie sind
nicht fein säuberlich aufbereitet, sie sind mehr
zufällig und schmunzelnd entstanden. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen!
Heidi Fuchs
GL-Assistentin
Gemeinsam unterwegs
Spielend in die Zukunft
So lautet das neue Schuljahresmotto für das
Schulinternat Redlikon. Die Mitarbeitenden
in Redlikon werden wie jedes Jahr mit einem
Begrüssungsbrunch ins neue Schuljahr starten.
Und damit sie nicht vergessen, dass sie nun das
Schulinternat Redlikon sind, wird ein Wegweiser aus dem Trennungsritual noch einmal aufgestellt. Alle Kinder werden eine Kartonmappe mit Gummizug und einen Bleistift mit der
neuen Beschriftung erhalten, alle Erwachsenen
werden ein T-Shirt mit dem neuen Logo tragen
und einen Kugelschreiber mit der Beschriftung
«schulinternat redlikon» einstecken können.
Areal und Gebäude sind neu beschriftet.
So lautet das Motto des Herbstfestes im Schulinternat Aathal. Und so soll auch der Beginn
des Schulinternats Aathal gefeiert werden
«Wer spielt, ist auf sein Gegenüber bezogen, es
ist nicht tierisch ernst, und doch verfolgt man
Ziele, will man etwas erreichen. Man lacht hoffentlich viel und kann sich auch über schöne
Züge des Gegenübers freuen. Ich kann mir vorstellen, dass das Herbstfest den Neubeginn thematisiert, wenn auch nicht als grossen Schwerpunkt, denn für die meisten Jugendlichen und
Eltern geht die Zusammenarbeit mit dem Schulinternat Aathal nahtlos aus der Villa RA hervor.
An der Basis wird sich kaum mehr ändern als in
allen Schuljahresanfängen zuvor», so Urs Hofmann, der neue Gesamtleiter.
Die Zukunft des Schulinternats Redlikon ist
noch offen. Klar ist, dass das sanierungsbedürftige Schulinternat neue Räume erhalten
wird. Die Stiftung möchte die Sonderschulheimplätze Redlikon zukünftig – frühestens
ab 2018 – in der Stadt Zürich oder in der näheren Umgebung anbieten. Es ist ein guter Zeitpunkt und eine fast einmalige Chance, wesentliche Aspekte der Strategie zkj 2022 umzusetzen (s. Iglu Winter 2014). «Gemeinsamkeiten
sind am Anfang sicher noch vorhanden, indem
ja beispielsweise alle Konzepte, das Organisationshandbuch, Abläufe usw. inhaltlich noch
gleich sind. Auch die beiden Webseiten, das
Leitbild und Weiteres ähneln sich noch sehr
und werden sich erst im Laufe der Zeit auseinanderentwickeln und differenzieren», so Rita
Zbinden.
Wie wird das Schulinternat Aathal die Zukunft gestalten?
«Ich hoffe, es gelingt uns, das Motto des Herbstfestes aufzunehmen und den Alltag mit angemessenem Ernst und gleichzeitig einer
gesunden Distanz zu gestalten. Die Zukunft
werden wir gestalten, indem wir Alltagsfragen
zukunftsweisend angehen. Mit dem Schulinternat Redlikon werde ich sicher immer wieder in
Kontakt sein, weil Rita Zbinden und Karl Gartmann viel über Aathal wissen. Ob wir als Institutionen Gemeinsames pflegen oder suchen,
das kann ich noch nicht sagen. Ich denke, die
Trennung wurde beschlossen, organisiert, nun
muss sie sich noch etablieren. Vielleicht ist es
gut, vorläufig gerade nichts gemeinsam zu tun.
Wir werden sicher in beiden Institutionen merken, was dran ist und was nicht.»
3
Villa RA, Fortsetzung von Seite 3
1898
1919
4
Die Stadt Zürich kauft in Seegräben das ehemalige Kurhaus
«Schönenwerd» und errichtet darin eine «Anstalt für schwererziehbare oder elterlicherseits vernachlässigte Knaben».
Der Kaufpreis betrug 25’000 Franken und wurde dem Spezialfonds für verwahrloste Schulkinder entnommen. (Mitte
1897 befanden sich im Fonds 130’000 Franken). Bereits 1906
wird wegen Platzknappheit ein imposantes Anstaltsgebäude erstellt.
Aus der Anstalt Schönenwerd wird ein Pestalozzihaus (s.
S.6). Das Pestalozzihaus besteht aus zwei Abteilungen, wovon die eine in erster Linie Schulanstalt, die andere in erster
Linie Arbeitsanstalt sein soll. In die Anstalt Schönenwerd, bei
Aathal, werden schulpflichtige Knaben aufgenommen, in die
Anstalt Burghof, bei Dielsdorf, Knaben über 12 Jahre. Aufnahme finden Knaben aus der Stadt Zürich. Die Schweizerbürger sollen den Ausländern vorangestellt werden. So weit
Plätze offen sind, können auch Knaben aus anderen Gemeinden aufgenommen werden. Die Zöglinge bleiben in der Regel
bis zum zurückgelegten 16. Altersjahr im Pestalozzihaus und
von da bis zur vollendeten Berufslehre unter der Fürsorge
der Anstalt. Beim Austritt der Zöglinge aus dem Pestalozzihaus sind die Hauseltern, soweit nötig, unter Mitwirkung der
Kommission, für geeignete Unterbringung in einer Berufslehre oder einem Dienstverhältnis sowie für Beaufsichtigung
besorgt.
«Jeder Eintretende hat mitzubringen: 2 Kleidungen, 6 Hemden, 4 Paar baumwollene und 2 Paar wollene Strümpfe,
6 Taschentücher, 2 Paar Schuhe; alles in gutem Zustande.
Für den Ersatz sorgt die Anstalt. Den Austretenden werden Kleidungsstücke in gleicher Zahl und in gutem Zustande
verabfolgt. Das jährliche Kostgeld beträgt mindestens 500
Franken und ist vierteljährlich im Voraus zu entrichten oder
sicherzustellen. Der Schulunterricht entspricht den Anforderungen des Lehrplanes der Primarschule. Ausserdem wird
dem Handarbeitsunterricht und der Betätigung der Zöglinge
im Freien die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Beschäftigungen geschehen unter Anleitung der
Hauseltern oder deren Stellvertreter, und zwar unter möglichster Berücksichtigung der individuellen Anlagen des Zöglings.»
Das Pestalozzihaus Schönenwerd besteht aus zwei Wohngebäuden mit Raum für 45 Zöglinge, die Hauseltern wohnen
in der Anstalt, ebenso zwei Lehrer und eine Gehülfin. – Verpflegung der Zöglinge alkoholfrei (Anm. der Redaktion: im
Burghof war die Verpflegung nicht alkoholfrei).
Die Verpflegungskosten pro Zögling und Jahr betragen 700
bis 800 Franken. Die Kosten werden aus den Erträgnissen
des Pestalozzifonds, den Kostgeldern und Staatsbeiträgen
bestritten, das Defizit trägt die Stadtgemeinde Zürich.
1958
Am 6.11.1958 bittet der Heimleiter des Pestalozzihauses,
M. Kauter, nach reiflicher Überlegung, da auf dem Konto 46
(Mobiliar, Maschinen und Geräte) noch ca. 1000 Franken zur
Verfügung stehen, den 1. Amtsvormund J. Meier, einen Fernsehapparat anschaffen zu dürfen. Die Amtsvormundschaft
Zürich stellt ihrerseits einen Antrag an den Vorstand des
Wohlfahrtsamtes. Dieser übernimmt den genauen Wortlaut
aus dem Brief des Heimleiters: «Das Pestalozzihaus Schönenwerd liegt zwischen Uster und Wetzikon, zwei grösseren
Ortschaften, die den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des
Pestalozzihauses Gelegenheit bieten, ein Kino, ein Konzert
oder dann und wann einen Vortrag zu besuchen. Leider aber
ist der Weg dorthin weit, und der Heimweg, besonders für
Frauen in dunkler Nacht durch den Wald, nicht sehr gemütlich, sodass von all diesen Gelegenheiten verhältnismässig
wenig Gebrauch gemacht wird. Sie sitzen trotz des schönen
Radios und der vielen Schallplatten meist in ihrem Zimmer
allein und ruhen sich von ihrer Tagesarbeit aus. So fehlt ein
gemütliches Erlebnis. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
verdienen, dass man ihnen nach schwerer Arbeit die Möglichkeit gibt, am Feierabend auch hie und da einen Blick in
die übrige Welt zu werfen, aktuelle Begebenheiten zu verfolgen, lustige Unterhaltungsabende und Spiele mitzumachen,
belehrende Sachen anzusehen oder auch einmal eine Sportveranstaltung irgendwelcher Art mitzuerleben. Die Angestellten und auch die Hauseltern würden nach getaner Arbeit
viel mehr zusammen- und beisammensitzen, könnten sich
miteinander freuen an gemeinsamen Erlebnissen und kämen einander näher. Im Pestalozzihaus Schönenwerd gibt es
sehr viele langjährige Angestellte, und seit zwei Jahren gab
es überhaupt keine Mutationen. An langen Winterabenden
wäre es für alle eine Wohltat, wenn man wöchentlich ein-
Villa RA, Fortsetzung von Seite 4
der Welt, die sie interessiert, wieder in Berührung kommen
und tun, was ihren Neigungen entspricht.
bis zweimal eine Kinderstunde mit den Buben ansehen
könnte. Die Heimleitung wird dafür sorgen, dass den Knaben nur wirklich geeignete Sendungen und auch nie nach
20.00 Uhr gezeigt werden.» Kostenpunkt 1’435.50 Franken,
Marke Metz «Zauberauge» mit grosser Bildfläche 49 x 38 cm
und Antenne, die unter Anleitung der Lieferfirma vom Heim
selbst gebaut werden könnte. Die Lieferfirma verzichtet auf
die Erhebung der Luxussteuer.
