11. Endometriosekongress in Koeln Endometriosezentren aus Sicht

Endometriosezentren aus Sicht von
Patientin und Selbsthilfe
Heike Matuschewski, Köln 2015
Endometriosezentrum aus Sicht der Patientin
Endometriosezentrum
Zentrum für
• Wünsche,
• Sehnsüchte,
• Bedürfnisse
…nach oft jahrelangem Leidensweg
Erwartungen:
• Nach der Behandlung im Endometriosezentrum geht es mir besser.
• Ich werde mit meinen Beschwerden ernst genommen.
• Die Ärzte nehmen sich Zeit für mich.
• Ich kann dort dauerhaft betreut werden.
• In einem klinischen und wissenschaftlichen Zentrum (Stufe III)
bekomme ich die beste Behandlung.
Endometriosezentrum aus Sicht der Patientin
Weshalb zertifizieren?
Um den Patientinnen eine umfassende und intensive gynäkologische
und therapeutische Behandlung unter Einbeziehung der
Netzwerkpartner, wie Urologie, Pathologie, etc. zu ermöglichen.
Dieses ist in nicht zertifizierten Kliniken und Praxen aufgrund der
fehlenden Netzwerkstrukturen leider meist nicht so gegeben.
Endometriosezentrum aus Sicht der Selbsthilfe
Die Selbsthilfe als Netzwerkpartner
• Einfacher Zugang und Information zu Selbsthilfemöglichkeiten für
die Patientin durch das Zentrum
• Zusammenarbeit des Zentrums mit der Selbsthilfe
- Kontakte im Rahmen der Zertifizierung oft erste Begegnungen
von Zentrum und Selbsthilfe
- Chance des kurzen Weges bei Problemen oder Anfragen
- Anstoß von Veränderungen im Sinne der betroffenen Frauen
- Zentrum nutzt Kompetenz der Selbsthilfe
(z.B. Weitergabe der Infomaterialien, Vorträge auf
Patientinnenveranstaltungen)
Zertifizierung aus Sicht der Selbsthilfe
Zusammenarbeit Stiftung Endometriose Forschung (SEF) – Europäische
Endometriose Liga (EEL) – Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.
Betroffenenkompetenz im Zertifizierungsprozess
• Zertifizierungsprozess wurde von Endometriose Vereinigung
Deutschland e.V. mitentwickelt.
• Unser Mitspracherecht betrifft die Patientinnensicht bezüglich der
Betreuung in der Klinik/Praxis, Ausstattung und patientenrelevante
Abläufe.
• Re-Zertifizierung überprüft die Auflagen auch aus Patientinnensicht.
Zertifizierung aus Sicht der Selbsthilfe
Das Audit vor Ort
• Dauer: ca. 2 - 3 Stunden
• Gespräche mit:
- Leiter/Leiterin des Zentrums,
- Arzt/Ärztin, die Sprechstunde macht,
- Sozialdienst,
- Patientin,
- z.T. weitere Kooperationspartner der Klinik/Praxis
• Auditbericht
- mit Vermerk auf evtl. Mängel, Verbesserungsmöglichkeiten und
Auflagen
- Ergebnis Zustimmung oder Ablehnung zum Zertifikat
- Einfließen in die Gesamtbewertung der SEF und EEL
Zertifizierung aus Sicht der Selbsthilfe
Worauf achten wir vor Ort?
• Ausstattung (Räumlichkeiten, Ausschilderung,…)
• Patientinnenrelevante Abläufe (Sprechstunde, Aufnahmeprozedere,
Terminvergabe, Wartezeiten, Ansprechpartner,…)
• Ist der Sozialdienst über Rehabilitation bei Endometriose informiert
und werden Anschlussheilbehandlungen vermittelt?
• Psychosomatische Mitbetreuung?
• Zusammenarbeit mit Schmerztherapeuten?
• Wie werden Patientinnen mit und ohne Kinderwunsch behandelt?
• Angebote im komplementärmedizinischen Bereich und wie ist der
Zugang für Patientinnen?
• Information über Selbsthilfemöglichkeiten und die EndometrioseVereinigung Deutschland e.V.
Zertifizierung aus Sicht der Selbsthilfe
Welche Probleme gibt es?
Umgang mit negativen Rückmeldungen
• Woher kommen die Rückmeldungen?
- Zusammenarbeit mit SHG vor Ort
- Beratung (Konfrontation bei negativen Rückmeldungen)
- Rückmeldebogen zur Zufriedenheit in Zertifizierten
Endometriosezentren
• Bewertung der Rückmeldung nach Relevanz/Seriösität
• Rückmeldung an Klinik/Praxis bzw. an Prof. Schweppe:
Einzelfallbesprechung bei akuten Fällen oder im Rahmen
der (Re-)Zertifizierung
Zertifizierung aus Sicht der Selbsthilfe
Welche Probleme gibt es?
• Bezeichnung der Zentren bzw. Stufenkonzept für Patientinnen schwer
verständlich
• Wenig bis keine messbare Ergebnisqualität. Zertifiziert werden
Strukturen und Prozesse.
Patientin unterscheidet nicht, ob sich ein Zertifikat auf Strukturen,
Prozesse, Kompetenzen oder Erfahrung stützt.
• Hoher Aufwand, daher viel ehrenamtliches Engagement
• Probleme, die nicht in unserer Macht liegen, eine Betroffene aber
wissen sollte
- Audit ist Momentaufnahme: Personalrotation, Vertretungsproblematik
- Kostenproblematik
- Ärztenotstand/Pflegekräftemangel
Fazit
• Endometriosezentren sind ein wichtiger Schritt hin zu mehr
Transparenz und Qualität in der Versorgung betroffener Frauen.
• Mehr messbare Qualitätskriterien müssen entwickelt werden.
Ziel ist die Zufriedenheit der Patientin!
• Kritische Punkte sowohl aus den Audits als auch aus den
Rückmeldungen der Patientinnen
benötigen eine aktive Zusammenarbeit zwischen
Ärzteschaft und Selbsthilfe.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
www.endometriose-vereinigung.de