INS ERAT Fenster und türen Showroom in Staad hauptstrasse 104, 9422 Staad telefon +41 71 228 54 60 Produktion und hauptsitz: arisdorf BL www.aerni.ch gedruckt & mobil suedostschweiz.ch AUSGABE GRAUBÜNDEN Donnerstag, 10. September 2015 | Nr. 246 | AZ 7000 Chur | CHF 3.30 Die Gefahr fährt mit Wer in den Bergen mit dem Bike unterwegs ist, lebt gefährlich: In Graubünden hat die Zahl der Bikeunfälle in diesem Sommer um nicht weniger als 41 Prozent zugenommen. Acht der verunfallten Biker wurden sogar lebensgefährlich verletzt. SEITE 3 SVP sorgt für Kopfschütteln Marcel Koller: Ein Schweizer führt Österreichs Fussballer an die EM-Endrunde in Frankreich. SEITE 28 Der Nationalrat hat die Asylreform von Simonetta Sommaruga durchgewunken. Für ihr Moratorium erntete die SVP viel Tadel. KOMMENTAR UNTEN, SEITE 10 Bilder Keystone Das Märchen des «Asylchaos» Wetter heute Nord- und Mittelbünden 9°/ 19° Seite 24 Inhalt Region Todesanzeigen Nachrichten Boulevard Leben 2 9 10 14 15 Forum Churer Kinos TV-Programm Wetter / Börse Sport 16 19 23 24 25 Zentralredaktion Sommeraustrasse 32, Postfach, 7007 Chur, Tel. 081 255 50 50, E-Mail: [email protected] Reichweite 159 000 Leser (MACH-Basic 2015-1) Kundenservice/Abo Tel. 0844 226 226, E-Mail: [email protected] Inserate Somedia Promotion, Sommeraustrasse 32, 7007 Chur, Tel. 081 255 58 58, E-Mail: [email protected] 40037 9 771424 751007 Die SVP wollte sich gestern nicht auf die Beratung des Asylgesetzes einlassen. Lieber nutzt sie im Wahlkampf von ihr kolportierte Unwahrheiten. Ein Kommentar von Dennis Bühler, Bundeshausredaktor S eit Wochen versucht die SVP, ein «Asylchaos» herbeizu reden. Und schaltet grosse Zeitungsinserate, in denen sie behauptet, als einzige Partei zu garantieren, dass Zuwande rung begrenzt wird und Missbräuche im Asylwesen beseitigt werden. Tat sache ist: Gleich in zweierlei Hinsicht entspricht dies nicht der Wahrheit. Erstens ist der Problembefund falsch. Von einem «Asylchaos» ist die Schweiz meilenweit entfernt. Hier herrscht kein Notstand. Er herrscht anderswo: in Syrien vor allem, aber auch in anderen Kriegsherden. Und in den umliegenden Ländern, die selbst wenig haben und jetzt noch für ihre geflüchteten Brüder sorgen müssen. Es stimmt: Die Welt ist gefordert wie selten, weil sich 60 Millionen Menschen auf der Flucht befinden, so viele wie nie mehr seit dem Zweiten Weltkrieg. Und ja: Auch die Schweiz ist gefordert. Gefordert, endlich den ihr möglichen Beitrag zu leisten, um das Leiden der Flüchtlinge zu mindern. Bisher kaum gefordert aber sind wir mit der Unter bringung und Betreuung der Flücht linge. Denn wer behauptet, die Schweiz sei gegenwärtig mit der «Flut» der Flüchtlinge am Anschlag, verkennt: Im Kosovokrieg hatte sich unser Land um doppelt so viele Flüchtlinge zu kümmern. Gerade einmal 30 000 der erwähnten 60 Millionen Menschen haben bisher in der Schweiz Zuflucht gesucht – jeder Zweitausendste. Im Prinzip ist nur schon dies be schämend: Die Schweiz, einst nicht nur wegen ihres Wohlstands ein Ziel, sondern auch als Wiege der Mensch lichkeit und dank ihrer humanitären Tradition, ist für Flüchtlinge nicht mehr attraktiv. Das von der SVP geschürte und von der Stimmbe völkerung wiederholt