Das Städtische Jugendamt I Zürich teilt dem Vorstand des
Wohlfahrtsamtes mit, dass der Kredit auf Konto J 274 für das
Jahr 1958 voll ausgeschöpft und daher die Anschaffung nicht
möglich ist, es sei denn, man würde auf Konto 46 die Abweichungsgrenze beanspruchen.
Das Personalamt der Stadt Zürich an den Finanzvorstand:
«Die Geschäftsleitung der Amtsvormundschaft beantragt
die Anschaffung eines Fernsehapparates für das Pestalozzihaus Schönenwerd. Dieser Apparat soll, wenn nicht
ausschliesslich, so doch wenigstens vornehmlich, den Angestellten zur Verfügung stehen. Der Vorstand des Wohlfahrtsamtes hat uns das Geschäft überwiesen, da es sich
um eine Anschaffung zu Gunsten des Personals oder der
Verwalterfamilie handle. Er verlangt eine Begutachtung
durch das Personalamt: Das Personal des Pestalozzihauses soll die Anschaffung eines Fernsehapparates nicht verlangt haben. Die Anregung komme von der Heimleitung. Es
ist im vorneherein klar, dass es nicht bei dieser einen Bewilligung bliebe. Weitere Heimleiter kämen mit ähnlichen
Begehren, möglicherweise würden auch für die Personalhäuser des Stadtspitals Apparate verlangt. Wir halten es für
richtig, den Antrag der Finanzsektion zu unterbreiten. Sie
oder gar der Stadtrat sollen darüber entscheiden, ob und allenfalls in welchen Heimen Fernsehapparate angeschafft
werden können. Die Jugendstätte Gfellergut besitzt übrigens bereits einen Apparat, der allerdings, wie man uns
sagt, nur an Samstagabenden für die Zöglinge in Betrieb
gesetzt werde. Vor seiner Anschaffung habe eine Aussprache im Stadtrat stattgefunden. Eines ist sicher, die Entwicklung der Technik lässt sich nicht aufhalten und auch eine
Stadtverwaltung wird sich immer wieder mit solchen Neuerungen und ihrer Problematik auseinandersetzen müssen.
Ohne die Vorteile der Erfindung des Fernsehens verkennen
zu wollen, machen verantwortliche Kreise immer wieder
auf eine grosse Gefahr aufmerksam, nämlich, dass das
häufige Sitzen vor dem Bildschirm der Verflachung dient.
Die Menschen erhalten alles fixfertig vorgesetzt, eigenes
Denken und Phantasie werden sozusagen nicht mehr gefordert.
Im Antrag wird auf den schönen Radio und die vielen Schallplatten im Heim hingewiesen, die verhältnismässig wenig
gebraucht werden. Die Angestellten sollen es vorziehen,
nach der Tagesarbeit allein in ihrem Zimmer zu sein. Das
würde eigentlich eher gegen die Anschaffung eines Fernsehapparates sprechen.
Wichtiger als der Fernsehapparat scheint uns, dass sich die
Angestellten in ihrer Freizeit ausserhalb des Heimes richtig
erholen. Durch die Reduktion der Arbeitszeit auf 54 Stunden haben sie im Mittel 1 ½ Freitage pro Woche, die auch
in vollen Tagen bezogen werden können. Da können sie mit
Anderseits dürfen die positiven Seiten der Anschaffung eines Fernsehapparates nicht übersehen werden. Das Fernsehen ermöglicht die visuelle Beteiligung des Einzelnen am
Weltgeschehen, bietet anspruchslose Unterhaltung, die auch
nach dem Tagwerk aufgenommen werden kann. In vom Verkehr abgelegenen Heimen mag die Anschaffung eines Fernsehapparates bis zu einem gewissen Grad ihre Berechtigung
haben. Wie man uns versichert, sollen Fernsehapparate in
nichtstädtischen Heimen schon Eingang gefunden haben.
So erklärt z.B. Herr Direktor Frei vom Kinderheim Lütisburg,
der stets zu den Heimleitertagungen eingeladen wird, alles
tun zu müssen, um dem Personal die Arbeit im Heimbetrieb
schmackhafter zu machen und es überhaupt für diese Aufgabe gewinnen zu können.
Im Übrigen stimmen wir mit dem Vorstand des Wohlfahrtsamtes darin überein, dass die Anschaffungskosten solcher
Apparate nicht dem Konto J 274 zu belasten sind. Dieser
Kredit ist für ausserordentliche Anschaffungen in Heimen
bestimmt, worunter ein Fernsehapparat wohl kaum fallen
kann. Die Ausgaben wären in die Betriebsrechnung zu nehmen. Die Inanspruchnahme der Abweichungsgrenze bei Kreditüberschreitungen kann der Abteilungsvorstand bewilligen.
Wir beantragen, die grundsätzliche Auffassung der Finanzsektion oder allenfalls des Stadtrates in dieser Frage einzuholen.»
Der langen Rede kurzer Sinn, der Fernsehapparat wurde nicht
bewilligt. Der Prospekt «Zauberauge» liegt immer noch im
Dossier.
1961
Anfangs 1961 beantragte Heimleiter Kauter beim 1. Amtsvormund: «Seit wir hier im Pestalozzihaus Schönenwerd
arbeiten, ist uns von Herrn Regierungsrat Egger eine kleine
Rechnungsmaschine zu kleinem Mietzins zur Benützung
überlassen worden. Sie hat besonders mir im Büro gute
Dienste geleistet. Leider benötigt sie nun sein Sohn, Herr
Dr. Max Egger in Uster. Darum ist uns der Mietvertrag auf
den 1. Januar 1961 gekündet worden. Ich habe in unserem Betrieb nicht nur die Kassarechnung zu führen und die
verschiedenen Borderaux zu schreiben, sondern auch die
gesamte Buchhaltung und die Jahresabrechnung selber zu
machen. Ohne Rechnungsmaschine ist das ganz unmöglich. Darum habe ich mich sofort nach einer Occasionsmaschine umgesehen, leider aber keine gefunden. Herr Fehr
von der Schul- und Büromaterialverwaltung riet mir, eine
gute Maschine zu mieten. Der Mietbetrag würde beim Kauf
angerechnet. Die Maschine kostet 850 Franken (Ladenpreis
970 Franken). Er schlägt mir vor, sie in zwei Jahresmieten
von 425 Franken zu bezahlen. Dann benötigen wir keinen
Nachtragskredit und werden den budgetierten Betrag für
Bürobedürfnisse nicht wesentlich überschreiten.
Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Meier, durch eine Verfügung zu ermöglichen, dass ich diese Maschine, Marke
Olympia, kaufen kann.»
Der Antrag wurde umgehend bewilligt.
Villa RA, Fortsetzung von Seite 5
Im Kapitel «Anschaffungen» werden noch viele bemerkenswerte Anträge gestellt.
1970ff.
1972
1983
1992
1996
1998/99
1999
Das Heim, dem bis heute zehn verschiedene Leiter
vorstanden, entwickelte sich in den letzten zwanzig
Jahren von der Knabenerziehungsanstalt mit angeschlossenem Landwirtschaftsbetrieb zu einem modernen Schulheim für Mädchen und Knaben im Mittel- und Oberstufenalter.
2005
Entwicklung des Krisenpräventions- und -interventionsangebots «Wings», das 2013 aus Kostengründen
wieder geschlossen werden muss.
2009
Ende April 2009 verlässt der langjährige Gesamtleiter Jürg Hofer die Villa RA. Am 1. Mai 2009 übernimmt
Rita Zbinden seine Nachfolge.
Anfangs der 70er-Jahre muss das imposante Anstaltsgebäude einer Überbauung mit drei Pavillons
für Wohngruppen, einem Schulhaus, einem Verwaltungsgebäude sowie einem Personalhaus weichen.
Am 1. April 1972 wird Herr H. Berger als neuer Heimleiter des Pestalozzihauses eingesetzt.
Herr Hans Püntener übernimmt die Leitung des Pestalozzihauses. Die Koedukation wird eingeführt, neu werden auch Mädchen im Schulheim aufgenommen.
Aufbau einer Aussenwohngruppe für Lehrlinge im
Haus Anker, die allerdings drei Jahre später aus Spargründen bereits wieder geschlossen wird.
Am 1. Oktober 2009 beschliesst der Stiftungsrat, das
Haus Anker am Standort Aathal als Wohngruppe definitv zu schliessen, und verkauft das Gebäude.
2012
Change-Projekt-Schule: Neu sind je eine Lehrperson
und ein/e Sozialpädagoge/in gemeinsam in der Klasse tätig.
2014
Im September 2014 beschliesst der Stiftungsrat, die
beiden Standorte der Villa RA wieder in zwei unabhängige Institutionen zu überführen.
2015
1. August 2015: Trennung der beiden Standorte in
Schulinternat Aathal und Schulinternat Redlikon.
Februar/März 1996, Amtsantritt von Herr Rolf Schneider als neuer Heimleiter. Aufbau einer Tagesgruppe.
