GZA/PP 8180 Bülach 35. Jahrgang Mittwoch, 14. Oktober 2015 Nr. 42 Wir bauen für private Bauinteressenten. Schlüsselfertig, ab Plan, zum Festpreis. Immobilien-Ankauf zum Bestpreis Immobilien-Verkauf. Nur von privat an privat. www.immocloud-ag.ch Mobil 079 380 24 59 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Verlag Tel. 044 863 72 00 Fax 044 863 72 01 Brennpunkt Aktuell Schlusspunkt Interview mit Regierungsrat Heiniger Viele Unterländer von Schulden geplagt Rettungsübung in Neerach Thomas Heiniger ist seit 2007 Regierungsrat und Vorsteher der Gesundheitsdirektion. Im Gegensatz zu den anderen Kantonen funktioniere das Zürcher Gesundheitswesen überdurchschnittlich gut, sagt Heiniger. Seite 3 Die Schuldenfalle schnappt heutzutage gnadenlos zu. Es sind vor allem Kreditverträge und Onlineshops, die Unterländer in den Ruin treiben. Letzter Ausweg: Die Schuldenberatung. Der «Wochenspiegel» sprach mit Beratern. Seite 5 Ein umgekippter Bus, eine eingeklemmte Frau: Diese und weitere Probleme mussten die Einsatzkräfte vergangenen Samstag an einer Übung in Neerach lösen. Seite 20 Niederglatt: Konkursverfahren der Berico AG ist gesichert Nun ist klar: Der Konkurs der Niederglatter Traditionsfirma Berico AG kann im summarischen Verfahren durchgeführt werden. Nach Angaben von Notar Christian Bucher vom Konkursamt Niederglatt seien genügend «freie Aktiven» vorhanden, um die Verfahrenskosten decken zu können. Ein dem «Wochenspiegel» vorliegender Auszug aus dem Betreibungsregister vom 2. Oktober listet Forderungen von rund 670 000 Franken auf. Rund ein Drittel davon sind Lohnforderungen. Nach Buchers Angaben dürfte die tatsächliche Summe jedoch wesentlich höher sein. Der Notar will aber noch keine Zahl nennen, da Gläubiger noch bis zum 26. Oktober Forderungen einreichen können. Ob und in welcher Höhe Dividenden ausbezahlt werden können, wird sich erst im Verlauf des Verfahrens zeigen. Bucher sagt aber: «Es ist mit erheblichen Verlusten zu rechnen.» Inzwischen ist auch klar: Der Konkurs der Niederglatter Metallbaufirma Berico kam keineswegs überraschend. Wie Angestellte gegenüber dem «Wochenspiegel» sagten, wurde der Lohn schon seit Monaten nicht mehr regelmässig ausbezahlt. So erhielt beispielsweise ein Mitarbeiter seinen Dezember-Lohn erst Mitte Juli dieses Jahres. Ende letzten Jahres stockte es dann auch in der Produktion, weil zahlreiche Firmen der Berico nur noch gegen Vorauszahlung Material lieferten. Mehr auf Seite 11 Das Flüchtlingsprovisorium an der Badenerstrasse ist bereits belegt. Zusätzlich soll ein Container für Büros und Lagerräume genutzt werden. Foto: fzw. Flüchtlingsstrom könnte Stadt Bülach zu Notmassnahmen zwingen Hält der Zustrom von Flüchtlingen weiter an, mangelt es in Bülach schon bald an Notunterkünften. Dennoch stockt die Planung für das geplante Flüchtlingszentrum. Es ist sogar möglich, dass der Stadtrat das Projekt zurückzieht. Flavio Zwahlen Die veränderte Bundesasylpolitik hat dazu geführt, dass Bülach mehr vorläufig aufgenommene Personen und anerkannte Flüchtlinge beherbergen muss. Wie der Stadtrat kürzlich mitteilte, seien deshalb bereits alle 48 Plätze an der Badenerstrasse belegt. Weil nun keine Büros und Lagerräume mehr zur Verfügung stehen, hat der Stadtrat kürzlich einen Kredit von 101 000 Franken für einen weiteren Container bewilligt. Asyl in Zivilschutzanlage Eine Entspannung bei den Flüchtlingsströmen ist derzeit nicht sichtbar. Stadtrat Ruedi Menzi sagt deshalb: «Sollte sich die Situation weiter verschärfen, werden wir Notmassnahmen ergreifen müssen.» Bei der Stadt denkt man daran, schlimmstenfalls Zivilschutzanlagen zu öffnen. Menzi will dies aber vermeiden. «Es ist nicht gut, wenn wir die Leute unterirdisch unterbringen», betont er auf Anfrage des «Wochenspiegels». Die Situation entschärfen könnte das für knapp 7 Millionen Franken geplante Flüchtlings- und Asylzentrum am Müliweg gegenüber der Kaserne. Es würde 136 Personen Platz bieten. Der Stadtrat überwies dem Gemeinderat im März den Antrag zum Verpflichtungskredit. Doch die zuständige Fachkommission III sowie die Rechnungsprüfungskommission wurden gebeten, die Beratung des Geschäfts vorläufig nicht vorzunehmen. Menzi hierzu: «Das Projekt wurde in der Zwischenzeit noch einmal überarbeitet und baulich optimiert.» Dennoch ist das Geschäft derzeit sistiert. Fachkommission und RPK sollen in den nächsten Wochen über das weitere Vorgehen informiert werden. Menzi lässt durchblicken, dass das Projekt aufgrund der baulichen Überarbeitung gänzlich zurückgezogen werden könnte. Den entsprechenden Entscheid werde in der Projektgruppe gefällt. Antworten vom Stadtrat verlangt Im Parlament hat das stadträtliche Zögern bei der Realisation des Flüchtlings- und Asylzentrums Konsternation ausgelöst. Felix Böni (Grüne), Präsident der zuständigen Fachkommission III, verlangt nun in einer Interpellation vom Stadtrat Antworten. Böni: «Wir müssen mit dem Neubau des Flüchtlingszentrums beginnen. Es wird dringend benötigt.» Antworten dürften nach Bönis Angaben aber erst im Dezember vorliegen. ANZEIGEN Ernährungsberatung für Sie & Ihn • Stoffwechselanalyse • 1-Phasen-Abnehmprogramm • 3-Phasen-Abnehmprogramm • Einzelkonsultationen möglich • BIA-Analyse der Körperzusammensetzung • Nahrungsergänzungsmittel • Persönliche Mikronährstoffe Einfach und schnell einen persönlichen Beratungstermin vereinbaren. Wir freuen uns auf Sie! Kaminsky & Zehnder Embrach Im Feld 34, 044 865 56 78 Bülach Dammstr. 5, 076 493 06 88 www.ernaehrung-abnehmen.ch Tag der offenen Tür 24./25. Oktober 2015 von 14 bis 18 Uhr Senioviva Pflegeheim Oerlikon Regensbergstrasse 165 CH-8050 Zürich Telefon 044 466 88 50 E-Mail [email protected] Internet www.senioviva.ch 2 Wochenspiegel Nr. 42 TRIBÜNE 14. Oktober 2015 GASTKOMMENTAR PRESSESCHAU Die Einsamkeit hat viele Namen Jürg Frey * Kennen Sie das? Trennung, Abschied, Schmerz, Verlust, Mobbing, Kündigung oder Alter? Das sind nur einige Gesichter, die die Einsamkeit hat. Gute Freunde könnten helfen. Ich meine Freunde, nicht Friends; Sie wissen, was ich meine. Wahre Freunde sind Raritäten. Sie halten ein Leben lang zu einem, in guten wie in schlechten Zeiten. Sie quasseln nicht nur über sich, sie toppen nicht alles und jedes – sind vor allem gute Zuhörer. Sie simsen nicht ständig, und ihr Handy schrillt schon gar nicht dauernd. In der Regel ist es sogar ausgeschaltet. Noch besser: Er oder sie hat es gar nicht dabei, wenn sie sich treffen und unterhalten. Es ist, als ob man für kurze Zeit verschmilzt, sich gedanklich in Gefühlen austauscht, zuhört, berät, ohne zu werten oder zu bestimmen, jeder gibt, jeder nimmt – und wenn man sich wieder trennt, weiss man, es gibt die Einsamkeit auch in einer Form, die zufrieden macht und glücklich. Es reicht oftmals schon, sich zusammen auf ein Bänkli zu setzen und zu geniessen. Ohne Worte, das Gefühl, die Schwingung, die Umgebung, das Rauschen des Winds im Blätterwald, das Plätschern eines Bächleins, das Gezwitscher der Vögel ergänzen die Verbindung vollständig. Finden Sie sich darin? Gratuliere, ob in der Gruppe oder zu zweit, Sie besitzen das grösste Glück dieser Welt. Fast bin ich etwas neidisch. ANZEIGEN «Es reicht oftmals schon, sich zusammen auf ein Bänkli zu setzen und zu geniessen» Meine Erfahrungen sind da anders. Vielleicht liegt es an mir. Ich besitze kein Superhandy, nerve mich, wenn mich ständig jemand unterbricht oder nicht zuhört, sich mitten im Gespräch abwendet oder das Unding klingelt und die Tochter fragt: «Mami, ich weiss nicht, soll ich die weissen oder die schwarzen Schuhe anziehen.» Es nervt, wenn der Ehemann mit dem Handy am Ohr durch die Einkaufshallen schlendert und seine Frau ihm ins Ohr trötet, was er wo findet. Es nervt, wenn eine Mutter, die ihren Kinderwagen durch die Gassen schiebt, quatschend das Teil am Ohr hält. Es nervt, wenn Hundebesitzer, die den Vierbeiner hinter sich lassen, der gerade sein Geschäft erledigt, nicht reagieren, um die Ausscheidung im nächstgelegenen Robidog zu entsorgen. Wie einsam muss sich ein Hund fühlen. Doch die Besitzer haben heute keine Zeit mehr – in die Kacke tritt eh ein anderer, shit happens. Dann gibt es noch den Kaffeetreff, wo jeder oder jede die Geschichte des andern toppen will. Da wird geprahlt: «Meine Tochter ist gerade in den Staaten, das heisst für ein Jahr im College.» Das Gegenüber kontert: «Meine Tochter, die studiert jetzt Medizin.» Und die Dritte am Tisch beginnt: «Unsere Nichte die ...», drrrringg, schrill, Melodie, «ach mein Mann ruft gerade an.» Den Unterbruch nutzt jemand anders und sagt: «Schaut, ich hab hier ein Foto von meinen Enkeln.» Sekunden später ist zu hören «Ach ja, wartet, ich habe auch eines.» Sie dürfen die Geschichte gerne weiterspinnen. Nein, Freunde hab ich nicht, leider. Liegt es vielleicht doch an mir? Einsamkeit hat viele Namen, manchmal ist sie auch willkommen, zum Beispiel wenn ich für Sie, liebe Leserinnen und Leser, schreibe. Sollten Sie mir mal im Café begegnen oder auf einer Bank oder wo auch immer: Herzlich willkommen – aber schalten Sie bitte Ihren digitalen Freund auf «Off» und geniessen Sie mit mir den Augenblick. * Jürg Frey, 55, wohnt in Teufen. Er ist Kinderbuchautor. Flughafen: Der Sommer brachte neue Rekordwerte für Flüge nach 22 Uhr. Seit der Einführung der verschärften Nachtsperre im Jahr 2010 nimmt die Zahl der Flüge in den Nachtstunden stetig zu. Verschiedene Massnahmen sollen Gegensteuer geben. Dies berichtet der «Landbote». Im Jahr 2010 wurde die Nachtflugsperre verschärft. Statt bis Mitternacht darf nach offiziellem Flugplan seither nur noch bis 23 Uhr geflogen werden. Danach folgt eine halbe Stunde für den Verspätungsabbau, geplant werden dürfen in dieser Zeit aber keine Flüge. Ab 23.30 Uhr braucht es dann eine Ausnahmebewilligung, wenn Flugzeuge noch landen oder starten wollen. Davon gab der Flughafen diesen Sommer besonders viele aus. Sind es seit 2011 im Schnitt 11 pro Monat, waren es in den drei Sommermonaten Juni bis August genau 66. Für den Flughafen ist klar, dass die Kapazität tagsüber verbessert werden muss, damit es weniger Verspätungen gibt, die sich bis in die Nachtstunden auswirken. Wegen verschiedener Sicherheitsüberlegungen habe sich die Kapazität nämlich seit 2011 verschlechtert, sagt Flughafensprecher Michael Stief. Kapazitätsverbesserungen wären in der Mittagsspitze mit Südstarts möglich. Oder mit längeren Pisten. Langfristig wird eine dieser Varianten umgesetzt werden müssen, wenn der Flughafen weiterwachsen will. Kantonsschulen/Bülach: Weil die obligatorischen Hauswirtschaftskurse vorverschoben werden, fällt die «Husi» für zwei Jahrgänge aus. Trotzdem gehen einige in den Ferien freiwillig kochen und putzen. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger». Kürzlich lief die Anmeldefrist ab, und Carolina Frischknecht vom Sekretariat der Hauswirtschaftskurse meldet: «Wir sind ausgebucht.» Von den etwa 1800 Schülerinnen und Schülern, die angeschrieben wurden, haben sich rund 300 angemeldet. «Die Nachfrage ist erfreulich – offenbar hat die ‹Husi› einen ganz guten Ruf bei den Jugendlichen», sagt Frischknecht. So werden im nächsten Sommer insgesamt 130 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in den kantonseigenen Zentren Affoltern am Albis, Bülach und Weesen sowie in den zugemieteten Häusern in Bösingen und Flumserberg ihre «Rüebli-RS» absolvieren. Für den zweiten Kurs am Ende des Schuljahrs 2016/17 konnte der Strickhof noch zwei weitere Kurszentren mieten. «Damit können wir voraussichtlich allen Interessierten einen Platz anbieten», sagt Frischknecht. Sind es vor allem die Mädchen, die freiwillig an den Herd oder an die Nähmaschine einrücken? «Überhaupt nicht», sagt Carolina Frischknecht, die sich mittlerweile einen ersten Überblick über die Anmeldungen verschafft hat. «Ich schätze ein Verhältnis Mädchen : Buben von 60 zu 40.» BRENNPUNKT Steuerfüsse in Höri und Rorbas sollen unverändert bleiben Der Steuerfuss der Gemeinde Höri soll bei 45 Prozent bleiben. Der Gemeinderat hat den Voranschlag 2016 genehmigt. Es sind Aufwendungen von 11,35 Millionen und Erträge von fast 9 Millionen Franken budgetiert. Der Aufwandüberschuss beläuft sich auf knapp 380 000 Franken. Zusätzlich sind im Verwaltungsvermögen Nettoinvestitionen von 1,46 Millionen geplant. Nun wird die RPK den Voranschlag prüfen und für die Gemeindeversammlung verabschieden. Ebenfalls gleich, und zwar bei 41 Prozent, soll der Steuerfuss in Rorbas bleiben. Der Gemeinderat hat den Voranschlag der Politischen Gemeinde zuhanden der RPK und der Gemeindeversammlung verabschiedet. Für das nächste Jahr wird in der laufenden Rechnung mit einem Aufwand von 11,17 Millionen Franken und einem Ertrag von 11,187 Millionen Franken gerechnet. Der Ertragsüberschuss beläuft sich auf 17 000 Franken. Das Budget der Investitionsrechnung weist Ausgaben von 641 000 und Einnahmen von 100 000 Franken aus. (pd.) Neerach: Felder über Hydranten bewässern Von Ende August bis Ende Dezember 2017 dürfen die Bauern aus Neerach via Hydranten ihre Felder bewässern. Der Gemeinderat hat einer Testphase zugestimmt. Während dieser Zeit können die Bauern ab 23 Uhr insgesamt maximal 100 Kubikmeter Wasser pro Nacht beziehen. Am Vortag müssen sie den Wasserbezug bis 17 Uhr beim Brunnenmeister anmelden. Dieser gibt auch den Wasserzähler ab und bestimmt, welcher Bauer in welcher Nacht wie viel Wasser beziehen darf. Die Kosten setzen sich aus dem Wassertarif und der Miete von 50 Franken für den Wasserzähler zusammen. Wenn diese Bedingungen nicht eingehalten werden oder besondere Umstände wie Trockenheit und Wasserknappheit eintreten, kann der Gemeinderat die Wasserabgabe unterbinden. (pd.) Rafz: Rekurs gegen Fahrplanänderung Die Bushaltestelle Rafz Post soll nicht mehr durch die Buslinie 670 bedient werden. Dadurch würden die Direktverbindung vom Dorfzentrum zu den Nachbargemeinden und die Anbindung an die künftige S9 nach Schaffhausen entfallen, heisst es in einer Mitteilung des Gemeinderats. Für den Gemeinderat ist dies unverständlich, und er hat Rekurs beim Regierungsrat des Kantons erhoben. (pd.) ANZEIGEN Wochenspiegel Nr. 42 14. Oktober 2015 3 Thomas Heiniger: «Wir haben kaum je eine zweite Chance, um Leben zu retten» Wir sind sozusagen Geburtshelfer des elektronischen Patientendossiers, das die ersten Zürcherinnen und Zürcher bereits kommendes Jahr eröffnen können. Bald können im Kanton die ersten Ärzte die Daten ihrer Patienten elektronisch abrufen. Dies vermindere Risiken und erhöhe die Sicherheit, erklärt Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger. Ein elektronisches Patientendossier – was ist das? Dieses Dossier enthält alle für den behandelnden Arzt, für ein Spital oder ein Heim relevanten Gesundheitsdaten einer Person. Alle durch den Patienten ermächtigten Personen können mittels des elektronischen Patientendossiers, kurz EPD genannt, überall und zu jeder Zeit auf die nötigen Informationen zur Gesundheit einer Person zugreifen. Dies kann im Notfall lebensrettend sein. Rolf Haecky Thomas Heiniger, wie jeden Herbst reden alle über die weiter steigenden Prämien der Krankenkassen und Kosten im Gesundheitswesen. Moment, stellen wir vorweg einmal klar: Das Gesundheitswesen selbst verursacht keine steigenden Kosten – das sind wir als Patienten, die das qualitativ hochstehende medizinische Angebot immer stärken nutzen. Was meinen Sie mit «stärker nutzen»? Wir alle beziehen Medikamente, suchen einen Arzt auf, lassen uns im Spital behandeln oder unterziehen uns einer Physiotherapie. Nehmen wir das Spital als Beispiel. Allein vergangenes Jahr haben sich im Kanton Zürich 230 000 Kinder, Frauen und Männer in einem Krankenhaus behandeln lassen. Dadurch, dass wir immer älter werden und immer mehr Menschen in unserem Kanton leben, werden diese Zahlen tendenziell weiter steigen. Das bedeutet, der wachsende Bedarf an medizinischen Angeboten ist für die zunehmenden Kosten verantwortlich. Uns ist unsere Gesundheit sehr wichtig, weshalb wir auch bereit sind, einiges in sie zu investieren. Wir treiben Sport, ernähren uns möglichst gesund – und beanspruchen eben das vorhandene medizinische Angebot, wann immer wir das für nötig halten. Immerhin: Damit das möglichst selten der Fall ist, räumen wir der Prävention eine hohe Priorität ein. Die Menschen im Kanton Zürich sind fit, und wir sorgen dafür, dass auch das Gesundheitswesen fit bleibt. Und wie trimmen Sie das Gesundheitswesen fit? Unsere Maxime lautet: Das Gesundheitswesen im Kanton Zürich arbeitet effizient, wirtschaftlich und qualitativ hochstehend. Der Vergleich mit anderen Kantonen belegt, dass wir ein überdurchschnittlich gut funktionierendes Gesundheitswesen haben. Überdies zeigen uns die jährlichen Umfragen, wie zufrieden die Patientinnen und Patienten im Kanton Zürich mit den Spitälern und anderen Dienstleistern im Gesundheitswesen sind. Also sind auch Sie zufrieden. Grundsätzlich einmal – ja. Egal, wo jemand wohnt: In unserem Kanton lässt sich fast von überall her innert zehn Minuten ein Spital erreichen. Das Netz der Arztpraxen ist dicht Regierungsrat und Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger: «Ein ‹Gärtlidenken› ist im Gesundheitswesen schlicht untragbar.» Foto: Thierry Haecky und weit verzweigt und für alle gut verfügbar. Das ist ein wesentlicher Beitrag zu einer hohen Lebensqualität. Andere Kantone verfügen weit weniger über ein solch breit gefächertes medizinisches Angebot auf einem solch hohen Niveau. All das spricht dafür, dass unser System gut funktioniert. Doch nichts ist so perfekt, dass sich nichts mehr verbessern liesse. Und das gilt auch für das Zürcher Gesundheitswesen? Natürlich. Wo die Strukturen so komplex sind, wo so viele Personen, Institutionen und Organisationen zusammenarbeiten, entstehen unzählige Schnittstellen. Hier sehen wir Potenzial, um die Abläufe weiter zu optimieren und noch patientenfreundlicher zu entwickeln. Bitte erläutern Sie, was unter Schnittstellen zu verstehen ist. Schnittstellen entstehen, wenn der Hausarzt den Patienten an einen Spezialisten weiter weist, wenn der Krankenwagen einen Verunfallten in die Notfallaufnahme einliefert, wenn die Klinik ihn zur Nachpflege in die Obhut der Spitex entlässt. Das sind Schnittstellen, hier müssen zwei verschiedene Akteure miteinander kommunizieren, oft unter erschwerten Umständen. Dies kann zu Doppelspurigkeiten oder gar Fehlern führen. Und genau deshalb sind wir zusammen mit den verschiedenen Akteuren daran, diese Schnittstellen in Nahtstellen umzuwandeln. Fehler in der Notfallkette? Das ist ein heikler Punkt. In der Regel gilt: Im Notfall haben Sanitäter keine zweite Chance, um Leben zu retten. Da darf nichts schiefgehen, da darf niemand Zeit verlieren. Wenn nun zum Beispiel Rettungskräfte im Krankenwagen dem Notfallpatienten Infusionen stecken, die nicht zum System des Spitals passen, ist das Personal der Notfallaufnahme gezwungen, neue zu stecken. Deshalb müssen das System und die Arbeit der Rettungsdienste und der Notfallaufnahmen klar aufeinander abgestimmt sein. Das gilt für alle anderen Nahtstellen im Gesundheitswesen in gleicher Weise – wir wollen weitgehend einheitliche Standards schaffen – zur Sicherheit der Patienten und um Leerläufe und Mehraufwand zu verhindern. Was war oder ist das Problem? Wie überall treffen wir auch im Gesundheitswesen auf Grenzen zwischen den verschiedenen Akteuren – und die bauen wir ab. Der Krankenwagen, der frei ist und sich am nächsten zum Notfallort befindet, fährt den Patienten ins nächste Spital, egal zu welcher Organisation oder zu welcher Klinik dieser Sanitätswagen gehört. Das ist eines der Ziele, die wir diskutieren. Hier ist ein «Gärtlidenken» schlicht untragbar. Sie haben sich unter anderem das Ziel gesetzt, im Gesundheitswesen neben der Effizienz auch die Innovationskraft zu fördern. Krankenkassenprämien: Es wird mehr verlangt, als notwendig wäre Für grundversicherte Erwachsene steigen die Prämien im Kanton Zürich kommendes Jahr im Schnitt um 3,6 Prozent – dies ist weniger als im Schweizer Durchschnitt, der 4,0 Prozent beträgt. Das ist die erfreuliche Nachricht. Unerfreulich ist für Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger hingegen, dass der Bund die Krankenkassen dazu zwingt, im Kanton mehr aufzuschlagen, als sie selbst wollten. Und zwar 0,4 Prozentpunkte mehr. Die Kassen selbst hatten beantragt, die Prämien le- diglich um durchschnittlich rund 3,2 Prozent zu erhöhen. Denn sie verfügen im Kanton zum Teil über ein Kapitalpolster oder haben im vergangenen Jahr Gewinne erzielt. Doch der Bund schreibt vor, die Prämien müssten jedes Jahr kostendeckend sein, und verbietet den Kassen, frühere Gewinne zu nutzen, um die Prämien zu vergünstigen. Das bedeutet: Der Krankenversicherer muss den Gewinn zurückbehalten und die Reserven erhöhen, statt diesen im Folgejahr den Versicherten über tiefere Prämien weiterzugeben. Dazu erklärt Thomas Heiniger: «Das Bundesamt für Gesundheit schränkt so zum einen die unternehmerische Freiheit der Krankenversicherer ein und überbürdet zum anderen den Versicherten unnötig höhere Prämien.» Dies könnte sich auf das Jahr 2017 hin ändern, wenn das Krankenversicherungsaufsichts-Gesetz (KVAG) in Kraft tritt. Dieses ermöglicht den Kassen, Gewinne in einem Jahr mit Verlusten im Folgejahr zu kompensieren. (rhk.) Das EPD ist wieder ein neues Instrument, das Kosten verursacht. Nein, wir müssen nichts Neues aufbauen, sondern verbessern dank des EPD nur die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren. Das erhöht den Nutzen und steigert die Effizienz. Alle Ärzte und Spitäler verwalten bereits heute die Daten ihrer Patienten. Das EPD vereinfach lediglich den Zugriff auf diese Daten. Die Krankengeschichte ist lückenlos überblickbar, jede Ärztin, jeder Arzt sieht genau, wer den Patienten bereits worauf untersucht hat und welche Therapien oder Medikamente eingesetzt wurden. Auf diese Weise fallen doppelte oder unnötige Untersuche und Analysen weg, was letztlich das Fehlerrisiko vermindert und mehr Sicherheit in den Diagnosen bedeutet. Damit ein EPD wirklich etwas taugt, müssen alle mitziehen und die ihnen bekannten Daten einspeisen. Auf unsere Initiative hin haben sich alle wichtigen Verbände des Zürcher Gesundheitswesens bereit erklärt, sich am Aufbau und Betrieb eines kantonsweiten E-PatientendossierEDV-Programms zu beteiligen. Konkret sind dies die Ärztegesellschaft, der Apothekerverband, die Curaviva, also die Heime, der Spitex-Verband und der Verband Zürcher Krankenhäuser. Inzwischen hat der Trägerverein, den vorläufig unsere Direktion leitet, den Auftrag für die technische Plattform vergeben. Gemeint ist die Plattform, über die die betroffenen Ärzte, Spitäler und andere Akteure die Patientendaten untereinander austauschen können. Und damit flattern künftig die Krankheitsdaten von Frau Müller und Herrn Meier frei im Netz herum. Nein, jede Patientin und jeder Patient bestimmt selbst, wer über das Dossier auf welche persönlichen Daten zugreifen und sie einsehen darf. So, wie dies das von National- und Ständerat am 19. Juni verabschiedete Gesetz über das EPD vorsieht. Zur Person Thomas Heiniger, 58, FDP, wohnt in Adliswil. Er ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. Heiniger ist Jurist mit Doktorat. Er war Schulpfleger, später Stadtrat und Stadtpräsident von Adliswil. Von 1999 bis 2007 gehörte er dem Kantonsrat an. Seit 2007 ist Heiniger Regierungsrat und Vorsteher der Gesundheitsdirektion. Bisher erschienen: Interview mit Mario Fehr (9. September). 