Allein Christus

Aus der Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland
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Alle
Jesus und Maryam
Seite 6
Gemeindegründung
Flensburg
Sommercamp 2015
an der Adria
Seite 12
Seite 18
Stiftung Freie evangelische Gemeinde
in Norddeutschland
Ed i t o r i a l
Inhalt
„Der Chef lenkt – wir lenken ein.“
„Unseren Chef muss man einfach mögen.
Sonst fliegt man.“
Editorial ........................................ 2
„Unser Chef ist völlig unbestechlich.
Er nimmt nicht einmal Vernunft an.“
Geistliches Wort . .......................... 3
(Verfasser: unbekannt)
Veränderungen in Vorstand
und Diakonie............................... 4
Solus Christus
• Christus allein - auch im
Alten Testament?.................... 5-6
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
• Jesus und Mayram................... 6-7
erstaunlich ist es nicht, dass sich zu
den Zitaten niemand bekennen will.
Wer möchte bei so einer ironischen
Kritik am Chef schon dessen Unmut riskieren?
Bei uns Christen ist alles anders.
Wir lieben unseren „Chef“. Zumindest sagen wir das immer wieder.
Manche tragen es sogar stolz auf
ihren T-Shirts spazieren: „JESUS is
my BOSS“. Das ist ja eine saloppe,
moderne Interpretation des reformatorischen „Solus Christus“. Und
genau das ist unser Heftthema:
Allein Jesus Christus. Wir von der
Redaktion freuen uns sehr, dass
wir Professor Dr. Julius Steinberg
von der Theologischen Hochschule
in Ewersbach gewinnen konnten,
den Spuren Jesu im Alten Testament nachzugehen. Trotz dieser
deutlichen Hinweise im AT ist es
für gläubige Juden bis heute eine
Zumutung, in Jesus ihren Messias
zu sehen. Genauso schwierig ist der
Zugang für gläubige Muslime zu
Jesus als „Herr und Gott“. Unmöglich ist der aber nicht, wie zwei
weitere Artikel zum Thema belegen.
Jesus hat Mittel und Wege, sich zu
offenbaren – die würden uns nicht
mal im Traum einfallen! Lesen Sie
von Maryams Traum. Da kommen
Sie sicher ins Staunen!
Staunen Sie auch darüber, wie Gott
mit unserer Stiftung immer weiter
seine Geschichte schreibt. Wir ha2
ben auch diesmal wieder versucht,
Interessantes aus Gemeinde, Jugend
und Diakonie für Sie festzuhalten.
Und denken Sie in Ruhe darüber
nach, wer Jesus Christus für Sie ist.
„Allein Jesus“ – wirklich? In letzter Konsequenz bedeutet das, mit
Paulus zu sagen: „Leben, das ist für
mich Christus; darum bringt Sterben für mich nur Gewinn“ (Phil.
1, 21). Ich glaube nicht, dass wir
uns schämen müssen, wenn wir das
noch nicht ehrlich sagen können.
Als Christ leben lernen – das ist
ein Prozess. Schämen müssen wir
uns nur, wenn wir uns nach vielen
Jahren unterwegs mit Jesus immer
noch am liebsten um uns selbst
drehen. „Erst komm ich und dann
komm ich. Pausenlos geht es um
mich. Was mich aus dem Strudel
reißt, ist, Herr, dein Geist.“ Diese
Erfahrung von Gottes Geist, die
Theo Lehmann und Jörg Swoboda
im Lied formuliert haben, wünsche
ich uns allen. Damit „Allein Jesus“
immer mehr Realität in unserem
Leben wird.
Mit herzlichen
Grüßen aus der
Redaktion,
• Jesus und Daniel............................ 8
Impressum....................................... 8
Buch- und Filmtipps ..................... 9
Nachruf.......................................... 9
Sozialpreis für den Internationalen
Frauentreff der FeG HamburgFarmsen ..................................... 10
Ein neuer Pastor für die
FeG Mölln.................................. 11
Gemeindegründung Flensburg... 12
Grundsteinlegung Gemeindehaus-Neubau FeG Hanstedt.... 13
Glaubenskonferenz 2015....... 14-15
JuFuTu Norderstedt 2015 .............16
Jugendleiter-Stammtisch............ 16
Coolie-Nachtreffen 2015 ............ 17
Sommercamp 2015
an der Adria........................ 18-19
Ein eindrucksvoller Abend beim
Hamburger Spendenparlament . . 20
ELIM "on the run" ...................... 20
Ein großer Tag für Kurt ............. 21
ELIM Seniorencentrum Niendorf:
Startschuss für Erweiterung ........ 22
Familiennachrichten . .......... 22-23
Personalnachrichten................... 23
Annekatrin Warnke
FeG Norderstedt
Winteropfer 2015/16................... 24
Geist l i c h e s W o r t
Jesus Christus und sonst niemand kann die Rettung bringen. Auf
der ganzen Welt hat Gott keinen anderen Namen bekannt gemacht,
durch den wir gerettet werden könnten.
Apostelgeschichte 4, 12
A
ls Freie evangelische Gemeinde
in Norddeutschland sind wir
historisch Teil der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts, die eine
Jesus-Bewegung war. Jesus war nicht
nur das Thema vieler Erweckungslieder. Er stand im Zentrum der
Stubenversammlungen und Gottesdienste. „Wir beginnen unseren Gottesdienst im Namen unseres Herrn
Jesus Christus“ – so lautete bis in die
90er Jahre hinein in vielen Gemeinden die Begrüßung im Gottesdienst.
Es ging um Rettung durch Jesus und
darum, ihm im Alltag nachzufolgen.
Die Konzentration auf Jesus als Retter trieb manche Blüten. So blendeten einige Christen Gott Vater, den
Schöpfer und Erhalter dieser Welt,
recht konsequent aus. Einsatz für
Umweltschutz, Frieden und Politik
im Allgemeinen war in vielen unserer Gemeinden eher verpönt. Auch
dem Heiligen Geist gegenüber haben
wir uns mehr in Zurückhaltung
geübt. Die Sorge vor schwärmerischen Extremen führte dazu, dass
die Offenheit für Geistesgaben eher
gering ausgeprägt war.
Mittlerweile gibt es in vielen unserer
Gemeinden eine größere Offenheit
für die Geistesgaben, was sich nicht
nur in den Anbetungszeiten unserer
Gottesdienste niederschlägt, sondern auch in Aufgeschlossenheit für
prophetische Eindrücke und hörendes Gebet. Ebenso haben wir uns für
Politik und Gesellschaft geöffnet.
Wir wollen gesellschaftsrelevant sein,
sprechen gern mit Politikern und
sind beim Umweltschutz auch nicht
mehr ganz hinten. In unseren Gottesdiensten werden die Menschen
mittlerweile meist mit dem Trinitarischen Votum begrüßt: „Wir feiern
diesen Gottesdienst im Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Es ist gut, dass wir an diesen Stellen
wirklich dazugelernt haben. Allerdings habe ich auch eine Sorge: dass
wir etwas von der Zuspitzung auf die
Person unseres Herrn Jesus Christus
verloren haben. Es gibt in keinem
anderen Namen für uns Rettung
und Heil. Nur Jesus Christus ist für
dich und mich am Kreuz gestorben.
Das macht die Rede von Jesus so anstößig. Gott Vater als Schöpfer und
Erhalter dieser Welt wird zwar von
manchen Atheisten scharf bekämpft,
wirkt aber im Grunde sympathisch.
Und der Heilige Geist mit seinen
vielfältigen Äußerungen weckt in
unserer spirituell aufgeheizten Zeit
auch bei vielen Menschen Interesse.
Aber ist es nicht entsetzlich, anstößig
und inhuman, dass der Sohn Gottes
an einem Holzkreuz verrecken
muss? Ist es nicht unzumutbar zu
behaupten, dass du und ich daran im
wahrsten Sinne des Wortes Schuld
sind, weil unser Herz und Handeln
so böse sind, weil wir den Weg von
uns aus nicht zurück zu Gott finden?
Wollen wir wirklich an einen Gott
und Vater im Himmel glauben, der
so heilig und liebevoll zugleich ist,
dass er seinen eigenen Sohn für uns
opfert, damit wir nicht in der Hölle
landen?
Das sind nicht die einzigen Zumutungen. Dieser Sohn Gottes, der so
jämmerlich am Kreuz stirbt, fordert
uns auch noch auf, ihm nachzufolgen. Wir sollen zwar nicht sein, aber
immerhin unser Kreuz der Nachfolge auf uns nehmen. Er will uns reinreden, wie wir unser Geld ausgeben,
unsere Zeit verbringen, mit unseren
Nachbarn umgehen und sogar wie
wir unsere sexuellen Neigungen
ausleben – ja wo kommen wir denn
da hin?
Obwohl Jesus großartige und
schöne Reden gehalten hat, obwohl
er eine faszinierende Persönlichkeit
war, ist er mit seinem Tod am Kreuz
und mit seiner Aufforderung, ihm
nachzufolgen, eigentlich unzumutbar!
Aber er ist der Einzige, durch den
wir Rettung und ewiges Heil finden.
Es gibt keinen anderen Retter.
