Sondernummer 01 zum „Caritas Helfen“ Nr. 03 2015 I.R. Caritas&Du Informationsblatt für sozial engagierte Freiwillige und Pfarrcaritas-MitarbeiterInnen der Caritas Diözese Bozen-Brixen 04/Dezember 2015 Jahr der Barmherzigkeit Schenken mit Sinn Jung, aktiv und engagiert Ferien in Caorle Caritas&Du 05/2015 1 Editorial Titelgeschichte Liebe Leserinnen und Leser, Weihnachten und Neujahr stehen vor der Tür. Vor einigen Wochen nahm eine zehnköpfige Delegation der Diözesansynode an der bedeutenden Kirchenversammlung in Florenz teil, die unter dem Motto stand: „In Gesù Cristo il nuovo umanesimo - Der neue Humanismus in Jesus Christus“. Ziel war es zu verstehen, welches Menschenbild die Christen von heute der Welt, in der sie leben, vermitteln. Weihnachten gibt darauf eine klare Antwort: Der Mensch findet seine Erfüllung, indem er sein Leben in den Dienst der anderen - Männer und Frauen - stellt und im Besonderen jener, die am Rand der Gesellschaft leben. Der Mensch findet sein Glück (er ist „selig“), wenn er arm ist vor Gott, wenn er um seine Brüder weint, wenn er nach Gerechtigkeit hungert, wenn er das Böse mit Gutem beantwortet, wenn er in Gerechtigkeit lebt und Friedensbote ist. Das Kind in der Krippe ist ein Bild für die Würde des Menschen, die nicht mit Füßen getreten werden darf. Es ist Zeichen des Lebens, das auch am Rand der Gesellschaft aufblüht, dort, wo Menschen, wie Maria und Josef, fähig sind zu vertrauen und wo sie Verantwortung übernehmen. Menschen, die dem Nächsten vertrauen noch bevor sie an Gott glauben. Der Menschen vertraut, weil er an einen Gott glaubtn, der „zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind, der die Mächtigen vom Thron stürzt und die Niedrigen erhöht, der die Hungernden mit seinen Gaben beschenkt und der die Reichen leer ausgehen lässt“. Paolo Valente Caritas-Direktor und Leiter des Dienstes Freiwilligenarbeit und Pfarrcaritas Inhalt Titelgeschichte Jahr der Barmherzigkeit................................................2-3 Pfarrcaritas spezial LeO – Hilfe in Krisenzeiten................................................ 4 Caritas aktuell Interview mit Franz Kripp.................................................. 5 Gottesdienst mit Flüchtlingen........................................... 6 Schenken mit Sinn............................................................ 7 youngCaritas Cheaper – Bildungsüberfall............................................... 8 Jung, aktiv und engagiert................................................. 9 Schaufenster Stern singen – Segen bringen......................................... 10 Mit der Caritas ans Meer................................................ 10 „Südtirol hilft“................................................................. 11 Ich gehe ein Stück mit dir............................................... 11 Termine......................................................................... 12 2 Caritas&Du 05/2015 Das heilige Jahr der Barmherzigkeit Die Möglichkeit zu wachsen und zu erneuern Am 8. Dezember hat Papst Franziskus das heilige Jahr der Barmherzigkeit eingeläutet. Gleichzeitig wurde an diesem Tag das 50-Jahr-Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils begangen. Am 8. Dezember ist außerdem in Brixen die Diözesansynode zu Ende gegangen. Diese lädt uns nach zwei Jahren intensiver Arbeit dazu ein, uns der Wirklichkeit zu stellen, die Veränderungen wahrzunehmen und die richtige Sprache dafür zu finden, die Frohe Botschaft an die Männer und Frauen von heute zu verkünden. Vor 50 Jahren hat das Konzil die Christen dazu aufgerufen, der Welt entgegen zu kommen: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.“ Wenn wir diese Worte wieder her nehmen, können wir sagen, dass die natürliche, menschliche Barmherzigkeit sich in unseren Herzen wiederfindet, zuerst in Gott und dann in den Menschen. Aus diesem Grund ist das Jahr der Barmherzigkeit eine gute Gelegenheit, wieder etwas menschlicher zu werden. Um in uns selbst und auch in den Menschen, denen wir begegnen, das wahrhaft Menschliche wiederzufinden. Lesen wir gemeinsam die Einladung von Papst Franziskus: „Es ist mein aufrichtiger Wunsch, dass die Christen während des Jubiläums über die leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit nachdenken. Das wird eine Form sein, unser Gewissen, das gegenüber dem Drama der Armut oft eingeschlafen ist, wachzurütteln und immer mehr in die Herzmitte des Evangeliums vorzustoßen, in dem die Armen die Bevorzugten der göttlichen Barmherzigkeit sind. Die Verkündigung Jesu nennt uns diese Werke der Barmherzigkeit, damit wir prüfen können, ob wir als seine Jünger leben Titelfoto ©panthermedia.net_eevl Foto Arturo Zilli Durstigen zu trinken geben – das ist eines der sieben Werke der Barmherzigkeit. Wasser ist lebensnotwendig. oder eben nicht. Entdecken wir erneut die leiblichen Werke der Barmherzigkeit: Hungrige speisen, Durstigen zu trinken geben, Nackte bekleiden, Fremde aufnehmen, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, die Toten begraben. Und vergessen wir auch nicht die geistigen Werke der Barmherzigkeit: den Zweifelnden recht raten, die Unwissenden lehren, die Sünder zurechtweisen, die Betrübten trösten, Beleidigungen verzeihen, die Lästigen geduldig ertragen und für die Lebenden und Verstorbenen zu Gott beten.