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MELDUNGEN ZU UNWETTER UND
WITTERUNGSBEDINGTEN SCHÄDEN
IN DER WIRTSCHAFT / JULI 2015
Eine Hitzewelle sorgte vom 02.07.2015 bis 08.07.2015 besonders in Westösterreich für Probleme,
lokal kam es außerdem zu heftigen Gewittern. Die Hitzewelle wurde am 08.07.2015 durch teils
schwere Unwetter unterbrochen. Aufgrund der regional großen Trockenheit kam es zu zahlreichen,
meist kleinere Wald- und Flurbränden. Krankenhäuser verzeichneten eine höhere Anzahl an HerzKreislaufpatienten. Autobahnfahrstreifen und Zugstrecken in Westösterreich wurden mit Wasser aus
Tankfahrzeugen und Tankwaggons gekühlt um Spurrinnen, Verformungen und Verwerfungen zu
verhindern. Die Ozonwarnschwelle wurde regional überschritten. Bei zwei tödlichen
Kreislaufzusammenbrüchen auf Baustellen in Seiersberg-Pirka (Bezirk Graz-Umgebung) am
06.07.2015 und in Graz am 07.07.2015 wurde ein Zusammenhang mit den hohen Temperaturen nicht
ausgeschlossen.
Am 02.07.2015 kam es in Tirol auf der Arlbergbahn zwischen Landeck und Pians sowie auf der
Außerfernbahn zwischen Lermoos und Reutte zu einem hitzebedingten Schienenbruch. Aufgrund der
Reparaturarbeiten mussten die betroffenen Strecken bis in die Abendstunden gesperrt bleiben.
Am Abend des 02.07.2015 wurde in Kärnten in Arnoldstein (Bezirk Villach) ein Traktorlenker von
einem Blitz getroffen und verletzt.
Organisierte, heftige Gewitter sorgten am 03.07.2015 in Tirol für Schäden. Im Außerfern (Bezirk
Reutte) schlug ein Blitz neben einer Wandergruppe am Weg zur „roten Flüh“ ein, zwei Personen
wurden schwer verletzt. Die Paznauntalstraße musste bei Pians (Bezirk Landeck) wegen umgestürzter
Bäume gesperrt werden. In Haiming (Bezirk Imst) und Neustift im Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land)
kam es zu Erdrutschen. Im Raum Mieming/Telfs (Bezirke Imst und Innsbruck-Land) gingen teils große
Hagelmengen nieder.
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Am Nachmittag des 03.07.2015 brach im Föhrenwald bei Wr. Neustadt auf etwa 3.000 Quadratmetern
ein Waldbrand aus. Durch einen Großeinsatz mit über 100 Feuerwehrleuten konnte der Brand rasch
unter Kontrolle gebracht werden.
Am 04.07.2015 kam in Tirol bei Telfs (Bezirk Imst) ein Drachenflieger in ein Gewitter, verlor die
Kontrolle über sein Fluggerät und stürzte ab. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.
Durch einen Blitzschlag wurden am Nachmittag des 04.07.2015 in Tirol in Innsbruck am Baggersee
drei Personen verletzt. Ein 36-jähriger Mann erlitt Verbrennungen und musste reanimiert werden, zwei
weitere Personen wurden ebenfalls verletzt.
Am Wochenende vom 04. bis 05.07.2015 kam es in Niederösterreich insgesamt zu 17 Wald-, Wiesenund Flurbränden. Allein im Föhrenwald im Bezirk Neunkirchen kam es zu vier Waldbränden auf einer
Fläche von insgesamt 6.000 Quadratmetern. Mehr als 300 Feuerwehrleute standen im Einsatz.
Am Nachmittag des 05.07.2015 brach in Tirol im hinteren Zillertal (Bezirk Schwaz) auf einem Hang
zwischen Ginzling und dem Schlegeis-Stausee auf etwa 1.900 m Seehöhe ein Brand in einem
Latschenfeld aus. Mit Löschhubschrauber konnte der Brand auf einer Fläche von etwa zwei Hektar
unter Kontrolle gebracht werden.
Am 05.07.2015 kam es im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See zu zwei Feldbränden. In Parndorf
geriet ein Acker wegen Funkenflugs beim Mähdreschen in Brand, rund 5.000 Quadratmeter waren
davon betroffen. In Frauenkirchen beschädigte ein Feuer eine kleine Ackerfläche.
Am 05.07.2015 wurde am steirischen Schöckl (Bezirk Graz-Umgebung) auf rund 1.400m Seehöhe ein
47-Jähriger Drachenflieger von einer Windböe erfasst und gegen einen Felshang geschleudert. Er erlitt
mehrere Knochenbrüche und musste mit schweren Verletzungen mit einem Rettungshubschrauber ins
Krankenhaus gebracht werden.
Im Burgenland sorgte am Nachmittag des 06.07.2015 ein lokales Unwetter im Bezirk Oberwart für
Schäden. In Großpetersdorf riss ein Sturm Bäume um und deckte Dachziegel ab. In Rotenturm mussten
mehrere überflutete Keller ausgepumpt werden.
