— NR. 245 Hauptstraße 112 · 67433 Neustadt Tel. 06321 - 34599 [email protected] NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE DONNERSTAG, 22. OKTOBER 2015 Meist der Liebe wegen STA DT-MAGA ZI N Aktionswoche gegen Drogen und Alkohol Einbürgerungsurkunde für zwölf Neubürger – Zum Teil kritische Sicht auf Flüchtlingssituation Für die nächsten Tage hat die Neustadter Polizei in ihrem Einzugsgebiet verstärkte Verkehrskontrollen mit Blick auf Drogen und Alkohol angesetzt. Die Aktion läuft von heute bis Mittwoch, 28. Oktober, zu unterschiedlichen Zeiten. Die Wirkung von Alkohol und Drogen werde von vielen Fahrzeugführern immer wieder unterschätzt, so die Polizei. Wer aber unter dem Einfluss von Alkohol und/oder Drogen am Straßenverkehr teilnehme, gefährde nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen, da die Unfallgefahr sich stark erhöhe. Den Angaben zufolge zieht sich die Unfallursache Drogen und Alkohol seit Jahren wie ein roter Faden durch die Verkehrsunfallstatistik. (rhp) VON SILVIA SEBASTIAN www.luisacerano.de Am Dienstag war es im Ratssaal wieder einmal so weit: Beigeordneter Georg Krist verpflichtete zwölf Neubürger auf die deutsche Rechtsordnung und verlieh ihnen ihre Einbürgerungsurkunden. Regelmäßig werden damit aus ausländischen Mitbürgern deutsche Staatsbürger. Wie erleben sie die aktuelle Flüchtlingssituation, haben wir gefragt. MANTEL PULLI HOSE € 799,95 € 249,95 € 229,95 Bei Nmira Manske kullert ein Tränchen, als sie ihre Urkunde in Empfang nimmt. Die gebürtige Albanerin, die seit sieben Jahren in Neustadt lebt, hat aus Liebe den Weg nach Deutschland gefunden: In Albanien hatte sie als Rezeptionistin im Hotel gearbeitet und dort ihren Mann kennengelernt. „Ich bin sehr gut von den Deutschen aufgenommen worden“, sagt die frisch Eingebürgerte. Hilfreich war für ihren Neustart, dass sie wegen ihres Berufs bereits Deutsch sprach. Wie Manske leben viele der Neustadter, die seit Dienstag Neubürger sind, schon lange in Deutschland. Sie stammen aus Belgien, Brasilien, Großbritannien, Indien, Italien, Polen, Rumänien, Tschechien und der Türkei. Sie sind wegen der Arbeit oder der Liebe gekommen – oder haben über die Arbeit zur Liebe gefunden. Wie Lidia Zöller, die vor elf Jahren als polnische Betriebshelferin im Weinbaubetrieb ihres zukünftigen Mannes zu arbeiten begann. Sie alle wissen wie es ist, als Ausländer in Deutschland zu leben. Vor Krieg und Verfolgung aus dem Heimatland geflohen ist aber keiner von ihnen. „Es macht schon etwas Angst, dass so viele Flüchtlinge kommen“, sagt Lidia Zöller, „auch weil sie eine ganz andere Mentalität mitbringen.“ Ähnlich denken Nmira Manske und Larisia Birsan. „Ich habe Angst, dass durch die Flüchtlingswellen alles kaputt geht, was ich mir in elf Jahren in Deutschland aufgebaut habe“, befürchtet Birsan. Die gebürtige Rumänin hat hier eine Ausbildung gemacht, geheiratet, eine Familie gegründet und arbeitet als Sozialbetreuerin in einem Seniorenheim. Es bereite ihr Sorgen, dass so viele Flüchtlinge auf einmal kämen. Und nein, Kontakt zu Asylsuchenden hätten sie nicht, sagen Zöller, Manske und Birsan auf Nachfrage. Auch Barbara Rehmann, die vor 16 Jahren aus Tschechien nach Deutschland übersiedelte und beruflich mit der Organisation der Erstaufnahmestelle in Kaiserslautern zu tun hat, hält es für problematisch, dass die Flüchtlinge in so großen Gruppen kommen. Sie hat den Eindruck, dass die Flüchtlingsgruppen viele Erwartungen hätten, aber nicht in gleichem Maße bereit seien, sich anzupassen. „Es ist nicht so leicht so viele Menschen zu integrieren, die eine ganz andere Kultur, andere Werte mitbringen“, glaubt