Weil dies so ist, wünsche ich mir,
dass wir in unseren Gottesdiensten,
Glaubenskursen und Kleingruppen
die Zuspitzung auf Jesus Christus
wagen. Ich wünsche mir, dass wir in
unseren Gemeinden den Menschen
vor Augen malen, wer dieser Jesus
ist, wie sehr er dich und mich liebt,
wie großartig das ist, was er für alle
Menschen getan hat. Ich wünsche
mir, dass wir in jedem Gottesdienst
Menschen einladen, ihm ganz neu
zu vertrauen und Schritt für Schritt
nachzufolgen. Weil ER der einzige
Retter ist. Allein Christus!
Pastor
Reinhard
Spincke
Gemeindeleiter
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Vorstand
Veränderungen in Vorstand und Diakonie
I
n unserem Stiftungsvorstand und
unserer Diakonieleitung hat es
wesentliche Veränderungen gegeben: Herr Jörg Spriewald hat mit
Wirkung zum 5. Dezember 2014
sein Vorstandsamt in der Stiftung
Freie evangelische Gemeinde in
Norddeutschland niedergelegt und
ist zum 30. April 2015 als Leiter der
ELIM Diakonie ausgeschieden.
In seiner fast 26jährigen Betriebszugehörigkeit hat Herr Spriewald
verschiedene Aufgaben und Leitungstätigkeiten in unserer Stiftung
wahrgenommen. Von 1989 bis
1996 war er als Pastor der Freien
evangelischen Gemeinden SeevetalHittfeld und HH-Wilhelmsburg
tätig. Anschließend übernahm er
bis zum Frühjahr 2001 die Leitung
unseres damaligen Tagungs- und
Erholungszentrums „Seeschloss am
Kellersee“.
Seit dem Frühjahr 2001 leitete er
dann unsere ELIM Diakonie. Wir
haben Herrn Spriewalds profundes
Fachwissen und seine engagierte,
konzeptionelle Arbeitsweise in die4
ser langen
Zeit schätzen gelernt.
In seine Zeit
fiel auch
der Bau des
ELIM Seniorenzentrums
Bergedorf.
Für seine
langjährige
Tätigkeit
in unserem
Gemeindeund Diakoniewerk
danken wir
ihm von
ganzem
Herzen.
Möge Gott
ihn für die
vor ihm liegenden Wege mit Zuversicht, Kraft und Vertrauen immer
wieder beschenken.
Wir freuen uns und sind Gott
sehr dankbar, dass wir mit Stefan
Warnke einen Nachfolger für Jörg
Spriewald gefunden haben. Im Mai
2015 hat unser Stiftungsrat ihn per
1. Juni 2015 als ehrenamtliches
Mitglied in den Stiftungsvorstand
mit dem Schwerpunkt Diakonie berufen. Zum 1. Januar 2016
übernimmt Herr Warnke dann die
hauptamtliche Leitung des Bereichs
Diakonie.
Herr Stefan Warnke (56) wurde
in Iserlohn/NRW geboren. Er ist
verheiratet und hat drei erwachsene
Kinder. Herr Warnke war fast 23
Jahre in einem Hamburger Großunternehmen beschäftigt. Als Leiter
der Geschäftseinheit Pharmazie
trug er die Verantwortung für 118
Mitarbeiter.
Mit 18 Jahren fand Herr Warnke
zum persönlichen Glauben an Jesus
Christus. In der FeG Norderstedt
hat er seit 1992 aktiv in der Gemeinde mitgearbeitet. Er war über
12 Jahre Ältester seiner Gemeinde
und hat gelegentlich im Verkündigungsdienst mitgewirkt.
Seit seinem Eintritt in unsere Stiftung als ehrenamtliches Mitglied
des Vorstandes hat er aktiv damit
begonnen, unsere Einrichtungen,
deren Leitungen und Mitarbeiter
kennen zu lernen. Herr Warnke
ist intensiv damit beschäftigt, sich
umfangreiche Fachkenntnisse
durch Hospitation in verschiedenen diakonischen Einrichtungen,
Besuch von Fachvorträgen, Belegen
von Kursen etc. anzueignen.
Wir wünschen unserem neuen
Vorstandsmitglied und zukünftigen
Diakonieleiter Gottes reichen Segen
für die neue, verantwortungsvolle
Aufgabe.
Jörg Ahrens
FeG HH-Bergedorf
Stiftungsratvorsitzender
FeGN
Them a
Christus allein – auch im Alten Testament?
Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und im Herzen zu träge,
an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der
Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit hineingehen?
Und von Mose und von allen Propheten anfangend erklärte er ihnen in
allen Schriften das, was ihn betraf.
A
ls die Jünger zweifeln, erklärt
Jesus ihnen seine Mission
– und zwar aus dem Alten Testament! Welche Stellen ist er wohl
mit ihnen durchgegangen? In
manchen Bibelausgaben finden sich
Tabellen mit alttestamentlichen
Verheißungen auf Jesus. Der Ausleger J. Payne zählt beispielsweise
ganze 3348 Verse, die sich auf die
messianische Zeit beziehen, davon
574 direkte Voraussagen auf den
Messias.
(Lukas 24, 25 - 27 Elberfelder Bibel)
von der Vergangenheit des Volkes
Israel. Hat Matthäus das Zitat aus
dem Zusammenhang gerissen? Ein
Bibelausleger, der diese und andere
„Verheißungen“ kritisch unter
die Lupe nahm, kam gar zu dem
Ergebnis, dass das Alte Testament
keine einzige Christus-Prophetie
enthält.
Ganz so einfach ist die Sache aber
nicht. Zwar zitieren die neutestamentlichen
Autoren
häufig
aus dem
Alten
Testament. Wer sich die Mühe macht,
die Prophetien nachzuschlagen
und in ihrem Zusammenhang zu
lesen, wird allerdings nicht selten
überrascht sein: Die Stellen sagen
gar nicht das aus, was die Apostel
meinen!
Doch Matthäus macht auf den folgenden Zusammenhang aufmerksam: Einst zog Israel, der „Sohn
Gottes“, aus Ägypten herauf, um
das verheißene Land einzunehmen.
Als Nachkommen Abrahams waren
die Israeliten
zu Segensmittlern bestimmt,
zum Segen für
„alle Familien
der Erde“ (1.
Mose 12, 3). Als
„königliche Priester“ (2. Mose 19,
6) sollten sie anderen Menschen
Gottes Willen vermitteln und ihnen
Gottes Segen zusprechen. Die weitere Geschichte zeigt jedoch, dass
das Volk diesem hohen Anspruch
nur begrenzt gerecht wurde.
Beispielsweise zitiert Matthäus
aus dem Hoseabuch die Stelle
„Aus Ägypten habe ich meinen
Sohn gerufen“ als Prophetie auf
Jesus (Matth. 2, 14 - 15; Hos. 11,
1). Doch Hosea spricht an dieser
Stelle offensichtlich nicht von dem
kommenden Messias, sondern
Jesus von Nazareth, der Nachkomme Abrahams und Sohn Gottes,
ist nun gesandt als der „wahre
Israelit“. Er steht als Person für den
Auftrag Israels. Zum Zeichen dafür
erlebt er in seinem Leben Stationen
der Geschichte Israels nach: Wie
einst Israel aus Ägypten herauf-
kam, so reist auch er aus Ägypten
herauf. Wie einst Israel 40 Jahre
in der Wüste versucht wurde, so
wird auch er 40 Tage in der Wüste versucht. Wie Israel vor dem
Einzug ins verheißene Land den
Jordan durchquerte, so muss Jesus
vor dem Beginn seines Dienstes
im Jordan getauft werden. Wie
Israel zum „Knecht des HERRN“
bestimmt war, so wird Jesus zum
wahren Gottesknecht, der die Sünden der Welt trägt. So macht Jesus
den Auftrag Israels wahr und wird
zum Segensmittler, zum König und
Priester für uns.
Am Ende zeigt sich, dass nicht
Matthäus den Text oberflächlich
gelesen hat, sondern wir. Das AT ist
keine Sammlung von Vorhersagen
im Stil von Nostradamus. Vielmehr
geht es darum, dass sich im Alten
Testament Linien der Heilsgeschichte entwickeln, die auf Jesus
hin zulaufen und sich in ihm vereinen. Jesus ist der „wahre Israelit“;
er ist auch der „wahre Davidsohn“,
der König, der das lang ersehnte
Reich des Friedens schafft. Jesus ist
das „wahre Opferlamm“: Weit über
die Wirkung von Tieropfern hinaus
hat er sich für uns zur stellvertretenden Sühne geopfert, um uns
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Thema
Julius Steinberg ist Professor für Altes Testament
an der Theologischen Hochschule Ewersbach, der
theologischen Ausbildungsstätte für den Bund
Freier evangelischer Gemeinden.
mit Gott zu versöhnen. Jesus ist
der „neue Mose“, der uns Gottes
Wesen in einer neuen und tieferen
Weise offenbart. Er ist der „neue
Adam“, mit dem eine neue Geschichte der Menschheit beginnt …
Dieses dichte Beziehungsgeflecht
zwischen dem Alten Testament
und seiner Person spricht Jesus
an, wenn er sagt, dass er gekommen sei, um das Gesetz und die
Propheten zu „erfüllen“ (Matth. 5,
17), und dies ist es wohl auch, was
er den Jüngern auf dem Weg nach
Emmaus erklärt hat.