bestätigte Klima der Kälte wirkt, in Kombination mit einem rigiden Asylsystem, abstossend. Menschen in Not versuchen heute lieber, nach Deutschland, Grossbri tannien oder Schweden zu gelangen. Zweitens flunkert die SVP, wenn sie behauptet, als einzige Partei Lösungen bereitzuhalten. Vielmehr wollte sie sich gestern nicht einmal auf die Debatte der Asylreform einlassen. Obwohl die Reform die Verfahren verkürzt und so eine ihrer Kernforderungen erfüllt. Geradezu tragisch ist es, dass die Wähler dieses Trauerspiel zu belohnen scheinen. Wäre am 21. August gewählt worden, hätte die SVP laut dem neuesten SRGWahlbarometer um 1,4 Prozentpunkte zugelegt. Kontaktieren Sie unseren Autor: [email protected] INSE R AT Rabatt auf Ihre nächste Textilreinigung Gültig bis Ende 2015. Ihre Textilreinigung mit bestem Service. Rund um die Uhr. zwc.ch/texclean Pulvermühlestr. 84, Zentralwäscherei Chur «Lokal verankert – weltweit erfolgreich.» Remo Böni, Leiter Kreditorenbuchhaltung Auflösung am 28. September 2015... 3 REGION Südostschweiz | Donnerstag, 10. September 2015 Zahl der Berg- und Bikeunfälle markant gestiegen Das Kantonsspital Graubünden verzeichnet in diesem Sommer eine massive Steigerung der Bergund Bikeunfälle. So mussten im Vergleich zum Vorjahr 22 Prozent Personen mehr wegen Bergunfällen behandelt werden. Die Zahl der Bikeunfälle stieg gar um 41 Prozent. #Wahlen15GR Martin Candrian Berufsoffizier Flims Dorf, 1965 Liste 7: SVP/M 1 Wer sind Sie? Ich bin in Flims aufgewachsen und in Flims und in Chur (Kantonsschule) zur Schule gegangen. Seit meiner Geburt vor fünfzig Jahren lebe ich mit kurzen Unterbrüchen in Flims im Kanton Graubünden. Ich bin verheiratet und stolzer Vater von Lara und Luca. Seit meinem Jugendalter bin ich in verschiedenen Funktionen im Skirennsport als J+SLeiter, Skitrainer und Funktionär im Inund Ausland ehrenamtlich, aber auch beruflich unterwegs. Die zweite Hälfte meiner beruflichen Laufbahn bis heurte bin ich als Berufsoffizier in der Schweizer Armee tätig. Für die Schweizer Armee habe ich 2 Jahre als Militärbeobachter der UNO gedient. Ich engagiere mich seit etwa 5 Jahren auch politisch als Mitglied der Parteileitung der SVP Graubünden, als Mitglied des Parlaments Region Surselva und als Präsident der SVP-Regionalpartei Imboden. 2 Der Fachmann Christoph Sommer, Chefarzt Unfallchirurgie des Kantonsspitals Graubünden, weiss, wie Berg- und Bikeunfällen wirksam vorgebeugt werden kann. Er rät als Erstes zu einer guten Ausrüstung. Diese sollte man laut Sommer zudem sehr genau kennen. Zu empfehlen ist sodann eine exakte Tourenvorbereitung unter Einbezug von Informationen über die Beschaffenheit des Geländes. Speziell für Biker kann es hilfreich sein, dieses zuerst gründ- lich zu rekognoszieren und nicht schon bei der ersten Fahrt ans Limit zu gehen. Zudem ist der Wetterbericht vor jeder Tour genau zu studieren. Eine wichtige Präventionsmassnahme ist im Übrigen eine realistische Selbsteinschätzung. Weiter rät Sommer, sich nicht allein in die Berge zu begeben. Auch ist es ratsam, sich vor der Tour die Gefahren auszumalen, die auf einen zukommen können. Und schliesslich soll von Drogen Abstand genommen werden. (dea) 75 k 50 Restriktive