Jahr der Barmherzigkeit Schenken mit Sinn Jung, aktiv und

Sondernummer 01 zum „Caritas Helfen“ Nr. 03 2015 I.R.
Caritas&Du
Informationsblatt für sozial engagierte Freiwillige und Pfarrcaritas-MitarbeiterInnen
der Caritas Diözese Bozen-Brixen
04/Dezember 2015
Jahr der Barmherzigkeit
Schenken mit Sinn
Jung, aktiv und engagiert
Ferien in Caorle
Caritas&Du 05/2015 1
Editorial
Titelgeschichte
Liebe Leserinnen
und Leser,
Weihnachten und Neujahr stehen vor der Tür.
Vor einigen Wochen nahm eine zehnköpfige Delegation der
Diözesansynode an der bedeutenden Kirchenversammlung
in Florenz teil, die unter dem Motto stand: „In Gesù Cristo il nuovo umanesimo - Der neue Humanismus in Jesus
Christus“. Ziel war es zu verstehen, welches Menschenbild
die Christen von heute der Welt, in der sie leben, vermitteln.
Weihnachten gibt darauf eine klare Antwort: Der Mensch findet seine Erfüllung, indem er sein Leben in den Dienst der
anderen - Männer und Frauen - stellt und im Besonderen jener, die am Rand der Gesellschaft leben. Der Mensch findet
sein Glück (er ist „selig“), wenn er arm ist vor Gott, wenn er
um seine Brüder weint, wenn er nach Gerechtigkeit hungert,
wenn er das Böse mit Gutem beantwortet, wenn er in Gerechtigkeit lebt und Friedensbote ist.
Das Kind in der Krippe ist ein Bild für die Würde des Menschen, die nicht mit Füßen getreten werden darf. Es ist
Zeichen des Lebens, das auch am Rand der Gesellschaft
aufblüht, dort, wo Menschen, wie Maria und Josef, fähig
sind zu vertrauen und wo sie Verantwortung übernehmen.
Menschen, die dem Nächsten vertrauen noch bevor sie an
Gott glauben. Der Menschen vertraut, weil er an einen Gott
glaubtn, der „zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind, der
die Mächtigen vom Thron stürzt und die Niedrigen erhöht,
der die Hungernden mit seinen Gaben beschenkt und der
die Reichen leer ausgehen lässt“.
Paolo Valente
Caritas-Direktor und Leiter des Dienstes
Freiwilligenarbeit und Pfarrcaritas
Inhalt
Titelgeschichte
Jahr der Barmherzigkeit................................................2-3
Pfarrcaritas spezial
LeO – Hilfe in Krisenzeiten................................................ 4
Caritas aktuell
Interview mit Franz Kripp.................................................. 5
Gottesdienst mit Flüchtlingen........................................... 6
Schenken mit Sinn............................................................ 7
youngCaritas
Cheaper – Bildungsüberfall............................................... 8
Jung, aktiv und engagiert................................................. 9
Schaufenster
Stern singen – Segen bringen......................................... 10
Mit der Caritas ans Meer................................................ 10
„Südtirol hilft“................................................................. 11
Ich gehe ein Stück mit dir............................................... 11
Termine......................................................................... 12
2 Caritas&Du 05/2015
Das heilige
Jahr der
Barmherzigkeit
Die Möglichkeit
zu wachsen und
zu erneuern
Am 8. Dezember hat Papst Franziskus das heilige Jahr
der Barmherzigkeit eingeläutet. Gleichzeitig wurde an
diesem Tag das 50-Jahr-Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils begangen. Am 8. Dezember ist außerdem in Brixen die Diözesansynode zu Ende gegangen.
Diese lädt uns nach zwei Jahren intensiver Arbeit dazu
ein, uns der Wirklichkeit zu stellen, die Veränderungen
wahrzunehmen und die richtige Sprache dafür zu finden, die Frohe Botschaft an die Männer und Frauen
von heute zu verkünden.
Vor 50 Jahren hat das Konzil die Christen dazu aufgerufen, der Welt entgegen zu kommen: „Freude und Hoffnung,
Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der
Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und
Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt
nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände.“
Wenn wir diese Worte wieder her nehmen, können wir sagen, dass die natürliche, menschliche Barmherzigkeit sich
in unseren Herzen wiederfindet, zuerst in Gott und dann in
den Menschen. Aus diesem Grund ist das Jahr der Barmherzigkeit eine gute Gelegenheit, wieder etwas menschlicher zu werden. Um in uns selbst und auch in den Menschen, denen wir begegnen, das wahrhaft Menschliche
wiederzufinden.
Lesen wir gemeinsam die Einladung von Papst Franziskus:
„Es ist mein aufrichtiger Wunsch, dass die Christen während des Jubiläums über die leiblichen und geistigen Werke
der Barmherzigkeit nachdenken. Das wird eine Form sein,
unser Gewissen, das gegenüber dem Drama der Armut
oft eingeschlafen ist, wachzurütteln und immer mehr in die
Herzmitte des Evangeliums vorzustoßen, in dem die Armen
die Bevorzugten der göttlichen Barmherzigkeit sind. Die
Verkündigung Jesu nennt uns diese Werke der Barmherzigkeit, damit wir prüfen können, ob wir als seine Jünger leben
Titelfoto ©panthermedia.net_eevl
Foto Arturo Zilli
Durstigen zu trinken geben – das
ist eines der sieben Werke der
Barmherzigkeit. Wasser ist
lebensnotwendig.