Im Juli ist sein
neues Buch „Raum
zum Leben“ bei
SCM erschienen.
Bedeutet Nachfolge die Verleugnung der
eigenen Bedürfnisse? Dieses Buch stellt
solchen Ansichten die Weite einer gesamtbiblischen Weltsicht gegenüber. Es möchte
Lust machen auf das Alte Testament und
mehr noch auf einen Glauben, der uns zu
Weltgestaltern Gottes macht. Das Thema
wird anhand der Schöpfungsgeschichte und
der Zehn Gebote vorgestellt und in vielen
praktischen Beispielen entfaltet.
Julius Steinberg
Jesus und Maryam
Maryam war 28, als sie Jesus zum ersten Mal erlebte. Es war so, wie sie es sich in
ihrem ersten Gespräch mit Gott gewünscht hatte: Jesus im Traum zu begegnen.
M
aryam wurde 1966 im Iran
geboren, sie war bei der
islamischen Revolution 13 Jahre
alt. Ihre Eltern waren Moslems,
der Vater allerdings nur auf dem
Papier. Maryams Mutter ist sehr
gläubig, ließ den Kindern aber die
Freiheit, ihren eigenen Weg zu
finden. Die Familie lebte
im armenischen ChristenViertel. Durch die christliche Schulfreundin erlebte
Maryam, dass Christen in
vielen Bereichen ausgegrenzt
wurden, weil sie im Islam als
„unrein“ gelten.
Freitags war Kinotag. Die ganze
Familie schaute nach dem Mittagessen gemeinsam einen Film. Mit
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ihren acht Geschwistern hatte
Maryam einen Film über einen
moslemischen Märtyrer gesehen,
der sie sehr bewegte. Seither trieb
sie immer wieder die Frage um:
„Wer ist Gott? Wie muss man ihn
erlebt haben, um sein Leben für
ihn hinzugeben?“ Damals war sie
sieben Jahre alt, und die Frage hat
sie nicht mehr losgelassen.
Die Islamisierung verbreitete sich
schnell im Land, und Maryam
merkte: Um berufliche Aufstiegschancen zu haben, muss ich beim
Regime punkten. Sie besuchte
Koran-Kurse und lebte als aktive
Muslimin. Die Frage nach Gott
war sowieso immer da. Es war eine
gute Sache, ihr nachzugehen. Ihre
Gebete zu Allah kamen aus tiefstem Herzen. Aber auf ihre Fragen
bekam sie nie eine überzeugende
Antwort.
1990 verließ Maryam hochschwanger mit ihrem Ehemann ihr Land
und beantragte Asyl in Deutschland. Im Deutschkurs lernte sie
eine Iranerin kennen, die schon in
ihrem Heimatland Christ geworden
war. Diese hatte sich in Hamburg
einer persischen charismatischen
Them a
Freikirche angeschlossen. Von den
ständigen Missionierungsversuchen
ihrer neuen Freundin war Maryam
schnell genervt. „Willst du meine
Freundin sein oder willst du mir
bloß deinen Jesus verkaufen?“,
fragte sie. Danach wurde es besser.
Ihre Freundin bat sie „ein letztes
Mal“, auf eine Wochenendfreizeit
der Gemeinde mitzufahren. Da Maryam in der Zeit sehr einsam war,
stimmte sie zu. Ihren Ehemann,
der von Religion so gar nichts hielt,
lockte man als bezahlten Chauffeur
mit ins Boot. Während seine Ablehnung in diesen Tagen noch stärker
wurde, fühlte Maryam sich von den
Gottesdiensten auf der Freizeit sehr
angesprochen. Allerdings entwickel-
te sie keine Lust, diese Gemeinde
regelmäßig zu besuchen. Zu krass
schien ihr der Unterschied zwischen
der „Heiligkeit“ der Leute im Gottesdienst und dem Getratsche später
in der Küche. „Für mich führten die
Christen ein Doppelleben. Ich fand
niemand, der für mich ein vertrauenswürdiges Vorbild wurde“,
erinnert sich Maryam. Sie kaufte
sich eine persische Übersetzung
der Bibel und fing an, das Neue
Testament zu lesen. Die Evangelien
berührten sie. Die Aufforderung am
Ende jedes Evangeliums sprach sie
an und motivierte sie zu beten. Sie
begann sich zu wünschen, dass Jesus sich ihr offenbart. Eines Abends
küsste sie nach dem Lesen wieder
ihre Bibel – so machen islamische
Gläubige das mit dem Koran – und
bat ganz konkret: „Jesus, ich möchte dir im Traum begegnen.“
Und so hat sie in jener Nacht geträumt:
„Ich war mittendrin im Untergang der Welt. Alles war ganz real.
Berge zerfielen
zu Staub, ein
fürchterlicher
Sturm heulte,
immer wieder
tat sich die
Erde auf und
verschluckte
schreiende
Menschen. Ich
selbst hüpfte
voller Angst
und Panik von
einem noch
festen Fleck der
Erde zum anderen. Immer
wieder kamen
neue Risse auf
meine Füße zu.
Und mitten in
dem Chaos sah
ich eine Gruppe
von Menschen,
die ganz ruhig
durch diese
Hölle gingen. Sie schauten alle
zuversichtlich in dieselbe Richtung. Ich habe mich ihnen einfach
angeschlossen. Wir gingen durch
eine Art Tunnel und landeten in
einem wunderschönen Palast. Später wusste ich, dass er aussah wie
ein römischer Palast in den JesusFilmen. Bis dahin hatte ich nie so
einen Film gesehen. Dieser Ort war
von Kerzen erhellt, und es herrschte
absolute Ruhe. Auf einem Hocker
saß ein Mann in einem weißen
Gewand. Er hatte den Kopf auf
seine Hand gestützt, schaute auf
den Boden und wartete geduldig.
Ich wusste, das war Jesus, und habe
mich hinter einer Säule versteckt.
Als die Menschenmenge Platz
nahm, hob er seinen Kopf und
schaute in die Menge. Er streckte
seine Hand aus und richtete seinen
Zeigefinger in meine Richtung, sein
Finger wurde länger, kam um die
Säule herum und traf liebevoll meine Stirn. Dann sprach er die Worte
aus Markus 1,15 zu mir: Die Zeit
ist erfüllt, und das Reich Gottes ist
herbeigekommen. Tut Buße und
glaubt an das Evangelium! "
In dieser Nacht hat Maryam Jesus
ihr Leben übergeben. Das war am
18. Februar 1994. Ihr Ehemann
ist mit dieser Veränderung nicht
klar gekommen, die beiden wurden geschieden. Jesus hat Maryam
weiterhin durch Träume vieles
gelehrt. Unter anderem gab er ihr
die genaue Adresse einer Gemeinde, zu der sie sich eine Zeit lang
halten sollte. Und er machte es ihr
im Traum deutlich, als es dran war,
sich taufen zu lassen.
Maryam war die erste ihrer Familie,
die an Jesus glaubte. Inzwischen
sind es mehr. „Ich habe aber nie
jemand angepredigt“, sagt sie. „Ich
versuche, so anziehend zu leben wie
die Menschen in meinem Traum,
die mitten im Chaos tiefen Frieden
ausgestrahlt haben.“
Maryam gehört heute zur FeG
Hamburg-Jenfeld.
Annekatrin Warnke
FeG Norderstedt
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Jesus und Daniel
Daniel gehört zur Gruppe von Iranern, die in der FeG Seevetal-Hittfeld regelmäßig den Gottesdienst
und einen iranischen Bibelkreis
besuchen.
Pastor Alexander Uschakov ist
teilzeitlich in der FeG SeevetalHittfeld angestellt und leitet diesen
Bibelkreis. Er stammt aus Tadschikistan und kann aufgrund der Verwandtschaft der tadschikischen,
afghanischen und persischen
Sprache mit den Asylbewerbern
aus Afghanistan und dem Iran
gut kommunizieren. Er hat
Daniel danach gefragt, wer Jesus für ihn war und jetzt ist. Aus
Sicherheitsgründen nennt er nur
seinen Taufnamen.
Ich heiße Daniel.
Ich komme aus dem Iran und
wohne zurzeit südlich von Hamburg. Ich hatte nie geplant, aus
dem Iran wegzugehen. Aufgrund
der politischen Situation bin ich
dann aber doch aus dem Iran nach
Deutschland geflohen. Heute denke ich mir, dass Gott mich nach
Deutschland geschickt hat, weil er
hier einen Plan für mich hatte.
Als ich im Iran über Jesus gehört
habe, war er für mich eine der fünf
wichtigsten islamischen Propheten,
der von einer Frau Mariam (Maria) geboren wurde. Er war für
mich, wie für viele Muslime auch,
nichts Besonderes. Im Iran hatte
ich allerdings keine Möglichkeit,
viel über seine Person zu erfahren.