Am Abend des 06.07.2015 sorgten Sturmböen in Kärnten im Norden von Klagenfurt im Bereich
Klagenfurt-Welzenegg hinweg. Innerhalb weniger Minuten wurden entlang einer engen Schneise
mehrere Bäume entwurzelt. Ein Baum krachte auf ein Haus, ein weiterer beschädigte ein Blechdach. In
Blasendorf nördlich von Klagenfurt wurde der Glockenturm eines 800 Jahre alten Gutshauses
beschädigt. An der Messstelle Klagenfurt/Flughafen wurden Windspitzen von rund 89 km/h registriert.
Die Feuerwehr zählte etwa 40 Einsätze.
Am Nachmittag des 07.07.2015 standen bei einem Feldbrand in Hagenberg im Mühlkreis (Bezirk
Freistadt) rund 10.000 Quadratmeter in Flammen. 40 Feuerwehrleute standen im Einsatz.
Am Nachmittag des 07.07.2015 gingen in Niederösterreich ging im Raum Trattenbach (Bezirk
Neunkirchen) ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel nieder. Der Niederschlag führte zu
kleinräumigen Überschwemmungen, beim Feistritzsattel kam es zudem zu zwei Hangrutschungen.
Durch einen Murenabgang wurde die Garage eines Bauernhofes verwüstet.
Am Abend und in der Nacht vom 07.07.2015 auf 08.07.2015 gingen, nachdem in Innsbruck mit einer
Tageshöchsttemperatur 38,2 °C der heißeste Tag seit Messbeginn im Jahr 1877 registriert wurde,
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schwere Unwetter über Tirol nieder. Innerhalb von drei Stunden sorgten Starkregen und Sturmböen vor
allem für umgestürzte Bäume, -Bautafeln, -Baustellenabsperrungen und überschwemmte Keller.
Hauptbetroffen waren das Oberland, der Bezirk Innsbruck Land und die Stadt Innsbruck, aber auch im
Unterland. Im Raum Kufstein, Kitzbühel und im Zillertal gab es zahlreiche Einsätze und Tausende
Haushalte ohne Strom. Gegen 23 Uhr waren fast 14.000 Haushalte in Tirol ohne Strom, die ganze
Nacht wurde an der Behebung der Schäden gearbeitet. In Innsbruck wurden Orkanböen bis zu
141 km/h registriert, 80 Feuerwehren wurden rund 160-mal alarmiert. Die Ehrwalder Straße musste
wegen umgestürzter Bäume zwischen Ehrwald und Garmisch ebenso wie die Bahnstrecke gesperrt
werden. In Pettnau knickte eine Trauerweide um und stürzte auf das Dach einer Bushaltestelle, verletzt
wurde niemand. Im Raum Wattens und Wattenberg blockierten umgestürzte Bäume die Wattenbergund die Vögelsbergstraße. Teile des Außerferns, insbesondere das Lechtal von Elmen bis Steeg, waren
durch die Unwetter bis zum Mittag des Folgetages ohne Radioempfang. Ein Blitzschlag verursachte in
einem Schutzwald bei Stanz im Bezirk Landeck im Wurzelwerk des Unterbodens einen Brand, welcher
zunächst unbemerkt blieb. Erst am 12.07.2015 wurde der Brand auf einer Fläche von etwa 250
Quadratmetern entdeckt, 129 Hubschrauberflüge mit Löschwasser und 139 Feuerwehrleute mit
Wasserlanzen konnten den Brand bis zum Nachmittag des Folgetages löschen.
In der Nacht auf 08.07.2015 musste die Feuerwehr zu einem Unwettereinsatz in das
Flüchtlingsquartier Salzburg ausfahren. Starke Windböen hatten zwei Zelte, in denen Flüchtling
untergebracht waren, aus der Verankerung gerissen. Mehrere Zelte standen unter Wasser.
Der Morgen des 08.07.2015 brachte gleich mehrere Hitzerekorde. An der Station Wien-Innere Stadt
wurde ein Tiefstwert von 26,9 °C registriert, was seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1985 zuvor noch
nie der Fall war. Im Osten Niederösterreichs registrierten mehrere Stationen um 8 Uhr mit knapp über
30 °C die höchsten Frühtemperaturen der Messgeschichte. Bei der Wiener Rettung stieg die Zahl der
hitzebedingten Einsätze im Vergleich zu normalen Tagen um rund 20 Prozent.
