Spielzeit Eugénie Anselin Jean Beurlet Nickel Bösenberg Max Claessen Sascha Dahm Tom Dockal Luc Feit Frank Feitler Claude Frisoni Max Gindorff Nikolaus Haenel Erni Hammes Georges Hausemer Fränz Hausemer Nico Helminger Arend Herold Catherine Janke Steve Karier Jean-Marie Kieffer Franz L. Klee Nora Koenig Dan Kolber Sophie Langevin Marc Limpach Carole Lorang Raymond Majerus Julia Malik Stefan Maurer CarloMigyThierryMoussetCharles Muller Mani Muller Christophe Nanquette Désirée Nosbusch Johanna Paliege Christiane Rausch Michel Reis Marie-Paule von Roesgen Leila Schaus Luc Schiltz Raoul Schlechter Laura Schroeder Pascal Schumacher Pitt Simon Mandy Thiery Max Thommes Ian De Toffoli Hermann Treusch Georges Urwald Sabine Vitua Anouk Wagener Claire Wagener Germain Wagner Timo Wagner Pit Walté Sandra Wolter Peggy Wurth und andere mehr ... 2015 2016 www.kasemattentheater.lu Zum Auftakt der neuen Spielzeit Letztes Jahr hat das Kasemattentheater seinen fünfzigsten Geburtstag gefeiert. Dieser Blick zurück hat gezeigt, dass der Auftrag des Kasemattentheaters immer noch aktuell ist. Das Kasemattentheater ist ein Off-Theater das weiterhin auf künstlerische Qualität setzt und dabei auch eine Plattform für Projekte, Experimente und junge luxemburgische Talente bildet. Unser Theater muss in jeder Spielzeit aufs Neue versuchen ein Garant für spannendes, erfrischendes, kritisches und literarisches Theater zu sein. Wir sind gut aufgestellt um diesen, uns vor allem selbst gestellten Auftrag auch weiterhin zu erfüllen. Dabei sollte man nie vergessen, dass ein Theater wie das Kasemattentheater, seit seiner Gründung, nur als Kollektiv funktionieren kann. Und dies auf und vor allem auch hinter der Bühne. Ohne den freiwilligen Einsatz der Vorstandsmitglieder und der vielen Helfer, unter anderem bei Ticketing, Bar und Öffentlichkeitsarbeit, wäre dieses vielfältige Programm nicht möglich. Jeder Mitarbeiter und Helfer darf und soll im Kasemattentheater offen seine Meinung sagen, programmatische Ausrichtung und visuelle Ästhetik werden im jeweiligen künstlerischen Team zusammen besprochen, Probleme werden gemeinsam gelöst. Reich wird man hier vor allem an gemeinsamen Erlebnissen und Erfahrungen. In diesem Sinne möchte ich mich an dieser Stelle auch bei Germain Wagner für seine langjährige positive Mitarbeit bedanken. Er hat, zusammen mit Marc Limpach, das Kasemattentheater über sieben Spielzeiten in Luxemburg neu positioniert. Als Schauspieler bleibt er uns in zwei Produktionen der neuen Spielzeit erhalten. Besonders freut es mich die Vielfalt der rund sechzig Künstler in dieser Spielzeit zu sehen. Von alten Hasen, bis zu jungen Talenten. Sie alle sind uns herzlich willkommen und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit an unserem kleinen Haus! Im Namen des ganzen Teams des Kasemattentheaters bedanke ich mich besonders herzlich bei unseren Unterstützern und Koproduzenten, vor allem bei der Stadt Luxemburg, dem Kulturministerium, den Théâtres de la Ville, dem Théâtre d’Esch und dem Centre National de Littérature, ohne die unsere Spielzeit 2015-2016 nicht so reichhaltig sein könnte! Somit wünsche ich uns allen spannende Inszenierungen, dem Publikum interessante Abende und viel Theatervergnügen und den Akteuren auf der Bühne ein herzliches: Merde! Lex Weyer Präsident des Verwaltungsrates Fragen! Was ist Freiheit? Ist Meinungsfreiheit absolut? Was ist Mut? Was ist Macht? Und wer hat sie? Gibt es eine Wahrheit? Die alten Fragen! Im Theater lernt man zumindest, dass die Wahrheit sich ständig mit der Perspektive des Betrachters ändern kann. Doch Wahrheit ist immer auch Resultat von Kämpfen um bleibende Grundwerte, die ausgefochten werden müssen. Konflikte als dramatische Grundstruktur. Oder wie der Theatermensch Heiner Müller 1982 meinte: „Ich glaube an Konflikt. Sonst glaube ich an nichts.“ Theater als Konflikt- und Diskursfeld. Eine Spielzeit im Zeichen der (künstlerischen) Freiheit in einer beengenden und gleichzeitig beliebiger werdenden Gesellschaft. Wie soll der Mensch leben: Soll er den Konventionen oder seinem Freiheitsdrang gehorchen? Soll er konform sein oder seine Wahrheit sagen? Und wer wäre bereit den möglichen Preis der Vereinsamung zu bezahlen? Zwei Athener, allein auf der Flucht nach einem Ort, in dem es sich besser leben lässt, landen im Wolkenkuckucksheim: eine 2.500 Jahre alte Politsatire von Aristophanes über Demagogie und Leichtgläubigkeit (Regie: Stefan Maurer). Rebekka Kricheldorf fragt sich, wie weit man heute geht, auf der Suche nach dem Sinn und auch für seine religiösen Überzeugungen (Regie: Laura Schroeder). Chris Thorpe befragt und verschneidet Augenblicke der Entscheidung, in denen man zum Helden, zum Verbrecher oder zum Feigling wird (Regie: Max Claessen). Und bereits im September stellt der junge Luxemburger Regisseur Thierry Mousset die alte Frage nach der Vergänglichkeit und ob das Wissen um diese, den Menschen freier oder unfreier macht. Dazu Lesungen, „Neue Stimmen“ und Musik. Herausgehoben seien: eine Lesung über die Geschichte der Meinungsfreiheit am 7. Januar im Zeichen von Charlie-Hebdo und, bereits Ende Oktober, eine Lesung, im Zuge des Artuso-Berichts, über Mut, Feigheit und mögliche Kollaboration luxemburgischer Beamter im zweiten Halbjahr 1940. Walter Benjamin schrieb 1940 im Exil: „Vergangenes historisch artikulieren heißt nicht, erkennen wie es denn eigentlich gewesen ist. Es heißt, sich einer Erinnerung bemächtigen, wie sie im Augenblick der Gefahr aufblitzt.“ Heute wieder: die Gefahr der Gleichgültigkeit, der Feigheit und des Konformismus. Wir sehen, dass überall in Europa der Nationalismus Furore macht und die rechten Parteien wieder Auftrieb haben. Theater soll unterhalten, darf aber nicht bloß marktkonformes Entertainment sein. Theater erzählt Geschichten über Menschen und muss dabei vor allem Fragen stellen. Die Frage nach dem Nötigen und dem Überflüssigen. Fragen nach den wechselnden Konfliktlinien in unserer Gesellschaft. Fragen, die die Gegenwart mit alten und neuen Texten zu durchdringen versuchen, Widerspruch herausfordern und dabei auch Vergnügen bereiten. Die Ästhetik der poetischen Reflexion liegt im Austausch und in der Flüchtigkeit des Mediums. Braucht es Erfolg? Theater kann die Welt nicht verändern. Doch es geht darum, zumindest den Blick des Menschen auf diese Welt zu verändern und Perspektiven zu verschieben. Cioran hatte an der Tür seiner Pariser Wohnung, ein Kalenderblatt kleben: „Une seule chose importe: apprendre à être perdant.“ Muss Theater subversiv sein? Theater kann zumindest eine Art Störfaktor sein, der die Leute aus ihrer reflexionslosen Sicherheit herausreißt. Der Störfaktor im System kann Kontrahent sein, aber er ist es auch, der zu Fragen und zur Reaktion zwingt. Zur Realität gehört die Unübersichtlichkeit, das Ungeordnete, die Überstürzung. Theater ist ästhetische Reflexion über die größer werdende Unübersichtlichkeit der Welt. Die Lage ist verfahren, das Vokabular wird brüchig, allgemeingültige Antworten sind nicht in Sicht, doch die Sehnsucht bleibt. Es ist heute nötig, die alten, wie auch die neuen Fragen auf die Bühne zu stellen! Erwarte keine andere Antwort als die deine! Wer braucht heute noch Theater? Wir alle haben es nötig! Marc Limpach Dramaturgie September frei nach Trämålning (Wood Painting) und Das siebente Siegel von Ingmar Bergman mit Motiven des Decameron von Boccaccio mit Max Gindorff, Johanna Paliege, Marie-Paule von Roesgen, Leila Schaus, Raoul Schlechter, Anouk Wagener und Germain Wagner Regie Thierry Mousset Dramaturgie Claire Wagener Übersetzung aus dem Englischen Dan Kolber am 22. und 25. September und am 2. 3. 6. und 8. Oktober um 20 Uhr im Kasemattentheater Eine Produktion des Kasemattentheaters mit der Unterstützung von startup der Oeuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte Von 1347 bis 1353 raffte die Pest in Europa rund 25 Millionen Menschen dahin: Das entsprach ungefähr einem Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung. Die Pest löste eine oft makabre Beschäftigung mit der menschlichen Sterblichkeit aus, die alle Lebenserfahrungen durchdrang. Vielerorts in Europa werden plötzlich grinsende, anzüglich lockende oder übermütig hüpfende Skelette abgebildet, die die Lebenden zum Totentanz bitten. Diese Totentänze sind jedoch nicht nur Angstventil und Todesmahnung, sondern bieten auch grundlegende Elemente eines grimmigen und sexuell aufgeladenen, schwarzen Humors. Unter den Künstlern, die sich auch im 20. Jahrhundert dem Thema gewidmet haben, sind unter anderem Barlach, Dix, Hrdlicka und Munch im Bereich der bildenden Kunst, Baudelaire, Brecht, Rilke und Strindberg im Bereich der Literatur. Ingmar Bergmanns Totentanzszene in dem Film Das siebente Siegel aus dem Jahr 1956 scheint den Kern der realen mittelalterlichen Tanzaufführungen genau getroffen zu haben. Dem Film vorausgegangen war Trämålning, ein 1953/54 von Bergman selbst verfasstes Übungsstück für Schauspieler, das er für das Ensemble am Malmöer Stadttheater entwickelt hatte. 