Mein Morgan ist laut – and a naughty Child

Südostschweiz | Montag, 1. Juni 2015
«Mein Morgan
ist laut – and a
naughty Child»
REGION
1000 Meilen weit ist Sue Darbyshire mit Ehemann George und
ihrem Morgan angereist – um auf den ersten Metern des Kerenzerberg-Revivals die Kette zu demolieren. Trotzdem hat sie Erfolg.
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von Brigitte Tiefenauer
Pressebild
D
GLARUS
Schlammkur im Klassenlager
Die Erst- und Zweitklässler aus Oberurnen haben mit
ihren Lehrpersonen im Klöntal zweieinhalb Tage Lagererfahrungen gesammelt. Dabei wurde für das Musical
Kunterbunt gearbeitet, das zum Schuljahresende aufgeführt wird. Doch natürlich verbrachten alle auch Zeit im
Freien; sei es bei einer Wanderung, einer Schlammkur am
Seeufer oder beim Spielen vor dem Haus. Das Musical wird
dann am Donnerstag, 18.Juni, um 19 Uhr, in der Rautiturnhalle Oberurnen aufgeführt. Davor, ab 17 Uhr, kann die
Handarbeits- und Werkausstellung besucht werden. (eing)
ENNENDA
Sprachen
musikalsich lernen
In Workshops haben sich
Schüler vom Kinderartenalter bis zur sechsten
Klassen letzte Woche
stufenübergreifend unter
Anleitung künstlerisch
betätigt. Und am Mittwochmorgen erfreute die Kinder
im Saal des Gesellschaftshauses Ennenda dann
Gustav mit einem mitreissenden Musikprogramm.
Der Mann stammt aus
Fribourg, ist zweisprachig
und ausgerüstet mit über
20 Instrumenten. In seine
Aufführung baute er denn
auch eine Französischlektion ein. Einige Kinder
durften mit Schlagzeug, der
Gitarre, dem Klavier und
den Combos mitspielen. (re)
KANTON GLARUS
Ostschweizer
Kurzfilm-Wettbewerb
In St.Gallen geht zum
fünften Mal der Kurzfilmwettbewerb für junge
Filmemacherinnen und
Filmemacher über die
Bühne. Bewerben können
sich Filmschaffende aus
der Ostschweiz und dem
Fürstentum Liechtenstein
zwischen 13 und 30 Jahren.
Zu gewinnen gibt es Preise
im Gesamtwert von
9000 Franken. Der Einsende-
schluss für Filme ist am
27.September. Ob Trickfilm,
Fiktion, Dokumentarfilm
oder Clip – alle Filme sind
willkommen, heisst es in
einer Medienmitteilung.
Neu: Ab diesem Jahr gibt es
noch die Alterskategorien
U20 und Ü20 sowie die
Kategorie Musik-Clip. Infos
im Internet unter www.
filmwettbewerb.ch (eing).
ie Startflagge schnellt in
die Höhe, der Motor heult
auf, und weg sind sie: Sue
Darbyshire aus Shipston
on Stour, England, mit
ihrem Morgan Super Aero. Jahrgang
1928. 70 PS. Zurück bleiben eine dunkle
Abgaswolke und der Gestank oder –
mit den Worten der Motorsportler – die
Musik und der unverkennbare Duft.
«Ich bin ehrgeizig.» Und: «Wenn ich
erst mal gestartet bin, sind die Nerven
wieder da», sagt die 52-Jährige. Aber
erst nach dem Lauf. Vor dem Start gibt
sie sich wortkarg. «Nervös», meint sie
nur, gibt einem Kind ein Autogramm
und stülpt sich den Helm über.
Zurück am Start bleibt auch George,
Sues Ehemann. «Bester Mechaniker.
Und wichtigster Partner», sagt Sue. Die
Welt scheint in Ordnung. Doch nach
ihrem Start gibt es einen Unterbruch.
George ist besorgt. Es lägen Wagenteile
auf der Strecke, erklärt ihm ein Streckenwart auf Nachfrage. Eine Kette. Als
Sues Fahrzeit knapp zwei Minuten später über den Lautsprecher ertönt, ist
für George klar: Es war die Kette von
Sues Morgan. Warum sonst sollten die
beiden sechs Sekunden langsamer als
am Samstag unterwegs gewesen sein?
