8A6LniQo 52 VIECHTACH Arberland Regio GmbH-Geschäftsführer Herbert Unnasch (2.v.l.) und Tourimusreferentin Susanne Wagner (r.) und ihr Team hatten jede Menge Infos rund ums E-Biken im Arberland für die Besucher. Dienstag, 7. Juli 2015 Sorgten zum Ausklang des „Festivals des Sports im Arberland“ noch mal für jede Menge Pepp: die Musiker von Saxndi. Volle Fahrt für die E-Bikes Erstes Festival des Sports im Arberland mit vielen weiteren Highlights Großer Arbersee. (mf) „Die Hitze setzt uns allen zu und deshalb sind nicht so viele Gäste gekommen, wie wir uns das gewünscht hätten“, bedauerte Josef Schneider am Sonntag Mittag im Hohenzollern-Skistadion Arbersee. Dennoch war das erste dreitägige Festival des Sports im Arberland, mit dem die Organisatoren einerseits die Bewerbung des Landesleistungszentrums Biathlon ankurbeln und andererseits den E-Bikes zum Aufschwung verhelfen wollten, ohne Zweifel sehr erfolgreich. „E-Bikes sind die Zukunft. Allerdings unterschätzen viele unser maßgeschneidertes Gelände“, gab Schneider zu verstehen. „Wir haben hier eine ganz schwierige Herausforderungen für Radler. Deshalb sind E-Bikes durch die Unterstützung ideal.“ Wer es unterwegs ohne Antrieb schafft, braucht ihn ja nicht unbedingt einzuschalten. Touren mit Steigungen verlieren jedoch ihre Schrecken, wenn man weiß, dass man darauf zurückgreifen kann. „Hinterher sind die Radler nicht so kaputt, dass sie die nächsten drei Tage nicht mehr auf den Sattel steigen“, unterstreicht Schneider im Gespräch und nennt als weiteres Argument jene Backofenhitze, die am Wochenende normalerweise von sportlicher Betätigung abhielt. Bergwärts wären da schon Kreislaufbeschwerden zu fürchten gewesen, nicht so am Lenker eines E-Bikes. „Es wird sich durchsetzen“, ist der Biathlontrainer überzeugt. Auch den Einwand des jüngeren Klientels, „echt fahren zu wollen“, lässt Schneider nicht gelten. „Selbst Sportler mit Kondition haben eingesehen, dass sie lieber hin und wieder technische Hilfe in Anspruch nehmen, dafür aber tagtäglich losspurten können.“ „Ein schönes Fahrgefühl. Ja es ist schon ein Traum“, sind sich sämtliche Statisten bei der Rückkunft einig, die trotz 35 Grad Mittagshitze zu Kurztouren aufgebrochen waren. Allerdings bedarf es bei den „blutigen“ Anfängern schon einer Ein- MdEP Michael Cramer (Mitte), ein geübter Radler, drehte etliche Runden auf dem E-Bike. Fotos: Frisch (2)/Ebner (5) Beim Biathlon: Tourismuschefin Susanne Wagner ließ sich im Liegendschießen einweisen. weisung. „Die Schalterei, so leicht sie ist, sollte vertraut sein, bevor man sich beispielsweise einer geführten Tour anschließt“, empfiehlt Richard Gebhardt aus eigener Erfahrung. „Da in der Regel jeder Fahrradfahren kann, geht der Umgang selbst beim Hobbiisten relativ schnell in Fleisch und Blut über“, hat Gebhardt beobachtet, der eigentlich Waldführer im Nationalpark ist, aber gerne auch Ausflüge auf grenzüberschreitenden Strecken leitet. „Was wir zunächst nur auf Wanderschaft probiert haben, verlegen wir mittlerweile auf zwei Räder“, gibt er Auskunft. In Tschechien kann der Trupp idealerweise die Militärstraßen nutzen. Ist der Einsteiger nach zwei, drei Tagen erst einmal mit dem Gefährt vertraut, lässt sich das Ganze langsam steigern. Am Sonntag hatte das Festival des Sports auch MdEP Michael Cramer, Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und Tourismus im Europaparlament, zu Gast. Er ist Initiator des Iron Curtain Trail, zu deutsch: der Eiserner VorhangRoute. Die 10000 Kilometer-Route beginnt an der Barentsee und führt an der Westgrenze der früheren Warschauer-Pakt-Staaten entlang bis zum Schwarzen Meer. Von Lübeck bis zum sächsisch-bayrischtschechischen Dreiländereck folgt der Rad-Wanderweg dem ehemali- dass Fahrradtouristen mehr Geld ausgeben als Autotouristen, weil sie sich auch für das Geleistete belohnen. Außerdem haben sie keinen Sprit vergeudet und somit mehr Geld in der Tasche. Es