Das Pestalozziheim Redlikon und das Pestalozzihaus Schönenwerd werden zu Beginn des Schuljahres 1998/99 unter eine gemeinsame Leitung zusammengelegt und treten unter dem neuen Namen Villa
RA – Schulheime Redlikon-Aathal – auf.
Die Pestalozzihäuser der Stadt Zürich wurden 1898 durch die Stadtgemeinde Zürich gegründet, unter Benützung des anlässlich der Pestalozzifeier 1896 in
der Stadt Zürich zusammengesteuerten Pestalozzifonds. Zweck: Erziehung sittlich verwahrloster Schulkinder der Stadt Zürich.
Villa RA, Fortsetzung von Seite 6
1897
Der Marthaverein Zürich (eine Sektion des Vereins
Freundinnen junger Mädchen) gründet eine Stiftung
zugunsten einer «Erziehungsanstalt für arme Mädchen».
1898
Der Erfolg einer Spendensammlung des Marthavereins ist nicht gross. – Die Vereinspräsidentin, Emma
Schneeli-Berry, ergreift die Initiative: Sie kauft Land
im Weiler Redlikon oberhalb Stäfa und beginnt mit
dem Bau eines Doppelhauses. Hundert Meter westlich davon lässt sie eine weiteres Haus bauen: in der
«Villa» wird sie jeweils im Sommer selber wohnen.
1899
angeleitet werden. – Verpflegung von Zöglingen und
Angestellten alkoholfrei. – Aufnahmen finden zu jeder
Zeit statt, am liebsten an Ostern. Es werden nur normale, geistig und körperlich gesunde Kinder im Alter
von vier bis zehn Jahren aufgenommen. Sie verbleiben bis zur Konfirmation in der Anstalt. Kostgeld:
300 Franken jährlich, Kleidung und Schuhe inbegriffen. Anmeldungen sind an die Vorsteherschaft des
Kinderheims Redlikon zu richten.
Ausgaben 1916: 11’658 Franken, das Defizit von 5’753
Franken wurde vom Verein und von privaten Wohltätern gedeckt. Der Pflegling kommt täglich auf Fr. 1.90
zu stehen.
Die meisten Mädchen sind reformiert. Die zwei Jahre zwischen Schulzeitende und Konfirmation helfen
sie im Heimhaushalt mit. Danach treten sie fast ausnahmslos Stellen als Dienstmädchen an.
Der Bau des Heims ist vollendet. Das symmetrisch
gebaute Doppelhaus wird zweiteilig geführt:
Die eine Hälfte – das Kinderheim I – bleibt im Besitz
von Frau Schneeli-Berry, die andere Hälfte wird vom
Marthaverein übernommen.
1936
Das Kinderheim I Redlikon wird von Frau Emma
Schneeli-Berry gemeinsam mit dem Marthaverein
Zürich im Oktober eröffnet.
1904
Nachdem das Kinderheim I mit 12 Kindern voll belegt ist, kann auch der Marthaverein seine Haushälfte
ihrem eigentlichen Zweck zuführen:
Das Kinderheim II wird eröffnet.
1906
Zu Beginn des neuen Schuljahres wird die heiminterne Schule eröffnet.
1915
Der Marthaverein übernimmt nun das ganze Haus. Die
Anstalt zählt 24 Mädchen, die in allen weiblichen Arbeiten, in Haushalt und Küche sowie in Gartenarbeit
Schliessung des Kinderheimes Redlikon.
Die wirtschaftliche Krisenzeit der 30er-Jahre zeigt
ihre Auswirkungen. Aufgrund ungenügender Aufnahmegesuche, eines steigenden Betriebsdefizits und
der allgemeinen Finanzknappheit des Marthavereins
muss das Kinderheim im April geschlossen und anschliessend verkauft werden.
Abenteuerlich wirkt die Geschichte der Handänderungen (Grundbuch der Gemeinde Stäfa) in der Zeitspanne zwischen 1936 und 1944. Der Versicherungswert
im Baujahr 1899 betrug 63’500 Franken.
Am 30.12.1936 verkauft der Marthaverein Zürich
Grundstück und Haus an Ernst Bai (langjähriger Rechnungsrevisor des Vereins) für 30’000 Franken. Zwei
Wochen später, am 13.1.1937, verkauft Ernst Bai weiter an Jospeh Valcanover für 70’000 Franken. Mitte
des Jahres, am 15.6.1937, verkauft Valcanover den
Besitz (Grundstück, Haus und Zubehör) an den Verein Bethesda für 120’000 Franken. Am 19.12.1943
Villa RA, Fortsetzung von Seite 7
Haushaltlehren werden aufgegeben und eher jüngere Mädchen aufgenommen.
verkauft der Verein Bethesda an die Stadt Zürich für 115’000
Franken.
Die Handänderung Valcanover an den Verein Bethesda war
offenbar rein formal-juristischer Natur. Der Verein ist unbekannt. Die Differenz zwischen der Kauf- und Verkaufssumme, die sich zumindest teilweise durch Umbau und Ankauf
von Inventar erklären lässt, existiert somit lediglich auf dem
Papier.
In den Jahren 1937 bis 1943 wird das jetzt «Haus Bethesda»
genannte Anwesen als christliches Erholungsheim der Gebrüder Valcanover genützt.
1944
Zweite Gründung eines Heimes für Mädchen im Hause
Redlikon, das Pestalozziheim Redlikon-Stäfa, durch die
Stadt Zürich. In diesem Heim sollen «schulpflichtige,
schwererziehbare Mädchen» aufgenommen werden.
Hauseltern sind das Ehepaar Heinrich und Lydia FennerKeller, welche das Heim in strenger und patriarchalischer
Weise leiten.
1946
Da die Raumverhältnisse für 30 Mädchen wieder zu eng
werden, erwirbt die Stadt die südöstlich des Heims gelegene Liegenschaft mit Land. Das «Stöckli» ist aber in einem
baulich sehr schlechten Zustand, und ein Umbau zum Heim
lohnt sich nicht. Es werden Personalzimmer und Lagerräume für die Gärtnerei und Ähnliches eingerichtet.
1948/49
An der Ostseite des Heims wird ein Anbau errichtet. Dieser
enthält zwei Schulzimmer und die Hauseltern-Wohnung.
Neu entstehen 9 Plätze für Hauslehrtöchter.
1962/63
1970
Der Schulhausneubau (Primar- und Realschule, auf zwei
Stellen ausgebaut) nordöstlich des Hauptgebäudes wird
realisiert. Er enthält neben vier Schulzimmern, Schulküche und Handarbeitsraum, Turnhalle/Mehrzweckraum und
Schwimmbad auch zwei Familiengruppen-Wohnungen und
eine Hauswartwohnung. Die «Villa»-Gruppe zieht in den
Neubau um.
Die Zahl der Erzieherinnen wächst allmählich auf zwei pro
Gruppe.
Heimleiter Keller führt das Heim straff und autoritär. Die Bewegung im Heimsektor anfangs der 70er-Jahre setzen auch
in Redlikon Auseinandersetzungen in Gange. Die Forderungen der Erzieherinnen nach mehr Mit- und Selbstbestimmung vertragen sich schlecht mit Stil und Vorstellungen der
Heimeltern Keller-Deuber. Nach 15 Jahren Heimleitertätigkeit kehrt Willy Keller deshalb in den Schuldienst zurück.
1976
Paul und Edith Büttner-Tenger übernehmen die Heimleitung. Der lockere, antiautoritäre Erziehungs- und Führungsstil setzt Veränderungen frei, bewirkt aber auch Konflikte
– innerhalb des Heims und zwischen Heimleitung und der
Aufsichtsinstanz Fürsorgeamt.
1978
Im Frühling treten Herr und Frau Büttner-Tenger zurück. Ein
halbes Jahr lang wird das Pestalozziheim interimsweise
von Adolf und Martha Mörgeli-Koller geleitet, welche bisher
die Heimleiter-Stellvertretung innegehabt hatten. Im Herbst
übernehmen Josef und Annelies Mattle-Kindler die Heimleitung. Sie führen das Heim wieder straffer.
Herr und Frau Fenner-Keller treten aus Alters- und Gesundheitsgründen von der Leitung zurück. Willy und Heidi KellerDeuber übernehmen die Heimleitung, der ebenfalls neue
Lehrer Adolf Mörgeli und seine Frau, Martha Mörgeli-Koller,
die Heimleiter-Stellvertretung.
1979
Die erste Neuerung des Heimleiterehepaars Mattle-Kindler
ist die Einstellung männlicher Erzieher. Die Gruppen werden
inzwischen von je drei Erzieherinnen betreut.
Das Gruppensystem wird eingeführt: Nicht mehr die Hausmutter soll wichtigste Bezugsperson für alle Mädchen sein,
sondern je eine Erzieherin für die Mädchen einer Gruppe. Die
1981
Ab Jahresbeginn untersteht das Pestalozziheim nicht mehr
dem Fürsorgeamt, sondern dem neugeschaffenen Amt für
Kinder- und Jugendheime der Stadt Zürich (AKJ).
Im Heim leben durchschnittlich 39 Mädchen. Der Personalbestand bleibt in den 50er-Jahren konstant: Hauseltern, eine
Lehrerin – bzw. ab 1955 ein Lehrer –, eine Köchin, eine Gärtnerin und drei Gehilfinnen.
8
Das «Stöckli» brennt nieder.