1955 wurde der Einakter dann auch in Stockholm aufgeführt, während Bergman den Stoff für sein Drehbuch weiterentwickelt. Eine wichtige Inspiration für ihn war eine Wandmalerei aus der Zeit um 1480, auf welcher der Tod mit einem Menschen Schach spielt. Bergman betonte dabei immer, er habe nicht versucht ein realistisches Bild des Mittelalters zu zeichnen, sondern moderne Poesie entstehen zu lassen, der die Lebenserfahrungen eines modernen Menschen in eine Form übersetzt, die sehr frei mit den mittelalterlichen Gegebenheiten umgeht. Die metaphysischen Fragen des modernen Menschen, der sich unweigerlich der Unsicherheit und Vergänglichkeit des Lebens stellen muss, bilden das eigentliche Thema des Stücks. Der junge Luxemburger Regisseur Thierry Mousset greift diese grundsätzliche Reflexion über die menschliche Existenz in seiner Inszenierung mit sieben Schauspielern wieder auf und macht sie zu klugem, bildhaftem und greifbarem Theater für Zeitgenossen. Danse Macabre von Michael Wolgemut, 1493 Oktober Luxemburg Mai-Dezember 1940 Unglücklich die Zeit, die Helden nötig hat! Eine Lesung über Mut, Feigheit, Kollaboration und Verdrängung. gelesen von Charles Muller, Marc Limpach, Pitt Simon und Christiane Rausch Konzept und Textauswahl Frank Feitler / Marc Limpach am 26. und 28. Oktober um 20 Uhr im Kasemattentheater Mit der Unterstützung der Fondation Robert Krieps Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Luxemburger Bevölkerung, vor allem von führenden Politikern der Rechtspartei, sehr schnell in zwei Gruppen unterteilt: 95 Prozent der Luxemburger wären demnach heldenhafte Widerständler gewesen, daneben hätte es eine, nur verschwindend kleine Gruppe von Kollaborateuren gegeben. Doch zwischen sehr seltenem Heldentum und aktiver Kollaboration, gab es vor allem sehr viele Grautöne. Die Frage ob hohe Beamte nur auf Druck der Besatzer gehandelt haben oder ob sie auch selbst Initiativen ergriffen haben, wurde bewusst nicht gestellt. Und doch ist diese Frage grundlegend für die Situation und das Selbstverständnis des Luxemburger Staates nach dem Naziüberfall. Als die Wehrmacht am 10. Mai 1940 in Luxemburg einmarschierte, war nichts wirklich vorbereitet. Die Regierung floh ins Ausland und eine aus hohen Beamten bestehende Regierungskommission, wurde gegründet. Ende Juli 1940 wurde die deutsche Zivilverwaltung, mit Gauleiter Gustav Simon an der Spitze, eingesetzt. Die Regierungskommission wurde in Verwaltungskommission umbenannt und wurde wohl oder übel zu einer Art Mittelinstanz zwischen den Deutschen Besatzern und den unteren luxemburgischen Behörden. Als die Verwaltungskommission dem Gauleiter nichts mehr brachte, wurde sie Ende 1940 aufgelöst. So klein er auch gewesen sein mag, so hatten die hohen Beamten doch wohl in der Frühzeit der Besatzung noch einen gewissen Handlungsspielraum. Einige Mitglieder der Verwaltungskommission halfen jedoch, bewusst oder unbewusst, der deutschen Zivilverwaltung, den luxemburgischen Staatsapparat zu übernehmen. Louis Simmer, in der Verwaltungskommission zuständig für das Schulwesen, richtet und unterzeichnet, zumeist auf Anweisung von Gustav Simon, Rundschreiben an die Distriktsleiter, Inspektoren und Lehrkräfte. In dem Rundschreiben vom 6. September steht beispielsweise, dass die Lehrer eine Liste ihrer jüdischen Schüler erstellen sollten. Dabei hätten die Deutschen eine solche Liste zu diesem Zeitpunkt noch nicht ohne Beihilfe der luxemburgischen Behörden erstellen können. Obwohl der stets wachsende Druck auf die Beamten, zum Beitritt in die VdB (Volksdeutsche Bewegung), erst ab dem 25. Oktober zu kollektiven Beitritten führt, erklärt Oberinspektor Reuland bereits Mitte September 1940 in einer Rede vor jungen Lehrern: „Ich als Oberinspektor bin der VdB beigetreten und rate Ihnen dasselbe zu tun.“ Die Texte für diese Lesung stammen vor allem aus den Epurations- und Verwaltungsdossiers von Louis Simmer, von Oberinspektor Reuland und von dem für den Kreis Esch zuständigen Inspektor Nicolas Schmit, dessen „offenes Bekenntnis zum Deutschtum und zur nationalsozialistischen Weltanschauung“ ihm von den Nazis hoch angerechnet wurde. Hier kann man durch ihre persönlichen Stellungnahmen ihre unverfälschten Stimmen hören, die Beschreibung ihrer angeblichen Gewissensnöte, ihre als Besonnenheit getarnte Feigheit, ihre nachträglichen Rechtfertigungen, dass sie doch eigentlich alles in ihrer Macht stehende richtig gemacht hätten... Die Lesung wird kontrapunktisch ergänzt durch die wütende, manchmal schrille Stimme des Lehrers und großen Resistenzlers Albert Wingert, der, nach seiner Rückkehr aus Hinzert und Mauthausen, vergeblich nach Aufklärung und Gerechtigkeit in der Nachkriegszeit verlangt. Oktober DIE VÖGEL von Aristophanes mit Nora Koenig, Catherine Janke und Germain Wagner Regie, Textfassung und Bühne Stefan Maurer Assistenz Tom Dockal am 24. und 27. November und am 1. 3. 4. und 8. Dezember um 20 Uhr im Kasemattentheater eine Koproduktion des Kasemattentheaters mit den Théâtres de la Ville de Luxembourg Die erstmals 414 v. Chr. in Athen aufgeführte Komödie Die Vögel, berichtet märchenhaft von zwei Athener Bürgern, Ratefreund und Hoffegut, die von der durch Demagogen beeinflusste attische Demokratie die Nase voll haben und daher nach einem Ort fahnden, in dem es sich ihrer Meinung nach besser leben lässt. Sie machen sich auf den Weg, und treffen schließlich auf das Reich der Vögel. Hier begegnet ihnen der König mit dem freundlichen Namen Wiedehopf allerdings mit Skepsis. Er und sein Vogelvolk halten Menschen für Vogelfänger. Aber mit geschickter Rhetorik gelingt es Ratefreund, Wiedehopf von einer wunderbaren Zukunft zu überzeugen, wenn sie denn deren Erschaffung ihm und seinem Kumpel Euelpides überlassen. Und dem folgt die beschwatzte Vogelschar dann auch mit großer Begeisterung. Für einen Moment wird die Utopie einer anderen, freien und heiteren Welt Wirklichkeit. Flugs wird die Stadt Wolkenkuckucksheim – eine geniale Wortschöpfung von Aristophanes – gegründet... Doch kaum haben die beiden Athener eine vermeintlich bessere Welt im unberührten Reich der Vögel gefunden, kippen sie das Idyll jedoch durch ihren egoistischen Einfluss um, in eine Welt aus Streit und Chaos. Denn auch die Vögel treiben Politik und werden von Neid und Geltungssucht geprägt. Der griechische Dichter Aristophanes schrieb vor fast 2.500 Jahren eine modern anmutende Politsatire mit deutlich antidemagogischer Tendenz. Aristophanes geht es in seiner Komödie Die Vögel im Wesentlichen um die negative Beeinflussung unbedarfter Massen. Mit der Komödie Die Vögel nahm er – neben tagespolitischen Seitenhieben – vor allem die Schwächen seiner Mitbürger aufs Korn, insbesondere die weitverbreitete Leichtgläubigkeit. Nicht weniger spöttisch urteilt Aristophanes auch über jene Berufsgruppen, die von diesem Hang profitierten: die Wahrsager, Bettelpoeten und Gesetzeverkäufer. Dezember New Voices Neue Texte von schreibenden Studenten von Jean Beurlet, Sascha Dahm, Mandy Thiery, Pit Walté und Sandra Wolter Betreuung Ian De Toffoli am 16. Dezember um 20 Uhr im Kasemattentheater Ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg Im Dezember, lesen und performen vor allem junge Schauspieler aus dem Umfeld des Kasemattentheaters neue Texte von schreibenden Studenten. Die Texte der Studierenden sind im Kontext von Seminarstunden an der Universität Luxemburg zum Thema Luxemburger Literatur und Kultur entstanden. Heitere und ernste Monologe und Dialoge über Alltagsängste, Familienfrust, Drogen, Freundschaft und das Erwachsenwerden. Schauspieler stellen diese neu entstandenen Texte am Kasemattentheater zum ersten Mal vor. Zu seinem 50. Geburtstag am 11. Dezember 2014 hat das Kasemattentheater ein Buch über seine Geschichte veröffentlicht. Erhältlich an der Abendkasse des Kasemattentheaters oder in jeder guten Buchhandlung. Preis 30 Euro. Januar Libertés - Mehr als nur Gedankenfreiheit! Eine Lesung in deutscher und französischer Sprache über künstlerische Freiheit, Presse- und Meinungsfreiheit. Mit Texten von u.a. Sokrates/Plato, Ovid und Molière, Spinoza, Voltaire, Diderot, Paine und Kant, bis zu Schiller, Heine, Hugo, Baudelaire und Tucholsky, sowie Salman Rushdie, Anna Politkowskaja, Ai Weiwei, Charb und Raif Badawi. gelesen von Eugénie Anselin, Claude Frisoni, Sophie Langevin und Marc Limpach Textauswahl Marc Limpach Am 7. Januar um 20.00 Uhr im Kasemattentheater illust. Banksy Eine Koproduktion des Kasemattentheaters mit dem TOL und dem Théâtre du Centaure „Die Gedanken sind frei“ sang man bereits Ende des 18. Jahrhunderts und zur gleichen Zeit lässt Schiller in seinem Don Carlos den Marquis von Posa „Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!