Rehmann – die aber zugleich „entsetzt war“, als ihr altes Heimatland entschieden hat, keine Flüchtlinge mehr aufzunehmen. Einbruch: Beute für 14 000 Euro „Lebensmut ist ansteckend“ In der Nacht auf Dienstag ist in die Straßenmeisterei in der Landauer Straße eingebrochen worden. Nach Angaben der Polizei hebelten die unbekannten Täter verschiedene Türen auf. Im Innern angelangt, stahlen sie aus einer Halle Maschinen und Werkzeuge im Wert von knapp 14 000 Euro. Zeugenhinweise an die Polizei Neustadt unter Tel. 06321/854-0. (rhp) INTERVIEW: Friedensforscherin Hanne Margret Birckenbach über Theorie und Praxis DAS WETTER •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• STRICKMANTEL SHIRT HOSE € 399,95 € 129,95 € 199,95 Regnerisch und trübe Heute sorgt ein Tief über dem Nordmeer auch in unserer Region für trübes, regnerisches und herbstlichkühles Wetter. Die Tiefstwerte bewegen sich heute früh um die 5 GradMarke. Tagsüber bleibt es bedeckt, wolkenverhangen und somit trübe. Verbreitet fällt teils länger anhaltender leichter Regen oder Sprühregen. Die Höchstwerte erreichen nachmittags nur 9 bis 10 Grad. Der Wind weht mäßig aus Südwest. Nachts bleibt es dann trocken und die Tiefstwerte pendeln sich bei 5 bis 7 Grad ein. Gestern (15 Uhr): Temperatur: Niederschläge: Luftfeuchtigkeit: Luftdruck: bedeckt 11,5 Grad keine 80 Prozent 1021 hPa, fallend Heute vor einem Jahr: Morgens stark bewölkt, dann aufgelockert bei 11 Grad. Quelle: Klima-Palatina, Maikammer CAPE PULLI HOSE € 399,95 € 169,95 € 169,95 IM PR ES SUM Neustadt Hauptstraße 112 · 67433 Neustadt Tel. 06321 - 34599 [email protected] Bezirksverlagsleiter: Peter Bouché Redaktionsteam: Wolfgang Kreilinger (wkr, verantwortlich), Anke Herbert (ahb, Stellvertreterin), Steffen Gall (ffg), Elmar Hoffmann (ff), Kathrin Keller (kkr), Holger Pöschl (hpö), Sabine Schmidt (sab), Gerd-Uwe Haas (guh) Einbrecher knacken Geldspielautomaten Mit Musik: Nmira Manske (links) und Larisia Birsan bekommen gleich ihre Einbürgerungsurkunden. Seit 30 Jahren leistet der Arbeitskreis Humanitäre Hilfe für Asylbewerber in Neustadt Flüchtlingsarbeit. Aus Anlass dieses Jubiläums lädt der Arbeitskreis für morgen zu einem Festvortrag mit der Friedensforscherin Hanne Margret Birckenbach ein (Casimirianum, 19 Uhr). Wir sprachen mit ihr über ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit. Frau Birckenbach, Sie sind Friedensforscherin, aber auch in der praktischen Flüchtlingsarbeit engagiert. Hängt das eine mit dem anderen zusammen? Ich bin Friedensforscherin geworden, weil ich lernen wollte, wie es möglich ist, Gewalthandlungen vorzubeugen und positive Beziehungen zwischen Menschen aufzubauen. Die Flüchtlingsarbeit ist ein Praxistest für meine theoretischen und empirischen Erkenntnisse. Und aus dieser Praxis bekomme ich auch viele neue Anregungen für meine Forschungsarbeiten. In diesem Jahr haben sich sehr viele Menschen dazu entschlossen, ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit mitzuhelfen. Hat Sie das überrascht? Ich freue mich darüber jeden Tag. Ich habe es gehofft, und so kam es nicht ganz überraschend. Denn ich habe ja auch miterlebt, wie dieses Engagement täglich gewachsen ist, und wie ich Teil dieses Wachstums wurde. Sie kennen die Flüchtlingsarbeit aus einer Großstadt wie Hamburg. Wie wirkt die Situation in Neustadt auf Sie? Das weiß ich noch nicht. Ich bin neu- Sind Deutsche mit Migrationshintergrund also pessimistischer als der Rest? Ulrike Werland vom Verein für Bildung und Integration, in dem sich Ehrenamtliche aus verschiedenen Ländern engagieren, glaubt das nicht. Bei Neubürgern seien genauso unterschiedliche