4 Vorher. Nr. 42 14. Oktober 2015 Fotos: zvg. MARKTPLATZ Nach 7 Monaten: Minus 20 Kilo. Publireportage ParaMediForm: Ihr Schritt zu einem neuen Selbstwertgefühl ParaMediForm ist ein Institut für Gesundheit, Wohlbefinden und Gewichtsabnahme. Dabei wird auf individuelle Beratung gesetzt. Die Beratung ist geprägt durch eine persönliche und intensive Betreuung, auch über viele Jahre. Sie ist fachlich sowie qualitativ auf dem höchsten Niveau, um Ihnen das nötige Wissen zu vermitteln. Das individuelle Essverhalten wird analysiert. Mit den erhaltenen Informationen wird ein persönlich abgestimmter Ernährungsplan erstellt. ParaMediForm baut auf die klassischen Richtlinien der gesunden Ernährung und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Individualität des Stoffwechsels. Wir ermitteln Ihr persönliches Stoffwechselprofil, denn mit individueller Er- ANZEIGEN nährung kommen wir noch leichter ans Ziel. Stimmt das Verhältnis der Nahrungsmittelgruppen zueinander, kann Ihr Körper das Aufgenommene besser verbrennen. Das verleiht Ihnen mehr Energie und vermeidet Hungergefühle. Die ParaMediForm-Methode eignet sich für Menschen mit und ohne Gewichtsprobleme. Mit der individuellen Begleitung erhalten Sie die Motivation, die Sie benötigen, um ihre Ziele zu erreichen. Wir setzen gemeinsam ein Ziel fest, das wir in realistischer Zeitspanne erreichen können. Wir verwenden keine Produkte, wie Medikamente oder Diätdrinks. Informieren Sie sich, die erste Beratungsstunde ist kostenlos und unverbindlich. (pd.) Charlotte Kaminsky und Iris Zehnder, Dammstrasse 5, Bülach. Terminvereinbarung unter 044 865 56 78 oder 076 493 06 88. Weitere Fotos «vorher/nachher» unter www.ernaehrung-abnehmen.ch. Wochenspiegel AKTUELL Elisabeth Mauerhofer aus Bülach führt seit 30 Jahre Kinder durch den Strassenverkehr. Foto: zvg. Sicherheit durch Selbstständigkeit Die Zahl der Verkehrslotsen hat in den letzten Jahren in der Schweiz leicht abgenommen. Für Thomas Schib, Dienstchef der Kinder- und Jugendinstruktion der Kantonspolizei Zürich kein Grund zur Sorge. Erstens seien die Zahlen im Kanton Zürich ziemlich konstant und zweitens seien Lotsen für die Selbstständigkeit der Kinder kontraproduktiv. Diese würden zwar sicher über die Strasse geführt, lernen aber nicht, selber auf den Verkehr zu achten. In dasselbe Horn bläst eine Studie des Bundesamts für Strassen aus dem Jahr 2010: «Verkehrslotsen dürfen nicht dauerhafte Einrichtungen werden. Gefährliche Stellen müssen so gestaltet sein, dass Kinder sie selbstständig meistern können,» heisst es dort. Andere Massnahmen können den Kindern viel besser helfen, ist Schib überzeugt. Er plädiert dafür, dass die Kinder, solange sie nicht alleine gehen könne, von einem Erwachsenen begleitet werden sollen. Dieser soll, anders als die Lotsen, den Verkehr nicht anhalten, sondern die Kinder wenn nötig, auf Fehler hinweisen. Er ist auch der Meinung, die Kinder seien dank guten Instruktionen der Polizei in Schulen und Kindergärten sowie mehrmaligen Ablaufens des Weges vor Schulbeginn durchaus in de Lage, alleine zu gehen. Durch verbesswerte Infrastruktur ist die Sicherheit für die Kinder laut TCS ohnehin grösser geworden. Verkehrsinseln und bessere Sichtbarkeit bei Fussgängerstreifen, sowie mehr 20er und 30er Zonen tragen dazu bei. Trotz all diesen Massnahmen gibt es im Zürcher Unterland immer noch etwa 80 Verkehrslotsinnen. Eine dieser Lotsinnen ist Elisabeth Mauerhofer. Sie führt in Bülach seit 30 Jahren Kinder sicher durch den Verkehr. Als Dank wurde sie dieses Jahr am TCS-Lotsenanlass von der Kantonspolizei und vom TCS mit einem Blumenstrauss und einem Erinnerungsbild beschenkt. (oli) ANZEIGEN Nr. 42 14. Oktober 2015 5 Unterländer in der Schuldenfalle Viele Unterländer leben in Schulden. Doch wie gerät man in die Schuldenfalle, und wie kommt man wieder raus? Der «Wochenspiegel» sprach mit Institutionen, die verschuldeten Leuten beratend zur Seite stehen. Flavio Zwahlen Viel Geld zu verdienen, ist eine gute Sache. Doch richtig mit diesem umzugehen, ist weitaus wichtiger. Ansonsten landet man schneller in der Schuldenfalle, als einem lieb ist. Heutzutage kann man sich an vielen Orten leicht Schulden einfangen. So zum Beispiel in Onlineshops oder bei Leasingverträgen für Autos. Auch viele Unterländer haben Probleme im Umgang mit ihrem Geld. Ihnen bieten sich verschiedene Möglichkeiten, um die finanzielle Lage wieder in Ordnung zu bringen. Da wären zum Beispiel die Budgetberatungen. Sie sollen eine Verschuldung verhindern. Wer aber bereits Schulden hat, muss sich bei einer Schuldenberatung anmelden. Dort versuchen Experten, die Geldprobleme in geeigneter Weise abzubauen. Keinen Überblick über das Geld Die Ursachen einer Verschuldung sind vielfältig. Silvia Bruinink ist Schuldenberaterin bei Caritas Zürich, sie sagt: «Wenn kritische Ereignisse eintreten, wie zum Beispiel eine Trennung oder Scheidung, kann es sein, dass das Budget nicht mehr aufgeht. Wenn zusätzlich noch Leasingoder Kreditverträge vorhanden sind, ist das für viele nicht mehr tragbar.» Menschen, die krank oder arbeitslos werden oder von der Sozialhilfe le- Achtung Schuldenfalle: Das einfache Zahlungssystem beim Onlineshopping verleitet viele zum Kauf. ben müssen, würden sich oftmals verschulden, meint Bruinink weiter. Stefan Ochs ist Budgetberater. Er hat vor zwei Jahren das Start-up «Mein Geld reicht» ins Leben gerufen. Ochs hat dabei verschiedene Angebote entwickelt, die den Umgang mit Geld erleichtern sollen (siehe Box). «Viele Leute sagen ihrem Geld nicht, was es machen soll», sagt Ochs. Oftmals gehe man zu viele Verpflichtungen ein und verliere den Überblick. Eine weitere Anlaufstelle für Beratungen ist die Fachstelle für Schuldenfragen im Kanton Zürich. Katharina Blessing ist Co-Geschäftsleiterin der Fachstelle. Sie sagt: «Bei uns rufen vor allem Leute an, die nicht mehr wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen, oder schon Be- «Mein Geld reicht» Stefan Ochs hatte selbst jahrelang sein Geld nicht im Griff. Er lernte jedoch, mit seinen Finanzen umzugehen, und will dies nun an andere Leute weitergeben. Durch sein Start-up «Mein Geld reicht» hat er verschiedene Angebote entwickelt: Eine kostenlose E-Mail-Serie, die man auf www.meingeldreicht.ch abonnieren kann, einen dreiteiligen Kurs, individuelle Coachings und neu «Das Booklet», eine Kurzanleitung, wie man schrittweise die Kontrolle über sein Geld erlangt. Auf der Homepage sind unter anderem drei Werkzeuge beschrieben, die man laut Ochs braucht, um sein Geld in den Griff zu bekommen: fünf Grundsätze, einen Plan, sechs Meilensteine. (fzw.) treibungen erhalten haben.» Die Anrufe kämen jedoch meist zu einem Zeitpunkt, zu dem die Verschuldung schon weit fortgeschritten sei, so Blessing weiter. Individuelle Beratungen Wenn eine telefonische Auskunft nicht ausreicht, bieten alle zuvor angesprochenen Institutionen individuelle Beratungen an. Silvia Bruinink von Caritas Zürich sagt: «Wir betrachten jeden Fall unterschiedlich.» Wichtig sei, dass keine neuen Schulden dazukommen und Rechnungen wie Miete und Krankenkasse bezahlt würden, meint die Schuldenberaterin weiter. «Vielmals bleibt aber trotz der persönlichen Beratung ein Leben in Schulden», sagt Bruinink. Katharina Blessing von der Fachstelle für Schuldenfragen im Kanton Zürich zu den individuellen Beratungen: «Wir hören zu, fragen nach, schauen das Budget und die Schulden an und zeigen dann eine mögliche, realistische Lösung auf.» Bei einer Schuldensanierung unterbreite man den Gläubigern einen dem Sanierungsbudget entsprechenden Ratenvorschlag (nach den Richtlinien des Dachverbands der Schuldenberatungen Schweiz), so die Co-Geschäftsleiterin weiter. Stefan Ochs geht anders an die Sache heran. «Ich Foto: dj. schaue mir die finanzielle Situation meiner Kunden genau an und versuche ihnen so einfach wie möglich zu helfen, damit sie das Gelernte selber nachhaltig anwenden können.» Das heisst, Stefan Ochs gibt verschuldeten Leuten einfache Hilfsmittel zur Hand und motiviert sie, ihre Sicht auf das Geld zu ändern. Laut Ochs sollte sich jeder bewusst sein: «Ich bin der Chef meines Geldes, und ich sage, wo es hinfliesst.» Das Ziel sei nicht, von heute auf morgen alle Probleme zu lösen, sondern Schritte in die richtige Richtung zu machen, sagt der Unterländer Budgetberater. Schulden: Wie man sie verhindert Wenn man sich an einige Regeln hält, kann man eine Verschuldung verhindern. Wichtigster Punkt, da sind sich alle Berater einig: Man muss Rückstellungen machen. Budgetcoach Stefan Ochs sagt: «Es kann immer wieder eine sehr hohe und vor allem unerwartete Rechnung kommen. Für diesen Fall muss man anhand von Rückstellungen gewappnet sein.» Ochs nennt weitere Grundsätze, die einen erfolgreichen Umgang mit Geld bringen sollen: Jeden Monat einen Plan für seinen Lohn erstellen, nicht mehr ausgeben, als man hat, Ziele und Wünsche formulieren und darauf sparen. Bezirksrat entlastet Bülacher Stadtrat Stadtrat Hanspeter Lienhart hat der Fachkommission 1 keine Informationen unterschlagen. Dies die Einschätzung des Bezirksrats. FK 1Präsident Cornel Broder: «Der Entscheid bedeutet nun, dass Stadträte Interessenkonflikte weiterhin nicht offenlegen müssen.» Daniel Jaggi Bei der Beratung der Rahmenbedingungen zur Überbauung von Bülach Nord kam es im Gemeinderat zum Eklat. Fachkommissionspräsident Cornel Broder (SVP) erhob an die Adresse von Bauvorstand und Stadtrat Hanspeter Lienhart (SP) den Vorwurf, er unterschlage Informationen. Diesen, für Lienhart schweren Vorwurf liess er nicht auf sich sitzen und gelangte an den Bezirksrat, der Ende September feststellte: «Objektiv gese- hen» habe Lienhart keine Informationen unterschlagen. Hintergrund des Konflikts ist der Umstand, dass Lienharts Firma von einem BülachNord-Investor den Auftrag angenommen hat, eine Machbarkeitsstudie zur kulturellen Nutzung des Bülachguss-Gebäudes zu erstellen. Die Fachkommission 1 wurde über diese Verbindung offenbar nie informiert, weshalb FK-Präsident Broder auf die Frage der EVP, warum das Geschäft schon so lange zur Beratung bei der Fachkommission anstehe, während der Gemeinderatsdebatte antwortete, Stadtrat Lienhart habe Informationen unterschlagen. Schwerer Interessenkonflikt? Grund für Broders Aussage: Für die Fachkommission bestehe ein schwerer Interessenkonflikt, wenn der Bauvorsteher bei der Einzonung über millionenschwere Wertschöpfung eines Investors mitentscheide und gleichzeitig vom selben Konzern für einen Auftrag bezahlt werde, so Broder. «Dass es für den Bezirksrat in Ordnung ist, wenn der Stadtrat die Beteiligung seiner Firma verheimlicht, ist für mich skandalös.» Der Bezirksrat kommt dagegen zum Schluss, dass Lienhart in der aufsichtsrechtlichen Überprüfung «hinreichend dargetan hat, dass die Machbarkeitsstudie das Geschäft Bülach Nord nicht tangiert und die Frage der Unterschutzstellung der Gebäude keinen Zusammenhang mit den dortigen Möglichkeiten im Bereich der Kultur hat». Zudem schreibt der Bezirksrat: «Dass sich Cornel Broder zu jener Auskunft hat bewegen lassen, mag aufgrund seiner subjektiven Wahrnehmung zwar verständlich sein; objektiv gesehen haben Sie (gemeint ist Stadtrat Hanspeter Lienhart) jedoch keine Informationen unterschlagen.» Broder schreibt in seiner dreiseitigen Stellungnahme zum Entscheid des Bezirksrats: «So wie wir uns während des ganzen Geschäfts gegen Druck wehren mussten, habe ich mich auch gegen den unterschwelligen Vorwurf gewehrt, wir verzögern Büli Nord.» Dabei habe er auch erwähnt, dass die Fachkommission hinters Licht geführt worden sei, Anliegen der Fachkommission negiert wurden oder Druck ausgeübt wurde, das Geschäft möglichst rasch abzuschliessen. Broder betont dazu: «Dabei stellt sich mir die Frage, weshalb nur ein Punkt bestritten wird und nicht die restlichen.» Unterlagen nicht näher geprüft «Bestürzt» ist der Fachkommissionspräsident über die Tatsache, dass die von ihm beim Bezirksrat eingereichten Unterlagen gar nicht näher geprüft wurden. Die Aufsichtsbehörde begründet ihr Vorgehen mit dem Hinweis, sie hätten «im Wesentlichen politische Einschätzungen zum Gegenstand», zu denen er sich nicht zu äussern habe. Broder betont, dass für die Fachkommission neben der sachlichen Prüfung des Geschäfts auch die politische Einschätzung eine wichtige Rolle spiele. Dadurch sei die Arbeit der Fachkommission stark behindert worden. Wochenspiegel Nr. 42 14. Oktober 2015 er D ABD GmbH Private Spitex Me kt 6 n s ch im Mitte lpu n Unsere «Hilfe und Pflege zu Hause» ermöglicht dem Kunden in der Stadt Bülach und Umgebung eine gute Lebensqualität in den eigenen vier Wänden. Wir passen alle unsere Leistungen Ihren Wünschen und Bedürfnissen an, ob Pflege oder Haushalt. Wir sind 24 Stunden an 365 Tagen für Sie unterwegs und telefonisch erreichbar. KRANKENKASSENANERKANNT ABD GmbH, Bahnhofstrasse 9, 8180 Bülach www.abd-spitex.ch Telefon 043 539 70 76 Wochenspiegel KULTUR Ortsdurchfahrt in Hüttikon gesperrt Seit Anfang Mai laufen die Bauarbeiten für die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt und die Erneuerung der Wasserleitung. Aus Gründen der Effizienz, der Arbeitssicherheit und der Einbauqualität musste nun die Ortsdurchfahrt durch Hüttikon im Baustellenbereich für den Verkehr gesperrt werden, wie das kantonale Tiefbauamt mitteilt. Der Baustellenbereich umfasst die Zürcherstrasse ab Weieracherweg bis zur Dorfausfahrt in Richtung Dänikon (ca. 150 