Für Sue und George ist klar: Wenn der
dritte Wertungslauf startet, ist der Morgan wieder fit. «So schnell geben wir
nicht auf. Auch wenn uns der verpatzte Lauf einige Ränge kosten dürfte.»
Wunderschön sei das Rennen gewesen, sagt Sue nichtsdestotrotz, Prachtswetter, coole Strecke, geniale Kulisse,
wenn auch weniger anspruchsvoll als
der Klausen, den sie 2006 und 2013 gefahren habe. Die Panne trägt sie mit
Fassung. Klar investiere man sehr viel,
bis man hier und startklar sei. Da sei es
schade, wenn ein kleines Problem alles
stoppe. Aber «shit happens», meint sie
und lacht. Beim Morgan seien Pannen
an der Tagesordnung. «Er ist mit Jahrgang 1928 ein alter Hase. Macht viel
Arbeit und viele Probleme.» Er sei halt
wie ein ungezogenes Kind, «a naughty
Child», das man nie unbeaufsichtigt
lassen dürfe.
Mit 18 vom Rennfieber gepackt
Auf den Motorsport kam Sue Darbyshire, als sie George, damals ihr Freund
Die ganze Strecke im ersten Gang
Als Sue eine Stunde später mit Mann
und Morgan im Fahrerlager eintrifft,
ist das Pech längst bestätigt: Gear is
broken – Kette gerissen. «Als ich schalten wollte, war da kein zweiter Gang»,
erklärt sie, während George sich am
Wagen zu schaffen macht. «Das Rennen war langsam, weil ich die ganze
Strecke im ersten Gang fahren musste.
Wir haben jetzt erst mal viel zu tun.»
«Ich liebe Morgan.
Wegen seines
unwiderstehlichen
Sounds. Er ist laut;
ein Mann.»
Sue Darbyshire
Rennfahrerin aus England
und bereits Mechaniker im Motorsport, als 18-Jährige an einen BikeEvent begleitete. «Mir wirbelte der
Kopf», erinnert sie sich. «Wenn das Motorsport ist, will ich das künftig auch
machen», sagte sie damals.
An ihrer Hochzeit vier Jahre später
geht ihr Wunsch in Erfüllung. Und seither fahren die beiden. Erst Seitenwagen, «weil wir so etwas gemeinsam tun
können». 2003 kaufen sie den Morgan,
den Sue fährt, und George wartet. Ein
Rennen durchschnittlich pro zwei Wochen. Daneben arbeitet Sue als Dachdesignerin. Ein «pflegeleichteres Kind»
als der Morgan kommt für sie nicht infrage. «I love it», sagt sie. «Wegen seines
Sounds. Er ist laut; ein Mann.»
Pokal des Ladys Cup geht an Sue
Mittlerweile hat George die Kette geflickt. Noch etwas Öl, den finalen
Check, dann wischt er sich die Hände
ab. «Wenigstens bin ich nicht vergebens hier», meint er. Jetzt ist «Teatime», und dann geht es in die nächste
Runde. «Wir haben noch alle Chancen,
das Rennen ist nicht vorbei.»
Vier Wertungsläufe hat Sue über das
Wochenende bestritten. Wegen zeitlicher Verzüge konnte am Samstag nur
einer von zwei Läufen durchgeführt
werden. «Das ist schade, aber beim ersten Event haben wir Fahrer Verständnis», sagt sie. In der Rennkategorie belegt sie den 14. Gesamtrang. Und sie ist
stolze Gewinnerin des Ladys Cups.
Als erstes Fazit berichtet Tina Bernstein von der Medienstelle gestern bei
Rennschluss von einem gelungenen
Event ohne grössere Zwischenfälle. Ein
Auto, das am späteren Nachmittag im
Zielgelände in Flammen aufging, habe
schnell gelöscht werden können. Die
Brandursache sei noch unklar.
