8 Agenda MONTAG, 23. NOVEMBER 2015 Eine Rebellin im Wort Mehr als nur Fotos von Landschaften Die 1978 geborene deutsche Fotografin Bärbel Praun präsentiert im Chretzeturm die Fotoserie «favourite places» – Lieblingsorte. Die Serie hatte sie schon zuvor begonnen und während ihres Atelierstipendiums im Chretzeturm fortgeführt. Dabei konnten sich Einzelpersonen und Paare vor der Kulisse ihres persönlichen Lieblingsortes in Stein am Rhein ablichten lassen. Auch zwei Schulklassen nahmen am Experi- ment teil. Landschaftsfotografien und Details aus der persönlichen Perspektive der «favourite places» publiziert Bärbel Praun in ihrem Fotobuch «This must be the place», welches Mitte November auf der renommierten Messe «Paris Photo 2015» vorgestellt wird. Die Fotografin beschäftigt sich während des Stipendiums auch mit dem Medium Video und wird ihre ersten Ergebnisse präsentieren. VERNISSAGE BÄRBEL PRAUN 26. November, 18 Uhr, Donnerstag, Chretzeturm und Kultur-Café, Stein am Rhein ANZEIGEN Neu im asia spa Schaffhausen: MANIKÜRE ODER PEDIKÜRE 50 Minuten CHF 95.- www.asia-spa-sh.com A1393103 Lehrerin oder Lehrer werden. Kindergarten oder Primarschule. Studieren an der PHSH Nächste Informationsveranstaltung Di 24. November 2015, 19.00 – 20.00 PHSH, Ebnatstrasse 80, Schaffhausen JETZT IM KINO Wenn Mord die Lebenslust anregt Alfonsina Storni emigrierte 1896 aus der Schweiz nach Argentinien. Die Theaterproduktion «Así Es» taucht in das Leben der rebellischen Schriftstellerin ein. VON SABINE BIERICH «Ich gehe schlafen», schreibt die mit vier Jahren von der Schweiz nach Argentinien ausgewanderte Lyrikerin, Schriftstellerin und Feministin Alfonsina Storni in ihrem letzten Gedicht. Sie ist 46 Jahre alt und es ist Ende Oktober 1938. Sie ist nach Mar del Plata gereist. Das Schreiben fällt ihr schwer. Seit einigen Jahren leidet sie an Brustkrebs. Ihr Gedicht sendet sie noch an die Zeitung «La Nación». Kurz darauf stürzt sie sich von einer Mole ins Meer. In Argentinien ist Alfonsina Storni eine Ikone. Jeder kenne sie, sagt die Schweizer Schauspielerin Annette Kuhn. Mit ihrem Produktionspartner Markus Keller und argentinischen und schweizerischen Schauspielern und Musikern hat sie Anfang des Jahres begonnen, ein Stück über die Dichterin zu entwickeln. Recherchiert und geprobt hat das Ensemble grösstenteils in Buenos Aires. In einer letzten Phase, als das Stück zu Papier gebracht war, kamen die Argentinier in den Thurgau, wo vor Kurzem die Premiere stattfand. Regisseurin Annette Kuhn hinterfragt Alfonsina Stornis Sprung ins Wasser. besgedichte seien ihre späteren AntiSonette, ihre Arbeit als Feuilletonistin und Essayistin, ihre literarischen Experimente sowie ihre Arbeit als Theaterregisseurin und Dramatikerin. Darin zeige sich Alfonsina Storni als eine scharfe Beobachterin, die auf gesellschaftliche Ungerechtigkeit hinweise, Männer sowie Frauen und das Grossstadtleben kritisch unter die Lupe nehme und für sich selbst und andere Eigenständigkeit – «independencia» – fordere. So wie Keller in ihrem Buch den Mythos von Alfonsina Storni einer Revision unterzogen hat, hat sich Annette