4 Region Zürcher Unterländer Dienstag, 19. Januar 2016 Hier wird die «Sitzung» zum Erlebnis Freienstein-teuFen Statt mit Wasser soll im neuen WC bei der Tössegg mit Hobelspänen gespült werden. Der Regierungsrat hat sich für den Bau einer Komposttoilette entschieden. kloten Die SR Technics kann in Zukunft für Intrepid Aviation, ein global tätiges Flugzeugleasing-Unternehmen, schlüsselfertige Kabinenumbauten vornehmen. Die meisten Leute interessieren sich einen Dreck dafür, was sie die Toilette hinunterspülen. Anders Jojo Linder. Der findige Unternehmer hat sich ausgiebig mit dem «Human Output» – wie er es nennt – beschäftigt und mit seinem Team eine mobile Komposttoilette entwickelt. «Die Leute sollten sich mehr um ihren eigenen Scheiss kümmern», sagte Linder einst im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Seine Firma Kompotoi vermietet ihre mobilen Häuschen mittlerweile seit vier Jahren erfolgreich. Vor allem die Besucher von Open Airs konnten bisher in den Holzkabinen ihr Geschäft verrichten. Aber auch an Hochzeiten kommen die Erlebnisklos des Öfteren zum Einsatz. Nun soll bei der Tössegg ein fixes Kompost-WC installiert werden. «Es wird die erste fest installierte, öffentliche Komposttoilette im Kanton Zürich», sagt Linder. Bisher gebe es dies nur in der Westschweiz. Weniger Geruch als üblich Das Kompotoi stehe einer herkömmlichen Wassertoilette in Sachen Komfort in nichts nach, sagt er. «Es riecht sogar weniger darin, da der Geruch nach unten gesogen wird», erklärt er. «Der einzige Unterschied für den Benutzer ist, «Die Leute sollten sich mehr um ihren eigenen Scheiss kümmern.» Jojo Linder, Firma Kompotoi Die Komposttoiletten machen einen gemütlichen Eindruck. Laut dem Hersteller soll es darin weniger riechen als in einer herkömmlichen Toilette. Kompotoi Der Unterhalt ist ebenfalls einfach zu bewältigen, denn am Ende bleibt nur ein Häufchen Kompost übrig. dass er nachher die Toilette nicht mit mehreren Litern Trinkwasser spült, sondern nur etwas Hobelspäne verwendet», erklärt der Fachmann. Der Kompost, der am Ende aus dem «Human Output» entsteht, könnte theoretisch als Düngermittel verwendet werden. «Von einer Toilette alleine entsteht allerdings nur eine sehr geringe Menge Kompost», erklärt Linder. Durch den etwas anderen Toilettengang möchte Kompotoi die Leute ausserdem zum Denken anregen. Die allgemein als Unrat angesehenen Fäkalien würden in ihren Toiletten nicht einfach weggespült, sondern dem Benutzer stelle sich die Frage, was eigentlich damit passiere. Einfacher Unterhalt Das urchige Holzklo fand offenbar auch beim Zürcher Regierungsrat Anklang. Denn dieser hat laut dem Freienstein-Teufener Bauvorstand Hansjörg Bürgi den Bau des Kompotois verfügt. Die Kosten von rund 50 000 Franken für die Installation der Toiletten übernimmt denn auch der Kanton. Die Gemeinde ist für den Unterhalt verantwortlich. «Der Aufwand für uns ist beim Kompotoi relativ gering», sagt Bürgi. Man müsse lediglich für den Nachschub an Hobelspänen besorgt sein. Laut Gemeindeschreiber Marco Suter sei zudem angedacht, dass man mit einem Landwirt eine Vereinbarung für den Unterhalt treffen könnte. Dieser würde dann auch gleich den Kompost weiterverwerten. Gebaut werden soll die Toilette im bestehenden Schopf beim Tössegg-Parkplatz. «Da dieses weder über Strom noch Wasser verfügt, eignet sich ein Kompotoi ausgezeichnet», sagt Bürgi. Der Bau einer herkömmlichen Toilette hätte gut und gerne 200 000 Franken gekostet. Laut Suter sind zwei geschlechtergetrennte Häuschen geplant. Die Damentoilette soll gleichzeitig auch von Behinderten genutzt werden können. Der Toilettenbau ist Teil des Konzepts Zukunft Tössegg, welches unter der Federführung des Kantons und der Gemeinde Freienstein-Teufen erarbeitet wurde. «Es ist vorgesehen, die WC-Anlage im Frühling zu installieren», sagt Markus Pfanner, Mediensprecher der Baudirektion. Fabian Boller Die Mystik von gregorianischen Stimmen Bülach Wo hört man gregorianische Choräle, orthodoxe Kirchenmusik und Song-Interpretationen von John Lennon oder Abba? Am Konzert von The Gregorian Voices, wie der Chor in Bülach eindrücklich bewies. Als am Sonntag um genau 17 Uhr die Lichter in der fast ganz gefüllten reformierten Kirche Bülach ausgingen, blieb nur der Altarraum in einem leichten Licht in Dunkelrosa erhellt. In völliger Stille sahen die 240 Anwesenden sogleich acht Männer in braunen Mönchskutten mit Kapuzen seitlich an ihnen vorbeiziehen und die Bühne betreten. Frühmittelalterliche Tradition Als die Kapuzen abgelegt und die kleinen Lichter an den Notenständern an waren, ertönte ganz leise «Ave Maria». Aber nicht im klassischen Stil, wie man es üblicherweise in Kirchen und an Konzerten hört, sondern als frühmittelalterlicher gregorianischer