Marina Fuhrer

Allgemeiner Teil
Visa
Das Visa fuer Australien zu beschaffen ist sehr unkompliziert. Ich habe mic him Vorfeld bei
der australischen Botschaft informiert, welche Art von Visa fuer dieses Forschungspraktikum
noetig ist. Es genuegt das Working Holiday Visa. Auf der Internetseite der Botschaft muss
dann ein kurzes Online-Formular ausgefuellt warden. Man bekommt im Anschluss eine
Rechnung ueber die Visakosten, welche dann beglichen warden muessen. Nach wenigen Tag
ist dann eine Mail gekommen in der stand, dass es genehmigt wurde. Man hat weiter nichts
zu tun und bekommt auch nichts mehr zugeschickt. Das Visa wird naemlich bei denen
hinterlegt und beim Einreisen sehen die Beamten das anhand der Reisepass-Nummer.
Gesundheit
Fuer Australien sind keine speziellen Impfungen noetig. Es reicht somit aus, wenn die
Standard-impfungen die in Deutschland ueblich sind aufgefrischt werden, wenn noetig. Eine
kleine Reiseapotheke ist zudem ausreichend, da es in Staedten kein Problem ist Medikamente
zu besorgen.
Fluege
Da ich in den letzten Jahren viel gereist bin, empfehle ich die Internet-Seite
www.swoodoo.de. Da findet man immer das guenstigste und Reisebueros haben da schonmal
ueberhaupt keine Chance. Es ist nur darauf zu achten, dass manchmal der Preis sich noch
veraendert je nachdem mit welcher Art von Kreditkarte gezahlt wird. Aber dennoch ist diese
Seite sehr zu empfehlen habe trotz ausgiebigem Vergleich selber meine letzten 17 Fluege
darueber gebucht.
Unterkunft
Eine Unterkunft laesst sich sehr gut ueber das Internet finden. Da gitb es wie in Deutschland
verschiedene Seiten auf denen Zimmer vermietet werden. Ich habe mein Zimmer direkt von
Deutschland aus fest gebucht und es hat alles super funktioniert. Der Vermieter hat mir im
Voraus bilder und die Adresse zugeschickt, sodass ich mir alles etwas anschauen konnte bevor
ich ihm zugesagt habe. An der Uni habe ich dann mit einem deutschen gesprochen der hatte
im voraus nur Besichtigungstermine ausgemacht und wollte es sich dann vor Ort anschauen.
Das hat aber nicht so gut geklappt da von 10 sich 2 nicht mehr gemeldet haben, 7 waren
bereits vergeben und dann musste er das eine Zimmer nehmen was uebrig war. Aufgrund
meiner guten Erfahrungen empfehle ich es daher, im voraus von Zuhause aus kontakt
aufnehemen, alles Fragen was man wissen moechte und sich Bilder zuschicken lassen und
zuschlagen wenn was dabei ist das einem gefaellt. Ich stelle es mir lecihter vor sich vor Ort
dann was anderes zu suchen wenn es einem nicht so gefaellt, als hier ankommen und
vielleicht nichts zu haben nach so einer langen Reise.
Einreise
Die Einreise war extrem unkompliziert. Pass hergeben, Stempel rein, fertig. Nicht wie z.B. in
den USA langes Verhoehr oder Aehnliches.
Leben in Australien
Das Leben in Australien ist toll. Wenn man Zeit, Geld und Lust hat, kann man sich jede Menge
schoene Orte anschauen. Zudem ist es ein sehr gepflegtes Land. Das Problem, das man ab
und an mal hat wenn man gebuertig aus Deutschland stammt, dass es einem zu chaotisch,
unordentlich oder so ist, hat man hier nicht auch wenn es ab und an Momente gibt in denen
man schmunzeln muss. Die Australier sind ein sehr nettes, offenes und hilfsbereites Volk und
machen es einem leicht sich schnell einzugewoehnen und zurecht zu finden.