GLARNERLAND
Drei Musikfestivals
im Kanton
Kantonales Musikfest,
Musikwoche Braunwald
und «Sound of Glarus»: Im
Kanton Glarus finden auch
dieses Jahr von Juni bis
August drei Musikfestivals
statt. Den Auftakt macht
am 5. Juni das dreitägige
Glarner Musikfest im
Hauptort. Im Wettspiel
messen sich acht heimische
und 30 auswärtige Formationen mit insgesamt rund
1400 Teilnehmern in vier
Klassen und den Kategorien
Harmonie, Brassband sowie
Fanfare Mixte. Dazu kommen ein Unterhaltungsprogramm in drei Zelten
und Paraden. Ende Juni
geht es weiter mit Klassik
und Jazz in Braunwald bei
der 80.Musikwoche. Den
Abschluss macht Ende
August das Glarner Stadtopenair «Sound of Glarus»
mit Rock und Reggae. (sda)
Best of Balzarini: Hohe Alphornklänge
Nach dem beschwerlichen Aufstieg zur oberhalb von Tamins im Churer Rheintal auf 2000 Meter über Meer
gelegenen Ringelspitzhütte des SAC lassen die Geschwister Frieda und Peter Bislin aus Pfäfers am 24. Mai 2014 vor der
Kulisse der verschneiten Bündner Alpen ihre Alphörner erklingen.
REGION
Südostschweiz | Montag, 1. Juni 2015
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Die Polizei sucht
einen Autodieb
Zwischen Samstag um 11 und
Sonntag um 8.30 Uhr ist auf dem
Parkplatz vor dem Restaurant
«Bahnhöfli» in Näfels ein Auto
gestohlen worden. Der Lenker des
grau-braunen Renault Clio stellte
diesen am Samstag beim Parkplatz
vor dem Restaurant ab. Als er es am
Sonntag wieder abholen wollte,
stellte er den Diebstahl fest, wie die
Polizei gestern mitteilte. Allfällige
Hinweise zum Diebstahl nimmt die
Kantonspolizei Glarus unter Telefon
055 645 6666 entgegen. (kapo)
200 Kühe
geraten auf Abwege
Am frühen Sonntagmorgen sind in
Bad Ragaz rund 200 Kühe ausgebüxt.
Die Kühe waren für die anstehende
Alpfahrt zusammengetrieben
worden, wie die Kantonspolizei
St.Gallen mitteilte. In der Nacht
konnten die Kühe ihr Gehege
verlassen. Die Herde verteilte sich
daraufhin im ganzen Dorf. Die
aufgebotenen Bauern konnten die
Tiere im Verlauf des Morgens wieder
einfangen. (sda)
Schnellste Frau: Vor dem Start sind Sue und George angespannt (oben), nach der Pechfahrt im Fahrerlager (links) ist George als Mechaniker im Einsatz (rechts).
Brigitte Tiefenauer
WIR HATTEN
GEFRAGT
«Hören Sie gerne
Schweizer MundartPop?»
Stand: 18 Uhr
Stimmen gesamt: 174
45 %
JA
55%
Nein
FRAGE
DES TAGES
«Sollen die Steuerprivilegien der Fifa
abgeschafft werden?»
Stimmen Sie online ab:
suedostschweiz.ch/umfragen
IMPRESSUM
Vollgas: Einmal losgelassen, gibt die Engländerin Sue Darbyshire mit ihrem Morgan Super Aero, Jahrgang 1928, alles.
Franz Leupi
Vier Fahrer zum Kerenzerberg Revival
«In unserer Kategorie
Gleichmässigkeit Fun
sind wir fast alle
disqualifiziert, weil
zu schnell. Langsam
ist nicht lustig, die
Strecke ist zu geil.»
«Ich war schon als
Kind mit meinem
Grossvater und der
Mutter hier. Damit,
dass ich heute selber
fahre, erfülle ich mir
einen Bubentraum. »
«Ich fahre den
Autobianchi Abarth
A 112 zum ersten
Mal. Normalerweise
fährt meine
Schwiegermutter
damit zur Kirche.»
«Der Renault Alpino
110 gehört Sepp
Zahner aus Rufi. Die
Strecke ist geil, man
müsste dafür fast ein
schnelleres Auto
haben. Aber es passt.»
Christian Deuring
aus Buchberg SH
Remo Thalmann
aus Triesen FL
Jean-Pierre Zingg
aus Oberurnen
Edy Kamm
aus Niederurnen
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