oder eben nicht. Entdecken wir erneut die leiblichen Werke der
Barmherzigkeit: Hungrige speisen, Durstigen zu trinken geben,
Nackte bekleiden, Fremde aufnehmen, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, die Toten begraben. Und vergessen wir auch
nicht die geistigen Werke der Barmherzigkeit: den Zweifelnden
recht raten, die Unwissenden lehren, die Sünder zurechtweisen,
die Betrübten trösten, Beleidigungen verzeihen, die Lästigen geduldig ertragen und für die Lebenden und Verstorbenen zu Gott
beten.“
Die Werke der Barmherzigkeit machen es uns möglich zu reflektieren, zu überprüfen und zu verändern. Was bedeutet es,
Hungernden zu Essen zu geben? Wir leben in einer Welt, in der
manche zu viel zu essen haben, und andere – die Mehrheit –
zu wenig. Unser Wirtschaftssystem fördert nicht den gerechten
Austausch zwischen den verschiedenen Regionen dieser Erde
und zwischen den Menschen. Der Lebensstil von vielen ist untragbar. Wir sind aufgerufen, uns zu ändern und „menschlicher“
zu werden. Wir sind zur Veränderung aufgerufen.
Was bedeutet es, den Durstigen zu trinken zu geben? Das Wasser ist ein unschätzbares Gut. Es ist lebensnotwendig, ein „Gemeingut“. Seit Alters her erzeugen wir damit auch Energie. Das
Wasser ist ein Sinnbild für das Leben und für all das, was wirklich
nötig ist, um in Würde zu leben.
Die Fremden aufnehmen? Heutzutage bedeutet „Fremde aufzunehmen“ sich selbst und die eigene Geschichte wiedererkennen
im tragischen Schicksal derer, die von weither kommen. In den
anderen – in ihrer Kultur und ihrer Religion – einen Reichtum, ein
Geschenk und nicht eine Last oder ein Problem sehen.
Den Nackten Kleidung geben? Auch in unserer Umgebung gibt
es Menschen, die „nackt“ sind, d. h. die nichts haben, das sie
schützt. Oft schließen sie sich zuhause ein; es ist der einzige Ort,
an dem sie sich sicher fühlen; ihre Armut und Einsamkeit werden so unsichtbar. Andere suchen vergeblich Hilfe im Konsum
von Alkohol oder anderen Suchtmitteln, von denen sie abhängig
werden.
Kranke pflegen? Auch in unserer unmittelbaren Umgebung, in
unserem Dorf, in unserem Stadtviertel leben kranke oder leidende Menschen. Manchmal sind wir selbst die Ursache für ihre Leiden. Manchmal schaffen wir es nicht, Menschen aus ihrer Vereinsamung und Verzweiflung herauszuholen.
Die Gefangenen besuchen? Wer in ein Gefängnis gesperrt wurde, ist seiner Freiheit beraubt. Wir leben außerhalb der Gefängnismauern – sind wir aber wirklich frei?
Zuletzt, was bedeutet die Toten begraben? Kriege; Leichen,
die das Meer an Land spült; Tote, die man in einem abgestellten
Lastwagen auf der Autobahn gefunden hat – das alles sind aktuelle Bilder der globalisierten Gleichgültigkeit.
Auf dass das Jahr der Barmherzigkeit für jeden von uns eine
Möglichkeit des Wachsens, der Erneuerung, der Suche nach
dem „unverfälscht Menschlichen“ sein wird. pv
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Foto S. Hofschlaeger_pixelio.de
Pfarrcaritas spezial
LeO
Hilfe in
Krisenzeiten
Wenn das Geld fürs Essen nicht mehr reicht, tut schnelle und unbürokratische
Hilfe Not. Die Pfarrcaritas-Gruppe Bruneck hat deshalb vor fast zwei Jahren
das Projekt LeO (Lebensmittel und Orientierung) ins Leben gerufen. Bedürftige bekommen hier kostenlos Nahrungsmittel, welche ihnen über schwierige
Zeiten hinweghelfen. Das kleine Blockhäuschen auf dem öffentlichen Parkplatz, in welchem die Ausgabestelle untergebracht ist, öffnet dreimal in der
Woche für Bedürftige seine Tore.
„Ich wüsste nicht,
wie wir sonst über die Runden kommen würden“, sagt Erika*. Die
Mutter von zwei Kindern hat gerade zwei Taschen voll mit Lebensmitteln bei den Freiwilligen von LeO abgeholt. Seit ihr Mann seine Arbeit verloren hat, lebt die ganze Familie nach einem straffen
Haushaltsplan. Und dennoch reicht das Geld nicht aus. „Wenn die
Kinder ein Buch für die Schule brauchen oder ein Ausflug ansteht,
weiß ich oft nicht, wie ich das bezahlen soll“, sagt Erika. LeO sei
deshalb eine große Erleichterung. „Zumindest haben wir so genug
zum Essen“, sagt die junge Frau.
Derzeit versorgt die Lebensmittelausgabestelle regelmäßig etwa
120 Menschen in finanziellen Notlagen im Einzugsgebiet des Sozialsprengels Bruneck und Umgebung. Die Lebensmittel werden
vom Trientner Verein „Banco Alimentare“, von verschiedenen Geschäften und Bäckereien, aber auch von großen Lebensmittelherstellern, Bauern und Privatpersonen kostenlos zur Verfügung
gestellt.