“ gegenüber dem spanischen König fordern. Presse- und Meinungsfreiheit, sowie künstlerische Freiheit, sind die Grundlagen einer offenen, demokratischen und pluralistischen Gesellschaft. Doch Athen, die Hochburg der Meinungsfreiheit in der Antike, ließ Sokrates den Giftbecher trinken. Die römischen Kaiser machten kurzen Prozess mit Autoren, die nicht in ihrem Sinne schrieben. 1559, auf dem Konzil in Trient, wurde der Index librorum prohibitorum, der Index der verbotenen Bücher, erlassen. Die Jesuiten versuchten im 18. Jahrhundert auch Diderot‘s Projekt der Encyclopédie zu stoppen. Doch bei seiner Abschaffung 1966 glich der katholische Index einem „Who is Who“ der abendländischen Geistesgeschichte. Presse- und Meinungsfreiheit sind heute wieder in Gefahr und unter anderem Ziel von Terrorakten – das ist mit dem Anschlag auf Charlie Hebdo am 7. Januar 2015 allzu deutlich geworden. Aber nicht nur Terrorismus bedroht die Meinungsfreiheit. Vielerorts in der Welt werden kritische Künstler, Journalisten und Blogger von staatlicher Seite verfolgt. Doch auch in der westlichen Welt sind Zeitungen und Zeitschriften in ihrer Existenz bedroht, weil der freie Markt des Konsums immer mehr die vermeintliche Meinung des Konsumenten bestimmt... Januar DAS DING AUS DEM MEER von Rebekka Kricheldorf mit Luc Feit, Désirée Nosbusch, Sabine Vitua, Anouk Wagener und Timo Wagner. Regie Laura Schroeder Bühne & Kostüme Peggy Wurth am 8. 12. und 13. Januar um 20 Uhr im Kapuzinertheater Eine Koproduktion des Kasemattentheaters mit den Théâtres de la Ville de Luxembourg Der Morgen dämmert über dem Berliner Landwehrkanal. Die letzten betrunkenen Gäste sind noch auf dem Partyschiff: die Gastgeberin, ihr halbwüchsiger Sohn, ihr Liebhaber und ihre beste Freundin, außerdem eine junge Frau des Servicepersonals. Das ist die Ausgangslage von Kricheldorfs Ding aus dem Meer. Was anfängt wie eine eher realistische Komödie – mit Figuren, die versuchen, sich selbst und den anderen vorzumachen, sie wüssten, was sie wollen, seien glücklich und hätten den Sinn des Lebens für sich erkannt – entwickelt sich nach und nach zu einer düsteren, nihilistischen Reflexion über die Existenz und die Leere des Lebens überhaupt. Auslöser der Katastrophe ist das Ding, das auftaucht, nachdem das Schiff aufs Meer abgetrieben ist. Ein Seeungeheuer, ein Monster, „groß wie ein kleines Haus“, je nach Ansicht Retter oder Feind, den es zu loben oder zu bekämpfen gilt. Und in dieser existenziellen Extremsituation lassen die Figuren nach und nach ihre Masken fallen... Rebekka Kricheldorf spart auch in diesem Stück nicht an schwarzem, zynischem Humor: Bei aller Düsternis und Gewalttätigkeit gibt es auch komische Momente. Wobei den Zuschauern manches Lachen wohl im Halse stecken bleiben wird. „Wie ist das Leben zu ertragen?“ Das sei für sie die eigentliche Frage, die das Stück stelle, sagt Laura Schroeder: „In unserer Gesellschaft, die sich alles aneignen kann – scheinbaren Erfolg, scheinbares Glück, scheinbare Liebe – bleibt doch die Sehnsucht, diese unglaublich große und unzähmbare Sehnsucht nach etwas Größerem, etwas, das dem Leben Sinn gibt. Und wenn es dieses Etwas nicht gibt, dann muss der Mensch es selbst schaffen.“ In dem Stück gibt es viele religiöse, meist christliche, Referenzen. Inklusive der brandaktuellen Frage, wie weit man heute geht für seine Religion… Januar Im Rahmen von Fabula Rasa Winterspaziergang - oder Frau Désirées Gespür für Schnee Ein literarischer Spaziergang durch die kalte Jahreszeit mit Gedichten und Geschichten vom Winter, vom Frost und vom Schneien mit Texten von Robert Walser, Gottfried Keller, Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Rainer Maria Rilke, Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz und vielen anderen. Der Schnee fällt nicht hinauf sondern nimmt seinen Lauf hinab und bleibt hier liegen, noch nie ist er gestiegen. Er ist in jeder Weise in seinem Wesen leise, von Lautheit nicht die kleinste Spur. Glichest doch du ihm nur. Robert Walser mit Désirée Nosbusch und Erni Hammes. Textauswahl Marc Limpach am Sonntag, 31. Januar um 16.00 und 18.30 Uhr Eine Veranstaltung des Kasemattentheaters mit Rotondes für die ganze Familie (ab 8 Jahren). Ein leichter, literarischer Winterspaziergang von den Rotunden zum Kasemattentheater durch Bonneweg. Und vielleicht liegt ja auch noch Schnee, an diesem 31. Januar 2016, und es sieht aus wie bei Robert Walser: „Wir haben hier Schnee, lieber Freund, soviel du begehrst und du Lust hast. Das ganze Land ist dick mit Schnee bedeckt. Wohin man blickt: Schnee; Schnee da und Schnee dort. Auf allen Gegenständen liegt er, und die Leute unserer Stadt, groß und klein, werfen sich, um sich ein Vergnügen zu machen, Schneebälle an. Die Kinder können soviel Schlitten fahren als sie wollen, und das wollen sie gern.“ Oder eben wie bei Tucholsky, der den Schneematsch beschreibt: „Es wird eine Art Schnee geliefert, der sich, wenn er die Erde nur von weitem sieht, sofort in Schmutz auflöst; wenn es kalt ist, ist es nicht richtig kalt sondern naßkalt, also naß... Tritt man auf Eis, macht das Eis Knack und bekommt rissige Sprünge, so eine Qualität ist das! Manchmal ist Glatteis, dann sitzt der liebe Gott, der gute, alte Mann, in den Wattewolken und freut sich, daß die Leute der Länge lang hinschlagen... also, wenn sie denn werden kindisch... kalt ist der Ostwind, kalt die Sonnenstrahlen, am kältesten die Zentralheizung – der Winter?“ Wie das Wetter auch sei, bei der Ankunft im Kasemattentheater gibt es dann an der Bar Glühwein und heiße Schokolade zum Aufwärmen – und vielleicht noch ein paar Frühlingsgedichte als hoffnungsvoller Ausblick... Februar Wiederaufnahme Ich suche Trost im Wort Deutschsprachige Dichtung im Exil 1933-1945 Eine Lesung mit Nikolaus Haenel, Marc Limpach und Désirée Nosbusch Textauswahl Marc Limpach am 25. Februar um 20 Uhr im Kasemattentheater Im Mittelpunkt der Lesung über die deutsche und österreichische Emigration stehen die Gedichte aus und über das Exil von Mascha Kaléko, Theodor Kramer und Hans Sahl. Ihre Gedichte, die exemplarisch die Erfahrung und Nöte des Exils verarbeiten, werden in dieser Lesung des Kasemattentheaters durch Prosatexte, Briefe und Zeugnisse anderer Autoren (u.a. Walter Mehring, Maria Gleit, Marta Feuchtwanger und Joseph Roth) ergänzt. So ergibt sich ein komplexes und ergreifendes Bild, ein Panoptikum der Vertreibung und des Exils, in der jedes Wort ein Stück Heimat und die Sprache eine letzte Zuflucht bietet. Mascha Kaléko (1907-1975) fand in den Zwanzigerjahren in Berlin Anschluss an die intellektuellen Kreise des Romanischen Cafés. Ab 1929 veröffentlichte sie Gedichte in Zeitungen, bevor 1933 ihr erstes Buch Das lyrische Stenogrammheft im Rowohlt Verlag erschien. Bereits 1935, wurde sie aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und ihre Bücher durften nicht länger verkauft werden. 1938 wanderte sie mit ihrem zweiten Ehemann und dem gemeinsamen Sohn nach New York aus. Dort hält sie ihre Familie mit dem Verfassen von Reklametexten über Wasser. Ab 1957 wohnt sie in Jerusalem. Im Herbst 1974 besucht sie ein letztes Mal Berlin und stirbt am 21. Januar 1975 in Zürich. Theodor Kramer (1897-1958) wurde im niederösterreichischen Weinviertel geboren. Ab 1931 lebt er als freier Schriftsteller. Er ist 1933 Gründungsmitglied der „Vereinigung sozialistischer Schriftsteller“, die wegen obrigkeitlichen Verbots im Austrofaschismus nur ein Jahr Bestand hat. Nach dem Anschluss wird Kramer als Jude und Sozialdemokrat ein Arbeits- und Berufsverbot auferlegt. 1939 gelingt es ihm, nach London zu emigrieren, wo er 1946 die britische Staatsbürgerschaft erhält. Erst 1957 kehrt er nach Wien zurück. Er stirbt am 3. April 1958, unglücklich und wenig beachtet, nach einem Schlaganfall. Hans Sahl (1902-1993) arbeitet von 1926 bis 1932 im Feuilleton verschiedener Berliner Zeitungen. 