DieGefahr fährtmit - Kantonsspital Graubünden

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gedruckt & mobil suedostschweiz.ch AUSGABE GRAUBÜNDEN Donnerstag, 10. September 2015 | Nr. 246 | AZ 7000 Chur | CHF 3.30
Die Gefahr
fährt mit
Wer in den Bergen mit dem Bike unterwegs
ist, lebt gefährlich: In Graubünden hat die Zahl
der Bikeunfälle in diesem Sommer um nicht
weniger als 41 Prozent zugenommen. Acht der
verunfallten Biker wurden sogar lebensgefährlich
verletzt. SEITE 3
SVP sorgt für
Kopfschütteln
Marcel Koller:
Ein Schweizer führt
Österreichs Fussballer
an die EM-Endrunde
in Frankreich. SEITE 28
Der Nationalrat hat die Asylreform von Simonetta
Sommaruga durchgewunken. Für ihr Moratorium
erntete die SVP viel Tadel. KOMMENTAR UNTEN, SEITE 10
Bilder Keystone
Das Märchen des «Asylchaos»
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Die SVP wollte sich gestern
nicht auf die Beratung des
Asylgesetzes einlassen.
Lieber nutzt sie im Wahlkampf von ihr kolportierte
Unwahrheiten.
Ein Kommentar
von Dennis Bühler,
Bundeshausredaktor
S
eit Wochen versucht die SVP,
ein «Asylchaos» herbeizu­
reden. Und schaltet grosse
Zeitungsinserate, in denen
sie behauptet, als einzige
Partei zu garantieren, dass Zuwande­
rung begrenzt wird und Missbräuche
im Asylwesen beseitigt werden. Tat­
sache ist: Gleich in zweierlei Hinsicht
entspricht dies nicht der Wahrheit.
Erstens ist der Problembefund
falsch. Von einem «Asylchaos» ist die
Schweiz meilenweit entfernt. Hier
herrscht kein Notstand. Er herrscht
anderswo: in Syrien vor allem, aber
auch in anderen Kriegsherden. Und in
den umliegenden Ländern, die selbst
wenig haben und jetzt noch für ihre
geflüchteten Brüder sorgen müssen.
Es stimmt: Die Welt ist gefordert wie
selten, weil sich 60 Millionen Menschen
auf der Flucht befinden, so viele wie
nie mehr seit dem Zweiten Weltkrieg.
Und ja: Auch die Schweiz ist gefordert.
Gefordert, endlich den ihr möglichen
Beitrag zu leisten, um das Leiden der
Flüchtlinge zu mindern. Bisher kaum
gefordert aber sind wir mit der Unter­
bringung und Betreuung der Flücht­
linge. Denn wer behauptet, die Schweiz
sei gegenwärtig mit der «Flut» der
Flüchtlinge am Anschlag, verkennt:
Im Kosovokrieg hatte sich unser Land
um doppelt so viele Flüchtlinge zu
kümmern. Gerade einmal 30 000 der
erwähnten 60 Millionen Menschen
haben bisher in der Schweiz Zuflucht
gesucht – jeder Zweitausendste.
Im Prinzip ist nur schon dies be­
schämend: Die Schweiz, einst nicht
nur wegen ihres Wohlstands ein Ziel,
sondern auch als Wiege der Mensch­
lichkeit und dank ihrer humanitären
Tradition, ist für Flüchtlinge nicht
mehr attraktiv. Das von der SVP
geschürte und von der Stimmbe­
völkerung wiederholt bestätigte Klima
der Kälte wirkt, in Kombination mit
einem rigiden Asylsystem, abstossend.
Menschen in Not versuchen heute
lieber, nach Deutschland, Grossbri­
tannien oder Schweden zu gelangen.
Zweitens flunkert die SVP, wenn sie
behauptet, als einzige Partei Lösungen
bereitzuhalten. Vielmehr wollte sie sich
gestern nicht einmal auf die Debatte
der Asylreform einlassen. Obwohl die
Reform die Verfahren verkürzt und so
eine ihrer Kernforderungen erfüllt.
Geradezu tragisch ist es, dass die
Wähler dieses Trauerspiel zu belohnen
scheinen. Wäre am 21. August gewählt
worden, hätte die SVP laut dem
neuesten SRG­Wahlbarometer um
1,4 Prozentpunkte zugelegt.
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Auflösung am 28. September 2015...
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REGION
Südostschweiz | Donnerstag, 10. September 2015
Zahl der Berg- und Bikeunfälle
markant gestiegen
Das Kantonsspital Graubünden verzeichnet in diesem Sommer eine massive Steigerung der Bergund Bikeunfälle. So mussten im Vergleich zum Vorjahr 22 Prozent Personen mehr wegen Bergunfällen
behandelt werden. Die Zahl der Bikeunfälle stieg gar um 41 Prozent.