m nach Böllikerweg). Die Vollsperrung dauert noch bis zum Montag, 19. Oktober, 5 Uhr. (pd.) 16. Internationales Old Time Country Festival in Winkel Am 31. Oktober führt der American Folk Club Rocking Chair zum 16. Mal das Old Time Country Festival durch. Es findet im Landgasthof Breiti in Winkel statt. Neben den heimischen Bands The Roustabouts, Big Stone und Misty Blue dürfen die Veranstalter als Headliner Dale Ann Bradley, von der Bluegrass Music Association fünfmal als Sängerin des Jahres ausgezeichnet, und Steve Gulley aus den USA begrüssen. The Roustabouts werden ab zirka 18.30 Uhr für musikalische Stimmung im Foyer sorgen. Die Big Stone Old Time Country Band aus dem Zürcher Unterland eröffnet dann den Konzertteil im Saal. Mit ihren harmonischen Stimmen sowie vielfältigen Gitarren-, Banjo-, Bass- und Mandolinenklängen werden die vier Musiker von Misty Blue und ihr Special Guest an der Snare das Publikum verzaubern. Dale Ann Bradley und Steve Gulley – zwei preisgekrönte Top-Bluegrass-Stimmen aus den USA – beschliessen den Abend. Sie werden das Publikum mit Unterstützung dreier slowakischer Musiker begeistern. Die Türöffnung erfolgt um 18 Uhr. Die Besucher haben somit genügend Zeit, sich mit Freunden zum Apéro zu treffen und anschliessend im Saal eine warme Mahlzeit zu geniessen. Der Konzertabend beginnt um 20 Uhr. Es wird empfohlen, sich die Billette über den Vorverkauf zu reservieren. Weitere Infos unter www.rockingchair.ch. Vorverkauf: Body Palace, Bachenbülach, Tel. 079 639 49 51 (Eintritt: 35 Franken). (pd.) Nr. 42 14. Oktober 2015 7 Bauernbrunch: Benefizveranstaltung hilft unheilbar kranken Menschen Es gibt Krankheiten, die trotz moderner Medizin nicht behandelt werden können. Eine davon ist ALD. Manuela Meier aus Bülach ist Trägerin dieser Krankheit. Am 25. Oktober lädt ihre ALD-Charity zu einer Benefizveranstaltung in den Bezirkshauptort ein. Béatrice Christen Manuela Meier öffnet ihre Wohnungstür. Sie bittet herein. Meier geht voran und läuft ins Wohnzimmer. Die Koordination ihres Gangs ist auffällig. Das ist die Folge der Krankheit Adrenoleukodystrophie kurz ALD genannt, an der die zweifache Mutter leidet. Die unheilbare Stoffwechselkrankheit, die meistens im Kindesalter auftritt und zum neurologischen Verfall führt, ist genetisch bedingt. Von ALD sind hauptsächlich Knaben betroffen. Frauen sind oft nur Trägerinnen der Krankheit. Mutter zweier gesunder Kinder Manuela Meier blickt zurück und spricht über ihre Leidensgeschichte: «Die Krankheit ALD ist ein angeborener Gendefekt, der vererbt wird.» Im Klartext: Betroffene können gewisse Fettsäuren nur bedingt abbauen. Nachdenklich fährt Meier fort: «Meine Mutter war Trägerin von ALD und wusste lange Zeit nichts davon. Erst als ihr Sohn, mein Bruder, erkrankte und mit neun Jahren starb, kam dies zutage. Bei meiner Mutter brach die Krankheit später ebenfalls aus. Sie wurde von der Trägerin zur ALD-Betroffenen und konnte sich im Laufe der Zeit nur noch im Rollstuhl fortbewegen. In der Folge liess ich mich testen und habe erfahren, dass ich ebenfalls Trägerin der Krankheit bin. Damals war ich 20 Jahre alt und im Begriff zu heiraten. Doch alles schien in bester Ordnung zu sein, mein Mann und ich haben heute zwei Kinder, die nicht von der Krankheit betroffen sind. Das haben wir bereits bei den vorgeburtlichen Kontrolluntersuchungen erfahren.» Die Bülacherin lebte bis vor einigen Jahren ohne Beschwerden. Doch als sie eines Tages rennen musste, Gründete einen Charityverein für die eigene Krankheit: Manuela Meier in ihrem Garten in Bülach. um den Zug zu erreichen, erlitt sie eine Blockade und konnte in der Folge die Beine nicht mehr richtig gebrauchen. «Das ist bis heute so geblieben und deshalb bewege ich mich, in dem für ALD-Erkrankte typischen schwungvollen Gang.» Manuela Meier ist eine fröhliche und aufgestellte Frau. Sie lässt sich nicht unterkriegen, absolviert regelmässig Therapien und Massagen. Auch versucht sie, die Krankheit über die Ernährung in den Griff zu bekommen. «Adrenoleukodystrophie ist unheilbar, es gibt keine Medikamente, die die Krankheit stoppen oder heilen können. Doch ich habe gelernt, damit umzugehen. Ich ernähre mich auf natürliche Art und verwende weder Butter noch Sonnenblumenöl zum Kochen. Erlaubt sind Oliven-, Raps- und Kokosnussöl. Mit dieser Art von Ernährung habe ich jetzt annähernd normale Blutwer- Charity-Anlass am Sonntag, 25. Oktober Am Sonntag, 25. Oktober, organisiert der Verein ALD-Charity die nächste Veranstaltung zugunsten ALD-Betroffener. Zwischen 9 und 14 Uhr findet im reformierten Kirchgemeindehaus in Bülach ein Bauernbrunch mit Produkten aus der Region statt. Musikalisch umrahmt wird der karitative Anlass vom «Echo vom Loiwital», dem «Primarschüeler-Chor Oberem- brach», und dem «Jodelklub Eglisau». Weitere Attraktionen sind Kinderschminken, Päcklifischen und ein Ballonwettbewerb. Manuela Meier freut sich auf die Veranstaltung und sagt: «Ein Teil des Erlöses geht in die Forschung. Mit dem Rest unterstützen wir ALD-Betroffene, helfen ihnen, mit der Krankheit umzugehen, und verbessern so ihre Lebensqualität.» Foto: ch. te.» Alle zwei bis drei Jahre lässt sie sich in einer deutschen Spezialklinik jeweils während einer Woche behandeln. Unterstützung für Betroffene Als Manuela Meier erfuhr, dass ALDBetroffene kaum eine Lobby haben, wollte sie Abhilfe schaffen. Gemeinsam mit Freunden gründete sie den Verein ALD-Charity. Dieser gibt Betroffenen eine Stimme, unterstützt sie und organisiert regelmässig Benefizveranstaltungen, deren Erlös den Erkrankten zugutekommt. Meier: «Es gibt Leistungen, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden. Dazu gehört unter anderem auch der Aufenthalt in der Spezialklinik in Deutschland. Weil sich die Klinik im Ausland befinde, würden die Krankenkassen mauern. In der Schweiz gibt es keine Möglichkeit, sich in einer Klinik behandeln zu lassen. Mehr unter: www.ald-charity.ch. Kloten: Bauarbeiten am Kreisel Werftstrasse Zahlreiche Neuerungen im Mammutmuseum Das kantonale Tiefbauamt erneuert beim Kreisel Balz-ZimmermannStrasse/Werftstrasse in Kloten den bestehenden Fahrbahnbelag durch einen Betonbelag. Gleichzeitig nutzt die Stadt Kloten die Kreiselsanierung dazu, die Bushaltestelle «Werft» behindertengerecht zu sanieren sowie vier hydraulisch überlastete Regenwasserkanäle zu ersetzen. Zudem werden umfangreiche Arbeiten an den Wasser- und Elektrizitätsleitungen vorgenommen. Wie das kantonale Tiefbauamt mitteilt, dauern die Bauarbeiten voraussichtlich bis Mitte Juli des kommenden Jahres. Die lokalen Umleitungen für alle Verkehrsteilnehmenden werden signalisiert. Die Zu- und Wegfahrt zu den Liegenschaften ist mit wenigen Ausnahmen jederzeit möglich. Die Haltestellen «Werft» der VBG-Buslinien werden je nach Baufortschritt verlegt. Die jeweiligen Ersatzhaltestellen liegen in unmittelbarer Nähe. (pd.) Zehn Jahre nach seiner Eröffnung hat das Mammutmuseum in Niederweningen einige interaktive Neuerungen realisiert. An sieben Bildstationen mit Touchscreen-Monitoren können informative Bilder mit Kurztexten zu den Museumsthemen abgerufen werden, wie an einer Medienorientierung informiert wurde. Dabei lassen sich je nach Thema 30 bis 80 Bilder mit den entsprechenden Erklärungen auswählen. Dies mache den Museumsinhalt viel anschaulicher und leichter zugänglich. An zwei Videostationen würden zudem Filmsequenzen mit naturnahen Mammutdarstellungen aus DVDs gezeigt, die auch im Shop des Museums erhältlich seien. Zu sehen sind Mammuts auf Futtersuche in der Steppe oder auf der Nahrungssuche bei Wintereinbruch. Das Ein- brechen eines Mammuts in die trügerische Eisdecke würde die Zuschauer zudem faszinieren. Die Quizstation sei ein neuer Höhepunkt beim Museumsbesuch. In einem Spass-, Wettund Lernspiel könnten hier Fragen beantwortet werden, deren Antworten alle irgendwo im Museum zu finden seien. Man kann dabei allein oder zu zweit in drei Schwierigkeitsstufen spielen und seine Kenntnisse prüfen oder verbessern. Seit seiner Eröffnung am 1. Oktober 2005 hat sich das Mammutmuseum als ein spannender Ort bewährt, um in die Kultur- und Naturgeschichte der Region hineinzuschauen, schreiben die Museumsbetreiber und betonen weiter: «Die Besucher erleben das Eintauchen in die Vergangenheit immer wieder mit Erstaunen und Begeisterung.» Im März 2015 zählte das Museum bereits seinen 40 000. Besucher. (pd.) An Monitoren mit Touchscreen können Bilder und Kurztexte zum MamFoto: zvg. mutleben abgerufen werden. Mehr unter www.mammutmuseum.ch. Wochenspiegel VE R E I N E U N D PA R TE I E N Nr. 42 14. Oktober 2015 9 VEREINE Bergtour mit den Naturfreunden Kloten über die Grenze Während einer zweitägigen Bergtour im Wallis verlässt die Gruppe für kurze Zeit die Schweiz, um später via Binntalhütte wieder ins Wallis zu gelangen. Ausdrucksstarke Tänze zum Märchen «Alice im Wunderland». F: zvg. Farbenfroh, kreativ und herzerwärmend Die über 800 Eltern, Grosseltern, Geschwister, Göttis und Gottis begleiteten Alice auf ihren Erlebnissen im Wunderland am letzten SeptemberWochenende und waren beeindruckt von den schauspielerischen Fähigkeiten und dem individuellen Ausdruck der Tänzerinnen. Manch ein Vater wischte sich eine Träne der Freude oder Rührung aus den Augen. Vor der farbenfrohen und künstlerisch gestalteten Kulisse von Jennifer Weiss tanzten die Kinder zum Teil auf technisch faszinierendem Niveau. Herzerwärmend waren die Kleinsten in ihren verspielten und kreativen Kostümen, die alle von Adele Hunkeler selbst entworfen und gestaltet wurden. Imponiert hat den Zuschauern auch die Anmut der altersübergreifenden Vorführungen. Alles in allem war es eine unterhaltende und vielfältige Show, die nur durch die grosse Unterstützung der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer ermöglicht wurde. Es war ein tolles Tanzprojekt mit grossem Engagement und Freude. Maya Fava, Tanzschule CentreStage, Bülach PARTEIEN Parteiversammlung SVP Bülach An der Parteiversammlung vom 1. Oktober befassten sich die Anwesenden mit einem lokalen und einem nationalen Thema. Unter dem Titel «Regionale Sportanlagen – Was plant Bülach» liessen sie sich über das immer wiederkehrende Thema Sport informieren. Stadtrat Jürg Hintermeister orientierte über die kurz-, mittel- und langfristigen Planungen des Stadtrats zur Sportinfrastruktur. Für die Anwesenden standen die regionale Zusammenarbeit und die noch immer unklare Langfristlösung im Zentrum der Diskussionen. Im Blick auf die eidgenössischen Wahlen vom 18. Oktober sprach Nationalrat Gregor A. Rutz zum Thema «Warum die SVP stärker werden muss». Anhand von konkreten Beispielen vermittelte er anschaulich die zunehmende Verbürokratisierung auch in der Veränderung unseres politischen Systems. Bis dato konnte man davon ausgehen, dass der Staat im Dienste seiner Bürger und Bürgerinnen stand. Eine Umkehr des Systems ist aber im vollen Gange. Um diese Entwicklung und die zunehmende Einschränkung der Freiheit der Schweizerinnen und Schweizer stoppen zu können, muss die SVP gestärkt werden. Vorstand der SVP Bülach Die geplante Tour der Naturfreunde Kloten beginnt in Grengiols, einem kleinen Dorf im Wallis, das mit der SBB sehr gut zu erreichen ist. Nach dem Begrüssungskaffee macht sich die kleine Gruppe von acht Mitgliedern auf den Weg über die Wiesen, wo im Frühling die seltene Grengiols-Tulpen blühen. Dann gehts durch eine kleine Schlucht und wieder über Weiden und durch Wald bis zur spektakulären Twingi-Schlucht. Da wo die Autos durch ein Tunnel nach Binn fahren, dürfen wir die herrlichen Ausblicke in und über die Schlucht geniessen. Und dann sind wir in Binn, dem blumengeschmückten Dorf mit den alten Holzhäusern und der römischen Brücke, geniessen ein feines Abendessen, um danach lange und tief zu schlafen, damit wir am nächsten Tag gut erholt sind für die Fortsetzung der Bergtour. Früh startet die Gruppe und wandert zuerst hinauf zum romantischen Der Mässersee unterhalb des Passo della Rossa. Mässersee. Nach der Rast geht es weiter der Bergflanke entlang zum steilen Aufstieg Richtung Geisspfadsee. Die Grösse des Sees überrascht, da gibt es sogar einen Sandstrand. Doch kaum ist der See erreicht, schieben sich Nebelschwaden von Italien her vor die Sonne. Nach dem Picknick nur noch ein kurzer Aufstieg zum Passübergang mit