1933 emigriert er über Prag und Zürich, wo er u. a. Texte für das Kabarett Die Pfeffermühle schreibt, nach Paris. 1939 kommt er als „feindlicher Ausländer“ wie viele andere deutsche Intellektuelle in verschiedene französische Internierungslager. 1940 kann er nach Marseille fliehen. Dort hilft er, bis 1941, Varian Fry bei der Rettung politisch Verfolgter, bis ihm selbst über Portugal die Flucht in die USA gelingt. Im New Yorker Exil entstehen viele seiner schriftstellerischen Arbeiten. 1989 übersiedelt er mit seiner Frau endgültig nach Deutschland. „Eine bewegende Collage von Stimmen aus dem Exil (...) ein polyphones und ergreifendes Panoptikum der Vertreibung.“ Jeff Schinker, Luxemburger Wort, 23. April 2015 März Ein Kind unserer Zeit von Ödön von Horváth mit Franz L. Klee (Musik/Schauspiel), Nickel Bösenberg und Leila Schaus Regie Carole Lorang Dramaturgie Mani Muller am 1. und 2. März um 20 Uhr im Kasemattentheater Eine Produktion der Compagnie du Grand Boube Anfang der 1930er Jahre war Horváth ein erfolgreicher und viel gespielter Dramatiker, der sein Einkommen vor allem aus seinen Stücken zog. Als zunächst in Deutschland, dann auch in Österreich seine Stücke verboten und seine Bücher verbrannt wurden, verlegte er sich, der Not gehorchend, auf das Schreiben von Prosa. Mit der Niederschrift seines letzten Romans Ein Kind unserer Zeit hatte Horváth noch 1937 in Österreich begonnen. Er erschien schließlich 1938, kurz nach dem Tod des Autors, in Amsterdam. Ein Kind unserer Zeit, erzählt die Geschichte eines desillusionierten jungen Mannes, der auf der Suche nach seiner eigenen Identität dem Sirenengesang des Totalitarismus folgt und zu dessen Soldaten wird. Als kriegsverherrlichender, fanatischer Mensch verkörpert er jene Mitläufer, die sich – aus Schwäche, Hass oder aus dem Gefühl der eigenen Leere heraus – von der mörderischen Ideologie des Nationalsozialismus haben treiben lassen. Horváth will über die Gefahr und Verbrechen des Nationalsozialismus aufklären; warnen, nicht blind den hohlen Sprüchen und Phrasen zu folgen und gewissenhaft zu handeln. Zudem lässt er sehr gelungen die negative Stimmung der Zeit spüren und zeigt ihre Konsequenzen. Mit dem Roman, der natürlich auch von den Nazis verboten wurde, übte Horváth offensichtliche, heftige Kritik am Deutschland unter Adolf Hitler – und das obwohl mit keinem Wort der Ort der Handlung verraten wird. Hintergrund für das Schreiben von Ein Kind unserer Zeit waren die Besetzung des Rheinlandes und die Unterstützung Francos im Spanischen Bürgerkrieg durch deutsche und italienische Faschisten. Aber Horváth gelingt es, über sein Bewußtsein des verheerenden Gedankenguts der dreißiger Jahre hinaus, eine zeitlose Parabel über den Uniformierten, den Gedankenlosen zu zeichnen. – „Denken bringt auf blöde Gedanken,“ heißt es im Buch. Wie und warum wird ein junger Erwachsener zum anonymen Instrument skrupelloser Kriegstreiber? Von der erschütternden Aktualität des Textes überzeugt, bearbeiten Regisseurin Carole Lorang und Autor/Dramaturg Mani Muller den Roman fürs Theater. Gerade im Hinblick auf die Anwerbung immer mehr Jugendlicher durch die „heiligen Krieger“ in Syrien und im Irak, ist das Thema wieder brisant. März Reise nach Berlin ’83 - Dichtung und Wahrheit mit Nico Helminger und Georges Hausemer als Zeitzeugen, Ian De Toffoli als Interviewer und Steve Karier als Vorleser. Konzept Marc Limpach am 11. März um 20 Uhr im Kasemattentheater Eine Koproduktion des Kasemattentheaters mit dem CNL Im November 1983 reisen 13 Luxemburger Schriftsteller nach Berlin um auf der „Biennale kleine Sprache“ die Luxemburger Literatur vorzustellen. Die eingeladenen Autoren sind: Guy Rewenig, Lambert Schlechter, Josy Braun, Leopold Hoffmann, Michel Raus, Gollo Steffen, Rolph Ketter, Nico Helminger, Georges Hausemer, Nico Graf, Jean-Paul Jacobs, Jos Jacquemotte und Roger Manderscheid. Es wird gelesen, geschrieben und auch heftig gestritten und gesoffen. Die Erfahrungen von Berlin werden später in einem Sammelband verarbeitet. Im Vorwort dazu schreiben die Autoren: „Pardon, Landsleute! – aber um jene unentbehrliche Portion Respekt abzubekommen, die Luxemburgs Schriftstellern zuhause nur allzu selten widerfährt, mussten sie, d. h. wir, uns schon in den Zug setzen und in Richtung Berlin auf den Weg machen. Zu den Tagen der Luxemburger Literatur, die vom 28. bis 30. November 1983 im Rahmen der von der ‘Neuen Gesellschaft für Literatur’ organisierten ‘Biennale Kleine Sprache’ (…) stattfanden, gekoppelt mit einer Bilderausstellung mit Werken von Anne Weyer, Patricia Lippert, Anna Recker und Lysiane Schlechter. Nein, nicht dass man uns an der Spree mit überschwänglich erwartungsvoll geöffneten Armen empfangen hätte – wo liegt denn das überhaupt, Luxemburg!? – aber...“ Roger Manderscheid erinnert sich auch an diese Reise, als ein sehr wichtiges Moment der Luxemburger Literaturgeschichte und auf die bei der Rückfahrt entstandene Idee, einen eigenen Schriftstellerverband zu gründen: „im selben zug nach berlin sitzend, geht den berlinreisenden ein licht auf: nämlich, dass sie alle in ein und demselben zug sitzen. warum müssen luxemburger ins ausland fahren, um festzustellen, wie besser es ihnen gehen könnte, wenn sie auch im inland, z.b. auf dem stausee in einem riesenboot, die handfeste erfahrung hätten machen können, dass sie alle in einem boot sitzen. der enthusiasmus war überschäumend. die lesungen in berlin eher enttäuschend. (…) eine naive zuhörerin glaubte herausgehört zu haben, dass alle vorgetragenen texte in der essenz traurig seien. am nächsten tag war das gespräch untereinander ein lustiges gespräch und es war wiederum im zug zurück in die heumat wo die idee eines neu zu gründenden schriftstellerverbandes auf einmal durch die coupés schwebte. übrigens: es gibt zu dieser reise ein lsvbuch: nach berlin, das ich allen nachzüglern ans herz lege.“ Fotos: Thomas Heße (CNL F 303) April Möglicherweise gab es einen Zwischenfall von Chris Thorpe mit Nickel Bösenberg, Julia Malik und Luc Schiltz. Regie Max Claessen am 15. 19. 20. 22. 27. und 28. April um 20 Uhr im Kasemattentheater Eine Koproduktion des Kasemattentheaters mit dem Théâtre d’Esch Was macht uns zu Helden? Ist es die Augenblicksentscheidung, im richtigen Moment das Richtige zu tun? Der Wille, gegen alle Widerstände für das zu kämpfen, woran man glaubt? Und gibt nur der Erfolg dem Helden Recht? Chris Thorpes Text für drei Darsteller/innen schneidet Momente der Entscheidung gegeneinander: Eine ehemalige Befreiungskämpferin ordnet an, auf Demonstranten zu schießen – zum Wohle der Republik natürlich. Ein Flugzeugpassagier versucht nach einer Bruchlandung, einen verletzten Jungen zu befreien, gibt dann aber auf – schließlich ist Hilfe unterwegs. Und aus einer stummen, verängstigten Masse heraus stellt sich ein einzelner Mann einer Panzerkolonne entgegen, mit seinen Einkäufen noch schwer beladen. Zwischen die Erzählstränge geflochten ist eine Gerichtsverhandlung: Ein Attentäter hat Kinder erschossen, Mitglieder des Europäischen Jugendparlaments, um ein Zeichen gegen den Multikulturalismus zu setzen, der seiner Meinung nach Europa zu zerstören droht. Drei Schauspieler switchen zwischen Extremsituationen und erzählen von politischen Umstürzen, Attentaten, Flugzeugabstürzen, Zivilcourage… Beim letztjährigen Stückemarkt des Berliner Theatertreffens wurde Chris Thorpes Möglicherweise gab es einen Zwischenfall in der Uraufführungsproduktion des Royal Exchange Theatre, Manchester mit großem Erfolg präsentiert. Der Regisseur Max Claessen studierte Theater- und Medienwissenschaften, Literatur- und Kunstgeschichte in Erlangen. Während seines Studiums und seiner Assistenz am Thalia Theater Hamburg begann er zu inszenieren und seit 2009 ist er freier Regisseur, unter anderem am Schauspielhaus Hamburg, am Deutschen Theater Berlin, am Landestheater Schleswig Holstein und inszenierte 2015 in Luxemburg Das Scheissleben meines Vaters, das Scheissleben meiner Mutter und meine eigene Scheissjugend am Grand Théâtre. „In Thorpes bemerkenswertem Text sind die Themen und Erzählstränge virtuos ineinander verwoben… durch und durch faszinierend.