“ Die Werke der Barmherzigkeit machen es uns möglich zu reflektieren, zu überprüfen und zu verändern. Was bedeutet es, Hungernden zu Essen zu geben? Wir leben in einer Welt, in der manche zu viel zu essen haben, und andere – die Mehrheit – zu wenig. Unser Wirtschaftssystem fördert nicht den gerechten Austausch zwischen den verschiedenen Regionen dieser Erde und zwischen den Menschen. Der Lebensstil von vielen ist untragbar. Wir sind aufgerufen, uns zu ändern und „menschlicher“ zu werden. Wir sind zur Veränderung aufgerufen. Was bedeutet es, den Durstigen zu trinken zu geben? Das Wasser ist ein unschätzbares Gut. Es ist lebensnotwendig, ein „Gemeingut“. Seit Alters her erzeugen wir damit auch Energie. Das Wasser ist ein Sinnbild für das Leben und für all das, was wirklich nötig ist, um in Würde zu leben. Die Fremden aufnehmen? Heutzutage bedeutet „Fremde aufzunehmen“ sich selbst und die eigene Geschichte wiedererkennen im tragischen Schicksal derer, die von weither kommen. In den anderen – in ihrer Kultur und ihrer Religion – einen Reichtum, ein Geschenk und nicht eine Last oder ein Problem sehen. Den Nackten Kleidung geben? Auch in unserer Umgebung gibt es Menschen, die „nackt“ sind, d. h. die nichts haben, das sie schützt. Oft schließen sie sich zuhause ein; es ist der einzige Ort, an dem sie sich sicher fühlen; ihre Armut und Einsamkeit werden so unsichtbar. Andere suchen vergeblich Hilfe im Konsum von Alkohol oder anderen Suchtmitteln, von denen sie abhängig werden. Kranke pflegen? Auch in unserer unmittelbaren Umgebung, in unserem Dorf, in unserem Stadtviertel leben kranke oder leidende Menschen. Manchmal sind wir selbst die Ursache für ihre Leiden. Manchmal schaffen wir es nicht, Menschen aus ihrer Vereinsamung und Verzweiflung herauszuholen. Die Gefangenen besuchen? Wer in ein Gefängnis gesperrt wurde, ist seiner Freiheit beraubt. Wir leben außerhalb der Gefängnismauern – sind wir aber wirklich frei? Zuletzt, was bedeutet die Toten begraben? Kriege; Leichen, die das Meer an Land spült; Tote, die man in einem abgestellten Lastwagen auf der Autobahn gefunden hat – das alles sind aktuelle Bilder der globalisierten Gleichgültigkeit. Auf dass das Jahr der Barmherzigkeit für jeden von uns eine Möglichkeit des Wachsens, der Erneuerung, der Suche nach dem „unverfälscht Menschlichen“ sein wird. pv Caritas&Du 05/2015 3 Foto S. Hofschlaeger_pixelio.de Pfarrcaritas spezial LeO Hilfe in Krisenzeiten Wenn das Geld fürs Essen nicht mehr reicht, tut schnelle und unbürokratische Hilfe Not. Die Pfarrcaritas-Gruppe Bruneck hat deshalb vor fast zwei Jahren das Projekt LeO (Lebensmittel und Orientierung) ins Leben gerufen. Bedürftige bekommen hier kostenlos Nahrungsmittel, welche ihnen über schwierige Zeiten hinweghelfen. Das kleine Blockhäuschen auf dem öffentlichen Parkplatz, in welchem die Ausgabestelle untergebracht ist, öffnet dreimal in der Woche für Bedürftige seine Tore. „Ich wüsste nicht, wie wir sonst über die Runden kommen würden“, sagt Erika*. Die Mutter von zwei Kindern hat gerade zwei Taschen voll mit Lebensmitteln bei den Freiwilligen von LeO abgeholt. Seit ihr Mann seine Arbeit verloren hat, lebt die ganze Familie nach einem straffen Haushaltsplan. Und dennoch reicht das Geld nicht aus. „Wenn die Kinder ein Buch für die Schule brauchen oder ein Ausflug ansteht, weiß ich oft nicht, wie ich das bezahlen soll“, sagt Erika. LeO sei deshalb eine große Erleichterung. „Zumindest haben wir so genug zum Essen“, sagt die junge Frau. Derzeit versorgt die Lebensmittelausgabestelle regelmäßig etwa 120 Menschen in finanziellen Notlagen im Einzugsgebiet des Sozialsprengels Bruneck und Umgebung. Die Lebensmittel werden vom Trientner Verein „Banco Alimentare“, von verschiedenen Geschäften und Bäckereien, aber auch von großen Lebensmittelherstellern, Bauern und Privatpersonen kostenlos zur Verfügung gestellt. „Die Anfragen um Unterstützung sind seit zwei Jahren kontinuierlich angestiegen“, erklärt der Initiator und Leiter von LeO, Josef