#Wahlen15GR
Martin
Candrian
Berufsoffizier
Flims Dorf, 1965
Liste 7: SVP/M
1
Wer sind Sie? Ich bin in Flims
aufgewachsen und in Flims und in
Chur (Kantonsschule) zur Schule
gegangen. Seit meiner Geburt vor fünfzig Jahren lebe ich mit kurzen Unterbrüchen in Flims im Kanton Graubünden. Ich bin verheiratet und stolzer Vater von Lara und Luca. Seit meinem Jugendalter bin ich in verschiedenen
Funktionen im Skirennsport als J+SLeiter, Skitrainer und Funktionär im Inund Ausland ehrenamtlich, aber auch
beruflich unterwegs. Die zweite Hälfte
meiner beruflichen Laufbahn bis heurte bin ich als Berufsoffizier in der
Schweizer Armee tätig. Für die Schweizer Armee habe ich 2 Jahre als Militärbeobachter der UNO gedient. Ich engagiere mich seit etwa 5 Jahren auch politisch als Mitglied der Parteileitung der
SVP Graubünden, als Mitglied des Parlaments Region Surselva und als Präsident der SVP-Regionalpartei Imboden.
2
Der Fachmann Christoph
Sommer, Chefarzt Unfallchirurgie des Kantonsspitals Graubünden, weiss, wie
Berg- und Bikeunfällen
wirksam vorgebeugt werden kann. Er rät als Erstes
zu einer guten Ausrüstung. Diese sollte man laut
Sommer zudem sehr
genau kennen. Zu empfehlen ist sodann eine exakte
Tourenvorbereitung unter
Einbezug von Informationen über die Beschaffenheit des Geländes. Speziell
für Biker kann es hilfreich
sein, dieses zuerst gründ-
lich zu rekognoszieren und
nicht schon bei der ersten
Fahrt ans Limit zu gehen.
Zudem ist der Wetterbericht vor jeder Tour genau
zu studieren. Eine wichtige
Präventionsmassnahme ist
im Übrigen eine realistische Selbsteinschätzung.
Weiter rät Sommer, sich
nicht allein in die Berge zu
begeben. Auch ist es ratsam, sich vor der Tour die
Gefahren auszumalen,
die auf einen zukommen
können. Und schliesslich
soll von Drogen Abstand
genommen werden. (dea)
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Restriktive
Finanzpolitik
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Vorsicht schon vor der Tour: Worauf Berggänger und Biker achten müssen
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Auch Adrian Schindler, Mediensprecher der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega mit Hauptsitz am
Flughafen Zürich, stellt im Vergleich
zum letzten Sommer eine markante
Offene
Aussenpolitik
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Mehr Arbeit auch für die Rega
suedostschweiz.ch/wahlen
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Anita Senti sagt, passierten in diesem
Sommer sieben polizeilich registrierte
Bergunfälle mit acht Verstorbenen.
Nicht in dieser Statistik figuriert der
Unfall einer Touristin , die in den Flimser Bergen von Mutterkühen zu Tode
getrampelt wurde. Laut Senti zählte
man im Kanton Graubünden allerdings schon im Jahr 2013 neun Bergtote und im letzten Jahr zehn Bergtote.
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Gesondert betrachtet hat Sommer die
Zahl der Bikeunfälle. «181 Personen
mussten wegen Bikeunfällen behandelt werden, davon 82 Biker der Sparte Mountainbike Crosscountry, 80
Downhiller und 19 Rennvelofahrer»,
sagt der Chirurg. Im Vorjahr waren
noch 128 verletzte Biker verzeichnet
worden. Sommer konstatiert denn
auch eine Steigerung von nicht weniger als 41 Prozent. Auch die Schwere
der Verletzungen der Biker war höher,
wie er sagt: «In diesem Sommer hatten wir acht lebensgefährlich verletzte Personen zu behandeln.» Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr
einer Verdoppelung. «Auch bei den
Die vom Kantonsspital geführte Statistik wird untermauert von den Zahlen,
welche die Kantonspolizei Graubünden erfasst hat. Wie Mediensprecherin
Christoph Sommer
Chefarzt Unfallchirurgie KSGR
Steigerung der Einsatzzahlen fest. Sowohl von der Einsatzbasis Samedan
als auch von der Einsatzbasis Untervaz aus seien weit mehr Einsätze zu
verzeichnen gewesen, sagt er. «Ab Samedan wurden zwischen Juni und
August 217 Einsätze geflogen und ab
Untervaz 235», so Schindler. Demgegenüber waren es in der Vergleichsperiode des Vorjahres 164 ab Samedan und 183 ab Untervaz.
Schindler erklärt sich die Steigerung wie folgt: «Die Einsatzzahlen der
Rega widerspiegeln die Wetterbedingungen, das Freizeitverhalten und die
Reisetätigkeit der Schweizer Bevölkerung sowie ausländischer Touristen in
der Schweiz.» Da beispielsweise der
vergangene Sommer sehr kalt und
nass gewesen sei, sei es zu entsprechend weniger Einsätzen gekommen,
sodass die diesjährige Zunahme umso
grösser scheine. «Die Einsatzzahlen
für diesen Sommer bewegen sich jedoch ungefähr auf dem Niveau des
Sommers 2013», sagt Schindler. Die
nationale und internationale Einsatztätigkeit der Schweizerischen Rettungsflugwacht sei denn auch immer
gewissen Schwankungen ausgesetzt,
hält der Rega-Sprecher fest.