Vor einigen Jahren war ich beruflich in Südostasien. Dort habe ich
durch meinen Freund eine Gruppe
von Christen kennen gelernt. Ich
war bei diesen Christen im Hauskreis gewesen und hatte dort die
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Möglichkeit gehabt, einiges über
Jesus Christus zu erfahren.
Jesus durfte ich noch näher begegnen, als ich vor zwei Jahren nach
Deutschland kam. Ich habe in
Hittfeld Menschen getroffen, die
an Jesus glauben. Mich hat sehr
beeindruckt, wie die Menschen,
die sich Christen nennen, miteinander umgehen. Ich hatte den Eindruck, dass Christen keine Angst
vor Gott haben.
Im Islam ist es ganz anders, dort
musst du Gott fürchten, weil er
dich bestrafen kann, wenn du
etwas falsch gemacht hast. Es hat
mein ganzes Bild von Gott verändert, und ich habe mich entschieden, an Jesus Christus zu glauben und ließ mich 2013 auf den
Namen Jesu Christi taufen. Durch
Jesus habe ich keine Angst mehr
vor Gott. In der Gemeinde und
durch die Gemeinde habe ich auch
erfahren, dass Jesus immer mit
mir ist, es ist sein Zuspruch für
mein Leben. Diese Anwesenheit
habe ich besonders in den schwierigen Situationen meines Lebens
gespürt und erfahren. Und auch
durch die Hilfe von den Christen,
die mich begleiten, wird mir diese
Anwesenheit Gottes immer mehr
deutlich. Es freut mich sehr, Jesus
Christus kennen zu lernen, der
damals für mich fremd war und
heute über mir wacht, egal wo ich
mich befinde. Und es freut mich
auch sehr, seinen Segen immer
neu erfahren zu dürfen.
Pastor Alexander
Uschakov
FeG SevetalHittfeld
Einblick-Impressum
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Herausgeber
Stiftung Freie
evangelische
Gemeinde in
Norddeutschland
Bondenwald 56
22459 Hamburg
www.fegn.de
Redaktion
Annekatrin Warnke (Redaktionsleitung)
Alexander Clemenz, Helga Drefs, Gabriele
Pohlmann, Johannes Schmidt, Reinhard
Spincke
design-Konzept
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Realisation
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Druck
Wickenthey Communication, Hamburg
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in Norddeutschland
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Elim Diakonie:
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in Norddeutschland
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Zusatz:
Änderungen sind vorbehalten
Bildnachweise:
Fotos S. 14 u. 15: Reinhard Berg; sonst: jew.
AutorIn bzw. Einblick
Them a
Buch- und Filmtipps von Pastor Alexander Clemenz
Mein Favorit: Der Weltbeweger (John Ortberg)
Meiner Meinung nach eines der besten Bücher über Jesus, welches in den letzten
Jahren erschienen ist. Im Buch geht es nicht nur um die Person Jesus Christus,
sondern vor allem um den enormen Einfluss, den er auf die Menschheit bis heute
ausübt. Ortbergs Hauptthese: Normalerweise nimmt der Einfluss von Menschen
durch die Geschichte kontinuierlich ab. Siehe Cäsar, Nero, Napoleon usw. Der
Einfluss Jesu jedoch nimmt seit 2000 Jahren kontinuierlich zu. Ein Buch, das
man auch Nichtchristen in die Hand drücken kann, damit sie über Jesus ins Staunen kommen.
John Ortberg, "Weltbeweger", 336 S., Gerth Medien, 16,99 EUR
Jesus, seine Geschichte – unsere Geschichte (Timothy Keller)
Jesus ging es nicht um Religion. Timothy Keller stellt uns Jesus Christus vor, wie ihn der Evangelist Markus schildert. Keller verknüpft einige ausgewählte Begebenheiten aus dem Leben Jesu
gekonnt mit unserem Leben heute. Eigentlich keine Biografie, sondern eine Einladung, Jesus
Christus zu folgen. Dieses Buch zielt nicht auf Wissensvermehrung, sondern auf Glaubenserfahrung.
Timothy Keller, "Jesus", 256 S., Brunnen Verlag, 17,99 EUR
Die Bibel
2013 erschien in den USA die zehnteilige Miniserie „The Bible“. Mit neuesten Spezial Effekts
wurden die alten Geschichten eindrucksvoll in Szene gesetzt. Besonders das Neue Testament
empfinde ich als sehr gut gelungen. Der Jesus-Darsteller Diogo Morgado verkörpert einen
erfrischend lebensnahen, echten, fröhlichen und zupackenden Jesus. Nicht verklärt zurückhaltend, sondern kraftvoll und überzeugend spielt er die Gestalt Jesus von Nazareth. Bewegende
Bilder, neue Perspektiven einladend umgesetzt. Nicht als Effekthascherei, sondern als Einladung zum Glauben.
4 DVDs für 30 EUR bei Gerth Medien
Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes,
die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Römer 8, 39 b
Meine liebe Frau, unsere liebe Mutter und Großmutter
Hannelore Gutberlet, geb. Schwipper,
darf jetzt Gott schauen, dem sie im Leben und Sterben vertraut hat.
Hannelore Gutberlet wurde am 06. Juli 1925 in Remscheid geboren. Im August 1959 heiratete sie Kurt Gutberlet,
und schon wenige Wochen später folgte die Berufung in den Dienst der FeG Stuttgart. Viele gemeinsame Dienstjahre sollten noch folgen. Gott hat Gnade und Segen geschenkt und gemeinsam mit ihrem Mann durfte sie erleben,
dass Menschen zum Glauben an Jesus Christus fanden. Es war besonders ihre Gabe der Leitung und der Organisation, die sie in Liebe und Demut zur Unterstützung ihres Mannes mit eingebracht hat. Ihre große Leidenschaft war
das Singen. Dazu kommt noch etwas, was in Erinnerung geblieben ist: ihre ansteckende Fröhlichkeit und ihr herzerfrischendes Lachen.
1992 ging ihr Mann nach 16 Jahren Dienst in der FeG Buxtehude in den Ruhestand. 1998 machten sich erste Anzeichen einer Alzheimererkrankung bemerkbar, die ihre weiteren Lebensjahre bestimmen sollte. Für ihre Tochter und
ihren Mann begann eine lange Zeit der Betreuung und Pflege. Durch einen tragischen Unfall, der einen komplizierten Oberschenkelbruch zur Folge hatte, ließ sich ein Krankenhausaufenthalt nicht vermeiden. Von diesem hat sich
Hannelore Gutberlet nicht mehr erholt, so dass Gott gnädig war und sie zu sich rief.
Voller Liebe und Dankbarkeit
Kurt Gutberlet, Barbara und Jens Kugler
9
Ge meinde
Sozialpreis für den Internationalen Frauentreff
der FeG Hamburg-Farmsen
D
ieser Preis wird vom Regionalausschuss der Bezirksversammlung für Bramfeld, Steilshoop, Farmsen und Berne verliehen. Damit
werden Menschen aus den Stadtteilen geehrt, die sich mit besonderen
Verdiensten hervorgehoben haben.
Stellvertretend für alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen aus der FeG
Farmsen hat Uta Bollmeyer, die
Gründerin, den Preis für das Jahr
2014 in Empfang genommen. Seit
mehr als zwei Jahren gibt es nun das
World Café in der Einrichtung für
Flüchtlinge, damit Frauen und ihre
Kinder einen Ort der Begegnung
haben. Es ist einmal in der Woche
für zweieinhalb Stunden geöffnet.
Birgit Abdel Koddous, eine der Mitarbeiterinnen, schreibt über Anise,
die ein Stammgast ist:
Anise ist eine starke, freundliche
Frau aus Afghanistan mit gütigem
Lächeln und silbrigem Haar. Sie ist
verheiratet und Mutter von acht
Kindern. Ihr Mann ist noch in
Griechenland. Für das Foto (links
unten) hat sie ihren besten Mantel mit kunstvollen Stickereien
angezogen, dazu ein helles Tuch
umgelegt. "Um nicht trist zu
wirken", sagt sie.
Denn dazu hätte sie Grund genug: Schwere Schicksalsschläge
haben ihr Leben in den letzten
Jahren geprägt. "Am härtesten
hat mich der Tod meiner beiden
Töchter getroffen", sagt sie. Sie
sind vor drei Jahren in Afghanistan bei einem Autounfall ums
Leben gekommen. Nicht lange
danach folgte der Tod ihrer drei
Söhne bei einem Brand in der
Türkei. Anise zeigt uns ein Bild
ihrer verstorbenen Kinder und
bemerkt: "Jede Woche zünde ich
eine Kerze an und denke an sie."
10
Heute wirkt sie gefasst, doch zuvor
hatte sie uns unter Tränen von
ihrem Leid berichtet. Seitdem hat
sie Schwierigkeiten, sich Dinge zu
merken. Auch das Deutsch-Lernen
fällt ihr dadurch schwer. Aber sie
möchte sich bemühen. Sie erhofft
sich besonders für ihre Kinder eine
bessere Zukunft mit mehr Bildungschancen in Deutschland.