“ The Guardian April d’Cojellico’s Jangen Lëtzebuerger Gesanksquintett Den 30. Abrëll um 20 Auer am Kasemattentheater D’Cojellico’s Jangen (kuerz: d‘Jangen) sinn e Lëtzebuerger Gesanksquintett mat Pianosbegleedung. Mat Frack a Brillantine sangen an arrangéieren d’Jangen Lëtzebuerger ‚Schlager‘ am Stil vun de Comedian Harmonists. Nieft bekannte Lidder wéi Dem Wirsch seng Wueden oder D’Lidd vum Kachkéis leeën d’Jange Wäert drop, hirem Publikum och manner bekannt Lëtzebuerger Lidder aus den 1920er an 1930er Jore virzestellen. Also Usprochsvoll, stëmmungsvoll an zougänglech zugläich. Den Ensembel ass am Mäerz 2011 zu Gréiwemaacher am Stued Theater entstanen. En ass genannt nom Lidd Cojellico’s Jang vum Auteur vu Revue-Stécker Thériente. „Bei einem kühlen Humpen, da saß Cojellico’s Jang – mit einem Zigarstumpen und einem belschen Frang...“. Dat sinn d’Wierder vum Lëtzebuerger Dichter a Revue-Auteur Jean-Pierre Welter alias Thériente. „In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad – mein Liebchen ist verschwunden, was dort gewohnet hat...“. Dës Wierder huet de berühmten däitsche Romantiker Joseph von Eichendorff originalerweis op déi selwecht Musek verfaasst... D’Jangen sinn: 1. Tenor: Raymond Majerus, 2. Tenor: Arend Herold, 3. Tenor an Arrangementer: Georges Urwald, 1. Bass: Carlo Migy, 2. Bass an Arrangementer: JeanMarie Kieffer an um Piano de Christophe Nanquette. Mai Lieber Noerden...! Lesung zum 25. Todestag von Jos Noerden mit Marc Limpach, Désirée Nosbusch und Hermann Treusch Musik Michel Reis Textauswahl Marc Limpach / CNL am 3. Mai um 20 Uhr im Kasemattentheater Eine Koproduktion des Kasemattentheaters mit dem CNL Am 2. Mai 1991 ist Joseph Noerden in Berlin verstorben. Noerden (1927-1991) absolvierte von 1942 bis 1945 eine Lehre als Industriekaufmann und trat zunächst in die Dienste der ARBED. Im November 1945 begann er ein Studium an der Züricher Schauspielschule. 1948 debütierte er am Stadttheater Zürich in der Rolle des Bleichwang in Shakespeares Was ihr wollt. 1949 stand er bei den Ruhrfestspielen als Schüler in Goethes Faust auf der Bühne. Im gleichen Jahr wurde er von Bertolt Brecht nach Ost-Berlin an das Berliner Ensemble verpflichtet. Denn als Brecht in Zürich Mitglieder für sein zukünftiges Ensemble zusammenstellte, hatte der junge Noerden beim Stückeschreiber vorgesprochen. Noerden folgte Brecht nach Berlin und spielte von 1949 bis 1953 unter dessen Regie den Schweizerkas, Sohn der von Helene Weigel verkörperten Mutter Courage, und übernahm auch Rollen in anderen Stücken des noch obdachlosen Berliner Ensembles. So konnte man ihn beispielsweise in der Molière-Adaptation Don Juan erleben. Mit „Lieber Noerden...“ begann Bert Brecht seine jeweiligen Notate an den Luxemburger Schauspieler. Noerden lehnte es für die Saison 1953/54 aber ab, Brecht ans Schauspielhaus am Schiffbauerdamm zu folgen. Im Juni 1953 ging er nach Westberlin und trat dem von Boleslaw Barlog geleiteten Ensemble des Schillertheaters bei, wo er unter den Regisseuren Fritz Kortner und Heinz Hilpert spielte. Zwischen 1968 und 1972 verpflichtete Tun Deutsch ihn dann zu vier Inszenierungen an das Kasemattentheater (Die Polizei 1968, Der Abstecher 1969, Galgenhumor 1970 und Ein reizender Abend 1972). Seine Erfahrung und seine Kontakte trugen sehr zur Qualität des Kasemattentheaters bei. Zu seiner Theaterauffassung meinte Noerden im Programmheft zu Die Polizei: „Seit mehr als zwanzig Jahren bin ich in meinem Beruf als Schauspieler tätig und habe dabei vielseitige Erfahrungen gesammelt, auch hinter den Kulissen. Unter den wohl wichtigsten Regisseuren der deutschsprachigen Bühne habe ich gearbeitet und durfte an der Seite von vielen großen Kollegen stehen. (...) Mein entscheidender Lehrmeister aber war und bleibt Bert Brecht. Seine einmalige Ensemble-Arbeit, seine Menschlichkeit, seine unermüdliche, aber aggressive Bescheidenheit und sein liebevolles Verständnis für den Schauspieler, drängten mich zur Regie.“ 1972 konzipiert Noerden dann auch einen Brecht-Abend mit Haidy Jacoby und dem Schauspielerkollegen Bernhard Minetti. Neben der Schauspielerei widmete sich Joseph Noerden dem Schreiben. Mit zwölf Jahren verfasste er erste Gedichte. Seine Gedichte erschienen in luxemburgischen Zeitungen, in Sammelbänden des Clan des Jeunes und in Les Cahiers luxembourgeois. Der Gedichtband Winterholz zeugt von den eigenen Träumen, Hoffnungen, Enttäuschungen und Widersprüchen. Das Kasemattentheater erinnert an den großen Luxemburger Schauspieler Joseph Noerden, über den seine ehemaligen Kollegen am Schillertheater sagen, er sei der gute Geist und das schlechte Gewissen des Theaters gewesen, weil er wusste, was gutes Theater bedeutet. Diese Lesung vereint Gedichte, Briefe und Notate von Noerden und Wegbegleitern. Mai Musik im Mai mit Fränz Hausemer am 20. Mai um 20 Uhr im Kasemattentheater today I met an eastern girl, she said she remembered the future well. the balkans are a powder keg, that’s what our teachers used to tell. I followed the rhythm of her hearts’ breathing and danced along a zigzagged line. humans will always inspire and confound me, gods will always yawn and shine (Of Gods and Men) Das Kasemattentheater gibt dieses Jahr Fränz Hausemer für einen Abend eine Carte blanche. Der vielfältige Musiker und Theatermensch bestimmt für ein einmaliges Konzert das Programm, unterstützt von Freunden und Wegbegleitern. Dabei kann er die ganze Bandbreite seines Schaffens und musikalischen Könnens zeigen. Fränz Hausemer studierte Music and Film and Television Studies an der Brunel University in London. Davor studierte er Klavier, Musiktheorie und Harmonie am Conservatoire de la Ville d’Esch/Alzette (Luxemburg). Bereits 2003 hat er die unabhängige Musik- und Theatergruppe JUCAM gegründet, welche für zahlreiche interdisziplinäre Theaterprojekte im In-und Ausland verantwortlich gezeichnet hat. Daneben hat er Musik für Theater und Film komponiert und ist als Regisseur dabei den luxemburgischen Dokumentarfilm Schwarze Mann fertigzustellen. Während diesem Konzert wird Hausemer auch sein neues Projekt MinotaureDuNord vorstellen, das seine ganz persönlichen Songs beinhaltet. Foto: Julien Becker Juni Invent, Experiment: Jazz! A Jazz Night for Voice and Vibraphone with Désirée Nosbusch and Pascal Schumacher choice of texts Marc Limpach 10th June at 8 p.m. at the Kasemattentheater Since the turn of the 20th century, poets have responded to jazz in all its musical and cultural overtones. Ever since its first flowering, jazz has had a powerful influence on American, but also European poetry. This reading features a selection of jazz-influenced writing and offers a treasury of poems and texts that are as varied and as vital as the music that inspired them. They pay tribute to jazz’s great voices and throb with the vivid rhythm and energy of the jazz tradition, ranging in tone from mournful elegy to sheer celebration. Jumping boundaries like jazz itself, it offers the literary rhythms of an eclectic company of distinguished writers. From the Harlem Renaissance to the beat movement, from the poets of the New York school to the contemporary poetry scene, the jazz aesthetic has been a compelling literary force. Jazz often had also a political dimension. There is of course Billie Holiday’s extraordinary rendition of Strange Fruit written by teacher Abel Meeropol as a poem and published in 1937. That song emotionaly protested American racism, particularly the lynching of African Americans. But another dramatic illustration is the story told by Charles Black, a valuable member of Thurgood Marshall’s team of lawyers during the long journey to Brown v. Board of Education, a landmark decision by the Supreme Court that paved the way for racial integration and was a major victory of the civil rights movement. In 1931, growing up white in racist Austin, Texas, Black at age 16 heard Louis Armstrong in a hotel there. “He was the first genius I had ever seen” Black wrote long after in the Yale Law Journal. “It is impossible to overstate the significance of a sixteen-year-old southern boy’s seeing genius, for the first time, in a black. We literally never saw a black then in any but a servant’s capacity. It was just then that I started toward the Brown case where I belonged.” This reading represents a broad appreciation for jazz as poetic, cultural and political inspiration from artists across the decades. Containing poems not just about jazz, but also written in the spirit of jazz, this reading is an example of how productive cross- fertilization between the arts can be. Désirée Nosbusch is Luxembourg’s most recognised presenter and actress. Last season she was acclaimed by critics and the public alike for her