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Biker besonders gefährdet
Schon acht Bergtote
«Auch bei den
leichter Verletzten
hat sich die
Verletzungsschwere
gefühlsmässig
deutlich erhöht.»
La
C
hristoph Sommer, Chefarzt
Unfallchirurgie des Kantonsspitals Graubünden
(KSGR) in Chur, und sein
Team hatten in diesem
Sommer alle Hände voll zu tun. So
trieb das anhaltend schöne Wetter die
Menschen vermehrt in die Berge zum
Wandern, Bergsteigen, Sportklettern,
Gleitschirm- und Deltasegeln. Die
Kehrseite der Medaille: Es passierten
weit mehr Unfälle als im trüben Sommer 2014. Gemäss Sommer mussten
in dieser Saison 62 Personen wegen
Bergunfällen hospitalisiert werden.
Im Vorjahr waren es noch 51 gewesen.
Das entspricht einer Steigerung von
22 Prozent, wie Sommer erklärt. Zur
Schwere der Verletzungen sagt der
Facharzt mit Schwerpunkt Allgemeinchirugie und Traumatologie, 50 Prozent der Bergverletzten hätten im
Kantonsspital stationär behandelt
werden müssen. Diese Zahl liege im
Bereich der Vorjahre.
leichter Verletzten hat sich die Verletzungsschwere gefühlsmässig deutlich
erhöht, so insbesondere, was die vielen Downhiller anbelangt», stellt Sommer fest. Diese könnten von Glück reden, dass sie oft haarscharf an einer
schweren Verletzung vorbeischrammten. «So hat man aufgrund des Verletzungsmusters, das oft im Bereich des
Schultergürtels-Nacken-Brustkorbes
liegt, häufig den Verdacht auf schwerere innere Verletzungen wie Aortenriss oder Rückenverletzung», sagt der
Fachmann. «Glücklicherweise bestätigt sich das dann meist nicht.»
Neben dem «ausgesprochen guten
Wetter» nennt Sommer die gesteigerte Attraktivität des Bikens als Grund
für die Zunahme der Unfälle. Vor allem das Downhill-Biken werde gefördert. Dies durch die zunehmenden
Möglichkeiten, den Sport in der Region auszuüben, wie zum Beispiel in
Bike Parks auf der Lenzerheide oder
in Flims.
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von Denise Alig
Bild Arno Balzarini/Keystone
Ausgebauter
Sozialstaat
Die Berge sind kein Vergnügungspark: Auf Wanderungen – wie hier im Gebiet der Sulzfluh im Prättigau – braucht es eine gute Ausrüstung und viel Vorsicht.
Für was stehen Sie? Ich möchte
meine Erfahrung aus meiner beruflichen Tätigkeit als Berufsoffizier der Schweizer Armee und meines
langjährigen ehrenamtlichen Engagements in Vereinen und Verbänden
auch politisch zu Gunsten der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Die Basis für die Nachhaltigkeit unseres Wohlstandes ist Sicherheit und Stabilität in
der Schweiz. Ein wichtiges Instrument
zur Wahrung der Sicherheit ist eine Armee mit klarem Auftrag. Dieser Armee
muss für die Auftragserfüllung gut ausgebildetes Personal und das qualitativ
und quantitativ richtige Material zur
Verfügung gestellt werden. Sicherheit
und Stabilität sind die Basis für unser
Wohlergehen. Eine wichtige gesellschaftliche Komponente in unserem
Staat ist die Wahrung der Traditionen
und das damit zusammenhängende
Leben in Vereinen und Gesellschaften.
Traditionen werden in Vereinen unter
der ehrenamtlichen Führung von uns
Bürgern gepflegt und hochgehalten.
Dabei ist es wichtig, dass für unsere Jugend zum Beispiel im Sport die Strukturen der modernen Gesellschaft angepasst werden und somit ein Vereinsbeitritt verbunden mit der Bereitschaft zu
Gunsten der Allgemeinheit mehr Verantwortung zu übernehmen wieder attraktiv wird. Wir müssen uns auf die
ureigenen Werte der Gesellschaft besinnen! «Traditionen pflegen – Unabhängigkeit bewahren – Wohlstand erarbeiten!»
Restriktive
Migrationspolitik
Mit dem Wahlfragebogen stellt die
«Südostschweiz» alle Kandidatinnen und
Kandidaten für die Nationalratswahlen vom
18. Oktober vor. Der Fragebogen wird von
den Kandidierenden selber ausgefüllt. Die
Spider-Grafik stammt von Smartvote.