In der Steiermark kam es zu Mittag vom Mittwoch, 08.07.2015 besonders im obersteirischen Raum
Bruck an der Mur und Kapfenberg sowie in den Bezirken Liezen, Leoben, Murtal, Mürzzuschlag zu
stürmischen Windböen und teils mehrere Zentimeter große Hagelkörner. Tiefgaragen und Keller
wurden überflutet, Dächer wurden abgedeckt und Bäume entwurzelt. Im Raum Bruck-Mürzzuschlag
musste die S6 sowie die S35 gesperrt werden, nachdem in insgesamt sieben Tunnel Autofahrer Schutz
vor den Hagelkörnern gesucht hatten. Äste und Bäume fielen zudem auf die Fahrbahn und mussten von
der Autobahnmeisterei entfernt werden. Das Brucker Freibad wurde durch umgestürzte Bäume,
Wasserschäden und Verunreinigungen durch Schlamm und Erdreich beschädigt. Besonders von
Niederschlag und Sturm betroffen war Kapfenberg. In Leoben wurden durch den Sturm ein Hausdach
abgedeckt, des weiteren kam es zu gekappten Stromleitungen und überflutete Straßen. In den Wäldern
um Oberzeiring (Bezirk Murtal) nahmen Schafe wegen dem Unwetter Reißaus und wurden von
umfallenden Bäumen getroffen. Unwettereinsätze gab es auch in den Bezirken Voitsberg,
Deutschlandsberg, Hartberg-Fürstenfeld, Graz-Umgebung und Weiz. In Voitsberg stürzten etwa in Pack,
St. Martin am Wöllmißberg, Köflach und Krems Bäume auf Straßen und Stromleitungen, in der Stadt
Voitsberg selbst wurde eine Tiefgarage überflutet. In der Nähe des Freilichtmuseums Stübing
(Deutschfeistritz, Bezirk Graz-Umgebung) brach durch einen Blitzschlag auf 500 Quadratmetern
Kieferwaldfläche ein Waldbrand aus, welchen die Feuerwehr jedoch rasch unter Kontrolle bringen
konnte. Zu Hausbränden infolge von Blitzeinschlägen kam es in Farcha bei Weiz, Tillmitsch bei Leibnitz
und in Ilz bei Fürstenfeld. Insgesamt waren nach den Unwettern am Mittwoch und in der Nacht auf
Donnerstag in der Steiermark rund 1.500 Feuerwehrleute im Einsatz, die Alarmierungen gingen kurz
nach Mittag im Sekundentakt ein. Der Schaden in der Landwirtschaft beläuft sich laut Österreichischer
Hagelversicherung auf einer Agrarfläche von rund 3.500 Hektar auf etwa 1,4 Millionen Euro.
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In Kärnten führten Unwetter am Nachmittag und Abend des 08.07.2015 zu schweren Schäden und
einigen Verletzten. Am Nachmittag waren vor allem das untere Drautal, das Gegendtal und das Gurktal
bis hin zur Pack von stürmischen Windböen und Starkregen, lokal auch Hagelschlag, betroffen. In
Arriach (Bezirk Villach-Land) löste nach Windspitzen bis zu 122 km/h eine durch einen Baum gekappte
Stromleitung einen Waldbrand aus, ein weiterer Baum fiel auf ein Hausdach. Blitzschläge führten zu
Stromausfällen in den Bereichen Paternion, Radenthein, die Innere Einöde und Preitenegg. In
Achleiten (Bezirk Hermagor) geriet ein Wirtschaftsgebäude nach einem Blitzschlag in Vollbrand.
Kärntenweit wurden etwa 10.000 Blitze registriert. Hagelkörner in der Größe von Tischtennisbällen
fielen dann am Abend vom unteren Gailtal bis ins Zollfeld und in Villach, in der Villacher Innenstadt
wurden elf Passanten am Kopf verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werde. Im ParacelsusSaal des Rathauses hat der Hagel nahezu alle Scheiben zertrümmert. 15 bis 20 Schneepflüge waren im
Einsatz um die Hagelmassen zu beseitigen. Ebenfalls in Villach wurde ein Lenker durch einen
umgestürzten Baum in seinem PKW eingeklemmt und verletzt. Ein Pflegeheim musste evakuiert
werden nachdem es vom Hagel stark beschädigt war. Auch die Berufsschule in Villach wurde schwer
beschädigt und musste geschlossen werden. Beim Hauptbahnhof beschädigte ein abgedecktes Dach
eine Ampel. In drei Kindergärten sowie am Parkplatz der Fellacher Haselkaserne knickten zahlreiche
Bäume um. Auf der B94, Ossiacher Straße fielen Lärmschutzwände auf die Straße, die
Eisenbahnunterführung Ossiacher Zeile wurde überflutet – mehrere Autos blieben in den Regen- und
Hagelmassen stecken. Auf der B83 zwischen Wernberg und Villach lagen zahlreiche Bäume sowie Teile
der Lärmschutzwand auf der Fahrbahn. In Feistritz an der Gail zerstörten die Hagelkörner laut
Bürgermeister „nahezu 50 Prozent der Dächer“ und Photovoltaikanlagen, auch Autos wurden schwer
beschädigt. Autoscheiben wurden von den Hagelkörnern zerschlagen. Bis zu fünf Zentimeter große
Hagelkörner sorgten für starke Beschädigungen der Dächer in den Ortschaften Nötsch und Saak, in
Nötsch waren mindestens fünfzehn Familien vorübergehend obdachlos. In Hermagor verlegte nach
Starkregen eine Mure mit etwa 20 Kubikmeter Erdreich die Eggeralm-Landesstraße. In Thörn-Maglern
fiel ein Baum auf eine Hochspannungsleitung. Die Landeswarnzentrale verzeichnete mehrere tausend
Einsätze vor allem in den Bereichen Villach, Villach Land und Klagenfurt Land. Überflutete Straßen,
abgedeckte Häuser, abgerissene Kamine und zerstörte Fahrzeuge wurden gemeldet, die Zugstrecken
zwischen Villach und Hermagor, zwischen Villach und Feldkirchen sowie im Bereich Annenheim
mussten wegen der Unwetter gesperrt werden. In Nieselach (Bezirk Hermagor) prallte am späten
Nachmittag ein Personenzug gegen einen auf die Gleise gestürzten Baum, verletzt wurde niemand. Am
Nachmittag waren laut KELAG bis zu 2.200 Haushalte ohne Strom, am Abend nach dem Hagelgewitter
waren bis zu 15.000 Haushalte stromlos. Die Österreichische Hagelversicherung schätzt den Schaden
in der Landwirtschaft auf rund 3,5 Millionen Euro. Etwa 9.000 Hektar landwirtschaftlich genutzter
Fläche in Klagenfurt-Land, Villach-Land, Hermagor und Feldkirchen wären betroffen. Die Kärntner
Landesversicherung schätzt den Gesamtschaden in Kärnten auf rund 150 Millionen Euro, dies sei das
bisher größte Schadensereignis im Naturkatastrophenbereich in Kärnten gewesen. In Villach halfen
etwa 50 Soldaten des Bundesheeres bei den Aufräumarbeiten.