„Die Anfragen um Unterstützung sind seit zwei Jahren kontinuierlich angestiegen“, erklärt der Initiator und Leiter von LeO, Josef
Unteregelsbacher. Entsprechend sind die Anforderungen an die
insgesamt 15 freiwilligen Helferinnen und Helfer gewachsen, die
bei LeO mitarbeiten. „Wir sind inzwischen ein eingespieltes Team“,
zeigt sich Unteregelsbacher zufrieden. Wer Dienst hat, ist bereits
am Vorabend damit beschäftigt, Lebensmittel aus den Geschäften abzuholen, die Regale aufzufüllen sowie Obst und Gemüse
zu portionieren. Zusätzlich machen die Freiwilligen an manchen
Samstagen auf das Projekt aufmerksam und bitten um Lebensmittel und Geldspenden. Letztere werden verwendet, um fehlende
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Grundnahrungsmittel einzukaufen. „Das funktioniert gut. Die Leute
hier sind sehr spendabel. Immer öfter beteiligen sich auch Vereine
und Schulklassen, die bei Veranstaltungen Spenden und Lebensmittel sammeln und diese an uns weiterleiten. Dieser Rückhalt von
allen Seiten und die Dankbarkeit in den Augen der Menschen, die
zu uns kommen, bestärken uns in dem, was wir tun. Wir möchten
uns hiermit auch nochmals herzlich bei allen Spendern und Freiwilligen bedanken“, sagt Unteregelsbacher.
Auch Erika ist dankbar für die Hilfe, auch wenn ihr der Gang zur
Lebensmittelausgabestelle nicht leicht fällt. „Niemand gesteht sich
seine Notlage gerne ein“, weiß Josef Unteregelsbacher. Doch Armut ist in seinen Augen keine Schande. „Es kann jeden treffen.
Keiner hat eine Garantie für seinen Wohlstand. Ein Unfall, eine
Krankheit und andere Schicksalsschläge kommen unangekündigt
und können ganze Familien in die Armut abrutschen lassen“, sagt
der Pfarrcaritas-Mitarbeiter und lädt Bedürftige ein, sich an das
Caritas-Büro in Bruneck, den Sozialsprengel Bruneck-Umgebung,
die Vinzenzgemeinschaft Bruneck oder an den Pfarrer in der eigenen Pfarrei zu wenden. „Dort werden auch Orientierungsgespräche angeboten, um weitere Lösungsmöglichkeiten ins Auge zu
fassen“, sagt Unteregelsbacher. Außerdem garantieren die Freiwilligen der Ausgabestelle vollkommene Anonymität.
Nähere Informationen zum Projekt LeO erteilt die Caritas in Bruneck, Paul-von-Sternbach-Straße 6 unter Tel. 0474 414 064,
[email protected] oder www.caritas.bz.it. sr
*Name von der Redaktion geändert
Caritas aktuell
„Wenn ich Zeit
schenke, dann
schenke ich einen
Teil meines
Lebens für einen
anderen
Menschen“
Wenn wir an Weihnachten denken, denken wir auch immer an Geschenke. Wir haben den Caritas Direktor Franz
Kripp, seit Juli 2015 im Amt, über die Bedeutung eines besonderen Geschenks interviewt. Was passiert, wenn sich
jemand dafür entscheidet, statt Dingen oder Geld etwas
von der eigenen Zeit zu schenken? Welche Bedeutung hat
Zeitschenken?
Welche Bedeutung hat Zeit?
Oft sagen wir: „Ich habe keine Zeit“ oder „Ich bin jetzt gestresst
– ein anderes Mal vielleicht“. Damit bringen wir zum Ausdruck,
dass Zeit ein Gut ist, welches wir besitzen – und auch doch
nicht besitzen, da sie uns – dem Sekundenzeiger gleich, der
fortschreitet – durch die Finger rinnt: Sie ist einfach nicht mehr
da; wir können die Zeit nicht mehr zurückholen, auch wenn wir
manchmal meinen, wir könnten „Zeit einholen“: ich habe aufgeholt, nennen wir das dann. Mag sein, dass ich mit einer Arbeit,
mit einem Vorhaben wieder einen Schritt weitergekommen bin.
Die Zeit aber – die ist vergangen.
Was bedeutet es, Zeit zu schenken?
Ja, Zeit ist ein knappes Gut. Und knappe Güter, das haben wir
gelernt, haben einen hohen Preis – sie sind voll Wert, eben wertvoll. Ist es wirklich die Zeit, die wertvoll ist, oder ist nicht viel mehr
der Lebensweg, den ich mit jemand anderem teile, das Wertvolle? Wenn ich Zeit schenke, dann schenke ich einen Teil meines Lebens für eine Sache, für eine Tätigkeit, für einen anderen
Menschen. Damit wird deutlich, dass das Leben – sei es meines
oder jenes des anderen, der mir ja auch seinen Teil des Lebens
gibt – dass eben das Leben selbst das eigentlich Wertvolle beim
„Zeit-Schenken“ ist.
Welche Bedeutung hat „Zeit-Schenken“ in der Caritas als
Organisation?
Die konkrete Tat – die Caritas oder Nächstenliebe – ist ohne Zeit,
oder eben ohne Leben-Teilen, nicht denkbar. Insofern ist das
Zur-Verfügung-Stellen von einem Zeitraum des eigenen Lebens
für Tätigkeiten zu Gunsten anderer Menschen, der Einsatz für
die Menschen – besonders für jene, die am Rande sind - auf
den verschiedensten Ebenen der Organisation eigentlich ein
Wesensmerkmal der Caritas: Ohne Zeit-Schenken wäre Caritas
sehr arm.
Franz Kripp führt seit Anfang Juli gemeinsam mit Paolo Valente die Geschicke der
Caritas. Er stand der Caritas schon einmal
vor: Er führte die Organisation unmittelbar
vor Heiner Schweigkofler – nämlich von
April 1991 bis Juli 2002.