Finanzpolitik 25 er Vorsicht schon vor der Tour: Worauf Berggänger und Biker achten müssen 100 i le olit era tsp Libc ha f rts Auch Adrian Schindler, Mediensprecher der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega mit Hauptsitz am Flughafen Zürich, stellt im Vergleich zum letzten Sommer eine markante Offene Aussenpolitik O rd Mehr Arbeit auch für die Rega suedostschweiz.ch/wahlen w& Anita Senti sagt, passierten in diesem Sommer sieben polizeilich registrierte Bergunfälle mit acht Verstorbenen. Nicht in dieser Statistik figuriert der Unfall einer Touristin , die in den Flimser Bergen von Mutterkühen zu Tode getrampelt wurde. Laut Senti zählte man im Kanton Graubünden allerdings schon im Jahr 2013 neun Bergtote und im letzten Jahr zehn Bergtote. r ute tz ba chu sge lts Au mwe U Gesondert betrachtet hat Sommer die Zahl der Bikeunfälle. «181 Personen mussten wegen Bikeunfällen behandelt werden, davon 82 Biker der Sparte Mountainbike Crosscountry, 80 Downhiller und 19 Rennvelofahrer», sagt der Chirurg. Im Vorjahr waren noch 128 verletzte Biker verzeichnet worden. Sommer konstatiert denn auch eine Steigerung von nicht weniger als 41 Prozent. Auch die Schwere der Verletzungen der Biker war höher, wie er sagt: «In diesem Sommer hatten wir acht lebensgefährlich verletzte Personen zu behandeln.» Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Verdoppelung. «Auch bei den Die vom Kantonsspital geführte Statistik wird untermauert von den Zahlen, welche die Kantonspolizei Graubünden erfasst hat. Wie Mediensprecherin Christoph Sommer Chefarzt Unfallchirurgie KSGR Steigerung der Einsatzzahlen fest. Sowohl von der Einsatzbasis Samedan als auch von der Einsatzbasis Untervaz aus seien weit mehr Einsätze zu verzeichnen gewesen, sagt er. «Ab Samedan wurden zwischen Juni und August 217 Einsätze geflogen und ab Untervaz 235», so Schindler. Demgegenüber waren es in der Vergleichsperiode des Vorjahres 164 ab Samedan und 183 ab Untervaz. Schindler erklärt sich die Steigerung wie folgt: «Die Einsatzzahlen der Rega widerspiegeln die Wetterbedingungen, das Freizeitverhalten und die Reisetätigkeit der Schweizer Bevölkerung sowie ausländischer Touristen in der Schweiz.» Da beispielsweise der vergangene Sommer sehr kalt und nass gewesen sei, sei es zu entsprechend weniger Einsätzen gekommen, sodass die diesjährige Zunahme umso grösser scheine. «Die Einsatzzahlen für diesen Sommer bewegen sich jedoch ungefähr auf dem Niveau des Sommers 2013», sagt Schindler. Die nationale und internationale Einsatztätigkeit der Schweizerischen Rettungsflugwacht sei denn auch immer gewissen Schwankungen ausgesetzt, hält der Rega-Sprecher fest. Wi Biker besonders gefährdet Schon acht Bergtote «Auch bei den leichter Verletzten hat sich die Verletzungsschwere gefühlsmässig deutlich erhöht.» La C hristoph Sommer, Chefarzt Unfallchirurgie des Kantonsspitals Graubünden (KSGR) in Chur, und sein Team hatten in diesem Sommer alle Hände voll zu tun. So trieb das anhaltend schöne Wetter die Menschen vermehrt in die Berge zum Wandern, Bergsteigen, Sportklettern, Gleitschirm- und Deltasegeln. Die Kehrseite der Medaille: Es passierten weit mehr Unfälle als im trüben Sommer 2014. Gemäss Sommer