Meinungen zur Flüchtlingswelle zu finden wie im Rest der Bevölkerung. „Aber vielleicht sind Neubürger auch etwas skeptischer, weil es ihnen passieren kann, mit den Asylbewerbern in einen Topf geworfen zu werden“, vermutet Werland. Dass Menschen sie in der Stadt ansprechen und fragen, ob sie Flüchtling sei, passiere ihr immer wieder, erzählt die 17-jährige Ayesha Saeed aus Pakistan. „Aber wenn die Leute mich sprechen hören, merken sie schnell, dass das nicht so ist“. Die Muslima, die vor vier Jahren wegen der Arbeit ihres Vaters mit ihrer Familie nach FOTO: LM Deutschland kam und ein Neustadter Gymnasium besucht, kann mit den Flüchtlingen mitfühlen, weil sie weiß, wie es ist, in einem fremden Land zu leben. „Aber wir mussten nicht fliehen, mussten keinen Krieg erleben und konnten hier in Deutschland sofort in die Schule gehen und Anschluss finden“, erklärt sie den Unterschied. Saeed wurde am Dienstagnachmittag nicht eingebürgert. Sie war im Ratssaal, um für den Verein für Bildung und Integration Werbung zu machen, wo sie sich mit Deutschunterricht und Hausaufgabenbetreuung auch für Flüchtlinge engagiert. Ihre optimistische Sicht auf die Flüchtlingssituation sticht aus den Sorgen und Bedenken der befragten Neubürger heraus – als einzige Befragte hat die junge Frau häufig direkten Kontakt zu Flüchtlingen. Hanne Birckenbach Hanne Margret Birckenbach, Jahrgang 1948, ist Politologin und Soziologin. Sie lehrte von 2002 bis 2012 am Institut für Politikwissenschaft der Universität Gießen. Schwerpunkte ihres Forschens waren unter anderem europäische Politik, internationale Organisationen, Menschenrechtspolitik, Friedens- und Konfliktforschung und Konfliktprävention. Heute lebt Birckenbach in Hamburg und engagiert sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe. (kkr/Foto: Privat) Das Engagement in der Flüchtlingsarbeit kann auch für die Helfer belastend sein. Was hilft den Helfern? Der Lebensmut und die Lebenskraft von vielen Flüchtlingen sind einfach ansteckend. Mir hilft es außerdem, wenn die Netzwerke funktionieren und es zu einem Austausch über die Erfahrungen kommt. Ich brauche auch Möglichkeiten zum Rückzug – und Orte und Gelegenheiten zum Nachdenken. Thema Grenzerfahrung bei Friedensdekade Die „Ökumenische Friedensdekade“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Grenzerfahrung“. In Neustadt geht es vorrangig um die Frage der Fluchtursachen. Das kündigen die beiden Kirchengemeinden an. Geplant ist unter anderem ein Abend mit einem Theaterstück der Gruppe „Hoffnung“, die sich im Flüchtlingsheim in Haardt unter Leitung des Syrers Ali Mousa gegründet hat. Titel: „Kein Platz für Freiheit“. Das Stück wird am Freitag, 13. November, 19.30 Uhr, im Casimirianum gezeigt. Um die Ursache der Flüchtlingsströme geht es auch bei einer Veranstaltung in der Stiftskirche am 9. November, 19.30 Uhr. Am Mittwoch, 11. November, berichten Flüchtlinge über die Lage in ihren Herkunftsländern (Casimirianum, 19.30 Uhr). Eröffnet wird die Ökumenische Dekade am Sonntag, 8. November, 10 Uhr, mit einem Gottesdienst in der Stiftskirche. Das komplette Programm der Friedensdekade liegt in den Neustadter Kirchen aus. (kkr) ZUR PE RSON Die Industriegewerkschaft BCE hat langjährige Mitglieder geehrt. Bei einer Jubilarveranstaltung im Ludwigshafener Pfalzbau wurden dabei auch Xaver Duppler (60 Jahre), Wilfried Schwarzweller (50) und Heribert Weintel (40), alle Diedesfeld, ausgezeichnet. (rhp) ZUR PERSON gierig. Insofern ist meine Reise nach Neustadt auch aufregend für mich. Drei männliche Personen haben der Polizei zufolge am frühen Mittwochmorgen ein Fenster einer Gaststätte