Unteregelsbacher. Entsprechend sind die Anforderungen an die insgesamt 15 freiwilligen Helferinnen und Helfer gewachsen, die bei LeO mitarbeiten. „Wir sind inzwischen ein eingespieltes Team“, zeigt sich Unteregelsbacher zufrieden. Wer Dienst hat, ist bereits am Vorabend damit beschäftigt, Lebensmittel aus den Geschäften abzuholen, die Regale aufzufüllen sowie Obst und Gemüse zu portionieren. Zusätzlich machen die Freiwilligen an manchen Samstagen auf das Projekt aufmerksam und bitten um Lebensmittel und Geldspenden. Letztere werden verwendet, um fehlende 44Caritas&Du Caritas&Du05/2015 05/2015 Grundnahrungsmittel einzukaufen. „Das funktioniert gut. Die Leute hier sind sehr spendabel. Immer öfter beteiligen sich auch Vereine und Schulklassen, die bei Veranstaltungen Spenden und Lebensmittel sammeln und diese an uns weiterleiten. Dieser Rückhalt von allen Seiten und die Dankbarkeit in den Augen der Menschen, die zu uns kommen, bestärken uns in dem, was wir tun. Wir möchten uns hiermit auch nochmals herzlich bei allen Spendern und Freiwilligen bedanken“, sagt Unteregelsbacher. Auch Erika ist dankbar für die Hilfe, auch wenn ihr der Gang zur Lebensmittelausgabestelle nicht leicht fällt. „Niemand gesteht sich seine Notlage gerne ein“, weiß Josef Unteregelsbacher. Doch Armut ist in seinen Augen keine Schande. „Es kann jeden treffen. Keiner hat eine Garantie für seinen Wohlstand. Ein Unfall, eine Krankheit und andere Schicksalsschläge kommen unangekündigt und können ganze Familien in die Armut abrutschen lassen“, sagt der Pfarrcaritas-Mitarbeiter und lädt Bedürftige ein, sich an das Caritas-Büro in Bruneck, den Sozialsprengel Bruneck-Umgebung, die Vinzenzgemeinschaft Bruneck oder an den Pfarrer in der eigenen Pfarrei zu wenden. „Dort werden auch Orientierungsgespräche angeboten, um weitere Lösungsmöglichkeiten ins Auge zu fassen“, sagt Unteregelsbacher. Außerdem garantieren die Freiwilligen der Ausgabestelle vollkommene Anonymität. Nähere Informationen zum Projekt LeO erteilt die Caritas in Bruneck, Paul-von-Sternbach-Straße 6 unter Tel. 0474 414 064, [email protected] oder www.caritas.bz.it. sr *Name von der Redaktion geändert Caritas aktuell „Wenn ich Zeit schenke, dann schenke ich einen Teil meines Lebens für einen anderen Menschen“ Wenn wir an Weihnachten denken, denken wir auch immer an Geschenke. Wir haben den Caritas Direktor Franz Kripp, seit Juli 2015 im Amt, über die Bedeutung eines besonderen Geschenks interviewt. Was passiert, wenn sich jemand dafür entscheidet, statt Dingen oder Geld etwas von der eigenen Zeit zu schenken? Welche Bedeutung hat Zeitschenken? Welche Bedeutung hat Zeit? Oft sagen wir: „Ich habe keine Zeit“ oder „Ich bin jetzt gestresst – ein anderes Mal vielleicht“. Damit bringen wir zum Ausdruck, dass Zeit ein Gut ist, welches wir besitzen – und auch doch nicht besitzen, da sie uns – dem Sekundenzeiger gleich, der fortschreitet – durch die Finger rinnt: Sie ist einfach nicht mehr da; wir können die Zeit nicht mehr zurückholen, auch wenn wir manchmal meinen, wir könnten „Zeit einholen“: ich habe aufgeholt, nennen wir das dann. Mag sein, dass ich mit einer Arbeit, mit einem Vorhaben wieder einen Schritt weitergekommen bin. Die Zeit aber – die ist vergangen. Was bedeutet es, Zeit zu schenken? Ja, Zeit ist ein knappes Gut. Und knappe Güter, das haben wir gelernt, haben einen hohen Preis – sie sind voll Wert, eben wertvoll. Ist es wirklich die Zeit, die wertvoll ist, oder ist nicht viel mehr der Lebensweg, den ich mit jemand anderem teile, das Wertvolle? Wenn ich Zeit schenke, dann schenke ich einen Teil meines Lebens für eine Sache, für eine Tätigkeit, für einen anderen Menschen. Damit wird deutlich, dass das Leben – sei es meines oder jenes des anderen, der mir ja auch seinen Teil des Lebens gibt – dass eben das Leben selbst das eigentlich Wertvolle beim „Zeit-Schenken“ ist. Welche Bedeutung hat „Zeit-Schenken“ in der Caritas als Organisation? Die konkrete Tat – die Caritas oder Nächstenliebe – ist ohne Zeit, oder eben ohne Leben-Teilen, nicht denkbar. Insofern ist das Zur-Verfügung-Stellen von einem Zeitraum des eigenen Lebens für Tätigkeiten zu Gunsten anderer Menschen, der Einsatz für die Menschen – besonders für jene, die am Rande sind - auf den verschiedensten Ebenen der Organisation eigentlich ein Wesensmerkmal der Caritas: Ohne Zeit-Schenken wäre Caritas sehr arm. Franz Kripp führt seit Anfang Juli gemeinsam mit Paolo Valente die Geschicke der Caritas. Er stand der Caritas schon einmal vor: Er führte die Organisation unmittelbar vor Heiner Schweigkofler – nämlich von April 1991 bis Juli 2002. Foto Caritas Diözese Bozen-Brixen Persönliche Erfahrungen