Auf die Frage, welche Bedeutung
unser Treff für sie habe, antwortet
sie: "In diesen zwei, drei Stunden
vergessen wir all unsere Probleme
und teilen unsere Erfahrungen. Wir
bekommen Hilfe, wenn wir Fragen
haben, und diese Zeit einmal in der
Woche ist wirklich sehr nützlich für
uns alle."
Anise ist Muslimin. Sie sagt jedoch,
dass Jesus eine besondere Bedeutung für sie habe. Bewegt und
getröstet hat sie auch der Psalm 23,
über den wir im Treff gesprochen
haben.
In den Tagen danach hat sie aus
tiefstem Herzen zu Gott gebetet:
"Wenn Jesus nah bei dir ist und,
wie die Christen sagen, Gottes Sohn
ist, dann zeige mir bitte ein Wunder." Am nächsten Morgen habe
ihr Mann aus Griechenland angerufen und gesagt: "Ich weiß nicht,
was passiert ist, aber meine Akte
ist plötzlich ganz oben und wird
bearbeitet, sodass ich bald nach
Deutschland kommen kann."
Anise war davon tief berührt. Gott
hat ein Wunder getan. Und ihr
Mann wird bald bei ihr sein. Bis
dahin braucht sie nur noch ein
wenig Geduld. "Aber Gott liebt die
Geduldigen", sagt sie.
Geme i n d e
Ein neuer Pastor für die FeG Mölln
Frank Hoffmann stellt sich vor
Z
usammen mit meiner Familie – meiner Frau Lenaig und
unseren beiden Töchtern Rebecca
(8) und Hanna (2) – freue ich mich
auf einen neuen Lebensabschnitt.
Während ich diese Zeilen schreibe,
sind wir mitten im Umbruch. Mein
Büro als Kommunikationsdesigner
löse ich derzeit auf. Heute hatte ich
noch am Tag der Büroübergabe
in Wedel meinen ersten offiziellen Einsatz: ein Planungstreffen
anlässlich der Koordination einer
Kranzniederlegung in Mölln, dessen
Ursache absolut nicht schön ist.
Gleichzeitig war es gut, die Kollegen
aus anderen Kirchen und Gemeinschaften sowie Leiter aus muslimischen Verbänden dabei kennen zu
lernen.
Da ich
eine
halbe
Stelle
antrete,
wird
mich die freiberufliche Tätigkeit als
Kommunikationsdesigner weiter-
hin begleiten. Design/Kunst/
Kommunikation sind damit
auch schon Themen, die mich
faszinieren. Ich genieße das
Kunsterlebnis in großen hellen Räumen, in Galerien und
Museen. Zudem habe ich ein
Faible für moderne Architektur. Einen sportlichen Ausgleich finde ich derzeit durch
Nordic Walking.
In meiner geistlichen Arbeit
denke ich recht empathisch an
der Seite der Leute zu stehen,
die ich begleite. Ich freue
mich über alle Prozesse der
Verbesserung von inneren
und äußeren Lebensumständen/
Befindlichkeiten. Ich
bin immer
daran interessiert, dass
wir einander
helfen, mündige Christen zu sein.
Wir sollten uns nicht gegenseitig
manipulieren oder bedrängen, weil
wir so einander keinen Raum zur
Entwicklung geben. Wir sollten den
Glauben auch nicht „übersubjektiv“
werden lassen. So werden wir zu
Einzelgängern.
Eines meiner Lieblingsthemen ist
neben dem Römerbrief die Mission. Ich bin überzeugt davon,
dass wir Christen in
Deutschland einen
missionarischen
Aufbruch gut gebrauchen können.
Gerne trage ich
den kleinen Anteil hierzu bei,
den unser
Herr Jesus
mir dazu gibt, und erwarte, dass er
zu unserem Anteil sein großzügiges
Wirken gibt.
Einiges wird mir in meinem Dienst
als Pastor vertraut sein, einiges neu.
Dabei weiß ich mich von Gott ausgerüstet für diesen Auftrag. Nicht
zuletzt ist es ein schönes Gefühl,
während dieser Phase einen Mentor
aus dem Kollegium an meiner Seite
zu haben. Zudem freut es mich sehr
zu sehen, wie viele FeG-Gemeinden
und Geschwister am Wachstumsprozess einer jungen Gemeinde wie
der FeG Mölln Anteil nehmen.
Mein theologisches Rüstzeug habe
ich einerseits durch das Anskar-Kolleg bei Wolfram Kopfermann und
andererseits durch das Martin Bucer
Seminar erhalten, das ich nebenberuflich weiterhin besuchen werde.
Ich freue mich jetzt besonders auf
die Geschwister der FeG Mölln,
auf die Zusammenarbeit mit den
anderen Christen und auf die ganze
Stadt mit all ihren Facetten.
11
Ge meinde
Thema
Gemeindegründung Flensburg
"Und was macht Ihr dann da?"
plätzen und sehr viele Kirchenaustritte. Dann aber ist es auch wieder
eine Stadt mit vielen Möglichkeiten,
Zuzugsgebiet, wachsende Universitätsstadt und ein großes Einzugsgebiet (ca. 400.000 Menschen).
Das ist wohl die Frage, die uns –
meiner Frau Michelle und mir – derzeit
am häufigsten begegnet. Immer
genau dann, wenn wir erzählen,
dass wir im Sommer 2016 nach
Flensburg ziehen werden. Dort
werden wir mit der FeGN eine
Gemeindegründung starten. Und –
ganz ehrlich – genau sagen, was wir
da machen, können wir auch noch
nicht. Aber es gibt sehr gute Gründe, diesen Schritt zu gehen. Das will
ich ein wenig erklären:
Wir lieben den
Norden. Als ehemalige Hamburger
und mit Verwandtschaft bis oben in
Dänemark ist das
einfach „unsere
Ecke“. Aber bis zu
unserem Urlaub 2014
hatten wir keine Pläne,
Moers zu verlassen.
Hier leben wir mit
unseren drei Kindern, und ich bin
Pastor der FeG. Wir fühlen uns hier
wirklich wohl und hatten uns auf
„länger“ eingerichtet. Und dann
kam – eben in diesem Urlaub in
Flensburg – die Anfrage: „Könntet
Ihr Euch vorstellen, in Flensburg
Gemeinde zu gründen?“
12
Es folgte eine spannende Zeit, voll
mit Fragen und Überlegungen, mit
Gebeten und Gesprächen. Das ist
hier kaum zu beschreiben, aber
rückblickend können wir nur sagen:
Gott hat viele einzelne Puzzleteile
zusammengefügt, so dass wir aus
vollem Herzen Ja sagen konnten.
Zumindest ein Puzzleteil will ich
nennen: Vor 14 Jahren hatten wir
den ersten Gedanken, irgendwann
einmal nach Flensburg zu gehen
und dort Gemeinde zu gründen.
Damals waren wir weder ein
einziges Mal dort gewesen noch
gab es überhaupt den Gedanken, dass ich Pastor werde!
Und so sieht es jetzt aus: Im
Juli 2016 werden wir nach
Flensburg gehen, um mit dem
Projekt „Gemeindegründung“ zu starten.
Bereits in diesem Sommer
waren wir wieder dort
im Urlaub und haben uns einiges
ansehen und kennenlernen können.
Flensburg ist eine wunderschöne
Stadt in einer wirklich tollen Gegend. Aber es ist auch eine Stadt mit
vielen Herausforderungen: Es gibt
eine starke Abgrenzung zwischen
unterschiedlich situierten Stadtteilen, eine geringe Zahl an Arbeits-
Eine Besonderheit ist die Nähe zu
Dänemark und die vielen grenzüberschreitenden Kontakte. Daher
wollen wir diese Gründung auch
in Zusammenarbeit mit dem
Dänischen Bund starten, und erste
Verbindungen sind bereits geknüpft. Michelle spricht durch ihre
dänische Familie schon dänisch, ich
gebe mir Mühe, es zu lernen. Wer
gern Weiteres über die Gründung
in Flensburg erfahren möchte, der
kann sich für einen Infobrief anmelden ([email protected]).
Unterstützen kann man uns in
verschiedener Weise: Wer Kontakte
zu Menschen in Flensburg hat oder
vielleicht sogar selbst dort hinzieht,
der kann uns gern ansprechen.
Ebenso brauchen wir für dieses
Projekt finanzielle Unterstützung.
Ganz besonders kann man uns aber
im Gebet unterstützen. Es ist noch
viel vorzubereiten, und der Wechsel
mit Umzug wird – besonders für
unsere Kinder – eine echte Herausforderung.
Also sprecht oder mailt uns gern an.
Wir freuen uns auf den Norden.
Pastor
Daniel Lindhüber
Geme i n d e
25. August 2015 – Grundsteinlegung
Gemeindehaus-Neubau FeG Hanstedt
„I
m Namen des Vaters und
des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen!“ Rolf Bösehans,
Baukoordinator unserer Gemeinde,
eröffnete die feierliche Grundsteinlegung am 25. August. Damit machte
er deutlich, dass dieses Ereignis nicht
nur unsere Freude über den Start der
Bauphase erkennen lässt, sondern
auch, um was es inhaltlich geht. „Es
ist uns wichtig zu sagen, wen wir als
'obersten' Chef dieses Bauvorhabens
sehen!“, fügte er an. Dass eine solche
Feier ein Gottesdienst sein kann,
wurde erkennbar: Grußworte, Lieder
und Gebete steckten den Rahmen.