Foto Caritas Diözese Bozen-Brixen
Persönliche Erfahrungen mit „Zeit-Schenken“:
Ich darf sagen, dass ich bereits als Jugendlicher in vielerlei Hinsicht im Rahmen des pfarrlichen Lebens Zeit „geschenkt“ habe,
oder vielleicht sollte ich sagen: ich habe Zeit getauscht. Denn
auch wenn ich Teile meiner Lebenszeit eingesetzt habe für die
Gemeinschaft, so habe ich doch auch wiederum viel von dieser
Gemeinschaft zurückerhalten. Dies sind Dinge und Erfahrungen
die ich nicht missen möchte, haben sie doch mein Leben bereichert, so dass aus dem Schenker ein reich Beschenkter werden
durfte. Eine Erfahrung, die glaube ich viele machen, welche sich
auf das Wagnis des „Zeit-Verschenkens“ einlassen.
Interview: Francesca Boccotti
Caritas&Du 05/2015 5
Foto Astrid Kirchler
Caritas aktuell
„Drum reich
mir deine
Hand“
Bewegender
Gottesdienst mit
Flüchtlingen
Zunächst wurden die Gläubigen eingeladen, in ihrer Erinnerung auf den Boden ihrer Heimat zurückzukehren und sich zu
besinnen, welche Sicherheit und Kraft von den eigenen Wurzeln
ausgeht und uns ein Leben lang trägt. Den 60 Millionen Menschen, die sich derzeit auf der Flucht befinden, wurden diese
Gefühle genommen. Einige davon befinden sich derzeit im Josefsheim in Bruneck und im Fischerhaus in Vintl. Sie werden
dort von der Caritas begleitet. Beim Gottesdienst in Reischach
betonte Caritas-Direktor Paolo Valente, wie wichtig es sei, dass
wir alle versuchen, in den Fremden zuerst „den Menschen zu
sehen“. Sie seien diejenigen, von denen wir im Evangelium lesen: „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“ Besonders hilfreich sei es, wenn Flüchtlinge der örtlichen Bevölkerung
selbst von ihrer Heimat und ihrer Flucht erzählen können. Das
schaffe Verständnis und helfe Berührungsängste abzubauen.
Das „Aufeinander Zugehen“ sei schwierig, aber alles würde mit
einem ersten Schritt beginnen, so die hoffnungsvollen Worte
Valentes.
Auf die Frage, warum es nicht so einfach sei, Menschen, besonders Fremde anzunehmen, versuchten die Kinder in den KyrieRufen eine Antwort zu geben. Unsicherheit und Angst seien es,
auch Gleichgültigkeit und Vorurteile sowie Müdigkeit und Misstrauen – menschliche Grenzen, die unsere Sehnsucht nach Gemeinschaft und Frieden blockieren. Bei der Lesung wurde der
Psalm vom guten Hirten in Englisch von Rita Ehi vorgelesen. Das
Evangelium ging darauf ein, dass alles, was für einen anderen
getan wird, Christus gilt.
6 Caritas&Du 05/2015
Aus aktuellem Anlass hat die Gruppe „Familiengottesdienst“ von Reischach (FGG) an einem Sonntag im Oktober Flüchtlinge aus dem Josefsheim in Bruneck und dem
Fischerhaus in Vintl eingeladen, um ihre persönliche Geschichte zu hören und ihnen zu zeigen, dass der örtlichen
Bevölkerung ihr Schicksal nicht gleichgültig ist.
Mit Hilfe der Caritas-Mitarbeiterin Tanja Simitsch sprachen die
Flüchtlinge über Fluchtgründe und Fluchtwege, bis sie endlich
Südtirol erreicht hatten. Hautnah nahmen die Gottesdienstbesucher teil am Schmerz, an der Angst, den Strapazen, den Erinnerungen, Verwundungen und Verlusten, an den Hoffnungen
und die Angst vor der Zukunft, die sie erleiden. Bewegend berichtete der 24jährige Karim Doumoya von seinem Leidensweg,
von dem es ihm heute noch schwerfällt, zu erzählen. Er flüchtete
mit dem Boot nach Europa, weil der Krieg an der Elfenbeinküste
ausbrach. Es gab keine Lebensmittel und nichts funktionierte
mehr. Auf einem Boot mit 2.292 Menschen kam der 26jährige
Sekouba Fofana von Lybien nach Italien. Seine Heimat Mali hat
er verlassen, weil er als Christ Angst vor islamischen Rebellen
hatte. Er bedankte sich bei allen Menschen in Italien und Südtirol
für ihre Hilfe und Unterstützung.
Bei den Fürbitten gedachten die Kinder der vielen Menschen
ohne Heimat und stellten Kerzen zum Altar. Musikalisch wurde
der Gottesdienst von der Familiengottesdienstgruppe und den
Flüchtlingen gestaltet. Gefühlvoll sprach Rita Ehi das Sanctus als
Gebet und sang dazu ein heiliges Lied. Favour Godstime, Faith
Erhauyi, Blessing Aymene, Antony Akouasi, Banabas Asomah,
Sekouba Fofana und Timoty gestalteten das Gloria mit dem Lied
„I have no God but you“. Nach dem bekannten Lied „We are
the world“ wurde die Begegnung noch bei Kaffee und Kuchen
fortgesetzt. ak
Quelle: „Dolomiten - Tagblatt der Südtiroler“
Caritas aktuell
Foto ©panthermedia.net_Nataliya Hora
Ein Geschenk mit
Sinn kommt an: Dort,
wo es das Leben der
Menschen verbessert und auch bei den
Beschenkten, die sich
über die Geschenkkarte freuen und erfahren,
wo und wie in ihrem
Namen geholfen wird.
