vivt und ivt Jahrestagung 2015 Leipzig Leipzig im Wandel der Zeiten

vivt und ivt
Jahrestagung 2015 Leipzig
Leipzig im Wandel der Zeiten
Liebe Frau Kollegin, lieber Herr Kollege,
die Einladung nach Leipzig fällt zeitlich mit der Jahresfeier der ersten überlieferten
Erwähnung dieses Siedlungsortes zusammen. Vor 1000 Jahren berichtete Thietmar von
Merseburg (Bischof von Merseburg und ein Geschichtsschreiber in der Zeit der Ottonen) von einer urbs Libzi (Stadt der Linden). Nun war unsere Wahl für den Ort des
diesjährigen traditionellen Arbeitstreffens nicht vordergründig mit diesem Jubiläum
verbunden, liefert uns jetzt aber die Brücken zu den Besonderheiten der Stadt. Die
DDR-Sozialisierten werden mit Leipzig die Montagsdemonstrationen assoziieren, die
schließlich der Stadt den „Heldenstadt-Mythos“ einbrachten. Manch einer kann sich
aber auch an seltsam innovative Produkte der „alten Zeit“ erinnern (und hat sie vielleicht sogar noch im Schrank), an denen das goldene Mustermessen-Zeichen haftete
– ein Zeichen dafür, dass in Leipzig oft ein Kontakt zwischen verschiedenen Welten
hergestellt wurde – auch in schwierigen Zeiten. So ist der traditionelle Messestandort
schon immer ein Ort der Begegnung und des Austausches. Leipzig hat ja auch eine
lange Wissenschaftstradition und besonders hinsichtlich der Entwicklung der Psychologie als klinischer Fachwissenschaft gehen die Wurzeln weit zurück. Wilhelm Maximilian Wundt (1832 – 1920) stand seinerzeit für die Richtung der Philosophie, die dem
„neu erwachten Bedürfnis entsprach, dem Einfluss der Naturwissenschaft auf die Philosophie Geltung zu verschaffen“. 1875 (also vor genau 140 Jahren) hielt Wundt seine
Antrittsvorlesung und gründete 1879 das „Institut für experimentelle Psychologie“,
zunächst als Privatinstitut, 1883 wurde es offizielles Universitätsinstitut und schnell
zu einem weltweiten Mekka der neuen Psychologie. Nun wollen wir mit der Einladung
keine Historienveranstaltung ankündigen, aber wir wollen deutlich machen, dass wir
einen Einblick in eine aktive und traditionsreiche sächsische Forschungslandschaft an
einem besonderen Ort vermitteln wollen. Gemäß der Tradition unseres Arbeitstreffen
geht es auch in diesem Jahr wieder um die Zusammenschau ganz unterschiedlicher
wissenschaftlicher Schwerpunkte.
Der berufspolitische Abend wird einen exzellenten Einblick in die aktuellen so­
zial­rechtlichen Bezüge unserer psychotherapeutischen Tätigkeit liefern. Mit Prof. Ulrich Wenner, Vorsitzender Richter des für das Vertragsarztrecht und damit auch für die
Psychotherapeuten zuständigen Senat des Bundessozialgerichts, konnten wir einen
Referenten für den Abend gewinnen, der sich in besonderer Weise mit den juristischen
Schnittstellen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung, den politischen und
gesellschaftlichen Kräften sowie den Interessen der Leistungserbringer und den damit
verbundenen juristischen Implikationen auskennt. Der Jurist im Spannungsfeld der
diversen Interessenlagen ist für uns zunehmend ein wichtiger Gesprächspartner und
wir sollten froh sein für jeden Kontakt, der diesen Sachverhalt zum Gegenstand hat.