Bei Matrei in Osttirol kappten Sturmböen in Zuge der Unwetter am 08.07.2015 ein 230kv-Stromkabel,
welches über die Felbertauernstraße führte. Verletzt wurde niemand. Ein Blitzschlag führte oberhalb
der Felbertauernstraße zu einem kleinen Flächenbrand, welcher am Freitag gelöscht werden konnte.
Im Burgenland war am Nachmittag des 08.07.2015 besonders der Bezirk Oberwart von den Unwettern
betroffen. Feuerwehreinsätze wegen Starkregens und Sturmböen wurden etwa in den Gemeinden
Rotenturm, Oberdorf, Spitzzicken, Buchschachen, Oberwart und Altschlaining verzeichnet. In Bad
Tatzmannsdorf standen eine Konditorei und eine Bankfiliale für kurze Zeit unter Wasser. In
Mannersdorf an der Rabnitz (Bezirk Oberwart) musste die Feuerwehr einige Keller auspumpen.
Am Abend des 11.07.2015 führten Gewitter zu sturmbedingten Einsätzen der Feuerwehr etwa im
Bereich Hallein, Kuchl, Bürmoos, Lamprechtshausen und Seekirchen. Auf dem Campingplatz-Süd des
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Electric-Love-Festival am Salzburgring in Koppl/Plainfeld (Flachgau) stürzte ein Lichtmast auf einen
23-Jährigen, der noch an Ort und Stelle starb.
Am Dachstein (Steiermark, Bezirk Liezen) kam am Abend des 11.07.2015 durch ein heftiges Gewitter
eine Gruppe ungarischer Kletterer in Bergnot, zwei Frauen wurden durch Steinschlag bzw.
Unterkühlung verletzt.
Am Abend des 15.07.2015 kam es in Kärnten im Großraum Villach und St. Veit zu heftigen
Hagelgewittern. Die Hagelkörner hatten etwa die Größe von Fingerkuppen. Umgestürzte Bäume und
verlegte Straßen führten zu erheblichen Sachschaden. Im Gegendtal wurden mehrere Fahrzeuge unter
entwurzelten und umgestürzten Bäumen begraben, verletzt wurde niemand. Auf der Krastal
Landesstraße Richtung Puch wurde ein Auto kurz nach der Abzweigung Retzerweg von mehreren
umfallenden Bäumen erfasst und beschädigt, die vierköpfige Familie blieb unverletzt. Im Bereich
Köttwein kam es zu einem Hangrutsch. Im Bereich St. Veit, Treffelsdorf, Obermühlbach und Zensweg
knickten durch den Sturm einige Bäume um und verlegten mehrere Straßen. Auch in Klagenfurt
mussten die Feuerwehren nach Gewittern mit Sturmböen in 80 Einsätzen zahlreiche Keller auspumpen
und umgestürzte Bäume entfernen. Beim Messegelände wurden Dächer abgedeckt. In Maria Saal
schlug ein Blitz in ein Haus im Ortszentrum ein und führte zu einem Brand der rasch gelöscht werden
konnte.
Am 16.07.2015 und in der Nacht auf 17.07.2015 gingen im Salzburger Pongau und Lungau heftige
Gewitter nieder. In den Gemeinden Hüttau, Filzmoos und St. Martin am Tennengebirge stürzten Bäume
auf Straßen und Keller wurden überflutet. In Tamsweg (Lungau) schlug ein Blitz in einen Heustadl ein,
welcher daraufhin komplett niederbrannte.
Am Nachmittag und Abend des 16.07.2015 kam es in Kärnten in den Bezirken Feldkirchen, Villach
Land und Spittal an der Drau zu gewitterbedingten Unwetterschäden. Durch die starken Niederschläge
traten viele Bäche über die Ufer, Keller wurden überflutet und Hänge rutschten ab. In Malta und
Feldkirchen sowie bei der Laußnitzeralm gingen Muren ab. In Tiffen in Steindorf am Ossiacher See trat
der Tiffner Bach zum ersten Mal seit 40 Jahren über die Ufer. In Bad Kleinkirchheim lag der Hagel
zentimeterhoch.
Am 17.07.2015 sowie am 18.07.2015 kam es in Niederösterreich zu insgesamt 25 Flurbränden und
drei Waldbränden. In Ebenthal (Bezirk Gänserndorf) brannten zwölf Hektar Agrarfläche und zwei
Hochstände ab. In Tautendorf (Bezirk Horn) und Karlstetten (Bezirk St. Pölten) standen ebenfalls
mehrere tausend Quadratmeter Ackerfläche in Brand. Auch bei Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) kam
es in der Nacht zu einem Waldbrand.