touching performance in Gift at the Kasemattentheater. Since winning the Django D’Or for Young Talent in 2005 Pascal Schumacher has been relentless in assuring his position as an outstanding artist and composer. He is a Vibraphone player with a unique aptitude and sensitivity. His flair for improvisation is married to a lucid inventiveness which together creates an original sound as visionary as it is melodic. Joining Voice and Vibraphone, Désirée and Pascal will give their own innovative interpretation of classic and modern jazz-influenced writing. Juni Saison-Abschlussfest Freitag, 24. Juni ab 20 Uhr DAS RADIAL liest Mozart Der junge Luxemburger Schauspieler Max Thommes liest Briefe an und vor allem von Mozart, die ein intimes und lebendiges Bild seines humorvollen Wesens, seiner Gedanken und Wünsche zeichnen. Seine Aufzeichnungen beschreiben die Erlebnisse und Eindrücke der vielen Reisen, die Auseinandersetzungen mit dem Vater, seine Sehnsüchte, seinen Zorn und seine Liebe zur Musik. Aus Mozarts Briefen schaut uns ein übersprudelnder Geist an, witzig und unterhaltend, zuweilen derb im Ausdruck, dabei immer mit einem guten Herzen. Die Briefe Wolfgang Amadeus Mozarts geben uns einen ungewöhnlichen Einblick in die Gedankenwelt eines bedeutenden Künstlers. „Mozarts Briefe lassen sich auf zwei Arten lesen: als Dokumente von einzigartiger Lebensfülle und als unmittelbar beeindruckende Emanationen des unbegreiflichsten und zugleich liebenswertesten aller musikalischen Genies, oder – als historische Zeugnisse, die uns über Mozart selbst, in reichstem Maße aber auch über die Welt, in der er sich bewegte, bis ins Einzelne hinein Aufschluss geben.“ (NZZ). Max Thommes begleitet sich selbst musikalisch bei dieser Lesung/Perfomance mit Samples von, unter anderem, Mozarts Musik. DAS RADIAL ist ein Alias von Max Thommes für Lesungen und Performances. Neben diversen Auftritten in Berliner Theatern (Schaubühne, Deutsches Theater und BAT) baut Max sich als DAS RADIAL ein neues Standbein als Solo-Performancekünstler auf. Hier vermischt er abstrakte, elektronische Klänge mit einem brutalen, präzisen Wortgewitter. Dazu eine kurze Improvisation als Ausblick auf die neue Saison: Zwei junge Männer flüchten in ein Theater und hasten auf die Bühne, offenbar auf der Flucht vor Bürgerkrieg und den Krawallen draußen: Luc, ein sehr schlanker, Pitt, ein eher kräftiger. Sie fühlen sich ziemlich kaputt, sind aber doch noch sehr kreativ: Sie haben in ihren Köpfen die Ideen zu Hunderten, ja Tausenden von Spielen und Theaterskizzen, die ihnen ganz sicher später einmal ein besseres Leben als Autoren, Schauspieler oder gar Verleger möglich machen werden. Heimkehr in eine schönere Zukunft! Sie beginnen sie zu reden, zu streiten, zu hoffen und vor allem zu spielen und zu träumen... Gründer Tun Deutsch (1932-1977) Ehrenpräsident Pierre Capesius (1930-2013) TEAM 2015-2016 Präsident Lex Weyer Verwaltungsrat / Conseil d’administration Eugénie Anselin, Françoise Deutsch, Franz Fayot, Danielle Hoffelt, Frank Hoffmann, Isabelle Kieffer, Marc Limpach, Désirée Nosbusch, Guy Schaack, Ian De Toffoli, Lisi Trierweiler, Lex Weyer Ehrenmitglied Liette Majerus Dramaturgie Marc Limpach Technische Leitung Pascal Klein Öffentlichkeitsarbeit / Tickets / Verwaltung Laurent Ernzer, Lisi Trierweiler Bar: Isabelle Kieffer, Guy Schaack, Steve Faltz, Claude Faber, Sascha Dahm Schauspiel / Regie / Text / Musik / Bühne Eugénie Anselin, Jean Beurlet, Nickel Bösenberg, Max Claessen, Sascha Dahm, Tom Dockal, Luc Feit, Frank Feitler, Claude Frisoni, Max Gindorff, Nikolaus Haenel, Erni Hammes, Georges Hausemer, Fränz Hausemer, Nico Helminger, Arend Herold, Catherine Janke, Steve Karier, Jean-Marie Kieffer, Franz L. Klee, Nora Koenig, Dan Kolber, Sophie Langevin, Marc Limpach, Carole Lorang, Raymond Majerus, Julia Malik, Stefan Maurer, Carlo Migy, Thierry Mousset, Charles Muller, Mani Muller, Christophe Nanquette, Désirée Nosbusch, Johanna Paliege, Christiane Rausch, Michel Reis, Marie-Paule von Roesgen, Leila Schaus, Luc Schiltz, Raoul Schlechter, Laura Schroeder, Pascal Schumacher, Pitt Simon, Mandy Thiery, Max Thommes, Ian De Toffoli, Hermann Treusch, Georges Urwald, Sabine Vitua, Anouk Wagener, Claire Wagener, Germain Wagner, Timo Wagner, Pit Walté, Sandra Wolter, Peggy Wurth u.a. Der Kasematten-PASS mehr als nur ein Abonnement. Theater hat eine Botschaft: erhalten Sie jetzt Ihren PASS bei uns! Zum Pauschal-Preis von 150.- EUR (75.- für Studenten) können Sie, bei rechtzeitiger Reservierung, sämtliche Produktionen des Kasemattentheaters in der Spielzeit 20152016 an einem Datum Ihrer Wahl und ohne Aufpreis besuchen. Sie können ab sofort Ihren Kasematten-PASS per Tel. 291 281, per E-mail ([email protected]) oder per Post (14, rue du Puits, L-2355 Luxemburg) bestellen. Reservieren Sie Ihren Platz und legen Sie an der Abendkasse einfach Ihren Kasematten-Pass vor. Die Theaterpässe sind persönlich und können nicht an Drittpersonen weitergegeben werden. Überweisen Sie den Betrag von 150.- EUR (75.- EUR für Studenten) auf unser Bankkonto: Centre Grand-Ducal d’Art Dramatique a.s.b.l. CCPL LU52 1111 0345 4311 0000 Mitteilung « Kasematten-PASS 2015-2016 » Wir freuen uns, Sie bald wieder im Kasemattentheater begrüßen zu können. Werden Sie Mitglied im Kasemattentheater für einen Mitgliedsbeitrag ab 20 Euro! Für weitere Informationen: www.kasemattentheater.lu Ticketbestellung Tel. 291 281 (Anrufbeantworter) E-mail: [email protected] www.kasemattentheater.lu Während der Dauer der Vorstellungen steht Ihnen ein Parkplatz neben dem Theater zur Verfügung. Kein Einlass nach Beginn der Vorstellung. PRESSESPIEGEL 2014/2015 Zur schönen Aussicht von Ödön von Horváth „Auf der Suche nach dem Paradies kann man sich leicht verirren. In Ödön von Horváths selten aufgeführtem Frühwerk Zur schönen Aussicht (1923) landen die Bühnenfiguren beispielsweise in einem heruntergekommenen Hotel. (...) Ein Arsenal an gescheiterten Existenzen prallt an diesem Ort der Stagnation aufeinander: Da ist Helmut Berger als herrlich ramponierter Salonlöwe, den die Spielsucht in die Knie zwingt, ein clownesker Kellner (Germain Wagner), ein dummdreister Vertreter (Hannes Granzer) und der glücklose Hotelier, den Heinz Weixelbraun als charmanten Schluckspecht darstellt. Elfriede Schüsseleder stöckelt als exaltierte Diva in knallengen Jeans durch die Szenerie und versucht, die hier versammelte kraftlose Männerwelt zu dominieren. (...) In dem holzschnittartigen Stück arbeitet Regisseurin Sabine Mitterecker gekonnt die Kampfzone der Geschlechter heraus. Die zweistündige Aufführung, (...) überzeugt dabei als Spiegelbild einer Gesellschaft, in der eine gleichberechtigte Teilhabe nach wie vor Illusion bleibt.“ Petra Paterno, Wiener Zeitung, 3. September 2014 leben, ist auch Schimmelpfennigs Stück. Maurers schlichte Inszenierung im Kasemattentheater schafft es hervorragend, diese Schnelllebigkeit zu transportieren.“ Anina Valle Thiele, woxx, 13. November 2014 „Die Schauspieler sind alle überzeugend und ziehen bei den raschen Wechseln konsequent mit. Absolut großartig ist Catherine Janke, die neben anderen Figuren, dem Mann im gestreiften Hemd etwa, vor allem den kleinen Chinesen spielt. Durch ihre präzise Darstellung und ihre unaufgeregte Stimme gibt sie der Figur eine große Emotionalität. Sie berührt, wenn sie vor Schmerzen schreit, wenn sie sich auf dem Küchentisch windet, wenn sie blutarm umherwankt und wenn sie letztendlich als toter kleiner Chinese, von ihrem Weg zurück in die weite Heimat erzählt. Wenn man nach diesen Bildern nach Hause geht, dann hat man ihn dabei, den kleinen Chinesen, der nach Europa gekommen ist, um zu arbeiten und seine Schwester zu suchen. Er lässt einen nicht mehr los, der kleine Chinese. Da ist wohl gerade ein großer Theaterabend zu Ende gegangen.