Kuhn mit ihrem Ensemble aufgemacht, diesen zu hinterfragen. Bild zvg Das entstandene Stück «Así Es», was auf Deutsch so viel heisst wie «So ist es», führt zur Mole, an der Alfonsina steht. War es ein Sprung ins Meer oder eher ein Stolpern, ein Versehen oder gar ein Ausrutscher? «Wir wissen nicht wirklich Bescheid», sagt Annette Kuhn. Es seien Bilder, die sie in ihrem Stück entstehen lassen habe und in denen die Musik Argentiniens mitschwinge. Am Ufer des Atlantiks begegnen darin Alfonsina die Geister verstorbener, von ihr geliebter Menschen und führen mit ihr ein Gespräch über gemeinsam Erlebtes – mit Leichtigkeit, Witz, Biss und Musik, zum grössten Teil in deutscher, aber auch in spanischer Sprache. An der Universität einer amerikanischen Kleinstadt beginnt der Professor Abe Lucas seine Vorlesungen zu halten. Neben einer aufregenden Biografie kann der Philosophie-Guru auch einige viel beachtete Publikationen vorweisen. Obwohl Jill eigentlich glücklich liiert ist, dauert es nicht lange, und die Studentin hat mit dem Gelehrten ein Techtelmechtel. Dieser wird aber gleichzeitig auch von seiner Kollegin Rita umschwärmt. Eines Tages belauscht Abe zusammen mit Jill in einem Restaurant eine Konversation. Dort beklagt sich eine Frau über einen unnachgiebigen Richter. In Abes Kopf formt sich ein Plan: Wenn er diesen Richter tötet, verübt er das perfekte Verbrechen und hilft gleichzeitig der unbekannten Frau. Mit dieser Herausforderung empfindet er endlich wieder Lebensfreude – doch Jill weiss noch nichts von seinem Plan. Woody-Allen-Neuling Joaquin Phoenix in der Rolle des Badass-Professors ist ein gelungener Charakter, ins Absurde überzeichnet und gut gespielt. Ansonsten bringt der Film keine Überraschungen, aber soliden Allen. Ein argentinischer Mythos Inspiriert zu ihrem Theaterstück wurde Kuhn durch das von Hildegard E. Keller im letzten Jahr herausgegebene Buch «Meine Seele hat kein Geschlecht» und Christoph Kühns Dokumentarfilm «Alfonsina». Der AlfonsinaMythos nährt sich laut Literaturwissenschaftlerin Keller von der Sentimentalität und Sensationslust aus Stornis frühen Gedichten sowie aus Gerüchten, die sich um sie ranken, beispielsweise über ihre angebliche Geburt auf hoher See und ihre diversen Liebhaber. Weniger bekannt als Alfonsinas frühe Lie- Spiel mit der Wirklichkeit «Sie wäre eine Bloggerin in der heutigen Zeit», meint Kuhn. «Alfonsina war rebellisch, provokativ und emanzipiert, aber was heisst das letztlich?» Ein Wasserritual für Hungergeister Kühle Brise, leicht zum Hören Lieder aus einem halben Jahrhundert Die Künstlerin Katharina Rähmi ist begeistert von der tibetischen Kultur und dem Buddhismus. Die Malerin, Objektkünstlerin, Zeichnerin und Lehrerin lädt nun zu einem Reinigungs-Wasserritual ein. Dieses Wasser-Ritual widmet sich den Preta-Wesen, welche übersetzt auch «hungrige Geister» genannt werden. Die Grundlage für das Ritual ist der tibetische Text «Kühlende Lichtstrahlen des Mondes», verfasst vom tibetischen Meister Lodrö Rinpoche, welcher das halbstündige Ritual beim Rheinfall leiten wird. Bekannt ist ihre musikalische Stilrichtung