Von Vorarlberg bis in die Steiermark sorgten am 17.07.2015 und in der Nacht auf 18.07.2015
Gewitter teils für schwere Schäden.
In Vorarlberg gerieten am späten Nachmittag des am 17.07.2015 auf dem Bodensee bei
Bregenz Segelboote in Seenot, ein Boot kenterte. An mehreren Orten im Land stürzten Bäume
oder Telefonmasten auf Straßen. In Höchst landete ein Baum auf einem Auto, am Gondelhafen
in Bregenz verfehlte ein Baum nur knapp die Tretboote. Im Feldkirchner Wildpark beschädigte
ein Baum ein Gehege, die freigekommenen Tiere konnte wieder eingefangen werden. Die
Einsatzkräfte zählten insgesamt rund 20 Einsätze.
In Tirol zogen am Abend des 17.07.2015 organisierte Gewitter vom Oberland Richtung
Unterland. Von Landeck bis nach Innsbruck rissen Sturmböen zahlreiche Äste von den Bäumen,
welche teilweise auch den Verkehr auf der A12, der Inntalautobahn, behinderten. In Kufstein
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wurde das Dach einer Wohnhausanlage heruntergerissen, drei Autos wurden beschädigt. In
Buch stürzte durch den Sturm der Dachreiter einer Kapelle in die Tiefe. In Vill bei Innsbruck
wurde eine Hochspannungsleitung heruntergerissen. In Obsteig kam es durch einen Blitzschlag
kurz nach 18 Uhr zu einem Waldbrand. Bei Landeck musste der Perjenntunnel nach einem
durch einen Blitzschlag ausgelösten Stromausfall gesperrt werden. In Matrei in Osttirol
brannte das Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofes durch einen Blitzscheinschlag ab.
In Salzburg fuhren am Abend des 17.07.2015 rund 600 Feuerwehrleute zu insgesamt 70
Einsätzen über alle Bezirke verteilt aus, es galt hauptsächlich umgestürzte Bäume zu
entfernen. Im Waldbad Anif (Flachgau) mussten mehrere Dutzend Badegäste länger als eine
Stunde ausharren, bis sie nach Hause fahren konnten nachdem der Sturm Bäume über die
einzige Zufahrtsstraße geworfen hatte. In Grödig (Flachgau) blockierten etliche umgestürzte
Bäume die Glanegger Landesstraße zwischen Fürstenbrunn und dem Latschenwirt. Auf dem
Wallersee musste ein Ruderer aus Seenot gerettet werden.
In Oberösterreich brachte in der Nacht auf 18.07.2015 am Attersee ein Sturm zahlreiche
Segelboote einer 24-Stunden-Wettfahrt in Seenot. Die Wellen waren bis zu zwei Meter hoch,
einige Segel wurden zerissen und einzelne Boote sogar gegen Steinmauern gedrückt.
Insgesamt 20 Wasserretter mussten zahlreiche Segler bergen. Ein Segler musste ins Spital
gebracht werden.
In der Steiermark sorgten Gewitter in der Nacht auf 18.07.2015 hauptsächlich für
Sturmschäden in der Obersteiermark (umgeknickte Bäume, Schäden an Hausdächern) und für
landwirtschaftliche Hagelschäden, überflutete Keller und Straßen im Süden des Bundeslandes.
Im oberen Tollinggraben (Bezirk Leoben) waren durch umgefallene Bäume mehrere Häuser von
der Außenwelt abgeschnitten. In Kobenz im Murtal, wurde ein Veranstaltungszelt durch den
Sturm auf einen See geweht und versank. Die österreichische Hagelversicherung ging von
einem Gesamtschaden von rund einer Million Euro auf einer landwirtschaftlichen Fläche von
1500 Hektar aus. Insgesamt zählte die Feuerwehr 116 Einsätze.
In Tirol entfachte am 17.07.2015 ein Blitzschlag bei Obsteig (Bezirk Imst) einen Waldbrand, welcher
sich am 18.07.2015 durch Wind ausbreitete und in Zirl (Bezirk Innsbruck-Land) geriet am 19.07.2015
ein Waldstück am Kirchberg in Brand. Beide Brände konnten noch am selben Tag geschlöscht werden.
In der Steiermark brannte in Baierdorf (Bezirk Murtal) in der Nacht von 18.07.2015 auf 19.07.2015
infolge eines Blitzschlages ein Wirtschaftsgebäude bis auf die Grundmauern nieder. Ein Huhn, eine
Ente und einige Katzen dürften in den Flammen ums Leben gekommen sein, Personen kamen nicht zu
Schaden.
Am 18.07.2015 kam es in Kärnten auf der Laußnitzalm bei Rennweg (Bezirk Spittal an der Drau) durch
ein Unwetter zu schweren Verwüstungen. 50 Pioniere des Bundesheers mussten rund 200 Bäume aus
dem Bachbett des Grabens entfernen.