1972/73
Die schulpflichtigen Mädchen besuchen grösstenteils die heiminterne Schule, einige die Sekundarschule im Dorf Stäfa.
1961
Die strukturellen Änderungen erfordern den Umbau des
Hauptgebäudes. Im Altbau werden vier Gruppenwohnungen
eingerichtet für je 8 Mädchen und eine Erzieherin; eine fünfte
Gruppe wohnt in der «Villa».
Die «Villa», einst Sommersitz der Heimgründerin E. SchneeliBerry, wird neu dazuerworben.
Villa RA, Fortsetzung von Seite 8
1983
Die Zeit des reinen Mädchenheims ist abgelaufen – die
Koedukation wird eingeführt. Vorerst werden in zwei
Gruppen 7- bis 12-jährige Knaben aufgenommen.
1984/85
Die lange geplante Sanierung des Hauptgebäudes wird
durchgeführt. Während der Sanierung wohnen die AltbauGruppen ein Jahr lang im «Haus Lattenberg» in Uetikon-Stäfa.
1985
Nach 24 Jahren verlassen Adolf und Martha Mörgeli-Koller
im Frühling das Heim. Ebenfalls ab Frühjahr wird im frei gewordenen «Haus Lattenberg» neu eine Aussenwohngruppe
geführt, die aus Spargründen 1992 wieder geschlossen wird.
1993
Eröffnung einer Tagesgruppe.
1996
Im April 1996 Amtsantritt von Jürg Hofer als Heimleiter.
1998/99
2009
2012
Change-Projekt-Schule: Neu sind je eine Lehrperson und
ein/e Sozialpädagoge/in gemeinsam in der Klasse tätig.
2014
Im September 2014 beschliesst der Stiftungsrat, die beiden Standorte der Villa RA wieder in zwei unabhängige Institutionen zu überführen.
2015
1. August 2015: Trennung der beiden Standorte in
Schulinternat Aathal und Schulinternat Redlikon.
Das Pestalozziheim Redlikon und das Pestalozzihaus Schönenwerd werden zu Beginn des Schuljahres 1998/99 unter
eine gemeinsame Leitung zusammengelegt und treten
seither unter dem neuen Namen Villa RA – Schulheime
Redlikon-Aathal – auf.
Ende April 2009 verlässt der langjährige Gesamtleiter Jürg
Hofer die Villa RA. Am 1. Mai 2009 übernimmt Rita Zbinden
seine Nachfolge.
Die Daten wurden zusammengetragen aus:
• Soziale Fürsorge in der Schweiz, 1919. Verzeichnis der Veranstaltungen und Vereine für soziale Fürsorge in der Schweiz.
• Die Geschichte des heutigen Pestalozziheims Redlikon-Stäfa, Ursula Hochuli-Freund.
• Chroniken und Rahmenkonzepte der beiden Einrichtungen auf der Geschäftsstelle der Stiftung zkj.
9
Neue Gesamtleitung Ringlikon
Interview mit Patrick Isler-Wirth
Am 17. April 2015 wählte der Stiftungsrat
Patrick Isler-Wirth zum Gesamtleiter des
Schulinternats Ringlikon. Mit Heidi Fuchs,
GL-Assistentin, führte er ein Vorstellungsgespräch.
Lieber Herr Isler-Wirth
In Ihren Ausführungen verbinden Sie oft Geschichten und Symbole. Was kommt Ihnen in
den Sinn, wenn ich Ihnen ein leeres weisses
Blatt Papier hinlege?
Das leere Papier schaue ich mir an, drehe es um,
schaue die Form an, die Fläche, den Kontrast
zu dem, worauf es liegt. Tabula rasa, könnte
ich sagen, das gibt es aber nicht, ursprünglich
war da ein Baum, das Blatt hat also schon eine
Geschichte. Ich kann das Blatt brauchen zum
Schreiben, zum Zeichnen und, auf mich bezogen, vielleicht als Symbol für den Neuanfang.
Ich habe in Ihrem Bewerbungsdossier gar
keine Ecken und Kanten gefunden. Ist denn
bei Ihnen immer alles so gradlinig verlaufen?
Ich kämpfe immer für einen guten Output. Es
ist aber überhaupt nicht so, dass immer alles
gradlinig verlaufen ist. Ich habe zum Beispiel
als Hüttenwart in der Bifertenhütte mein ganzes Geld aus der Lehrzeit verloren. Zu Beginn
der Saison musste ich viel Geld investieren, aber
es kam nicht mehr viel zurück, weil der erste
Sommer witterungsbedingt ganz schlecht war.
Zudem vergammelte teilweise das Essen, welches wir mit dem Heli hochgeflogen hatten.
Das war ein schmerzhafter, aber sehr wertvoller
Lernblätz. Der darauf folgende Sommer brachte dann glücklicherweise tolles Bergwetter, und
so schloss ich das Gesamtprojekt «Hüttenwart»
als grossen Erfolg ab. Erfolg ist aber aus meiner Sicht auch immer stark abhängig vom Umfeld. Mein Team und mein Umfeld unterstützten
mich, und so konnten wir unseren Erfolg auch
gemeinsam gebührend feiern.
10
Sie haben u.a. eine Ausbildung zum Erlebnispädagogen. Welche Erlebnisse werden Sie
uns bescheren?
Ein grosses ausserordentliches Erlebnis wird
sicher die Bautätigkeit in Ringlikon sein. Das ist
ein sehr anspruchsvolles Projekt. Als Erlebnispädagoge gestalte ich die Rahmenbedingungen
so, dass – natürlich entlang von klar definierten
Zielen – Prozesse mit den damit verbundenen
Erlebnissen ermöglicht werden können. Optimale Rahmenbedingungen zu schaffen sehe ich
als wichtige Aufgabe in Ringlikon. Dann können
gute Erlebnisse wie gemeinsames Lachen stattfinden. Humor ist – neben der Ernsthaftigkeit
unserer Arbeit – sehr wichtig.
Sie schreiben, Sie hätten hohe Qualitätsansprüche, aber da sind doch einige Kommafehler in Ihrem Bewerbungsschreiben. Wie
erklären Sie sich das?
Mit den Kommas war ich schon immer auf
Kriegsfuss, ich bin Legastheniker. Kommas
produzieren bei mir eine sprachliche Unsicherheit, das ist bis heute so geblieben, auch wenn
ich dies mit vielen Tricks im Griff zu haben versuche.
Sie schreiben auch, Sie würden Vor- und
Nachteile gründlich abwägen, bevor Sie
sich für etwas entscheiden. Was hat den
Ausschlag gegeben, dass Sie sich für die
Gesamtleitung Ringlikon beworben haben?
Das Aufgaben- und Anforderungsprofil der Stellenausschreibung – die ich zufälligerweise entdeckte – vereinte ganz viele Stationen meines
bisherigen Wirkungskreises, vom Hochbauzeichner über den SAC-Hüttenwart bis zu meiner jetzigen Arbeit, von allem war etwas drin.
Ich habe mich dann spontan entschieden, mich
zu bewerben, denn eigentlich war ich nicht auf
Stellensuche. Der grosse Funke ist beim Besuch
in der Institution, dem Hearing, dem Gang durch
das Schulinternat gesprungen. Kein Gespräch
mit den verschiedenen Mitarbeitenden, denen
ich dort begegnet bin, war gegenläufig zu dem,
was ich gut finde und unterstütze. Mir ist überdies ein positives wertschätzendes Arbeitsklima
und auch Humor sehr wichtig, ich glaube, dies
trifft man in Ringlikon an. Ich habe die Probleme
bezüglich Bauen gesehen, die nicht zeitgemässen Raumverhältnisse und sanitären Einrichtungen. Diese zusätzliche Herausforderung reizte
mich sehr.
«Ihr Herz schlägt höher bei der Aussicht, in
Ringlikon bauen zu können.» Sie haben eine
Lehre als Hochbauzeichner absolviert. Können Sie noch bauen? Wie sieht das Ringlikon
der Zukunft aus?
Das Know-how ist mir nicht abhandengekommen, ich bin bis heute immer wieder im Architekturbüro meines Vaters tätig, mache seine Ferienvertretungen. Dabei übernehme ich neben
der Bauleitung alle Aufgaben, die in der Leitung
eines Generalunternehmens so anstehen. Für
die Zukunft des Schulinternats Ringlikon gibt es
Experten, die hoffentlich gute Entwürfe machen.
Ich werde dazu schauen, dass der Dialog mit den
Mitarbeitenden, die Ringlikon besser kennen,
nicht abbricht. Der Bau muss die Anforderungen
der pädagogischen Arbeit erfüllen und nicht nur
jenen der Ästhetik oder der Technik genügen.
Bauen ist komplex, so wie die Arbeit mit der Klientel. Mehrere Wege führen zum Ziel, und viele
Faktoren beeinflussen das Geschehen. In sol-
chen Situationen versuche ich alles im Blick zu
behalten. Ich werde mithelfen, den besten Weg
zu finden, da hilft mir mein Bauhintergrund sicher sehr. Dies wird auch meine Rolle in Ringlikon sein. Es geht nicht um meine Meinung, sondern um diejenige der Institution.
Ich wüsste gerne mehr über das Forschungsprojekt «faule Jungs und strebsame Mädchen».*
Das ganze Projekt entstand zu der Zeit, als man
die Feminisierung in der Schule kontrovers diskutierte. Das sehr komplexe Projekt versuchte
durch verschiedene Zugänge zu untersuchen,
wo die Ursachen der geschlechterspezifischen
Leistungsunterschiede und Lernerfolge sind.