unzähligen Steinmannli, der auch die Grenze zu Italien ist. Vor uns liegt nun der Passo della Rossa, alles rote Felsblöcke so weit das Auge reicht. Der Pfad durch diese wilde Landschaft ist gut markiert, der Nebel ist zum Glück Fotos: zvg. nicht dicht und die Teilnehmer meistern diese lange und anspruchsvolle Passage ohne Probleme. Danach müssen alle noch eine lange Eisenleiter hinunterklettern und dann ist das steile Weglein erreicht, das die Gruppe zur malerischen Alpe Crampiolo führt. Wegen des Nebels hatten wir keine Aussicht auf die umliegenden Berge und auch die Alpe ist eingehüllt von leichtem Nebel. Müde und glücklich wärmen sich die Naturfreunde in der geheizten Stube der «Baita», geniessen die Dusche, Apéro und ein üppiges, feines Abendessen in gemütlicher Runde. Nachts regnete Abstieg über eine Eisenleiter. es heftig und schon beim Lago Devero liegt teilweise etwas Schnee. Der Aufstieg zum Albrunpass ist aber problemlos, nur auf den letzten 100 Höhenmetern blieb der Schnee liegen, aber höchstens zwei Zentimeter. Im Abstieg bis zur Binntalhütte müssen alle sehr vorsichtig sein, doch nach der feinen Pilzsuppe in der Hütte ist der Weg wieder frei von Schnee. In Fäld bleibt noch Zeit für einen kurzen Abschlusskaffee, bevor die Teilnehmer das Postauto besteigen und heimfahren. Vreni Dietiker, Naturfreunde Kloten Herbstexkursion ins Auenriet oberhalb von Rorbas Bei einer Exkursion des Natur- und Verschönerungsvereins betonte Mathias Villiger von BirdLife Zürich die Notwendigkeit der Pflege des Auenriets in Rorbas. Trotz nasskalter Witterung folgten 22 Personen der Einladung des Naturschutz- und Verschönerungsvereins Rorbas/Freienstein-Teufen zu einer Waldlichtung, die nicht alle Bewohner des Tales kennen. Das Auenriet besteht aus feuchten und trockenen Wiesen, verschiedenen Kleingewässern sowie Hecken und Wald. Das Gebiet steht unter kommunalem Schutz, die Trockenwiese ist von nationaler Bedeutung und steht unter Bundesschutz. Zu Beginn der Exkursion erklärte Erwin Hollenstein, der Die Exkursionsteilnehmer im Auenriet bei Rorbas. Naturschutzgruppenleiter, die verschiedenen Arbeiten, die im Verlauf des Jahres von der Gemeinde sowie vom Verein erledigt werden. Unter seiner Leitung kommt abwechslungsweise die Pfadi, die JuBla Embrachertal oder eine Gruppe von UBSAngestellten im Gebiet zum Einsatz. Foto: zvg. Im Herbst jedes Jahres mäht das Gemeindewerk die Wiesen, der Verein übernimmt mit Helfern das Zusammenführen des Schnittgutes. Zusätzlich werden Hecken, Waldränder und Wasserläufe regelmässig gepflegt. Exkursionsleiter Mathias Villiger von BirdLife Zürich/ZVS unterstrich die Notwendigkeit der Pflege des Gebiets und wies darauf hin, dass im Gebiet unter anderem geschützte Amphibien und Libellen vorkommen. Eine Gelbbauchunke mit ihren herzförmigen Pupillen zeigte sich den Teilnehmern am Rand eines Tümpels. Für den Flug der Libellen war es leider zu kalt und so wurden diese Arten anhand von Bildern vorgestellt. Zusätzlich stellten weitere Vereinsmitglieder Vögel und Pflanzen vor, die im Gebiet leben. Unter anderem gedeihen neun Orchideenarten im Auenriet. Zum Abschluss der Exkursion wurden wie gewohnt feine Grillwürste, Käse, Chips, Nüssli und Getränke serviert. Werner Huwiler, Naturschutzund Verschönerungsverein Rorbas/Freienstein-Teufen Weitere Bilder im Internet unter www.nvvrft.ch → Exkursionen 2013-2015. Home Instead feierte sein 5-jähriges Bestehen Home Instead Seniorenbetreuung lud kürzlich zu ihrem fünfjährigen Jubiläum nach Steinmaur ein. Die Veranstaltung, die mit einem «Tag der offenen Tür» kombiniert war, stiess auf grosses Interesse. Die Besucher konnten die kürzlich neu bezogenen Räumlichkeiten besichtigen, und an zwei «Info-Desks» bot sich Gelegenheit, sich über die Themen Demenz und Alzheimer beraten zu lassen sowie generell die Dienstleistungen von Home Instead Seniorenbetreuung kennenzulernen. Die Steinmaurer Gemeinderätin Beatrice Erni, verantwortlich für die Bereiche Gesundheit und Alter, erwähnte in ihrer Ansprache die Notwendigkeit eines solchen Angebots für die Region, in Ergänzung zur jeweiligen lokalen Spitex. Dieses Zu- sammenspiel sei wichtig, damit die Kunden das Leben in ihren eigenen vier Wänden unbeschwert geniessen könnten. Abschliessend dankte sie dem Home-Instead-Team für seinen Einsatz, um die Lebensqualität im Alter nicht nur zu erhalten, sondern sogar noch zu steigern. Das Ehepaar Käser, das Home Instead Zürcher Unterland/Baden-Bad Zurzach vor fünf Jahren ins Leben rief, gab einen Rückblick, wie sie zusammen mit einer Teilzeitkraft in zwei Büros starteten. Da ihre beiden Mütter noch lebten, wüssten sie, was es heisse, im hohen Alter zu Hause leben zu wollen und zu können, was der Wunsch der meisten Betagten sei. Anfangs hätten sie noch mit der Akzeptanz und Skepsis zu kämpfen gehabt, aber mittlerweile würden die Dienstleistungen und Home Instead begrüsst und geschätzt. Einen guten Ruf müsse man sich verdienen und dies dauere einfach eine gewisse Zeit. Dank den zirka 100 Betreuerinnen und Betreuern sowie dem Büroteam Publireportage Die Steinmaurer Gemeinderätin Beatrice Erni wies auf die Notwendigkeit eines Betreuungsangebots hin. Rechts Hansjörg Käser. Foto: zvg. hätte sich Home Instead zu einem gestandenen Unternehmen entwickelt und sei nicht mehr wegzudenken. Die demografische Entwicklung stimmt das Ehepaar Käser zuversichtlich für die Zukunft. Zugleich freuen sie sich mit ihrem Team, noch vielen älteren Menschen den Lebens- abend zu Hause zu vereinfachen, aber auch viel Sonnenschein und Lebensqualität zu ihnen nach Hause zu bringen. (pd.) Weitere Infos unter: Home Instead Seniorenbetreuung, Steinmaur, Tel. 043 422 60 00, www.homeinstead.ch/zh-unterland. 10 Wochenspiegel Nr. 42 14. Oktober 2015 Wochenspiegel H I N TE R G R U N D Nr. 42 14. Oktober 2015 11 Berico AG: Ein Ende mit Ankündigung Jahrelang nahmen die 40 Angestellten der Niederglatter Metallbaufirma Berico AG teilweise grosse finanzielle Entbehrungen in Kauf. Am Schluss haben sie alles verloren – auch die Achtung vor ihrem ehemaligen Chef. Rahmen liegen noch immer in den Hallen eines Spritzwerks. Sorgen machten sich die Angestellten aber schon länger. Einige tauschten sich regelmässig über Whatsapp aus. «Znünigruppe» hiess die Verbindung verschiedener Angestellten. «Da wurde ordentlich über Codoni gelästert», sagt Peter Maurer, dem noch zwei Monatslöhne fehlen. Auch, weil er regelmässig beim Firmenchef interveniert habe. Ein Vorgesetzter zum «Wochenspiegel: «Es gab Leute, die waren beinahe täglich im Chefbüro, andere legten ihm sogar ihre Rechnungen auf den Tisch, die sie zu begleichen hatten.» Gabs dann doch mal Lohn, so sei das nicht nur mit einem guten Gefühl verbunden gewesen, betont Maurer weiter. «Nicht wenige hatten ein schlechtes Gewissen, weil ihnen bewusst war, dass andere nun wohl nichts erhalten haben.» Und im Kontrast dazu, so ein Angestellter, sei der Chef jeden Tag «ohne mit den Wimpern zu zucken und mit einem Lächeln» im Gesicht durch den Betrieb marschiert. Daniel Jaggi 25. August, 8.15 Uhr: Rund 40 Angestellte der Metallbaufirma stehen im Halbkreis in der Werkstatt. Verwaltungsratspräsident Mario Codoni hat sie zusammengerufen. Er tritt vor die Belegschaft und äussert sein Bedauern darüber, dass die Firma in Konkurs sei. «Er sagte», so erinnert sich ein Anwesender, «er habe alles unternommen, um die Firma wenigstens bis Ende Jahr weiterzuführen.» 25. August, 8.20 Uhr: Nun tritt der Niederglatter Notar Christian Bucher ebenfalls vor die versammelten Angestellten, verkündet den Konkurs der Firma und verteilt allen Anwesenden unter anderem das «Kündigungsschreiben». Rückblende: 1954 gründet der damals 27-jährige Mechaniker und Werkzeugmeister Mario Codoni einen Metallbaubetrieb in Niederglatt. Der Einmannbetrieb wächst kontinuierlich, wird 1979 von der Berico, Riedi & Co. in die Aktionengesellschaft Berico AG umgewandelt und beschäftigte in seinen besten Jahren bis zu 70 Angestellte. Am Dienstag, 25. August 2015, 61 Jahre nach der Gründung, werden die Firmentore für immer geschlossen; rund 40 Mitarbeiter, viele schon lange dabei, stehen von einer Minute auf der anderen auf der Strasse. Stimmung im Team war sehr gut Angst vor Konkurs Die betreibungsamtlichen Forderungen belaufen sich am 19. August, also zwei Tage bevor das Bezirksgericht Dielsdorf den Konkurs anordnete, auf rund 670 000 Franken. Knapp ein Drittel davon, nämlich 212 000 Franken, sind Lohnforderungen von Angestellten. Die effektive Summe dürfte aber weit höher sein, denn nur wenige Angestellte griffen zum letzten Mittel: Firmenchef und Verwaltungsratspräsident Mario Codoni wegen ausstehender Lohnzahlungen zu betreiben. «Viele befürchteten, dadurch den Konkurs zu beschleunigen und schon bald den Arbeitsplatz zu verlieren», begründet ein Angestellter die Zurückhaltung. Dezemberlohn im Juli erhalten Zurückhaltend war auch Peter Meier (alle Namen geändert). Der Vorgesetzte erfuhr bereits drei Tage nach seinem Stellenantritt vor zwei Jahren von Mitarbeitern, dass die Löhne nicht pünktlich bezahlt würden. «Nach einem Jahr erhielt auch ich den Lohn verspätet», sagt Meier und fügt an: «Mal kam er, mal nicht.» Meier, der finanziell relativ gut gebettet ist, konnte die Lohnlücken überbrücken. Doch Mitte letzten Jahres spitzte sich auch für ihn die Situation zu. Den Julilohn erhielt er Ende September, den Augustlohn Anfang Dezember. Der Septemberlohn wurde gar erst Mitte Februar ausbezahlt. «Ich habe direkt bei Herrn Codoni interveniert», erinnert sich Meier. Der Erfolg sei aber bescheiden gewesen. Den Dezemberlohn mit Gratifikation erhielt er in der Folge gar in Raten: Mitte Mai sei dann endlich die Gratifikation aufs Konto überwiesen worden, der Dezemberlohn kam Mitte Juli. Trotz seinem Alter, Meier ist 60 Auftragsnummer 1727: Weil die Niederglatter Metallbaufirma Berico AG das Spritzwerk nicht bezahlen konnte, wurden die Eingangstüren für ein Zürcher Schulhaus nie fertiggestellt. Foto: Daniel Jaggi Trotz unpünktlichen Lohnzahlungen verliessen nur wenige Angestellte das Unternehmen. Ein Grund dafür ist unter anderem die Personalstruktur. So waren zahlreiche Mitarbeiter teilweise schon seit Jahren im Unternehmen tätig. Aufgrund ihres Alters ist es für sie schwer, eine neue Arbeitsstelle finden. Zudem: «Wäre das Arbeitsklima nicht wirklich solidarisch gewesen, würde es diese Firma wohl schon länger nicht mehr geben», sagt ein Angestellter. Ein anderer sagt es so: «Die Stimmung im Team war sehr gut, anders wär es gar nicht gegangen.» Trotz dem engen Zusammenhalt wirkte sich die angespannte Situation auf die Motivation und Arbeitsleistung der Mitarbeiter aus. Einige kämpften mit gesundheitlichen Problemen wie Schlaf- und Essstörungen. Aber damit nicht genug: Es sei wegen der Situation im Betrieb vor allem auch zu familiären Stresssituationen gekommen, so ein anderer. Management-Buy-out offeriert Jahre alt, und der Angst, die Arbeitsstelle zu verlieren, griff der Vorgesetzte Anfang Juli zum letzten Mittel: Er verlangte von Firmenchef Mario Codoni sämtliche ausstehenden Löhne ein. «Sieben Monatslöhne waren immer noch ausstehend», sagt Meier. Insgesamt über 60 000 Franken. Er setzte dem Firmenchef eine Frist bis Mitte Juli, ansonsten würde er nicht mehr zur Arbeit erscheinen. Sieben Tage später war das eingetreten, was Meier vermutete: Er wurde per sofort freigestellt. Begründet wurde die Freistellung mit dem Hinweis, dass die Arbeitsplätze trotz wirtschaftlich stabiler Lage nicht mehr voll ausgelastet werden könnten. Meier: «Das ist völliger Humbug. Die Auftragslage war ausreichend.» Dies bestätigten gegenüber dem «Wochenspiegel» auch andere Mitarbeiter. Meier vermutet vielmehr, dass viele Aufträge zu günstig kalkuliert wurden. Zudem seien die Arbeiten vor allem im Tor- und Metallbau sehr personalintensiv gewesen, da Investitionen in eine zeitgemässe Produktion nie vorgenommen wurden. Geldmangel behindert Produktion Der chronische Geldmangel in der Firma hatte aber nicht nur Auswirkungen auf die Lohnzahlungen. Spätestens seit letztem Herbst stockte es auch in der Produktion, weil Liefe- ranten Material zum Teil nur noch gegen Vorauszahlung aushändigten. Meier: «Damit wir Material bekamen, mussten die Lieferanten teilweise pechschwarz angelogen werden.» Es sei firmenloyal