Inklusion mit Freude erfüllen

Inklusion mit Freude erfüllen
Gemeinsames Tanzprojekt der „Funky e.V.“ für Jugendliche der
Lebenshilfe und des „Vivo“
SENDEN. Die Szene im Saal des Jugendzentrums „Vivo“ wirkte ungewöhnlich: Da
tanzten am Dienstagabend knapp drei Dutzend Kinder und Jugendliche auf
Anweisung eines Trainers, Arme und Beine schwenkend, zu heißen Rhythmen.
„Atemlos“!
Riesenspaß hatten Jugendliche der Lebenshilfe Senden und des Jugendzentrums „Vivo“ beim Probetermin des
Tanzprojektes mit der „Funky e.V“ aus Münster. Bild: Dieter Klein
Das Ungewöhnliche: Die meisten unter ihnen waren junge Menschen mit
Behinderungen, betreut von der Lebenshilfe Senden. Doch mit der Musik schwanden
schon nach wenigen Takten die Unterschiede zwischen „behinderten“ und
„nichtbehinderten“ Tänzern. Plötzlich gab es kaum mehr „Unterschiede“ – erst recht
nicht, was die vor Freude strahlenden Augen betraf.
Die strahlten auch bei den Erwachsenen am Rand der Tanzfläche: Bei Nicole
Konhäuser, der Leiterin des Jugendtreffs, bei Ulla Büssing-Markert, der 2.
Vorsitzenden des Ökumenischen Jugendtreffs, sowie bei Uwe Lucht und Katja
Schimanski von der Lebenshilfe Senden. Nicht zuletzt auch bei Hanno Liesner, dem
Choreographen und Vorsitzenden der „Funky e.V.“ aus Münster, der mit Lucius
Albrecht, einem der insgesamt acht Trainer dieser gemeinnützigen Gesellschaft
angereist war. Allesamt ehrenamtliche Vertreter einer ungewöhnlichen „Funklusion“,
die nun auch in Senden Wurzeln schlagen soll. Ihnen allen wurde am Dienstagabend
schnell klar, dass dieser „Probetermin“ auf Anhieb gelungen war. „Ist doch großartig
zu beobachten“, fand Katja Schimanski, bei der „Lebenshilfe“ zuständig für den
Freizeitbereich. „Jetzt können wir sogar den Plan umsetzen, noch eine zusätzliche
Kindergruppe in dieses Tanzprojekt einzubringen. Da entwickelt sich eine ganz tolle
Sache.“
Ganz begeistert zeigte sich auch Hanno Liesner, Chef der „Funkys“, die mit 270
Teilnehmern als Europas größtes und erfolgreichstes integratives Tanzensemble
gelten. „Das hier soll kein Beschäftigungsprogramm sein“, betonte er nachdrücklich.
„Unsere Idee ist es, den Begriff ‚Inklusion‘ – also das Miteinander von Menschen mit
und ohne Behinderungen – erlebbarer zu machen. Und schauen Sie in die Gesichter!
Strahlt da nicht die Lebensfreude bei allen gleichermaßen durch? Noch positiver als
deren Mienen könnte man es kaum ausdrücken.“
Von Dieter Klein
Quelle: Westfälische Nachrichten
22. Oktober 2015