mit „Zeit-Schenken“: Ich darf sagen, dass ich bereits als Jugendlicher in vielerlei Hinsicht im Rahmen des pfarrlichen Lebens Zeit „geschenkt“ habe, oder vielleicht sollte ich sagen: ich habe Zeit getauscht. Denn auch wenn ich Teile meiner Lebenszeit eingesetzt habe für die Gemeinschaft, so habe ich doch auch wiederum viel von dieser Gemeinschaft zurückerhalten. Dies sind Dinge und Erfahrungen die ich nicht missen möchte, haben sie doch mein Leben bereichert, so dass aus dem Schenker ein reich Beschenkter werden durfte. Eine Erfahrung, die glaube ich viele machen, welche sich auf das Wagnis des „Zeit-Verschenkens“ einlassen. Interview: Francesca Boccotti Caritas&Du 05/2015 5 Foto Astrid Kirchler Caritas aktuell „Drum reich mir deine Hand“ Bewegender Gottesdienst mit Flüchtlingen Zunächst wurden die Gläubigen eingeladen, in ihrer Erinnerung auf den Boden ihrer Heimat zurückzukehren und sich zu besinnen, welche Sicherheit und Kraft von den eigenen Wurzeln ausgeht und uns ein Leben lang trägt. Den 60 Millionen Menschen, die sich derzeit auf der Flucht befinden, wurden diese Gefühle genommen. Einige davon befinden sich derzeit im Josefsheim in Bruneck und im Fischerhaus in Vintl. Sie werden dort von der Caritas begleitet. Beim Gottesdienst in Reischach betonte Caritas-Direktor Paolo Valente, wie wichtig es sei, dass wir alle versuchen, in den Fremden zuerst „den Menschen zu sehen“. Sie seien diejenigen, von denen wir im Evangelium lesen: „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“ Besonders hilfreich sei es, wenn Flüchtlinge der örtlichen Bevölkerung selbst von ihrer Heimat und ihrer Flucht erzählen können. Das schaffe Verständnis und helfe Berührungsängste abzubauen. Das „Aufeinander Zugehen“ sei schwierig, aber alles würde mit einem ersten Schritt beginnen, so die hoffnungsvollen Worte Valentes. Auf die Frage, warum es nicht so einfach sei, Menschen, besonders Fremde anzunehmen, versuchten die Kinder in den KyrieRufen eine Antwort zu geben. Unsicherheit und Angst seien es, auch Gleichgültigkeit und Vorurteile sowie Müdigkeit und Misstrauen – menschliche Grenzen, die unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft und Frieden blockieren. Bei der Lesung wurde der Psalm vom guten Hirten in Englisch von Rita Ehi vorgelesen. Das Evangelium ging darauf ein, dass alles, was für einen anderen getan wird, Christus gilt. 6 Caritas&Du 05/2015 Aus aktuellem Anlass hat die Gruppe „Familiengottesdienst“ von Reischach (FGG) an einem Sonntag im Oktober Flüchtlinge aus dem Josefsheim in Bruneck und dem Fischerhaus in Vintl eingeladen, um ihre persönliche Geschichte zu hören und ihnen zu zeigen, dass der örtlichen Bevölkerung ihr Schicksal nicht gleichgültig ist. Mit Hilfe der Caritas-Mitarbeiterin Tanja Simitsch sprachen die Flüchtlinge über Fluchtgründe und Fluchtwege, bis sie endlich Südtirol erreicht hatten. Hautnah nahmen die Gottesdienstbesucher teil am Schmerz, an der Angst, den Strapazen, den Erinnerungen, Verwundungen und Verlusten, an den Hoffnungen und die Angst vor der Zukunft, die sie erleiden. Bewegend berichtete der 24jährige Karim Doumoya von seinem Leidensweg, von dem es ihm heute noch schwerfällt, zu erzählen. Er flüchtete mit dem Boot nach Europa, weil der Krieg an der Elfenbeinküste ausbrach. Es gab keine Lebensmittel und nichts funktionierte mehr. Auf einem Boot mit 2.292 Menschen kam der 26jährige Sekouba Fofana von Lybien nach Italien. Seine Heimat Mali hat er verlassen, weil er als Christ Angst vor islamischen Rebellen hatte. Er bedankte sich bei allen Menschen in Italien und Südtirol für ihre Hilfe und Unterstützung. Bei den Fürbitten gedachten die Kinder der vielen Menschen ohne Heimat und stellten Kerzen zum Altar. Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Familiengottesdienstgruppe und den Flüchtlingen gestaltet. Gefühlvoll sprach Rita Ehi das Sanctus als Gebet und sang dazu ein heiliges Lied. Favour Godstime, Faith Erhauyi, Blessing Aymene, Antony Akouasi, Banabas Asomah, Sekouba Fofana und Timoty gestalteten das Gloria mit dem Lied „I have no God but you“. Nach dem bekannten Lied „We are the world“ wurde die Begegnung noch bei Kaffee und Kuchen fortgesetzt. ak Quelle: „Dolomiten - Tagblatt der Südtiroler“ Caritas aktuell Foto ©panthermedia.net_Nataliya Hora Ein Geschenk mit Sinn kommt an: Dort, wo es das Leben der Menschen verbessert und auch bei den Beschenkten, die sich über die Geschenkkarte freuen und erfahren, wo und wie in ihrem Namen geholfen wird. Schenken mit Sinn „Nicht meckern, schenken!