Choral. Ohne instrumentale Begleitung oder andere Ablenkungen, denn die Stimmen allein waren genug, um zu beeindrucken. Die musikalischen Akteure gehören zum berühmten Männerchor von The Gregorian Voices. Der Chor, der aus acht Gesangssolisten aus Bulgarien unter der Lei- SR Technics mit neuem Grossauftrag tung von Georgi Pandurov besteht, hat das Ziel, die Tradition der orthodoxen Kirchenmusik weiterzuführen. Gregorianischer Choral ist der einstimmige, unbegleitete liturgische Gesang der katholischen Kirche auf Lateinisch. So ertönten in meditativer Stimmung unter anderen «Salve Regina», das Kyrie «Missa Orbis Factor» aus der Zeit zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert, aber auch die orthodoxen Kirchengesänge «Terirem» von Joan Kukusel und «Da Ispravitsya» von Pavel Tschesnokov mit einem eindrücklichen Basssolo. Weil der Chor aber ebenso bekannt ist für seine Arrangements «Es war fast meditativ, zwischendurch habe ich einfach die Augen zugemacht und nur zugehört.» Martina Calonder aus Schleinikon bekannter Pop-Hits im gregorianischen Stil, zeigte er in der zweiten Hälfte ganz andere Versionen von «The Sound of Silence» von Simon & Garfunkel, «Hallelujah» von Leonard Cohen, «Knockin’ on Heaven’s Door» von Bob Dylan und «Imagine» von John Lennon. Stehender Applaus Mit «Ameno» von Eras bis zu den Zugaben «Amazing Grace» und «We Are the World» wurde das Publikum mehr als begeistert. Als mit Abbas Einstimmung von «Thank You for the Music» dann alles zu Ende war, bedankten sich die Zuhörenden mit einer Standing Ovation, um danach signierte CDs zu kaufen. Doris Meyer aus Niederweningen hat die Tonträger bereits: «Auf den CDs singen sie auch mit Musik und sind dann näher beim Pop, was mir auch gefällt, aber diese Stimmen sind so schön, wenn man nur diese hört.» Martina Calonder aus Schleinikon schätzte die ganze Stimmung: «Was mir sehr gefiel, war der Einstieg mit den kirchlichen Stücken. Es war fast meditativ, zwischendurch habe ich einfach die Augen zugemacht und nur zugehört. Auch die bescheidene Beleuchtung passte und lenkte nicht vom Eigentlichen ab. Die Stimmen sind wichtig und nicht, wer vorne Katarzyna Suboticki steht.» SR Technics wird sämtliche Design-, Entwurf- und Kabinenumbauarbeiten für die umfangreiche Neugestaltung und Aufwertung der Kabinen von sieben AirbusA330-Flugzeugen dieses Leasinggebers organisieren und umsetzen. Das teilt der Anbieter von technischen Dienstleistungen für Airlines mit Sitz in Kloten mit. SR Technics in Dublin und Zürich wird sämtliche Konstruktionsspezifikationen für die Kabinenumbauten, die Beschaffung im Rahmen von Supply Chain Management und die Organisationsplanung übernehmen. In enger Zusammenarbeit mit den Luftfahrtbehörden wird SR Technics ausserdem alle erforderlichen ergänzenden Musterzulassungen einholen sowie die Umsetzung der Kabinenumbauten übernehmen, einschliesslich der Ausstattung mit modernsten Inflight-Entertainment-Systemen, Wireless-Ausrüstung und aller anderen Ausgestaltungsarbeiten, die für die Neugestaltung der Kabinen der sieben Airbus-A330Flugzeuge erforderlich sind. Darüber hinaus wird SR Technics im Rahmen des Vertrags Instandhaltungs- und Lackierungsarbeiten durchführen. Intrepid Aviation ist ein kommerzielles Flugzeugleasing-Unternehmen in Privatbesitz mit Niederlassungen in Dublin, Stamford (USA) und Singapur, das seine zivilen Verkehrsflugzeuge an Fluglinien weltweit verleast. Das Unternehmen konzentriert sich primär auf zweistrahlige Widebody-Flugzeuge wie Boeing 787 und 777 sowie Airbus A330. red Bodypacker festgenommen FlughaFen Die Kantonspolizei Zürich nahm am letzten Samstag im Flughafen Zürich einen Mann fest. Er führte über 650 Gramm Kokain in Fingerlingen verpackt im Darm mit. Der Mann reiste von Madrid kommend nach Zürich. Bei einer Routinekontrolle durch die Polizei kam der Verdacht auf, dass es sich beim 34-jährigen Nigerianer um einen sogenannten Bodypacker handeln könnte. Die weiteren Abklärungen zeigten, dass der Mann mit Kokain gefüllte Fingerlinge mit einem geschätzten Gesamtgewicht von über 650 Gramm geschluckt hatte. Im Anschluss an die Befragungen wurde der Verhaftete der Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland, Zweigstelle Flughafen, zugeführt. red Anlass neerach Reisetheater spielt «Aschenbrödel» The Gregorian Voices zogen mit ihren Chorstimmen das Publikum in der Sibylle Meier reformierten Kirche in Bülach in ihren Bann. Am Sonntag, 24. Januar, 14.30 Uhr, wird im Mehrzweckgebäude Sandbuck in Neerach ein bekanntes Märchen gezeigt. Das Reisetheater spielt «Aschenbrödel», ein Dialektmärchen in drei Bildern, für Gross und Klein. Tageskasse ab 14 Uhr, Türöffnung um 14.15 Uhr. e
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