Schenken mit
Sinn
„Nicht meckern,
schenken!“
Diese sinnvollen Spendengeschenke unterstützen auf direktem
Weg Familien in Südtirol und in den ärmeren Ländern der Welt,
in denen die Südtiroler Caritas seit vielen Jahren mit Partnern zusammenarbeitet. Egal ob eine Ziege für eine Familie in Äthiopien,
ein Kubikmeter Holz für ältere Frauen und Männer in Serbien, ein
paar Schuhe für Kinder in Bolivien oder ein Heizkostenzuschuss
für kinderreiche Familien in Südtirol: Hier werden auf unkomplizierte Weise Menschen beschenkt, für die das Weihnachtsfest
nur wenig Freude bereithält.
Für Ivana im Dorf Slankameni in der Vojvodina, Serbien, äußert
sich dieses Geschenk in Form einer warmen Stube im Winter.
Sie könnte sich den Kubikmeter Holz, der ihr unerwartet vor die
Tür geliefert wird, selber nicht leisten. Ivana bekommt 25 Euro an
Sozialhilfe im Monat und kommt nur dank der Unterstützung der
Caritas und der Nachbarn über die Runden. „Das geschenkte
Brennholz ist wirklich ein Segen für sie und die übrigen 18 Familien in meiner Pfarrei“, sagt Pfarrer Petrovic, der das Geschenk auf
direktem Weg weiterreicht.
Ebenso erhalten in Südtirol Familien über das Geschenk „Wärme“ einen Beitrag für die Heizkosten im Winter. In diesem Fall
sind es oft alleinerziehende Frauen oder wie in Serbien ältere
Menschen mit einer Mindestpension, denen diese Geschenke
ein Durchschnaufen ermöglichen.
Ein Geschenk mit Sinn kommt an: Dort, wo es das Leben der
„Nicht meckern, schenken!“ Diesem etwas frechen
Spruch werden Sie in der Vorweihnachtszeit vielleicht öfters begegnen. Damit möchte die Südtiroler Caritas auf
ihr alternatives Geschenkangebot „Schenken mit Sinn“
aufmerksam machen. Mit diesen Geschenken kann man
doppelt Gutes tun.
Menschen verbessert und auch bei den Beschenkten, die sich
über die Geschenkkarte freuen und erfahren, wo und wie in
ihrem Namen geholfen wird. „Egal, für welches Geschenk Sie
sich entscheiden: Mit jedem einzelnen bereiten Sie Freunden,
Bekannten oder Kollegen eine Freude und schenken gleichzeitig
Menschen ein Stück Lebenshilfe. Sie helfen damit, Armut zu verringern ermöglichen Menschen schwierigen Lebenssituationen
eine Zukunftsperspektive“, laden die beiden Caritas-Direktoren
Franz Kripp und Paolo Valente zum sinnvollen Schenken ein.
Alle Geschenke können mittels einer Geschenkkarte einem
Freund, Verwandten oder Geschäftspartner gewidmet werden.
Wer sein Geschenk im Online-Spendenshop der Caritas unter
www.caritas.bz.it bestellt, kann dort angeben, wen er beschenken will. Die entsprechende Geschenkkarte wird in einem Mail
zum selber Ausdrucken zugeschickt oder kann dem Beschenkten auf Wunsch direkt gemailt werden. Die Bezahlung erfolgt per
Kreditkarte oder per Banküberweisung.
Wer keinen Internetzugang hat, kann sein Geschenk in den Caritas-Büros in Bozen (Sparkassenstraße 1, Tel. 0471 304 300),
Meran (Rennweg 52, Tel. 0473 495 632), Brixen (Pfarrplatz 4,
Tel. 0472 205 965) und Bruneck (Paul-von-Sternbachstraße 6,
Tel. 0474 414 064) bestellen.
Dort sind auch eigens gestaltete Verpackungen für die Geschenkkarten erhältlich. jh
Caritas&Du 05/2015 7
Foto youngCaritas
Cheaper
Bildungsüberfall am
Stegener Markt
Eine Tafel Schokolade für 40 Cent, ein Päckchen Kaffee für
zwei Euro und Bananen für jeweils 15 Cent – bei solchen
Preisen kann man sich eine Menge leisten. Die Kunden wollen billig einkaufen und die Läden wollen möglichst hohe
Gewinne erzielen. Leidtragende sind die schwachen Gesellschaftsschichten, wie etwa die Arbeiterinnen in wirtschaftlich unterentwickelten Ländern. Sie schuften unter
äußerst bedenklichen Arbeitsbedingungen, haben keine
Gesundheitsvorsorge und leiden unter Armut und Hunger.
Zwangs- und Kinderarbeit sind ebenfalls keine Seltenheit.
Auf diese menschenunwürdigen Zustände wollten die „Organisation für eine Solidarische Welt“, die „Weltläden Südtirol“ und die „youngCaritas“ mit dem gemeinsamen Projekt
„Cheaper“ hinweisen. Ziel war es aufzuzeigen, was sich hinter Billigpreisen verbirgt und wie unkritisch wir oft
beim Einkauf sind. „Chaeper“ ist eine fiktive Marke, die man sich für diesen Zweck erfunden hat. Produkte dieser
Marke boten die genannten Organisationen im Oktober an einem Stand auf dem Stegener Markt an. „Cheaper“,
so sagt es schon der Name, stand dabei vor allem für billige Preise und gleichzeitig auch Offenheit. Es wurde
nämlich kein Hehl daraus gemacht, dass die Ware mit Pestiziden behandelt und von Kinderhänden hergestellt
wurde. Ganz offen erklärten die Verkäufer den Kunden, dass Tierquälerei, Kinderarbeit und Privatisierung von
Wasserreserven bei ihnen an der Tagesordnung stünden. Die Eier, so wurde frei erklärt, stammen von Hennen aus Legebatterien; die Kinderarbeiter müssen schon mit sieben Jahren hinaus auf die Felder zum Ernten,
Bäume fällen und Pestizide ausbringen. Das Motto von „Cheaper“ sei schlicht und einfach: „Profit maximieren
– Leid akzeptieren“. Das sollten zumindest die Kunden denken und sich dadurch mit der Herkunft von Billigware
auseinandersetzten.