“ Janina Strötgen, Tageblatt, 14. November 2014 Der goldene Drache von Roland Schimmelpfennig „Poetisch hat Schimmelpfennig viel Stoff zu einer allgemeinen Kapitalismus- und Systemkritik zusammengesponnen. (...) Was artifiziell und elitär wirken könnte, tut jedoch seine Wirkung. Zum einen, weil Regisseur Stefan Maurer offenbar verstanden hat, was den Stoff des Dramatikers ausmacht, zum anderen, weil er auf fünf starke Schauspieler setzen kann, die durch ihr kraftvolles Schauspiel überzeugen und speziell in ihren radikalen Gegenbesetzungen glänzen: Männer werden von Frauen gespielt, Alte von Jungen und jede(r) spielt mehrere Rollen zugleich. So brilliert Catherine Janke in der Rolle des kleinen Chinesen, und Germain Wagner und Raoul Schlechter sorgen als lächelnde Stewardessen Inga und Eva in blauen Röckchen und mit Trollies an der Hand für echte Komik. (...) So schnelllebig wie die Welt, in der wir Foto: Bohumil Kostohryz „Der goldene Drache: ein herrlich punktierter Text, fünf hervorragende Schauspieler und ein Regisseur, dessen Vision alles zu einem Theaterabend zusammenführt, der offenbart, ohne zu zeigen, und aufrüttelt, ohne zu moralisieren. Denn genau das kommt dabei heraus, wenn bei einer Bühnenproduktion alle Zutaten stimmen: schwere Kost, die leicht runtergeht und an der der Zuschauer noch lange nagt. Kurz: Theater wie es sein sollte! (...) Das rasante Zapping dieses Achterbahn-Kopfkinos fordert höchste Konzentration und bietet im Gegenzug noch höheren Anspruch – auch wenn das Aufgetischte einem schwer auf dem Magen liegt, der mentalen Gesundheit tut dieses Mahl definitiv gut!“ Vesna Andonovic, Luxemburger Wort, 15. November 2014 Schreiben im Wartezimmer des Krieges „Am Mittwoch hatte das Kasemattentheater zu einer Literarischen Lesung über Luxemburg im Ersten Weltkrieg eingeladen. Schreiben im Wartezimmer des Krieges verdeutlicht mit den für die Lesung ausgewählten Gedichten, Liedern, Zeitungsartikeln, offiziellen Verlautbarungen und Texten von Zeitgenossen wie Franz Clément, Chefredakteur des Escher Tageblatt, Batty Weber, Journalist und Schriftsteller, dem Prosaisten Josef Tockert und anderen, wie die Besatzungszeit und das Kriegsgeschehen erlebt und literarisch verarbeitet wurden. Marc Limpach, Pitt Simon und Leila Schaus lesen mit verteilten Rollen daraus vor (...). Musikalisch begleiten lassen sie sich von Nataša Gehl auf dem Akkordeon. (...) Die für den Abend ausgewählten Texte, welche die Ängste, Bedürfnisse, Einschätzungen und persönlichen Erfahrungen der Autoren widerspiegeln, lassen den Zuhörer nicht kalt.“ Marion Adlung, Tageblatt, 9. Januar 2015 „Einer Überzeugung sein Wort und einem Wort seine Stimme verleihen – allen Gefahren und Widerständen zum Trotz: ein Drahtseilakt, dessen Preis mit dem Angriff, am Mittwoch, auf „Charlie Hebdo“ schmerzlich in Erinnerung gerufen wurde – einer auch, den Marc Limpach, Leila Schaus und Pitt Simon im Kasemattentheater am selben Abend dieses schwarzen Tages für die Meinungs- und Pressefreiheit mit der genau richtigen Gewichtung von Foto: Ricardo Vaz Palma Zurückhaltung und Bestimmtheit bestritten. Dabei legte die Schreiben im Wartezimmer des Krieges-Lesung, im Rahmen der gleichnamigen Ausstellung im Merscher CNL eine Komplementarität zutage, die Sinn macht! (...) Vor allem für die Interpreten auf der Bühne – Marc Limpach, Leila Schaus, Pitt Simon und Musikerin Nataša Gehl – war die Lesung vor dem Aktualitätshintergrund ein Kraftakt, den sie jedoch mit genau der richtigen Mischung respektvoller Zurückhaltung und klarer Bestimmtheit stemmten und so weder die besonderen Umstände vergaßen, noch ihnen ihr eigentliches Unterfangen unterstellten. (...) was der Krieg dem Menschen als Allererstes, noch vor der Menschlichkeit selbst, entreißt, ist seine Identität, indem sie ihn zum ersetzbaren, da verbrauchbaren Rädchen seiner unbarmherzigen Maschinerie macht. So wurden zwar Texte von u. a. Frantz Clément, Batty Weber und Joseph Tockert vorgetragen, zu hören waren aber persönliche Stimmen, die von Leid und Entbehrung, Tod und Revolte berichten, wie sie jeder Mensch (mit-)fühlt. Die Bemühungen, die Textauswahl in Thematik, Sprache und Rhythmus abwechslungsreich zu gestalten, trugen ebenfalls ihre Früchte, und so durchwanderte die Zuhörerschaft einen Stoff, der sie im Geiste bis nach Paris anno 2015 führte. Gerade weil dort Menschen im Namen der Freiheit starben, darf eines nicht vergessen lassen: Dass sie dafür gelebt haben.” Vesna Andonovic, Luxemburger Wort, 10. Januar 2015 Furcht und Wohlstand des Luxemburger Landes von Guy Helminger, Nico Helminger, Marc Limpach, Claudine Muno, Nathalie Ronvaux, Sandra Sacchetti, Elise Schmit und Ian de Toffoli „In Furcht und Wohlstand des Luxemburger Landes bringen fünf SchauspielerInnen das Thema „Migration“ im Kasemattentheater witzig und virtuos auf die Bühne. Die Texte offenbaren den differenzierten Blick der AutorInnen. (...) Furcht und Wohlstand des Luxemburger Landes [ist] ein buntes - zuweilen unbequemes - Kaleidoskop unterschiedlichster Blickwinkel auf Migration und zugleich ein Spiegelbild Luxemburgs“. Anina Valle Thiele, woxx, 19. März 2015 „Wer als Zuschauer sich im Kasemattentheater den szenischen Abend Furcht und Wohlstand des Luxemburger Landes ansieht, kommt ins Staunen. Lachen, Grübeln, Zweifeln, Zürnen (…) Dass der Theaterabend klar politisch Position bezieht, bei allen heiteren oder kabarettreifen Momenten, kommt allein schon durch den programmatischen Titel zum Ausdruck.“ Uli Botzler, Télécran n°13/2015 „Unter der Regie von Carole Lorang standen die Schauspieler Eugénie Anselin, Renelde Pierlot, Leila Schaus, Marc Limpach und Raoul Schlechter in wechselnden Rollen auf der Bühne und füllten die Texte mit Leben. Dabei war es auch interessant zu sehen, welche Sprache die jeweiligen Autoren für ihre Mini-Stücke gewählt hatten. (...) Das Theaterprojekt (...) hat sich eines wichtigen Themas angenommen, das uns in Zukunft weitaus mehr beschäftigen wird und wir müssen uns überlegen, wie wir angemessen damit umgehen.“ Marion Adlung, Tageblatt, 19. März 2015 „On rit beaucoup. Chacun à sa façon. Le pari était osé: réussir à assembler des textes de huit auteurs qui s’expriment dans quatre langues pour en faire un spectacle. La preuve que nous sommes bien au Luxembourg et que cela fonctionne. Tant du côté de la scène – où les acteurs jonglent sans broncher d’une langue à l’autre – que du public – qui est capable d’absorber le tout. Si l’idée tient la route, c’est aussi parce que Carole Lorang n’a pas hésité à trancher dans le vif des textes commandés par le Kasemattentheater (…). Le public pour sa part n’a pas boudé son plaisir.“ Foto: Ricardo Vaz Palma Marie-Laure Rolland, Luxemburger Wort, 20. März 2015 „Finalement, le texte le plus intéressant est Coconuts de Marc Limpach (le seul écrit en anglais), notamment pour le contre-pied qu’il prend: ici, ce ne sont pas les Luxembourgeois qui parlent des étrangers, mais une étrangère qui parle des Luxembourgeois. Et en plus, une étrangère économiquement plutôt bien située, awareness coach pour les nouveaux immigrés américains, auxquels elle veut expliquer la complexité de l’âme luxembourgeoise. Pour que ses élèves puissent éviter les pièges interculturels – et vendre plus et mieux. Leila Schaus est désopilante en Américaine toooooo much, avec son enthousiasme à revendre, ses baskets avec un tailleur et ses yeux écarquillés. Et ce sont à nouveau les Luxembourgeois qui en prennent pour leur grade, froids, distants, renfermés qu’ils sont.“ Josée Hansen, Lëtzebuerger Land, 27. März 2015 „Le collage de textes Furcht und Wohlstand des Luxemburger Landes illustre en tant que projet sur les migrants et la migration le thème de la saison du Théâtre des Casemates. (...) Le travail de Carole Lorang donne une image vivante. Elle réussit aussi à encourager les comédiens à exprimer par de fines nuances le vécu des personnages. (...) Du côté des textes, diverses approches d‘auteurs se côtoient et enrichissent le collage, basé sur la parole, les saynètes et les dialogues concis ne permettant guère de montrer une action dans le temps. (...) Sur le plateau, Peggy Wurth a installé un décor qui évoque un univers familier (gazon, chaises, clôture, série de nains de jardin) et permet de créer plusieurs espaces de jeu, où se suivent des scènes qui racontent avec gravité ou humour le réel du migrant, (...) Furcht und Wohlstand des Luxemburger Landes est un collage de textes expressif qui donne un aperçu sur la problématique des immigrés au Luxembourg.“ Josée Zeimes, Le Jeudi, 26. März 2015 Foto: Ricardo Vaz Palma „Neugierig fuhr ich nach Luxemburg, um mir die Aufführung anzusehen. Ich war begeistert. Ein wunderbar selbstironisches Bühnenbild, ein Spiel so differenziert und vielfältig zwischen Komödie und intimer Einfühlung, dass es mir unmöglich war, gleich nach den Verbeugungen der fünf Schauspieler über das zu reden, was ich gesehen und gehört hatte. Hier begegnete mir die philosophische Frage „Wer bin ich?