“ Diese sinnvollen Spendengeschenke unterstützen auf direktem Weg Familien in Südtirol und in den ärmeren Ländern der Welt, in denen die Südtiroler Caritas seit vielen Jahren mit Partnern zusammenarbeitet. Egal ob eine Ziege für eine Familie in Äthiopien, ein Kubikmeter Holz für ältere Frauen und Männer in Serbien, ein paar Schuhe für Kinder in Bolivien oder ein Heizkostenzuschuss für kinderreiche Familien in Südtirol: Hier werden auf unkomplizierte Weise Menschen beschenkt, für die das Weihnachtsfest nur wenig Freude bereithält. Für Ivana im Dorf Slankameni in der Vojvodina, Serbien, äußert sich dieses Geschenk in Form einer warmen Stube im Winter. Sie könnte sich den Kubikmeter Holz, der ihr unerwartet vor die Tür geliefert wird, selber nicht leisten. Ivana bekommt 25 Euro an Sozialhilfe im Monat und kommt nur dank der Unterstützung der Caritas und der Nachbarn über die Runden. „Das geschenkte Brennholz ist wirklich ein Segen für sie und die übrigen 18 Familien in meiner Pfarrei“, sagt Pfarrer Petrovic, der das Geschenk auf direktem Weg weiterreicht. Ebenso erhalten in Südtirol Familien über das Geschenk „Wärme“ einen Beitrag für die Heizkosten im Winter. In diesem Fall sind es oft alleinerziehende Frauen oder wie in Serbien ältere Menschen mit einer Mindestpension, denen diese Geschenke ein Durchschnaufen ermöglichen. Ein Geschenk mit Sinn kommt an: Dort, wo es das Leben der „Nicht meckern, schenken!“ Diesem etwas frechen Spruch werden Sie in der Vorweihnachtszeit vielleicht öfters begegnen. Damit möchte die Südtiroler Caritas auf ihr alternatives Geschenkangebot „Schenken mit Sinn“ aufmerksam machen. Mit diesen Geschenken kann man doppelt Gutes tun. Menschen verbessert und auch bei den Beschenkten, die sich über die Geschenkkarte freuen und erfahren, wo und wie in ihrem Namen geholfen wird. „Egal, für welches Geschenk Sie sich entscheiden: Mit jedem einzelnen bereiten Sie Freunden, Bekannten oder Kollegen eine Freude und schenken gleichzeitig Menschen ein Stück Lebenshilfe. Sie helfen damit, Armut zu verringern ermöglichen Menschen schwierigen Lebenssituationen eine Zukunftsperspektive“, laden die beiden Caritas-Direktoren Franz Kripp und Paolo Valente zum sinnvollen Schenken ein. Alle Geschenke können mittels einer Geschenkkarte einem Freund, Verwandten oder Geschäftspartner gewidmet werden. Wer sein Geschenk im Online-Spendenshop der Caritas unter www.caritas.bz.it bestellt, kann dort angeben, wen er beschenken will. Die entsprechende Geschenkkarte wird in einem Mail zum selber Ausdrucken zugeschickt oder kann dem Beschenkten auf Wunsch direkt gemailt werden. Die Bezahlung erfolgt per Kreditkarte oder per Banküberweisung. Wer keinen Internetzugang hat, kann sein Geschenk in den Caritas-Büros in Bozen (Sparkassenstraße 1, Tel. 0471 304 300), Meran (Rennweg 52, Tel. 0473 495 632), Brixen (Pfarrplatz 4, Tel. 0472 205 965) und Bruneck (Paul-von-Sternbachstraße 6, Tel. 0474 414 064) bestellen. Dort sind auch eigens gestaltete Verpackungen für die Geschenkkarten erhältlich. jh Caritas&Du 05/2015 7 Foto youngCaritas Cheaper Bildungsüberfall am Stegener Markt Eine Tafel Schokolade für 40 Cent, ein Päckchen Kaffee für zwei Euro und Bananen für jeweils 15 Cent – bei solchen Preisen kann man sich eine Menge leisten. Die Kunden wollen billig einkaufen und die Läden wollen möglichst hohe Gewinne erzielen. Leidtragende sind die schwachen Gesellschaftsschichten, wie etwa die Arbeiterinnen in wirtschaftlich unterentwickelten Ländern. Sie schuften unter äußerst bedenklichen Arbeitsbedingungen, haben keine Gesundheitsvorsorge und leiden unter Armut und Hunger. Zwangs- und Kinderarbeit sind ebenfalls keine Seltenheit. Auf diese menschenunwürdigen Zustände wollten die „Organisation für eine Solidarische Welt“, die „Weltläden Südtirol“ und die „youngCaritas“ mit dem gemeinsamen Projekt „Cheaper“ hinweisen. Ziel war es aufzuzeigen, was sich hinter Billigpreisen verbirgt und wie unkritisch wir oft beim Einkauf sind. „Chaeper“ ist eine fiktive Marke, die man sich für diesen Zweck erfunden hat. Produkte dieser Marke boten die genannten Organisationen im Oktober an einem Stand auf dem Stegener Markt an. „Cheaper“, so sagt es schon der Name, stand dabei vor allem für billige Preise und gleichzeitig auch Offenheit. Es wurde nämlich kein Hehl daraus gemacht, dass die Ware mit Pestiziden behandelt und von Kinderhänden hergestellt wurde. Ganz offen erklärten die Verkäufer den Kunden, dass Tierquälerei, Kinderarbeit und Privatisierung von Wasserreserven bei ihnen an der Tagesordnung stünden. Die Eier, so wurde frei erklärt, stammen von Hennen aus Legebatterien; die Kinderarbeiter müssen schon mit sieben Jahren hinaus auf die Felder zum Ernten, Bäume fällen und Pestizide ausbringen. Das Motto von „Cheaper“ sei schlicht und einfach: „Profit maximieren – Leid akzeptieren“. Das sollten zumindest die Kunden denken und sich dadurch mit der Herkunft von Billigware auseinandersetzten. Die Kunden gingen ganz unterschiedlich mit der Situation um. Die Aussagen reichten von „Kinderarbeit passt schon“ bis zu vollkommener Empörung und völligem Schock. Dennoch haben sich einige von den Billigangeboten locken lassen. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Menschen trotz allem die Produkte kaufen“, berichtete Luise, eine Freiwillige der youngCaritas. „Manche waren über die offenen Aussagen der Verkäufer, dass sie sich bei Verkauf dieser Produkte an der Ausbeutung und Armut anderer Menschen und Länder schuldig machen, schlichtweg überfordert“, hat Sabrina Eberhöfer, Mitarbeiterin der youngCaritas, die Erfahrung gemacht. Alle, die am „Cheaper“-Stand eingekauft haben oder es aufgrund dieser Informationen schließlich sein ließen, wurden von den Mitarbeitern der Weltläden und Freiwilligen anschließend darüber informiert, dass die Produkte aus dem fairen Handel stammen und sie diese Aktion nur gemacht hätten, um die Konsumenten zum Nachdenken anzuregen. Sie wurden schließlich auch über den fairen Handel aufgeklärt, der die Möglichkeit bietet, dem Teufelskreis der Ausbeutung zu entkommen: Der Handel wird kontrolliert, den Arbeiterinnen wird ein Mindestlohn gezahlt und es werden Umwelt und Sozialstandards beachtet. Den Konsumenten wurde nahegelegt, in Zukunft diese Dinge beim Einkauf zu berücksichtigen, um Ausbeutung und moderne Sklaverei zu vermeiden. se 8 Caritas&Du 05/2015 Foto Matteo Battistella Der Zivildienst ist eine gute Gelegenheit für junge Menschen, in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern, selbst aktiv zu werden und Erfahrung im sozialen Bereich zu sammeln. Jung, aktiv und engagiert! Zivildienst bei der Caritas Die Aufgaben der Zivildiener sind von verschiedenster Art: Dunia serviert Essen in der Mensa, Francesca hält Sprachkurse für die Flüchtlinge der verschiedenen Caritas Häuser, Manuela und Graciela helfen im Cafè Iris mit, Federico hilft in der Struktur für die Wiedereingliederung von Ex-Häftlingen mit und geht in die Schulen, um die Schüler zu diesem Thema zu sensibilisieren. Eines aber haben sie alle gemeinsam: Sie machen ein ganzes Jahr lang ihren Freiwilligen Landeszivildienst bei der Caritas. „Es ist eine gute Gelegenheit für junge Menschen, in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern, selbst aktiv zu werden und Erfahrung im sozialen Bereich zu sammeln. Eine solche Erfahrung ist wertvoll und prägt Jugendliche fürs Leben. Die Freiwilligen Landeszivildiener bringen sich gerne tatkräftig und mit konstruktiver Kritik ein“, sagt Isabella Distefano, Mitarbeiterin der youngCaritas und Koordinatorin der jungen Zivildiener innerhalb der Caritas. Zwischendurch innehalten, über die eigenen Erfahrungen und Beweggründe nachdenken – das ist für diese jungen Frauen und Männer auch wichtig. Deshalb finden während ihres Einsatzes mehrmals Gruppentreffen statt, bei denen sie sich austauschen können und Fortbildungen zu Themen wie Zivilcourage und Solidarität erhalten. „Bei den Weiterbildungen, die wir bis jetzt besucht haben, standen die Themen Zivilcourage, Freiheit, Empathie, Affektivität, das Recht auf freie Meinungsäußerung und vieles mehr im Mittelpunkt. Die Inputs, die wir dabei erhalten haben, sind wichtig und können uns helfen, Vorurteile zu erkennen, auf die wir im täglichen Frischer Wind ist in die Caritas gekommen: 18 junge Freiwillige haben im September in den verschiedenen Diensten ihren Zivildienst begonnen. Sie arbeiten in Obdachlosenhäusern, Einrichtungen für Einwanderer oder Suchtkranke und anderen Dienststellen mit. Leben immer wieder stoßen, zu befreien. „Diese Momente der Konfrontation ermöglichen uns eine andere, alternative Sichtweise“, erzählt Stefano, Freiwilliger Landeszivildiener bei Migrantes. Die 18 Jugendlichen haben auch bei der Gebrauchtkleidersammlung im November kräftig mit angepackt. Jessica wurde in diesem Zusammenhang stellvertretend für alle 3.000 Helferinnen und Helfer vom Radiosender „Südtirol 1“ zur Südtirolerin des Tages gekürt. Eine von den vielen Freiwilligen, die in der Caritas mitarbeiten, ist auch Luise. Sie ist Freiwillige im Rahmen des europäischen „Erasmus+“-Projektes und kommt aus Deutschland. Sie unterstützt u.a. das Team der youngCaritas. Im Moment macht sie Recherchen über den Syrienkonflikt und dessen Auswirkungen, um daraus einen Workshop für Schulen zu entwickeln. „Die Recherchearbeiten über den Syrienkonflikt und die aktuelle Flüchtlingsthematik, die uns jetzt mehr betrifft denn je, sind wirklich