in der Pfarrgasse aufgehebelt. Im Innern entwendeten sie aus einem Geldspielautomaten einen noch nicht zu beziffernden Geldbetrag. Die Männer sollen nach derzeitigem Ermittlungsstand mit Jacken, Kapuzenpullis und Turnschuhen bekleidet gewesen sein. Zeugenhinweise an die Polizei Neustadt unter Telefon 06321/854-0. (rhp) W AS MIC H BEWE GT Mit Entdeckerfreude beruflich neu starten Wie sieht es aus mit Supervision? Wir Unterstützer machen auch Fehler. Manchmal wissen wir nicht, wie es weitergehen soll. Daher brauche ich auch professionelle Supervision und bin dankbar, wenn das angeboten wird. Da könnte noch mehr geschehen. Wenn ich von Hamburg nach Neustadt fahre und Menschen erlebe, die sich Hunderte Kilometer von Hamburg entfernt für die selbe Sache engagieren, und wenn ich mit ihnen meine Überlegungen teilen kann – dann wird das auch mich ermutigen. Interview: Kathrin Keller Mit Elan und Entdeckerfreude steuert Ursula Cremer auf einen neuen Lebensabschnitt zu. Nach 40 Berufsjahren in der Autovermietungsbranche will die gebürtige Krefelderin beruflich noch einmal neu durchstarten. Ihr Ziel: die Selbstständigkeit. „Eine grobe Idee, wie mein künftiges Geschäft aussehen soll, habe ich schon, aber mit den Details muss ich mich gedanklich noch beschäftigen“ erzählt sie während ihres Besuchs mit Freunden in Neustadt. Handwerk, Begegnung, Kultur, weitestgehend die Beschäftigung mit schönen Dingen, schwebt der 60-Jährigen vor. Ein halbes Jahr gibt sie sich Zeit bis zur Umsetzung. Sie weiß, dass das ein anspruchsvolles Ziel ist, vor allem wenn man bedenkt, dass mit der Geschäftsgründung auch noch ein Wohnortwechsel verbunden werden soll. „Nach 18 Jahren in Hamburg möchte ich meine Zukunftspläne gerne im heimatlichen Rheinland umsetzen, ob in Düsseldorf oder Krefeld wird sich noch herausstellen“ erzählt Cremer, die den Veränderungen voller Freude entgegenblickt. (heye) KU R Z NO TIER T Heute im Offenen Kanal. 18 Uhr: Herbst in der Pfalz; 22 Uhr: Landauer Zoo; 22.10 Uhr: Weinforum Deutsche Weinstraße. Pfälzerwald-Verein Hambach. Der für morgen geplante Seniorenstammtisch fällt aus. Neuer Termin: Freitag, 30. Oktober, 15 Uhr, Gaststätte „Lindenhof“. Herz-Jesu-Kloster. Morgen, 19.30 Uhr, Gebetszeit mit Taizé-Elementen, Krypta. Deutscher Alpenverein Sektion Neustadt. Am Sonntag, 25. Oktober, 9. und letzte Etappe des Neckarsteigs von Gundelsheim nach Bad Wimpfen. Insgesamt sind aufwärts und abwärts jeweils 100 Höhenmeter zu bewältigen. Die Wanderstrecke beträgt 14 Kilometer. Treffpunkt: 7.45 Uhr Hauptbahnhof, Abfahrt: 8.05 Uhr S-Bahn Richtung Osterburken. 14 Kilometer, mehrere Steigungen. Rückfahrt 15.37 Uhr, Ankunft in Neustadt 16.45 Uhr. Anmeldung: Heute, 17 bis 18 Uhr, bei Gerhard Leuppert, Telefon 06321/489564. Multiple Sklerose-Selbsthilfegruppe Neustadt-Haßloch. Samstag, 24. Oktober, Fahrt zum Spelzenhof in Altdorf. Abfahrt 12.30 Uhr vom Festplatz oder Eigenanreise bis 13 Uhr. VHS Neustadt. Demnächst starten wieder EDV-Kurse: Grundkurs Excel (ab 3. November, 18 bis 21.15 Uhr), PC-Aufbaukurs (ab 4. November, 16 bis 17.30 Uhr), Grundkurs Windows 8 (ab 4. November, 18 bis 21.15 Uhr), Tastenschreiben am PC (ab 6. November, 16 bis 17.30 Uhr) und PC - Datenaustausch (ab 7. November, 9 bis 16 Uhr). Infos und Anmeldung im VHS-Sekretariat, Telefon 06321/855-564 oder unter www.vhs-nw.de. Pfälzerwald-Verein Neustadt. Mittwoch, 28. Oktober, Planwanderung Senioren. Treffpunkt: 8 Uhr, Hauptbahnhof; Abfahrt 8.16 Uhr mit Bus nach Schwanheim, Ankunft: 9.22 Uhr. Wanderstrecke Ursula Cremer. FOTO: LM 9203609_10_1 neu_hp14_lk-stadt.02
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