mussten in dieser Saison 62 Personen wegen Bergunfällen hospitalisiert werden. Im Vorjahr waren es noch 51 gewesen. Das entspricht einer Steigerung von 22 Prozent, wie Sommer erklärt. Zur Schwere der Verletzungen sagt der Facharzt mit Schwerpunkt Allgemeinchirugie und Traumatologie, 50 Prozent der Bergverletzten hätten im Kantonsspital stationär behandelt werden müssen. Diese Zahl liege im Bereich der Vorjahre. leichter Verletzten hat sich die Verletzungsschwere gefühlsmässig deutlich erhöht, so insbesondere, was die vielen Downhiller anbelangt», stellt Sommer fest. Diese könnten von Glück reden, dass sie oft haarscharf an einer schweren Verletzung vorbeischrammten. «So hat man aufgrund des Verletzungsmusters, das oft im Bereich des Schultergürtels-Nacken-Brustkorbes liegt, häufig den Verdacht auf schwerere innere Verletzungen wie Aortenriss oder Rückenverletzung», sagt der Fachmann. «Glücklicherweise bestätigt sich das dann meist nicht.» Neben dem «ausgesprochen guten Wetter» nennt Sommer die gesteigerte Attraktivität des Bikens als Grund für die Zunahme der Unfälle. Vor allem das Downhill-Biken werde gefördert. Dies durch die zunehmenden Möglichkeiten, den Sport in der Region auszuüben, wie zum Beispiel in Bike Parks auf der Lenzerheide oder in Flims. Ge Lib sel era lsc le ha ft von Denise Alig Bild Arno Balzarini/Keystone Ausgebauter Sozialstaat Die Berge sind kein Vergnügungspark: Auf Wanderungen – wie hier im Gebiet der Sulzfluh im Prättigau – braucht es eine gute Ausrüstung und viel Vorsicht. Für was stehen Sie? Ich möchte meine Erfahrung aus meiner beruflichen Tätigkeit als Berufsoffizier der Schweizer Armee und meines langjährigen ehrenamtlichen Engagements in Vereinen und Verbänden auch politisch zu Gunsten der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Die Basis für die Nachhaltigkeit unseres Wohlstandes ist Sicherheit und Stabilität in der Schweiz. Ein wichtiges Instrument zur Wahrung der Sicherheit ist eine Armee mit klarem Auftrag. Dieser Armee muss für die Auftragserfüllung gut ausgebildetes Personal und das qualitativ und quantitativ richtige Material zur Verfügung gestellt werden. Sicherheit und Stabilität sind die Basis für unser Wohlergehen. Eine wichtige gesellschaftliche Komponente in unserem Staat ist die Wahrung der Traditionen und das damit zusammenhängende Leben in Vereinen und Gesellschaften. Traditionen werden in Vereinen unter der ehrenamtlichen Führung von uns Bürgern gepflegt und hochgehalten. Dabei ist es wichtig, dass für unsere Jugend zum Beispiel im Sport die Strukturen der modernen Gesellschaft angepasst werden und somit ein Vereinsbeitritt verbunden mit der Bereitschaft zu Gunsten der Allgemeinheit mehr Verantwortung zu übernehmen wieder attraktiv wird. Wir müssen uns auf die ureigenen Werte der Gesellschaft besinnen! «Traditionen pflegen – Unabhängigkeit bewahren – Wohlstand erarbeiten!» Restriktive Migrationspolitik Mit dem Wahlfragebogen stellt die «Südostschweiz» alle Kandidatinnen und Kandidaten für die Nationalratswahlen vom 18. Oktober vor. Der Fragebogen wird von den Kandidierenden selber ausgefüllt. Die Spider-Grafik stammt von Smartvote.
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