“ als von den Luxemburgern selbst gestellt. Es ging nicht mehr um „Migranten“ mit den allzu bekannten Klischees, sondern um den Blick, den die Luxemburger, unter der Last dieser Klischees, auf sie werfen. Es war ein durch und durch luxemburgisches Stück. Unter der Oberfläche, hinter den üblichen Verhaltensvorschriften und den üblichen Verstößen ging es um die Luxemburger selbst. Wie sehen sie sich? Wie möchten sie gesehen werden? Wie möchten sie nicht gesehen werden? Luxemburgisch war auch der ständig wechselnde Gebrauch von vier Sprachen. (…) Ich wünschte mir, die Reihe Furcht und Wohlstand des Luxemburger Landes würde eine Fortsetzung mit weiteren Themen finden.“ Barbara Höhfeld, kulturissimo, 15. Mai 2015 Ich suche Trost im Wort „Eine bewegende Collage von Stimmen aus dem Exil (...) ein polyphones und ergreifendes „Panoptikum der Vertreibung“ (...). Nikolaus Haenel, Marc Limpach und Désirée Nosbusch lasen aus den Werken der exilierten Autoren Mascha Kaléko, Theodor Kramer und Hans Sahl, um an die Gräueltaten der faschistischen Regime zu erinnern und deuteten darauf hin, dass das Thema Emigration heute aktueller denn je ist. Vorzüglich war hier nicht nur die Auswahl der Texte, sondern vor allem die Art und Weise, auf welche die Gedichte, Prosatexte und Briefe es ermöglichten, die geografische Evolution der Flüchtlinge auf der Landeskarte nachzuvollziehen, ohne jedoch der Lesung eine zu lineare, rigide und vielleicht artifizielle Handlungsstruktur aufzuerlegen. Der Aufruhr, die Unruhe und die andauernde Unsicherheit wurden durch eine gewisse Dringlichkeit im Ton sowie die rhythmische Überschneidung der Stimmen angedeutet. Den verschiedenen Texten lag eine Handlung zugrunde, die (...) immer wieder durch relativ unbekannte Anekdoten und einen intelligent eingesetzten Perspektivenwechsel ergänzt wurde. (...) Dazwischen hörte man die Stimmen anderer Dichter, Intellektueller und Politiker. Das Verweben der verschiedenen Texte gelang meist einwandfrei und erlaubte dem Zuhörer, sich ein mosaikartiges Bild des Exils zu erschaffen. Nach dem Beifall vom Publikum kehrte Haenel noch einmal auf die Bühne zurück und er zeigte dem Publikum das Buch, das er während der Lesung bei Hand hatte. Es handelte sich hierbei um die Originalausgabe von „Jugend ohne Gott“, die Horvath seiner Freundin gewidmet hatte und die jene Freundin Haenel später vermacht hat. Haenel war sichtlich bewegt und vermittelte den Eindruck, dass die Erinnerung an unsere traumatische Vergangenheit erst dann zu schwinden droht, wenn die Emotionen, die durch Kunst und Literatur ausgelöst werden können, abschwellen.“ Jeff Schinker, Luxemburger Wort, 23. April 2015 auch an die eigene Nase fassen, da wir nicht ohne Angst und Vorurteile Richtung Lampedusa blicken. Am Ende steht der Meteorologe allein auf der Bühne und spricht über Wetterphänomene, Wolkenfronten, die von Afrika nach Europa ziehen und über die wir uns freuen sollten. Eine Analogie zu den Flüchtlingsströmen ist nicht zu verkennen. Es ist schön, ein Stück auf der Bühne zu sehen, von einem Autor, der sich nicht scheut, Stellung zu beziehen, in einer soliden Inszenierung mit guten Schauspielern.“ Marion Adlung, Tageblatt, 7. Mai 2015 „Kritisch und stark (…) Das Thema Migration wird in diesem Stück in Frage gestellt und beide Frauen brillieren in ihren Rollen dank ihrer Authentizität und der großen Lust am Schauspielern. Obwohl der Meteorologe eine kleine Rolle spielt, wird dem Zuschauer klar, wie oberflächlich und falsch die TV-Welt sein kann. Figuren wie Titania gehen dadurch unter und verlieren ihre Stimme, die unterdrückt wird.” Natascha Ewert, Journal, 10. Mai 2015 Foto: Ricardo Vaz Palma Lampedusa von Henning Mankell „Vor ausverkauftem Haus standen die Schauspieler Rahel Jankowski, Julia Malik und Christian Wirmer unter der Regie von Wolfgang Hagemann auf der Bühne (…). Die Fernsehmoderatorin Anna (Malik) hat eine eigene Sendung, einen Polittalk. Als Gast eingeladen hat sie Titania (Jankowski), eine junge Muslimin. Sie ist nicht schwarz, hat studiert und ist gebildet. Sie ist gläubige Muslimin, trägt aber kein Kopftuch. Die Handlung beginnt, als sich die beiden Frauen vor der Live-Sendung zu einem Vorgespräch treffen. (…) Der Meteorologe des Senders (Christian Winner, schön schmierig und zynisch, mit elastischen Beinen) belastet die Situation mit seinem ambivalenten Verhältnis zu Anna zusätzlich. (…) Mankells Spiel mit Fehldeutungen ist durchaus komisch, wenn auch mit einer Prise Bitterkeit gewürzt. An der Figur der Anna macht er den zynischen Umgang der Medien mit dem Leid von Flüchtlingen sichtbar, in dem vorgebliches Mitgefühl nur dazu dient, spektakuläre News zu produzieren. Dabei dürfen wir uns als Zuschauer „Die traurige Aktualität von Mankells Theaterstück, welche durch die zynische Passivität Europas gegenüber dem Schicksal der Flüchtlinge und den Ereignissen des 7. Januars in Paris auf eine tragische Art und Weise verstärkt wird, zeigt sich in den Schlüsselszenen des Stückes, in denen religiöser Fanatismus und Immigration thematisiert werden. (…) Überzeugend ist (…) die Art und Weise, wie die Figuren durch ihre Dialoge wie in ihrer eigenen Weltansicht eingesperrt wirken, weshalb es manchmal scheint, als würden sie aneinander vorbei argumentieren. Dies wird von den Schauspielern überzeugend dargestellt. Deren Positionierung kennzeichnet sich folglich durch ein Wechselspiel zwischen dem Miteinander Rangeln und der distanzierten Begutachtung. Maliks zynische Moderatorin, Jankowskis Titania sowie Christian Wirmers Meteorologe, der sich manchmal in die Diskussion einmischt, nutzen den ganzen Raum des Bühnenbildes, dessen eintöniges Blau die utilitaristischen Räumlichkeiten jenseits des glamourösen Rampenlichts der Fernsehshow einfängt. Die westliche Toleranz wird somit als Grundeinstellung, welche nur zum Schein Interesse an anderen Kulturen heuchelt, kritisiert.“ Jeff Schinker, Luxemburger Wort, 11. Mai 2015 Mein Essen mit André (Ruhrfestspiele) „Wer kennt das nicht? Man sitzt in einem Restaurant und hört ganz zufällig dem Gespräch an einem der Nebentische zu. Und ehe man sich versieht, ist man so gebannt von dem, was da erzählt wird, dass man die eigene Konversation komplett ausblendet… Genau das passierte jetzt auch beim Fringe-Festival der Ruhrfestspiele im Recklinghäuser Ratskeller. Mein Essen mit André feierte seine Premiere. (...) Die beiden Schauspieler schaffen es tatsächlich, die Illusion entstehen zu lassen, man wäre wirklich nur ein zufälliger Beobachter der sich entwickelnden Szenen. Marc Limpach und Germain Wagner spielen mit solch einer Leichtigkeit auf, dass es einfach eine grosse Freude ist, ihnen zuzusehen und zuzuhören. (...) zwei hervorragende, spielfreudige Schauspieler.“ Sebastian Balint, Recklinghäuser Zeitung, 28. Mai 2015 Die Torte Impressum „Mit Die Torte (erkunden) drei Schauspieler sowohl ihre eigenen Grenzen, wie auch die der Bühne. Ein kreatives Experiment… Es sind lautlose Szenen, die den Blick des Betrachters ganz auf die Mimik der Schauspieler lenken, aber im Nu umschlagen in stürmische, leidenschaftliche Aktion, in die man wie in einen Strudel hineingezogen wird.“ Anina Valle Thiele, woxx, 26. Juni 2015 Herausgeber: Centre Grand-Ducal d’Art Dramatique a.s.b.l. „Kasemattentheater“ 14, rue du Puits // L-2355 Luxembourg Email: [email protected] Verantwortlicher Redakteur: Lex Weyer Redaktion: Marc Limpach Layout: www.weyerdesign.lu Foto: Antoine Morin Ticketbestellung Tel: 291 281 (Anrufbeantworter) E-mail: [email protected] www.kasemattentheater.lu Wir danken der Stadt Luxemburg, dem Ministère de la Culture und dem Fonds Culturel National für ihre Unterstützung. Foto: Bohumil Kostohryz Foto: Ricardo Vaz Palma Foto: Bohumil Kostohryz Foto: Ricardo Vaz Palma Eugénie Anselin Jean Beurlet Nickel Bösenberg Max Claessen Sascha Dahm Tom Dockal Luc Feit Frank Feitler Claude Frisoni Max Gindorff Nikolaus Haenel Erni Hammes Georges Hausemer Fränz Hausemer Nico Helminger Arend Herold Catherine Janke Steve Karier Jean-Marie Kieffer Franz L. Klee Nora Koenig Dan Kolber Sophie Langevin Marc Limpach Carole Lorang Raymond Majerus Julia Malik Stefan Maurer CarloMigyThierryMoussetCharles Muller Mani Muller Christophe Nanquette Désirée Nosbusch Johanna Paliege Christiane Rausch Michel Reis Marie-Paule von Roesgen Leila Schaus Luc Schiltz Raoul Schlechter Laura Schroeder Pascal Schumacher Pitt Simon Mandy Thiery Max Thommes Ian De Toffoli Hermann Treusch Georges Urwald Sabine Vitua Anouk Wagener Claire Wagener Germain Wagner Timo Wagner Pit Walté Sandra Wolter Peggy Wurth und andere mehr ... www.kasemattentheater.lu
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