Frühere Planungen, ein mehrjähriger Baustopp und der neue Planungsansatz im Jahr 2014 gehörten
dazu. Neue Baurahmenbedingungen
und das Entstehen eines großen benachbarten Baugebietes ebenfalls. Ja,
sogar der Zukauf des Nachbargrundstücks. Wer hätte geahnt, was sich
aus den ersten Überlegungen im Jahr
2003 entwickelt?! Der Umzug der
Gemeinde aus dem alten Gemeindezentrum „Im Bultmoor 33“ in die
Harburger Straße ist ein Schritt in
das Zentrum des Ortes. Wir freuen
uns darüber und sind gespannt, was
Gott mit uns vorhat.
Vor zehn Jahren hat die Gemeinde
das Baugrundstück erworben. Längst
ist es bezahlt, aber die Baupläne ließen sich bisher nicht so schnell umsetzen. Im Rückblick wird deutlich:
auch Zeitverzögerungen kontrolliert
Gott.
Wohlwollen und Mitfreude wurden bei denen deutlich, die an der
Grundsteinlegung teilnahmen.
In seinem Grußwort betonte der
planende Architekt Axel Meinhardt,
dass es um ein offenes, einladendes
Gebäude geht. Das zeigen Form und
verwendete Materialien. Hier kann
die Gemeinde ihren Glauben leben.
Es soll ein Ort der Begegnung sein.
Bürgermeister Gerhard Schierhorn
betonte in seinem Grußwort die
gute Zusammenarbeit und seinen
Respekt vor der Entscheidung der
Gemeinde, die Baupläne so zu
modifizieren, dass alle sie mittragen
konnten.
Viele waren dabei, Gemeindemitglieder und Freunde, Personen des
öffentlichen Lebens und Nachbarn.
Wir sind gespannt, wie es weitergeht.
Pastor Bernd Meyer
FeG Hanstedt
13
Glaubenskonferenz 2015 – ein Rü c
Es ist wirklich nett, vor und nach den Veranstaltungen und in
den Pausen ein Ohr bei den Besuchern unserer Konferenz zu
haben. Hier sind einige gesammelte Kommentare:
„Die Predigt von Reinhard Spincke war ein Anreiz für mich zum
Nachdenken: Welche Bibelverse haben mich eigentlich geprägt?“
„Hendrik Röger ist ein
prima Moderator.“
„Philippus und Timotheus im Gespräch
mit dem Moderator – das war gut. Hat die
Bibel ins Leben geholt.“
„Das Café Seelsorge ist eine schöne Idee!“
14
„Die Musik ist ganz wunderbar. Besonders die alten Lieder in moderner
musikalischer Interpretation haben mich
sehr berührt.“
ckblick in Statements und Bildern
„Dass diese Bilder von Uta Bollmeyer gewebt sind,
haut mich echt um. Großartig!“
„Siegmar Borchert im
Interview – da kam was
rüber. Nämlich echte Leidenschaft für das
Wilhelmsburgprojekt. Und
dass er hilfsbedürftigen
Menschen dienen möchte.“
„Für uns Mitarbeiter war Wolfgang
Tonne mit seinem Powerhouse-Gebetsteam eine große geistliche Stütze.
Zum Beispiel im Technikchaos bei
der ersten Veranstaltung.“
„Im Fokus – wie mein Glaube stark, lebendig und echt wird! Das ist eine
wichtige Thematik. Die Themenreihe ist gut aufgebaut (Bibel, Christus,
Gnade, Glaube …) und die Redner hatten echt was zu sagen.“
„Eine tolle Erfindung, das mit dem
Livestream. Wir haben die Konferenz im
Hauskreis - und sogar an unserem missionarischen Spielabend - gesehen. Toll! Die Leute
hätte ich nie in den HOWA bekommen!“
„Ich habe in meinem
Leben schon sehr viele
Predigten gehört.
Christian Nowatzky ist
es gelungen, mich zu
überraschen.
Seine Auslegung zu
2. Samuel 7 hat mich
wirklich inspiriert.“
„Die Bühnendeko ist sehr ansprechend –
in Gestaltung und Symbolik.“
15
Jugend
JuFuTu Norderstedt 2015
D
as Fußballturnier der Jugendgruppen aller norddeutschen
FeGs (kurz JuFuTu) wurde der
"Tradition" entsprechend von den
Siegern des letzten Jahres veranstaltet. So kam es, dass sich am 27. Juni
15 Teams mit jeweils sechs Spielern,
einigen Auswechslern und eigenen
Cheerleadern auf dem Kunstrasen
eines Sportplatzes in Norderstedt
bereits um 9 Uhr trafen, statt den
Samstagmorgen zum Ausschlafen
zu nutzen.
Auch dieses Jahr waren nicht nur
FeGs anwesend, sondern auch drei
Teams, die zur Arche Alstertal gehören. Unser Jugendpastor Thomas
Stracke eröffnete das Turnier mit
einer kurzen Message zum Thema
„Wertschätzung“ und einem Gebet.
Auf drei Feldern wurde dann bei
Sonne und angenehm kühler Brise
gespielt, und auch mittags hielt sich
das Wetter trotz schlechtem Wetterbericht. Nach einer Bratwurst in
der Pause ging es mit den Matches
für die genauen Bestimmungen der
Plätze 1 bis 15 weiter.
Ein paar Mal konnte ich beobachten, wie sich die Fußballer mitten
im laufenden Spiel die Zeit nahmen, einander aufzuhelfen, sich
zu entschuldigen und zu umarmen, wenn jemand am Boden lag.
Scheinbar war das Motto des Tages
– Wertschätzung – also allen im
Kopf geblieben. Nachmittags wurde
der Wanderpokal wohlverdient an
ein Team der Arche weitergereicht.
2016 wird das Turnier jedoch die
Lübecker Jugend ausrichten, die
von allen FeGs die beste war. Nach
dem JuFuTu ist ja schließlich auch
vor dem JuFuTu!
Valerie Bornholdt
FeG Ahrensburg
Jugendleiter-Stammtisch
Am Donnerstag, dem 9. Juli, wurde
der Jugendleiter-Stammtisch im
Hofbräuhaus in Hamburg ins
Leben gerufen. Gegen 20.00 Uhr
trafen nacheinander die verschiedenen Jugendleiter der FeGN dort ein
und wurden von unserem Jugendpastor Thomas Stracke begrüßt,
der die Idee dieses Stammtisches
hatte. Verschiedene Gemeinden
der FeGN waren dort vertreten, die
Altersspanne war von jung bis „alt“;
insgesamt waren wir wohl so zwölf
Leute.
Nach einer Vorstellungsrunde mit
dem Volleyball „Wilson“ – einem
mit Fragen beklebten Volleyball,
den man fangen und danach eine
der Fragen beantworten musste
(„dein peinlichstes Erlebnis in
einer Gemeinde?“) – erklärte uns
Thomas, was er sich unter einem
16
Jugendleiter-Stammtisch vorgestellt
hatte. Es war Raum für persönliche Gespräche mit dem Nachbarn,
und am Ende gab es eine große
Austauschrunde über verschiedene
Themen, wie zum Beispiel Gruppeneinteilung, Teenkreis-Themen,
KJE (Kreis junger Erwachsener),
Motivation der Mitarbeiter und
verschiedene persönliche Anliegen, die uns in der Jugendarbeit
beschäftigen. Die Atmosphäre an
diesem Abend war sehr entspannt
und familiär, und neben tiefen
Gesprächen und Gebet gab es auch
leckeres Essen und Trinken. Kein
Wunder, dass wir überrascht waren,
als es auf einmal schon halb eins
war.
chen unterhalten und austauschen
konnte. Meiner Meinung nach ist
diese Vernetzung der verschiedenen
Jugendleiter eine wunderbare Idee
– eine Möglichkeit, von anderen
zu lernen, Motivation aufzutanken
und seinem Nächsten zur Seite zu
stehen, zu erbauen und sich selbst
erbauen zu lassen. Auf den nächsten Jugendleiter-Stammtisch bin ich
schon gespannt. Ich hoffe, dass die
Anzahl der Leute, die dabei sind,
noch wachsen wird!
Alles in allem war es ein sehr gelungener Abend, in dem man sich sehr
gut über die Arbeit mit Jugendli-
Johannes Dachner
Jugendleiter FeG
Seevetal-Hittfeld
Juge n d
Coolie-Nachtreffen 2015
Obwohl man meinen sollte, dass
die Fahrkünste der Bootsführer im
Laufe der Zeit durch das Training
immer besser werden müssten,
häuften sich gegen Ende die Crashs
und damit auch die Wasserschlachten und Wettrennen, doch
reingefallen ist niemand.
12. Juli, Lübeck,
bewölkt bei 20 Grad
Ü
ber 30 Coolies und Mitarbeiter hatten sich versammelt,
um in zehn Booten die Waakenitz
unsicher zu machen.