Das gesamte Programm unter ein thematisches Dach zu bringen, ist wegen der
Vielfalt schwer möglich. Wir freuen uns wieder über ein sehr breites Angebot, mit dem
wir alle Interessengruppen des VIVT ansprechen wollen. So wird der fachliche Teil der
Tagung mit einem kindertherapeutischen Thema eingeleitet, die Frage der Entwicklung der psychischen Störungen beschäftigt ja nicht nur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, die damit verbundenen Aspekte der Früherkennung und Prävention
stehen eng damit im Zusammenhang, ebenso später dann das Problem der Rehabilitation und die Einbindung der kranken Menschen in einen „guten Arbeitsalltag“. Außerdem werden wir uns bei den Plenarvorträgen mit neurowissenschaftlichen Entwicklungen, aber auch mit den Grenzen neuer Ideen im Rahmen der Weiterentwicklung
der Verhaltenstherapie auseinandersetzen. Die Behandlung von onkologischen Krankheitsbildern ist inzwischen nicht mehr aus dem Alltag von klinisch tätigen Therapeuten wegzudenken – hier immer wieder eine wissenschaftlich fundierte Orientierung
zu erhalten, ist für alle sinnvoll. Die Workshops sind dann eine Ideensammlung ganz
verschiedener Schwerpunkte – hier wird wie immer die Qual der Wahl bestehen. Leipzig initiiert im Zuge der Jahrtausendfeier eine Online-Ausstellung „1000 Jahre Leipzig
– 100 Leipziger Frauenporträts“, darunter u. a. Lykke Aresin, eine maßgebliche Sexualforscherin des letzten Jahrhunderts (vielen bestimmt ein Begriff). So freuen wir uns
ganz besonders, Ihnen in diesem Jahr eine ausgewogene Geschlechterrepräsentation
bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern präsentieren zu können – ganz in
der Leipziger Tradition …
Wie Sie wissen, spielt für uns bei der Planung einer solchen Tagung der Rahmen
eine entscheidende Rolle. So haben wir eine Mischung aus traditionellen und besonderen Räumen finden können, der Bogen wird sich von der Alten Handelsbörse (Leipzigs ältestes Versammlungsgebäude der Kaufmannschaft und eines der ältesten
Barock­bauwerke der Stadt) über den Kuppelsaal der Leipziger Volkszeitung (eine der
traditionsreichsten Zeitungen Deutschlands) bis hin zur Moritzbastei (einem der ältesten Bauwerke Leipzigs mit einer wunderbaren Geschichte des Wandels) spannen. Wir
laden Sie zu einem vergnüglichen Kabarett-Abend in den Blauen Salon ein – ein Ort
ganz im Zentrum, so dass wir uns nach dem berufspolitischen Abend noch etwas entspannen können. Die Stadt können Sie geführt am Freitag Mittag zu Fuß oder mit dem
Bus erkunden – je nach Belieben. Der Gesellschaftsabend in der Moritzbastei soll wieder zum Austausch, aber auch zum Musik hören und tanzen anregen – und bei manch
einem zur Erinnerung an alte studentische Zeiten.
Und wenn Sie in diesem Jahr an diesem Wochenende etwas Erholsameres vorhaben, dann wünschen wir Ihnen dabei viel Freude – wir freuen uns jedenfalls wieder
auf diese gemeinsame Begegnung, den Austausch mit den Kollegen und die Einblicke
in die sächsische Forschungslandschaft.
Bis dann – mit herzlichen Grüßen!
Johannes Grünbaum
Vorstand VIVT
Dr. Dietmar Schröder
Geschäftsführung IVT
Doris Schaefer
Tagungsorganisation
Verband für Integrative Verhaltenstherapie e.V. (vivt)
und Institut für Verhaltenstherapie GmbH
Traditionelles Arbeitstreffen 5.— 7. November 2015
Leipzig im Wandel der Zeiten
Fortbildungsveranstaltung für Psychologische und Ärztliche Psychotherapeuten
sowie für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
Tagungsprogramm
Donnerstag 5. November
16 00 — 17 30
Mitgliederversammlung vivt e. V. 18 00 — 20 00
Berufspolitischer Abend Alte Handelsbörse
Angekommen in der Familie oder immer noch am Katzentisch?
Zum Stand der Integration der Psychotherapeuten
in die Versorgung der Versicherten der Krankenkassen
Prof. Dr. jur. Ulrich Wenner
Blauer Salon
Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht, 6. Senat (Vertragsarztrecht), Kassel
20 30 —
Ausklang mit »Leipziger Central Kabarett«. Ausschnitte aus ihrem Best of
Programm: Allemallachen – Hoffmann in best of Form Blauer Salon
Freitag 6. November 9 00 — 10 30
Kuppelsaal in der LVZ
Werden unsere Kinder immer verrückter?