Wetter
Das Wetter haengt hier sehr stark davon ab wo man sich befindet. Im Outback oder im Sueden
des Landes (Sydney, Perth, Melbourne usw.) ist es in den deutschen Sommermonaten recht
kalt (bis 18 Grad Celsius tags und nachts bis zu 0 Grad Celsius). Es sollte auch im Voraus
darueber nachgedacht werden, was man alles sehen moechte. Ich habe z.B. einen Trip ins
Outback gemacht mit schlafen unter dem Sternenhimmel aber da hatte es halt nachts dann
nur noch 2 Grad Celsius. Daher habe ich von daheim meine Jack Wolfskin Jacke, Stricksocken,
warmer Pullover und alles mitgenommen, auch wenn ich nie gedacht haette, dass ich das in
Australien je anziehen muesste. Im Norden des Landes hat man hingegen schoen angenehme
Sommertemperaturen (25-30 Grad Celsius). Kommt man waehrend der deutschen
Sommermonate in den australischen Norden (Townsville, Cairns usw.) hat man zudem den
Vorteil, dass Dry Season ist und es im Normalfall nicht regnet.
Lebensmittel, Einkaufen etc.
Generell ist das Leben in Australien teurer wie bei uns in Europa aber natuerlich gibt es auch
hier immer guenstigere und teurere Produkte. Wer mit Koepfchen an die Sache ran geht,
sollte mit dem Geld vom Stipendium auskommen. Die Australier sind was das kochen angeht
auch recht bequem, also man kann so ziemlich alles fertig im Supermarkt kaufen und
Restaurants, Fast Food Ketten und Aehnliches findet man an jeder Ecke. Es gibt dennoch eine
sehr grosse Auswahl an frischen Sachen zum selber kochen. Auch fuer diejenigen die kein
Freund von Toast Brot sind gibt es hier ueberall europaeisches Brot (Baguette, Ciabatta etc.).
Sogar auf das deutsche Schnitzel (fertig paniert natuerlich) muss nicht verzichtet werden.
Wasser zu kaufen ist recht teuer, es ist jedoch in ganz Australien unbedenklich das
Leitungswasser zu trinken. Haefig sind auch Trinkwasserstationen in den Staedten, an den
Arbeitsplaetzen und an oeffentlichen Einrichtungen zu finden.
Townsville
Townsville ist ein Staedtchen an der Nordost-Kueste von Australien. Es ist von der Groesse
genau die Mitte zwischen Grossstadt und Dorf auf dem Land. Alles was man so braucht gibt
es hier aber es ist nicht so gross und stressing wie eine Grosstadt. Das Wetter ist in 8 von 12
Monaten (Maerz bis Oktober) echt herrlich. Tagsueber 20-30 Grad Celsius, blauer Himmel und
Sonnenschein und nur ab und zu Mal ein paar Wolken. In den uebrigen vier Monaten, der so
genannten Wet Season, hat es 35 Grad und es regnet eigentlich taeglich und die
Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch.
Der Strand liegt im Gebiet North Ward, ist echt schoen, die Wassertemperatur ist sehr
angenehm und waehrend der Dry Seaseon (australischer Winter) hat man den Strand auch
fast fuer sich allein. Die Innenstadt liegt direkt daneben und ist auch sehr schoen aber eher
im klassischen Stil mit schoenen, kleinen Gebaeuden und nicht die typische Grossstadt-Optik.
Absolviert man sein Praktikum an der James Cook University sollte eine Unterkunft in der
Naehe gesucht werden, da die oeffentlichen Verkehrsmittel sehr sperrlich sind und viel Zeit
auf der Strecke bleibt.
An den Wochenenden koennen auch diverse Trips gemacht werden. Vom Hafen kann man
mit einer Faehre in 20 min nach Magnetic Island fahren. Etwas weiter entfernt aber mit dem
Greyhound Bus gut erreichbar sind Cairns, Misison Beach Airlie Beach und Mackay. Fuer
abenteuerlustige Stipendiaten gibt es in den ersten drei Staedten auch die Moeglickeit zum
Fallschirmspringen und in Townsville und Mission Beach kann man sogar am Strand landen.
Townsville ist preislich jedoch von den genannten am teuersten. In der Mitte der Stadt
befindet sich der Castle Hill. Das ist nicht nur ein traumhafter Aussichtspunkt ueber die Stadt,
sondern auch einer der absoluten Sportorte in Townsville. Eine riesige Menge an Leuten
laufen den Berg taeglich hoch und wieder runter. Es sind 2.8 km mit durchgehendem Anstieg.