gibt bereits an den meisten Ausflugs-Highlights Tankstellen für E-Bikes. „Der Radtourismus in Europa macht jedes Jahr 44 Milliarden Umsatz. Die Arbeitsplätze in Europa in der Fahrradindustrie beziffern sich auf 700000“, steuerte der Abgeordnete noch weiteres Zahlenwerk bei. Mittlerweile sind in Deutschland 1,4 Millionen E-Bikes unterwegs, aber nur 140000 E-Autos. Herbert Unnasch war zusammen mit Donau-TV der Ideengeber des Festivals des Sports, da er auch nach einer Plattform zur Kür der besten Sportler Niederbayerns suchte und nebenbei neue Sponsoren gewinnen wollte. Mit einer Klappe ließ sich Biathlon für jedermann publiker machen. Für Demonstrationszwecke wurden am Sonntag Sommerbiathlon-Wettbewerbe mit VIP‘s ausgetragen - natürlich ohne Roller, sondern mit E-Bikes. „Schade, dass es so heiß ist“, hätte sich auch der Eisensteiner Bürgermeister Charly Bauer mehr Zuschauer gewünscht. Er war ebenso im Aufgebot wie der Langdorfer Bürgermeister Otto Probst, Tourismus-Chefin Susanne Wagner, Christian Vogl, Herbert Unnasch, sowie der Olympiasieger und Weltmeister in der Nordischen Kombination, Bernie Gruber. Für die absoluten Debütanten gab es eine Einweisung an der Waffe im Liegendschießen. „Ausatmen, Luft anhalten, Schuss“, legte ihnen Josef Schneider ans Herz. Und los ging es, inklusive Strafrunden. „Jeder kann so einen Workshop mit einer theoretischen Anleitung, Schießübungen ohne und mit Belastung buchen“, führte Josef Schneider aus. Berni Gruber wurde natürlich seiner Favoritenrolle gerecht. Er fährt erst seit einem halben Jahr ein E-Bike. Warum? „Ich bin ein umweltbewusster Mensch. Die Leute sollten lieber auf das E-Bike umsteigen, als mit dem Auto fahren“, animierte der sympathische Sportler, der sich freut, wenn er in einer Art Vorreiterrolle etwas dazu beitragen kann. Bei seinem Erstversuch war er total überrascht. „Wow“, lautete sein kurzer, überwältigter Kommentar. Da die Ausleihmöglichkeiten laut Unnasch noch mager sind, wurden einige E-Bikes angeschafft. Schon an den beiden Vortagen hatte Bernie Gruber auf der E-Gitarre gespielt. „Ich betreibe dies als Mentaltraining, um wieder herunterzukommen“, gibt er selber zu. Musikalisch gipfelte der Sonntag dann in die Boarische Late NightShow mit Ehrung der niederbayerischen Sportler. Sängerin Marina Koller machte bei der Boarischen Late-Night-Show kurzerhand den Freiluft-Biergarten vor dem Funktionsgebäude zur Bühne. Johannes Weinberger spielte am Freitagabend im Joska-Biergarten. Berni Gruber, Weltmeister in der Nordischen Kombination, ging beim „Festival des Sports“ immer wieder mit dem E-Bike auf Tour. gen innerdeutschen Grenzstreifen. Insgesamt werden 20 Länder - davon 15 Mitgliedstaaten der EU tangiert. „Die Strecke ist kein Phantasieprodukt. Sie hält sich so nah, wie es nur geht, und so komfortabel wie möglich an der Grenze, die häufig überquert wird, um das Bewusstsein zu steigern, dass dies keiner Passkontrolle mehr bedarf.“ Außerdem wurden die Erinnerungsstätten, wie ein verlassener Wachturm etc. in diese Art Gedächtnistour integriert. „Es wird dabei Geschichte, Politik, Natur und Kultur im wahrsten Sinne des Wortes erfahrbar“, konstatierte Michael Cramer am Sonntag im HohenzollernStadion. „Eigentlich bin ich Gegenwind gewohnt, bei diesem Projekt gab es nur Rückenwind“, resümierte der MdEP. Er hat über die Trailetappen mehrere Bücher geschrieben. „Ich bin die Strecken stets mit Leuten aus der Region abgefahren“, erzählte der Europaparlamentarier. In Bayern schloss sich beispielsweise Sigrid Weiß, Fraktionssprecherin im Kreistag der Grünen/ Bündnis 90 aus Zwiesel dem Praxistest an. „Mit der Geschichte bringt man die Leute wieder hierher. Mit dem E-Bike ist das kein Problem mehr“, spannte der MdEP den Bogen zu diesem Fortbewegungsmittel. Der Radtourismus boome mit Zuwachsraten von 20 Prozent pro Jahr. Alle Untersuchungen belegen,
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