Falls ja, wer kann überhaupt etwas dagegen tun?
Aktueller Stand in Wissenschaft und Klinik
Prof. Dr. med. Veit Roessner
Leiter der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
11 00 — 12 30
Früherkennungsangebote für psychische Störungen –
Einblicke in die Arbeit eines Früherkennungszentrums
Prof. Dr. med., MSc. Andrea Pfennig
Leitung Präventionsambulanz mit Früherkennungszentrum, Klinik und Poliklinik für
Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden
15 00 — 18 00
I
Workshops
Interaktionsbezogene FallArbeit (IFA) in der Klinik
Dr. med. Eberhard Böhme
Leitender Oberarzt Asklepios Fachklinik für Psychiatrie/Psychotherapie Lübben
II Wenn Worte nicht reichen – Kunst als Ressource in der Therapie
Dipl.-Psych. Ilka Arnhold Kunsttherapeutin, Freie Praxis Leipzig
III Kochen für die Seele
Christian Sporleder und Dipl.-Psych. Doris Schaefer,
Cateringservice Leipziger Volkszeitung Leipzig | Psychotherapeutische Praxis Leipzig
IV ADHS bei Erwachsenen – Diagnostik, Therapie
Dr. med. Karin-Alice Ludewig
Oberärztin der Psychiatrischen Institutsambulanz HELIOS Park-Klinikum Leipzig
V
„Morgen ist auch noch ein Tag!“ – Von Freud und Leid des
Aufschiebens – Arbeitsstörungen / Prokrastination
Dipl.-Psych. Johannes Möbius Psychotherapeutische Praxis Dresden
VI E-Health in der Psychotherapie? – Einsatzmöglichkeiten eines
online-basierten Selbsthilfeprogramms am Beispiel von MoodGYM
Dr. rer. med. Margrit Löbner, Dipl.-Psych. Universität Leipzig – Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP)
VII Ohne Rausch gehts auch statt Flucht in die Sucht – Besonderheiten
in der Beratung und Behandlung Kindern und Jugendlichen
Dr. med. Evmorfia Fromme
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie und Psychosomatik HELIOS Park-Klinikum Leipzig
VIIIVon Beratung bis Psychotherapie –
Interventionsmöglichkeiten für Krebspatienten und Angehörige
Dipl.-Psych. Antje Lehmann-Laue
Abt. Med. Psychologie und Med. Soziologie, Universitätsklinik Leipzig
IX Zwangsbehandlung bei Kindern und Jugendlichen –
ambulante vs. stationäre Behandlung – Möglichkeiten und Grenzen
Dr. med. Jessika Weiss
Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie,
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
19 00 —
9 00 — 10 30
Tagungsfest „wie in alten Zeiten“ Moritzbastei
Samstag 7. November Kuppelsaal in der LVZ
Berufliche Integration für Menschen mit schweren psychischen
Erkrankungen –
zwischen S3-Leitlinien-Empfehlungen und Versorgungsalltag
Prof. Dr. med. Katarina Stengler
Leiterin Psychiatrische Institutsambulanz und Ambulanz für Zwangserkrankungen der
11 00 — 12 30
Evolution der Verhaltenstherapie –
Wie sind neue Entwicklungen zu bewerten?