Am 19.07.2015 sorgten Starkregen und Hagel in Teilen des Tiroler Unterlandes für Sachschäden. Im
Raum Wörgl und Brandenberg (Bezirk Kufstein) gingen tennisballgroße Hagelschloße nieder, welche
Glasdächer, Hausfassaden und Autos beschädigte. In Kundl (Bezirk Kufstein) durchschlugen die
Hagelkörner bei einem Supermarkt ein Kunststoffdach. Laut der Österreichischen Hagelversicherung
waren in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein insgesamt 1.600 Hektar landwirtschaftliche Fläche vom
Hagelschlag mit einem geschätzten Schadensausmaß von 800.000 Euro betroffen. Bei Achenkirch
(Bezirk Schwaz) verlegte gegen 20 Uhr eine Mure die Achenseebundesstraße (B181). Bei Eben am
Achensee (Bezirk Schwaz) lagerte der hochwasserführende Bach im Bereich des Steinernen Grabens
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auf einer Länge von 150 bis 200 Metern insgesamt bis zu drei Meter hoch Schotter auf der
Achenseebundesstraße ab.
In der Steiermark sorgten in der Nacht vom 19.07.2015 auf 20.07.2015 heftige Gewitter für
zahlreiche Feuerwehreinsätze. Beginnend von der Obersteiermark zogen die Gewitterzellen weiter
über Leoben in die West- und Südsteiermark. In Großlobming (Bezirk Murtal) wurden durch den Sturm
zahlreiche Bäume ausgerissen und auf Hausdächer und den Ortsfriedhof geschleudert. In Apfelberg
(Bezirk Murtal) deckte der Sturm das Dach eines Wirtschaftsgebäudes ab und in Spielberg (Bezirk
Murtal) schlug ein Blitz in ein Firmengebäude ein. Besonders heftig wurden die Gemeinden Pölstal und
Pusterwald (Bezirk Murtal) von den Unwettern getroffen, welche am Tag darauf zum
Katastrophengebiet erklärt wurden, wobei Hagel, Sturm und Starkregen Schäden im sechsstelligen
Euro-Bereich brachten. Zahlreiche Gehöfte waren vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten. Im
Bereich Rennfeld im Bezirk Bruck an der Mur wurde eine vierköpfige Familie aus den Niederlanden im
Wald von dem Unwetter überrascht, verirrten sich und konnten von der Bergrettung letztendlich
unverletzt, aber unterkühlt gerettet werden. Im Raum Liezen kam es zu Überflutungen, bei Ruperting
wurde die Ennstal Bundesstraße (B320) von einem Bach infolge eines durch eine Mure
übergelaufenem Rückhaltebeckens überflutet. Durch Sturmböen stürzten auch im Raum Graz und Graz
Umgebung zahlreiche Bäume um – allein die Grazer Berufsfeuerwehr verzeichnete rund 80 Einsätze.
Größere Schäden blieben jedoch aus. In den Bezirken Graz-Umgebung, Südoststeiermark, Leibnitz und
Voitsberg verursachte laut der Österreichischen Hagelversicherung Hagel auf einer
landwirtschaftlichen Fläche von 1.500 Hektar einen Schaden von rund einer Million Euro.
Am Nachmittag des 20.07.2015 führte ein Blitzschlag in der Steiermark in einem Sägewerk in Gratkorn
(Bezirk Graz-Umgebung) zu einem Großbrand mit großem Sachschaden.
Am Abend des 22.07.2015 sorgten heftige Gewitter mit Starkregen in Vorarlberg in der Region Walgau
(Bezirke Feldkirch und Bludenz) für einen tödlichen Traktorunfall und für zahlreiche überflutete Keller
und Straßenunterführungen. In Ludescherberg kam ein 65-jähriger Bauer ums Leben, als er auf einem
unbefestigen Weg im Starkregen mit seinem Traktorgespann ins Rutschen kam und sich mehrfach
überschlug. Im Raum Göfis und Schwarzer See (Gemeinde Satteins) hatten umgestürzte Bäume
Straßen verlegt oder die Wassermassen Unterführungen unbefahrbar gemacht. Zahlreiche
Landesstraßen in diesem Bereich mussten vorübergehend gesperrt werden, mehrere Autos wurden
vorübergehend von umgestürzten Bäumen eingeschlossen. In Feldkirch schlug gegen 17:50 Uhr ein
Blitz in ein Wohnhaus ein. Dabei wurde ein Kamin und Teile des Ziegeldaches erheblich beschädigt
und Trümmer rund 60 Meter weit weggeschleudert, welche ein Nachbarhaus sowie ein geparktes Auto
beschädigten. Im Bezirk Feldkirch zählte die Feuerwehr 64 Einsätze, im Bezirk Bludenz musste drei
Mal unwetterbedingt ausgerückt werden.
Am Nachmittag des 22.07.2015 ging in Osttirol in Innervillgraten (Bezirk Lienz) eine Mure ab und
verlegte die Straße ins Ahrntal auf rund 150 Meter Länge. Rund 70 Personen mussten von der
Feuerwehr aus dem Tal gebracht werden. Im Bereich der Kamelisenalm wurde ein geparktes Auto von
den Geröllmassen mitgerissen. Verletzt wurde niemand.