gelogen worden, fasst Meier die damalige Situation zusammen. Ein anderer Mitarbeiter sagt: «Mir war nicht wohl dabei.» Vielmehr sei behauptet worden, dass Rechnungen nicht bezahlt würden, sei nur vorübergehend, sie müssten sich keine Sorgen machen. Viele glaubten den Beteuerungen. Allerdings nicht alle, weshalb beispielsweise die Eingangstüren für ein Stadtzürcher Schulhaus nicht geliefert werden konnten. Die metallenen Die Rechte der Arbeitnehmer bei einem Konkurs der Firma Die Firma, für die Sie arbeiten, ist Konkurs? Sie warten seit Monaten auf Ihren Lohn? Das müssen Sie tun: • Fordern Sie ihren Arbeitgeber mit schriftlichen Mahnungen dazu auf, Ihnen den Lohn zu überweisen. Erfolgt keine Reaktion, dann leiten Sie spätestens drei Monate nach Lohnausstand die Betreibung ein. Diese beiden Punkte sind besonders wichtig, da Sie ansonsten ihr Recht auf Insolvenzentschädigung verlieren können. • Bei einem Konkurs: Insolvenzentschädigung spätestens 60 Tage, nachdem der Konkurs im Handelsamtsblatt veröffentlicht wurde, beantragen. • Die Insolvenzentschädigung deckt zu 100 Prozent den Lohnausfall von maximal vier Monaten. Zusätzlich bezahlt sie für die vier Monate den 13. Monatslohn, die Ferien- und Feiertagsentschädigungen sowie die Überstunden, Nacht-, Schicht- und Sonntagsarbeit, sofern vertraglich vereinbart und vom ehemaligen Arbeitgeber bestätigt. • Um die Insolvenzleistungen zu erhalten, müssen der Arbeitslosenkasse des Kantons neben dem Antragsformular einige weitere Unterla- Im Frühling dieses Jahres dann der Lichtblick: Firmenchef Codoni hatte einen externen Berater geholt, um das Unternehmen wieder auf Vordermann zu trimmen. Meier: «Da dachte ich, jetzt holt er sich Hilfe.» Doch weit gefehlt: Der Berater kam nie mehr, und wertvolle Zeit ohne Lohn und Perspektive verstrich. Codonis Haltung zum externen Berater: Das sei sinnlos investiertes Geld. Stattdessen machte der Firmenchef seinen Abteilungsleitern ein Angebot: Er wollte die Blechbau- und MetallbauAbteilung verkaufen. Doch die Führungskräfte winkten ab – auch, weil ein sogenanntes Management-Buyout mit massiven Investitionen verbunden gewesen wäre. Tut es dem Firmenchef leid? gen eingereicht werden: Kopien des Arbeitsvertrags, des Kündigungsschreibens oder das Vertragsauflösungs-Schreiben des Konkursamts, Lohnabrechnungen sowie die Forderungseingabe an das Konkursamt. • Da die Insolvenzentschädigung nur für geleistete Arbeit entschädigt, sich am ersten Tag der Arbeitslosigkeit bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren anzumelden. (oli) Als Mario Codoni unmittelbar vor der Schliessung vor die Angestellten trat und sagte, es tue ihm leid, bekundeten nicht wenige auch Mitleid mit dem Firmenchef. Heute, 58 Tage später, empfinden einige ihm gegenüber nur noch Verachtung. Dies auch deshalb, weil seine damalige Aussage offenbar nur Schauspiel war. Ein Angestellter: «Täte es ihm wirklich leid, dann hätte er uns längst ein Arbeitszeugnis ausgestellt, damit wir bei der Jobsuche weniger Probleme haben.» Mehr unter: www.alk.zh.ch –› Unsere Dienstleistungen –› Insolvenzentschädigung. Nachtrag: Mario Codoni hat auf die verschiedenen Fragen des «Wochenspiegels» bis Redaktionsschluss nicht reagiert. 12 Wochenspiegel Nr. 42 14. Oktober 2015 Wochenspiegel AU TO M O B I L Erstes US-ElektroPolizeiauto: LA-Cops fahren i3 14. Oktober 2015 13 Tesla bringt Model X 2016 auf den Markt Polizeiautos mit Elektroantrieb sind ohnehin ungewöhnlich – sehr aussergewöhnlich sind sie allerdings in den benzinverliebten USA. Dennoch wird in der kalifornischen Metropole Los Angeles in den kommenden zwölf Monaten ein BMW i3 als Einsatzfahrzeug patrouillieren. Es ist das erste Elektrofahrzeug für die US-Polizei. Leihweise stellt BMW dazu dem Los Angeles Police Departement (LAPD) ein solches Fahrzeug in polizeitypischer, schwarz-weisser Bemalung mit Sirene und Blaulicht zu Testzwecken zur Verfügung. In den kommenden Monaten soll die Elektroflotte der Polizei in L.A. auf bis zu 150 Autos ausgebaut werden. «Mit diesem Auto machen wir den Anfang, die Kommune mit der grössten Flotte batteriebetriebener Elektrofahrzeuge in den USA zu werden», sagte Bürgermeister Eric Garcetti. Er will die CO2-Belastung in L.A. in den kommenden Jahren um 80 Prozent senken. (zb.) Der i3 für das LAPD. Nr. 42 Foto: zvg. Jaguar XE und XF gefallen den Autofans Die neuen Jaguar-Modelle kommen an: Bei der Autonis 2015, einer Leserwahl des deutschen Fachmagazins «Auto Motor und Sport», haben die Leser die schönsten Autos gekürt. Jaguar hat dabei mit gleich zwei Neuheiten abgeräumt: Der XE wurde in der Kategorie der Mittelklasse zum schönsten Fahrzeug gewählt und liess dabei die C-Klasse von Mercedes-Benz und den 3er-BMW hinter sich. Der neue XF (Foto) gewann in der Oberklasse, vor dem neuen Audi A6 und dem neuen BMW 7er. (zb.) Toyotas Car-Sharing-Projekt wird in Tokio um 25 Coms erweitert. zvg. Toyota entwickelt Car-Sharing weiter Das Car-Sharing-Projekt von Toyota geht in eine weitere Runde: In Tokio können nun neben fünf Toyota i-Road auch 25 Toyota Coms benutzt werden. Beide Fahrzeuge werden von Radnaben-Elektromotoren angetrieben und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Mit nur rund einem Meter Breite und lediglich 2,4 Metern Länge bieten sie einer Person gute Mobilitätsbedingungen in der Grossstadt. Toyota testet seit drei Jahren Car-Sharing-Lösungen, unter anderem auch in Europa in der französischen Alpenstadt Grenoble. Auch dort können 70 i-Road und Coms ausgeliehen werden. (zb.) Bis sieben Sitze, 2,5 Tonnen Leergewicht und eine Reichweite bis 400 Kilometer – das klingt realistisch für ein riesiges SUV. Der Tesla Model X ist die lange erwartete, dritte Baureihe des amerikanischen Elektrowagenherstellers und soll beweisen, dass ein reiner Elektroantrieb auch für riesige, schwere Fahrzeuge machbar ist. Ab rund 142 000 Franken soll das elektrische SUV in den USA kosten, in der Schweiz muss mit höheren Preisen gerechnet werden. Das Topmodell P90 D leistet 760 PS, von null auf hundert in 3,5 Sekunden. Der Tesla Model X soll Anfang 2016 auf den Schweizer Markt kommen. (zb.) Platz für die ganze Familie und viel Gepäck: Der neue Subaru Levorg ersetzt den Legacy. Fotos: zvg. Aus dem Legacy wurde der Levorg Sportlich orientierte Autofahrer, die den Familienkompromiss finden müssen, kommen im Subaru Levorg auf ihre Kosten. Der Nachfolger des Legacy für Europa zeigt optische Anleihen des WRX STi und punktet auch unterm Blech mit Charakterzügen des RallyeStars. Straffes Fahrwerk Im Grunde kommt während des Fahrens im Levorg aber nie das Gefühl auf, einen Kombi zu bewegen. Es sei denn, man dreht sich um und lässt den Blick durch den Fond schweifen oder schaut in den Rückspiegel. Der Levorg verkörpert das Gegenteil eines schwerfälligen Autos. Er reagiert präzise auf Gasbefehle und Lenkimpulse. Das Fahrwerk federt den Kombi straff bei familientauglichem Komfort über die Strassen und ermöglicht dem Fahrer präzise Linien. Egal, ob man in der flüssigen Kurvenhatz nach einem Bremsmanöver zackig Volvo Volvo wird beim Projekt «Drive Me – selbstfahrende Autos für eine nachhaltige Mobilität» mit dem Zulieferer Autoliv zusammenarbeiten. Das Projekt umfasst 100 selbstfahrende Volvo-Fahrzeuge, die ab 2017 von Familien und Pendlern unter Alltagsbedingungen auf öffentlichen Strassen in Göteborg genutzt werden. Skoda Skoda bietet den Octavia RS nun auch mit Allradantrieb an – zumindest die Dieselversion 2.0 TDI mit 184 PS. Die Kraft wird ausschliesslich über ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe auf die vier Räder geleitet. In der Schweiz kostet der neue Octavia RS 4×4 ab 38 220 Franken (Limousine) beziehungsweise 39 390 Franken (Kombi). Mathias Wohlfeld Zwar klingt der Name des neuen Subaru etwas sperrig, doch gibt es dafür einen Grund. Als Nachfolger des Legacy in Europa steht Levorg gewissermassen für die Essenz von «Legacy Revolution Touring». Denn die ersten beiden Buchstaben von Legacy, der dritte und vierte Buchstabe von Revolution sowie der vierte und siebte von Touring ergeben den Namen des sportlichen Japaners im Kombiformat. Der zeigt sich optisch durchaus kultiviert, verhehlt seine Verwandtschaft mit dem prominenten Sportler des Hauses WRX STi aber nicht. Die grosse Lufthutze in der Motorhaube über dem prägnanten Hexagonalgrill und scharf dreinblickende Scheinwerfer verbünden sich mit leicht ausgestellten Radkästen und einer eleganten Kombilinie samt Dachspoiler zum sportlichen Allradkonglomerat mit 522-Liter-Gepäckfach, das sich von der bekannten Designsprache westeuropäischer Sportkombis sichtlich abhebt. 4,69 Meter lang, 1,78 Meter breit und rund 1,49 Meter hoch, platziert er sich auch grössentechnisch gut im Umfeld seiner Mitbewerber und ist ab 27 900 Franken zu haben. Das Kofferraumvolumen schafft im Maximalfall übrigens 1446 Liter. Zudem bietet das Gepäckabteil mit doppeltem Boden viel nützlichen und praktischen Stauraum. IN KÜRZE Der Subaru Levorg setzt als Kombi sportliche Akzente. einlenkt oder tief in eine Kurve hineinbremst – der Japaner gibt sich wie ein Sportler im besten Alter und vermittelt dabei ein sicheres Fahrgefühl. Dazu lässt er Korrekturen zu. Heftiges Untersteuern muss provoziert werden, und selbst dann meistert das Fahrwerk den Übergang in den linientreuen Modus souverän. Permanenter Allradantrieb Der permanente, symmetrische Allradantrieb arbeitet für optimale Traktion und Stabilität mit einem «Active Torque Split». Das System passt die Verteilung des Antriebsmoments auf die Vorder- und Hinterräder in Abhängigkeit vom Fahrbahnzustand und von der Fahrweise an und nutzt dafür Informationen über den Lenkeinschlag, den Schräglaufwinkel und der Querbeschleunigung. Der 1,6-Liter-4-Zylinder-Boxer unter der riesigen Lufthutze in der Motorhaube hat den sportlichen Kombi prinzipiell gut im Griff und lässt mit seinen 170 PS nur Federn, wenn man mit Schmackes aus flüssig gefahrenen, engen Kehren rausbeschleunigen möchte. In diesen Momenten wünscht man sich schon mal mehr Dampf im Kessel, wie man es vom WRX STi her kennt. Einen rundum knackigeren Boxersound vermisst man dagegen bei jedem gefahrenen Meter. Das Klangpotenzial für Emotionen verhält sich antiproportional zu dem des Fahrgefühls. Doch zugegebenermassen sind das Luxusprobleme und zum Teil Geschmackssa- Fotos: zvg. che. Voll beladen und mit der Familie im Gepäck fährt man ohnehin zivilisierter und geniesst die Ruhe. Für das mobile Familienleben bietet der Levorg ein hohes Mass an Reisekomfort. Windgeräusche und Fahrbahnunebenheiten werden angenehm weggedämmt, der Motor ist bei normalen Drehzahlen kaum zu hören und das Platzangebot auch im Fond für Erwachsene angenehm bemessen. Dabei lassen sich die Lehnen der hinteren Sitze in der Neigung verstellen – formidabel für ein Nickerchen, sofern der Fahrer nicht im WRX-Stil unterwegs ist. 170 PS mit Turbobenziner Motorenseitig wird der Levorg zumindest in Europa vorerst ausschliesslich mit dem 170 PS starken, direkt eingespritzten Turbobenziner angeboten und mit dem stufenlosen CVT-Automatikgetriebe kombiniert. Das fühlt sich zwar eher an wie ein Automat und kann im manuellen Modus über Schaltwippen am Lenkrad auch so bedient werden, was von Subaru gewollt ist. Denn die Japaner wissen, dass sportliche Fahrer gerne persönlich Einfluss auf die Getriebeuntersetzung nehmen. Den Spurt von null auf Tempo 100 absolviert der Levorg in 8,9 Sekunden und beschleunigt, sofern er es darf, bis 210 Stundenkilometer. Wer es gemütlich angeht, soll mit 6,9 Litern für 100 Kilometer auskommen. Er steht ab sofort bei den Schweizer Händlern. Ford DAB+ serienmässig für alle Modelle. Schon heute kann in der Schweiz für die meisten FordModelle ein DAB+-Radio bestellt werden. Künftig will Ford diese Technik standardmässig in allen Fahrzeugen integrieren. Die Umstellung wird im Verlauf des Januars 2016 abgeschlossen. Ford bietet ausserdem preiswerte Nachrüstlösungen für Fahrzeuge, die bereits in Verkehr gesetzt sind. Toyota Der Toyota-Prius-Plug-in-Hybrid erhält im aktuellen Eco-Test des Deutschen Automobilclubs ADAC fünf von fünf Umweltsternen. Im Vergleich mit drei anderen Vollhybriden, die sich ebenfalls an jeder haushaltsüblichen Steckdose aufladen lassen, bekam das japanische Modell als einziger der Testkandidaten die Bestwertung. Baic Der chinesische Autokonzern Baic hat eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Deutschland. Dort sollen neue Antriebskomponenten für Elektrofahrzeuge entwickelt werden. Zusammenarbeiten wird Baic BJEV mit dem Motorenhersteller Meta und der Entwicklungsfirma Energie-Technik. 