Prof. Dr. Juergen Hoyer Technische Universität Dresden, Professur für
Behaviorale Psychotherapie, Institutsambulanz und Tagesklinik für Psychotherapie
Gebäude der LVZ
12 30 — 13 30
Gemeinsames Mittagsessen 13 30 — 15 00
Psychoonkologie – Psychische Belastungen und Unterstützungsbedarf
Prof. Dr. phil. Anja Mehnert
Abt. Med. Psychologie und Med. Soziologie, Universitätsklinik Leipzig
15 15 — 16 45
Psychopathologie des sozialen Gehirns –
Mechanismen und Möglichkeiten der Veränderung
PD Dr. rer. nat. Philipp Kanske
Leiter FG „Psychopathologie des sozialen Gehirns“,
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig
Gestaltung Friedrich Althausen Potsdam 2015 friedrichalthausen.de
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinik Leipzig
Tagungsorte
MV 5. Nov. Blauer Salon
Markt 9, 04109 Leipzig
5. Nov.
Alte Handelsbörse
Naschmarkt 1, 04109 Leipzig
6.—7. Nov. Kuppelsaal in der LVZ Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig
Anmeldung
Bitte den unten stehenden Abschnitt möglichst schnell, spätestens
aber bis 30. August zurücksenden. Die Registrierung der Teilnahme
erfolgt nach der Reihenfolge der Anmeldung und dem
Zahlungseingang des Gesamtbetrages für Tagung, Workshop und
Rahmenprogramm. Bitte geben Sie eine Mailadresse an, Sie erhalten
dann eine Bestätigung für Ihre Buchung und die Zahlungseingänge,
wenn die Durchführung der Workshops feststeht.
Kontoverbindung
IBAN BIC
Zahlungsgrund
Unterbringung
VIVT
DE11 3006 0601 0005 4811 39
DAAEDEDDXXX Apo-Bank Düsseldorf
›Jahrestreffen 2015‹
Abrufkontingente bis *30. Sept. **23. Sept. ***30. Juli
Stichwort ›Jahrestagung VIVT‹
Seaside Park-Hotel
R.-Wagner-Straße 7
EZ100 € DZ120 € Frühstück inkl.*
Hotel Michaelis
P.-Gruner-Straße 44
EZ 89 € DZ109 € inkl.
*
Motel one Nikolaikirche Nikolaistraße 23
EZ 69 € DZ 79 € 9,50 €
*
Motel one Augustusplatz Ritterstraße 4
EZ 69 € DZ 79 € 9,50 €
**
Marriott Hotel
Am Hallischen Tor 1 EZ120 € DZ140 € inkl. ***
Weitere Einzelheiten zu allen Fragen der Tagung und verfügbare Abstracts unter
vivt.de oder ivt-psychotherapie.de
Kosten
Wer mit seiner Mitgliedschaft den VIVT unterstützt, bekommt bei
30 € Jahrebeitrag auch in diesem Jahr die Kostenreduktion für das
Jahrestreffen!
Zur Anmeldung tragen Sie bitte Ihre Adressen
hier ein. Auf der Rückseite kreuzen Sie die
­gewünschten Veranstaltungen an und über­
weisen den Gesamtbetrag.
Den Abschnitt abtrennen und per Brief,
Fax (0 35 46 22 62 68) oder
E-Mail ( [email protected]) bis zum
30. August ­zurücksenden.
Hiermit melde ich mich verbindlich zu
umseitig gewählten Veranstaltungen an.
Titel, Name, Vorname
Anschrift
VIVT
Dipl.-Psych. Johannes Grünbaum
Logenstr. 18
E-Mail
15907 Lübben
Telefon
Unterschrift
Rahmenprogramm
Donnerstag 5. November
21 00 —
Ausklang mit »Leipziger Central Kabarett« mit Meigl Hoffmann und
Karsten Wolf. Ausschnitte aus ihrem Best of Programm
Allemallachen – Hoffmann in best of Form Blauer Salon
Freitag 6. November
13 00 — 14 30
Stadtführung zu Fuß
13 00 — 14 30
Stadtführung mit dem Bus
19 00 —
Tagungsfest „wie in alten Zeiten“ mit »Smoke on the daughters«.
Eine (er)frische(nde) Band aus der Region, die so spielt, dass man
danach einfach tanzen muss! Moritzbastei
Arbeitstreffen Leipzig 2015
inklusive Mittagsversorgung am Samstag, 7. November
Tagungsgebühr nicht-VIVT-Mitglied oder
Tagungsgebühr VIVT-Mitglied
180 € 160 € Workshop Teilnehmerzahl begrenzt. Bitte Workshop-Nummern eintragen:
Erstwunsch Zweitwunsch 65 € Ausklang im Blauen Salon mit Kabarett Do 5. Nov. 21 00 Uhr
20 € 5 € Stadtführung zu Fuß Fr 6. November 13 00 Uhr
Stadtführung mit Bus (inkl. Lunchpaket) Fr 6. Nov. 13 00 Uhr
20 € Tagungsfest in der Moritzbastei Fr 6. November 19 00 Uhr
60 € Gesamtbetrag:
€