Zahnwechsel und Zahnpflege Hund - Tierarztpraxis Schillerstrasse

Zahnwechsel und Zahnpflege
Zähne sind für Tiere nicht nur zum Zerkleinern der Nahrung wichtig, sondern auch zum Festhalten
von Gegenständen, wie z.B. Stöcken, Bällen, Spielzeugen und auch Spielgefährten. Die Zähne
erfüllen beim Tier ähnliche Aufgaben, wie für uns die Hände. Schenken Sie ihnen besondere
Aufmerksamkeit und kontrollieren Sie deshalb die Zähne Ihres Tieres.
Gewöhnt man ein junges Tier schon früh daran, sich ins Maul schauen zu lassen, ist ein erster
Schritt der Zahnpflege getan. Bei Erfolg kann natürlich eine Belohnung winken. Bis zum 6. Lebensmonat
wird das Milchgebiss durch das bleibende (permanente) Gebiss ersetzt, Anzahl der Zähne 42.
Während dieser Zeit kann es gelegentlich zu Störungen beim Fressverhalten und selten auch mal zu
Störungen im Allgemeinbefinden kommen. Meist stehen die Tiere diese Probleme selbst durch. Stellen Sie
aber Schwellungen, schief stehende Zähne oder doppelt vorhandene Zähne fest, sollten Sie
Ihr Tier beim Tierarzt vorstellen. Zahnfehlstellungen lassen sich bei frühzeitiger Erkennung oft
korrigieren. Die Zähne sollten gleichmäßig gewechselt werden, beide Kieferhälften sollten
symmetrisch aussehen.
Mit zunehmendem Alter lagern sich z.T. erhebliche Mengen Zahnstein an den Zähnen an. Diese
bräunlichen, krustigen Auflagerungen entstehen aus Speichel und Mineralablagerungen und
bieten Bakterien ein ideales Milieu zur Vermehrung. In Zahnfleischtaschen, in denen sich Futterreste angesammelt haben, finden sie ausreichend Nährstoffe. Stoffwechselprodukte dieser
Bakterien greifen den Zahnschmelz an, schädigen und zerstören damit den Zahn. Dies geht
einher mit Entzündungen des umliegenden Zahnfleisches, welches sich nach und nach zurückbildet – die Parodontose. Geht die Schädigung weiter lockert sich der Zahn, und weil auch die
Wurzel mitbetroffen ist, fällt er schließlich aus. Die Entzündungsprodukte werden dabei ständig
vom Tier durch Abschlucken und Einatmen im Körper verbreitet. Nicht selten werden dadurch an
anderen Organen wie Niere, Herz und Lunge Erkrankungen hervorgerufen.
Lassen Sie es soweit gar nicht erst kommen. Von Zeit zu Zeit kann es deshalb nötig sein, den
Zahnstein mittels Ultraschallreinigung zu entfernen. Das Tier wird hierzu in eine schonende
Narkose gelegt, weil es sich diese Behandlung nicht ohne Gegenwehr gefallen lassen würde.
Mancher Mensch würde beim Zahnarzt vielleicht auch gerne zubeißen ! Etwaige Zahnschäden
können nun ohne Schmerzen für das Tier behandelt werden. Danach erfolgt eine Glättung der
Zahnoberflächen durch eine gründliche Politur.
Was kann man zur Zahnpflege und Vorbeugung tun ?
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Putzen Sie Ihrem Hund doch die Zähne ! Am Besten 1x täglich abends nach dem Fressen
mit einer weichen Zahnbürste (Hunde-Zahnbürste oder Kleinkind-Zahnbürste). Es reicht,
dabei nur die Außenflächen der Zähne zu putzen.
Es gibt spezielle Tierzahncremes (mit Fleischgeschmack), die abgeschluckt werden
dürfen. Gewöhnen Sie Ihren Hund langsam an die Prozedur und verteilen dabei ordentlich
Streicheleinheiten.
Lassen Sie Ihren Hund an Kauknochen oder speziell zur Zahnreinigung hergestellten
Stangen kauen. Füttern Sie Ihrem Hund ein Trockenfutter. Das Kauen und Zerkleinern
erhöht merklich den Zahnplaqueabrieb.
Für Tiere tabu sollte das Spielen mit Steinen sein. Nicht nur, dass diese abgeschluckt werden
und schwere Magen-Darm-Erkrankungen hervorrufen, können Sie Zahnteile auch leicht
abbrechen lassen.
Filzbälle (Tennisbälle) sind ebenfalls nicht zum Spielen geeignet: Sand und Erde setzen
sich im Filz fest und wirken an den Zähnen wie Schmiegelpapier – hochgradiger
Substanzverlust an den Zähnen ist mit der Zeit die Folge. Besser also einen glatten
Gummiball benutzen.