Die Kunden gingen ganz unterschiedlich mit der Situation um. Die Aussagen reichten von „Kinderarbeit passt
schon“ bis zu vollkommener Empörung und völligem Schock. Dennoch haben sich einige von den Billigangeboten locken lassen. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Menschen trotz allem die Produkte kaufen“, berichtete
Luise, eine Freiwillige der youngCaritas. „Manche waren über die offenen Aussagen der Verkäufer, dass sie sich
bei Verkauf dieser Produkte an der Ausbeutung und Armut anderer Menschen und Länder schuldig machen,
schlichtweg überfordert“, hat Sabrina Eberhöfer, Mitarbeiterin der youngCaritas, die Erfahrung gemacht.
Alle, die am „Cheaper“-Stand eingekauft haben oder es aufgrund dieser Informationen schließlich sein ließen,
wurden von den Mitarbeitern der Weltläden und Freiwilligen anschließend darüber informiert, dass die Produkte
aus dem fairen Handel stammen und sie diese Aktion nur gemacht hätten, um die Konsumenten zum Nachdenken anzuregen. Sie wurden schließlich auch über den fairen Handel aufgeklärt, der die Möglichkeit bietet, dem
Teufelskreis der Ausbeutung zu entkommen: Der Handel wird kontrolliert, den Arbeiterinnen wird ein Mindestlohn gezahlt und es werden Umwelt und Sozialstandards beachtet. Den Konsumenten wurde nahegelegt, in
Zukunft diese Dinge beim Einkauf zu berücksichtigen, um Ausbeutung und moderne Sklaverei zu vermeiden. se
8 Caritas&Du 05/2015
Foto Matteo Battistella
Der Zivildienst ist eine
gute Gelegenheit für
junge Menschen, in
die Arbeitswelt hineinzuschnuppern, selbst
aktiv zu werden und
Erfahrung im sozialen
Bereich zu sammeln.
Jung, aktiv und
engagiert!
Zivildienst bei der
Caritas
Die Aufgaben der Zivildiener sind von verschiedenster Art: Dunia
serviert Essen in der Mensa, Francesca hält Sprachkurse für
die Flüchtlinge der verschiedenen Caritas Häuser, Manuela und
Graciela helfen im Cafè Iris mit, Federico hilft in der Struktur für
die Wiedereingliederung von Ex-Häftlingen mit und geht in die
Schulen, um die Schüler zu diesem Thema zu sensibilisieren.
Eines aber haben sie alle gemeinsam: Sie machen ein ganzes
Jahr lang ihren Freiwilligen Landeszivildienst bei der Caritas. „Es
ist eine gute Gelegenheit für junge Menschen, in die Arbeitswelt
hineinzuschnuppern, selbst aktiv zu werden und Erfahrung im
sozialen Bereich zu sammeln. Eine solche Erfahrung ist wertvoll
und prägt Jugendliche fürs Leben. Die Freiwilligen Landeszivildiener bringen sich gerne tatkräftig und mit konstruktiver Kritik
ein“, sagt Isabella Distefano, Mitarbeiterin der youngCaritas und
Koordinatorin der jungen Zivildiener innerhalb der Caritas.
Zwischendurch innehalten, über die eigenen Erfahrungen und
Beweggründe nachdenken – das ist für diese jungen Frauen und
Männer auch wichtig. Deshalb finden während ihres Einsatzes
mehrmals Gruppentreffen statt, bei denen sie sich austauschen
können und Fortbildungen zu Themen wie Zivilcourage und Solidarität erhalten.
„Bei den Weiterbildungen, die wir bis jetzt besucht haben, standen die Themen Zivilcourage, Freiheit, Empathie, Affektivität, das
Recht auf freie Meinungsäußerung und vieles mehr im Mittelpunkt. Die Inputs, die wir dabei erhalten haben, sind wichtig und
können uns helfen, Vorurteile zu erkennen, auf die wir im täglichen
Frischer Wind ist in die Caritas gekommen: 18 junge Freiwillige haben im September in den verschiedenen Diensten
ihren Zivildienst begonnen. Sie arbeiten in Obdachlosenhäusern, Einrichtungen für Einwanderer oder Suchtkranke
und anderen Dienststellen mit.
Leben immer wieder stoßen, zu befreien. „Diese Momente der
Konfrontation ermöglichen uns eine andere, alternative Sichtweise“, erzählt Stefano, Freiwilliger Landeszivildiener bei Migrantes.
Die 18 Jugendlichen haben auch bei der Gebrauchtkleidersammlung im November kräftig mit angepackt. Jessica wurde in diesem
Zusammenhang stellvertretend für alle 3.000 Helferinnen und Helfer vom Radiosender „Südtirol 1“ zur Südtirolerin des Tages gekürt.
Eine von den vielen Freiwilligen, die in der Caritas mitarbeiten,
ist auch Luise. Sie ist Freiwillige im Rahmen des europäischen
„Erasmus+“-Projektes und kommt aus Deutschland. Sie unterstützt u.a. das Team der youngCaritas. Im Moment macht sie
Recherchen über den Syrienkonflikt und dessen Auswirkungen,
um daraus einen Workshop für Schulen zu entwickeln. „Die Recherchearbeiten über den Syrienkonflikt und die aktuelle Flüchtlingsthematik, die uns jetzt mehr betrifft denn je, sind wirklich
interessant und ich halte es für wichtig, dass wir uns verstärkt
damit auseinandersetzen. Meine Aufgaben im Rahmen des europäischen Freiwilligendienstes bringen mich in vielerlei Hinsicht
weiter; ich befasse mich mit wichtigen Themen und lerne auch
im zwischenmenschlichen Bereich jeden Tag dazu. Ich hoffe,
weiterhin die vielfältigen Aufgaben der youngCaritas unterstützen
und viele neue Erfahrungen sammeln zu können“, sagt Luise.