Meine Aufgabe als studentischer Mitarbeiter war
es, Daten zu erheben und herauszufinden, ob es
einen geschlechterspezifischen Unterschied im
Zusammenhang mit verschiedenen Arten der
Lernmotivation und des Schulerfolgs gibt. Solche Unterschiede habe ich gefunden, die zu erläutern würde den Rahmen hier wohl sprengen.
Grundsätzlich muss bei dieser Untersuchung
berücksichtigt werden, dass die Schulleistungen
der Kinder nur mit Noten gemessen wurden.
Aber eine Note drückt letztlich auch die Angepasstheit der Schülerin oder des Schülers an das
System aus und nicht ihre oder seine effektive
«reine» Leistung.
Sie waren während vielen Jahren ein äusserst engagierter Lehrer, sind auch immer
wieder als Stellvertreter eingesprungen.
Werden Sie im Schulinternat auch unterrichten, und wenn ja was?
Nein, das ist nicht vorgesehen und nicht meine
Rolle in Ringlikon. Ich habe die Praxis nie verlassen, das stimmt, ich habe immer wieder unterrichtet, vom Kindergarten bis in die Oberstufe
als Klassen-, Fach- und Förderlehrer. Die Praxis
ist mir ein grosses Anliegen. Die Studierenden
haben es stets sehr geschätzt, dass ich mich in
der Praxis und in der Theorie zu Hause fühlte.
Sie haben sich verschiedentlich engagiert
für Service-Learning. Was ist ServiceLearning?**
Service-Learning kommt aus dem angloamerikanischen Raum und ist in der Ära von Bill
Clinton entstanden. Die US-amerikanische Gesellschaft funktionierte bis anhin sehr stark basierend auf ehrenamtlichem Engagement der
Bürgerinnen und Bürger. Die Regierung Clinton
stellte jedoch fest, dass dieses Engagement bei
den Jungen stark rückläufig war, und als Reaktion darauf entstand das Service-Learning: Das
Engagement der Einzelnen zugunsten der Gemeinschaft soll so gefördert werden. Service-
Neue Gesamtleitung Ringlikon, Fortsetzung von Seite 6
Learning sucht sich echte Herausforderungen
in der Gesellschaft und verknüpft sie mit den
Zielen des Schul-/Studienlehrplans. Eine Winwin-Situation: Die Schüler/innen lernen, was
sie lernen müssen, und gleichzeitig entsteht ein
Output für die Gesellschaft. Die Kinder merken,
dass ihr Engagement der Gesellschaft guttut. Sie
werden gleichzeitig zu Mündigkeit, also – immer
basierend auf fundiertem Wissen – zu Entscheidungs- und Urteilsfähigkeit hingeführt. Die Idee
ist vor etwas mehr als fünf Jahren in die Schweiz
gekommen. Eben ist dazu auch unser Lehrmittel
in der Lehrmittelreihe «Querblicke» im IngoldVerlag erschienen.
Im Arbeitszeugnis der St. Joseph Catholic
Primary School heisst es: «Should you wish
to follow this up, please do not hesitate to
contact me at the above address.» Was hat
Ihnen diese Zeit in England bedeutet, was
haben Sie mitgenommen?
Die Zeit in England war superspannend. Ich bin
als junger Assistenzlehrer an die Schule gekommen, die sich in vielerlei Hinsicht von den Schulen hierzulande unterschied. Ich wollte unbedingt
ein Diplom als Englischlehrer. Es war ein Pilotprojekt der Uni, die mich in den Semesterferien
nach England schickte, damit ich den Kindern im
Unterrichtssetting helfe, was eine kleine Aufgabe war. Aber bereits nach kurzer Zeit durfte ich
viel Verantwortung übernehmen. Ich unterrichtete ganze Klassen alleine, d.h. 30 bis 35 Schüler/
innen, in Französisch, Deutsch, Informatik und
Turnen, was pädagogisch unglaublich herausfordernd war. Spontan reagieren, Emotionen
ausdrücken, das war schwierig, mir fehlte teils
einfach die verbale Sprache, und so lernte ich,
mit nonverbalen Instrumenten zu arbeiten. Die
Lehrpersonen an der Primary School haben da
beispielsweise eine spezielle Art zu klatschen,
damit die Kinder ruhig werden, das habe ich mir
angeeignet – und mit in die Schweiz genommen.
Worauf freuen Sie sich?
Schwierig zu sagen, denn ich freue mich auf
ganz vieles. Am meisten freue ich mich wohl
auf die Menschen in Ringlikon.
* mehr zum Thema unter www.faulejungs.ch
Patrick Isler-Wirth, Jg. 1981, ist Hochbauzeichner, Lehrer, Erlebnispädagoge, Schulsozialarbeiter und Schulleiter. Er hat Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt in
pädagogischer Psychologie studiert und
arbeitete zuletzt als Wissenschaftlicher
Mitarbeiter an der FHNW, als Dozent an der
Pädagogischen Hochschule Bern und als
Lehrbeauftragter an der Universität Bern.
Patrick Isler-Wirth ist verheiratet und hat
zwei kleine Kinder. Am 1. August 2015 hat
er die Nachfolge von Urs Hofmann übernommen, der nach rund vier Jahren in
Ringlikon als Gesamtleiter ins Schulinternat Aathal wechselt.
** mehr zum Thema unter www.servicelearning.ch
Altenhof/Obstgarten/WG Sternen
Der Stiftungsrat wählte in seiner Sitzung vom
17. Juli 2015 Regula Grob als Nachfolgerin von
Nicole Graf zur neuen Gesamtleiterin Altenhof/
Obstgarten/WG Sternen.
Regula Grob, heute Leiterin der Krisenintervention Florhof, wird die neue Aufgabe am 1. November 2015 übernehmen. Gerne stellen wir sie
Ihnen im nächsten Iglu näher vor.
Heidi Fuchs
GL-Assistentin
11
Schulinternat Flims
«Aus Alt mach Neu»
Aus «weniger ist mehr» wurde «Recycling –
aus ALT mach NEU».
Mit diesem Jahresthema knüpft die Gruppe 1
des Schulinternats Flims an das vorhergehende Jahresziel an und baut die Thematik weiter aus. Zu Beginn des Schuljahres wurde mit
den Kindern und Jugendlichen im Rahmen des
Themas «Recycling» Ideen für einzelne
Teilprojekte zusammengetragen. Dabei konnten die Kinder und Jugendlichen alles nennen,
was ihnen in den Sinn kam. In einem weiteren
Schritt wurden dann diese Ideen auf ihre Realisierbarkeit geprüft, wobei leider einige Vorschläge verworfen werden mussten. Dank der
tollen Motivation und Unterstützung der Kinder
12
konnten Projekte wie «Recyclingstation»,
«Recycling-Weihnachtsschmuck», «Woche
ohne Müll» und «Aufräumen im Wald» umgesetzt werden. Die Kinder und Jugendlichen
haben freiwillig das zusätzliche Ämtli «Müllmann» entwickelt, damit die regelmässige
Leerung der Gruppenrecyclingstation gewährleistet ist. Den grössten Zeitraum nahm das
Teilprojekt «Sitzlounge» ein, welches gleichzeitig ein grosses Endprodukt darstellte. Ziel
war es, den grossen Balkon der Gruppe 1 in
eine gemütliche Sitzoase zu verwandeln, um
ihn vielfältig und intensiver nutzen zu können.
Hierbei stand ebenfalls «Recycling» im Zentrum
der Umgestaltung. Es ist der Gruppe 1 gelun-
gen, aus Paletten Sitzmöglichkeiten zu schaffen. Sie haben Kissen aus alten Handtüchern
und aussortierten Kissenbezügen genäht, sie
haben aus Plastikbehältern und Motorradreifen Pflanzkübel gestaltet und ein Obstgärtchen
mit Setzlingen von Nachbarn und Freunden
angelegt.
Nun lädt bei sonnigem Wetter der Balkon zum
Verweilen und Geniessen ein – und mit etwas
Glück wird es bald Früchte aus dem Obstgarten zum Naschen geben.
Sandra Werner
Sozialpädagogin im Schulinternat Flims
Stiftungsfest 2016
Stiftungsinterne Musiker/innen gesucht
Für das nächste Stiftungsfest vom 1. April
2016 suchen wir weiterhin – bis heute sind
erst drei Bewerbungen eingegangen – stiftungsinterne Musiker/innen und Bands, um
den Abend auf der musikalischen Ebene einmal etwas anders zu gestalten. Wir möchten
vier Formationen oder Bands einladen, ein
Set von je 30 Minuten zu spielen. Bedingung
ist, dass mindestens eine Person der Band
bei der Stiftung arbeitet.
Bei Interesse lassen Sie uns bis anfangs September eine Kostprobe Ihrer Werke zukommen.
Das OK-Team entscheidet anschliessend, welche Beiträge für den Anlass passend sind.
Der Auftritt soll honoriert werden. Wie, wissen
wir aber auch noch nicht.
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!
Das OK-Team:
Heidi Fuchs, Amanda Heider, Chrigi Lüssi,
Chechil Orifa, Eli Willisch
Quartierfabrik Vert.igo
Die Quartierfabrik Vert.igo sagt Adieu!