Am 22.07.2015 mussten die Feuerwehren in Oberösterreich mehrere Wald- und Flurbrände
bekämpfen. In Rosenau am Hengstpass (Bezirk Kirchdorf an der Krems) hatte ein Waldstück am
Krestenberg zu brennen begonnen. Die Feuerwehr vermutete als Brandursache einen Blitzschlag, der
einen Baum vor mehreren Tagen getroffen hatte und einen Schwelbrand verursachte. Bei Ried im
Traunkreis (Bezirk Kirchdorf) begann ein über 200 Meter langes Getreidefeld während der Ernte zu
brennen, auch in Edt bei Lambach kam es zu einem Feldbrand infolge einer überhitzten
Strohballenpresse.
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In Niederösterreich kam es am 22.07.2015 zu mehreren Flurbränden. In Lichtenwörth (Bezirk Wiener
Neustadt) find eine Strohballenpresse Feuer, in Meislingeramt (Bezirk Krems) brannte eine mehrere
tausend Quadratmeter große Wiese ab und in Krems brach am Abend auf dem Kreuzberg ein Feuer aus.
Im Burgenland gingen am Nachmittag des 22.07.2015 im Bezirk Oberwart mehrere heftige Gewitter
nieder. Die Stadtfeuerwehr Pinkafeld musste zahlreiche überflutete Keller auspumpen. In der Nacht
vom 22.07.2015 auf 23.07.2015 beschädigte ein Gewitter in Trausdorf an der Wulka (Bezirk
Eisenstadt Umgebung) die Hubertuskapelle. In Oberwart schlug ein Blitz in den Dachstuhl eines Hauses
ein woraufhin der Dachgiebel Feuer fing und das Dach teilweise zerstört wurde.
In der Nacht vom 22.07.2015 auf 23.07.2015 gingen in Tirol nach Gewittern mehrere Muren etwa im
Ziller- und im Sellraintal ab. Gegen 21:50 Uhr ging eine Mure auf die Sellrainstraße zwischen Gries und
Sellrain (Bezirk Innsbruck-Land) ab, die Straße war dadurch drei Stunden lang blockiert. . In Lüsens im
Sellrain war eine auf einem Sommercamp befindliche Jugendgruppe vorübergehend eingeschlossen,
nachdem eine Mure den Weg ins Tal verschüttet hat. Im Ortsgebiet von Sellrain mussten
zwischenzeitlich acht Personen wegen Hochwassergefahr evakuiert werden. In Finkenberg (Bezirk
Schwaz) wurde gegen 22:50 Uhr die Tuxer Landesstraße auf einer Länge von 100 Metern mit Geröll
und Schlamm überflutet und musste ebenfalls drei Stunden gesperrt werden
Die Salzburger Gemeinde Rauris (Pinzgau) war am 23.07.2015 nach einem Murenabgang infolge eines
nur langsam ziehenden Gewitters auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar, rund 5000 Personen
waren dadurch über den Straßenweg bis inklusive dem Folgetag abgeschnitten. Die Mure ging im
Bereich des Arlingbaches unweit der nördlichen Gemeindegrenze ab, war 600 Meter lang und bis zu
drei Meter hoch. Die Bewohner eines Bauernhofes konnten sich gerade noch retten, das Gehöft selbst
wurde jedoch stark beschädigt. 180 Personen, unter Ihnen auch Touristen, wurden über einem Notweg
rund um die Mure geführt. Für hunderte Pendler wurde von der Feuerwehr ein Shuttledienst
eingerichtet.
Am 23.07.2015 kam es aufgrund der anhaltenden Trockenheit zu weiteren Flurbränden in
Oberösterreich. Es brannte unter anderem in Pasching, Hörsching und St. Florian am Inn.
Am 23.07.2015 gegen 15:00 Uhr wurde in der Steiermark in St. Johann in der Haide (Bezirk HartbergFürstenfeld) ein 47-Jähriger über seinen Regenschirm beim Rundgang am Gelände einer Firma von
einem Blitz getroffen und lebensgefährlich verletzt. Schon zuvor musste die Feuerwehr zu
Unwettereinsätzen im Großraum Hartberg und Pöllau ausrücken, in weiterer Folge wurden in den
Bezirken Voitsberg und Deutschlandsberg Straßen unter Wasser gesetzt, Keller überflutet und Bäume
entwurzelt. Durch Sturmböen wurden mehrere Hausdächer beschädigt, in Söding (Bezirk Voitsberg)
wurde ein Wohnhaus abgedeckt.
Am Nachmittag des 23.07.2015 gingen in Kärnten heftige Gewitter nieder. Betroffen waren besonders
die Bezirke Spittal, Wolfsberg, Völkermarkt und St. Veit. Landesweit wurden rund 60 Unwettereinsätze
der Einsatzkräfte verzeichnet. Am Penzelberg bei Winklern und in Weißbriach wurden zwei Häuser
durch Blitzeinschlag in Brand gesetzt, welche jedoch vom Starkregen wieder gelöscht wurden. In
Klagenfurt wurde das Blechdach eines Schlachthofes vom Wind mitgerissen. Auf der Hochrindl wurden
zwei Urlauberinnen von einem Blitz gestreift und verletzt. Am Faaker See musste die Wasserrettung
zwei in Seenot geratene Segler retten. Auf der Autobahn bei Bad St. Leonhard (Bezirk Wolfsberg)
wurde wegen Hagelschlag vorübergehend der Verkehr angehalten.
Unwetter sorgten am Abend des 24.07.2015 in Vorarlberg für insgesamt 87 Feuerwehreinsätze.