unter den Begriffen «easy listening modern mainstream jazz». Die Rede ist von der Jazz Combo «Coolbreeze», welche im Herbst 2001 gegründet wurde. Hannes Debrunner, Trompetenlehrer und Flügelhornspieler, sowie Posaunist Werner Lempen sind die Frontlinepartner. Getragen werden die Bläser von dem Musiklehrer und Arrangeur Jean-Charles Reber am Klavier, dem routinierten Diego Breetz am E-Bass sowie dem rhythmusstarken Schlagzeuger Hugo Battaglia. Das Musik-Collegium Schaffhausen lädt bereits zum dritten klassischen Konzert dieser Saison ein. Zu Gast in den ehrwürdigen Mauern des St. Johann ist dieses Mal die Kammermusik «Liedertafel». Dem herausragenden Künstlerensemble gelingt es immer wieder, Kulturgeschichte mit hohem Genusswert zu kombinieren. Markus Schäfer, Tenor I, Christian Elsner, Tenor II, Michael Volle, Bariton, FranzJosef Selig, Bass, und Gerold Huber, Klavier, spielen Stücke von Schubert, Brahms und Mendelssohn Bartholdy. Noch während der NS-Besetzung Italiens geplant und nach der Befreiung mit bescheidensten Mitteln gedreht: Rossellinis «Roma, città aperta» ist ein erschütternd authentisches Drama über die tapferen Wenigen, die damals gegen die Besatzer kämpften. Hunger und Angst beherrschen Rom 1944. Razzien, Verhaftungen und Folter durch die SS sind an der Tagesordnung. Mit gnadenloser Härte verfolgen die Faschisten jeden kleinsten Widerstand gegen die Deutschen. Der Widerstandskämpfer Manfredi flüchtet vor einer deutschen Patrouille in die Wohnung von Francesco und dessen Verlobter Pina (Anna Magnani). Einen Tag später wird Francesco von der SS verhaftet – wahnsinnig vor Angst läuft Pina ihm hinterher. Präsentiert vom 8. Schaffhauser Filmzyklus». REINIGUNGS-WASSERRITUAL COOLBREEZE – MAINSTREAM JAZZ 3. MCS-KONZERT ROMA, CITTÀ APERTA (IT 1945) Sonntag, 29. November, 10.30 Uhr, Kunstraum reinart, Neuhausen am Rheinfall Freitag, 27. November, 20.30 Uhr, Restaurant Kerze, Schaffhausen ESCAPARTE - ASÍ ES 26. Nov., 20 Uhr, Schwanen-Bühne, Stein am Do., Rhein. Fr., 27. Nov., 20.30 Uhr, und So., 29. Nov., 17 Uhr, Haberhaus, Schaffhausen. Freitag, 27. November, 19.30 Uhr, Kirche St. Johann, Schaffhausen IRRATIONAL MAN – WOODY ALLEN 23. Nov., 17.30 Uhr, und Mittwoch, Montag, 25. Nov., 14.30 Uhr, Kiwi-Scala, Schaffhausen. Hommage an die tapferen Wenigen 28. November, 17.30 Uhr, Samstag, Kiwi-Scala, Schaffhausen ANZEIGE www.nordagenda.ch Kerzenziehen 2015: Grosses, öffentliches Kerzenzie- hen; Schaffhausen, Ebnat, Amsler-Laffon-Strasse 1E, 4. Stock, 14 bis 18 Uhr Berufe stellen sich vor: Fachmann/-frau Bewegungsund Gesundheitsförderung EFZ; Schaffhausen, eurofit, Rheinweg 1, 14 Uhr – Anmeldung [email protected] Berufe stellen sich vor: Detailhandelsfachmann/ -frau Beratung (Eisenwaren) EFZ; Schaffhausen, Stierlin AG, Ebnatstrasse 160, 14 Uhr – Anmeldung Tel. 052 644 06 47 KIDS Kinderkissenkino: Für alle Kinder ab 6 Jahren; Schaff- hausen, B45, Bachstrasse 45, 15 bis 17 Uhr POP/ROCK/JAZZ Vollmondbar: Mit Rhymes und Beats und Gute-Nacht- Geschichte; Steckborn, Phönix-Theater 81, ab 20 Uhr SENIOREN Mittagstisch für Senioren: Schaffhausen, Restaurant Romana, Unterstadt 18/20, 11.30 Uhr Senioren Naturfreunde Schaffhausen: Wanderung von «Das Leben heiligen» – Spiritualität und Demenz: Oropax – «Chaos Royal»: Das Freiburger Comedy-Duo Dörflingen über Gailingen nach Diessenhofen; Schaffhausen, Bistro Bahnhofshalle (Treff), 12.55 Uhr Vortrag mit Pfrn. Anemone Eglin, Fachbereich Spiritualität, Institut Neumünster, Zollikerberg. Themenreihe «Alter & Demenz» der ev.