Trotz anfänglicher Bedenken
schafften es alle in eines der blauen
und grünen Boote, auch die Mitarbeiter mit ihren luxuriösen Sitzkissen. Endlich konnte es losgehen!
Die Stimmung auf dem Wasser
war super, nicht zuletzt deshalb,
Eine dieser Pausen hat Thomas
Stracke genutzt, um uns einen Impuls zur Planung unseres eigenen
Lebens mitzugeben: Manchmal
muss man auch zurückrudern, um
den richtigen Weg zu finden. Weise Worte, perfekt passend in den
Kontext. Auch Dorlis kleine Ansprache war gut auf die Paddeltour
abgestimmt: Das Wasser trägt uns,
darauf können wir uns verlassen.
Das Mittagessen auf Hälfte der
Strecke war großartig vorbereitet
und hat uns für die restlichen fünf
Kilometer gestärkt. Offensichtlich
haben wir alles aufgegessen, denn
so langsam kam sogar die Sonne
raus.
Nach einem wundervollen Tag mit
vieeel Spaß und Erinnerungen, die
wir nicht vergessen werden, konnten wir uns im Schein der Sonne
auf den Heimweg machen.
Allen, die dieses Jahr nicht dabei
waren, kann ich nur empfehlen,
sich nächstes Jahr anzumelden,
sowas sollte man nicht verpassen!
Danke an alle, die uns dieses Nachtreffen möglich gemacht haben,
wir kommen wieder!
Karolin Knothe
Coolie
weil unser Juke-Box-Boot immer
passende JuCa Songs parat hatte
und uns alle mit gutem Gesang
versorgte. Zwischendurch haben
wir viele Pausen gemacht, damit
sich die Boote wieder sammeln
konnten und irgendwie auch, um
die angestrengten Arme zu entlasten – 12 Kilometer sind nämlich
nicht ganz ohne.
17 17
Jugend
Sommercamp 2015 an der Adria
Vom 23. Juli bis zum 6. August erlebten 26 Jugendliche und Mitarbeiter aus unseren Gemeinden eine unvergessliche Zeit auf einem Campingplatz in Italien. Unser Jugendpastor Thomas Stracke und Rainer Moh, Jugendreferent der FeG Buxtehude, haben die Freizeit geleitet. Hier sind einige Eindrücke und Fotos zum Mitfreuen:
„Wie jedes Jahr habe ich mich schon Monate vorher auf das Sommercamp gefreut.
Als es dann endlich soweit war, war die
Freude riesig. Auch dieses Jahr hätte es
nicht besser sein können: Sonne, Meer,
eine gute Gemeinschaft, viel Musik und
das alles gemeinsam mit Gott. Eine unvergessliche Zeit!“
Abelina Moh, FeG Buxtehude
„Italien 2015 - eine wunderbare Zeit, die leider vorbei ist. In den
zwei Wochen hatten wir jede Menge Spaß, haben neue Freundschaften geknüpft und uns mit allen gut verstanden. Wir hatten
viele tiefgründige Gespräche, und meiner Meinung nach hat jeder
von uns etwas Tolles für sein Leben mitgenommen. Ich werde diese
Freizeit nie vergessen, denn sie war wunderschön. Danke nochmal
an alle, die mitgekommen sind.“
Laura Meyer, FeG Sittensen
„Das Sommercamp war eine geniale super
Gemeinschaft mit richtig netten Leuten,
die viel Fun und Spaß hatten, zum Beispiel
beim Bananaboat fahren und beim Sandburgen-Bauen.“
Schmidtie, FeG Norderstedt
„Italien '15 wird mir immer in Erinnerung bleiben. Obwohl ich zu Beginn der Freizeit fast keinen
kannte, wurde ich sehr herzlich von der Gruppe
aufgenommen und integriert. So habe ich mich
von Anfang an wohlgefühlt, und es kam zu vielen
persönlichen, vertraulichen Gesprächen mit den
Mitarbeitern und anderen Teilnehmern, die ich
jetzt meine Freunde nennen darf. Dafür bin ich
sehr dankbar!“
Valerie Bornholdt, FeG Ahrensburg
18
Juge n d
„Italien?! Das heißt Sommer - Sonne - Strand! Genau so war es
auch jeden Tag: 40 Grad, Sonne und Meer! Es wurde gebetet,
Quatsch gemacht, Spiele gespielt, im Wasser getobt, Freundschaften wurden geschlossen ... Aber das Genialste war: Gott stand
immer im Mittelpunkt! Die Geschichte von Josef hat uns gezeigt,
dass alles das, was er erlebt hat, auch heute noch genau so passiert! Eine Freizeit, die komplett durch Gottes Geist geleitet und so
unvergesslich wurde! DANKE, GOTT!“
"Sommercamp 2015 in Italien war der absolute
Hammer! Ich war bereits vor vier Jahren schon
mal mit in Spanien auf Freizeit - was damals
schon echt top war! Dieses Jahr wurde es wieder
getoppt! Wir hatten eine suuuper Gemeinschaft
untereinander, bestes Wetter, eine hammer
Landschaft, gutes Essen, tolle Aktionen mit Mitarbeitern, die mit uns Jugendlichen voll auf einer
Wellenlänge waren, jede Menge Freizeit und
wir haben Gottes Gegenwart mit jedem Tag neu
gespürt, gerade abends bei den Themen/Andachten, dass wir danach alle immer baff und gerührt
waren! Die zwei Wochen vergingen wie im Flug.
Es war einfach so super schön, und ich erinnere
mich sehr gerne an diese Zeit zurück!"
Alina Brandt, FeG Sittensen
Ruben Kämpfer, FeG Hittfeld
"Die Mischung aus coolen Aktionen, wie beispielsweise dem Besuch
im Aqua-Park, und ruhigeren Abenden war toll! Bei den abendlichen Andachten und Themen konnte man sein eigenes Leben neu
überdenken, und es haben sich tolle, ehrliche Gespräche entwickelt.
So sind wir schnell zu einer großen Familie zusammengewachsen,
die Freude und Leid teilen konnte. Und das alles in der wunderschönen italienischen Umgebung! Einfach schön ..."
Milena Meyer, Friedenskirche Buchholz
Wer weitere Eindrücke von unserem Sommercamp haben möchte und wissen will, was wir sonst noch gemacht
haben, kann auf unserem extra für die Eltern und Gemeinden eingerichteten Blog fündig werden:
www.sommercamp2015.blogspot.de
19
Diakonie
Ein eindrucksvoller Abend beim Hamburger Spendenparlament
Mit einem Jahresbeitrag von 60 Euro
kann man Mitglied werden und dreimal im Jahr bei den Parlamentssitzungen über Anträge mitentscheiden,
die eingegangen sind.
2014 hatte das Spendenparlament
etwa 3300 Mitglieder.
© Thies Ibold
Nicht nur die Gemeinden der „Stiftung Freie evangelische Gemeinde
in Norddeutschland“ und natürlich
auch die im Bund der FeG, sondern
praktisch jede Institution, die sich mit
diakonischen und/oder gemeinschaftlichen Aufgaben auseinandersetzt, ist
auf Unterstützung angewiesen. Das
sind zum einen die vielen Menschen,
die oft ehrenamtlich Zeit und Arbeit
in diese Aufgaben investieren, das
sind aber auch Organisationen und
Personen, die mit materieller Unterstützung tätig werden.
Die Anträge werden im Vorwege
von einem oder mehreren der neun
Finanzkommissare geprüft. Alle arbeiten ehrenamtlich. Kein Euro geht
den Bedürftigen für Verwaltungstätigkeit verloren.
Abend zur Abstimmung zu kommen.
15 von 27 Anträgen waren vorher aus
verschiedensten Gründen „auf der
Strecke geblieben“.
Es war ein überaus eindrucksvoller
Abend. Zwölf Projekte mit einem
Antragsvolumen zwischen 2.660 und
30.000 Euro wurden vorgestellt. Alle
wurden positiv entschieden. Erfreulicherweise auch die Anträge des ELIM
Hospizdienstes mit dem Titel “Schulung von Ehrenamtlichen als Hospizhelfer“ (für anteilige Kostenübernahme eines entsprechenden
Kurses) sowie des why not?
für die „Beratungsstelle für
Migranten und Flüchtlinge“.
Hierbei ging es im Wesentlichen um die Kostenübernahme für eine weitere
Arbeitskraft über zwei Jahre
mit halber Stelle.
© Thies Ibold
Dazu gehört ganz sicher auch das
Hamburger Spendenparlament.
Es handelt sich um einen am 6.
November 1995 gegründeten eingetragenen Verein, der sich zum Ziel
gesetzt hat, Projekte zu unterstützen,
die Menschen helfen, die von Obdachlosigkeit, Isolation oder Armut
betroffen sind.