Die Stiftung zkj hat in Zusammenarbeit mit
dem Departement für Soziales der Stadt Zürich und Martin Guerra, Gesamtleiter Vert.igo,
beschlossen, unsere Leistungsvereinbarung
für Soziokultur per Ende 2015 aufzulösen.
Wir wollen uns am Samstag, 26. September
2015 mit einem würdigen Fest von unserem
Quartier, der Grünau, aber auch von allen Partnerinnen und Partnern und unseren Kolleginnen
und Kollegen der Stiftung verabschieden. Dazu
haben wir ein Programm zusammengestellt,
das unsere Schwerpunkte und Spezialitäten der
letzten Jahre repräsentiert. Und wir können es
nicht lassen, eine letzte Premiere anzukündigen:
Der Grand Prix Grünau! Ein Velorennen für Gross
& Klein rund um unsere Tramendschlaufe.
Das Fest beginnt um 14 Uhr mit dem Grand Prix.
Für das vollständige Programm und die Zeiten
bitte separaten Programmflyer oder unsere
Website konsultieren: www.quartierfabrik.ch
Dominik Siegmann,
Bereichsleiter Soziokultur im Vert.igo
Weitere Programmhöhepunkte: Der Film «Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens» aus
dem Jahr 1922 mit Livemusik-Begleitung, ein
Konzert unserer Hausband Palma & the Fiasko,
Tanzworkshops und -shows, Liveübertragung
durch Radio Grünau, Skater- und Feuershow,
Sambatrommler und eine Disco, bis der Morgen
graut.
Vielfältige kulinarische Köstlichkeiten und diverse Bars runden das Programm ab.
Weiter halten wir für alle Besucherinnen und
Besucher ein einzigartiges Abschiedsgeschenk
parat… es hat, so lange es hat!
13
Würdigungen
Elan in deiner alltäglichen Arbeit und freue
mich auf die weitere Zusammenarbeit.
Antoinette Haug
Gesamtleiterin
Wohn- und Tageszentrum Heizenholz
Dieter Bangerter – 25 Jahre Vollblutpädagoge
nem Buch «Sternstunden der Menschheit»:
«Ich habe sie so genannt, weil sie leuchtend
und unwandelbar wie Sterne die Nacht der Vergänglichkeit überglänzen.»
25 Jahre – da ist viel Wasser die Urnäsch hinuntergeflossen. Auf dem Rosenhügel hast du
für Sterne gesorgt, nicht nur bezüglich Organisation, Konzept und Kultur – nein, auch für ein
Glitzern in so manch fröhlichem Auge.
Wir gratulieren dir zum Jubiläum, danken dir
für das langjährige Engagement und wünschen uns noch viele Jahre der Zusammenarbeit.
Didi Messmer
Gesamtleiter
Schulinternat Rosenhügel
Vor 25 Jahren verliess Dieter seinen Erstberuf
als Buchhalter und startete eine erfolgreiche
Laufbahn im sozialen Bereich.
Wenn ich Dieter beschreiben dürfte, würde
ich dies folgendermassen machen:
Er ist ein Vollblutpädagoge, der nach wie vor
das «Jucken» verspürt, wenn es um die Anliegen von Kindern und Jugendlichen geht. Sein
Humor, seine pragmatische Arbeitsweise und
seine grosse Ausdauer sind nur einige Merkmale, die ihn zu einem liebenswerten Kollegen und hervorragenden Fachmann in vielen
Bereichen machen. Als Finanzverantwortlicher hat er den Bereich zusammen mit seiner
Mitarbeiterin Lucia Calleri gut und effizient
strukturiert und bietet so den pädagogischen
Angeboten einen exzellenten Support an.
Eine seiner Leidenschaften ist das Excel. Dies
kommt uns als Betrieb, aber auch der Stiftung
immer wieder zugute. Ich nenne da gerne als
Beispiel unseren elektronischen Arbeitsplan.
Seine Familie und sein privates Umfeld sind
für Dieter nebst der Arbeit sehr wichtig, und
er pflegt sie mit genauso viel Engagement
und Freude. Persönlich zeichnet sich Dieter
unter anderem durch seine Treue und seine
Loyalität, sei es dem Betrieb oder einzelnen
Personen gegenüber, aus. Er ist immer bedacht auf ein Klima der Wertschätzung und
des Miteinander. Seine schauspielerischen
Fähigkeiten erfreuen uns immer wieder aufs
Neue.
Im Leitungsteam und im Gesamtbetrieb ist er
ein geschätzter Kollege, der mit seiner wohltuenden Gelassenheit, seiner Konstanz, seinem Durchhaltewillen und seiner hohen Fachkompetenz in den vergangenen Jahren viel
zum Erfolg des Heizenholz beigetragen hat.
14
Lieber Dieter, für deinen grossen Einsatz in
den letzten 25 Jahren, davon 22 hier im Heizenholz, möchte ich dir ganz herzlich danken.
Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und
Markus Haldner – 25 Jahre Sternstunden
Lieber Markus
Seit 25 Jahren bist du mit dem Rosenhügel
beruflich verbunden. Eine LOA-Frage (Markus Haldner ist LOA-Ausbildner und unterrichtet auch an Fachhochschulen) könnte sein:
«Wie kommt es, dass du immer noch hier arbeitest?» Ich darf raten, und du hast es mir ja
auch schon so zugesteckt: Die Praxis bewährt
und entwickelt die Theorie. Du bist zuerst
Praktiker – das ist deine Erfüllung –, aber nicht
blind, sondern reflektiert und zielorientiert.
Wir sind hier dein Praxisfeld der erschwerten
Bedingungen, ein ideales Experimentier- und
Übungsfeld für LOA-Anwendungen oder noch
besser für die LOA-Haltung.
Du lebst konsequent diese Vision des Gelingens, die wir in unserem Leitsatz vor mehr als
20 Jahren aufstellten: «Wir vertrauen auf die
positiven Kräfte.» Du hast die Rosen im Blick,
auch wenn du mit deiner LOA-Machete mal einen Weg zur Lichtung schaffen musst und die
Dornen auch mal einen Kratzer hinterlassen.
Du gestaltest im Alltag aufbauende Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen – vom
Windelwechseln über den pubertätsbedingten
Grenzabsteckungsfight bis hin zum Gutenachtlied, begleitet von dir auf der Gitarre. Feinfühlig unterstützt du die Eltern, engagierst dich für
unsere Auszubildenden und trägst unermüdlich bei zur Entwicklung der Lösungen in der
Begleitung und Förderung der Kinder und dem
Gelingen der Zusammenarbeit.
Die Sternstunden, ein ressourcenorientiertes
«Besprechungsritual», verdanken wir dir. Der
Schriftsteller Stefan Zweig formulierte in sei-
* LOA – Der Lösungsorientierte Ansatz
Der lösungsorientierte Ansatz ist eine spezielle
Art der Gesprächstherapie, die von den Psychotherapeuten Steve de Shazer und Insoo Kim Berg
1982 erstmals vorgestellt wurde. Sie geht von dem
Standpunkt aus, dass es hilfreicher ist, sich auf
Wünsche, Ziele, Ressourcen, Ausnahmen vom
Problem zu konzentrieren anstatt auf Probleme und
deren Entstehung.
Dieser Ansatz verbreitet sich in den letzten Jahren
auch in anderen Bereichen wie Coaching, Pädagogik
sowie Management.
Ivana Schmerek – 20 Jahre Oberstufenlehrerin in der Villa RA
Liebe Ivana
Du bist in überaus positivem Sinn ein Urgestein in der Villa RA, hast dich den vielen
Veränderungen und dem steten Wandel mit
hoher Flexibilität immer wieder angepasst
und dich auf Neues eingelassen. Du bist dabei nicht müde geworden und setzt dich nach
wie vor mit viel Herzblut, Humor, Geduld und
Wohlwollen für die Belange der dir anvertrauten Jugendlichen ein. Dein Unterricht ist stets
gewissenhaft und sehr gut vorbereitet. Du
gibst deinen Schülern und Schülerinnen aber
nicht nur das notwendige schulische Rüstzeug mit auf den Weg, sondern du unterstützt
Würdigungen
sie auch im selbstständigen Lernen, im Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins und
verhilfst ihnen zu tollen Anschlusslösungen.
Als Lehrerin erfreust du dich grosser Beliebtheit. Davon zeugen die vielen Besuche deiner
ehemaligen Schülerinnen und Schüler auch
noch nach Jahren sowie die jeweilige gegenseitige Wiedersehensfreude.
selst du auf deinem Hochstuhl das Gemüse
zu – es hat meditativen Charakter. In deiner
Küche sind auch immer die Kinder anzutreffen; du leitest sie in der Zubereitung der Mahlzeiten an, sodass auch die Kleinsten nach
dem Essen voller Stolz mitteilen können, dass
sie heute die Salatssauce oder das Dessert
gemacht hätten.
Im Erwachsenenteam schätzen wir deine
Teamfähigkeit, auch in wechselnden Zusammensetzungen, deine Kollegialität und Begeisterungsfähigkeit. Du stehst anderen mit
deiner reichen Erfahrung sowie mit Rat und
Tat zur Seite und setzt dich immer wieder für
das Wohl der ganzen Institution und für gute
Lösungen ein. Dein engagiertes Mitwirken
und Mitdenken, aber auch deine kritische, direkte und beharrliche Art machen dich zu einer kompetenten und angesehenen Kollegin
und Mitarbeiterin.