14 Wochenspiegel Nr. 42 Eglisau: Bauarbeiten an der Busanlage Mit dem Fahrplanwechsel vom 13. Dezember wird beim Bahnhof Hüntwangen-Wil das neue Busterminal in Betrieb genommen. Künftig können die Busse auf ihrem Weg zum Bahnhof die Gegenfahrbahn auf einer Länge von 220 Metern als Busspur nutzen. Nebst einer Lichtsignalanlage braucht es für dieses System 22 Stauüberwachungs- und Busanmeldeschlaufen, die in den Belag eingebaut werden, wie das kantonale Tiefbauamt mitteilt. Die Bauarbeiten beginnen am Montag, 19. Oktober, sodass die Anlage rechtzeitig zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember in Betrieb genommen werden kann. Der Verkehr wird mit einer Lichtsignalanlage einspurig durch den Baustellenbereich geführt. Der Rad-/ Gehweg wird für mehrere Wochen geschlossen. Die Umleitung wird signalisiert. (pd.) L E S E R B R I E F / VE R M I S C H TE S 14. Oktober 2015 Strassen-Bauarbeiten in Niederhasli LESERBRIEF Eschenmoser: Wo bleibt die Polizei, wo bleiben die Kontrollen? Zum Artikel «Stadt Bülach soll Raserei stoppen», «Wochenspiegel» vom 7. Oktober. Dem Vorstoss von Daniel Wülser, die Raserei am Eschenmoser einzudämmen, schliesse ich mich an. An einen Raserstopp glaube ich nicht ganz, es wäre ja schon ein Fortschritt, wenn die Höchstgeschwindigkeit auf 100 begrenzt werden könnte. Ja, ja, auf 100, und zwar in der Realität. Rennmaschinen, deren Motoren und Fahrer noch in der 50er-Zone aufgeladen werden und bei gewissen Modellen im bissfesten Sportmodus mit geöffneten Drosselklappen der Rennstrecke entgegenröhren, beschleunigen in wenigen Sekunden von 50 auf 100, eine minimale Ge- schwindigkeit, um einen Slide in der ersten Rechtskurve zu geniessen. Wo bleibt die Polizei, wo bleiben die Kontrollen der auf Hauptstrassen vorgeschriebenen 80 Stundenkilometer? Wann hat die Polizei das letzte Mal kontrolliert? Wann hat die Polizei das letzte Mal bei der Dreschscheune, rauf und runter, kontrolliert? Es wäre interessant, zu erfahren, ob die Rennstrecke noch als solche tauglich bliebe, würde die Polizei systematisch, und zwar auch rauf und runter, kontrollieren. Wenn dadurch die Raserei nicht eingedämmt werden könnte, würden sich Massnahmen aufdrängen, wie zum Beispiel 60 Stundenkilometer in der ersten Rechtskurve rauf und im Chriesirank. Oder dann 50 Stundenkilometer schon vor dem Chriesirank. Kein Unfallschwerpunkt? Könnte es ein Lärmschwerpunkt sein? Nicht wahr, der Eschenmoser wurde ja vor einigen Jahren zur Rennstrecke ausgebaut, aber dass der Ausbau gleich die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen und Lärmvorschriften ausser Kraft zu setzen imstande wäre, hat man damals nicht wissen wollen. Seit je hat der Eschenmoser ein Kribbeln im rechten Fuss ausgelöst. Der Unterschied zu früher ist, dass heute auch kleine und getunte Autos mit 200 PS mit dabei sind und den Flash erst möglich machen. Ich hoffe, dass der Stadtrat den Vorstoss gutheisst und die Sache weiterverfolgt. Daniel Graf, Bülach Der «Wochenspiegel» veröffentlicht regelmässig Leserbriefe. Bitte senden Sie den Text an folgende Adresse: [email protected]. Bitte beachten Sie: Leserbriefe müssen mit dem vollen Namen und der Adresse des Autors versehen sein. Anonym zugestellte Leserbriefe werden nicht veröffentlicht. Das kantonale Tiefbauamt erneuert an der Rümlangerstrasse, Abschnitt Kreisel Haslisee bis zum Dorfeingang Oberhasli, den Fahrbahnbelag sowie die Strassenbeleuchtung. Zudem wird zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Bereich der Schulanlagen ein Fussgängerübergang mit einer neuen Mittelinsel erstellt. Die Bauarbeiten dauern bis Ende Oktober, wie das Tiefbauamt mitteilt. Der Verkehr wird mit einer Lichtsignalanlage einspurig geführt. Für die Erneuerung der Strassenbeleuchtung müssen der Rad-/Gehweg gesperrt und die Radfahrer auf die Fahrbahn umgeleitet werden. Für die Deckbelagsarbeiten muss die gesamte Strecke für eine Woche gesperrt werden. Diese Vollsperrung findet vom Montag, 19. Oktober, 6 Uhr, bis Sonntag, 25. Oktober, 18 Uhr, statt. (pd.) Wochenspiegel Nr. 42 14. Oktober 2015 15 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Ein Prosit auf die Gemütlichkeit von Chefin Stephanie Portmann, Geschäftsführerin der Fred Tschanz Management AG. Bereits zum 20. Mal stach ein Prominenter das Fass an. Der Aargauer Komiker Peach Weber sorgt für die Bierfontäne 2015. Extravagant: «Le Meta Hiltebrand. Chef»-Wirtin «O’zapft is» mit VIPs auf dem Bauschänzli München in Zürich mit echt bayrischer Bedienung und Blasmusikkapelle. Peach Weber wurde eigens aus dem Aargau «importiert», um mit zwei imposanten Schlägen das Fass anzustechen. Dabei ging ein Masskrug kaputt und Festzeltchef Ralph Bolli wurde geduscht. Mit Fässern kenne er sich aus, meinte Blödelbarde Weber und deutete auf seinen Bauch. Bereits zum 20. Mal findet das Oktoberfest statt (bis 11. November). Gegründet wurde es vom legendären Gastronom Fred Tschanz. Heute führt es Enkelin Stephanie Portmann weiter. Sie ist seit dem Tod ihres Grossvaters Chefin der Tschanz Management AG. Nur gerade zweimal ist das diesjährige Oktoberfest für einen Privatanlass reserviert. Am 15. Oktober lädt It-Boy Reto Hanselmann (bekannt von seinen Halloween-Partys) zu «Hanselmann’s ANZEIGEN Wies’n». Am 26. Oktober wird der «Pink Monday» von Männerpaaren gefeiert. Am Fassanstich sah man auch einen gut gelaunten Stadtrat Raphael Golta mit Gattin. In die Krachledernen wagte er sich aber nicht. Ganz anders Gemeinderat Mauro Tuena, der stilecht daherkam und seine Begleitung fragte, ob sie denn eine Weisswurst richtig verzehren könne? Wie Stephanie Portmann nämlich sagte, werden die Weisswürste nicht geschnitten, sondern «gezuzelt» (ausgesaugt). Wirtin Meta Hiltebrand («Le Chef») kam in Leder-Hotpants und zeigte ihre makellosen Endlosbeine. Dazu trug sie Fuchspelzstiefel, angefertigt von ihrer Mutter. In Dirndl und langen Lederhosen kamen auch Schausteller-Pfarrerin Katharina Hoby-Peter und Andrea Marco Bianca, Pfarrer in Küsnacht, die ihre Herbstferien in Österreich verbracht hatten. Immer gern dabei: Gastroberater Otto Gisiger. In stilechten Klamotten: SVP-Gemeinderat Mauro Tuena mit Begleiterin Nicole Rüttimann. Festhallenchef Bolli hat alles im Griff. Stadtrat Raphael Golta und seine Frau, Catherine Heuberger Golta. Benneton-Model Melanie Alexander, Reto Hanselmann. Pfarrerpaar mit Mass: Katharina Hoby und Andrea Marco Bianca. 16 Wochenspiegel Nr. 42 14. Oktober 2015 WWW Wochenspiegel Nr. 42 14. Oktober 2015 17 Rat & Rätsel BUCHTIPP Amüsante Schweiz Susann Sitzler und die Buchgestalterinnen von «no.parking» stellen in amüsanten Schaubildern und Grafiken mit viel Humor all das dar, was die Schweiz ausmacht: Von Schweizer Käse und Schokolade, Birchermüesli und Ricola über Alphörner, Bernhardiner und Einbürgerungen geht die Reise durch die Eidgenossenschaft mit Heidi, Emil, Tell und Generalabonnement bis aufs Rütli, zu den Landsgemeinden und ins Cern. Susann Sitzler schaut in alle Ecken der Kantone, wagt den Blick über den Röstigraben und beleuchtet sogar Privatbunker und Bankgeheimnisse. Grüezi wohl! Susann Sitzler, 1970 in Basel geboren und dort aufgewachsen, lebt als Journalistin und Autorin in Berlin. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zu gesellschaftlichen Themen. Über die Schweiz u. a. «Grüezi und Willkommen: Die Schweiz, ein Länderporträt» (6. Auflage, 2012). «no.parking» ist eine Agentur für Kommunikation und Gestaltung in Vicenza: Vier Frauen begreifen Design als etwas, was unser Leben schöner macht, nützlich ist und allen zugänglich sein sollte. DER GUTE RAT HOROSKOP Sekte oder Hochzeit, Eltern oder Freund? Ich bin Witwer, habe zwei Kinder und bin sehr allein und einsam. Nun habe ich durch ein Zeitungsinserat endlich eine nette Frau kennen gelernt, mit der ich mich gut verstehe und die mich auch gerne heiraten würde. Sie sagt, dass sie sich immer Kinder gewünscht habe und den meinen eine gute Mutter werden möchte. Aber ihre Eltern sind gegen unsere Verbindung, denn sie gehören einer religiösen Vereinigung an und halten sich für auserwählt, das Reich Gottes gefunden zu haben. Wer nicht ihrer Sekte beitritt, ist unwürdig, von ihnen angenommen zu werden. Zu diesem Schritt kann ich mich nicht entschliessen, er wäre Heuchelei. Alle Rivalitäten um die besten Plätze im Himmel sind mir zutiefst zuwider. Meine Freundin schwankt hin und her und weiss nicht, wie sie sich entscheiden soll. Ich liebe sie und wäre auch der Kinder wegen traurig, wenn unsere Verbindung zerbräche. «Ihrer Bekannten muss klar werden, dass niemand ein Recht hat, sie an der Verbindung mit Ihnen zu hindern.» Wer von sich behauptet, das «Reich Gottes» gefunden zu haben, der müsste eigentlich auch wissen, dass dieses Reich auf dem Boden der Nächstenliebe und des gegenseitigen Verstehens aufgebaut ist. Leider gibt es auch heute noch zu viele, die Gott dafür danken, dass sie «nicht wie die anderen sind». Ihrer Bekannten muss klar werden, dass niemand ein Recht hat, sie an der Verbindung mit Ihnen zu hindern. Wir sind alle aufeinander angewiesen und sollen einander helfen, ganz gleich, welcher religiösen Richtung wir angehören. Wie Sie sehen, muss Ihre Freundin sich selbst zu einem Entscheid durchringen. Dies braucht Zeit, denn ihr Jawort für Sie beschwört eine Krise in den Beziehungen zu ihren Eltern herauf. Nur so zwischen zwei Butterbroten bewältigt ein sich verbunden fühlender Mensch diesen Mutsprung nicht. Ich hoffe für Sie alle, dass Sie genug Einsicht, Liebe und Geduld aufbringen, um zu einer reifen Lösung zu kommen. Nur so wird Ihre Bekannte dereinst als Ihre Frau nicht unter vermeidbaren Selbstvorwürfen zu leiden haben. Béatrice Petrucco, dipl. Psycholgin, Kloten KREUZWORTRÄTSEL Susann Sitzler: Total alles über die Schweiz – The Complete Switzerland. Infografiken von «no.parking». Folio, 2015. Unterhaltsam und bedenkenswert Der neue Band von Gerhard Binggeli versammelt seine Mundart-Kolumnen, die jede Woche im «Bund» erscheinen. Es sind Trouvaillen der Erinnerung, Anekdoten aus seinem Leben. Mit wachem, heiterem Blick macht der Autor auf unscheinbare Details aufmerksam, weckt Fernweh und Neugierde. Dank seinem Erzähltalent sind die Texte leicht und flüssig zu lesen. Sie regen zum Schmunzeln an, stimmen nachdenklich, sind folglich immer unterhaltsam und bedenkenswert. Ein Büchlein, das nicht ausgelesen ist, das man immer wieder hervornehmen kann, um darin zu schmökern. Ihm ist eine CD beigelegt, auf der zwanzig ausgewählte Kolumnen, vom Autor gelesen, zu hören sind. «I bsinne mi – Gschichte vo hie u dert», heisst der erste Band von Gerhard Binggeli, der 2014 erschienen ist. Darin unterhält er ebenfalls mit klugen und feinen Schreibkunststücken. Binggeli Gerhard: O das no. I bsinne mi – Band 2. Inkl. CD mit 20 Geschichten aus «I bsinne mi» und «O das no», gelesen vom Autor, und Zwischenmusik von Mathias Jakob. Zytglogge Verlag, 2015. Die Lösung ergibt den Geburtsort von Friedrich Dürrenmatt. AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected], Antoinette Stiefel, [email protected], Tel. +41 44 863 72 03 Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 18 Wochenspiegel Nr. 42 14. Oktober 2015 Veranstaltungen & Freizeit Angst vor der Angst in Bülach Wieder Fischsonntag in der Gattersagi Am Freitag, 16. Oktober, stellt Markus Reutlinger im Sigristenkeller sein Buch vor. Die Geschichte trägt den Namen «Labyrinth – Raphaels Angst vor der Angst». Der Bülacher will in seinem Buch ein Leben von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter eines Menschen erzählen. Es ist die fiktive Geschichte von Raphael, der mit seiner Angst vor der Angst leben lernt. Eine Übereinstimmung mit real existierenden Menschen gibt es nicht. Markus Reutlinger, Jahrgang 1946, war als Primarlehrer, Psychologe und Künstler tätig. Er lebt heute mit seiner Ehefrau im Unterland. Im Verlauf seiner Tätigkeit als Psychologe ist er immer wieder auf eine ganze Palette von Angstphänomenen gestossen. Angst als Ausdruck eines komplexen psychischen, physischen und sozialen Vorgangs befindet sich im Vormarsch. Die zunehmende Anzahl von Angstpatienten in psychiatrischen Kliniken und Pflegeinstitutionen zeugen von dieser Entwicklung. Von Angst betroffene Menschen sind Am Sonntag, 18. Oktober, findet von 11 bis 17 Uhr der traditionelle Fischsonntag in der Gattersagi in Buchberg statt. Markus Reutlinger mit Hund Kaya. gezwungen, ein Leben im Kontext nach aussen sowie ein zweites Leben in der Alltagsbewältigung ihres Leidens zu fristen. (pd.) Buchvernissage: Freitag, 16. Oktober, 19.30 Uhr, Sigristenkeller Bülach. Eintritt frei, Kollekte. Anschliessend Apéro. Der traditionelle Fischsonntag ist für Besucherinnen und Besucher eine Gelegenheit, das alte Schmiedehandwerk hautnah kennenzulernen. Um 13 und 15 Uhr wird ein Pferd beschlagen. Zugleich ist die Säge in Betrieb. Die Sagifisch-Festwirtschaft sorgt für Speis und Trank, umrahmt von musikalischer Unterhaltung mit dem Trio «Echo vom Sihlwald». Unter kundiger Anleitung können Kinder und Erwachsene auf dem Werkplatz Gegenstände aus Holz herstellen. Das Gattersagi-Kino auf der Bühne zeigt ausführlich, wie früher im Schmiedeberuf gearbeitet wurde. Wir zeigen den Besucherinnen und Besuchern in der letzten Buchberger Schmitte, die vor 90 Jahren Am Fischsonntag ist zu sehen, wie ein Pferd beschlagen wird. von der Familie Fehr gegründet wurde, wie die Funken sprühen. Führungen gibt es auf Anfrage an info@ gattersagi.ch oder an Robert Kern, F: zvg. Tel. 044 867 30 21. Mehr unter www.gattersagi.ch. Der Fischsonntag findet in der Mehrzweckhalle in Buchberg statt. (pd.) Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Donnerstag, 15. Oktober WATT 17.00 Raclettefest: Ab 20 Uhr LiveMusik mit dem Duo Lucky Boys und Nöggi. Heimfahrdienst. Infos unter 044 840 40 78. Anfahrt: am Furtbach entlang Richtung Katzensee. Familie Keller, Im Weingarten. ZÜRICH 7.45 Panoramawanderung Wirzweli: Abfahrt ab Hauptbahnhof Zürich um 7.50 Uhr via Luzern nach Dallenwil. Luftseilbahnfahrt nach Wirzweli. Kosten für das Billett und die Luftseilbahn zirka 47 Franken. Die Naturfreunde Kloten wandern ab Wirzweli über Dürrboden, Eggalp, Gummenalp, Horn zurück nach Wirzweli. Verpflegung aus dem Rucksack, 4¼ Stunden. Info bei Irene Bartholdi, 044 860 09 71. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. Samstag, 17. Oktober BÜLACH 20.00 Herbstkonzert: Es spielt die Jugendmusik Bülach unter der Leitung von Janez Krt. Dabei wirken auch die Jungtambouren Bülach mit. Es gibt eine Kollekte sowie ein Snack-, Kuchen- und Getränkebuffet. Türöffnung ist um 19.30 Uhr. VetropackArena, Schützenmattstrasse 46. Freitag, 16. Oktober BÜLACH 19.30 Buchvernissage: Markus Reutlinger stellt seinen neuen Roman «Labyrinth – Raphaels Angst vor der Angst» vor. Der Eintritt ist frei, es gibt eine Kollekte. Nach der Vernissage haben die Besucher die Möglichkeit, bei einem Apéro mit dem Autor zu sprechen. Sigristenkeller, HansHaller-Gasse 4. WATT 15.00 Raclettefest: Ab 16 Uhr Trommlershow «Bombos». Ab 20 Uhr LiveMusik mit dem Duo Lucky Boys und Nöggi. Heimfahrdienst. Infos unter 044 840 40 78. Anfahrt: am Furtbach entlang Richtung Katzensee. Familie Keller, Im Weingarten. Sonntag, 18. Oktober NEERACH 9.00–12.00 NeeriMärt: Veranstalter: VV Neerach. Schulanlage Sandbuck. Die Band Misty Blue spielt am 31. Oktober im Breitisaal in Winkel am Old Time Country Festival. Foto: zvg. ANZEIGEN Unterländer Brocki Wehntalerstrasse 1b, 8155 Nassenwil Mo bis Fr: 14.00 ― 18.30 Uhr / Sa: 9.00 ― 16.00 Uhr Fast alles wie neu ― nur viel günstiger! Telefon Abholdienst: 044 851 13 63 www.unterländer-brocki.ch ♥ NIEDERWENINGEN 10.00–11.30 Stammtisch 55+: Treffen mit alten und neuen Bekannten. Man kommt und geht, wann man will, ohne Voranmeldung. Informationen bei Ursula Feigel, 044 856 00 74, oder unter www.altissimo.ch. Kafi Wano, Sägeweg 2. Singles zw. 45–65 J. ♥ Ohne Internet – ganz natürlich kennen lernen und zusammen den Herbst erleben. Tolle Singles-Weekends, Natur geniessen u. v. a. m. Einfach einmalig! Unser Programm ist zu umfangreich und wird mit der Post versandt. [email protected] oder Tel. 076 390 86 60 Kein Wanderverein! 9.00–11.30 Flohmärt: Mit vielen gut erhaltenen Gegenständen für den Haushalt. Organisiert vom Frauenverein Neerach-Riedt. Zivilschutzanlage beim Mehrzweckgebäude. GLATTFELDEN 16.30 Klavierabend: Yuki Yokoyama Cassimatis und Zenon Cassimatis spielen Werke von Beethoven und Brams. Saal Gottfried-Keller-Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8. Fortsetzung auf Seite 19 Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Bülach: Referate über Palliative Care Bülach: Vortrag zum Thema Brustkrebs Embrach: Wieder Haumüli-Brunch Am Dienstag, 20. Oktober, finden von 19 bis etwa 21.30 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus in Bülach zwei Referate zum Thema Betreuung von Angehörigen statt. Evelyn Rieder, Dozentin am Institut für Pflege an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, referiert über «Palliative Care zu Hause. Wie können Angehörige dabei unterstützt und begleitet werden». Albert Wettstein, ehemaliger Chefarzt des Stadtärztlichen Dienstes und Vizepräsident der Alzheimervereinigung, spricht über «Die Betreuung von vergesslichen oder dementen Angehörigen: Wie grosse Probleme vermieden werden können und eine gute häusliche Betreuung am besten langfristig möglich ist». Mit Apéro und abschliessender Gesprächsrunde. Ref. Kirchgemeindehaus Bülach, Grampenweg 5, 8180 Bülach, Eintritt frei. Mehr unter: www.rufnetz-rafzerfeld.ch. (pd.) Brustkrebs ist eine Krebsform, die im Bewusstsein der Bevölkerung häufig präsent ist. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen gehören für eine Vielzahl der Frauen zur Routine. Und doch tauchen bei näherem Hinsehen immer wieder Fragen zum Thema auf. Thomas Kutta und Martin Kaufmann, Chefärzte Gynäkologie und Geburtshilfe, erläutern moderne Aspekte der Behandlung und zeigen auf, wie mit der Krankheit besser umgegangen werden kann. Dr. Kutta und Dr. Kaufmann gehen im Vortrag auch darauf ein, welche präventiven Massnahmen man ergreifen kann. Des Weiteren gehen sie auf Fragen zur Vorsorge, den Behandlungsmethoden und der Nachsorge ein. Das Referat findet am 20. Oktober ab 19.30 Uhr im Spital Bülach statt. Die Platzzahl ist beschränkt. Anmeldung unter www.spitalbuelach.ch/ vortragsreihe oder Tel. 044 863 22 11. Eintritt gratis. (pd.) Zum dritten Mal haben die Besucher der Haumüli am Sonntag, 25. Oktober, ab 10 oder ab 12.15 Uhr die Gelegenheit, sich mit einem feinen Zmorge verwöhnen zu lassen, zum Beispiel mit Haumüli-Holzofenbrot, selbst gebackenen Zöpfen, eigenen Konfitüren, verschiedenen Früchten, Käse, Fleisch, Knuspermüsli und vielem mehr. Brunch ab 10 Uhr: Erwachsene und Jugendliche bezahlen 28 Franken (exklusive Mineral), Kinder bezahlen bis 12 Jahre pro Altersjahr einen Franken. Telefonische Anmeldung untrer 044 865 51 67. Anmeldeschluss ist am Dienstag, 20. Oktober. Wie gewohnt werden an diesem Sonntag die Gattersäge und die Getreidemühle mit ihren Wasserrädern in Betrieb sein. Der Naturlehrpfad rund um die Haumüli lädt zu eigenen Entdeckungen über die im Naturschutzgebiet vorkommende Tier- und Pflanzenwelt ein. (pd.) Fortsetzung von Seite 18 meindehaus an. Auskunft erteilt Sigrid Bachofner, 079 218 06 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. Mittwoch, 21. Oktober Montag, 19. Oktober BÜLACH 19.30 Vortrag: «Mit Schüssler-Salz und Spagyrik gesund durch den Winter»: Angela Krämer und Annina Knecht vermitteln die Grundlagen der Schüssler-Salze und der Spagyrik. Kosten 20 Franken. Anmeldung erforderlich. Drogerie Krämer, Telefon 044 860 44 14. Katholisches Kirchgemeindezentrum, Spitalstrasse. Dienstag, 20. Oktober BÜLACH 13.40–14.40 Chorprobe: SeniorenMännerchor. Die Chorproben finden jeden Dienstag im reformierten Kirchgemeindehaus statt. Auskunft erteilt Fritz Schärer, 044 860 68 56. Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. 15.00–16.00 Seniorenturnen: Der Seniorenclub bietet das Turnen jeden Dienstag im reformierten Kirchge- Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 35 529 Exemplare Grossauflage: 69 787 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo AG, Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]. Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03, [email protected], Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. +41 44 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 19.00–21.30 Referate: Thema: «Betreuung von Angehörigen». Evelyn Rieder, Dozentin Institut für Pflege an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, referiert über «Palliative Care zu Hause. Wie können Angehörige dabei unterstützt und begleitet werden?». Albert Wettstein, ehemaliger Chefarzt des Stadtärztlichen Diensts, spricht über «Die Betreuung von vergesslichen oder dementen Angehörigen». Mit Apéro und Gesprächsrunde. Eintritt frei. Infos: www.rufnetz-rafzerfeld.ch. Ref. Kirchgemeindehaus. KLOTEN 8.25 60+-Wanderung Türlersee: Abfahrt ab Kloten Bahnhof 8.25 Uhr zum Türlersee. Die Naturfreunde Kloten wandern ab Türlersee zum Paradies und zurück (3 Std.). Verpflegung aus dem Rucksack (es hat eine schöne Grillstelle). Infos bei Susy Schneebeli, Tel. 044 813 21 84. EGLISAU 9.00 Herbst-Büchercafé: Daniela Binder, Leiterin der Buchhandlung Obergass Bücher in Winterthur, präsentiert mit viel Humor und Herzblut eine Auswahl von Neuerscheinungen, die sie in diesem Herbst begeistert haben. Ob Krimi, Familiengeschichten, Historisches oder das spezielle Lieblingsbuch – für jede Büchersaison findet Daniela Binder eine grosse Auswahl an Lesefutter für jeden Geschmack. Die Bücher können anschliessend ausgeliehen werden. Bibliothek, Obergass 61. Donnerstag, 22. Oktober KLOTEN 19.00 Vernissage: Ausstellung von Barbara Michaela Münch zum Thema «Bunte Farben und die Welt der Töne». Die Ausstellung dauert bis zum 22. Dezember und kann während der Öffnungszeiten des Stadthauses besucht werden. Stadthaus, Kirchgasse 7. Nr. 42 14. Oktober 2015 19 20 Wochenspiegel Nr. 42 14. Oktober 2015 SCHLUSSPUNKT Schweres Busunglück im Neeracherried Ein umgekippter Bus begräbt einen Roller unter sich, und die Feuerwehr muss ein Auto aufbrechen, um die Insassen zu retten. Was nach einer Tragödie klingt, ist zum Glück nur eine Grossübung. Als die Rettungsteams an der Unfallstelle eintreffen, bietet sich ihnen ein chaotisches Bild: Ein Kleinbus ist nach einer Kollision umgekippt und hat einen Roller unter sich begraben. Daneben steht ein Auto, in dem mehrere Personen eingeschlossen sind, und in der Wiese liegt eine Frau neben einem weiteren Roller. «Wo isch min Fründ?», ruft eine junge Frau, die unter dem Bus eingeklemmt ist, immer wieder verzweifelt. Obwohl die Verletzten möglichst schnell geborgen werden müssen, bleiben die Feuerwehrleute, die als Erste am Unglücksort eintreffen, ruhig. Zuerst muss abgeklärt werden, wer am dringendsten Hilfe braucht. Dann beginnt die Bergung der Verunglückten. Die Feuerwehrmänner und -frauen öffnen die Autotüren und Busfenster maschinell und tragen die Verletzten ins Freie. Auf der Strasse werden sie in Decken gehüllt und von der Sanität betreut. Hektik kommt erst auf, als plötzlich Rauch aus der Busunterseite austritt. Auch dieses Problem bekommen zwei Feuerwehrmänner mit einem Feuerlöscher schnell in den Griff. Neben Feuerwehr und Rettungsdiensten stehen auch die Kantonspolizei und der TCS mit einem Helikopter an der Übung im Einsatz. Vorbereitet haben sie Amanda Schneider und Jean Mezghini vom Spital Bülach. Trotz der grossen Herausforderung für die Retter sind sie mit den Arbeiten der verschiedenen Teams bis auf kleinere Verbesserungsmöglichkeiten weitgehend zufrieden. Bei der Grossübung zwischen Neerach und Dielsdorf bereitet der umgekippte Bus die grössten Probleme. Amanda Schneider bereitete die Übung seit einem Jahr vor. Zum zweiten Mal bei einer so grossen Übung dabei: Pascal Theiler. Verunfallte mit dem Auto: Figuran- Rettungssanitäterin Désirée Hohl tin Leila Mezghini. Fotos: Oliver Linow befindet sich noch in Ausbildung. Oliver Linow ANZEIGEN IMMOBILIEN 4½-Zi.-Eigentumswohnung in Weiach zu verkaufen. Auskunft 079 701 04 18 Gemeindepräsident Markus beobachtete die Übung. Zink
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