ELIM "on the run"
A
m 27. Juni 2015 fand der
14. HSH Nordbank Run statt.
Diesmal war auch die ELIM-Diakonie
20
Ich hatte am 7. Juli 2015 das Privileg,
an der 60. Sitzung teilnehmen und ein
Projekt der ELIM Diakonie, den Ambulanten Hospizdienst, vorstellen zu
dürfen. Noch ein weiteres Projekt der
Stiftung Freie evangelische Gemeinde
in Norddeutschland, ein Antrag des
why not?, hat es geschafft, an diesem
vertreten! Elf Kolleginnen und Kollegen des ELIM Seniorencentrums
Niendorf sowie eine Hausärztin, die
viele Bewohner in unserer Einrichtung betreut, waren dabei. Vom
marathonerfahrenen Altenpfleger bis zu walkenden
Kolleginnen konnte eine
große sportliche Bandbreite
aufgeboten werden.
Da die Mitarbeitenden des
ESC Niendorf täglich alten
Menschen helfen, bestand
der Wunsch, auch einmal
etwas Gutes für Kinder und
Jugendliche zu unterneh-
Pastor Glen Ganz und ich
sowie der ebenfalls anwesende Gemeindeleiter der Stiftung,
Reinhard Spincke, waren zu Recht
erleichtert und froh.
(Auszug aus „Christsein heute
9/2015“)
Dr. Frank Sonntag
FeG Norderstedt
men. Durch die Teilnahme konnte
ein kleiner Teil zu den 155.000 Euro,
die dem Verein „Kinder helfen
Kindern“ aus dieser Veranstaltung
zukommen, geleistet werden. Allen
Beteiligten hat es viel Freude gemacht, und alle waren sich einig,
2016 wieder dabei zu sein.
Ulrich Reiser
Einrichtungsleiter
ESC Niendorf
Diak o n i e
Ein großer Tag für Kurt
D
er 23. Mai sollte ein ganz
großer Tag für Kurt (73 Jahre
alt) werden. Kurt will, dass ihn alle
mit dem Vornamen ansprechen, er
kommt aus dem Ruhrpott, geboren
ist er in Neuss, und einen großen
Teil seines Lebens verbrachte er in
Gelsenkirchen. Sein ganzes Leben
lang schlägt sein Herz schon für den
FC Schalke 04, jedoch schaffte er
es die letzten Jahre nicht, ‚seinen‘
Verein im Stadion zu erleben: Nach
einem schweren Schlaganfall lebt er
seit 2007 im ELIM Seniorencentrum
Eppendorf. Da er im Pflegerollstuhl
sitzt, schien sein Wunsch, einmal
im Stadion seinen Verein anfeuern
zu dürfen und die Stimmung live
zu erleben, in unerreichbare Ferne
gerückt zu sein. Bis zum 23. Mai …
Schnell fanden sich zwei Mitarbeiter,
die ihn begleiten wollten, und so
ging es an die Planung. Zuerst mussten Karten bestellt werden – und
da kam es schon zur ersten Hürde:
Generell ist bei gehandicapten Menschen ab 50 Prozent eine Begleitperson im Ticket inbegriffen. Aufgrund
der Schwere von Kurts Erkrankung
braucht er aber zwei Begleitpersonen. Anruf im HSV Ticket Center:
Das Problem konnte schnell gelöst,
Kurt „doppelt gesichert“ zur „RolliTribüne“
begleitet
werden.
Nächste
Frage:
„Wie
kommen
wir
eigentlich ins
Stadion?“
Einen
Rollstuhltransport zu mieten fiel aus:
zu teuer. Eine Nachfrage bei einem
Taxiunternehmen blieb leider unbeantwortet. So blieb nur, den Weg
mit öffentlichen Verkehrsmitteln
anzutreten.
Der Tag aller Tage war gekommen
und entsprechend groß war Kurts
Aufregung. Anfangs traute er sich
gar nicht, seinen Fan-Schal und das
Schalke-Basecap aufzusetzen: Wie
würden die HSV-Fans reagieren?
Für den HSV ging es schließlich um
einiges in diesem Spiel. An der Bushaltestelle Frickestraße der Test: Ein
Shuttlebus kam, und vier HSV-Fans
halfen bereitwillig, Kurt in den Bus
zu befördern. Bereits im Bus war die
Stimmung grandios, und das war
erst der Anfang …
Ankunft im Stadion: „Wo müssen
wir hin?“ Nach einigem Durchfragen
und Suchen gelang es rechtzeitig, die
Plätze zu finden – sogar mit direktem Blick auf das Tor. Erleichterung
– und höchste Zeit für ein alkoholfreies Bier und eine Bockwurst. Laut
Kurt gehört so was einfach zu einem
Stadionbesuch dazu. Auf die Frage,
welche Mannschaft denn heute gewinnt, meinte Kurt großherzig: „Ich
hoffe, dass heute der HSV gewinnt,
damit der Verein nicht absteigen
muss. Ich weiß, dass für Schalke alles
in trockenen Tüchern ist.“
Anpfiff. Die erste Halbzeit blieb
spieltechnisch unspektakulär,
allerdings freute sich Kurt sehr über
die Fanhymnen der Schalker Fans.
In der zweiten Halbzeit wurde es
schon spannender. Das erste Tor
für den HSV fällt in der 49. Minute,
das Stadion feiert seinen HSV – und
Kurt feiert mit. Keine 10 Minuten
später das nächste, so wichtige Tor
der Hamburger Mannschaft, und
die Stimmung kocht förmlich über.
Der Hamburger SV scheint erst mal
gerettet vor dem direkten Abstieg.
Dann der Abpfiff. Das Spiel ist aus!
Der HSV gewinnt mit 2:0. Alle blieben noch ein paar Momente im Stadion und ließen die freudige Siegesstimmung auf sich einwirken. Der
einzige Wermutstropfen für Kurt: Er
muss mit ansehen, wie die Schalker
Fans seine Mannschaft ausbuhen
und auspfeifen. Das tut weh.
Um 19 Uhr kamen Kurt und seine
Helfer dann geschafft, aber glücklich
wieder im ELIM an, und Kurt erzählte jedem, was für ein grandioser
Tag das für ihn war und was er alles
erlebt hatte.
Sein Fazit: „Ein
unvergesslicher
Tag!“
Melanie Thiele
Soziale Betreuerin
21
Nachhaltige Hilfe
für eine bessere Zukunft!
Das westafrikanische Mali gehört zu den ärmsten Ländern unserer Erde.
Das Sahelland ist etwa dreieinhalb Mal so groß wie Deutschland, hat
aber nur 16 Millionen Einwohner. Davon leben etwa zwei Millionen in der
Hauptstadt Bamako.
Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen beträgt 1.300 €. Die durchschnittliche
Lebenserwartung beträgt nur 55 Jahre. Die Kindersterblichkeit ist hoch.
Fast jedes dreizehnte Kind stirbt im ersten Lebensjahr. Etwa 85 % der
Bevölkerung bekennen sich zum Islam, 11 % sind Animisten, nur 4 % sind
Christen. Die Analphabetenrate liegt bei 66 Prozent.
Um der Not der Menschen zu begegnen, engagiert sich die Allianz-Mission
in unterschiedlichen Bereichen. Durch Alphabetisierungskurse können die
Christen unserer Gemeinden eigenständig die Bibel in ihrer Sprache lesen; eine christliche Schule mit verhältnismäßig kleinen Klassen bietet den
Kindern die Chance auf einen guten Abschluss. Immer wieder kommt es
vor, dass der Regen nicht ausreicht und Ernten ausbleiben. Dann organisiert die Allianz-Mission, zusammen mit den einheimischen Gemeinden,
Lebensmittelverteilungen, um die akute Not zu lindern.
Mit dem Winteropfer unterstützen seit vielen Jahren die
Mitglieder und Freunde der Freien evangelischen
Gemeinden in Norddeutschland jeweils ein besonderes
Projekt. Spenden Sie bitte auf das Konto Ihrer Ortsgemeinde mit dem Verwendungszweck „Winteropfer“.
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AIDS-Arbeit: Im AIDS-Zentrum in Sévaré werden HIV-infizierte
Menschen beraten und behandelt.
Aufforstung: Karger, trockener Boden - nur vier Monate im
Jahr regnet es ein bisschen – wenn überhaupt. Ein Zaun, ein
paar Furchen in den Boden, damit das Wasser nicht so schnell
abläuft, ein Brunnen, damit die ersten zwei Jahre auch in der Trockenzeit
gegossen werden kann - und schon entsteht ein kleiner Buschwald. Denn
wo Bäume wachsen, haben Menschen wieder eine Zukunft. Sie müssen
nicht ihr Dorf verlassen und in die Slumviertel der Städte ziehen. Der
Grundwasserspiegel steigt und sogar der Dorfbrunnen hat mehr Wasser.
Krankenzentrum Sévéry: Krankenstationen werden zusammen mit der Bevölkerung gebaut, einheimisches Personal wird
geschult und betreut.
Aufklärungsprojekt Dourondougou: Durch Schulungen in
den Dörfern zu Themen wie sauberes Trinkwasser und Hygiene
fördern wir die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen.
Feldarbeit: Ein Traktor zur Erleichterung der Feldarbeit wurde
angeschafft, es fehlt jedoch noch wichtiges Zubehör.
Gemeindegründung und Evangelisation sind zentrale Anliegen der
Allianz-Mission. In Gottesdiensten und speziellen Radiosendungen
können die Menschen das Wort Gottes hören und erleben.
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