Messdatenerfassung und Auswertung 1. Einleitung Die Erfassung und Auswertung von Messdaten stellt einen zentralen Punkt der Physikalischen Chemie dar. Während für einfache Darstellungen und Auswertung Standardprogramme wie Microsoft Excel in der Regel ausreichen, stößt man doch schnell an die Grenzen dieser Programme. Zum einen findet man schnell eine Limitierung der Grafischen Darstellungsmöglichkeiten, zum anderen sind die Mathematischen Fähigkeiten von Excel doch sehr beschränkt, auf Standardanwendungen bzw. auf Anwendungen der Finanzmathematik fokusiert, und eine Erweiterung durch selbstgeschriebene Funktionen bzw. Programmteile ist nicht immer mit einfachen Mitteln möglich. Ziel des vorliegenden Versuches ist es, mit dem Programm Origin vertraut zu werden, welches zuerst als eine sehr gute Alternative zu Excel angesehen werden kann, da Origin sich primär auf den wissenschaftlich-technischen Bereich konzentriert. Dabei soll Origin explizit als nur ein Beispiel für wissenschaftlich-technische Software angesehen werden. 2. Einführung in Origin Der vorliegende Versuch kann lediglich eine kurze, knappe Einführung in die Grundlegenden Funktionen von Origin darstellen. Für weiterführende Informationen sei an dieser Stelle auf die ausführliche Online-Hilfe sowie auf die Manuals hingewiesen, die man auch auf der Webseite des Herstellers finden: www.originlab.com Der Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin ist zusammen mit dem Fachbereich Physik in Besitz einer Fachbereichslizenz, welche allen Mitarbeitern und Studenden des Fachbereichs die kostenlose Nutzung der Software ermöglicht. Um die Software auf einem Rechner installieren und nutzen zu können, muss dabei die gültige Lizenz in Form eines Lizenzfiles vorliegen. Dabei sind zweierlei Lizenztypen zu unterscheiden: - Netzwerklizenz: Empfohlen für alle Rechner, welche sich permanent im Netz der Freien Universität Berlin befinden. Hierbei wird bei der Installation der Name des Lizenzservers mitgeteilt, der die Gültigkeit der Lizenz bestätigen kann. Für Installationen im Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie ist hierbei zur Zeit als Lizenzserver anzugeben: origin.bcp.fu-berlin.de - Home-Use-License: Für Rechner, welche nicht dauerhaft eine Netzwerkverbindung aufweisen bzw. Rechner, auf welchen Origin auch außerhalb des Netzwerkes der Freien Universität verwendet werden soll, empfiehlt sich die Verwendung der Home-Use-Lizenz. Hierzu muss man nach erfolgter Installation mit Hilfe des entsprechend Lizenz-Keys (bei den ITVerantwortlichen des Fachebereichs zu erfragen) für den jeweiligen Rechner bei Originlab.com ein spezielles License-File erzeugt werden, welches den Betrieb der Software auf diesem einen Rechner ermöglicht. Dabei muss dieser Rechner später nicht permant auf Netzwerkresourcen zugreifen. Der Nachteil dieser Variante ist, dass das speziell generierte Lizenzfile nur eine begrenzte Lebensdauer hat. 3. Erste Schritte mit Origin Folgende erste Schritte werden im Rahmen des Praktikums besprochen. - Einlesen von Daten aus Ascii-Files Darstellung der eingegebenen Daten Elementare Manipulation der Daten: Achsenbeschriftung, anpassen der Farblichen Darstellung, Legende, Einfügung von Text und Kommentaren Triviale Manipulation der Daten Kurvenanpassungen: Fit mit vorgegebenen Funktionen Nicht-triviale Kurvenanpassungen: Fit an nicht-vorgegebene Funktionen (Programmierung eigenener Fitfunktionen) 4. Aufgabe Als Aufgabe ist folgendes Problem zu lösen: Gegeben sind eine Reihe von Meßpunkten welche die Konzentration eines Zwischenproduktes einer Folgereaktion darstellt (analog z.b. der Zwischenprodukte X und Y der Lotka-Volterra-Reaktion ohne kontinuierliche Zugabe von A der MatlabÜbung). Die Konzentration des Zwischenprodukts lässt sich dabei durch folgende Gleichung beschreiben (nach Moore/Hummel, 4. Auflagen, S. 404): ( k 2 − k1 ) t ⎛ k A e k1 A0 ⎞ − k 2t 1 0 ⎟ − b(t ) = e ⎜⎜ ⎟ − − k k k k 2 1 2 1 ⎠ ⎝ Aufgabe: - Lesen Sie die Daten aus dem vorgegebenen Datenfile ein - Stellen Sie die Messwerte grafisch dar, inklusive der richtigen Achsenbeschriftungen (t, b(t)) - Fitten Sie die vorgegeben Messpunkte an die oben angegebene Funktion. Bestimmen Sie hierdurch die Parameter A0, k1, k2. - Bestimmen Sie durch Bildung der Differenz zwischen der vorgegebenen Funktion sowie der Messdaten die Funktion, welche die Messwerte verrauscht.
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