interessant und ich halte es für wichtig, dass wir uns verstärkt damit auseinandersetzen. Meine Aufgaben im Rahmen des europäischen Freiwilligendienstes bringen mich in vielerlei Hinsicht weiter; ich befasse mich mit wichtigen Themen und lerne auch im zwischenmenschlichen Bereich jeden Tag dazu. Ich hoffe, weiterhin die vielfältigen Aufgaben der youngCaritas unterstützen und viele neue Erfahrungen sammeln zu können“, sagt Luise. Weitere Informationen über den Zivildienst und den europäischen Freiwilligendienst erhalten Interessierte bei den youngCaritas-Mitarbeiterinnen telefonisch unter 0471 304 334 oder per E-mail [email protected]. id Caritas&Du 05/2015 9 Foto missio Schaufenster Stern singen Segen bringen Jedes Jahr zwischen Weihnachten und Dreikönig gehen rund 6.000 Kinder mit deren Begleitpersonen in den Pfarreien der Diözese von Haus zu Haus, verkünden die Frohbotschaft der Menschwerdung Gottes, überbringen ihre Glückund Segenswünsche für das neue Jahr und sammeln Spenden für über 100 soziale, pastorale und Bildungsprojekte auf der ganzen Welt. Hinter der Aktion Sternsingen steht die größte Kinderorganisation Südtirols: die Katholische Jungschar Südtirols. Nur mit der großzügigen Unterstützung vieler Südtirolerinnen und Südtiroler lebt diese Aktion. Einige der über 100 Projekte werden stellvertretend für alle anderen im Sternsingenfilm vorgestellt, der am 26. Dezember um 20.20 Uhr mit Wiederholung am 28.12. um 18.30 Uhr im Rai Sender Bozen ausgestrahlt wird. Im Mittelpunkt der Aktion Sternsingen 2016 stehen zwei Projekte in Peru. Eines dieser Projekte nennt sich „Sembradores“ und befindet sich in Huaraz. Hier werden Menschen mit Behinderung sowie Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen unterstützt. In Lima setzt sich der Comboni-Missionar Padre Juan Goicochea für Kinder und Jugendliche ein. Er hat in einem Armenviertel das Projekt „Casa de los talentos“ ins Leben gerufen, welches Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung und neue Hoffnung geben soll. missio Mit der Caritas ans Meer 10 Caritas&Du 05/2015 Im Feriendorf „Josef Ferrari“ finden die wohlbekannten Kinderferien statt. Ehrenamtliche Betreuer kümmern sich dort um die sechs- bis 15jährigen Gäste und sorgen 14 Tage lang für gute Stimmung. Die Pfarreien und Pfarrcaritas-Gruppen im ganzen Land sind dazu eingeladen, Familien oder Senioren in Not, die sich nur schwer oder gar keinen Urlaub leisten können, an die Caritas zu vermitteln. Durch die moderate und individuelle Preisgestaltung möchte die Caritas auch denjenigen Menschen einen Aufenthalt am Meer ermöglichen, die finanziell nicht so gut dastehen. Die Anmeldungen zu allen Ferienangeboten der Caritas beginnen im Jänner und müssen schriftlich erfolgen. Die notwendigen Unterlagen und Informationen können ab sofort unter Tel. 0471 304 340 oder per E-Mail [email protected] angefordert werden. Alle Reservierungen können auch online über die Homepage der Caritas gemacht werden und zwar unter www.caritas.bz.it. Die Ferienangebote in Cesenatico sind unter www.12stellecesenatico.it einsehbar. km Foto Caritas Diözese Bozen-Brixen Im Jänner beginnen wieder die Anmeldungen für die verschiedenen Ferienangebote der Caritas in Caorle und Cesenatico: Kinderferien, Familien- und Seniorenurlaube. Auch als Betreuer oder Betreuerin kann man sich melden. Zum 40-jährigen Bestehen der Villa Oasis in Caorle/Adria erwarten die Gäste nicht nur neu eingerichtete Zimmer mit Klimaanlage, sondern auch komplett renovierte Badezimmer. Während die Familien von Juni bis September das familienfreundliche Angebot in der Villa Oasis nutzen, einschließlich eines speziellen Turnusses für Familien mit Kleinkindern, finden die Seniorenaufenthalte Ende Mai und Anfang September statt. Für Senioren sowie bei zwei Familienturnussen organisiert die Caritas Busse aus dem Vinschgau und aus dem Pustertal mit mehreren Zustiegsmöglichkeiten bis Bozen. Familien, die sich lieber selbst verpflegen sind in den Bungalows genau richtig. Mitten im Grünen, auf dem Gelände der Villa Oasis befinden sich 24 Bungalows, allesamt mit Terrasse oder Balkon. Schaufenster Unfall, Krankheit, Arbeitsverlust und andere Schicksalsschläge werfen Betroffene und ihre Familien oft völlig aus der Bahn. Mit der vorweihnachtlichen Spendenkampagne „Südtirol hilft“ soll auch heuer wieder in besonders krassen Fällen schnell und unbürokratisch geholfen werden. Eine Reihe von Promis stellt sich dafür stets in den Dienst der guten Sache: Ihre besonderen Angebote können in der Vorweihnachtszeit Foto Georg Hofer „Südtirol hilft“ zum zehnten Mal ersteigert werden. Der Spendenmarathon am 23. Dezember ist stets der Höhepunkt der Aktion. Gespendet werden kann aber auch unterm Jahr. Im vergangenen Jahr haben 2.407 Spender mit insgesamt 468.758 Euro die Hilfsaktion unterstützt. Ins Leben gerufen wurde „Südtirol hilft“ im Jahr 2006 von der Caritas, dem Bäuerlicher Notstandsfond, der Südtiroler Krebshilfe, Radio Tirol und dem Radiosender „Südtirol 1“. 