Weitere Informationen über den Zivildienst und den europäischen Freiwilligendienst erhalten Interessierte bei den youngCaritas-Mitarbeiterinnen telefonisch unter 0471 304 334 oder per
E-mail [email protected]. id
Caritas&Du 05/2015 9
Foto missio
Schaufenster
Stern singen
Segen bringen
Jedes Jahr zwischen Weihnachten und
Dreikönig gehen rund 6.000 Kinder mit
deren Begleitpersonen in den Pfarreien
der Diözese von Haus zu Haus, verkünden die Frohbotschaft der Menschwerdung Gottes, überbringen ihre Glückund Segenswünsche für das neue Jahr
und sammeln Spenden für über 100
soziale, pastorale und Bildungsprojekte
auf der ganzen Welt. Hinter der Aktion
Sternsingen steht die größte Kinderorganisation Südtirols: die Katholische
Jungschar Südtirols.
Nur mit der großzügigen Unterstützung
vieler Südtirolerinnen und Südtiroler
lebt diese Aktion. Einige der über 100
Projekte werden stellvertretend für alle
anderen im Sternsingenfilm vorgestellt,
der am 26. Dezember um 20.20 Uhr mit
Wiederholung am 28.12. um 18.30 Uhr
im Rai Sender Bozen ausgestrahlt wird.
Im Mittelpunkt der Aktion Sternsingen
2016 stehen zwei Projekte in Peru. Eines
dieser Projekte nennt sich „Sembradores“ und befindet sich in Huaraz. Hier
werden Menschen mit Behinderung
sowie Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen unterstützt. In
Lima setzt sich der Comboni-Missionar
Padre Juan Goicochea für Kinder und
Jugendliche ein. Er hat in einem Armenviertel das Projekt „Casa de los talentos“
ins Leben gerufen, welches Kindern und
Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung und neue Hoffnung geben soll.
missio
Mit der Caritas ans Meer
10 Caritas&Du 05/2015
Im Feriendorf „Josef Ferrari“ finden die
wohlbekannten Kinderferien statt. Ehrenamtliche Betreuer kümmern sich dort
um die sechs- bis 15jährigen Gäste und
sorgen 14 Tage lang für gute Stimmung.
Die Pfarreien und Pfarrcaritas-Gruppen
im ganzen Land sind dazu eingeladen,
Familien oder Senioren in Not, die sich
nur schwer oder gar keinen Urlaub leisten
können, an die Caritas zu vermitteln.
Durch die moderate und individuelle
Preisgestaltung möchte die Caritas auch
denjenigen Menschen einen Aufenthalt
am Meer ermöglichen, die finanziell nicht
so gut dastehen.
Die Anmeldungen zu allen Ferienangeboten der Caritas beginnen im Jänner
und müssen schriftlich erfolgen. Die
notwendigen Unterlagen und Informationen können ab sofort unter Tel. 0471 304
340 oder per E-Mail [email protected]
angefordert werden. Alle Reservierungen
können auch online über die Homepage
der Caritas gemacht werden und zwar
unter www.caritas.bz.it.
Die Ferienangebote in Cesenatico sind
unter www.12stellecesenatico.it einsehbar. km
Foto Caritas Diözese Bozen-Brixen
Im Jänner beginnen wieder die Anmeldungen für die verschiedenen Ferienangebote der Caritas in Caorle und
Cesenatico: Kinderferien, Familien- und
Seniorenurlaube. Auch als Betreuer oder
Betreuerin kann man sich melden.
Zum 40-jährigen Bestehen der Villa Oasis
in Caorle/Adria erwarten die Gäste nicht
nur neu eingerichtete Zimmer mit Klimaanlage, sondern auch komplett renovierte
Badezimmer. Während die Familien von
Juni bis September das familienfreundliche Angebot in der Villa Oasis nutzen,
einschließlich eines speziellen Turnusses
für Familien mit Kleinkindern, finden die
Seniorenaufenthalte Ende Mai und Anfang September statt. Für Senioren sowie
bei zwei Familienturnussen organisiert
die Caritas Busse aus dem Vinschgau
und aus dem Pustertal mit mehreren
Zustiegsmöglichkeiten bis Bozen.
Familien, die sich lieber selbst verpflegen sind in den Bungalows genau richtig.
Mitten im Grünen, auf dem Gelände der
Villa Oasis befinden sich 24 Bungalows,
allesamt mit Terrasse oder Balkon.
Schaufenster
Unfall, Krankheit, Arbeitsverlust und
andere Schicksalsschläge werfen Betroffene und ihre Familien oft völlig aus
der Bahn. Mit der vorweihnachtlichen
Spendenkampagne „Südtirol hilft“ soll
auch heuer wieder in besonders krassen Fällen schnell und unbürokratisch
geholfen werden. Eine Reihe von Promis stellt sich dafür stets in den Dienst
der guten Sache: Ihre besonderen Angebote können in der Vorweihnachtszeit
Foto Georg Hofer
„Südtirol
hilft“
zum zehnten Mal
ersteigert werden. Der Spendenmarathon am 23. Dezember ist stets der Höhepunkt der Aktion. Gespendet werden
kann aber auch unterm Jahr. Im vergangenen Jahr haben 2.407 Spender mit
insgesamt 468.758 Euro die Hilfsaktion
unterstützt. Ins Leben gerufen wurde
„Südtirol hilft“ im Jahr 2006 von der
Caritas, dem Bäuerlicher Notstandsfond, der Südtiroler Krebshilfe, Radio
Tirol und dem Radiosender „Südtirol
1“. 16.337 Spenderinnen und Spender
haben bisher rund 3,1 Millionen Euro
für Menschen in Not zur Verfügung
gestellt. „Südtirol hilft“ konnte damit 988
Familien und Einzelpersonen helfen. Die
eingehenden Spenden kommen zu 100
Prozent Bedürftigen in Südtirol zugute.