Besonders in den Orten Mäder, Klaus (beide Bezirk Feldkirch) und Hohenems (Bezirk Dornbirn)
mussten Keller ausgepumpt und umgefallene Bäume entfernt werden.
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In Salzburg geriet am 24.07.2015 infolge des Starkregens ein Hang in Tamsweg (Lungau) ins
Rutschen. Im Ortsteil Keusching wurde eine Straße an drei Stellen in einer Länge von sechs bis zehn
Metern mit Erdreich verschüttet.
Am Nachmittag des 25.07.2015 ging in der Schlick im Tiroler Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land)
aufgrund heftiger Regenfälle eine Mure ab. Diese war ca. 50 Meter breit und bis zu 700 Meter lang und
verschüttete die Talstation des 4er-Sessellifts der Sennjochbahn.
In Kärnten kam es am 24.07.2015 zu gewitterbedingten Unwetterschäden. Besonders in der Gemeinde
Frantschach-St.Gertraud (Bezirk Wolfsberg) mussten insgesamt 300 Feuerwehrleute in mehr als 30
Einsätzen gegen Wasser-, Schlamm- und Geröllmassen ankämpfen. Die Fotzbrücke, eine schwere
Betonbrücke auf der Gemeindestraße von Frantschach wurde mitgerissen. Die WeinebeneLandesstraße (L148) wurde am Abend auf einer Länge von rund 5 Kilometern durch einen
Murenabgang unbefahrbar. Auch im oberen Görtschitztal im Bereich Lölling und Hüttenberg sowie in
Straßburg (Bezirk St. Veit an der Glan) musste die Feuerwehr Schäden beseitigen und Keller
auspumpen. Im Bereich St. Johann wurde die Gurktalstraße (B93) überschwemmt und musste von den
Schlammmassen geräumt werden. In Gurk und St. Peter mussten umgestürzte Bäume, die teils quer
über die Straße lagen, entfernt werden. In Steinfeld (Bezirk Spittal an der Drau) setzte ein
Blitzeinschlag den Dachstuhl eines Wirtschaftsgebäudes in Brand, welcher ihn bis zum Eintreffen der
Feuerwehr selbst löschen konnte.
In Niederösterreich mussten die Feuerwehren am 25.07.2015 bereits zum siebenten Flächenbrand
innerhalb von drei Wochen in den Föhrenwald bei Wiener Neustadt ausrücken. 69 Einsatzkräften
gelang es eine Brandfläche von insgesamt 1.500 Quadratmetern zu löschen.
Am Nachmittag des 25.07.2015 sorgte ein Sturm im burgenländischen Nikitsch (Bezirk
Oberpullendorf), welcher laut Bevölkerung nur 10 Minuten lang dauerte, für schwere Schäden. Mehrere
Dächer wurden teilweise abgedeckt oder durch umfallende Bäume beschädigt. Im Bezirk waren im
Bereich von Unterfrauenhaid, Draßmarkt, Raiding und Kleinwarasdorf Feuerwehren mit Pumparbeiten
beschäftigt. In Girm, Neutal, Kroatisch Minihof und Nikitsch mussten hauptsächlich Aufräumarbeiten
durchgeführt werden sowie Verkehrswege freigemacht werden.
Am Nachmittag des 25.07.2015 sorgten kurze, aber heftige Gewitter im steirischen Bezirk
Südoststeiermark für Sturmschäden. Im Bereich St. Anna am Aigen, Gniebing, Riegersburg und
Kornberg-Bergl wurden vom Sturm zahlreiche Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt. Im Grazer
Augarten stürzte ein Baum auf das Museum der Wahrnehmung.
Am 25.07.2015 ereignete sich gegen 22:30 Uhr am Neusiedlersee ein Segelunfall. Laut Polizei war
rund 500 bis 1000 Meter vor der Mole West in Neusiedl ein Katamaran mit vier Personen an Bord
aufgrund von Sturm gekentert. Eine Frau wurde vermisst, sie konnte jedoch kurz darauf von den
Einsatzkräften im unterkühlten Zustand im Uferbereich gefunden werden.
Am Abend des 27.07.2015 gingen in Oberösterreich insgesamt 16 Alarmierungen beim
Landesfeuerwehrkommando, hauptsächlich wegen durch Sturm umgestürzter Bäume im Bereich des
Mühlviertels und im Zentralraum, ein. In Leonding (Bezirk Linz-Land) stürzte etwa eine Trauerweide
auf das Dach eines Hauses, die Einwohner blieben unverletzt.
Laut einer Aussendung der Kärntner Landesversicherung wurde bei den mit Hagel und Orkanböen
einhergehenden, schweren Gewittern in Kärnten im Zeitraum vom 7.7.2015 bis 21.07.2015 mit einer
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Schadenssumme von mindestens 200 Millionen Euro gerechnet. So viele Unwetterschäden habe es in
Kärnten noch nie gegeben. Auch in den Annalen der seit 150 Jahren bestehenden Landesversicherung
finde sich keine solche Schadenssumme.
Im Juni und Juli 2015 sind laut http://tirol.orf.at in Tirol insgesamt neun Menschen Opfer von
Blitzschlägen mit teils schweren Verletzungen geworden, was so viel sei wie noch nie.
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