Verabschiedung Frau Dr. Schulz und Ensemble am 6. Juni 2015

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Verabschiedung Frau Dr. Schulz und Ensemble am 6. Juni 2015
Vorher Susanne mit Würdigung Premiere, Personal und dann der Schauspieler –
Holger entfällt auf eigenen Wunsch
Kirsten:
Heute Abend haben wir die letzte Premiere unter der Intendanz von Frau Dr.
Schulz erleben dürfen. Auch sie hat wieder gezeigt, dass Herr Neugebauer, der
neue Intendant, sich einer hohen Messlatte stellen muss. Der
Intendantenwechsel hat zur Folge, dass wir in der nächsten Spielzeit andere
Gesichter auf der Bühne sehen werden. Also ist heute der Zeitpunkt, zu dem
auch wir als Verein der Naumburger Theater- und Kinofreunde den
Schauspielern für ihre Arbeit am Theater Naumburg danken möchten.
Deswegen klinken wir uns hier ein und sagen Katja Preuß, Dankeschön. Du,
liebe Katja, hast uns während Deines 3 ½ Jahre währenden Engagements durch
Deine Wandlungsfähigkeit beeindruckt. Wir freuen uns, dass Du Dir mit der
Theaterpädagogik neben den Filmrollen ein weiteres Betätigungsfeld eroberst.
Für die Zukunft wünschen wir Dir alles Gute und hoffen auf ein Wiedersehen in
der einen oder anderen Form.
Susanne mit Würdigung Betty, dann
Bärbel:
Liebe Betty Wirtz, Sie haben sich in Naumburg mit ihren gesamten
künstlerischen Talenten eingebracht. Wir danken Ihnen sehr dafür. Für Ihren
Umzug nach Zwickau und diesen nächsten Abschnitt wünschen wie Ihnen viel
Glück und Erfolg.
Susanne mit Würdigung Andreas, dann wieder Bärbel
Lieber Andreas C. Meyer, in Naumburg waren Sie nur eine Spielzeit im festen
Engagement. Sie werden nun mit Frau Dr. Schulz nach Ansbach wechseln. Dass
die Franken damit einen vielseitigen und wandlungsfähigen Schauspieler
importieren, haben Sie heute mit Ihrer Darstellung der Esmeralda gezeigt.
Herzlichen Dank dafür und viel Erfolg für Ihre Zeit in Ansbach.
Wir hätten auch gerne Holger Vandrich für seine Arbeit am Theater Naumburg
gedankt; er musste aber schon gehen.
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Kirsten:
Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, liebe Susanne,
nach dieser eindrucksvollen Premiere, Deiner letzten in Naumburg, möchten
wir es nicht versäumen uns ganz herzlich bei Dir zu bedanken.
Bei der Vorbereitung dieser Rede habe ich mir angeschaut, was ich vor 6 Jahren
zum Abschied Deiner Vorgängerin gesagt habe. In meiner damaligen Rede
findet sich die scherzhafte Bemerkung, dass Frau Tröster auch die baulichen
Mängel der Spielstätte im Goldenen Hahn mit nach Erfurt hätte nehmen sollen,
wenn sie damals schon alle Spieler mitnahm.
Diese baulichen Mängel markieren auch den Beginn unserer sehr engen
Zusammenarbeit. Ich weiß noch gut, wie mich ein Brandanruf von Steffi Schikor
erreichte. Frau Tröster führe die neue Intendantin durchs Haus und hätte alle
negativen Seiten so deutlich gezeigt, dass wir befürchten müssten, Frau Dr.
Schulz würde Ihre Stelle gar nicht antreten.
Darauf habe ich Dir über Dessau hinterher telefoniert und mich spontan mit Dir
zum Essen verabredet. Ein Zahnarzttermin bei Dir, Karen, musste damals
kurzfristig weichen.
Liebe Susanne, Deine Art Theater zu machen – wohl überlegte Motti für jede
Spielzeit - und die Regisseure und Spieler, die Du hier nach Naumburg geholt
hast, haben uns als Verein animiert, das Theater noch tatkräftiger zu
unterstützen. Da Du auf die Hilfe des Vereins außerdem großen Wert gelegt
hast, sind auch wir während Deiner Intendanz stark gewachsen; die
Mitgliederzahl unseres Vereins hat sich nämlich vervierfacht und beläuft sich
heute auf 80 Mitglieder.
Die Frage der baulichen Mängel hat uns während der gesamten Zeit
beschäftigt. Wir haben uns von Anfang an, die verschiedensten möglichen
Standorte angeschaut – und ausgelistet: Das Turbinenhaus, den Reußenplatz,
Drei Schwanen, die Reichskrone oder freie Grundstücke. Mit der Aufgabe des
JVA-Geländes hatten wir dann eine Option gefunden, die der Verein seit März
2013 verfolgt. Inzwischen hat der Oberbürgermeister in einer öffentlichen
Veranstaltung angekündigt, dass er dem Gemeinderat vorschlagen werde, das
Schwurgerichtsgebäude als neue Spielstätte für das Theater Naumburg
auszubauen.
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Die Realisierung eines solchen Baus wirst Du nun leider nur aus der Ferne
beobachten können.
Deine vielgestaltige künstlerische Arbeit der letzten 6 Jahre wurde in Deinen
Ausführungen schon deutlich sichtbar. Sie hat das Naumburger Theater als
kleinstes Stadttheater Deutschlands regional und überregional noch bekannter
gemacht. Du hast – was viele nicht wissen – mit Deinen Produktionen häufig in
der Fachliteratur Berücksichtigung gefunden. Und Du hast auch bundes- und
landesweit Anerkennung bekommen. Hier sind die Nominierungen zum
Theaterpreis des Deutschen Bühnenvereins „Der Faust“ zu nennen: eine
Nominierung für das Bühnenbild des Nietzsche-Stücks „Ein göttlicher HansWurst“ und eine weitere für die Inszenierung von „Nosferatu“. Einladungen
nach Bayreuth und nach Hude sind weitere Belege dafür. Kultusminister
Dorgerloh hat in einem Brief an Dich unterstrichen, dass die ungekürzte
weitere Förderung unseres kleinen Theaters vor allem Deiner künstlerischen
Arbeit und Strahlkraft zu verdanken ist. Staatssekretär Dr. Hofmann hat jüngst
hervorgehoben, dass Du in sehr angenehmer Weise immer wort- und tatkräftig
für die Belange der Theaterlandschaft gestritten hast.
Du hast mit Deinen Produktionen und Kooperationen die unterschiedlichsten
Spielorte in Naumburg und im ganzen Burgenlandkreis erobert. Die Spanne
reichte dabei von der Straßenbahn über den Domgarten bis zur Neuenburg
oder dem Kulturhaus Weißenfels, um nur einige zu nennen. Daher überreichen
wir Dir als Abschiedsgeschenk und Erinnerung ein Buch über den
Burgenlandkreis.
In Ansbach erwartet Dich ein größeres Haus und dennoch auch wieder
Aufbauarbeit, denn in Ansbach hat Dein Vorgänger die Gründungsintendanz
des Theaters inne gehabt. Es ist in der heutigen Zeit erstaunlich, dass ein
Theater neu gegründet wird. Es wird Dir sicherlich gelingen, diese Gründung zu
festigen und weiter zukunftsfähig zu gestalten.
Dafür wünschen wir Dir viel Erfolg und wünschen uns, dass Du aus der Ferne
Naumburg verbunden bleibst.