Das Geld wird über die drei Hilfsorganisationen, welche die Fälle prüfen, an die
Betroffenen weitergegeben. pla
„Ich gehe ein Stück mit dir“
Menschen in Not begleiten
wird das Thema einer nachhaltigen
und effizienten finanziellen Hilfestellung
behandelt.
Am 12. März steht die konstruktive
Gestaltung von Konfliktsituationen im
Mittelpunkt, und am 20. April werden interkulturelle Kompetenzen thematisiert.
Die Teilnahme an der Weiterbildung ist
kostenlos, aber die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Die Weiterbildung wird
zweisprachig angeboten. Es besteht
auch die Möglichkeit, einzelne Einheiten
zu besuchen sofern noch Plätze frei
sind.
Für Anmeldungen und weitere Informationen wenden Sie sich an die Mitarbeiter der Caritas Freiwilligenarbeit und
Pfarrcaritas in Bozen, Sparkassenstraße
1, Tel. 0471 304 332, [email protected] oder in Meran, Rennweg
52, Tel. 0473 495 632, karin.tolpeit@
caritas.bz.it. fb
Foto Georg Hofer
Im Jänner beginnt im Bildungshaus
Lichtenburg in Nals eine Weiterbildungsreihe für Personen, die sich in
der Pfarrcaritas, im Beratungsdienst für
Menschen in Not oder anderweitig im
sozialen Bereich freiwillig engagieren.
Die Seminare zeigen einige Veränderungs- und Lösungsansätze in der Beratung und Begleitung von Menschen in
schwierigen Situationen auf. Die Inhalte
werden durch Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis ergänzt.
Bei der ersten Einheit am Samstag, 23.
Jänner 2016, werden sich die Teilnehmer am Vormittag mit der Situation von
Flüchtlingen und Migranten auseinandersetzen; am Nachmittag geht es um
ethische und soziale Fragestellungen
bezüglich des Bettelns und darum, wie
man Personen begegnen kann, die
um Almosen oder Spenden anfragen.
Beim zweiten Termin, am 20. Februar,
Caritas&Du 05/2015 11
was, wo,
wann...
17.01
„Mutter Erde“
Im Rahmen der Vortragsreihe „Mutter Erde“
findet am Sonntag, 17. Jänner um 17 Uhr eine Aufführung, in
Anlehnung an das Buch „Nel mare ci sono i coccodrilli“ von
Fabio Geda, statt. Infos unter Tel. 0471 202 016 oder www.
teatrocristallo.it.
10.02
23.11
Ich gehe ein Stück
mit dir
11.02
„Mutter Erde“
Am Samstag, 23. Jänner beginnt die Weiterbildungsreihe „Ich gehe ein Stück mit dir – Menschen in Not
begleiten“ in der Lichtenburg in Nals. Sie ist offen für Menschen,
die sich im Beratungsdienst oder für Menschen in Not sozial
engagieren möchten. Hauptthemen der ersten Einheit sind Migration und Betteln. Weitere Infos unter Tel. 0471 304 332 oder
[email protected] bzw.Tel. 0473 495 632 oder
[email protected].
Aktion Verzicht
Mit Aschermittwoch, 10. Februar 2016,
beginnt auch wieder die „Aktion Verzicht“. Die Caritas wird
sich in Form von Kurzbotschaften via SMS oder E-mail an der
Aktion beteiligen. Infos unter Tel. 0471 304 330 oder info@
caritas.bz.it.
Im Rahmen der Vortragsreihe „Mutter Erde“
findet am Abend des 11. Feburar um 20.30 ein Diskussionsabend zum Thema „L’economia civile: eliminare la disuguaglianza“ statt. Mit dabei sind Cinzia Toller, Luigino Bruni
und Susanne Elsen. Infos unter Tel. 0471 202 016 oder www.
teatrocristallo.it.
Impressum
Dieses „Caritas&Du“ ist die Sondernummer 01 zum
„Caritas Helfen“ Nr. 03 November 2015. Helfen ist
unter dem Namen Caritas info seit dem 19. April
2001 im Nation. Zeitungsreg. (Registro Nazionale
della Stampa) unter der Nr. p. 11180 eingetragen.
Herausgeberin: Caritas Diözese Bozen-Brixen,
Dienststelle Freiwilligenarbeit und Pfarrcaritas,
Sparkassenstraße 1, Bozen, Tel. 0471 304 330,
[email protected].
12 Caritas&Du 05/2015
Verantwortliche Direktorin:
Renata Plattner
Redaktion:
Francesca Boccotti (fb), Isabella Distefano (id), Sabrina
Eberhöfer (se), Missio Bozen-Brixen (missio), Judith
Hafner (jh), Astrid Kirchler (ak), Klaus Metz (km), Renata
Plattner (pla), Sabine Raffin (sr), Paolo Valente (pv),
Margreth Weber (mw).
Fotos:
©panthermedia.net_Nataliya Hora, ©panthermedia.
net_eevl, Matteo Battistella, Caritas Diözese BozenBrixen, Georg Hofer, Astrid Kirchler, Missio, youngCaritas, Arturo Zilli.