-ref. Kirchgemeinde Laufen am Rheinfall; Dachsen, Begegnungszentrum Mesmerschüür Laufen, bei der Kirche Laufen, 19.30 Uhr Vortragsreihe «WissensWert»: «Schlimme Finger» Rolf-Bernhard Essig und Gudrun Schury präsentieren eine Kriminalgeschichte der Künste von Villon bis Beltracchi; D-Singen, Stadthalle, 20 Uhr mit seinen neuen Programm; Schaffhausen, Stadttheater, Herrenacker 23, 20 Uhr WORTE Philosophischer Stammtisch: Diskussion mit K. Büchi zur Frage «Wer handelt, ich oder das Gehirn?»; Schaffhausen, Fass-Beiz, Webergasse 13, 20 Uhr 28. Schaffhauser Buchwoche: Catherine Safonoff liest aus ihrem Buch «Der Bergmann und der Kanarienvogel»; Schaffhausen, Fass-Bühne, Webergasse 13, 19.30 Uhr Spiel mir das Lied vom Leben: Vortragsabend mit Michael Urbatzka, Pastor, Mediator, Vergebungstrainer; Schaffhausen, Begegnungszentrum, Stüdliackerstrasse 18, 19 Uhr Volker Mohr – «Die letzte Fahrt»: Lesung und Gespräch mit Volker Mohr; Stein am Rhein, Buchladen am Rathausplatz, Rathausplatz 20, 19.30 Uhr Akademie Berlingen: Vortrag im Zyklus «Wertewandel – Wertestreit» zum Thema «Wertewandel in der Gesellschaft zu den Fragen der Sexualität» mit Annika Schiesser, Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie, Uster; Berlingen, Tagungszentrum Kronenhof, 14.20 Uhr EscapArte – «Así Es – Auf den Spuren von Alfonsina Storni»: Teatro hispanosuizo – in Deutsch und teilweise Spanisch; Stein am Rhein, Schwanen-Bühne, Charregasse 5, 20 Uhr DIVERSES Abendgebet mit Taizéliedern: Schaffhausen, Münster DONNERSTAG 26. NOVEMBER BÜHNE «Frau Müller muss weg»: Die Erfolgskomödie von Lutz Hübner; D-Singen, Stadthalle, Hohgarten 4, 20 Uhr «Salto & Mortale»: Die neue Produktion des Theaters in der Gems, Regie: Nete Mann; D-Singen, Gems, Mühlenstrasse 13, 20 Uhr Die Oropax-Show mit dem Titel «Chaos Royal» ist entfesselt! Die Quadratur des Vierecks ist vollbracht, der Zahnstein der Waisen wurde entfernt und der heilige Gral baumelt gemütlich am Rückspiegel des Tourmobils … OROPAX – «CHAOS ROYAL» 26. November, 20 Uhr Donnerstag, Stadttheater, Schaffhausen Allerheiligen, 18.45 Uhr Angehörigentreff: VASK (Vereinigungen der Angehörigen von Schizophrenie-/Psychisch-Kranken) Schaffhausen; Schaffhausen, Altersheim Steig (Bibliothek), 18.30 Uhr Night Shopping: Grosse Schlittelbahn, Samichlaus, Kinderchor «Crazy-Kids»,Lädele und Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung; Schaffhausen, Altstadt, 17 bis 22 Uhr Ship-Advents-Bastelabend: Schaffhausen, Steigkirche (Pavillon), Nordstrasse 33, 18 bis 19.30 Uhr Café La Leche: Ein Treffpunkt für stillende und werdende Mütter; Neunkirch, Café im Winkel, Hintergasse 1, 9.30 bis 11 Uhr
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