Im September 2013 hast du zusätzlich die
Leitung des Hausdienstes übernommen,
auch hier zeichnet dich deine Geradlinigkeit
aus. Du übernimmst Verantwortung für unser Haus und entlastest mich wunderbar von
diesen vielseitigen Aufgaben. Wir können uns
auf dich verlassen; das Haus ist immer in einem picobello Zustand, liebevoll und jahreszeitengemäss dekoriert; sämtliche Festivitäten im Schulinternat klappen immer wie am
Schnürchen; und so ganz nebenbei kümmerst
du dich als SIBE auch um die Gesundheit aller
Mitarbeitenden und Kinder. Zwickt es jemandem im Rücken oder hat ein Kind Bauchschmerzen, so zeigst du die passenden Handgriffe, und die Hilfe zur Selbsthilfe gelingt fast
immer.
Liebe Ivana, du warst in den vergangenen 20
Jahren für die Villa RA ein sicherer Wert, auch
in manchmal unsicheren und turbulenten Zeiten. Dafür und für dein grosses Engagement
danke ich dir im Namen aller Kinder, Jugendlichen und Mitarbeitenden ganz herzlich! Ich
freue mich sehr, dass du einmal mehr bereit
bist, eine Veränderung mitzumachen, und
dem Schulinternat Aathal unter neuer Leitung
erhalten bleibst. Alles Gute!
Rita Zbinden
Gesamtleiterin Schulinternat Redlikon
Liebe Maya, ich hoffe, wir dürfen noch lange
auf dich und deine herausragenden Leistungen zählen. Jetzt wünschen wir dir zuerst vier
wundervolle zusätzliche Ferienwochen, die
du ganz bestimmt gut gebrauchen kannst,
steht doch deine Tochter Isabelle vor der Einschulung. Geniess die Zeit! Ich freue mich
auf weitere Jahre mit dir im Dienste für die
schönste Perle von Flims.
Gabriela Scherer-Hug
Gesamtleiterin Schulinternat Flims
tentums hat Ruth schon früh gelernt, für sich
einzustehen. Das war von Anfang an spürbar.
Schnell hat sie sich in die Arbeit in der Reinigung eingearbeitet, sich ein grosses Knowhow in der Grundreinigung und allem, was
dazugehört, erarbeitet. Dabei ging ihr Blick
immer auch über den eigenen Tellerrand
hinaus. Ruths Fähigkeiten und Interessen
sind gross und breit, und damit hat sie zum
Glück auch nicht hinter dem Berg gehalten –
was bei ihrer Herkunft ja auch gut möglich gewesen wäre. Ruth hat aber immer offen ihre
Gedanken kommuniziert, und auch Privates
teilte sie angemessen mit. So wusste man
immer, woran man bei ihr ist. Ruth konnte
beinahe überall eingesetzt werden. Sie hat zusätzlich zu ihren Aufgaben in der Reinigung Arbeiten in der Lingerie und Küche mit grossem
Können gewissenhaft erledigt, und selbst die
Herstellung von Bons für das Spielfest hat sie
mit grossem Engagement übernommen.
Die Reinigung der Räume der Mutter & Kind
Wohnagogik gehörten von Anfang an zu ihren Aufgaben. Mit Empathie für die Mütter
und Kinder in schwierigen Situationen ging
auch da ihr Blick über ihr Aufgabengebiet hinaus, und so war es nur logisch, dass Ruth am
1.9.2011 das Reinigungsteam im Heizenholz
verliess und seither als polyvalente Mitarbeiterin das Team der Mutter & Kind Wohnagogik unterstützt. Neben Reinigungsarbeiten
trägt sie die Verantwortung für den Unterhalt
aller Haushaltgeräte, begleitet die Mütter bei
der Haushaltführung oder beim Einkauf, übernimmt sporadisch die Kinderbetreuung und
nimmt einfühlsam bei Austritten die von den
Müttern gereinigten Räume ab.
Liebe Ruth, wir danken dir für dein langjähriges Engagement und gratulieren dir zu diesem runden Jubiläum! Du bist immer bei dir
geblieben, das beeindruckt uns sehr. Deinen
Entschluss, das Heizenholz per Ende Jahr zu
verlassen, bedauern wir, erscheint uns aber
auf diesem Hintergrund logisch. Alles Gute!
Dieter Bangerter
Abteilungsleiter dezentrale Angebote
Wohn- und Tageszentrum Heizenholz
Maya Fetz – 20 Jahre eine Perle
Liebe Maya
Das Team des Schulinternats Flims gratuliert
dir von ganzem Herzen zu deinem Dienstjubiläum! 20 Jahre im Dienst einer Organisation
zu stehen ist nicht mehr selbstverständlich.
Tagtäglich zauberst du uns in der Küche, zusammen mit deiner Stellenpartnerin, frische
und gesunde Mahlzeiten. Akribisch schnip-
Ruth Thalmann – 20 Jahre umsichtiges
Engagement
Vor 20 Jahren kam eine Persönlichkeit, aufgewachsen in Liechtenstein, zu uns ins Heizenholz. Als Teil eines Volkes eines kleinen Fürs-
15
Würdigungen
«iglu» abonnieren
Weitere Würdigungen
Dranbleiben
Wir gratulieren zum
10-Jahre-Jubiläum
Simone Murugiah-Furter,
Schulinternat Redlikon (30.4.2015)
Daniel Spühler, Heizenholz (31.5.2015)
Gabriella Thoma, Ringlikon (27.6.2015)
Kathrin Albrecht, Fennergut (31.7.2015)
Pascal Claude, Florhof (16.8.2015)
Moses Köchli, Ringlikon (21.8.2015)
Bruno Aspromonte, Heimgarten (22.8.2015)
Beatrice Uhlmann, Heimgarten (22.8.2015)
15-Jahre-Jubiläum
Jessica Karin Ciampi-Sapiain,
Rötel (30.4.2015)
Renate Meyer, Rötel (22.5.2015)
Monika Baumann-Schlumpf,
Gfellergut (31.5.2015)
Roberta Bianchi, Vert.igo (31.5.2015)
Silvia Dollenmeier-Temperli,
Burghof (30.6.2015)
Ian Berrymen-Müller, Vert.igo (30.6.2015)
Andreas Dag Schultheiss Zehnder,
Florhof (31.7.2015)
Anita Kolb Mastrogiacomo,
Altenhof (14.8.2015)
Monika Baumann, Heizenholz (14.8.2015)
Annette Haldenwang-Latsch,
Ringlikon (21.8.2015)
Peter Burkart, Ringlikon (31.8.2015)
Roger Verdun, Ringlikon (31.8.2015)
Wollen Sie auch nach Ihrer Pensionierung
über das Geschehen in der Stiftung informiert
bleiben?
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche in
Pension gehen, haben die Möglichkeit, die
Mitarbeitendenzeitung «iglu» kostenlos zu
abonnieren. Melden Sie sich auf dem
Sekretariat Ihrer Institution oder direkt bei
Heidi Fuchs, GL-Assistenz (043 255 14 70
oder [email protected]) und geben Sie uns
Ihren Wunsch bekannt.
die zeitung der stiftung zürcher kinder- und jugendheime
Social Media
Eine Austauschplattform
für alle auf dem Intranet?
Aufgrund einer Anregung aus der Talentwerkstatt haben wir im letzten «iglu» Mitarbeitende
gesucht, die bereit wären, sich Gedanken über
eine Austauschplattform auf dem Intranet zu
machen und einen Blog aufzubauen.
so gross ist, und stellen das Projekt ein weiteres Mal hintenan. Vielleicht wird das Thema
zu einem späteren Zeitpunkt wieder von Ihnen aufgegriffen – wir sind bereit dazu.
Anna Beck
Geschäftsführerin
Bis heute sind keine Meldungen eingegangen.
Wir gehen nun davon aus, dass das Interesse
an einer solchen Plattform (noch) nicht ganz
und danken ganz herzlich für das langjährige
Engagement!
Anna Beck
Geschäftsführerin
Zur Erinnerung
Wir haben ein Vorschlagswesen:
Ziel des Vorschlagswesens ist die Mitwirkung
aller zur Verbesserung oder Neugestaltung
von Vorgaben, Abläufen oder Dienstleistungen
auf Ebene Stiftung. Damit kann das Potenzial
der Stiftung noch intensiver genutzt und das
Ideal einer lernenden Organisation umgesetzt
werden.
Die Ideen und Vorschläge, die Sie einreichen,
sollen die ganze Stiftung oder wesentliche Teile
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davon betreffen. Beschwerden und Konflikte
werden nicht behandelt, dafür stehen andere
Verfahrenswege und Ansprechpersonen (z.B.
die Ombudsfrau der Stiftung) bereit.
Wenn Sie einen Vorschlag unterbreiten wollen,
müssen Sie eine Kollegin oder einen Kollegen
aus der Stiftung finden, die oder der Ihre Absicht unterstützt. Die Eingabe muss nämlich
von mindestens zwei Personen unterzeichnet
werden. Dann ist es ganz einfach: Sie schrei-
ben ein Mail an [email protected] oder einen
Brief an folgende Adresse:
Stiftung zkj
Vorschlagswesen
Obstgartensteig 4
8006 Zürich
Mehr Informationen finden Sie auf dem
Intranet/Vorschlagswesen.