Da zuegig hoch laufen ist ein gutes Konditionstraining und fuer die Aussicht lohnt es sich
wirklich. Wer dann doch eher Mal Shoppen moechte, kommt auch auf seine Kosten. Es gibt
ein sehr grosses Shopping-Center in dem jeder auf seine Kosten kommt. Wer Interesse an
Museen hat, kann z.B. das Maritime Museeum in der Innenstadt besuchen.
Moegliche Kurztrips ab Townsville
Mit der Faehre nach Magnetic Island kostet mit Rueckfahrt ca. 32 Euro und die einfache Fahrt
dauert ca. 20-25 Minuten. Dort angekommen, kommt man mit den Bussen in alle Bereiche
der Insel fuer wenige Dollar. Wenn man an Tieren in der freien Wildbahn interessiert ist,
bietet sich die Insel sehr an. In Horseshoe Bay gibt es ein empfehlenswertes YHA Hostel
namens Bungalo Bay. Wie es der Name schon sagt schlaeft man hier in Bungalows. Da jede
Menge Natur drum herum ist, darf es einen nicht stoeren, wenn man nachts auch mal ein
rascheln hoert oder morgens die Voegel. Je nach Jahreszeit kann es nachts auch mal etwas
kuehler werden, weshalb auch lange Kleidung mitgenommen werden sollte. Das Hostel
besitzt einen grossen, schoenen Gemeinschaftsbereich mit Bar und Pool. Des weiteren gibt
es ein Bistro und eine grosse Kueche. Direkt am Hostel befindet sich ein Wildlife Park, in den
Touren angeboten werden. Hier kann man dann auch die verschiedensten Tiere auf den Arm
nehmen. Sehr zu empfehlen ist der Fort-Walk, auf dem man die Chance hat Koalas in freier
Wildbahn zu sehen. Er ist jedoch nicht nur deshalb empgfehlenswert, sondern auch weil man
einen traumhaften Ausblick auf die Insel und verschiedene Bays hat. Wer Freude an Pferden
hat sollte es sich nicht entgehen lassen einen Bush and Beach Ride zu machen. Die Horseshoe
Ranch die nur wenige Gehminuten von Bungalow Bay weg ist bietet diese an. Hier werden die
Reiter in Gruppen eingeteilt, je nach Erfahrung und dann reitet man durch den Bush. Hier gibt
es wieder die Chance jede Menge wilde Tiere zu sehen. Am Ende der 2 Stunden reitet man
am Strand entlang und sattelt die Pferde ab und reitet in Badebekleidung ohne Sattel im
Meer. Fuer Pferdeliebhaber ist das eine wirklich tolle Erfahrung bzw. Ein tolles Erlebnis. Auf
der gesamten Insel gibt es viele verschiedene Wanderwege die einen durch den Bush oder zu
traumhaften Sraenden fuehren. Selbstverstaendlich bietet es sich auch an einen Tag am
Strand zu verbringen, wo auch die auf ihre kosten kommen, die gerne eine Runde Schnorcheln
moechten. Fuer kleine Gruppen bietet es sich auch an, ein Auto zu mieten und die ganze Insel
abzuklappern.
Fachlicher Teil
Das Praktikum wurde in einem Polymer-Labor absolviert und gliederte sich sowohl in einen
synthetischen als auch in einen analytischen Teil. Ziel war es, Polymere zu synthetisieren,
die zur Detektion von Nitroaromaten geeignet sind, die in der Zukunft in portablen Geräten
zur Sprengstoffdetektion eingesetzt werden sollen.
Synthesen:
Es wurden Fluoren-co-phenylen-Polymere über eine Suzuki Reaktion hergestellt. Die
Polymere unterschieden sich in ihrer Konfiguration. Zu Beginn wurde das para- und das
meta-Polymer synthetisiert.
Die Synthese des meta-Polymers lieferte im Vergleich zum para-Polymer deutlich geringere
Molekulargewichte (para: ca. 76000-87000, meta: ca. 11000). Im Anschluss wurde versucht
die Synthese des meta-Polymers zu optimieren. Durch Variation der Katalysatormenge und
der Reaktionszeit, konnte das Molekulargewicht für das meta-Polymer auf ca. 19000
gesteigert werden. Mit den optimierten Parametern wurde ebenfalls das ortho-Polymer
synthetisiert. Das hier erzielte Molekulargewicht belief sich auf ca. 1200.