16.337 Spenderinnen und Spender haben bisher rund 3,1 Millionen Euro für Menschen in Not zur Verfügung gestellt. „Südtirol hilft“ konnte damit 988 Familien und Einzelpersonen helfen. Die eingehenden Spenden kommen zu 100 Prozent Bedürftigen in Südtirol zugute. Das Geld wird über die drei Hilfsorganisationen, welche die Fälle prüfen, an die Betroffenen weitergegeben. pla „Ich gehe ein Stück mit dir“ Menschen in Not begleiten wird das Thema einer nachhaltigen und effizienten finanziellen Hilfestellung behandelt. Am 12. März steht die konstruktive Gestaltung von Konfliktsituationen im Mittelpunkt, und am 20. April werden interkulturelle Kompetenzen thematisiert. Die Teilnahme an der Weiterbildung ist kostenlos, aber die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Die Weiterbildung wird zweisprachig angeboten. Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Einheiten zu besuchen sofern noch Plätze frei sind. Für Anmeldungen und weitere Informationen wenden Sie sich an die Mitarbeiter der Caritas Freiwilligenarbeit und Pfarrcaritas in Bozen, Sparkassenstraße 1, Tel. 0471 304 332, [email protected] oder in Meran, Rennweg 52, Tel. 0473 495 632, karin.tolpeit@ caritas.bz.it. fb Foto Georg Hofer Im Jänner beginnt im Bildungshaus Lichtenburg in Nals eine Weiterbildungsreihe für Personen, die sich in der Pfarrcaritas, im Beratungsdienst für Menschen in Not oder anderweitig im sozialen Bereich freiwillig engagieren. Die Seminare zeigen einige Veränderungs- und Lösungsansätze in der Beratung und Begleitung von Menschen in schwierigen Situationen auf. Die Inhalte werden durch Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis ergänzt. Bei der ersten Einheit am Samstag, 23. Jänner 2016, werden sich die Teilnehmer am Vormittag mit der Situation von Flüchtlingen und Migranten auseinandersetzen; am Nachmittag geht es um ethische und soziale Fragestellungen bezüglich des Bettelns und darum, wie man Personen begegnen kann, die um Almosen oder Spenden anfragen. Beim zweiten Termin, am 20. Februar, Caritas&Du 05/2015 11 was, wo, wann... 17.01 „Mutter Erde“ Im Rahmen der Vortragsreihe „Mutter Erde“ findet am Sonntag, 17. Jänner um 17 Uhr eine Aufführung, in Anlehnung an das Buch „Nel mare ci sono i coccodrilli“ von Fabio Geda, statt. Infos unter Tel. 0471 202 016 oder www. teatrocristallo.it. 10.02 23.11 Ich gehe ein Stück mit dir 11.02 „Mutter Erde“ Am Samstag, 23. Jänner beginnt die Weiterbildungsreihe „Ich gehe ein Stück mit dir – Menschen in Not begleiten“ in der Lichtenburg in Nals. Sie ist offen für Menschen, die sich im Beratungsdienst oder für Menschen in Not sozial engagieren möchten. Hauptthemen der ersten Einheit sind Migration und Betteln. Weitere Infos unter Tel. 0471 304 332 oder [email protected] bzw.Tel. 0473 495 632 oder [email protected]. Aktion Verzicht Mit Aschermittwoch, 10. Februar 2016, beginnt auch wieder die „Aktion Verzicht“. Die Caritas wird sich in Form von Kurzbotschaften via SMS oder E-mail an der Aktion beteiligen. Infos unter Tel. 0471 304 330 oder info@ caritas.bz.it. Im Rahmen der Vortragsreihe „Mutter Erde“ findet am Abend des 11. Feburar um 20.30 ein Diskussionsabend zum Thema „L’economia civile: eliminare la disuguaglianza“ statt. Mit dabei sind Cinzia Toller, Luigino Bruni und Susanne Elsen. Infos unter Tel. 0471 202 016 oder www. teatrocristallo.it. Impressum Dieses „Caritas&Du“ ist die Sondernummer 01 zum „Caritas Helfen“ Nr. 03 November 2015. Helfen ist unter dem Namen Caritas info seit dem 19. April 2001 im Nation. Zeitungsreg. (Registro Nazionale della Stampa) unter der Nr. p. 11180 eingetragen. Herausgeberin: Caritas Diözese Bozen-Brixen, Dienststelle Freiwilligenarbeit und Pfarrcaritas, Sparkassenstraße 1, Bozen, Tel. 0471 304 330, [email protected]. 12 Caritas&Du 05/2015 Verantwortliche Direktorin: Renata Plattner Redaktion: Francesca Boccotti (fb), Isabella Distefano (id), Sabrina Eberhöfer (se), Missio Bozen-Brixen (missio), Judith Hafner (jh), Astrid Kirchler (ak), Klaus Metz (km), Renata Plattner (pla), Sabine Raffin (sr), Paolo Valente (pv), Margreth Weber (mw). Fotos: ©panthermedia.net_Nataliya Hora, ©panthermedia. net_eevl, Matteo Battistella, Caritas Diözese BozenBrixen, Georg Hofer, Astrid Kirchler, Missio, youngCaritas, Arturo Zilli.
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