Inserate
Einladung zum Spielfest im Heizenholz
Samstag, 5. September 2015, 12 – 17 Uhr. Wir laden Sie herzlich zu unserem jährlichen Spielfest mit dem Motto «KUNTERBUNT» ein. Kinder und
Erwachsene erwarten tolle Aktivitäten wie Blasio-Hüpfmatte, Töggelikasten- und Airhockey-Turnier, Wasserballonschiessen, Nagellacklounge,
Schokokuss-Wurfmaschine, Schminken, Päckli-Fischen, Armbrustschiessen, Sinnesspiele, Fotostand, Nussknacker sowie Kinderflohmarkt.
Besondere Attraktionen sind:
Chasperlitheater
Für unsere kleinen und grossen
Gäste: Chasperlis Abenteuer
bei den Indianern in Amerika.
The Red Hot Serenaders
Das Duo serviert hochprozentigen Blues, heissen Jazz,
zartbittere Chansons, unvergleichlichen Ragtime und
schmelzende Hawaiimusik.
Einblick in den Heimalltag
Wir organisieren Führungen
durch unsere sozialpädagogischen Wohngruppen und die
Kinderkrippe.
Kulinarisches
Crêpes, Pommes frites, Grilladen, Pizza, Zuckerwatte, Getränke, Kaffee und Kuchen sorgen
für das leibliche Wohl.
Ausser Essen und Trinken sind sämtliche Attraktionen kostenlos. Das Fest findet
bei jeder Witterung statt. Bitte kommen Sie wenn möglich mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln.
Die Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen freuen sich auf Ihren Besuch!
Wegbeschreibung:
• Ab Zürich HB mit Bus Nr. 46 direkt zur Haltestelle Heizenholz
• Autobahn Winterthur/Zürich (A1) Richtung Nordring, Ausfahrt Zürich-Affoltern, dann über Katzensee/Regensdorf hinauf zum Wohn- und Tageszentrum Heizenholz
• Autobahn Bern/Zürich Ausfahrt Zürich-Altstetten, Richtung Höngg einspuren und via Europabrücke, Frankental hinauf zum Wohn- und Tageszentrum Heizenholz
heizenholz wohn- und tageszentrum regensdorferstrasse 200 ch-8049 zürich t +41 (0)44 344 36 36 f +41 (0)44 344 36 40
[email protected] www.heizenholz.ch eine institution der stiftung zürcher kinder- und jugendheime
Catering nach Mass –
Wir übernehmen gerne für Sie!
Haben Sie einen Anlass geplant und sind Sie auf der Suche nach einem preiswerten Catering, vielleicht auch nach einer Lokalität dazu?
Nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir beraten Sie gerne und unterbreiten Ihnen ein auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot.
Damit wir Ihnen in Erinnerung bleiben, legen wir grossen Wert auf die
Qualität unserer Leistungen. So ist es für uns selbstverständlich,
dass Zutaten natürlich produziert sind und aus der Region stammen.
Haben Sie Lust auf mehr?
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Catering vert.igo t +41 (0)44 435 10 60 mail [email protected] www.vert.igo.ch
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Personalkommission
50× Personalkommission (PeKo)
Zwar hat die PeKo noch keine 50 Jahre
auf dem Buckel – aber sie hat seit ihrer
Gründung 2001 schon 50-mal getagt! Die
Jubiläumssitzung fand am 19. Juni 2015 im
Burghof statt.
Auch wenn wir vom Burghof fürstlich bewirtet
wurden – es wurde nicht gefeiert, sondern konzentriert gearbeitet. Verschiedene Fragen zum
Lohnsystem und zum Gesamtarbeitsvertrag
(GAV) standen an. Martina Flühmann vom Verband Personal öffentlicher Dienste (VPOD) hat
uns die GAV-relevanten Themen vorgestellt, und
wir haben uns angeregt und kritisch damit auseinandergesetzt. Auch nach 50 Sitzungen sind
Motivation und Engagement der Anwesenden
hoch – jede neue Frage ist ein neues Thema und
auch ein neues Lernfeld.
Die PeKo blickt zurück
An den 50 Sitzungen wurden ca. 500 Traktanden
besprochen.
Seit der Gründung im Jahr 2001 waren drei Präsidenten tätig: Daniel Krapf, Markus Bucheli und
Harald Schössler. Seit 2014 ist Esther Zinniker
als erste Frau Präsidentin. Das amtsälteste,
gewählte Mitglied der PeKo ist seit 2006 dabei:
Harald Schössler vom Burghof. Beim VPOD ist
Martina Flühmann die zweite Ansprechperson.
Für die Sektion Lehrkräfte ist Fabio Höhener
zuständig. Auf der Geschäftsstelle der Stiftung
zkj waren bis Frühjahr 2014 zwei Geschäftsführer tätig: Alexander Grauwiler und Theo Eugster.
Seit 2014 ist die oberste Stelle bei der Stiftung
mit einer Frau, Anna Beck, besetzt.
Ein wichtiges PeKo-Jahr war 2007: Die PeKo
wurde vom VPOD angehört, und sie hat Stellung
bezogen zur Revision des GAV. Diese brachte einige Verbesserungen für die Mitarbeitenden der Stiftung. Im gleichen Jahr hat sich die
PeKo für einen guten Sozialplan eingesetzt, der
bei der Schliessung des Hauses Rivapiana zwischen VPOD und Geschäftsleitung ausgehandelt wurde.
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Auch in den darauf folgenden Jahren blieb die
PeKo aktiv: In Zusammenarbeit mit dem VPOD
wurde eine neue Zulagenregelung erwirkt. Das
Anstellungsreglement für die Lehrerinnen und
Lehrer wurde durch eine Arbeitsgruppe der
Lehrerschaft und des VPOD bearbeitet und ausgehandelt. Die Abgeltung der Nachtzuschläge
wurde von der Stiftung neu und einheitlich im
Sinne der von der PeKo vorgeschlagenen Lösung geregelt, ebenso die Lagerentschädigungen. Aufgrund einer PeKo-Abklärung wird das
Spesenreglement einheitlich und reglementskonform umgesetzt.
Die PeKo nimmt seit 2012 regelmässig an den
Begrüssungsveranstaltungen für neue Mitarbeitende teil, die in der Regel zweimal im Jahr
stattfinden. Ein neues PeKo-Reglement ist so
weit überarbeitet, dass es nächstens der Geschäftsleitung zur Stellungnahme übergeben
werden kann.
Die Peko lebt und verändert sich
Bettina Raoult, ein langjähriges engagiertes
Mitglied der PeKo, habe ich gefragt, was für sie
die wichtigste Veränderung bei der PeKo seit ihrem Amtsantritt sei und was in den nächsten 50
Sitzungen unbedingt beibehalten werden solle:
«Mich dünkt, unser Platz und unsere Kommunikationskanäle haben sich deutlich erweitert: Die
PeKo-Broschüre war der erste eigenständige
und selbstsichere Auftritt. Dann kam unser fester Platz auf dem Intranet. Ausserdem unsere
regelmässige Präsenz an der zweimal im Jahr
stattfindenden Begrüssungsveranstaltung für
neue Mitarbeiter/innen. Und auch im Iglu sind
wir aktiver. Das finde ich toll, und das sollte auch
unbedingt beibehalten werden.»
In der regelmässigen Zusammenarbeit stellen
wir fest, dass die Mitglieder der PeKo hoch motiviert sind. Der Grund dafür ist bei jedem PeKoMitglied sicher ein anderer. Teilweise erfahren
wir etwas darüber, zum Beispiel aus den Statements einzelner Peko-Mitglieder im letzten Iglu.
Bettina Raoult erwähnt im Begleittext zu ihren
Antworten, dass sie ihre Motivation unter anderem aus ihrer vertieften Beschäftigung mit der
Geschichte der Arbeiterbewegung bezieht.
In der Stiftung zkj müssen wir zum Glück keine
existenziellen Kämpfe ausfechten, wie das für
die Arbeiterbewegung im letzten Jahrhundert
der Fall war. Es gibt einen guten GAV, die Tätigkeit der PeKo ist fest verankert, die Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung konstruktiv und
von grossem gegenseitigen Respekt geprägt.
Die PeKo hält Augen und Ohren weiterhin
offen
Mit dem regelmässigen Austausch, mit dem
Bearbeiten von Anfragen und Anliegen und mit
ihrer demokratischen Arbeitsweise ist die PeKo
ein wichtiger Sensor in den Institutionen. Sie
hat ein sensibles Wahrnehmungsorgan dafür,
wie es den Mitarbeitenden geht.
Wir bleiben dran.
Esther Zinniker,
Präsidentin Personalkommission
Zur Erinnerung
Wir haben eine Ombudsstelle
Sie haben die Möglichkeit, sich an die
Ombudsfrau der Stadt Zürich, Frau
Dr. Claudia Kaufmann, zu wenden, wenn:
• Sie das Wohl von Klientinnen und Klienten der Stiftung als gefährdet erachten,
• Sie die Interessen der Stiftung infrage
gestellt sehen (Unregelmässigkeiten,
Unterlassungen von Mitarbeitenden oder
Funktionsträger/innen),
• Sie sich im Rahmen Ihrer Arbeit in der
Stiftung in Ihren Persönlichkeitsrechten
verletzt fühlen (Mobbing, Diskriminierung, sexuelle Belästigung u.a.).
Kontaktaufnahme
Brief, Telefon oder Mail an folgende Adresse:
Ombudsfrau der Stadt Zürich
Oberdorfstrasse 10
8001 Zürich
044 412 00 30
[email protected]
Mehr Informationen finden Sie auf dem
Intranet der Stiftung:
intranet.zkj.ch/Ombudsstelle.