Die verwendeten Bedingungen sind in der folgenden Tabelle dargestellt.
Katalysator
Katalysatormenge
Reaktionszeit
Verwendet für
Anfangsbedingungen
Pd(PPh3)4
5 mg
88 h
Para-Polymer
Optimierte Bedingungen
Pd(PPh3)4
10 mg
116 h
Meta- & ortho-Polymer
Insgesamt wurde eine Fraktion des ortho- und des para-Polymers synthetisiert, vom metaPolymer wurden neun verschiedene Fraktionen mit unterschiedlichen Molekulargewichten
synthetisiert.
Analytik:
Alle synthetisierten Polymere wurden mittels GPC sowie NMR-, IR-, UV-VIS- und FluoreszenzSpektroskopie charakterisiert.
Die Detektion von Nitroaromaten bzw. Sprengstoffen soll über das Quenching der
Fluoreszenz der Polymere erfolgen. Es wurden Versuchsreihen mit den folgenden Analyten
durchgeführt:





Benzophenon (BP)
Dinitrotoluene (DNT)
DInitrobenzene (DNB)
Para-Nitrotoluene (pNT)
2,3-dimethyl-2,3-dinitrobutan (DMNB)
Um die verwendete Methode zu validieren, wurde PDHF als Referenz verwendet und die
erhaltenen Ergebnisse mit der Literatur verglichen. Die erhaltenen Werte zeigten die gleichen
Tendenzen, wodurch angenommen wurde, dass die Methode reproduzierbar ist. Nachdem
für die reine Polymer-Lösung sowie für die Polymer-Lösung mit fünf verschiedenen AnalytKonzentrationen die Absorption und die Emission gemessen wurde, konnte über die SternVollmer-Gleichung die entsprechende Stern-Vollmer-Konstante berechnet werden.
Die im Folgenden dargestellte Stern-Vollmer-Gleichung gibt Auskunft über die Intensität der
Fluoreszenz eines Fluorophors in Abhängigkeit von der Konzentration eines Quenchers.
𝐹0
− 1 = 𝐾𝑆𝑉 ∙ [𝑄]
𝐹
Je größer die Stern-Volmer Konstante, desto größer ist die Differenz zwischen den LUMOs von
Polymer und Analyt. Dies bedeutet, dass die Sensitivität der Detektion hoch ist. In der
folgenden Tabelle sind die Stern-Vollmer Konstanten für die verschiedenen Polymere
dargestellt.
PDHF
reference
BP
DNB
DNT
pNT
DMNB
S-V
13.8544
214.368
119.902
78.3376
8.2752
s.d.
1.6
9.9
1.6
11.7
0.3
MF1-01
para
S-V
109.234
823.576
427.118
272.49
12.3968
s.d.
3.79
7.8
40.45
6.5
0.54
MF1-07
meta
S-V
108.1896
1586.44
660.256
396.608
16.4522
s.d.
7.47
28.93
28.76
5.79
1.05
MF1-21
ortho
S-V
121.728
1622.26
665.026
406.092
15.928
s.d.
6.5
101.6
21.5
6.5
0.2
Hier ist zu sehen, dass das meta- und ortho-Polymer eine höhere Sensitivität gegenüber den
Analyten aufweisen als das para-Polymer. Aufgrund der hohen Unterschiede im
Molekulargewicht lässt sich nicht ausschließen, dass die Sensitivität mit dem
Molekulargewicht korreliert. Aufgrund des aktuellen Stands kann über den Einfluss des
Molekulargewichts jedoch noch keine Aussage gemacht werden. Es müssen weitere
Untersuchungen in diesem Bereich durchgeführt werden.
Da zwischen den verschiedenen Analyten die Konstanten für das ortho- und meta- Polymer
größer sind, ist die Selektivität dieser Polymere größer. Ein möglicher Grund hierfür sind
unterschiedliche Mechanismen. Dies ist ein weiterer Aspekt der in zukünftigen Studien noch
weiter untersucht werden sollte.